Fortschritt durch Reibung

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Behobene Unwetterschäden, ein Beispiel von vielen anderen.

Foto: Franz Fliri

Durch Unwetterschäden aufgerissenes Gelände, ein Beispiel von vielen anderen. Foto: Franz Fliri

NATURNS - Durch die Besiedelung des Sonnenberges vor einigen 100 Jahren mussten Getreideäcker, Wiesen und Felder großteils in steilem und felsigem Gelände angelegt werden. Um das Abrutschen der wenig vorhandenen Muttererde zu verhindern, wurden in mühseliger Handarbeit Steinmauern in Trockenbauweise errichtet. Durch diese und weitere Landschaftselemente, wie Gassen, Zäune, Wasserwaale, Wegkreuze und Bildstöcke entstand eine Natur- und Kulturlandschaft, an der wir uns heute noch zum Teil erfreuen können. Über die ganzen Jahrhunderte herauf gab es öfters Unwetterschäden mit Abrutschungen von ganzen Mauern und Feldern, oder die Ernte wurde durch Hagelschlag zerstört. Dies alles musste im Vertrauen zu Gott hingenommen werden. Mit schwerer Handarbeit „olls fa Hond“ wurden die Schäden ohne finanzielle Hilfe von außen behoben. Mit ihrem starken Willen zum Erhalt der Höfe und durch ihre bescheidene Lebensweise waren die Bergbauern im Stande, ihren Besitz in gutem Zustand an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben. Es war ein ständiger Überlebenskampf, es ging immer um die Sicherung der Existenz, und der starke Erhaltungswille ist heute noch präsent. Als jüngstes Beispiel können hier die

Foto: Franz Fliri

Landschaftspflege am Naturnser Sonnenberg

Neu errichtete Steinmauern im steilen Gelände, ein Beispiel von vielen anderen.

Unwetterschäden vom Dezember 2020 aufgezeigt werden, die im Frühjahr 2021 fast alle behoben wurden. Um die Felder wieder bearbeiten zu können, ist zur Behebung der Schäden trotz Einsatz von Maschinen noch viel Handarbeit notwendig. Wenn auch einige Steinmauern durch Meliorierungen verschwunden sind, sind wiederum einige Mauern durch Handarbeit neu entstanden, die sich gut ins Landschaftsbild einfügen. Nichtsdestotrotz hat sich das Landschaftsbild in den letzten Jahrzehnten doch wesentlich verändert. Aber auf die sich veränderte Arbeits- und Lebensweise der Bergbauern musste Rücksicht genommen werden. Es werden Gott sei Dank noch alle Höfe am Berg bewirtschaftet. Veränderungen müssen zugelassen werden, sie dürfen nur schonend und nur dort, wo es notwendig ist, durchgeführt werden. Dies gilt auch für die Baukultur, die auch einen wesentlichen Beitrag zum Landschaftsbild leistet. Die Natur- und Kulturlandschaft ist Allgemeingut, deren Erhaltung muss für uns alle als höchste Priorität eingestuft werden. Die Bergbauern haben dazu sehr viel beigetragen und werden es auch weiterhin tun; dafür muss ihnen auch einmal gedankt werden. ADOLF FLIRI

Schwieriges Jahr - hoffnungsvolle Zukunft KASTELBELL - Die Schützenkompanie „Major Michael Mair“ Kastelbell trat unlängst unter der Einhaltung der Corona-Bestimmungen zur Jahreshauptversammlung zusammen. Zumal die Tätigkeiten pandemiebedingt sehr eingeschränkt waren, stand der Blick in Zukunft im Mittelpunkt. „Bei der ersten Zusammenkunft in Präsenz nach langer Zeit konnte man bei den vielen Mitgliedern sehr gut erkennen, dass sie einerseits große Sehnsucht nach sozialen Kontakten hatten und andererseits sehr motiviert für die ehrenamtliche Tätigkeit sind,“ resümiert Hauptmann Dietmar Pixner in einer Aussendung. Man

Im Bild (v.l.): Hauptmann Dietmar Pixner, Erich Rechenmacher, Bezirksmajor Hansjörg Eberhöfer und Gemeindereferentin Monika Rechenmacher

sei zuversichtlich, dass man sich Schritt für Schritt Richtung Normalität bewege. Für die Kompanie bedeute das, frühzeitig Vorkehrungen zu treffen, um ein erfolgreiches Vereinsjahr zu gestalten. Die Corona-Krise hat sich auf das

Vereinsleben und das Ehrenamt insgesamt negativ ausgewirkt. Auch bei den Kastelbeller Schützen hinterließ die Krise ein großes Loch in der Vereinskasse. Dieses gelte es laut dem Hauptmann wieder zu füllen, um z.B. neue

Trachten finanzieren zu können. Die Raiffeisenkasse Untervinschgau und die Gemeindeverwaltung haben bereits außerordentliche Beiträge zugesichert, wofür sich die Schützen bedanken. Erich Rechenmacher wurde für 50 Jahre treue Mitgliedschaft mit der „Andreas Hofer Langjährigkeitsmedaille“ geehrt. Ein weiterer Höhepunkt war die Angelobung der Neumitglieder Valeria Gamper, Chayenne Gamper und Rene Thaler sowie Benedikt Mayr, der als Jungschütze zu den aktiven Mitgliedern übertrat. Grußworte kamen von Vertretungen seitens der Gemeinde und des Schützenbezirks. RED DER VINSCHGER 21/21

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