Hoffen auf Normalität

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VINSCHGER SPEZIAL

Endlich wieder „Londsprochmorkt“

GOLDRAIN - Der traditionsreiche Landsprachmarkt in Goldrain war der erste große Vinschger Markt, der vor zwei Jahren aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt werden musste. Nach zweijähriger Unterbrechung war der „Londsprochmorkt“ aber auch wieder der erste große Markt, der am vergangenen 17. März erneut stattfinden konnte. So wie in der Vor-Corona-Zeit war die heurige Auflage zwar noch nicht, aber die Freude der Wanderhändler und der Markbesucher aus nah und fern war dennoch groß. Um ein zu großes Gedränge von Menschen zu vermeiden, hatte die Gemeindeverwaltung schon vorab festgelegt, dass die Marktstände nur auf einer Seite der Straßen und Gassen aufgestellt werden dürfen, und zwar in einem bestimmten Mindestabstand. Besondere Covid-Regeln, wie etwa die Maskenpflicht, galt für jene Stände, an denen Lebensmittel angeboten wurden. Zusätzlich zur Gemeindepolizistin Tanja Plörer und zwei Carabinieri-

beamten waren im Auftrag der Gemeinde auch zwei SecurityMänner unterwegs. An insgesamt rund 110 Ständen konnten sich die Besucher mit Pflanzen, Blumen, Kleidern, hochwertigen Lebensmitteln, Süßigkeiten und vielen weiteren Waren eindecken. Auf regen Zulauf stießen auch landwirtschaftliche

Maschinen und Geräte sowie Kleinvieh, wie Hennen, Vögel oder Ferkel. Für viele Besucher bot der Traditionsmarkt auch die Gelegenheit, einander zu begegnen und über dieses oder jenes zu „hoangartn“. Im Rahmen der Hilfsaktion „SOS Ukraine“ war außerdem ein „Spendenstandl“ aufgestellt worden. Was

viele vermisst haben, waren die Gastronomiestände der Vereine. Theoretisch hätten solche Stände zwar aufgestellt werden können, doch dafür hätten viele CovidVorschriften und komplizierte Vorgaben erfüllt werden müssen, sodass es die Vereine vorgezogen haben, heuer nicht mitzumachen. SEPP

ELMARS BLICK AUF DIE DINGE (18)

Scheinheilig Scheinheilige sein bloas gnuag ummer. Sel isch wia schelch. Ah wenn sie a sou tean as wenn sie sell it warn. Di Schelche sicht ma in Gsicht a oun. Di Schelche sein Scheinheilige und Ohdrante. Di selme tean heilig und derweil sein sie scheinheilig. In Scheinheilignschein sicht ma nit. Sein tuat der sel oubern Grint. Scheinheilig bin i schun a oft. Selm stell i meischtns homla epas oun. Norr denki, hoffantla sichts nemat. Ober hie und do sein olle schelch und scheinheilig. Di Scheinheiligkeit entsteat fan aloan. Di Viecher kennen it scheinheilig sein. Di selme tean lei fressn, kuien, fetzn und scheißn. Obr sell konn der Mensch ah guat. Di Viecher kennen obr guat ondre

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DER VINSCHGER 06/22

Viecher ohpassn. Nocher fressn sie anonder auf. Di Scheinheiligkeit learnsch in dr Schual. In der Kirch konn ma ah scheinheilig tean. Wenn man in Toat vourteischt, norr isch ma ah scheinheilig. Wenn ma groß tuat, norr isch sell a scheinheilig. Heilig bin i nia gwesn, ober katholisch schun. Tirolerisch bi i ah, wenn i schelch bin. Pan Katholisch sein glongs pa mir obr it olm. Wenn ma maggiert, norr isch ma a scheinheilig. Wenn a di Scheinheiligkeit amoll drin hosch, norr bringsch si nimmer außer. Des lig ols in der Gottung pa di Leit. Rückmeldungen: werkstattprad@bzgvin.it

Elmar Rufinatscha Taufers im Münstertal


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