VINSCHGER GESELLSCHAFT
Der Eselsbrückeningenieur „Baut euch Eselsbrücken!“ rief Gregor Staub in Latsch den Hundertschaften von Schülern, Lehrern und Eltern zu.
Kulturreferent Mauro Dalla Barba stellte den „Gedächtnis-Referenten“ Gregor Staub (links) vor. LATSCH - „Ich heiße Staub“. So stellte sich der Referent vor und tat, als wische er sich mit der rechten Hand den Staub von der linken Schulter. „Greg-or Staub“ und fasste sich an‘s rechte Ohr. „Niemand soll noch Straub oder Georg zu mir sagen.“ Im Grunde war das die Methode des Schweizer Betriebsökonomen Gregor Staub, Jahrgang 1954, der am Vormittag 500 Oberschülern, anschließend 500 Mittelschülern die Mathematik schmackhaft gemacht und am Nachmittag über 100 Lehrern den Erinnerungshimmel auf Erden versprochen hatte. Diesmal, zum 4. Mal, stand er vor über 250 Eltern, Lehrern und
anderen Menschen auf der Bühne des Latscher CulturForums und erzählte Geschichten, erzeugte Bilder und baute sogenannte Eselsbrücken. Immer nach seiner Methode des „mega memory® Gedächtnistraining“. Der energiegeladene, virtuose Schweizer erzählte auch, wie er selbst immer wieder staune, „was sich aus einer ganz praktischen eigenen Aufgabenstellung entwickelt hat“. Und erklärte: „Ich stelle fest: Ich habe noch immer den allergrößten Spaß am Vermitteln dieser außergewöhnlichen Lern-Techniken.“ Die Zuhörer in Latsch nahmen ihm das auch ab. Er hatte sichtlich seine „Gaudi“ daran, die Zuhörer
Man half sich gegenseitig, die 10 us-amerikanischen Präsidenten im Kultursaal zu verorten.
aufzufordern, 10 Präsidenten der Vereinigten Staaten im Saal zu verorten und - mit Regen für Reagan - über Wortspiele zu vertiefen oder in wenigen Minuten 10 thailändische Wörter zu lernen. Seine Methode sei bereits wissenschaftlich abgesichert worden, berichtet Staub selbst. Der Diplom-Pädagoge Marcus Gummelt aus Kiel habe 2006 nachgewiesen, dass „abstrakte Informationen in bildhafte umgewandelt und emotional aufgeladen werden“ können. Außerdem könne die lernende Person eigenes Vorwissen und Kreativität einbringen, um zunächst bedeutungsarme in für ihn bedeutungsvolle In-
formationen umzuwandeln. Den Stein ins Rollen und den „Staub“ in den Vinschgau gebracht hatte ein Schülervater. Dessen Eindrücke wurden von einer Mutter und Lehrerin an die Direktorin des Oberschulzentrums in Schlanders, Verena Rinner, und an den Direktor des Schulsprengels Latsch, Stefan Ganterer, weitergegeben. Der Schub an Begeisterung über die ungewöhnlichen Lernmethoden scheint zwischen Reschen und Meran „Staub“ aufgewirbelt zu haben, wie dem Zuspruch im Kulturhaus von Latsch zu entnehmen war. GÜNTHER SCHÖPF
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