VINSCHGER GESELLSCHAFT
Mobile Kamera und Body-Cams Verordnung für Videoüberwachung abgeändert. Vandalenakte nehmen ständig zu. SCHLANDERS - Zusätzlich zur geplanten Installation von 4 fixen Überwachungskameras - je 2 am Bahnhof sowie im Plawennpark kann in der Gemeinde Schlanders in Zukunft auch eine mobile Kamera innerhalb der geschlossenen Ortschaften bzw. an sensiblen Stellen eingesetzt werden. Einer entsprechenden Abänderung der Verordnung für die Videoüberwachung stimmte der Gemeinderat am 16. September mehrheitlich zu. Mit Erläuterungen dazu hatte Christian Carli aufgewartet, der für 6 Monate das OrtspolizeiKommando in Schlanders sowie in Graun, Taufers im Münstertal und Glurns übernommen hat und der im Auftrag aller Vinschger Gemeinden sowie auch der Gemeinden Naturns und Plaus ein Konzept für die Verbesserung und den Ausbau des Ortspolizeidienstes erarbeitet. Der wichtigste Zweck der mobilen Kamera ist laut Carli die Vorbeugung gegen Vandalenakte: „Es geht um die Ahndung von Straftaten und nicht etwa darum, Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung festzustellen.“ Sobald die mobile Kamera angebracht wird, ist das auch auszuschildern.
Auch Schmierereien gehören zu den Vandalenakten, die in Schlanders immer wieder verübt werden.
betrifft, so kann laut Carli nur auf Antrag der Staatsanwaltschaft in die Aufnahmen eingesehen werden. Die Aufnahmen und Daten seien streng geheim und würden regelmäßig automatisch überspielt. Ebenfalls mehrheitlich zugestimmt hat der Gemeinderat dem Ankauf und Einsatz sogenannter Body-Cams. Mit diesen Kleinkameras werden die Beamten der Ortspolizei ausgestattet. Carli: „Mit Hilfe dieser Kameras, die an der Uniform getragen werden, kann oft verhindert werden, dass brenzlige Situationen eskaDer Ausschuss entscheidet lieren. Außerdem können sie zur „Wann und wo die Kamera ein- Beweissicherung dienen.“ gesetzt wird, beschließt jeweils der Gemeindeausschuss“, präzi- Um Eskalationen zu unterbinden sierte Bürgermeister Dieter Pinggera. Die Zahl der Vandalenakte Bedenken in Bezug auf die nehme leider immer mehr zu. Die mobile Kamera und die BodySchäden, die dadurch entstehen, Cams kamen seitens der Ratsseien beträchtlich. Nach Meinung mitglieder der Süd-Tiroler Freides Ratsmitgliedes Daniel Don- heit (Peter Raffeiner, Christian ner sei eine Videoüberwachung Tappeiner und Esther Tappeiner), nur eine Symptombehandlung was sich auch bei den Abstimund keine Ursachenbekämpfung. mungen niederschlug. Christian Er regte an, in der Gemeinde Tappeiner und Peter Raffeiner Schlanders einen Streetworker verwiesen auch auf angebliche zu verpflichten. Seine Ansicht, Missstände und Vorkommnisse wonach man nicht pauschal den im Umfeld der FlüchtlingsunterFinger auf die Jugendlichen zeigen kunft im ehemaligen Sitz des sollte, teilte auch Vizebürgermeis- Weißen Kreuzes. Mitarbeiterinte Manuel Trojer. Was die Privacy nen des Krankenhauses würden bezüglich der mobilen Kamera sich zum Teil nicht sicher fühlen.
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DER VINSCHGER 31-32/21
Die Referentin Dunja Tassiello bestätigte die Vorwürfe und räumte ein, dass es Probleme gegeben habe. Bestätigt hat sie auch, dass gegen einen Mann mit Migrationshintergrund, der offenbar ein Mädchen belästigt hat, Anzeige erstattet wurde. Der Bürgermeister informierte, dass unlängst 7 Asylsuchende von der mittlerweile geschlossenen Unterkunft in Mals nach Schlanders gekommen sind und dass die Flüchtlingsunterkunft in Schlanders „heuer im Dezember bzw. spätestens im Jänner 2022 geschlossen wird.“ Diskussion um Corona-Strafen Zur Kritik von Christian Tappeiner, wonach viele Bürger wegen Übertretung der CoronaRegeln Strafen zahlen mussten, hielt der Hauptinspektor Christoph Horrer fest, dass seitens der Ortspolizei Schlanders „seit dem März 2020 bis heute insgesamt 29 Corona-Strafen ausgestellt wurden.“ Das stehe in keinem Verhältnis zu anderen Gemeinden. Außerdem haben sich unter den Gestraften auch 2 Quarantäne-Brecher sowie Personen befunden, die nicht aus der Gemeinde Schlanders stammen. Auch die Carabinieri seien
nicht „überfleißig“ gewesen. Die Zahl der von ihnen ausgestellten Strafen sei nicht viel höher. „Die Ortspolizei setzte weniger auf das Strafen, sondern viel mehr auf die Prävention“, so Horrer. Er teilte auch mit, dass sich die Ortspolizei bei den Kontrollen an die vom Quästor vorgegebenen Dienstpläne gehalten habe. Mehr Kontrollen seien aufgrund des zur Verfügung stehenden Personals nicht möglich gewesen. Zu schnell durch die Fuzo Im Laufe der Diskussion kamen noch weitere Probleme aufs Tapet. Einmal die illegalen Müllablagerungen, die immer gravierender werden, und einmal jene Radler und ElektrorollerFahrer, die zu schnell durch die Fußgängerzone „rauschen“. Der Bürgermeister sagte, dass die Gemeinde die Radmobilität zwar begrüße und auch fördere, appellierte aber gleichzeitig daran, speziell in der Fußgängerzone langsam und achtsam zu fahren, „bevor wir uns gezwungen sehen, zu drastischen Maßnahmen zu greifen.“ Das Fahren mit Elektrorollern auf der Staatsstraße sei verboten. Diesbezügliche Verstöße seien bereits geahndet worden. SEPP