Großes Theater mit viel Musik

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Gemeinsam arbeiten

Es lebe der Marmor und die Marille

Treffen der Regierungen von Graubünden und Südtirol.

GRAUBÜNDEN/SÜDTIROL - Über mögliche gemeinsame Vorhaben und Herausforderungen wurden am 6. September im Rahmen eines Treffens der Regierungen von Graubünden und Südtirol in Samedan gesprochen. Der jährliche Meinungsaustausch zwischen den Regierungen von Südtirol und Graubünden ist bereits Tradition. Diesmal hatte die Bündner Regierung dazu eingeladen. „Wir hatten einen sehr konstruktiven Austausch zu verschiedenen Themen, die die beiden Regionen betreffen – durch Kooperation können wir Herausforderungen gemeinsam bewältigen und uns gegenseitig unterstützen“, so das Fazit von Landeshauptmann Arno Kompatscher. Als Beispiele für bereits laufende Zusammenarbeiten nannte Kompatscher den Gesundheitsbereich und die grenzüberschreitende Mobilität. Derzeit gibt es einen Überland Bus-Verkehr zwischen Südtirol und der Schweiz (Buslinie 273 Elias Wallnöfer Mals-Martina und Postauto 811 Mals-Zernez). Gesprochen wurde über einen möglichen Stundentakt zwischen Mals uns Zernez. Erste Planungen abgestimmt auf die künftige Vinschger Bahn dazu sollen im kommenden Jahr starten. Bereits seit einigen Jahren wird eine Bahnanbindung an die Schweiz ins Auge gefasst. Dazu Auch Franco Bonora (rechts gibt es mehrere Projektvorschläge im Bild) stellte aus. und Studien. „Nun wollen wir

Foto: LPA/Angelika Schrott

LAAS - Ein Dorf in Feierlaune. Der Grund? Eine süße Frucht und ein harter Stein. Anfang August hat in Laas das traditionelle Kultur- und Genussfestival „Marmor & Marillen“ stattgefunden. Kein Wunder, schließlich ist Laas geprägt von Künstlern, dem Marmorbruch und dem Obstanbau. Und Kunst und Genuss waren auch diesmal beim Festival spürbar. Einerseits waren es einmal mehr die leckeren Marillen, die so einige Besucher nach Laas lockten. Marillen in allen ihren Variationen wurden angeboten. „Köstlich“, brachte es ein bundesdeutscher Tourist kurz auf den Punkt. Köstlich sehen auch die Rezepte aus dem Buch 33xMarillen aus. Dieses wurde auf dem Fest vorgestellt. Mit dem soeben im Athesia-Verlag erschienenen Kochbuch erhält man nun eine gekonnt aufbereitete Quelle zum Nachkochen. „Wunderschön“, war hingegen ein häufiges Zitat, zu hören bei den Kunstausstellungen. Unter anderem zeigte der junge Elias Wallnöfer bei der Ausstellung „Dimensionen“ sein Können. Der Laaser Nachwuchs-Künstler wusste auf einer seiner ersten großen Ausstellungen zu überzeugen. Kein „Neuling“ mehr ist hingegen Franco Bonora, der wiederum mit seinen Werken begeisterte. Auch an der Fachschule wurde Kunst dargeboten. „Zeichen setzten“ lautete dort das Motto. Ein Motto, das auch auf die gesamte Marmor & Marillen-Veranstaltung immer wieder zutrifft. AM

Die Regierungen von Südtirol und Graubünden auf Muottas Muragl.

gemeinsam alles Datenmaterial zusammenbringen und ergänzen mit Berücksichtigung der Entwicklungen der Wirtschaft und Mobilität“, sagte Kompatscher. Ein Thema war auch die nachhaltige Aufwertung des Gebietes um das Stilfser Joch. Derzeit erstellen auf Südtiroler Seite Arbeitsgruppen ein Modell dazu mit wirtschaftlichen Verbesserungen und Fokus auf Umweltschutz. Thematisiert wurden auch Vorhaben zur Kooperation im Bereich Bildung und Kultur, vor allem von Seiten der ladinischen Kultur wie gemeinsame ­Preisausschreiben für Literatur- und Kunstschaffende, Ausstellungen oder auch Schulpartnerschaften. Im Bereich der Sprachen, Medien und Universität gibt es bereits Kooperation. Die Zusammenarbeit zwischen den Standorten zur Berufsausbildung bzw. die duale Ausbildung wird von der Südtiroler Seite gesucht. Besonders für den Erfahrungsaustausch soll eine eigene Kontaktgruppe gebildet werden. Es gibt bereits auch eine Arbeitsgruppe aus dem Sanitätsbereich mit Mitgliedern des oberen Vinschgaus und der Gemeinde Val Müstair zur medizinischen Versorgung in ländlichen Gebieten. „Besonders bei der Grundversorgung möchten sich die Regionen gegenseitig unterstützen und auch die Krankenhäuser sollen vermehrt zusammenarbeiten“, sagte Kom-

patscher. Die Herausforderungen in der Betreuung, Unterbringung und Integration von Asylsuchenden und unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden waren ebenfalls Thema der gemeinsamen Sitzung. Zur Sprache kam auch die aktuelle Entwicklung in Bezug auf den Wolf und den Umgang mit den sich dadurch stellenden Herausforderungen. In Bezug auf den Schutzstatus des Wolfes sei man sich einig, dass dieser aufgrund der starken Entwicklung der Wolfspopulationen abzu­schwächen sei, so die Regierungsvertreter. Beim Treffen konnten die Gäste aus Südtirol zudem ein Beispiel Graubündner Freizeitmobilität erleben. In der zweitälteste Standseilbahn Graubündens ging es von Samedan auf den dortigen Paradeberg Muottas Muragl mit Sicht über das Oberengadin. An der Sitzung waren von Südtiroler Seite Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Landesräte Richard Theiner, Christian Tommasini, Philipp Achammer, Florian Mussner, Arnold Schuler und Martha Stocker mit dabei. Die Delegation des Kantons Graubünden setzt sich zusammen aus Regierungspräsidentin Barbara Janom Steiner und den Regierungsräten Mario Cavigelli, Jon Domenic Parolini, Martin Jäger und Christian Rathgeb. LPA DER VINSCHGER 30/17

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