VINSCHGER KULTUR
Am Tag der Romanik herrschte viel Betrieb im Klosterhof.
Lust auf Romanik Kloster Marienberg ein Besuchermagnet am Tag der Romanik
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SCHLINIG - Wieder war Kloster Marienberg ein attraktiver „Kulturstopp“ an der Straße der Romanik – trotz Corona. Die Gelegenheit, im höchsten Benediktinerkloster Europas in die Romanik abzutauchen, haben auch Maria Luise Pöhl aus Schenna und Daniela Noflaner aus Meran ergriffen. Sie warteten aufgeregt auf die nächste Führung mit Abt Markus Spanier und versuchten sich mit einem Gemüseriegel zu stärken. „Wir sind heute so bereichert worden….“, schwärmten sie. Die beiden hatten Romanik pur durch die Fresken
in der Krypta erleben dürfen. Sie und ihre Gruppe sollten sogar eine Premiere erfahren. Sie wurden die ersten Besucher der neu eingerichteten Schauräume. Es waren die früheren Bibliotheksräume, die demnächst zugänglich sein werden. Durch das Abnehmen der Unterdecken kam die älteste Bausubstanz von Marienberg zum Vorschein. Plötzlich wurde der romanische Unterbau des Klosters mit Mauern und Bögen, Schießscharten und Balkendecken sichtbar. Abt Markus wies auf die klobigen Balken: „Darüber er-
Der Gallenstein eines Esels als Lehrmittel aus dem einstigen Benediktiner-Gymnasium von Meran
Helene Dietl erklärt die Farbensymbolik durch Fresko-Reste in Sand gebettet.
DER VINSCHGER 37/20
kennt man Füll- und Einschubhölzer, die auf ein Blockhaus hinweisen. Vermutlich haben Arbeiter oder Mönche während der Bauarbeiten in Blockhäusern gewohnt“, erklärte er. Allerdings waren die Besucher von den Sammlungen in den Vitrinen, von Tierpräparaten, Mineralien und Kuriositäten schon sehr von der Romanik abglenkt Ebenfalls neu im Angebot des RomanikTages 2020 waren die Führungen zu den „romanischen Schätzen“ des Museums. Die Kunsthistorikerin Helene Dietl eröffnete ihre Führung mit den romanischen
Helene Dietl (links) am Klostermodell