Es ist soweit

Page 15

VINSCHGER GESELLSCHAFT

Wo komm ich her, wo geh ich hin? SCHLANDERS - „Es geht mir gut mein Schatz, ich bin am Waltherplatz“. So lautete der Titel der „inoffiziellen Hymne von Bozen“, die er nicht in der Landeshauptstadt, sondern auf der Bühne des Theatersaals im Kulturhaus in Schlanders zum Besten gab. Der Auftritt als „sozialkritischer Singer-Songwriter“ war nur eine der Saiten der „kabarettistischen Gitarre“, an denen der Schlanderser Autor und Sketschschreiber Horst Saller am vergangenen Wochenende an drei aufeinanderfolgenden Abenden zupfte. „Jeder ist mindestens zwei …“ hieß auch das Motto seines ersten Soloprogramms. „Tauchen Sie ein in sich selbst“, hatte er das Publikum aufgefordert: „Wo komm ich her, wo geh ich hin?“ Ein Gefühl, das bei den Zuhörern und Zuschauern nie aufkam, war Langeweile. Horst Saller sprang von der Lyrik („Dichtung macht die Welt

Mit dem Soloprogramm „Jeder ist mindestens zwei …“ zeigte Horst Saller viele Facetten seines einzigartigen Könnens auf der Bühne.

erträglicher und schöner“) und das Gefühl, als stünden alle Perfiktiven Zwiegesprächen mit Gott sonen des Stücks auf der Bühne. im Himmel („die Männer sind Für das dichtgeballte Programm uns nicht so gelungen, die Frauen gab es viel Applaus. Horst Saller sind schöner gemacht“) bis hin überzeugte mit Mimik, Gestik zur Kunst des Reimens („Auf sowie mit Sprach- und SprechEichhörnchen reimt sich nichts, kunst, auf Hochdeutsch ebenso daher nehme ich Hörnchen im wie im Vinschger Dialekt und Eich“) und zum bäuerlichen auf Schweizerdeutsch. Inhaltlich Theaterstück „Wetterleuchten gesehen legte er mit viel Humor zu Martini“, bei dem er nicht nur und Witz, ab und an aber auch alle Rollen selbst spielte, sondern mit einer Portion Sarkasmus, die auch Geräusche erzeugte. Bei Finger in offene Wunden unserer geschlossenen Augen hatte man Gesellschaft und hielt den Men-

schen den Spiegel vor. Je klarer sich das Publikum im Spiegel erkannte, umso lauter war das Lachen. Einen besonderen Dank zollte Horst Saller dem Verwaltungsrat des Kulturhauses, allen Unterstützern und Gönnern sowie allen, die im Vorfeld und an den Aufführungstagen mitgeholfen haben, dem Publikum unbeschwerte Unterhaltung zu bieten - trotz Corona und der damit verbundenen Vorschriften. SEPP

LESERBRIEFE

Mehr Transparenz In der ersten Sitzung nach der Sommerpause wurden 9 Tagesordnungspunkte behandelt. Einer davon wird in Zukunft für mehr Transparenz in der Gemeinde Partschins sorgen. Rund ein halbes Jahr nach der einstimmigen Annahme eines Beschlussantrages der Bürgerliste (BL) wurde die Geschäftsordnung geringfügig abgeändert, sodass in Zukunft die Niederschriften der Sitzungen auf der Gemeindewebseite veröffentlicht werden können. Auch ein bereits 2019 von der damaligen Opposition eingebrachter und von der BL immer wieder angesprochener Vorschlag, AED-Säulen im Dorf zu errichten, wird nun aktiv vorangetrieben. So wurde bei einer Haushaltsänderung die Finanzierung einer Säule vorgesehen. Eine weitere wird die lokale Raiffeisenkasse zur Verfügung stellen. In derselben Haushaltsänderung wurden auch 300.000 Euro für die Pfarrei vorgesehen. Im Gegenzug für die Bezahlung von insgesamt 410.000 Euro kann

das „Haus der Dorfgemeinschaft“ von der Gemeinde und den beteiligten Vereinen für 25 Jahre genutzt werden. Nachdem mit den Grundstückseigentümern eine mündliche Einigung erzielt wurde, wurden Mittel für eine Bauleitplanänderung zur Verbreiterung des Feldweges von der Geroldstraße in Richtung Hauptstraße vorgesehen. Der Vorschlag der BL, die neue Gemeindestraße in Rabland nicht „Grillbödn“, sondern „Grillbodn“ zu benennen, wurde nach Aufzeigen der Vorteile bezüglich Aussprache und Schreibweise einstimmig angenommen. In die „Kommission zur Einhaltung der Qualitätskriterien die Tourismusorganisationen betreffend“ wurde anstelle des Tourismusreferenten Frau Jutta Pedri von der BL als Ersatzvertreterin hineingewählt, um ein Mindestmaß an Unabhängigkeit zu gewährleisten. Eingebracht wurde von Vertretern der BL außerdem die Verwunderung darüber, dass immer noch nicht alle Kommissionen der Gemeinde einberufen worden sind. Diese wurden

am Anfang der Verwaltungspe- meinderäte der Opposition bei riode vom Bürgermeister noch der Mehrheitspartei um Arbeit als „Ideenschmieden“ angeprie- betteln müssten. sen. In diesem Zusammenhang merkte ein Zuhörer an, dass es DIE NEUE BÜRGERLISTE PARTSCHINS sehr verwunderlich sei, dass Ge- RABLAND TÖLL, 30.09.2021

Bedenkliche „Elternschule“ Mit Covid19 wurde allerhand geboren: Virusprofessoren, Unschlüssige, Pseudo-Virologen, Kritiker, Schwermütige, Impfgestalter, Immunologen, Mund- und Nasenschutz, Quarantänebrecher, die 3G-Regel, grüne Pässe, der Virus immer frecher. Eine Verschwörung sei die böse Pandemie. Um die Kinder mit Angst in Schach zu halten, will man Bildungsverantwortung selbst gestalten, kein Mund- und Nasentest in „Elternschulen“, pädagogisches Wissen kommt vom Mutterkittel anstatt von der Lehrkraft mit dem Doktortitel. Dies gegen meinen Willen, das kann verdrießen, Rotz und Wasser unterm Hirnkastl fließen, isoliert und oft allein gelassen, soll dies in meine Zukunftspläne passen? Ich will Nähe, Gemeinschaft, Freundschaft, Liebe, und wünsch mir inniglich, wenn das so bliebe. Möglich, dass Eltern später es verstehen und für mich Dinge mit dem Herzen sehen. KARL PIRCHER, NATURNS

DER VINSCHGER 33-34/21

15


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Es ist soweit by piloly.com GmbH - Issuu