VINSCHGER GESELLSCHAFT
„Wir lassen uns nicht drausbringen“ MALS - Natürlich sei die Enttäuschung groß, „aber wir lassen uns nicht drausbringen und gehen unseren Weg beharrlich und überzeugt w e i t e r .“ So kommentierte der Malser Bürgermeister Ulrich Veith (im Bild) die Entscheidung
des Bozner Verwaltungsgerichtes, wonach die Verordnung der Gemeinde Mals zur Ausbringung von Spritzmitteln bis zur inhaltlichen Entscheidung, die im Jänner 2019 stattfinden soll, ausgesetzt bleibt. Der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln ist daher vorerst erlaubt. Beantragt hatten die Aussetzung mehrere Dutzend Landwirte bzw. Grundbesitzer. Es wurde dahingehend argumentiert, dass es aufgrund des
Verbotes bestimmter Spritzmittel zu Einbußen kommen könnte. Die Gemeinde Mals hingegen hatte auf Risiken und Gefahren für die öffentliche Gesundheit verwiesen, zu denen es mit der Ausbringung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel komme. „Die Zeit für ein Umdenken in Richtung Bio-Anbau ist mehr als reif“, sagte Veith dem der Vinschger. Seitens des Landes sei in den vergangenen Jahren nichts unternommen wor-
den, um ein Umdenken zu fördern. Die Gemeinde Mals jedenfalls werde ihren Weg weitergehen. Ob dem Antrag der Gemeinde Mals, die für Jänner angesetzte Hauptverhandlung auf den Herbst vorzuverlegen, stattgegeben wird, bleibt abzuwarten. Unabhängig davon, wie das Urteil lauten ausfallen wird, ist schon jetzt davon auszugehen, dass sich die unterlegene Partei an den Staatsrat in Rom wenden wird. S EPP
Hin zum Wahlprogramm SCHLANDERS - Was sollte die Politik für eine nachhaltige Landwirtschaft tun? Diese Frage stand am 12. Juni im Kulturhaus in Schlanders im Mittelpunkt einer schwach besuchten Veranstaltung, zu der die Grünen eingeladen hatten. „Es geht uns heute darum, Anregungen und Vorschläge für unser Wahlprogramm 2018 zu sammeln, und zwar zum Thema Landwirtschaft“, sagte die grüne Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa. Zusammen mit dem Abgeordneten Riccardo Dello Sbarba, mit Hanspeter Staffler (Generaldirektor des Landes und einer der neuen Kandidaten der Grünen bei den Landtagswahlen im Herbst) und mit weiteren Rednern stimmte sie darin über-
Hanspeter Staffler, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba (v.l.)
ein, dass eine Ökologisierung der Landwirtschaft unabdingbar sei, und zwar auf dem Land ebenso wie am Berg. „Und auch mehr soziale Gerechtigkeit ist einzufordern“, sagte Staffler (Andrian/ Mals). Der Bauernstand habe die Landschaft stark genutzt, „die Landwirtschaft soll der Gesell-
schaft daher etwas zurückgeben.“ Der Obstbau ist in den Augen Stafflers nicht Landwirtschaft, sondern Industrie. Auch in der Berglandwirtschaft komme die Landschaft zum Teil arg unter die Räder. Dello Sbarba beanstandete, dass die Bauernvertreter im Landtag beim Gesetz für Raum und
Landschaft viele Sonderregeln und „Freiheiten“ durchgebracht hätten. Albert Pritzi aus Tartsch gab zu bedenken, dass Ausgleichsmaßnahmen bei Projekten nicht selten nur „warme Luft“ seien, „weil am Ende niemand über die tatsächliche Umsetzung aufpasst und kontrolliert.“ Selbst die zuständigen Ämter würden oft „schlafen“. Wie es derzeit um die Landschaft im Vinschgau und in ganz Südtirol bestellt ist, hatte eingangs der Fotograf Gianni Bodini mit Bildern aufgezeigt. Vor allem im intensiven Obstbau sieht Bodini einen Faktor, der das Gleichgewicht, die Vielfalt und Schönheit der Landschaft störe. SEPP
Stolz, zu den Alpini zu gehören MALS - Die Adunata der Alpini, das Zusammentreffen von Alpini aus ganz Italien und dem Ausland in Trient im vergangenen Mai hat sich zu einem großartigen Ereignis entwickelt, bei dem rund 600.000 Teilnehmer gezählt wurden. Da durften auch Vertreter der Alpini aus Mals nicht fehlen. Die Malser Alpini hatten auch das Glück, den großen Umzug mit rund 80.000 Teilnehmern von ihren Plätzen gegenüber dem Staatspräsidenten Sergio Mattarella erleben zu können. Das Stichwort für diese Großveranstaltung war das Wort „Frieden“. Pietro Zanolin betonte die Friedensarbeit der Alpini
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DER VINSCHGER 22/18
Tiroler Kaiserjägermusik ein gemeinsames Konzert. Besonders hervorzuheben ist die großartige Organisation der Veranstaltung. Die meisten Teilnehmer kamen mit dem Zug oder in Bussen angereist, was bei der großen Anzahl der Gäste ein Chaos verhinderte. Groß war die Freude bei den Alpini Auch mit dem Zug nach Trient gereist sind die Vinschger v.l. Baldovino darüber, dass auch Papst FranzisWeber, Arnaldo Donchi, Pietro Zanolin, Karl Schöpf und Hubert Joos. kus die Veranstaltung mit seinem besonderen Segen begleitete. Zur heute: „Die Adunata ist nicht in Alpini werden zusammengehalten Erinnerung an den Wahnsinn des erster Linie eine Demonstration vom Erlebnis der Bergwelt und Ersten Weltkrieges, der vor 100 für Größe, sondern dient dem Zu- wir sind stolz, Alpini zu sein.“ Zur Jahren sein bitteres Ende fand, ist sammensein, der Kameradschaft, Demonstration des Willens zum der Einsatz für den Frieden ein dem gegenseitigen Kennenlernen Frieden gaben der Chor der Alpi- zwingender Gedanke auch für die über alle Grenzen hinweg. Wir ni-Sektion Trient und die Original Alpini. FRIE