VINSCHGER GESELLSCHAFT
Über 700 Hektar Waldflächen sind im Großraum Laas, Tschengls, Prad, Gomagoi und Taufers im Münstertal (Schattenseite) vom Borkenkäfer-Befall betroffen.
Leicht wird es nicht Wie lässt sich die Ausbreitung des Borkenkäfers eindämmen? MALS - Rund 5.400 Hektar Waldflächen sind derzeit landesweit vom „Großen Achtzähnigen Fichtenborkenkäfer“, auch Buchdrucker genannt, befallen. Der Obervinschgau gehört zu jenen Gebieten, in denen der Forstschädling am meisten verbreitet ist. Über 700 Hektar sind im Großraum Laas, Tschengls, Prad, Gomagoi und Taufers im Münstertal (Schattenseite) betroffen. Die Schadholzmenge in diesen Gebieten wird auf über 60.000 Festmeter geschätzt. Wenn man sich vor Augen führt, dass der normale Jahreshiebsatz im Vinschgau bei 50.000 Festmetern liegt, sind das gewaltige Mengen. „Wenn es dem Wald nicht gut geht, geht es auch den Waldbesitzern nicht gut und das sind bei uns zum Großteil die Eigenverwaltungen“, sagte der Malser Bürgermeister Josef Thurner, als er am 7. Dezember im Kulturhaus in Mals einen gut besuchten Informations- und Diskussionsabend zum Thema Borkenkäfer eröffnete. Als Referenten konnte der Bezirksforstinspektor Georg
Stark vertreten waren beim Infoabend in Mals die Eigenverwaltungen.
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DER VINSCHGER 23/22
Pircher den Landesrat Arnold Schuler sowie Günther Unterthiner, den Leiter der Landesabteilung Forstwirtschaft, begrüßen. Der Infoabend in Mals war nach landesweit 4 Abenden als zusätzlicher Termin eingeschoben worden.
Aufräumen schwierig ist. Schuler: „Dieses liegengebliebene Schadholz, die trockenen Sommer und der Anstieg der Temperaturen haben die Ausbreitung des Borkenkäfers begünstigt.“ Im Trockental Vinschgau sei der Temperaturanstieg im Sommer 2022 im Vergleich zu anderen Landesteilen noch markanter gewesen. Im Vinschgau sei der Besonders guter „Nährboden“ im Vinschgau Klimawandel in diesem Sinn besonders stark spürbar. Als weitere Vinschger Be„Der Borkenkäfer ist leider Gottes ein sonderheiten nannte der Landesrat die großes Problem und eine Ausbreitung in hohe Rotwilddichte, die damit einhergehendiesem Ausmaß hat uns alle überrascht“, den Verbissschäden, auch in den Wäldern, sagte Arnold Schuler. Begünstigt haben und andere „Stresssituationen“, wie etwa die starke Ausbreitung des Schädlings der das Auftreten des Prozessionsspinners in Sturm „Vaia“ mit landesweit 1,63 Millionen Schwarzföhren-Beständen, die vom ForstFestmeter Schadholz, vor allem aber der inspektorat Schlanders schrittweise in naSchneedruck der Jahre 2019 und 2020 mit turnahe Mischwälder umgewandelt werden. rund 2 Millionen Festmetern. Während Eine weitere Eigenheit des Vinschgaus ist das „Vaia“-Schadholz relativ rasch aus den der Umstand, dass der Großteil der Wälder Wäldern gebracht werden konnte, blieb nicht privaten Besitzern gehört, sondern viel Schneedruck-Holz liegen, vor allem in den Eigenverwaltungen und zum Teil auch Gebieten, wo die Holzbringung bzw. das den Gemeinden.
Bezirksforstinspektor Georg Pircher bei einer befallenen Fichte.