Laut statt „Silentium“?

Page 23

VINSCHGER GESELLSCHAFT

65. Ehejubiläum GRAUN - Am 10. Juni 1957 haben

sich Cäcilia und Ludwig Wilhalm vom Klopairhof um 7 Uhr Früh in der Kirche von Trafoi - vor dem Gnadenbild der Hl. Maria Muttergottes von den Heiligen Drei Brunnen - das Ja-Wort gegeben. Getraut hat sie dort ihr Neffe und Primiziant Hochwürden Norbert Wilhalm, der spätere Pfarrer von Glurns (gestorben am 12. Februar 2014). Im Herbst 2017 hatten Cäcilia und Ludwig die diamantene Hochzeit (60 Jahre) gefeiert, und zwar im Vereinshaus von Burgeis. Im Grauner Gemeindeblatt hat Friedrich Haring unter dem Titel Hochzeitbild von Cäcilia und Ludwig Wilhalm

„Ein seltenes Fest“ ausführlich über dieses Jubiläum berichtet. Inzwischen sind 65 Jahre seit dem Hochzeitstag vergangen. Die „eiserne Hochzeit“ wurde im engen Familienkreis gefeiert. Die 9 Kinder gratulieren ihren Eltern zu diesem seltenen Jubiläum und danken ihnen für ihren Mut und ihre Mühen. Ludwig Wilhalm hat inzwischen seine Biographie veröffentlicht. Das Buch trägt den Titel „Mein Leben als Bergbauer im Oberen Vinschgau“ (wer sich für das Buch interessiert, kann sich unter Tel. 0473 699 239 oder RED 393 700 200 melden).

Foto: Daniela di Pilla

LESERBRIEFE

Die dritte Klasse des italienischen Realgymnasiums in Meran mit Ulrich Veith (vorne links), Josef Thurner (dahinter) und Francesco Redavid (hintere Reihe Dritter von rechts)

Erste pestizidfreie Gemeinde Europas? MALS/MERAN - Die dritte Klasse des italienischen Realgymnasiums „Gandhi“ in Meran arbeitet an einem Projekt für gesellschaftliche Bildung, wobei die Umweltfreundlichkeit und die Beziehung Mensch-Natur die Hauptthemen sind. Koordinator des Projektes ist Francesco Redavid, Lehrer für Sport und Bewegung. Nachdem in der Klasse mit ihrer Deutschlehrerin Daniela di Pilla über das Thema „Pestizide in Mals“ gesprochen worden war, konnten sich die Schüler*innen eine eigene Meinung dazu bilden und organisierten eine Zusammenkunft mit dem ehemaligen Malser Bürgermeister Ulrich Veith und dem aktuellen Bürgermeister Josef Thurner. Am 21. April fand dieses Treffen statt. Thurner und Veith berichteten über den Werdegang bis hin zur Volksabstimmung und beantworteten ausführlich

die Fragen, die die Schüler*innen ihnen auf Deutsch gestellt hatten. Die ganze Geschichte sei nun an einem toten Punkt gelangt, da sie auf gerichtliche Antworten aus Rom warten. Diese müssten in den nächsten zwei Jahren kommen. Leider hat die Pandemie alles verlangsamt, da sie zum Mittelpunkt wurde und sich die ganzen Ressourcen auf die Gesundheit der Italiener konzentriert hatten. Die Gemeinde von Mals hatte mit der Volksabstimmung versucht, ein Pestizidverbot voranzutreiben, aber die konventionellen Bauern und Landwirte waren dagegen, da sie die Pestizide brauchen, um ihre großen Monokulturen zu bewirtschaften. Das Problem ist aber, dass die massiven „Pestizidwolken“ mit der Abdrift kilometerweit entfernte Ackerflächen erreichen und die Malser Luft verschmutzen. Die Bürger von Mals haben mit 76 Prozent im Jahre 2014 entschieden, die Pestizide zu verbieten. Alles, was

die Gemeinde Mals nun machen 250.000 Radfahrer unterwegs kann, ist einfach nur abzuwarten. sind. Wer Naturwege bevorzugt, dem würde ich mindestens einGIUSEPPE D‘ ANGELO UND DAVIDE GITTARmal den sehr beliebten und einDI, 3A LICEO SCIENTIFICO, GANDHI, MERAN malig schönen Dolomitenradweg Toblach-Cortina dringend empfehlen (kenne diesen von 5 Nachtrag zum Thema Hin- und Rückfahrten). Die gesamte Strecke, ca. 30 km NaturRadweg Laas-Göflan weg (Bahntrasse der ehemaligen Nach eigener Messung ist der Dolomiten-Schmalspurbahn), Radweg zwischen Laas und Göf- von gut bis mäßig, teils leider lan abgerundet 6 km lang und schlecht bis reichlich gefährlich. beinahe exakt ist je eine Hälfte Eine sehr gute Erfahrung für asphaltiert bzw. Naturweg. Der ein sachliches Urteil was besser, Höhenunterschied (Schlanders/ angenehmer und sicherer ist für Laas) beträgt 150 m (laut Land- größere Strecken Radfahren. karten). Wie üblich gibt es zum Thema Asphalt, JA oder NEIN, WALTER PÖDER, NATURNS, 31.05.2022 verschiedene Meinungen und Standpunkte. Um Missverständnissen vorzubeugen, ich bin kein Teures NachhaltigkeitsExperte für derlei Fragen, jedoch gerede als Vielradfahrer (60.000 km in 23 Jahren), auf verschiedensten Für September ist eine mehrRadwegen im In- und Ausland, tägige Konferenz zum Thema stets bemüht mich auf sachlich- Nachhaltigkeit geplant. Für dieneutraler Ebene, auf Basis von ses „nachhaltige Reden“ sind sage Fakten zu bewegen, glaube ich und schreibe 2,4 Millionen Euro mir ein Urteil anzumaßen über bereitgestellt. Lokale OrganisaOberflächenbeschaffung von tionen, die sich seit Jahren um Fahrradwegen. Es gibt vielerlei Nachhaltigkeit bemühen, müssen Kriterien zum Thema Asphalt um jeden Euro betteln, während oder Naturbelag, Priorität Nr. hier das Geld mit vollen Händen 1 ist größtmögliche Sicherheit ausgegeben wird. Meine Bitte an und nicht emotionale Roman- den Landeshauptmann ist, dass tik. Wichtig auch die Frequenz er wirklich nachhaltige Projekte sowie das Gelände. Ein wesent- unterstützt und nicht nur „nachlicher Unterschied ist, ob im haltig heiße Luft“ fördert. Jahr einige tausend oder, wie auf dem Vinschger Radweg, über HANNS FLIRI, NATURNS, 06.06.2022

DER VINSCHGER 11/22

23


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.