VINSCHGER GESELLSCHAFT
Wieder Leben im Schloss Der Bildungsbetrieb im Vinschger Bildungshaus in Goldrain nimmt Schritt für Schritt Fahrt auf GOLDRAIN - Nach einem über einjährigen, von der Pandemie erzwungenen „Dornröschenschlaf“ ist kürzlich auch wieder das Bildungshaus Schloss Goldrain zu neuem Leben erwacht. Dank der Corona-Lockerungen, die das Land unlängst auch für den Weiterbildungsbereich beschlossen hat, kann das Leben im Vinschger Bildungshaus wieder Schritt für Schritt an Fahrt aufnehmen. der Vinschger sprach mit der Direktorin Claudia Santer. der Vinschger: Frau Direktorin, gab es im Bildungshaus seit dem Ausbruch der Pandemie im März 2020 bis vor kurzem tatsächlich kein bzw. nur sehr wenig Leben? CLAUDIA SANTER: Im Jahr 2020
wurde der Weiterbildungsbereich tatsächlich vor sehr große Herausforderungen gestellt. Auf Anweisung der Landesregierung mussten die Bildungshäuser ihre Tätigkeit am 6. März 2020 einstellen, es folgte der vollständige „Lockdown 1“. Mit den ersten Angeboten des „Aktiv-Sommers Schloss Goldrain“ konnte das Bildungshaus seinen Betrieb schrittweise und mit Einschränkungen wieder aufnehmen. Die Kinder und Jugendlichen brachten etwas Leben und Lachen in die alten Schlossmauern. Auch einige wenige Gastgruppen konnten wir im Laufe des Sommers begrüßen. Im Herbst liefen dann die ersten Eigenveranstaltungen für Erwachsene wieder an. Mit dem doch eher unerwarteten „Lockdown 2“ am 30. Oktober 2020 war dann wieder Schluss mit der Bildungstätigkeit. Es folgten 6 Monate Unsicherheit, Absagen, Warten und Verschieben von bereits geplanten Veranstaltungen – dabei wäre unsere Buchungslage außerordentlich gut gewesen. Zumachen, mit Einschränkungen öffnen und dann wieder schließen: so könnte man das Tätigkeitsjahr 2020 im Bildungshaus Schloss Goldrain zusammenfassen. 10
DER VINSCHGER 18/21
Direktorin Claudia Santer freut sich, dass die Tätigkeit im Bildungshaus Schloss Goldrain wieder angelaufen ist.
le Veranstaltung nicht ersetzen kann. Das Wichtigste in einem Bildungshaus ist und bleibt das Es war eine schwierige Zeit gemeinsame Lernen, der Ausfür mich und mein Team. Vor tausch und die Begegnung in der allem die ständige Unsicherheit Gruppe. Der Mensch ist ein soziawar schwierig. Der Großteil der les Wesen, und Bildung ist etwas Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Soziales. Menschliche Nähe ist ter war im Lohnausgleich, die nicht dauerhaft mit Telefonaten Arbeit in der Verwaltung musste und einem Zu-Winken per Videoweiterlaufen, da viele Tätigkei- konferenz zu ersetzen. Menschen ten in Zusammenarbeit mit den brauchen reale Begegnung. Umso zuständigen Landesämtern zu mehr freuen wir uns jetzt, dass erledigen waren. Ein Mitarbeiter der Neustart angelaufen ist. in der Verwaltung und ich waren ständig im Schloss, um die Struk- Seit wann sind die Tore im tur sowie alle Anfragen von Seiten Bildungshaus wieder gedes Landes – und leider auch die öffnet und was können Sie Absagen und Verschiebungen von derzeit den Gästen und BeVeranstaltungen – bearbeiten zu suchern bieten? können. Wichtig war uns auch, Am Wochenende Mitte Mai den Kontakt und Austausch mit konnten wir mit den ersten Verunseren Referenten und Referen- anstaltungen starten. Nach wie tinnen aufrecht zu erhalten. 2021 vor bieten wir für unsere Kurshaben wir dann begonnen, digi- besucher ein breites Spektrum an tale Webinare bzw. Onlinekurse Veranstaltungen an sowie Räumanzubieten, um auch in dieser lichkeiten für Gastveranstalter. schwierigen Zeit für unsere Teil- Auch unser Restaurant sowie das nehmenden da zu sein. Das war Gästehaus sind für die angemeleine neue interessante Erfahrung deten Gruppen und Kursbesucher für die Menschen vor Ort, für wieder geöffnet. unsere Referentinnen und Referenten, aber auch für uns. Dabei Worauf müssen Besucher, ist allen bewusst geworden, dass die für Kurse und Veranstalein digitales Seminar eine rea- tungen ins Schloss kommen, Wie haben Sie und Ihr Team diese außergewöhnliche Zeit überstanden?
bezüglich der Covid-19-Regeln achten?
Voraussetzung für die Teilnahme an den Seminaren ist der Südtiroler Corona-Pass. Diesen erhalten jene, die entweder negativ getestet wurden, den Impfzyklus vollständig abgeschlossen haben oder von einer Infektion genesen sind. Zudem ist das Tragen eines Nasen-Mund-Schutzes (chirurgische Maske oder FFP2-Maske) während des Aufenthaltes im Schloss Pflicht. Mein MitarbeiterTeam und ich lassen uns laufend testen bzw. sind teilweise bereits geimpft. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Anmeldung auf den entsprechenden Webseiten der Vinschger Gemeinden, das Testen bei den vom Weißen Kreuz betreuten Teststationen und die Übermittlung des Ergebnisses seitens des Sanitätsbetriebes schnell und einwandfrei ablaufen. Das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Einrichtungen und Behörden funktioniert perfekt. Deshalb steht einer „gefahrlosen Weiterbildung“ nichts mehr im Wege. Wie sieht es zum derzeitigen Zeitpunkt mit dem Sommerprogramm 2021 aus?