VINSCHGER GESELLSCHAFT
Wobi-Gebäude in Kastelbell saniert
Das Bild links zeigt das Gebäude in Kastelbell vor der Sanierung, rechts ist das Gebäude nach der Durchführung der Arbeiten zu sehen. KASTELBELL - Die Sanierung und der Umbau des ersten, durch den Superbonus 110% kofinanzierten Gebäudes in Kastelbell sind abgeschlossen. Waltraud Deeg, die Landesrätin für Soziales und Wohnbau, die Präsidentin des Wohnbauinstitutes Francesca Tosolini und Bürgermeister Gustav Tappeiner haben bei einem Lokalaugenschein das umgebaute Gebäude besichtigt. Das Gebäude, das aus 8 Wohnungen besteht, wurde in den 1980er Jahren gebaut und bedurfte einer vollständigen und energetischen Sanierung. Dank der verfügbaren Kubatur war es möglich, das Gebäude aufzustocken und somit 3 neue Wohnungen zu schaffen. Bei der Entwicklung des Projektes und der Begleitung der Arbeiten hat die Gemeinde stark mitgewirkt. Trotz vieler Schwierigkeiten - Pandemie, Überlastung der Unternehmen
mit Superbonus-Aufträgen, Probleme bei der Materialbeschaffung, Anstieg der Preise der Baumaterialien - ist es dem Institut gelungen, die Arbeiten fristgerecht und mit den Beiträgen des Superbonus 110% abzuschließen. „Alle beteiligten Akteure sind sehr zufrieden über den Ver-
lauf der Arbeiten, speziell wenn man bedenkt, dass das Gebäude während der Sanierung bewohnt war“, sagte Francesca Tosolini. Die Durchführung der Arbeiten hätte sich sehr komplex gestaltet. Das erzielte Ergebnis sei sehr erfreulich. Die Präsidentin dankte den Firmen und Handwerkern,
Beim Lokalaugenschein in Kastelbell (v.l.): Othmar Neulichedl (Abteilungsdirektor des Wobi), Bürgermeister Gustav Tappeiner, Francesca Tosolini (Präsidentin des Wobi) und Landesrätin Waltraud Deeg
den Fachleuten des Wobi und vor allem den Mietern für die Geduld und Zusammenarbeit. Das Wobi nutze jeden sinnvollen Beitrag zur energetischen Nachhaltigkeit und Aufwertung zum Vorteil der Mieter. Laut der Landesrätin Waltraud Deeg ist die energetische Sanierung von Wobi-Gebäuden ein wichtiger Schritt, um die Wohnqualität der Mieterinnen und Mieter zu verbessern. Zudem werde durch die Vergabe der Arbeiten an heimische Unternehmen auch die lokale Wirtschaft gefördert. Für die Landesrätin sind diese Arbeiten daher auch ein Ausdruck der sozialen Nachhaltigkeit. Das Wobi übernehme eine wichtige Vorbildfunktion. Um diese Rolle auch künftig weiter zu stärken, werde in Kürze im Landtag über das neue Landesgesetz zum sozialen und öffentlichen Wohnbau diskutiert und abgestimmt. RED
AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (82)
Schwierige Beziehungen zu Russland Wie viel die mediale Berichterstattung ausmacht, merkt man momentan deutlich. Fast würde man dem Gefühl erliegen, dass wir die Pandemie endlich überwunden haben. So sehr ist alles, was mit Corona und den dazugehörigen griechischen Buchstaben zu tun, aus den vorderen Schlagzeilen verschwunden. Dafür liest man von einem Krieg in Europa, den kaum jemand mehr für möglich gehalten hatte. Wladimir Putin trauert der Größe der Sowjetunion nach und führt nun einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine, um – so scheint es – diesen Verlust rückgängig zu machen. Die UdSSR, die hier wieder aufblitzt und mit deren Auflösung 1991 der Kalte Krieg besiegelt schien, wurde vor 100 Jahren gegründet. Sie entstand 1922 aus dem Zusammenschluss von Sowjetrussland mit der Ukrainischen, Weißrussischen und Transkaukasischen Republik. In den lokalen Printmedien konnte man darüber interessanterweise nichts lesen. Die Schlagzeilen wurden von den Reparationszahlungen und anderen Nachwehen des Ersten Weltkriegs
dominiert. Am Tag nach der formalen Gründung erfuhr man vielmehr, dass die Sowjetregierung alle katholischen Kirchen in St. Petersburg sperren ließ und im Begriffe sei, das Kirchenvermögen zu enteignen. Erst ein gutes Jahr später, mit dem Tod des Gründers Wladimir Lenin, taucht der Begriff „Sowjetunion“ regelmäßig auf. Kurz zuvor hatte „Der Landsmann“ unter dem Titel „Keine Zugeständnisse Russlands“ von einer Rede des Außenministers Tschitscherin berichtet, die deutlich macht, dass die Beziehungen immer schon schwierig waren: Die Anerkennung der Sowjetunion durch Westeuropa sei vom wirtschaftlichen Standpunkt zu betrachten, da sie zur Erleichterung des Handels beitragen werde. Russland betrachte diese Anerkennung aber nicht als eine Gnade und ist daher nicht gewillt, für sie Z Zugeständnisse zu machen.
DER VINSCHGER 05/22
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