Starke Frau an der Grenze

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Grenzpendler fürs neue Jahre fit gemacht Traditionelle Grenzpendlertagung über Zusammenarbeit der Krankenhäuser, Mutterschutz und die neue Beratungsstelle. SCHLUDERNS - Durchschnittlich zehn Grenzpendler kamen 2018 wöchentlich in die neue Beratungsstelle für Grenzpendler in Mals, daneben wurden zahlreiche Fragen am Telefon und per E-Mail beantwortet: Auf diese Bilanz konnte Christine Stieger, Mitarbeiterin in der Beratungsstelle, die im Vorjahr eingerichtet worden war, bei der jüngsten 47. Grenzpendlertagung verweisen. Hauptproblem für die Personen aus dem Vinschgau, die vor allem aus dem oberen Vinschgau täglich zur Arbeit in die benachbarte Schweiz und nach Österreich pendeln, sei der Steuerbereich. Entscheidend ist nämlich nach wie vor, ob es sich um „echte“ Grenzpendler oder um „unechte“ Grenzpendler handelt. Erstere müssen in einem Radius von 20 Kilometern um die Schweizer Grenze ihren Wohnsitz haben, sie müssen täglich zum Arbeitsplatz in den angrenzenden Kantonen pendeln und im Besitz einer Grenzgängerbewilligung sein.

Nichts Neues aus Rom Eigentlich hätte eine neue Regelung für die Versteuerung vom in der Schweiz erworbenen Einkommen für italienische Staatsbürger bereits in Kraft treten sollen, wusste der Vinschger Kammerabgeordnete Albrecht Plangger zu berichten. Demnach wären 70 Prozent des Einkommens in der Schweiz und 30 Prozent in Italien versteuert worden. „Der neue

in Südtirol zu kommen, müssen die „echten“ Grenzpendler die Grenzgängerbewilligung vorlegen. „Wichtig ist, sich frühzeitig um die Krankenversicherung zu kümmern“, forderte Matscher die Teilnehmer der Grenzpendlertagung im Schludernser Kulturhaus auf. Mutterschutz diesund jenseits der Grenze Eine beliebte Anlaufstelle für die Vinschger Grenzpendler: Bereits zum 47. Mal fand zu Jahresbeginn die traditionelle Grenzpendlertagung statt.

Vertrag wird aber wohl erst 2021 in Schluderns. Demnach soll es kommen“, so Plangger. Durch der Bevölkerung im Val Müstair den Regierungswechsel hatte sich möglich sein, Computertomograim Vorjahr in Rom nichts auf phien und Dialysen im KrankenGrenzpendlerebene getan. „Wir haus Schlanders durchführen zu sind jedoch alle froh, wenn der lassen. Gleichzeitig sollen sich die Vertrag jetzt noch nicht kommt“, Bürger aus Taufers im Münstertal sagte Plangger und verwies auf zukünftig für notfallmedizinische mehrere Unklarheiten im Vertrag, Leistungen und die Grundversorder nur mehr zu unterzeichnen gung an das Krankenhaus im Val gewesen wäre. Müstair wenden können, ebenso wie dieses für das gesamte OberZusammenarbeit zwischen vinschgau Varizenzoperationen den Krankenhäusern durchführen soll. Je nachdem wie sich die Zusammenarbeit Die Details müssen zwar noch bewährt, könne man über einen mit dem Ministerium geklärt wer- Ausbau nachdenken, sagte Matden, jedoch soll es zukünftig eine scher. Dieser informierte daneben Zusammenarbeit zwischen dem über die Krankenversicherung Krankenhaus Schlanders und dem für „echte“ und „unechte“ GrenzKrankenhaus in Val Müstair ge- pendler: Während die „Unechten“ ben, verkündeten der Generaldi- dem Südtiroler Sanitätsbetrieb in rektor des Südtiroler Sanitätsbe- einer Eigenerklärung mitteilen triebes Florian Zerzer und Martin müssen, dass sie in Italien Steuern Matscher, Abteilungsdirektor im bezahlen, um weiterhin in den Sanitätsbetrieb, bei der Tagung Genuss der Krankenversicherung

Wenngleich die zu Jahresbeginn traditionelle Tagung in diesem Jahr nicht bis auf den letzten Stuhl gefüllt war, stellte Erich Achmüller, Vorsitzender der Arbeitsstelle „Südtiroler in der Welt“, einen Wandel bei der Zusammensetzung der Tagungsteilnehmer fest: Während bei den ersten Tagungen vor allem Männer Grenzpendler waren, sind dies heute auch viele Frauen. Um gerade diese über unterschiedliche Vorschriften und Regelungen rund um den Mutterschutz zu informieren, legten die Organisatoren, die KVW-Arbeitsstelle „Südtiroler in der Welt“ und der KVW-Bezirk Vinschgau, bei der diesjährigen Tagung einen Schwerpunkt darauf. So informierte Kathrin Sanin vom Patronat KVW/ACLI in Bozen über die unterschiedlichen Dienstleistungen des Staates, der Region und der Provinz. Arno Russi von der Schweizer Grenzgängergewerkschaft UNIA ging auf die Regelung in der Schweiz ein. Voraussetzungen um den Mutterschutz dort in Anspruch

Informierten die Grenzpendler (von links): Albrecht Plangger, Christine Stieger, Arno Russi, Kathrin Sanin, Martin Matscher, Florian Zerzer und Dieter Pinggera.

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