„Die Impfung ist ein Segen“

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VINSCHGER KULTUR

Schlichte Gedenkfeier

Trotz Corona ließ es sich die Schützenkompanie Schlanders nicht nehmen, am Andreas-Hofer-Gedenktag eine Ehrensalve abzufeuern und am Gefallenen-Denkmal einen Kranz niederzulegen. SCHLANDERS - Der AndreasHofer-Gedenktag, der am 21. Februar stattfand, konnte heuer aufgrund der Covid-19-Situation nur in eingeschränkter Form begangen werden. Wie in vielen anderen Orten des Vinschgaus fiel das Gedenken an den 211. Todestag des Freiheitskämpfers Andreas Hofer auch in Schlanders schlicht und einfach aus. Die Schützenkompanie „Priester Josef Daney“ Schlanders feuerte im Anschluss an den Gottesdienst beim Kriegerdenkmal vor der Pfarrkirche eine Ehrensalve ab und legte zu Ehren aller Gefallenen einen Kranz nie-

der. Dekan P. Mathew Kozhuppakalam hatte in seiner Predigt den Hirtenbrief zur Fastenzeit von Bischof Ivo Muser in den Mittelpunkt gestellt. „Gott suchen und finden in einer verletzlichen Welt“ lautet der Titel des Hirtenbriefes. „Corona konfrontiert uns mit einer Wahrheit, mit der unsere Gesellschaft sich besonders schwertut. Menschliches Leben ist und bleibt verletzlich, gefährdet, anfällig und sterblich. So wichtig sie ist: Die Gesundheit ist dennoch nicht das höchste Gut unseres Lebens. Das höchste Gut ist für uns Menschen der Gott

Jesu Christi! Ihm gegenüber hat sogar der Tod nur mehr das vorletzte Wort“, heißt es im Brief. Der Dekan erinnerte im Rahmen des Gottesdienstes auch an den Tod des Universitätsprofessors Franz Matscher. Der Diplomat und politische Vermittler, dessen Vater aus Schlanders stammte, ist am 18. Februar in Wien gestorben. Franz Matscher, geboren am 19. Jänner 1928 in Meran, war im Mai 2011 zum Ehrenmitglied der Schützenkompanie Schlanders ernannt worden. Von 1953 bis 1970 war er im Österreichischen Auswärtigen Dienst tätig und arbeitete u.a. in

den Botschaften in Paris, Madrid und Bonn. 1955 war er an den Verhandlungen zum Österreichischen Staatsvertrag beteiligt. Von 1977 bis 1998 war Matscher Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und von 2001 bis 2006 Rechtsschutzbeauftragter im Bundesministerium für Inneres. Ab dem Ende der 1950er Jahre bis herauf in die 1990er Jahre war Professor Matscher an vielen Besprechungen und Verhandlungen, die Südtirol betrafen, beteiligt. Seiner Heimat Südtirol und speziell dem Vinschgau blieb SEPP er immer treu.

Neue Fahnenstange und Andreas-Hofer-Feier GÖFLAN - Seit dem heurigen Andreas-Hofer-Tag steht wieder eine neue Fahnenstange am „Zonnenfritz“ oberhalb des Kirchhügels von Göflan. Die alte hölzerne Fahnenstange war durch Witterungseinflüsse stark in Mitleidenschaft gezogen worden und schon einmal abgebrochen. So hatten sich die Schützen von Göflan entschieden, eine neue Fahnenstange aus Aluminium samt neuer Tiroler Fahne aufzustellen. In naher Zukunft werden noch weitere neue Fahnenmasten im Dorf selbst aufgestellt, damit die Bevölkerung an hohen Festtagen und bei Feierlichkeiten die Tiroler Fahne als Zeichen für die Verbundenheit zur Heimat aushängen kann. Ein Dank geht an die Gemeindeverwaltung von Schlanders, die dieses Projekt mit

einem außerordentlichen Beitrag mit unterstützt hat, sowie an den Fahnenleutnant Willi Staffler, der für die festliche Beflaggung des Dorfes verantwortlich ist. Die Andreas-Hofer-Feier selbst konnte heuer auf Grund der strengen Corona-Bestimmungen nur in einem sehr kleinen Rahmen durchgeführt werden. Ehrenhauptmann Martin Oberdörfer hielt eine kurze Gedenkrede und zeigte dabei die Rolle des Dorfes Göflan in den Befreiungskriegen von 1809, sowie in den beiden Weltkriegen auf. Er erwähnte unter anderem, dass Martin Theimer, Kommandant unter Andreas Hofer, vom Untermüllerhof in Göflan abstammte oder dass Pater Joachim Haspinger als junger Mönch im Die neue Fahnenstange am Kapuzinerkloster von Schlanders „Zonnenfritz“ oberhalb des die zeitweilige Auflösung des Kirchhügels von Göflan.

Klosters durch die Bayern miterleben musste. Unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen wurde eine Ehrensalve geschossen und ein Gedenkkranz am Kriegerdenkmal niedergelegt. Mit der Weise des „Guten Kameraden“ und der Landeshymne „Zu Mantua in Banden“, die aus einem Makita Baustellenradio erschallten (Musiker durften ja keine spielen), endete die Andreas-Hofer-Feier 2021. Am Abend wurden noch die traditionellen Andreas-Hofer-Feuer oberhalb des Dorfes entzündet, die weithin sichtbar waren. RED

DER VINSCHGER 07-08/21

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