VINSCHGER GESELLSCHAFT mit Sicherheitshelmen. Vor 7 Jahren wurde ihm diese Ehre von der 5-Sterne-Bewegung, angeführt vom späteren Minister Riccardo Fraccaro, verwehrt, indem sie die Dachterrasse besetzt und das traditionelle Glockengeläut verhindert hat. Ein absolutes Erlebnis war dann auch noch der zweimalige Überflug der Jagdflieger „Freccie Tricolori“ über dem Dach des Parlaments direkt über uns in weniger als 100 Meter Entfernung. NOGGLER: Da zwischen der erfolgten Wahl zum Staatspräsidenten und der darauffolgenden Vereidigung bzw. dem Amtsantritt von Sergio Mattarella einige Tage dazwischenlagen, bin zwischenzeitlich nach Hause gefahren und dann nochmals eigens an-
gereist. Die besondere festliche Stimmung, das beeindruckende Zeremoniell, das Protokoll zum Ablauf und die Rede zum Amtsantritt werden mir sicherlich in bester Erinnerung bleiben.
Arbeitssicherheit und der Armutsbekämpfung gefordert. NOGGLER: Wenn ich mich richtig erinnere, dann war das meist erwähnte Wort „dignità“, also Würde. Damit hat Sergio Mattarella schon eine Richtung vorgegeben. Was war für euch die wich- Er hat insgesamt eine viel betigste Aussage des Staats- achtete Rede gehalten, während präsidenten? der sich das Staatsoberhaupt für PLANGGER: Für mich persönlich seine Verhältnisse sogar ein wenig war es sein Aufruf zu einer ra- emotional gezeigt hat. Inhaltlich schen und tiefgreifenden Reform kann ich die Punkte, die Kollege des Justizwesens, zur Zentralität Albrecht Plangger erwähnt hat, des Parlaments, die nicht durch bestätigen. dauernde Notdekrete der Regierung eingeschränkt werden Was bringt die Wahl für Süddürfte, sein klares Bekenntnis tirol? zu Europa und zur Beseitigung PLANGGER: Südtirol ist mit dem von sozialen Ungleichheiten in Staatspräsidenten Mattarella gut der Frauen- und Jugendpolitik. gefahren. Er war offen für die Auch hat er Fortschritte bei der Weiterentwicklung der Landes-
autonomie und er hat ein sehr freundschaftliches Verhältnis zum österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen gepflegt, was uns Südtiroler sehr zu Gute kommt. Hoffen wir jetzt, dass auch der österreichische Bundespräsident für ein weiteres Mandat zur Verfügung steht und gewählt wird. NOGGLER: Sergio Mattarella kennt aufgrund seiner langjährigen politischen Tätigkeit unsere Situation mehr als gut. Auch persönlich hat er Kontakte zu Südtirol. Für uns ist er deshalb weiterhin eine gute Wahl und ein Garant für unsere Autonomie. INTERVIEW: RED
SULDEN - Vom 17. bis zum 23. Jänner fanden die Dreharbeiten zu „Sturm am Manaslu“, dem neuen Doku-Film von Reinhold Messner, statt. Die Dokumentation „Sturm am Manaslu“ handelt von den traurigen Ereignissen rund um die Tiroler HimalayaExpedition 1972, die in einem dramatischen Wettlauf um Leben und Tod endete. Bei einem schweren Sturm verstarben zwei Expeditionsteilnehmer. 50 Jahre nach dem Bergunglück bringt Reinhold Messner die Geschichte auf die große Leinwand. Rahmen der ergreifenden Nachstellung
Fotos: Albolina Film GmbH
Letzte Klappe in Sulden der tragischen Ereignisse ist ein Treffen der ehemaligen Expeditionsteilnehmer auf Schloss Juval, die gemeinsam die Tragödie von 1972 reflektieren. Während Messner beim Film selber Regie führt, ist Dolomites GmbH für die Produktion verantwortlich und Albolina GmbH übernimmt die Service-Produktion. Gedreht wurde die Kinodokumentation allerdings nicht am echten Manaslu: Der nepalesische Achttausender wurde von der Crew nach Sulden „versetzt“. Der Schnee und das Eis des Ortlergebiets boten die richtige Kulisse für die Szenen. RED
ELMARS BLICK AUF DIE DINGE (15)
Fasching An Fosching brauchts a jeds Johr. Ohne Fosching geat nicht. Oan moll in Johr soll ma schun a Hetz hobm. Ober i loch suscht schun a viel, a oune Lorv. I wort mit Lochn it bis der Fosching do isch. Zan lochn gibs an Haufn und zan plärrn a bloaß gnuag. Um Fosching konn der Mensch endla blöid tean. Manche hobm pan blöid tean s gonz Johr Fosching. Um Fosching leign sich di Leit a sou oun, daß sie sich nimmr kennen. I tua mi gearn verkleidn. Wenn ma sich verkleidet, norr weart ma a onderer Mensch. Fosching hots olm schun gebm. Manche hobm selm a Lorv auf, daß ma sie gor it kennt. Hinter a Lorv konnsch ollerhond ounstelln. Fosching isch lei oan moll in Johr. In Prod tean sie um Fosching olm schiach. Dess mit di Honterlen gfollt mir gor it. Selm streichn sei di Leit
di Grinter schworz oun. Nochher konnsch norr oungruaslt ummer gean. Öl und Ruaß streichn sie selm af di Gsichtr aue. Pa ins in Taufers tean sie lei a bissl blöid um Fosching. Iats muaß ma wegn Corona di Lorv olm auf hobm. Pa di selme Lorvn biegs oan di Ohrn firi. Selm schaug ma norr aus wia Hund. Di Hund denkn sich norr, der schaug aus wia miar. Do wearn die Hund a oft lochn. Die Viecher wissn ober it wos Fosching isch. Pforrer und Madl bin i um Fosching a a moll gongen. Krochn tuats um Fosching a olm laut. Umzüg wearn in manche Dörfer a gmocht. Selm tean si norr gonz norrat, daß ma moant, iats spinnen si olle. Rückmeldungen: werkstattprad@bzgvin.it
Elmar Rufinatscha Taufers im Münstertal
DER VINSCHGER 03/22
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