VINSCHGER GESELLSCHAFT
Schach verbindet den Vinschgau SCHLANDERS - Die Organisatoren zeigen sich sehr zufrieden mit dem ersten Schach Café im Salotto der BASIS Vinschgau Venosta. Die Teilnehmenden kamen großteils aus Schlanders, aber es waren auch Personen aus anderen Vinschger Gemeinden dabei. Auf insgesamt 6 Brettern spielten sie sowohl das klassische Schach als auch das zeitlich begrenzte Blitzschach. Obwohl der Abend offiziell um 22 Uhr endete, dauerten die letzten Spiele bis nach 23 Uhr.
Das offene und kostenlose Schach Café findet noch das ganze Jahr an jedem zweiten Mittwoch statt. Die nächsten Termine sind: 9. November, 23. November, 7. Dezember und 21. Dezember, immer um 20 Uhr. Seit Corona erlebt das Schachspiel eine breite Blütezeit in allen Schichten der Bevölkerung. Das Online-Schach wurde das Mittel der Ablenkung und Entspannung für viele Menschen. Gleichzeitig ist die Erfahrung eines physischen Schachspiels nicht
zu übertreffen. Das Spiel über das Brett hat eine eigene Perspektive und der direkte Kontakt mit dem Gegenüber ist nicht mit dem anonymen Spiel im Internet zu vergleichen. Diese Erfahrung für alle zugänglich zu machen, war der Hintergedanke des Schach Cafés. Ein Abend ohne Konsumzwang oder Eintrittsbeschränkungen. Egal ob jung oder alt, erfahren oder unerfahren - im Schach zählen nur die Freude am Spiel und der gegenseitige Respekt. RED
Dienstmädel in „Bella Italia“ SCHLANDERS - Dem Sommerlesepreis war es zu verdanken, dass sich der Rittersaal der Schlandersburg nicht im Vortragsmodus darstellte, sondern gemütlich in Sitzgruppen eingeteilt war. Der Serie „Herbstgeschichte(n)“ wurde trotzdem genüge getan. Zwar kamen nicht mehr die Paketschlacht oder die Autonomie zur Sprache. Auch kritische Geschichtsforschung und Kriegsfolgen blieben außen vor. Den knapp 40 Leserinnen stellte Bibliotheksleiter Raimund Rechenmacher die Autorin, Lektorin und Texterin Sabine Peer aus Vahrn vor. Die Vertrauensbasis zu den Zuhörerinnen schaffte der Hinweis auf Sabine Peer‘s Abstammung väterlicherseits aus dem Oberen Vinschgau und auf ihre
Funktion als Glücksfee bei der Verlosung des Sommerlesepreises. Die „Projektmanagerin im Textbereich“ erklärte dann, wie die Reihe „Südtirolerinnen erzählen“ entstanden ist, dass ihr neues Buch „Dienstmädel in Bella Italia“ keine wissenschaftliche Dokumentation, sondern vorwiegend ein Lesebuch sei und welche Rolle ihre eigene Mutter dabei spiele. Kurz skizzierte sie die Beweggründe ihrer „Heldinnen“, Arbeitsplätze in italienischen Großstädten wie Mailand, Rom, Florenz und Venedig anzunehmen. Sie stellte die 1950er und 1960er Jahre als Südtiroler Armutsjahre dar. Der wirtschaftliche Aufstieg des Landes habe erst mit der Umsetzung des 2. Autonomiestatuts eingesetzt. Wer einen Arbeits-
Ruf zuverlässig und arbeitsam zu sein. „Wie im Schlaraffenland“ sei es Maria Aschbacher Ebert aus dem Pustertal in Mailand vorgekommen. Auch Edeltraud Morin Casazza aus dem Eisacktal war bei ihrer Arbeit zwischen Mailand und Portofino auf die schöne Seite des Lebens gefallen. Das Kapitel „Portofino, ti amo“ endete mit der Heirat eines Portofinesen. Nicht ohne Verwerfungen ging es für Herta F, ebenfalls ein Pusterin, „in der Ewigen Stadt“ ab. Sie musste unverheiratet mit einer Schwangerschaft in der fremden Autorin Sabine Peer aus Vahrn Stadt fertig werden. Die Lesung von Sabine Peer wurde von den platz ergatterte, konnte als Haus- Besucherinnen und den wenigen mädchen, Köchin oder Erzieherin Besucher aufmerksam verfolgt. gutes Geld nach Hause schicken. Junge Südtirolerinnen standen im GÜNTHER SCHÖPF
ELMARS BLICK AUF DIE DINGE (32)
Meinung A Meinung isch wenn ma eppas moant. I honn ah a Meinung, ober it lei oane. An haufn Meinungen honn i. Wenn i amoll di Meinung zuisog, nor geats avanti. Oft isch di Meinung ah nebm di Schuach. Di Meinung kimmp fan Kopf außer. In Kopf geats oft drunter und drüber. Und wenns in Kopf drahnt, norr kimp di Meinung außer. In die Köpf geht ols durchanonder. Sell isch pa mir schun ah a sou. Pa der Meinung lousn di Leit mit groaße Ohrn. Di Meinung konnsch in di Mikrofon inni sogn. Wenn di Rai ummer isch, selm konnsch di Meinung nou lauter sogn. Pa der Meinung fongen di Leit oft oun streitn und spinnen. Selm drahnen sie ummer wia di Regadacher. Pa der Meinung muasch it long ummerdenkn. Di sell schießt außer wia a Raket. Pa der Meinung fongn manche a oun
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DER VINSCHGER 20/22
brülln. Selm isch an beschtn austelln. Di Meinung gib olm an Spruch oh. Sell geat: Moanen tean di Hennen ah. Selm hobm sie norr a Goggele glegg sogn sie. Ober derweil hobm sie lei gschissn. Selm stinkts norr toul. Schnell di Papm auf tean isch it olm guat. Di Teenager hobm a Meinung und di Olte ah. Di Weibr hobm schun a oft a Meinung. Di Zöch moanen überhaupt sui sein die Gscheiteschtn. Derweil verstean di Meischte nicht. Wenna koa Meinung hosch, bisch bold letz droun. Selm moanen di Leit du versteasch nicht. Mit a Meinung moant ma ober du verteasch eppas. I kenn a poor dia verstean nichts, ober a Meinung hobm si dechtersch. Rückmeldungen: werkstattprad@bzgvin.it
Elmar Rufinatscha Taufers im Münstertal