„Ziehen an einem Strang“

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Von der Terrasse des Gartencafé Magronda: Ein Blick ins Münstertal

Campingwagen, Wohnraum, Südseite Bunker 23, Tartsch

Tage der Architektur Die von der Architekturstiftung Südtirol ausgetragenen Tage der Architektur öffneten landesweit den Blick für Räume und ihre Gestaltung. Auch in Mals und in Schlanders. MALS/SCHLANDERS - „Räume öffnen, offene Räume“, so das diesjährige Motto der Tage der Architektur, die vom 25. bis 27. Mai Führungen zu etlichen Gebäuden, Wohnhäusern, Kellereien, Höfen, Önotheken, Gasthäusern, Weingütern, Schulen oder Hotels anboten. Im Vinschgau konnten Interessierte den Bunker 23 in Tartsch, die Malser Jausenstation Pflanzgarten, auch bekannt unter dem Namen Magronda, sowie ein privates Wohnhaus, die Drususkaserne, den Kulturhausplatz oder den Proberaum der Musikapelle, alle in Schlanders, besichtigen. Bei den ersten beiden waren wir dabei. Sylvia Dell'Agnolo, Mitglied der Stiftung Architektur und Architektin mit Sitz in Bozen, ist von der Wichtigkeit auch von den Räumen vor einem Gebäude überzeugt: „Der Weg zu einem Gebäude ist wichtig“, so die Architektin, der es darum ging, bei den Führungen auch dieses Bewusstsein zu schärfen. Dieses

Benny von Spinn

Spiel zwischen innen und außen war mit ein Grund, warum der Bunker 23, dessen Besitzer Benny von Spinn etliche Anstrengungen unternommen hatte, die Plätze vor und hinter, auf und im Bunker in einzigartige Orte zu verwandeln, ausgewählt wurde. BUNKER 23: Anlässlich des 70-Jährigen Friedens in Europa ließ Benny 2015 eine Friedensterrasse errichten: Das Holzgeländer ist die visuelle Toncloud eines Liedes von John Lennon: Give Paece a Chance, der Platz vor dem Bunker ist Lebensraum der Bergartischocke, dahinter wächst Wein, zwischen Reben und Bunker erstreckt sich ein bei angenehmen Temperaturen äußerst einladender Platz, Kräuter und Obstbäume säumen den Aufgang zu der außergewöhnlichen Neuinterpretation eines – nie militärisch genutzten – Bunkers. Auch im Innenraum ist Staunen angesagt: Ein ursprünglich für 16 Soldaten konzipierter Raum bietet laut von Spinn nun ganz andere Möglichkeiten: „Nutzbar für Kunstausstellungen, um hier zu chillen, auch ein kleines Clubbing ist denkbar“. Die ca. 40 Teilnehmer bewunderten Spiegel und metallene Röhre, die das wenige Tageslicht optimal auffangen und weiterleiten, entdeckten eine kleine Bibliothek, einen Gästeraum, ein Büro; oft waren sie auch von der gestalterischen Kreativität des Hausherrn schlichtweg be-

eindruckt. Mitorganisiert hatten diese Vinschger Architekturrunde auch die Architektin Julia Pircher und der Architekt Jürgen Wallnöfer, unter dessen Leitung und nach dessen Plänen auch das heute als Gartencafé Magronda bekannte kleine Gebäude am Malser Oberwaal – und somit entlang des Spazierweges zwischen Kloster Marienberg und der Churburg – entstand. GARTENCAFÉ MAGRONDA: Die Jausenstation Pflanzgarten besteche vor allem, so Wallnöfer, durch ihre gewaltige Aussicht, gekoppelt mit der optimalen Nutzung des gesamten Geländes. Die

Terrasse bietet nicht nur Aussicht auf den höchsten Berg Südtirols und einen Blick in die benachbarte Schweiz, direkt darunter, im Garten der Pächterin Lydia Thanei, wachsen viele Zutaten für das Angebot des Gartencafés. Auch die Massivholzbauweise setze auf ein durchdachtes System, das ohne Leim und Metalle auskommt, wie Herbert Niederfriniger, Gründer von holzius, erklärte. Der von Pächterin Thanei eingerichtete Innenraum hat nicht nur dank der großen Glasfront einen einladenden Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann. KAT

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DER VINSCHGER 21/18

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