„Inser Brot“

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Glurns unter kommissarischer Verwaltung GLURNS - Anton Patscheider wird

die Gemeinde Glurns in den kommenden Monaten kommissarisch verwalten. Die Entscheidung fiel am 27. Oktober im Rahmen der Sitzung der Landesregierung. Diese hat in ihrer Funktion als Aufsichtsorgan über die Gemeinden Anton Patscheider zum kommissarischen Verwalter der Gemeinde Glurns ernannt. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat das Ernennungsdekret bereits am 27. Oktober unterzeichnet. Die Ernennung des kommissarischen Verwalters war notwendig geworden, nachdem es Bürgermeister Alois Frank nicht gelungen war, einen Ausschuss zu bilden, woraufhin er sein Amt zurückgelegt hat. Der aus Mals stammende Patscheider wird bis zur Neuwahl des Gemeinderats im Frühjahr 2021 im Amt bleiben. Als kommissarischer Verwalter erhält er die Amtsentschädigung eines

Bis zu den Neuwahlen im Frühjahr 2021 wird Anton Patscheider die Gemeinde Glurns kommissarisch verwalten. 2013 und 2015 war er kommissarischer Verwalter der Gemeinde Schluderns.

Der Eindruck trügt: Obwohl Ignaz Niederholzer (im Bild mit der eingerollten Stadtfahne) den Stadtsaal nach der Ratssitzung am 21. Oktober mit einem Lächeln verließ, war den Glurnser SVP-Ratsmitgliedern alles andere als zum Lachen zumute.

Bürgermeisters. Der 71-Jährige gangenheit über 3 Jahrzehnte als walter war er bereits im Einsatz, bringt umfassende Verwaltungs- Gemeindesekretär in Mals tätig. und zwar 2013 und 2015 in der erfahrung mit. Er war in der Ver- Auch als kommissarischer Ver- Gemeinde Schluderns. LPA/SEPP

LESERBRIEFE

An alle „Verharmloser“ von Pestiziden An all die wissenden und unwissenden „Verharmloser“ von Pestiziden: 1. Warum wohl hat der Gesetzgeber für die Baby-Nahrung respektive für Babys bis zu deren erstem Lebensjahr eine NULL-Toleranz bezüglich Pestizide festgelegt? Anders formuliert: Für alle Kleinkinder ist zwingend BIO-Nahrung vorgeschrieben! 2. Gemäß einer Studie von Prof. Dr. Charles Sultan von der Université de Montpellier (Frankreich) ist die Bevölkerung heutzutage starken Pestizidbelastungen aus der Luft, aus dem Wasser und aus den Nahrungsmittel ausgesetzt. Gerade Kinder seien ihnen massiv ausgesetzt: Pro Tag nehme ein Kind 128 Mal Spuren von 81 verschiedenen chemischen Wirkstoffen auf, von denen 47 als krebserregend gelten. 12

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3. Bezüglich Grenzwerte: Abgeschiedenen Pestizide, die bei sehen davon, dass das Spielen den Zulassungsverfahren NIE und Jonglieren mit Grenzberücksichtigt werden. Die werten und das Verharmlosen Wirkung von zwei Pestizidvon Pestiziden im Grunde wirkstoffen, die miteinander eine Zeitbomben-Tragödie ist, reagieren, ist vielleicht bloß gibt es bei hormon-aktiven die Summe der Wirkungen Substanzen, sogenannten ender einzelnen Stoffe, vielleicht dokrinen Disruptoren, überaber auch 10-mal mehr. Selbst haupt KEINE Grenzwerte. in kleinster Dosierung könWeil diese Substanzen bereits nen solche Wirkstoffe Ausim Nanobereich massive gewirkungen über Generatiosundheitliche Auswirkungen nen hinweg haben, weil sie die Erbsubstanz ändern. haben können. Sie verändern sowohl die Produktion wie auch die Wirkung von Hor- 5. Die von der EU-Kommissionmonen. Die Folgen können Präsidentin Ursula von der Unfruchtbarkeit, ÜbergeLeyen angestoßene Debatte wicht, Fettstoffwechselstöüber eine massive Pestizidrungen, erhöhter Blutzucker, Reduktion - mit möglichen Komplett-Ausstieg - ist zwar Bluthochdruck, Brust-, Prostata-, Schildrüsen- oder Hirnnur ein erster aber zumindest krebs sein. mal ein ganz wichtiger Schritt, weil die Pestizid-Problematik oder besser die Pestizid-Tra4. Bezüglich Cocktail-Effekte: Verschiedenste Pestizide gödie - endlich - auch in den lassen sich im Fettgewebe höchsten EU-Kreisen angenieder, reichern sich dort an, kommen ist. werden nicht mehr ausgeschieden. Die Wissenschaft 6. Zum Abschluss der „Weltweiß noch viel zu wenig um agrarbericht“ respektive die Worte der UN-Sonderbeden Cocktaileffekt dieser ver-

richterstatterin für das Recht auf Nahrung, Hilal Elver, die mit dem Mythos aufräumt, dass Pestizide zur Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung notwendig sind: „Die Behauptung, die von der Agrochemie-Industrie befördert wird, dass Pestizide zur Schaffung von Ernährungssicherheit nötig sind, ist nicht nur unzutreffend, sondern auch völlig irreführend. […] Agrarökologische Methoden, die statt Chemie auf Biologie setzen, liefern ausreichende Erträge, um die Weltbevölkerung ausgewogen zu ernähren, ohne das Recht künftiger Generationen auf angemessene Nahrung und Gesundheit zu untergraben,“ erklärt Elver. „Die Zeit ist reif für einen globalen Übergang hin zu einer sichereren und gesünderen Lebensmittel- und Agrarproduktion.“ JOHANNES FRAGNER-UNTERPERTINGER, MALS, 26.10.2020


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