Foto: Jean-Marc Turmes
VINSCHGER KULTUR
Das Stück „Die letzte Karawanserei“ ging allen unter die Haut.
Menschen auf der Flucht Theaterstück „Die letzte Karawanserei“ macht betroffen. SCHLANDERS - Basierend auf über 400 Interviews mit Flüchtlingen und Asylsuchenden, die die französische Regisseurin Ariane Mnouchkine Anfang der 2000er Jahre überall auf der Welt geführt hat, entstand das Theaterstück „Die letzte Karawanserei“. Es wurde in einer Inszenierung von Jochen Schölchs vergangenen Freitag im Auftrag des Südtiroler Kulturinstitutes im voll besetzten Kulturhaus Karl Schönherr von Schlanders vom Metropoltheater
München aufgeführt. Aus den erzählerischen Bruchstücken hat Ariane Mnouchkine eine bildreiche Szenenfolge von ergreifenden persönlichen Flüchtlingsdramen mit Schauplätzen in Afghanistan oder im Irak, in Kabul, Paris oder London, in Aufnahmelagern in Australien und Frankreich entstehen lassen. Menschen fliehen vor dem Krieg, dem Verlust ihrer Menschenrechte, der Zerstörung von Kultur, der Auslöschung des Individuums in ihren Heimatlän-
dern, und machen sich auf einen unwägbaren und gefährlichen Weg mit ungewissem Ausgang. Dafür schlüpften zehn großartige Schauspieler in 40 Rollen und wechselten mit Hilfe raffinierter Videotechnik und phantasievoller Theatermittel übergangslos die Schauplätze. Der szenische Aufwand war auf ein Minimum reduziert, die Szenen häufig sehr wortkarg und deren Inhalte vornehmlich aus den Haltungen der Schauspieler abzulesen. Jochen
Schlöchl arbeitete mit Licht und Schatten und setzte das karge Bühnenbild passend in Stimmung. Die sehnsuchtsvolle Musik von Eleni Karaindrou versetzte die betroffenen Zuschauer unmittelbar in die verschiedenen Kulturkreise. Das dramatische Kaleidoskop der menschlichen Entwürdigung, der Ausbeutung der Frauen und des schmutzigen Geschäfts mit dem Elend anderer löste Betroffenheit und tiefe Verunsicherung aus. INGE
ser als auch Petra Gamper und ihrem Ausschuss wurde von Seiten der Behördenvertreter für ihren Einsatz und ihre Mühe um den Verein gedankt. Der Höhepunkt des Musikjahres war wieder das Frühjahrskonzert am Ostersonntag. Auch an einem Wertungsspiel des Verbandes Südtiroler Musikkapellen in Schlanders nahm die Musikkapelle teil, wobei sich der Kapellmeister vor allem über das gute Abschneiden in der Wertung der Polka freute.
Zusätzlich zu kirchlichen Anlässen spielte die Musikkapelle auch bei Geburtstagsständchen, Festen und weiteren weltlichen Anlässen auf. Insgesamt traf sich die Kapelle über 100 Mal. Eine besondere Freude war es für die Obfrau auch, drei Ehrungen vornehmen zu dürfen: Myriam Stecher erhielt das Verbandsabzeichen in Bronze für ihre 15-jährige Mitgliedschaft. Katharina Rinner erhielt das Leistungsabzeichen in Bronze und Johannes Pohl in Silber. Beide
Jungmusikanten hatten ausgezeichnete Ergebnisse erzielt und wurden mit viel Beifall gelobt. Gedankt hat die Obfrau auch den Vertretern der Gemeinde, der Fraktion und der Raiffeisenkasse Latsch sowie den vielen Freunden, Gönnern und Helfern. Im Anschluss an die Grußworte seitens mehrerer Ehrengäste ließ die Musikkapelle den Sonntag bei einem köstlichen Mittagessen und bei einem gemütlichen Zusammensein ausklingen. RED
Musikkapelle Tarsch feiert Schutzpatronin TARSCH - Am 26. November 2017
feierte die Musikkapelle Tarsch ihre Schutzpatronin, die Hl. Cäcilia. Die Musikantinnen und Musikanten umrahmten unter der Leitung von Kapellmeisters Benjamin Blaas den Gottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Michael. Bei der anschließenden Feier im Vereinshaus „Sigmunt Angerer“ wurde auf 2017 zurückgeblickt. Bei der Musikkapelle Tarsch hat es heuer einen Führungswechsel gegeben: Nachdem Josef Kuppelwieser als Obmann zurückgetreten war, wurde Petra Gamper zur Obfrau gewählt. Zu ihrem Stellvertreter wurde Thomas Pohl ernannt. Sowohl Josef Kuppelwie-
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