Kampf dem Brustkrebs

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Auf leeren Rängen (v.l.): Die Naturnser Sportreferentin Astrid Pichler, der sportliche Leiter des SSV Naturns Günther Pföstl, Fußball-Sektionsleiter Luis Pföstl und Norbert Kaserer, Vorstandsmitglied im Sportverein.

Rassismus? Naturns wehrt sich gegen Vorwürfe Sportverein legt seine Sichtweise dar: „Ungerecht behandelt“. NATURNS - Ohnmacht: So be-

schreiben es einige Funktionäre des Naturnser Sportvereins. Es sei ein regelrechter Spießrutenlauf gewesen. Von Sportgerichten und Verbänden fühle man sich ungerecht behandelt. Die Konsequenz: Ein Rücktritt und ein großer Imageschaden. Nach dem erfolgreich geschafften Oberliga-Klassenerhalt wurde vergangene Woche bei einem Treffen mit Pressevertretern Klartext in der „Rassismus-Causa“ gesprochen. Aber der Reihe nach: Die Ursachen des „Naturnser Konflikts“ reichen auf Mitte April zurück. Naturns rückte aufgrund von rassistischen Tendenzen in den Blickpunkt verschiedener Medien. Auslöser war nicht der Besuch einiger weniger Verwirrter auf einem Neonazi-Festival in Deutschland, sondern ein Fußballspiel. Plötzlich sah sich ein ganzer Verein auf der Anklagebank. „Übertrieben und zu Unrecht“, wie Funktionäre immer wieder betonen. Es war, laut Mitteilung des Verbandes, beim Spiel am Ostermontag gegen Virtus Bozen. „Für uns war es eigentlich ein eher

ruhiges Spiel. Als das Rundschreiben des Verbandes einige Tage später veröffentlicht wurde, sind wir aus allen Wolken gefallen“, so der sportliche Leiter des SSV Naturns Günther Pföstl. „Diese Sachen wurden so nie gesagt“ Das so genannte „Comunicato“ des Verbands hatte es in sich. Von rassistischen Beleidigungen einer ganzen Fangemeinde ist hierbei die Rede. Demnach sei der Linienrichter, ein Mann mit Migrationshintergrund, fast während des gesamten Spiels rassistisch beleidigt worden. „Es ist festzuhalten, dass es sich nicht um einen Einzelfall gehandelt hat, sondern um das abscheuliche Verhalten seitens einer größeren Gruppe der Anhängerschaft von Naturns, das sich von der 23. Minute der ersten Halbzeit an bis zu Spielende, hinausgezogen hat“, steht dort unter anderem geschrieben. Zudem stehen einige der vermeintlichen Zurufe im Schreiben. „Sachen, die

so aber nie gesagt wurden“, betont Pföstl. Unmittelbar nach der Mitteilung des Verbandes, die ein Spiel vor leeren Rängen in Naturns sowie ein Spiel vor leerer Tribüne auf neutralem Platz nach sich zog und ein weiteres Heimspiel vor leeren Rängen auf Bewährung beinhaltet, machte sich der Vorstand des Vereins an die Aufarbeitung der Geschehnisse. „Es galt transparent die Sachen aufzuarbeiten“, so Pföstl. Schnell habe man entschieden Rekurs einzulegen. „Natürlich, es fallen auf einem Sportplatz schon mal Beleidigungen. Aber dieser Rassismus hat in dieser Form bei uns nicht stattgefunden“, bestätigt Pföstl. Beleidigungen ja, Rassismus nein Auf den Rekurs habe man sich penibel vorbereitet. Unter anderem wurde von Virtus Bozen Videomaterial zur Verfügung gestellt. Dabei sei eben jener Teil der Naturnser Anhängerschaft zu sehen, von wo aus die rassistischen Beleidigungen gekommen sein sollen. „Die Videos

Ungewohntes Bild: Ein Oberligaspiel in Naturns vor leeren Rängen

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DER VINSCHGER 18/18

stützten unsere Aussagen. Es gab Beleidigungen, aber nicht in dieser rassistischen Art, die angeprangert wurde“, erklärt Sektionsleiter Luis Pföstl. Auch neutrale Zuseher, seien es Personen aus Naturns, aber auch Gäste aus dem restlichen Vinschgau, die sich in unmittelbarer Nähe des „Tatorts“ befunden hätten, bestätigten, dass es die rassistischen Beleidigungen nicht gab. „Aber Videos und alle unsere anderen Recherchen wurden vom Sportgericht nicht als Beweis angenommen. Lediglich die Aussagen, die vom Linienrichter im Spielberichtsbogen gemacht wurden, haben gezählt“, hadert Pföstl. Sektionsleiter erklärt Rücktritt So wurde das Urteil in einem Rekursverfahren vom Sportberufungsgericht bestätigt. „Das hat ein enormes mediales Echo und eine tiefe Erschütterung in der Naturnser Dorf- und Sportgemeinschaft hervorgerufen“, so die Naturnser Funktionäre. Als Konsequenz der Vorfälle hat Sektionsleiter Luis Pföstl seinen Rücktritt erklärt: „Aber nicht wegen irgendeiner Schuld, sondern weil man sich als Funktionär machtlos fühlt. Wie man behandelt wird ist ein Witz“. Mit diesem Urteil habe man ein Exempel statuieren wollen. Gemeindereferentin Astrid Pichler, selbst langjähriger Fan des SSV Naturns und regelmäßig bei


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