Kriegsgefangenschaft in Russland

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Zuerst Notration, jetzt Sehnsuchtsort

Die Ausstellung im ArcheoParc „Birkenteer und Lärchenterpentin“ ist bis 4. November zugänglich.

Johannes Ortner, Siegfried de Rachewiltz und Museumsleiterin Johanna Niederkofler (v.l.) sprachen über die wechselhaften Beziehungen Mensch - Wald. UNSER FRAU IN SCHNALS - Weil die Menschen der Urzeit Pech hatten, hatten sie Glück. Das Wortspiel ist nur scheinbar ein Widerspruch. Der Ethnologe Siegfried de Rachewiltz von der Brunnenburg bei Dorf Tirol behauptete sogar, dass sich der Urmensch vor allem durch Pech, Lörget, das Kiefernöl Terpentin und durch Birkenteer erst „Wirklichkeiten schaffte“. Das habe nicht unerheblich beige-

tragen, dass wir uns heute mehr oder weniger „Homo Sapiens“ nennen können. Solche Erkenntnisse waren vor nicht langer Zeit bei einem unterhaltsamen und tiefsinnigen Dialog zwischen de Rachewiltz und dem Flurnamenforscher Johannes Ortner aus Meran im ArcheoParc Schnals zu hören. Die Gesprächsrunde mit ortsansässigen Zeitzeugen war eine aufschlussreiche Hinter-

grundveranstaltung zur Sonderausstellung „Birkenteer und Lärchenterpentin“ (bis 4. November). Was Siegfried de Rachewiltz aus allen Ecken der Menschheitsgeschichte aufgriff, brach Johannes Ortner auf die Flurnamen und deren Informationsgehalt herunter. Beide stellten fest, dass sich die Menschen über Jahrtausende an dem Wald schadlos gehalten und ihm lebenswichtige „kleine Roh-

stoffe“ entnommen haben. Die Chemie und die Rohstoffe Kohle und Erdöl ließen dem Menschen die Schicksalsgemeinschaft mit dem Wald aufkündigen. Weil der Mensch aber die Geister, die er rief, nicht mehr los wurde, ist der Wald mehr und mehr zum Sehnsuchtsort geworden. S

Junge Solisten begeistern das Publikum

Sie boten eine besondere Darbietung KASTELBELL - Eine besondere musikalische Darbietung erlebten kürzlich viele Konzertbesucher im Schloss Kastelbell. Unter der hervorragenden Begleitung durch das Rückert Ensemble spielten drei junge Solisten Mozart. Die Darbietung des Konzerts für Violine und Streicher Nr. 1 in B-Dur KV 207 der erst zwölfjährigen Violinsolistin Yuki Serino begeisterte das Publikum. Die 2006 in Rom geborene Yuki

Serino erhielt bereits mit drei Jahren den ersten Violinunterricht von ihren Eltern und kann jetzt bereits zahlreiche Auftritte mit verschiedenen Orchestern nachweisen. In den Jahren 2015 und 2016 gewann sie den 1. Preis beim internationalen Wettbewerb der Musikakademie „Clivis“ in Rom. Eine ebenso erfolgreiche wie bewundernswerte Erfahrung als Musiker können die beiden anderen jungen Solisten, Andrea

Götsch und Michael Reifer nachweisen. Auch sie konnten das Publikum mit ihrem Auftritt begeistern. Der Hornist Michael Reifer spielte das Quintett Es-Dur für Horn, KV 407, während die Klarinettistin Andrea Götsch das Quintett A-Dur KV 581 zum Besten gab. Reifer und Götsch sind zwei vielversprechende junge Südtiroler Musiktalente, denen eine erfolgreiche Musikerkarriere bevorsteht. Die Mitglieder des

Yuki Serino (12), Violinsolistin

Rückert Ensembles Peter Rosenberg und die Südtiroler Johanna Wassermann, Günther Ploner und Roland Mitterer waren zur Freude der zahlreich erschienen Zuhörer großartige Begleiter der jungen Solisten. Das Konzert wurde vom Konzertverein „musica viva Vinschgau“ in Zusammenarbeit mit dem Curatorium Schloss Kastelbell organisiert. HS

DER VINSCHGER 29/18

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