VINSCHGER GESELLSCHAFT
Vieles deutet darauf hin, dass in Göflan ein Erdgas-Verteilernetz errichtet wird. Auch die Gebäude, die derzeit Hand in Hand mit der Dorfplatz-Gestaltung entstehen (Bild rechts) werden voraussichtlich mit Erdgas beheizt werden.
Erdgas als Alternative Vorschlag stößt auf breite Zustimmung bei der Bevölkerung in Göflan. GÖFLAN - Das alte politische Versprechen der Gemeinde Schlanders, auch Göflan an das Fernwärmenetz anzubinden, kann aus mehreren Gründen, vor allem wirtschaftlicher Natur, nicht eingelöst werden. Als Alternative dazu wurde den Göflanern am 23. November das Modell einer Versorgung mit Erdgas vorgestellt. Bürgermeister Dieter Pinggera brachte einleitend eine ganze Reihe von Argumenten aufs Tapet, die dagegen sprechen, den Göflaner Ortskern mit Fernwärme aus dem Fernheizwerk Schlanders zu versorgen. Bei einer Erhebung im heurigen Sommer habe sich gezeigt, dass von 72 Haushalten im Kerngebiet nur 42 angegeben hatten, an einer Fernwärmeversorgung interessiert zu sein.
netzverlusten im Ausmaß von bis zu 35% zu rechnen, was auch aus der Sicht des Umweltschutzes bedenklich ist“, sagte Pinggera. Außerdem wären mit Investitionen in Höhe von rund 1,150 Mio. Euro zu rechnen. Ebenfalls ins Gewicht falle die Tatsache, dass mit der Fernwärmeversorgung eines Teilgebietes von Göflan die Stromerlöse des Fernheizwerkes nicht nennenswert erhöht werden könnten. Der Fernheizwerk GmbH, an der die Gemeinde mit 51% beteiligt ist und die Alperia mit 49%, entstünde in 15 Jahren ein Verlust von ca. 650.00 Euro, also rund 43.000 Euro Defizit pro Jahr.
Dieter Pinggera (Präsident). Auch im Gemeindeausschuss sei man laut Pinggera zusammen mit den Göflaner Gemeinderäten Erhard Alber und Peter Raffeiner einhellig zum Schluss gekommen, dass Erdgas eine sehr interessante und sinnvolle Alternative sein könne, sowohl für die Bürger als auch für die Gemeinde. Pinggera: „Es könnte das ganz Dorf versorgt werden und das Fernheizwerk könnte von hohen Investitionskosten absehen.“ Zeitgleich auch Glasfaser
Außerdem habe man sich auch darauf verständigt, im Falle einer Erdgas-Versorgung zeitgleich auch Glasfaserkabel zu verleAlperia würde nein sagen gen. Als weiteren Vorteil nannte Pinggera: „Es liegt auf der Hand, Pinggera den günstigen Erddass der Partner Alperia einem gas-Preis, der im Vergleich zu derartigen Unterfangen nicht den Kosten der Fernwärme, des Wärmeverlust wäre erheblich zustimmen würde.“ Die Alperia Heizöls und auch des Flüssiggases Der jährliche Energieverbrauch ist im Verwaltungsrat der Fern- merklich niedriger sei. Michael der 42 Gebäude würde sich nur heizwerk GmbH mit Günther Pichler von der SELGAS NET inauf rund 767.000 kWh belau- Andergassen (Vizepräsident) formierte über das Verteilernetz, fen. „Bei einer derart schwachen vertreten. Die Gemeinde stellt das die SELGAS NET in Südtirol Anschlussdichte wäre mit Rohr- zwei Vertreter: Julia Pircher und betreibt, über die Erdgasversor-
gung insgesamt sowie über die Kosten der Anschlüsse und den Preis von Erdgas. Im Falle einer Erdgasversorgung der Fraktion Göflan würde die SELGAS NET eine Leitung vom Fernheizwerk bis Göflan bauen und in den Straßen und Gassen von Göflan ein Verteilernetz errichten. Anschlussgebühren Als Anschlussgebühren (Leitung vom Übergabepunkt zum Gebäude, Zähler, Druckregler usw.) nannte er eine Summe, die sich in der Regel zwischen 1.000 und 1.800 Euro einpendelt. Die Kosten für die Umstellung des Heizraums kommen dazu, „wobei es auch möglich ist, diese Umstellung nicht sofort vorzunehmen, sondern erst in 5 oder auch 10 Jahren.“ Die SELGAS NET habe auch ein Interesse daran, Blindanschlüsse zu errichten, auch wenn diese erst zu einem späteren Zeitpunkt aktiviert werden. Was den Erdgas-Preis betrifft, so ist dieser im Vergleich zu Heizöl und Flüssiggas erheblich günstiger. Der Unterschied bewegt sich zwischen 35 und 40%. Auch über Fragen der Sicherheit, Steuerbegünstigungen, Förderungen und und weitere Themen informierten Pichler und der SELGAS NET-Berater Joachim Wilhelm. Positive Grundstimmung
Der Informations- und Diskussionsabend in Göflan war gut besucht.
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Auch einen Gaszähler hatte Michael Pichler (SELGAS NET) mitgebracht.
Grundsätzliche negative Äußerungen zur Alternative Erd-