Bitte unter die Erde!

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Monika Wielander Habicher, Direktor Reinhard Zangerle, Judith Kerschbaumer, Sara Kofler und Ruth Dietl (v.l.) verfolgten aufmerksam die Kurzpräsentationen zum Rahmenthema „Gemeinsam nach Bolivien“.

Sara Oberhofer, Anne Ilmer, Lea Tragust, Elisa Gluderer, Denise Tribus und Lara Wielander (v.l.) führten lateinamerikanische Tänze auf.

Porque tengo un corazón SCHLANDERS - Bereits zum 7. Mal fanden in den Mittelschulklassen mit Ausrichtung nach Maria M ­ ontessori im Schulsprengel Schlanders Ende Mai die Projekttage zugunsten „Kinder für Kinder – Porque tengo un corazón” statt. Mit der diesjährigen Veranstaltung unterstützen die Schlanderser Montessori-Schüler wieder die OEW Brixen, um in Bolivien Strukturen zu schaffen, die den Kindern und Familien dort bessere Ausbildungs- und Lebensbedingungen ermöglichen, wie der Montessori-­Lehrer Roman Perkmann bei der Abschlussveranstaltung der Projekttage berichtete. An Eigeninitiative hat es den Schülern dabei nicht gefehlt: in klassenübergreifenden Kleingruppen hatten sie sich mit der Geografie Boliviens, seiner Pflanzen- und Tierwelt, den Nahrungsmitteln der Bergvölker der Anden und im Besonderen mit

Wissenswertes über das Land Bolivien erzählten (v.l.): Alexander Plant, Ammar Hussain, Noemi Boneccher, Maria Zagler, Ida Delago und Benjamin Düring.

einigen typischen Speisen, dem tropischen Regenwald, den Menschen mit ihren Tänzen und Gedichten und mit ihrer Sprache auseinandergesetzt. Sie haben das Bruttoinlandsprodukt Boliviens mit dem Italiens verglichen, haben vieles über die bolivianischen Kinder als Lastenschlepper in den Bergwerken und den gefährlichen Abbau der Bodenschätze in Lateinamerika erfahren. Besonders spannend waren für die Schüler die Informationen um den Rohstoff Lithium, der für Akkus und

Batterien und somit auch für ihre Handys weltweit begehrt ist. Sie haben unter ihren Klassen­kameraden eine Umfrage zum Handy gestartet, die aufschlussreiche Aussagen hervorbrachte: mit 11 Jahren bekommen die Schüler heutzutage ihr erstes Handy, sie verwenden es im Alltag hauptsächlich um SMS zu versenden, Fotos zu machen und Videos anzuschauen. Ca. 50 Apps hat jeder befragte Schüler auf seinem Handy und der Preis für ein Handy ist nach oben offen! Ruth Dietl und

Sara Kofler, zwei Vertreterinnen der OEW, berichteten über ihre Projekt­ arbeit in Bolivien: ein Projekt strebt eine Schule für Kinder mit Behinderungen an, da Integration in Bolivien noch ein Fremdwort ist. Beim zweiten Projekt bemüht sich die Projektgruppe um den Schulbesuch für alle Kinder in einem Armenviertel einer bolivianischen Kleinstadt. Judith Kerschbaumer, die Koordinatorin der M ­ ontessori-Schulen Südtirols und auch ­Direktor Reinhard ­Zangerle dankten den Schülern, Lehrpersonen und Eltern für ihr Bewusstsein für die Mitmenschen und für die Eigenaktivität. In einem „Weltmarkt“ wurden bolivianische und von den Schülern gefertigte Handarbeiten zugunsten des Projektes „Kinder für Kinder – Porque tengo un corazón“ verkauft und zwei Kubikmeter Holz versteigert. INGE

Schüleraustausch Ferrara-Mals MALS/FERRARA - Im Mai fand zum zweiten Mal der Schüleraustausch zwischen dem Oberschulzentrum Mals und dem Liceo linguistico Ariosto von Ferrara statt. Schülerinnen und Schüler der Klasse 2A FOWI sowie einige Schülerinnen des SOGYM hielten sich in Begleitung ihrer Lehrpersonen Maria Giulia Interlandi und Karin Staffler drei Tage in Ferrara auf. Zwei ­Wochen später wurden die italienisch­sprachigen Schülerinnen und Schüler von Gastfamilien im Vinschgau beherbergt. Obwohl die Gäste aus Ferrara nahezu doppelt so viele waren, konnte der Schüleraustausch dank der guten Zusammenarbeit mit den Eltern stattfinden, da teilweise zwei und mehr italienischsprachige Aus-

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DER VINSCHGER 22/17

Die Schülerinnen und Schüler des Oberschulzentrums Mals und aus Ferrara ließen sich durch die GEOS in Schlanders führen und bissen anschließend herzhaft in gesunde Vinschger Äpfel.

tauschschüler in einer Familie aufgenommen wurden. Da sich die Schülerinnen und Schüler bereits vom vergangenen Jahr kannten und im Italienischunterricht schriftlichen Kontakt mit den Austauschschülern gepflegt hatten, war der diesjährige Austausch sehr offen und herzlich.

Der große Vorteil dieses Schüleraustausches ist, dass er über den Unterricht hinaus die Möglichkeit bietet, sich mit Gleichaltrigen in entspannter Atmosphäre in der Zweitsprache zu unterhalten. Dabei spielt es keine Rolle, ob man Fehler macht. Es zählt nur, dass man sich traut, eine andere

Sprache zu sprechen. Dies geschieht nicht nur innerhalb der Gruppe, sondern auch in den Gastfamilien beim gemeinsamen Abendessen oder Frühstück. Für alle Beteiligten war dieser Schüleraustausch eine wertvolle und abwechslungsreiche Erfahrung. RED


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