Nach 40 Doktor-Jahren

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VINSCHGER KULTUR

Musik-Benefizabend mit Michael Busse SCHLANDERS - Skandal im Sperrbezirk. Wer kennt es nicht? Das Lied ist Kult. Und machte die Münchener Gruppe Spider Murphy Gang in den 1980er Jahren berühmt. Eine dreiviertel Millionen Mal verkauft. Auftritte weltweit, als erste westdeutsche Band auch in der DDR. Einer, der die ganz großen Erfolge live miterlebt hat, ist Michael Busse, Gründungsmitglied und Ex-Keyboarder der

Spider Murphy Gang. In seine Zeit fallen Hits wie Skandal im Sperrbezirk, Schickeria und Pfiati Gott Elisabeth. Heute lebt der Musikstar mit seiner Familie in der Nähe von München. Er hat Physik und Philosophie studiert und arbeitet als Musiklehrer und Produzent. Für die Jugend des KVW-Vinschgau kommt Michael Busse am Samstag, 1. Juni um 20.30 Uhr exklusiv nach Schlanders in den großen Saal

der Mittelschule. Er wird von den Hits und Erfolgen mit der Spider Murphy Gang ebenso erzählen, wie von den Jahren danach. Aufstieg und Abstieg liegen oft nahe beieinander. Für die Zeit danach vorzusorgen, ist generell wichtig. Michael Busse hat geschafft, was nicht allen seinen Kollegen geglückt ist. Dem KVW ist es wichtig, Menschen aller Generationen zu verbinden. Musik ist das beste

Mittel dazu. Außerdem kann die Jugend von den Erfahrungen großer Vorbilder profitieren. Damit die Unterhaltung nicht zu kurz kommt, gibt es Live-Musik aus der „guten alten Zeit“, mit Musikstar Michael Busse und dem Vinschger Duo „Hermann & Marian“. Und das alles für den guten Zweck. Der Reinerlös geht an den Hilfsfonds des KVW und die Südtiroler Ärzte für die Welt. RED

Um ein Lieblingsstück reicher RABLAND - Die Eisenbahnwelt in Rabland ist um ein weiteres Lieblingsstück gewachsen, nämlich um die „Ludmilla“. Benno Schlipf aus Esslingen, ein treuer Südtirol-Gast, der schon seit über 30 Jahren in Partschins seinen Urlaub verbringt, überreichte dem Hausherrn Georg Laimer Die Diesellokomotive dieses besondere Eisenbahn- „Ludmilla“

Georg Laimer (links) und Benno Schlipf

Modell. Die im Volksmund „Ludmilla“ genannten Diesellokomotiven der Baureihe 130, BR 131, BR 132 und BR 142 wurden ab 1970 aus der damaligen Sowjetunion in die DDR importiert und bei der Deutschen Reichsbahn für den Personen- und Güterverkehr in den Dienst gestellt. RED

500 Jahre St. Cäsarius LAATSCH - Die Kirche St. Cäsarius, am westlichen Dorfende von Laatsch gelegen, wurde nach der Calvenschlacht von 1499 zerstört und vor genau 500 Jahren, also 1519, neu geweiht. Diesem runden Jubiläum gedenkt man

am Freitag, 24. Mai, mit einer besonderen Veranstaltung in der ehemaligen Pfarrkirche des heutigen Laatscher Ortsteils Flutsch. Kanonikus Markus Moling wird um 20 Uhr die Schöpfungsgeschichte in eindrucksvoller Weise

nachzeichnen. Ergänzt werden seine Ausführungen mit Bildern, die Heinrich Moriggl aus Mals begleitend zeigen wird. Musikalisch wird diese Gedenkveranstaltung vom Kirchenchor St. Luzius Laatsch unter der Leitung

von Franz Josef Paulmichl mitgestaltet. Alle Interessierten sind zu diesem Abend, der vom Pfarrgemeinderat Laatsch organisiert wird, herzlich eingeladen. RED

AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (25)

Londonstraße oder Gute Theresa, schlechte Theresa „Dallas“ und „Denver Clan“ waren wohl die bekanntesten Seifenopern des 80er-Jahre-Fernsehens. Hunderte Folgen, immer abstrusere Handlungsstränge und Medien, die sich gerne auf jedes Detail der Protagonisten stürzten. Die Soap Opera unserer Tage heißt Brexit – anscheinend nicht enden wollende Fortsetzungen, oft unglaubwürdige Akteure und stets die Frage „Wieso eigentlich?“. Tritt Großbritannien irgendwann wirklich aus der EU aus und wird erneut eine Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland gezogen, könnte schlimmstenfalls ein alter Konflikt wieder aufflammen. Heute vor genau 21 Jahren, am 22. Mai 1998, ergaben zwei Volksbefragungen die Zustimmung zu einem Abkommen, das den seit den 1960er Jahren immer wieder blutigen Nordirlandkonflikt beendete. 71 % der zu Großbritannien gehörenden Nordiren waren für den Vertrag, in der Republik Irland lag das Ja sogar bei 94 %. Ziel des sogenannten Karfreitagsabkommens war es, einen politischen Konsens zum Wohl der gesamten irischen Bevölkerung zu finden. Das war nur möglich, weil beide Seiten

aufeinander zugingen: Irland forderte keine Wiedervereinigung mit Nordirland mehr und paramilitärische Gruppen wie die Irish Republican Army (IRA) erklärten ihre Bereitschaft zur Entwaffnung, dafür entließen die Briten im Gefängnis sitzende Untergrundkämpfer und verringerten die Truppen auf der Insel. Nordiren durften auf Wunsch sogar zusätzlich zum britischen einen irischen Pass beantragen. Kommt es nun zum Brexit, womöglich zu einem harten Austritt oder einfach nur zu einer ungünstigen Regelung, so könnte eine sichtbare EU-Außengrenze auf der Insel dazu führen, dass wieder auseinandergerissen wird, was seit zwei Jahrzehnten zusammenwächst. Die Grenze hatte im Alltag der Menschen bereits jede Bedeutung verloren. Aber das ist eben typisch für Seifenopern. Ein tieferer Sinn bleibt den meisten verborgen. Z

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