VINSCHGER GESELLSCHAFT
Die Haltung von Mastgeflügel kann für den einen oder anderer Bergbauer zu einer neuen Erwerbschance werden. Diese zwei Bilder entstanden beim „Tag der offenen Tür“, zu dem die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg am 24. Februar eingeladen hat.
Großes Potential Mastgeflügel-Haltung als Erwerbschance. Übergemeindlicher Schlachthof im Visier. BURGEIS - Die Haltung von Mastgeflügel kann besonders für Bergbauern eine gute Erwerbschance darstellen. Von Experten und Referenten aufgezeigt wurde das am 22. Februar bei einem Informations-und Diskussionsnachmittag im Kulturhaus in Burgeis. Dem Gemeindereferenten für Landwirtschaft, Günther Wallnöfer, und dem Bezirksobmann des Bauernbundes, Raimund Prugger, war es in Zusammenarbeit mit der SBB-Abteilung Innovation & Energie gelungen, eine Reihe namhafter Referenten nach Burgeis zu holen. Über Fütterung, Haltung, Stallbau, Schlachtung, Vermarktung und Wirtschaftlichkeit der Mastgeflügel-Haltung referierten Anton Koller von der Steirischen Geflügel-Zucht- und Wirtschaftsgenossenschaft sowie Martin Mayringer von der GGÖ (Geflügelmastgenossenschaft) in Linz. In der GGÖ haben sich seit 1986 ca. 300 Bauern aus ganz Österreich zusammengeschlossen. Die Aufgabe der GGÖ ist die wirtschaftliche Förderung und Unterstützung der Mitglieder bei der Produktion, Vermarktung und Verwertung von Geflügel. Um Legehennen, Gänse, Truthähne und Truthennen sowie sonstiges Geflügel artgerecht in Bodenhaltung zu züchten und von der Geflügelhaltung auch wirtschaftlich leben zu können, braucht es Freiflächen im Ausmaß von 3 bis 4 Hektar. „Speziell im Obervinschgau, wo die
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DER VINSCHGER 07/18
Grünlandwirtschaft zum Großteil kleinstrukturiert ist, könnte die Mastgeflügel-Haltung für den einen oder anderen Bauer eine Chance darstellen“, gab sich Günther Wallnöfer in einem Nachgespräch mit dem der Vinschger überzeugt. Geflügel sei gesund und auch gefragt. Über positive Erfahrungen mit der Haltung von Bio-Geflügel berichtete Daniel Primisser vom Moleshof in Prad. Weil er sich mittlerweile auf die Produktion von Ölen spezialisiert hat (Vinschger Ölmühle), hat Primisser die Geflügehaltung aus zeitlichen Gründen zurückgeschraubt. Geflügel ist gefragt Dass heimisches Qualitäts-Geflügel gefragt ist, bestätigte Alexander Holzner von der Dorfmetzgerei Holzner in Lana. Sein Betrieb stehe für regionale Vielfalt und Qualität. Er möchte dazu beitragen, „dass wir anfangen, wieder in kleineren Kreisläufen zu denken, um zu unseren Wurzeln
gedacht, neben dem bestehenden Schlachthof einen eigenen für die Schlachtung von Geflügel zu errichten. Wallnöfer: „Landesweit gibt es derzeit nur in Brixen einen Geflügelschachthof.“ Es wäre an der Zeit, einen solchen auch für die westliche Landeshälfte zu errichten. Was die Führung beLandwirtschaftsreferent trifft, werde daran gedacht, einen Günther Wallnöfer Metzger damit zu beauftragen, der eng mit den Geflügel-Haltern zurückfinden.“ Über weitere As- zusammenarbeitet. pekte im Zusammenhang mit der Mastgeflügel-Haltung informier- Kindergärten, Schulen ten Marianne Kuntz und Michael und Mensen sollen Eisendle von der SBB-Abteilung Abnehmer werden Innovation & Energie. Am Info-Nachmittag in Burgeis haben Durchaus vorstellen kann ca. 40 Interessierte von Naturns sich der Landwirtschaftsrefebis Langtaufers teilgenommen. rent, dass auch Kindergärten, Damit die Mastgeflügel-Hal- Schulen, Mensen und andere tung im Vinschgau bzw. auch öffentliche Einrichtungen in der im Burggrafenamt richtig Fuß Gemeinde Mals und darüber zu kannen kann, braucht es laut Abnehmern von qualitätsvollem Günther Wallnöfer einen eigenen Geflügelfleisch werden. Auch die Geflügelschlachthof. Im Haus- Gastronomie sollte miteingebunhalt der Gemeinde Mals seien den werden. Zumal es sich beim für dieses Vorhaben ca. 250.000 geplanten Schlachthof um ein geEuro vorgesehen. Es werde daran meindeübergreifendes Vorhaben handelt, „hoffen wir sehr, dass uns Landesrat Arnold Schuler einen entsprechenden finanziellen Beitrag zusichert“, so Wallnöfer. Froh ist er, „dass wir mit dem Bauerbund gut zusammenarbeiten und auf dessen Unterstützung bauen SEPP können.“
Beim Info-Nachmittag in Burgeis