Ort der Begegnung

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Corona hat die Disco-Landschaft im Vinschgau ausgedünnt.

Wo geht auf und wo bleibt zu? Ausgedünnte Disco-Landschaft. Jugenddienste und Gemeindepolitik an einem Tisch VINSCHGAU - Hand in Hand mit dem Aus-

bruch der Pandemie ist das Nachtleben auch im Vinschgau so gut wie erloschen. Darunter leiden vor allem die Jugendlichen. Emotional zugespitzt hat sich die Situation, als der Ankauf des Disco-Areals „Fix“ seitens der Gemeinde Laas bekannt wurde. Seither wird immer häufiger von einem Disco-Sterben im Tal gesprochen. Dass die Themen Nachtleben und Discos wichtig sind und vielen Jugendlichen und auch Eltern unter den Nägeln brennen, zeigte sich bei einer Video-Konferenz, zu der kürzlich die Jugenddienste Mittelvinschgau und Obervinschgau eingeladen hatten. Fast alle Bürgermeister/ innen und Jugendreferenten/innen des Tals waren zugeschaltet. Tobias Stecher und Michael Kneissl warteten einleitend mit den Ergebnissen einer Online-Umfrage zum Thema „Discos im Vinschgau“ auf.

lungsbedarf besteht, vor allem auch seitens der Politik“, stimmten die Geschäftsführer der Jugenddienste Tobias Stecher (Obervinschgau) und Michael Kneissl (Mittelvinschgau) in einem Gespräch mit dem der Vinschger überein. Beim Großteil der Umfrage-Teilnehmenden handelte es sich um Jugendliche. 81% der Befragten halten eine Disco im Vinschgau für sehr wichtig und für knapp 60% sind unterschiedliche Discos im Tal sehr wichtig. Rund drei Viertel wären bereit, bis zu 25 Kilometer zu fahren, um zu einer Disco zu gelangen. Das entspricht in etwa Strecken von Eyrs bis St. Valentin bzw. von Latsch bis Prad. In „normalen“ Zeiten kommen 42% mit Shuttle-Diensten zur Disco, 27% mit dem eigenen Auto oder im Auto von Freunden, 17% mit dem Nightliner, 10% mit den Eltern und 4% übernachten auswärts.

sicher!“, 861 auf „Nein, so ein Blödsinn!“ und 1.049 auf „Wäre auszuprobieren.“ Groß ist laut der Umfrage die Bereitschaft, in verschiedenen Bereichen einer Disco freiwillig mitzuhelfen. 303 wären bereit, mit den Händen beim Aufbau mitzuhelfen, 514 mit dem Kopf in der Organisation, 120 am DJ-Pult, 85 als Shuttle-Fahrer, 65 als Reinigungskräfte, 378 als Barkeeper, 113 als freundliche Tür-Steher usw. Erstaunlich ist laut Stecher und Kneissl auch die Tatsache, dass 379 Jugendliche ihre Handynummern geschickt haben, weil sie am Laufenden darüber gehalten werden wollen, wie es mit den Discos im Vinschgau weitergeht. Von „Enzo“ und „Ladum“ bis „Hölle“

Was die derzeitige Disco-Landschaft im Vinschgau betrifft, so ist eine Ausdünnung festzustellen. Gezeigt haben das laut den GeRund 2.400 Umfrage-Teilnehmer Viele wäre zur Mithilfe bereit schäftsführern der Jugenddienste auch die Stellungnahmen der über 20 zugeschalteten „Mit rund 2.400 Rückmeldungen war diese Interessant sind sie Antworten auf die Bürgermeister/innen und Jugendreferent/ Umfrage ein unerwartet großer Erfolg. Die Frage „Kannst du dir vorstellen, als Mit- innen. Die Disco „Enzo“ in St. Valentin starke Teilnahme bestätigt, dass das Thema glied eine Disco mitzuorganisieren?“ 415 a.d.H. will ihre Tore wieder öffnen, sobald ein brennendes Anliegen ist und dass Hand- Teilnehmer klickten auf die Antwort „Ja die Corona-Bestimmungen einen Voll-

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DER VINSCHGER 02/22


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