Blick auf die Almen

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Foto: Frei und Zeit, Brixen

„Joe der Film“

SCHLANDERS/PRAD - Nach der erfolgreichen Premiere am 23. September in der Spezialbierbrauerei Forst ist Südtirols erster Comedy-Spielfilm „Joe der Film“ on tour. An 24 Tagen hat die 30-köpfige Crew den Film im Mai 2022 gedreht. Thomas Hochkofler ist nicht nur Regisseur und gemeinsam mit Robert Ausserer auch Drehbuchautor, sondern verkörpert in „Joe der Film“ auch 3 Rollen. Man kann ihn nicht nur als „Joe von Afing“ erleben, sondern auch als „Motschuner Peppm“ und als Mafioso Alfredo. Im Film werden zwei Mafiosi (Thomas Hochkofler und Lukas Lobis) nach Südtirol geschickt, um auch das Land der blauen Schürzen, das als letzte italienische Region noch nicht vom Clan des mächtigen Paten „Zio Terenzio“ kontrolliert wird, zu übernehmen. Dafür bekommen Alfredo und Pasquale eine Tasche voller Geld, die aber „verschwindet“. Nicht ganz unschuldig daran ist Joe von Afing. Alfredo und Pasquale machen sich auf die Suche nach ihrer Tasche – die Verfolgungsjagd beginnt! Neben Thomas Hochkofler, Lukas Lobis und Anna Unterberger standen noch weitere bekannte Gesichter der Südtiroler Schauspielszene vor der Kamera. Auch Gaststars sind z.B. Max von Milland, Buono Memes, DJ Narfos und Sepp Messner Windschnur zu sehen. Gedreht wurde der Film bis auf eine kleine Ausnahme zur Gänze in Südtirol. Weil man auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung achtete, wurde der Film mit dem „Green Shooting“-Zertifikat ausgezeichnet, das die IDM Südtirol für nachhaltige Dreharbeiten vergibt. Im Vinschgau wird der Film zweimal gezeigt: am 13. Oktober in Schlanders (Kulturhaus) und am 23. Oktober in Prad (Nationalparkhaus „aquaprad“). An jedem Abend werden Schauspieler aus dem Hauptcast anwesend sein. Weitere Infos gibt es im Internet (www.joederfilm.com). Ab 4. November ist der Film auch in den Kinos des Landes zu sehen. Tickets RED gibt es direkt im Kino.

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DER VINSCHGER 18/22

Verstehen und verstanden werden Regionalgruppe GFK Südtirol stellt sich vor. Info-Abend zum Thema „Wertschätzende Gespräche führen“.

Ein Teil der Regionalgruppe GFK Südtirol (v.l.): Sarah Kofler, Richard Schönweger, Rita Rechenmacher, Sonja Blaas, Walburga Götsch und Andrea Kuntner. SCHLANDERS - Wir erleben es im Alltag, im Beruf, in der Familie und bei Begegnungen auf der Straße: nicht selten ist die Kommunikation konfliktgeladen, mit Aggression behaftet und emotional aufgeladen. Man versteht weder sich selbst, noch wird man von seinem Gegenüber verstanden. Wie es gelingen kann, in gegenseitiger Wertschätzung zu kommunizieren, einander zuzuhören, sich in sein Gegenüber hinein zu fühlen und nicht abzublocken, voreilig zu bewerten oder gar zu verurteilen, wurde am 7. Oktober bei einem Info-Abend zum Thema „Wertschätzend Gespräche führen“ im Seminarraum der BASIS in Schlanders aufgezeigt. Eingeladen hatte die neue Regionalgruppe GFK Südtirol, die sich unlängst in Südtirol gebildet hat. Die Abkürzung GFK steht für „Gewaltfreie Kommunikation“. Es handelt sich dabei um ein Konzept des US-amerikanischen Psychologen, Krisenmanagers und Mediators Marshall Rosenberg (1934-2015). Der Grundgedanke der „Gewaltfreien Kommunikation“ - man spricht auch von einfühlsamer, verbindender und wertschätzender Kommunikation bzw. von der „Sprache des Herzens“ - ist es, mit Hilfe eines von Rosenberg

entwickelten Handlungskonzeptes menschliche Beziehungen in einer Weise zu entwickeln, dass die Betroffenen spontan und gerne zum gegenseitigen Wohlergehen beitragen, wobei hierbei die Freiwilligkeit die Grundvoraussetzung ist. Als Referentinnen führten Sonja Blaas aus Burgeis und Andrea Kuntner aus Schlanders in die „Gewaltfreie Kommunikation“ ein. Sonja Blaas, die sich schon seit 2014 mit dem Thema beschäftigt und bereits mehrere GFK-Lehrgänge besucht hat, übernahm den theoretischen Part und stellten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das GFK-Grundmodell mit den 4 vier Schritten Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte vor. Mit Beobachtung ist gemeint, eine konkrete Handlung zu beschreiben, aber nicht zu bewerten, sodass dem Gegenüber klar wird, worauf man sich bezieht. Die Beobachtung löst ein Gefühl aus, das mit einem oder mehreren Bedürfnissen in Verbindung steht, zum Beispiel Sicherheit, Verständnis, Liebe oder Aufmerksamkeit. Ist das Bedürfnis erkannt, folgt die Bitte um eine konkrete Handlung. Rosenberg hat die 4 Schritte so zusammengefasst: „Wenn ich a sehe (Beobachtung), dann fühle ich b (Gefühl), weil ich c brau-

che (Bedürfnis). Deshalb möchte ich jetzt gerne d (Bitte).“ Andrea Kuntner, die sich seit über 10 Jahren mit der GFK beschäftigt, brachte der Gruppe das Konzept mit einer praktischen Übung näher. Bei einem Nachgespräch wurde mehrfach unterstrichen, wie wichtig und hilfreich es ist, wertschätzend zu kommunizieren. Es gehe darum, sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse zu verstehen, sein Gegenüber nicht mit Vorwürfen und Bewertungen zu konfrontieren, sondern sich in die Lage und Gefühle des anderen hineinzuversetzen: Was ist bei mir los und was bei meinem Gegenüber? GFK sei ein Instrument, „viel gelassener zu werden, Wertschätzung für sich und andere zu finden, auch mit guten Worten, und harmonisch, verbindend und friedvoll miteinander umzugehen.“ Wie mehrere junge Mütter betonten, kann GFK auch im Händeln von Streitigkeiten zwischen Kindern hilfreich sein. Angeregt wurde u.a. die Gründung einer GFKÜbungsgruppe im Vinschgau. Für Informationen zum Thema GFK können sich Interessierte unter der E-Mail-Adresse gfk-suedtirol@gmx.com melden. Weitere Veranstaltungen werden folgen. SEPP


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