VINSCHGER GESELLSCHAFT
Beirat für Natur und Umwelt eingesetzt SCHLANDERS - Themen wie Umweltschutz, Natur, Ökologie und Nachhaltigkeit sind aktueller denn je. Um der Gemeindeverwaltung bei Entscheidungen, welche diese Themen betreffen, beratend zur Seite zu stehen, wurde bei der Online-Sitzung des Gemeinderates von Schlanders am 25. Februar ein eigener und in dieser Form bisher neuer Beirat eingesetzt. „Ziel des Beirates ist es, die Natur und Umwelt im Auge zu behalten, auf eine gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen zu setzen und gegenseitige Kämpfe und Auseinandersetzungen zu vermeiden“, sagte die Gemeindereferentin Monika Wielander Habicher. Die Nachhaltigkeit sei ein Gebot der Stunde. Der Beirat verstehe sich als offenes Gremium: „Ideen und
Monika Wielander Habicher, die Vorsitzende des Beirates für Natur und Umwelt Hinweise von außen sind stets willkommen.“ Der Gemeinderat stimmte der Einsetzung des elfköpfigen Beirates einhellig zu. Die Zusammensetzung ist bunt gemischt. Alle Mitglieder bringen Wissen, Erfahrungen und Kompetenzen aus ihren jeweiligen Tätigkeitsbereichen mit. Die Mitglieder heißen Daniel Donner, Patrick Gamper, Leonhard Wellenzohn, Helmut Schönthaler, Ingrid Gurschler, Esther Tappeiner, Hannes Götsch, Sieglinde Regensburger, Thomas Marseiler, Gianni Bodini und Monika Wielander Habicher, die den Vorsitz übernommen hat. Bürgermeister Dieter Pinggera freute sich, dass der Gemeindeverwaltung jetzt in Fragen der Natur und des Umweltschutzes ein „kompetenter und hochmotivierter SEPP Beirat“ zur Seite steht.
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DER VINSCHGER 07-08/21
Vieles organisiert und dann abgesagt SCHLANDERS - Um vor allem die neuen Ratsmitglieder über das Projekt BASIS bzw. das Gründerund Innovationszentrum in der ehemaligen Drusus-Kaserne zu informieren, hatte die Gemeindeverwaltung den Projektleiter Hannes Götsch zur jüngsten Online-Sitzung des Gemeinderates eingeladen. Götsch berichtete über die Sanierung der ehemaligen „palazzina servizi“, über den Aufbau eines internationalen Netzwerkes, die Schaffung neuer Arbeitsformen und das Bestreben, den Vinschgau als peripheres Gebiet zu stärken, indem vorhandene Kompetenzen weiterentwickelt und neue Ideen umgesetzt werden. Man setze u.a. auf Forschung, Weiterbildung, Standortentwicklung und weitere Strategien. Größere öffentliche Veranstaltungen hätten aufgrund der Corona-Krise im Vorjahr nicht stattfinden können, „aber sonst herrschte und herrscht in der BASIS reges Leben und Treiben.“ Hannes Götsch lud alle Ratsmitglieder ein, die BASIS zu besuchen und sich vor Ort ein Bild der Pionierarbeit zu machen. – „Wir haben zwar vieles organisiert, mussten dann aber vieles wieder absagen“: so lautete das Resümee von Ramona Kuen, der Leiterin von „Schlanders Marketing“, zum Corona-Jahr 2020. Die „langen Freitage“ konnten nur in einem sehr beschränkten Rahmen stattfinden. Der Bauern-
Vom 21. Dezember 2020 bis zum 31. Jänner 2021 konnte man auf dem Kulturhausplatz Eislaufen. „Das hat es für die Kinder und Familien gebraucht“, sagte Ramona Kuen.
markt wurde im Frühling in die Fußgängerzone verlegt. Zu den wenigen Lichtblicken gehörten die Movie Nights auf dem Kasernenareal in Zusammenarbeit mit der BASIS, der Event-Markt „SelberGMOCHT“ Ende August und der Eislaufplatz beim Kulturhaus, der unter der Einhaltung vieler Vorgaben vom 21. Dezember 2020 bis zum 31. Jänner 2021geöffnet war. Mit Absagen hat leider auch das neue Jahr begonnen. So fielen etwa die Bücherwelten ins Wasser. Wie es im Sommer weitergehen wird, kann derzeit
niemand voraussagen. Sollte es die Corona-Situation zulassen, wird es eine weitere Auflage des Event-Marktes „SelberGMOCHT“ geben, das Südtirol Jazzfestival, die „Langen Freitage“, die Movie Nights und auch das Dorffest, „denn die Hoffnung stirbt zuletzt“, gab sich Ramona Kuen kämpferisch. Auch das Programm für den Herbst (Erzählherbst, Allerheiligenaktion, Lange Nacht der Musik) und den Winter (Adventaktionen, Eislaufplatz) hat Schlanders Marketing SEPP im Visier.
Preis für „lebendig begraben“ BOCHUM/MALS - Die Gewinnerinnen und Gewinner des LiselotteRauner-Lyrikwettbewerbs stehen seit kurzem fest. Mehr als 300 Einsendungen hatte die Jury mitten im ersten Lockdown auf ihre Ausschreibung zum Jubiläumswettbewerb der Liselotte und Walter Rauner-Stiftung erhalten. Gedichte zu politischen Themen wie Gleichstellung, Klimawandel und zur Situation geflüchteter Menschen erreichten die Jurymitglieder ebenso wie zahlreiche Werke, die sich mit der aktuellen Corona-Pandemie beschäftigten. Häufig war deutlich zu erkennen, dass sich die Einsen-
der*nnen vor dem Verfassen ihrer Lyrik beziehungsweise Kurzprosa ausgiebig mit den Werken Liselotte Rauners beschäftigt hatten – so wie es sich die Jury erhofft hatte. Für die Beurteilungen war daher stets ein entscheidender Gedanke: Was hätte der mutigen und politischen Liselotte Rauner mit der prägnanten Sprache selbst gefallen? - Mit dem dritten Platz wurde Anita Prugger aus Mals ausgezeichnet. „lebendig begraben“ heißt ihr Text. Schonungslos und ohne Pathos beleuchtet sie in ihrem Gedicht Gewalt gegen Frauen. Trotz aller Widrigkeiten plant die Liselot-
te und Walter Rauner-Stiftung noch immer, die Preisverleihung in der Zukunft im Rahmen einer Live-Veranstaltung durchzuführen. Leider ist noch ungewiss, wie genau das möglich sein kann. Die Bochumer Schriftstellerin Liselotte Rauner hat von 1948 an zusammen mit ihrem Ehemann Walter Rauner in Bochum Wattenscheid gelebt und gearbeitet. Sie hat die Literatur der Region, und nicht nur dieser, wesentlich mitgeprägt. Die Stiftung wurde 1998 zur Förderung der Lyrik in Nordrhein-Westfalen gegründet (www.rauner-stiftung. de). RED