Was Latsch bewegt

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VINSCHGER KULTUR

Steinmetzhandwerk wird immaterielles UNESCO Kulturerbe LAAS - Am 18. Dezember 2020 wurde in Paris durch den Kongress der UNESCO entschieden, das Bauhüttenwesen in das immaterielle Weltkulturerbe aufzunehmen. In den Dombauhütten in ganz Europa arbeiten seit dem Mittelalter verschiedene Gewerke eng zusammen. In diesem Werkstattsystem sind die alten Steinmetztechniken nach wie vor wichtiger Bestandteil der Restaurierung und Instandhaltung großer Kathedralen und Gotteshäuser, wie z.B. dem Kölner Dom. Ein jahrhundertealtes Handwerk, unterstützt von zeitgemäßer Technik und immer noch Inbegriff von handwerklicher Geschicklichkeit und Gestaltungskunst, ist somit aktuell und lebendig wie eh und je. Einen wichtigen Baustein auf dem Weg zur internationalen Anerkennung dieses Berufes stellt die Bildungsmaßnahme der EACD

In den Werkstätten und Räumlichkeiten der Fachschule für Steinbearbeitung „Johannes Steinhäuser“ in Laas werden mit Unterstützung modernster Technik in einer dreijährigen Ausbildung die Fertigkeiten des Steinmetzes und Steinbildhauers weitergegeben.

dar, die 2006 im Marmordorf Laas auf Initiative vom damaligen Dombaumeister von Soest Jürgen Prigl ihren Anfang nahm. Die zweijährige zertifizierte Wei-

terbildung zum „Europäischen Meister im Handwerk“ sieht vor, dass Steinmetz- und -bildhauermeister aus ganz Europa Praktika an verschiedenen europäischen

Ausbildungsstätten absolvieren und so ihre Handwerkskunst erweitern und verfeinern können. Da es in Südtirol keine Bauhütte gibt, wurde die Fachschule für Steinbearbeitung Laas als gleichwertiger Partner in die Initiative aufgenommen und ist seit Beginn eine Station auf diesem Ausbildungsweg. Der Grad des „European Master of Craft“ ist mittlerweile sogar einem akademischen Bachelor gleichgestellt. Die Direktorin der Landesberufsschule Schlanders und der Fachschule für Steinbearbeitung Laas Virginia Tanzer zeigte sich angetan von der neuesten Entwicklung: „Mit der Aufnahme der Bauhütten ins immaterielle Kulturerbe der UNESCO ist auch im Steinmetz- und Steinbildhauerwesen ein wesentlicher Schritt zur Beachtung und Wertschätzung des Berufsbildes gelungen.“ RED

Der Staffler Rudi ist 95 GÖFLAN - Nach Alois Altstätter ist Rudi Staffler der zweitälteste Göflaner. Er feierte am 19. Jänner 2021 seinen 95. Geburtstag. Nach nicht einfachen Kinderjahren Rudis Mutter starb sehr früh und einer entbehrungsreichen Jugendzeit zog Rudi in die Schweiz, wo er eine Arbeit im Gastgewerbe fand. Er war in einer Gasthausküche beschäftigt. Als 1958 das Krankenhaus Schlanders eröffnet wurde, fand

Rudi dort eine feste Anstellung. Er fungierte u.a. als Portier, Pfleger und half auch im Operationssaal mit. Außerdem war er auch Weiß-Kreuz-Helfer. Als solche waren einst auch die Portiere Josef Pinzger und Leo Tumler im Einsatz. Unzählige Male rückte der Staffler Rudi mit dem Krankenwagen aus. Oft führten ihn die Fahrten auch in entlegene Seitentäler des Vinschgaus. Der Staffler Rudi im August 2020 bei Unvergesslich bleibt ihm ein einer seiner Ausfahrten in Göflan.

ganz besonderer Einsatz, als er sich gezwungen sah, noch im Krankenwagen eine Geburt einzuleiten. Rudi blieb auch nach seiner Pensionierung stets fit und rüstig. Bis 2019 war er in Göflan und Umgebung noch mit dem E-Bike unterwegs. RED

Marienberger Schreibwerkstatt MARIENBERG - Im Kloster Marienberg findet vom 26. bis zum 28. Februar in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Theaterverband die Marienberger Schreibwerkstatt „Stückeschreiben mit Toni Bernhart“ statt. Der Lehrgang richtet sich an alle, die Szenen oder Stücke für das Theater schreiben möchten. Unter der Anleitung des Theaterautors Toni Bernhart

schreiben die Teilnehmer*innen Dialoge, erfinden Bühnenfiguren und entwickeln Linien für die Bühnenhandlung. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, wohl aber die Lust darauf, ein Theaterstück zu schreiben. Durch praktische Tipps und Impulse des Referenten wird das individuelle Schreiben begleitet. Das Benediktinerstift Marienberg ist ein idealer Ort, Toni Bernhart

um Szenen für das Theater zu entwickeln. Anmeldeschluss für die Schreibwerkstatt (Freitag von 18.00 bis 22.00 Uhr, Samstag von 10.00 bis 18.00 Uhr, Sonntag von 10.00 bis 13.00 Uhr) ist der 5. Februar. Anmeldung: Südtiroler Theaterverband (Schlernstraße 1 in Bozen, Tel. +39 0471 974272, E-Mail: info@stv.bz.it, Internet: www.stv.bz.it). RED DER VINSCHGER 02/21

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