Frühling in Glurns

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

„Heger und Pfleger“ Gute Zahlen, aber auch Sorgen und Kritik bei der Bezirkshegeschau. KASTELBELL - „Der Abschussplan Neue Strategien gefordert sah im Vorjahr eine Entnahme von 417 Hirschen und 1.645 Stück Es gelte in Sachen Rotwild Kahlwild vor. Erlegt wurden 408 neue Strategien auszuarbeiten Hirsche und 1.443 Stück Kahlund gemeinsam Lösungen zu wild, also insgesamt 1.842 Stück finden. Auch externe Experten Rotwild. Das Ergebnis von 2022 sollen hinzugezogen werden. kann sich sehen lassen“, betonte Generell werde die Jagd immer der Bezirksjägermeister Günther schwieriger, so Schuler. „Eben weil die Abschussquoten nach Hohenegger bei der offiziellen Eroben steigen, aber auch weil imöffnung der Bezirkshegeschau in mer mehr Menschen draußen der Sportzone Schlums. Die Jäger in den 12 Revieren haben damit Im Zeichen der Jäger (v.l.): Günther Hohenegger, Sepp Noggler unterwegs sind. Das ganze Jahr „ganze Arbeit geleistet“. Neben und Arnold Schuler. über. Tourengeher, Biker, Wandem Rotwild wurden 569 Rehe derer. Dies alles erschwert die und 420 Gämse erlegt. „Im letzten Freizeitnutzungen, Jagddruck, um menarbeit“. Zur Erinnerung: Das Jagd“, betonte der Landesrat. Er Sommer hatten wir mit großen nur einige zu nennen“, so Hohe- Land Südtirol hatte in den ver- hatte natürlich auch viel Lob für Hitzewellen zu kämpfen. Diese negger. Er wünsche sich, „dass in gangenen Monaten über meh- die Jägerschaft übrig: „Sie sind und ähnliche Naturphänomene nächster Zeit die Bereiche Land- rere Jagdreviere im unteren und die Heger und Pfleger“. werden sich künftig negativ vor wirtschaft, Forst, Tourismus und mittleren Vinschgau Geldbußen Gustav Tappeiner, Bürgerallem auf das Gamswild auswirken. Jagd zusammenstehen und noch verhängt, weil sie 2021 „zu wenig“ meister von Kastelbell-Tschars, Umso wichtiger ist es daher, auf stärker zusammenarbeiten“. Be- Rotwild geschossen haben. Sprich: überbrachte Grußworte der gesunde und gut strukturierte Be- sonders das Rotwild sollte „auf- Die Abschussquote sei nicht ein- Gemeindeverwaltung: „Es geht darum, Anerkennung und Wertstände zu achten“, so Hohenegger. grund der Naturveränderungen gehalten worden. Eine Botschaft, die freilich auch schätzung auszusprechen“. Auch Beim Steinwild konnten im ver- – Stichwort Vaja, Schneedruck, gangenen Jahr im Bezirk 31 Stück Borkenkäfer, Prozessionsspin- an Landesrat Arnold Schuler als er unterstrich, dass die Jäger als entnommen werden: 11 Böcke, 17 ner und Co. – nicht immer als Vertreter des Landes ging. „Die Heger und Pfleger einen wesentliGeiße und 3 Jährlinge. Mit 2022 Hauptschuldiger für forstliche Strafen brachten sicherlich zusätz- chen Beitrag zur Regulierung des startete ein neues 5-Jahres-Pro- Veränderungen gesehen werden“, lich Unruhe rein. Aber es waren Wildbestands beitragen: „Auch gramm, was die Entnahme beim betonte der Vinschger Jäger-Chef. Gesetze, die umzusetzen sind“, er- wenn die Herausforderungen Steinwild garantiert. Hohenegger Was die finanziellen Strafen an klärte er. Von einer guten Lösung immer mehr zunehmen“. Grußdankte hierfür dem ehemaligen die Jägerschaft betreffe, hatte er könne man aber nicht sprechen. worte überbrachten nicht zuKammerabgeordneten Albrecht eine klare Meinung: „Unsere Jäger Strafen seien nur eine letzte Kon- letzt der Landtagsabgeordnete Plangger, dem Rechtsanwalt und agieren über das ganze Jahr zum sequenz, es gelte mit Augenmaß Sepp Noggler und der Vinschger Vertreter des Südtiroler Jagdver- Wohle des Wildes und versuchen zu arbeiten. Schuler versprach: SVP-Obmann „Abi“ Plangger. Er bandes, Guido Marangoni, sowie Abschusspläne verbindlich zu er- „Wir wollen diese Gesetze ändern“. habe sich in seiner Amtsperiode Landesrat Arnold Schuler und füllen. Strafen für die Jägerschaft Neue Regelungen müssten her. in Rom als Parlamentarier stets dem Amt für Jagd und Fischerei: sind daher der falsche Weg“. Dies Auch der Landesrat weiß: „So ist für die Belange der Jägerschaft „Nur dank ihres beherzten Ein- sei „keine konstruktive Zusam- es nicht optimal“. eingesetzt. Die Hegeschau in satzes können wir das Steinwild Schlums wurde schlussendlich für eine Entnahme nutzen“. Das zu einem großen Erfolg. An zwei Ziel der Jäger sei klar. Man wolle Tagen, am Samstag, 18. März und Sonntag, 19. März, konnten weiterhin einen Beitrag „zum Erhalt und zur Ausbreitung dieser sich die zahlreichen Besucher ein faszinierenden Wildart leisten“. Bild machen. „Insgesamt 1.085 Hohenegger stellte klar: „Wir wolTrophäen waren hier zu sehen“, len die Steinwildjagd langfristig betonte Jägermeister Hohenegund nachhaltig absichern“. 2022 ger. Die Jagdhornbläsergruppe wurden zudem 272 Füchse, davon „Spielegg“ sorgte am Samstag 166 mit dem Fuchsregulierungsdefür die musikalische Begleitung, kret erlegt. Auch 177 Murmeltiere am Sonntag spielten verschiedewurden entnommen. ne Jagdhornbläsergruppen und die „Sesvenna Buam“ auf. Die Nicht alles eitel Sonnenschein Jagdhornbläser Similaun Schnals Aber nicht alles war eitel Sonnenschein. „Wir stehen in Zukunft kümmerten sich als Veranstalter vor großen Herausforderungen, um eine gute Organisation. denen es gemeinsam gerecht zu werden gilt: Klimaveränderungen, Zahlreiche Besucher waren vor Ort. MICHAEL ANDRES

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