Ort der Begegnung

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

„GasthĂ€user in den Dörfern dĂŒrfen nicht sterben“ Der neue Vinschger HGV-Gebietsobmann Benjamin Raffeiner hat klare Ziele vor Augen. „Im Vinschgau gibt es noch viel Luft nach oben.“ SCHNALSTAL - „Der Vinschgau ist aufgrund seiner Vielfalt, seiner Natur und Landschaft, seiner Kultur und weiterer Besonderheiten eine Tourismusregion, die sich von allen anderen Gebieten SĂŒdtirols abhebt. Das Potential ist groß und eine vernĂŒnftige Weiterentwicklung sollte weiterhin möglich sein.“ Davon ist der 34-jĂ€hrige Benjamin Raffeiner vom „Oberraindlhof“ im Schnalstal ĂŒberzeugt. Der Obmann der HGV-Ortsgruppe Schnals wurde Mitte November zum neuen Obmann des HGV-Gebietes Vinschgau gewĂ€hlt. Das Gebiet Vinschgau deckt sich mit dem politischen Bezirk Vinschgau und bildet zusammen zusammen mit den Gebieten Meran und Umgebung, Passeiertal sowie Lana und Umgebung den Bezirk Meran/ Vinschgau des Hoteliers- und Gastwirteverbandes. Als Bezirksobmann wurde Hansi Pichler aus Schenna einhellig wiedergewĂ€hlt. der Vinschger: Herr Benjamin Raffeiner, Sie treten als Vinschger HGV-Gebietsobmann in die Fußstapfen des langjĂ€hrigen Obmannes und HGV-FunktionĂ€rs Karl Pfitscher aus Schlanders. Ist das ein schweres Erbe? BENJAMIN RAFFEINER: Karl Pfit-

scher hat sich jahrzehntelang um die Belange unseres Verbandes gekĂŒmmert, und zwar auf Orts-, Bezirks- und auch Landesebene. Ich bin sehr froh, dass mir Kral Pfitscher zugesichert hat, mich trotz seines offiziellen Ausscheidens nach Möglichkeit mit Rat und Tat zu unterstĂŒtzen. Vor allem als erfahrenes Bindeglied im SĂŒdtiroler Wirtschaftsverband, in dem alle WirtschaftsverbĂ€nde vertreten sind, sprich der hds, der lvh, der Bauernbund, der Unternehmerverband und die Freiberufler. Den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen 12

DER VINSCHGER 02/22

Benjamin Raffeiner, der neue Obmann des HGV-Gebietes Vinschgau.

den einzelnen Wirtschaftssparten finde ich gut und wichtig.

EU-LĂ€ndern ab Februar fallen und der „Green Pass“ reichen soll, gibt uns Hoffnung. Es ist Die Corona-Pandemie hat aber absolut notwendig, dass dem Tourismus insgesamt nun alle EU-LĂ€nder dieselben und speziell der Gastrono- GĂŒltigkeiten fĂŒr den „Green Pass“ mie arg zugesetzt. anwenden. Wonach sich jetzt alle Ja, das ist leider so. Covid-19 sehnen, ist eine RĂŒckkehr zur stellt auch uns Touristiker seit fast NormalitĂ€t. Es braucht Normalizwei Jahren vor große Herausfor- tĂ€t auf allen Ebenen und in allen derungen. Positiv ist, dass wir nach Bereichen. so manchen TiefschlĂ€gen und Unterbrechungen wieder arbeiten WorĂŒber die Tourismuskönnen. Wir legen großen Wert branche besonders klagt, auf die Einhaltung der Regeln ist der Mangel an Arbeitsund wollen den GĂ€sten Sicherheit krĂ€ften. bieten und vermitteln. Aus meiner Fehlende ArbeitskrĂ€fte sind persönlichen Erfahrung heraus schon seit vielen Jahren ein Thekann ich sagen, dass die GĂ€ste mit ma, das uns zu schaffen macht. den Vorschriften in der Regel gut Corona hat das Ganze sicher nicht zurechtkommen und dass sie sich einfacher gemacht, sondern zusĂ€tzlich erschwert. auch sicher fĂŒhlen. Wir schreiben heute den 27. JĂ€nner: wie sieht die derzeitige Situation aus?

Das „JĂ€nnerloch“ ist extrem, das lĂ€sst sich nicht leugnen. Wie es im Februar und danach weitergeht, ist abzuwarten. Ein großer Schritt in die richtige Richtung ist sicher das sich abzeichnende einheitliche Vorgehen auf der Ebene der EU. Vor allem die Regel, dass die Testpflicht fĂŒr Reisende aus

Spielen hier auch die Arbeitszeiten eine Rolle?

Sicher auch die Arbeitszeiten, aber nicht nur. Im Tourismus ist es nun einmal so, dass auch an Wochenenden gearbeitet wird. Punkten können wir mit der 5-Tage-Woche, wobei sich hier die politischen Rahmenbedingungen Ă€ndern mĂŒssen. Denn hierfĂŒr braucht es mehr ArbeitskrĂ€fte. Mehr Mitarbeiter einstellen ist zwar leicht gesagt, aber angesichts der Lohnnebenkosten kann das fĂŒr viele Betriebe nur ein Wunsch bleiben.

Der Bettenstopp, wie er im neuen Tourismus-Entwicklungskonzept des Landes vorgesehen ist, hat speziell im Vinschgau zu teils heftigen Reaktionen gefĂŒhrt und Warum? stĂ¶ĂŸt nach wie vor auf Kritik, Es ist uns wĂ€hrend der Kri- auch auf der Ebene der Gesenzeit zwar gelungen, das meinden. Wie stehen Sie zu Stammpersonal einigermaßen diesem Konzept?

zu halten, aber bei den saisonal BeschĂ€ftigten gab es einen erheblichen Abfluss. Nicht wenige haben sich von unserer Branche verabschiedet. Sie suchten sich ein neues Arbeitsfeld und viele werden wohl nicht mehr zu uns zurĂŒckkommen.

Sicher nicht richtig ist es, alle Gebiete sozusagen ĂŒber einen Kamm zu scheren. Von der ursprĂŒnglichen Absicht, die Gemeinden nur in zwei Kategorien einzuteilen, nĂ€mlich in stark oder schwach entwickelte, ist man Gott sei Dank abgegangen. In einem sol-


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