Marteller Herausforderungen

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„Doppelpass kaum umsetzbar“ Im der Vinschger-Gespräch spricht der gebürtige Schlanderser und heutige Wahl-Wiener Dietmar Meister über Doppelpass, die neue Regierung und mehr. WIEN - Seit 2004 lebt der Schlanderser Dietmar Meister in Wien, wo er Journalismus und Politikwissenschaften studierte. Kürzlich erlangte er sein Doktorat in Politik. Seit vielen Jahren bereits ist der heute 32-Jährige beruflich für die Gewerkschaft tätig. Und auch seine Freizeit ist voll und ganz dem politischen Zeitgeschehen gewidmet. Seit jeher engagiert sich der Schlanderser für Gleichberechtigung, gegen Sozialabbau und gegen Rassismus. Die neue Regierung kritisiert der Gewerkschafter teils scharf. Der Vinschger hat mit ihm gesprochen.

Welche Auswirkungen könnte die politische Situation in Österreich auf Südtirol haben? Vor allem die rechten Parteien in Südtirol werden durch diese Politik gestärkt. Was die direkten Auswirkungen auf die Südtiroler betrifft, stellt sich die Frage der offenen Grenzen. Die Situation ist derzeit unklar. Niemand weiß, ob und wie lange die Grenzen noch offen bleiben. Es könnte durchaus sein, dass sich Österreich mit dieser Regierung weiter abschottet und wieder ein Stück weit von der EU entfernt.

In Südtirol wurde in den vergangenen der Vinschger: Wie stehen Sie zur Wochen vor allem der Doppelpass neuen Regierung? intensiv diskutiert. Wie bewerten Sie DIETMAR MEISTER: Meiner Meinung die Diskussion? nach wird die Politik der Regierung Ich bin grundsätzlich nicht genegative Konsequenzen für einen gen mehrere Staatsbürgerschaften großen Teil der Bevölkerung haben. und grundlegend für ein SelbstbeUnd dies vor allem auch für jene stimmungsrecht. Dies alles spielt Menschen, welche diese Regierung aber in der Diskussion um den eigentlich gewählt haben. Laut Re- Doppelpass keine Rolle. Genauso gierungsprogramm wird Schwarz- wenig wird darüber geredet, dass Blau in erster Linie Politik für die mit einer Staatsbürgerschaft nicht Wirtschaft und für die obere Schicht nur Rechte, sondern auch Pflichten der Bevölkerung machen. Zudem einhergehen - wie die Wehrpflicht. bringt die FPÖ völkische Gedanken Vor allem aber stellt sich die Frage, mit in die Regierung. Das ist immer wer denn nun Anrecht darauf hätte. gefährlich. An welchen Kriterien soll sich die

plex. Eine praktische Umsetzung ist kaum vorstellbar. Vielmehr macht es den Anschein, als diene die ganze Diskussion in erster Linie der politischen Propaganda. Dies ist nie sinnvoll.

Dietmar Meister lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Wien

Vergabe konkret orientieren? Bietet man auch Welschtirolern die Staatsbürgerschaft an? Wie geht man mit Südtirolern aus gemischtsprachigen Familien um? Es ist alles sehr kom-

Könnte die Diskussion das Verhältnis zwischen Italien und Österreich nachhaltig negativ beeinflussen? Da wird Öl ins Feuer gegossen, ja. Italien wird das nicht gerne sehen. Es könnte durchaus zu diplomatischen Konflikten kommen. INTERVIEW: MICHAEL ANDRES

Jamaika in Latsch LATSCH - Tiefster Winter im ganzen Land, eisige Kälte, Schnee und Regen. Wie ein Fels in der Brandung, von nichts und niemandem aus der Ruhe zu brin-

gen, so wirkt in diesen Zeiten das Werk eines „Jamaika-Fans“ in Latsch. Gesehen bei einem Wohnhaus in den Latscher Auen. AM

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DER VINSCHGER 02/18

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