Patient Wald

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VINSCHGER KULTUR den frühmittelalterlichen Goldring fand, dessen Ursprung nach Nordafrika weist. Er war dabei, als man eine mittelalterliche Mörtelmischmaschine und das großzügige Badehaus mit drei Becken, Wasserspeicher, Kanal und Heizanlage entdeckte. Torggler war auch Mitautor von „Rittertum in Tirol“, des 1. Bandes der „Runkelsteiner Schriften zur Kulturgeschichte“ aus dem Jahre 2008. Anhand der Abbildungen im genannten Buch konnte er der Gruppe die große Bedeutung der profanen und sakralen Fresken von 1400 in Lichtenberg anschaulich erklären. Der Reigentanz, die Turnier- und Jagdszenen, das Rosenpflücken, das Glücksrad, der Phallusbaum, die Vertreibung aus dem Paradies und Darstellungen von Heiligen waren 1908 abgenommen und nach Innsbruck gebracht

Martin Torggler, Archäologe und Koordinator der Stiftung Bozner Schlösser, führte durch die gräflichen Ruinen Lichtenberg.

Der Tiroler Geschichteverein, Sektion Bozen, besuchte die Dreifaltigkeitskirche und die Ruine des ehemaligen Familien Sitzes der Khuen-Belasy in Lichtenberg.

worden. Gut erhaltene Fragmente seien 2008 in Runkelstein ausgestellt worden, erinnerte Torggler. Eine Teilnehmerin aus Partschins meinte aufgeregt: „Das habe ich

nicht erwartet. Hier ist alles so groß. Ich bin ganz weg von dem Schloss.“ GÜNTHER SCHÖPF

DenkMal Festival 2022 SCHLANDERS - Kultureller, geselliger und kreativer „Hochbetrieb“ herrschte am 30. und 31. Juli in der BASIS Vinschgau Venosta, in der Kreativwerkstatt in der „Palazzina Tagliamento“ und auch auf dem Freigelände der ehemaligen Drusus-Kaserne in Schlanders. Nicht nur aus dem Vinschgau, sondern aus dem ganzen Land und darüber hinaus sind viele Besucherinnen und Besucher, darunter vor allem junge Leute, nach Schlanders gekommen, um die zweit Auflage des interaktiven „DenkMal Festivals der Kreativkultur“ mitzuerleben. Mit dem Begriff „DenkMal“ sollte zum Nachdenken angeregt werden. Zum Nachdenken über die sinnvolle Nachnutzung jener Gebäuderiegel, die abgerissen werden sollen, zum Nachdenken über die Bedeutung von Kunst und Kultur, über alternative und neue Wege der Arbeit im ländlichen Raum und über weitere gesellschaftsrelevante Fragen. Das zweitätige Programm war dicht geballt und kunterbunt: Kunsthandwerk, Design, Musik, Spiele, Workshops und Gespräche, Kunstmarkt, Performances, offene Ateliers, Kurzfilme, Straßenmusik, Clubbing, vegetarische Gerichte, Crêpes, Kaffee und Kuchen, Weinbar und „Chili sin Carne“. Nicht zu überhören und zu übersehen war der Wunsch vieler Festivalteilnehmer, auf den geplanten Abriss zu verzichten und nach alternativen Lösungen zu suchen. SEPP DER VINSCHGER 14/22

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