Theater, Literatur, Musik

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Bei der Begrüßung.

Offen, ruhig, erlebbar Rohentwurf für Nutzung des Kapuzinerangers vorgestellt. Breite Front gegen Tiefgarage. SCHLANDERS - Für 2,440 Millionen Euro hat die Gemeinde Schlanders das Kapuzinerkloster gekauft. Zur Klosteranlage gehört auch der rund 5.000 Quadratmeter große Kapuzineranger, der derzeit noch verpachtet ist und wo biologischer Apfelanbau betrieben wird. Um die Frage der künftigen Nutzung des Angers - einer grünen und ruhigen Oase der Stille im Herzen von Schlanders - ging es am 9. September bei einer besonderen Bürgerversammlung, zu der die Gemeindeverwaltung eingeladen hatte. Im Vorfeld einer Führung durch den sonst nicht zugänglichen Kapuzineranger erinnerte Bürgermeister Dieter Pinggera daran, dass sich der Gemeinderat bereits vor dem Ankauf bei einer Klausurtagung fast einhellig dahingehend geäußert hatte, den Anger für die Bevölkerung zu öffnen und erlebbar zu machen. Anstelle des intensiven Obstanbaus sollte eine „sanftere“ Nutzung ins Auge gefasst werden. Vorschläge und Ideen für eine entsprechende Um- bzw. Neugestaltung hat eine eigene

Die Führung beginnt.

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DER VINSCHGER 16/22

Arbeitsgruppe zu Papier gebracht. „Was wir heute präsentieren, ist nur ein reines Rohkonzept“, präzisierte Dieter Pinggera. Neue Ideen und Impulse seitens der Bevölkerung seien daher willkommen „und können gerne auch bei der anschließenden Konzeptvorstellung im Kulturhaus geäußert werden.“ Bauhistorische Besonderheiten Welche Schätze und bauhistorische Besonderheiten im Kapuzineranger schlummern, zeigte sich bei der Führung mit Mitgliedern der Arbeitsgruppe. Dieser gehören viele Experten und Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen an: Dominik Greiss (Sortengarten Südtirol), Kurt Kußtatscher (freiberuflicher Biologe, Sortengarten Südtirol), Julia Strobl (Eurac Research, Streuobstwiesen-Initiative Baumgart), Thomas Wilhalm (Biologe, Naturmuseum Südtirol), Johanna Maria Platzgummer (Historikerin), Martin Engelhardt (Botaniker und

Beim Gartenhäuschen.

Pomologe) sowie Benedikta Zwerger (Restauratorin). Besonders gestaunt wurde bei der Begehung über den Rosengarten, die Reste des ehemaligen Kräutergartens und der einstigen Wetterstation (sie war mit Marienberg die erste im Vinschgau), den kleinen Friedhof, die ehemalige Wasserzufuhr über einen Waal und ganz besonders über das landesweit einmalige, mit Fresken ausgestattete Gartenhäuschen (Grotte). Wohlfühlort für alle Als Ziel des Rohentwurfs wurde bei der gut besuchten Diskussion im Kulturhaus die Schaffung eines offenen Wohlfühlortes für Mensch und Natur mitten in Schlanders genannt. Nutzungsmöglichkeiten gebe es viele: Streuobstwiese, Wiederbelebung traditioneller Landwirtschaft, soziale Interaktion, kulturelle Veranstaltungen, Erholungsund Rückzugsort, Gemeinschaftsgarten, Weitergabe von Wissen, Öffnung für didaktische Zwecke, Oase für Mensch und Natur


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