VINSCHGER GESELLSCHAFT RATGEBER MODE
Feine italienische Strickwaren Sie sind mittlerweile fast ein Luxusgut geworden. Eine Zeit lang hatte es den Anschein, als ob die schönen Strickwaren in feiner Merinowolle, Cashmere u.à. ein Auslaufprodukt wären. Die Wärme, Weichheit und das angenehme Tragegefühl werden nun wieder geschätzt. Vor allem auch die Langlebigkeit eines solchen Teiles, welches uns bei achtsamer Pflege über viele Jahre begleitet. Die wenigen verbliebenen Strickfirmen „made in Italy“ treten nun selbstbewusst auf, mit schönen Kollektionen, guten Schnitten und der berühmten Liebe zum Detail. Unser Einkauf bei kleinen italienischen Firmen, der uns schon immer überzeugt hat, schützt uns jetzt vor Lieferengpässen. Da die Ware in Italien produziert wird, relativiert sich die ganze Geschichte und man hat zudem das gute Gefühl, dass sie unter menschenwürdigen Bedingungen erzeugt wird. „Klasse anstatt Masse“ ist einmal mehr die Tendenz und der Fachhandel mit kompetenter Einkaufs-und Stilberatung befindet sich auf Augenhöhe mit den erwachsenen Kunden. Dazu passend ein Zitat von Oskar Wilde, der damals schon erkannt hat: „Man kennt heutzutage von allem den Preis, aber von nichts den Wert“. In diesem Sinne - gönnen Sie sich gelegentlich ein wirklich schönes Teil mit besonderer Qualität und Verarbeitung. Die Langlebigkeit und die Freude daran rechtfertigen den etwas höheren Anschaffungspreis in jedem Falle. Herzlichst, Ihre Claudia Leoni Modefachfrau, Farb-, Typ- und Stilberaterin bei Mode Leo Latsch
Latsch, Zentrum - Marktstr. 12 Tel. 0473 623 250, www.leoni.bz.it Durchgehend geöffnet Mo. - Fr. 9.30 - 18.30 Uhr Sa. 9.30 - 13.00 Uhr
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DER VINSCHGER 19/22
Für freien Journalismus Gabriel-Grüner-Stipendium und -Schülerpreis 2022 MALS - „Freier Journalismus ist die beste Medizin gegen Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch“, sagte die Journalistin und Journalisten-Ausbildnerin Susanne Fischer am 21. Oktober in einer Video-Zuschaltung aus Hamburg in das Malser Kulturhaus. Dort fand die diesjährige Verleihung des Stipendiums und des Schülerpreises im Gedenken an Gabriel Grüner aus Mals statt. Der „Stern“-Reporter war am 13. Juni 1999 zusammen mit dem Fotografen Volker Krämer und dem Dolmetscher Senol Alit im Kosovo ermordet worden. Die Reporter-Agentur „Zeitspiegel“ rief bereits 1999 an Garbriel-Grüner-Stipendium ins Leben, um die Erinnerung an den Kriegsberichterstatter wachzuhalten. Susanne Fischer wartete in ihrem Festvortrag mit berührenden persönlichen Erinnerungen an Gabriel Grüner auf. Gabriel habe stets den Drang gehabt, in die Welt aufzubrechen: „Er war immer auf der Suche nach dem Warum von Kriegen und Konflikten.“ Würde Gabriel noch leben, wäre er sicher in die Ukraine gereist, um dort nach der Wahrheit zu suchen und unabhängig aus dem Kriegsgebiet zu berichten.
Freiheit, Demokratie und Menschenrechte
Peter Grüner übergibt das GabrielGrüner-Stipendium an Helena Weise (links) und Paulina Metzscher.
in Gefahr ist. Dieser Gefahr gehe immer der Verlust von Freiheit voraus. Verfolgungen, wie sie viele Menschen in Russland und anderen Ländern erleben müssen, wo Staatsterrorismus und Menschenrechtsverletzungen vorherrschen, sind aufzuzeigen und öffentlich zu machen: „Engagierter Journalismus muss das Gebot der Stunde sein.“ Unabhängiger und freier Journalismus sei eine wirksame Waffe gegen Unfreiheit, Machtmissbrauch, Homophobie und Verfolgung und zugleich ein wichtiges Instrument für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Zwei Schülerpreise Den Gabriel-Grüner-Schülerpreis für Reportagen 2022 erhielten heuer ausnahmsweise zwei Teams. Einmal Aaron Munter und Moritz Florian von der TFO Bozen mit ihrer Reportage „Simon, der Retter, ist da!“, in der über den Alltag eines Notarztes berichtet wird, und einmal Katharina Lamprecht und Miriam Schwienbacher vom Sprachengymnasium Schlanders mit „Die Clown-Medizin“. In
Das Gabriel-Grüner-Stipendium 2022 konnten die Journalistin Helena Weise und die Fotografin Paulina Metzscher aus Deutschland entgegennehmen. Sie hatten sich mit den Hintergründen der Flucht russischer Frauen und Männer befasst, die in Tiflis in Georgien im Exil leben. Den jungen Reporterinnen ist es gelungen, während ihrer Recherchen und Interviews in Tiflis ein beindruckendes Bild von der russischen Exilgemeinschaft in Georgien zu zeichnen. Wie Peter Grüner, ein Bruder von Gabriel, in seiner Laudatio unterstrich, ergreifen Menschen immer dann die Flucht, wenn ihr Leben Die „Klarinettnmusi“
Im Bild (v.l.): Moritz Florian, Miriam Schwienbacher und Gertrud Verdorfer.
dieser Reportage wird über zwei Medical Clowns im Schlanderser Krankenhaus berichtet. Gertrud Verdorfer, die Direktorin der Pädagogischen Abteilung der Bildungsdirektion, würdigte in ihrer Laudatio nicht nur die zwei Reportagen, sondern hob auch den Wert des Schülerpreises insgesamt hervor: „Die jungen Menschen lernen in Begleitung von Lehrpersonen und Journalisten, wie man recherchiert, schreibt und fotografiert.“ „Tolle Initiative“ Der Malser Bürgermeister Josef Thurner bezeichnete die jährliche Verleihung des Stipendiums und Schülerpreises als eine tolle Initiative und einen Höhepunkt im Malser Jahresverlauf. Es sei gut, „dass junge Leute über den gewohnten Tellerrand hinausschauen und hinausdenken, dass sie sich engagieren und uns mit ihren Reportagen einen Einblick in Dinge geben, die man im Alltag so nicht sieht.“ Einen besonderen Dank zollte Thurner der dem Bildungsausschuss Mals mit dem Vorsitzenden Michael Pinggera an der Spitze. Die Stipendiums- und Schülerpreisvergabe ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bildungsausschusses, der Gemeinde Mals, der „Zeitenspiegel Reportagen“, der Wochenzeitschrift ff und der Deutschen Bildungsdirektion des Landes. Für die musikalische Umrahmung sorgte heuer die „Klarinettnmusi“, moderiert hat wiedeSEPP rum Roman Drescher.