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Der Kaiserliche Rat im Jahr der Katzen

Bote von Karcanon 79 – Jahr der Katzen 442 n.P. - Seite 7

Saal des Kaiserlichen Rates

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Der Saal des Kaiserlichen Rates ist der Tagungsort des Kaiserlichen Rates, einem Gremium des Kaiserreiches Karcanon, welches Kaiser Bofri berät. Tagungsort ist der Kaiserpalast in der Stadt Chalkis. Der Saal ist in einem Flügel des Palastes untergebracht. Bereits im Jahr der Puppen hat man über einen Neubau nachgedacht. Siehe auch • Kaiserpalast • Kaiserlicher Rat • Der Ablauf im Ratssal

Der Ablauf im Ratssaal

„Flankiert von zwei Frauen sass Kaiser Bofri von Karcanon an einer Seite des grossen Ovals: Zur linken sass die Fee Baleine, die Patin des kaiserlichen Kindes, des Prinzen Berendor, auf seiner rechten Seite dagegen sass die Kaiserin Kafrya genannt von Erendyra...“ — WB63

Der Kaiserliche Rat ist in einem Beratungssaal mit Bankreihen für die Mitgliedsreiche, dahinter Bankreihen für die Beobachterreiche, dahinter Laufraum für Diener*innen, Adjutant*innen etc. Eine neue Delegation würde mit einem zugewiesenen Sitzplatz bei einem leeren Ratssaal eine Einweisung in die Etikette bekommen. Dazu gehört: keine Waffen im Ratssaal, niemand nähert sich dem Ratsvorsitz (drei festgefügte Stühle, der für den Kaiser in der Mitte, links und rechts daneben die beiden wichtigsten Beratenden Personen). Wenn das Kaiserpaaar beide da sind sitzt der Kaiser in der Mitte, links die Kaiserin, rechts eine eng beratende Person, oft Phaedron Dhuras als Berater des Kaisers. Wenn der designierte Thronfolger Berendor auch da ist sitzt er dort und Phaedron Dhuras steht rechts hinter dem Kaiser. Ist der Kaiser weg sitzt die Kaiserin in der Mitte, Phaedron Dhuras rechts von ihr, oft sass ihr Sohn Berendor dann links von ihr, hörte aber nur zu um zu lernen. Ist das Kaiserpaar weg sitzt Phaedron Dhuras in der Mitte, früher (als Berendor noch sehr klein war) sass dann öfters auch eine der Patinnen des Kaiserlichen Kindes neben ihm, oder beide auf beiden Seiten (die Fee Baleine und die Amazonenkönigin Jelantha, jetzt wo Berendor gross ist heissen sie Gräfin Baleine von Chalkis und Fürstin Jelantha von Aydia und sitzen kaum noch jemals vorne im Kaiserlichen Rat) In der ersten Reihe sitzen Majestäten der Mitgliedsreiche, vor allem Katuum von Taron don Umn und König Ragall von Silur wenn sie da waren. Ist kein Herrscher eines Mitgliedsreiches da, bleibt die vorderste Reihe leer und alle sitzen bei ihren Landesdelegationen. Niemand geht nach vorne. Und wenn man aufsteht ist das ein Zeichen, dass man um das Wort bittet und von vorne aufgerufen werden möchte - weshalb Diener*innen nur und Adjutant*innen nur gebückt gehen, ebenso wie Ratsmitglieder die "nur mal schnell wohin" müssen. Gegenstände werden von Ratsmitgliedern der Hofdienerschaft übergeben, diese übergeben sie der Leibwache, diese übergibt sie ggf. der kaiserlichen Person oder Vertretung. Üblich ist es nicht, das während der Ratssitzung zu tun, aber es kommt vor.

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Der Kaiserliche Rat bis zum Herbst im Jahr der Katzen 442 n.P.

Hier war es zuletzt um den Neubau von Caldun gegangen, Meroks von Silur seine Pläne gegenüber Phaedron Dhuras (Bild Folgeseite) erklärt. (Siehe Karcanon 78)

Tag des Kaisers

Am Achten Tag des Dachsmonds Tischri im Jahr der Katzen nutzt Kaiser Bofri von Karcanon, König von Gorgonya und Phialaia, Schutzherr von Helion und Graf von Anthrizia, den Tag des Kaisers um wieder einmal den Kaiserlichen Rat selbst zu eröffnen.

An diesem Tag vor Jahrhunderten hatte der erste Wachholder sich in der Küstenstadt Norton am Inneren Meer zum ersten Kaiser von Bakanasan aus seiner Linie ausgerufen. Im folgten, zum Teil im Wechsel mit dem Haus Thymian, noch 23 andere.

Kaiser Bofri hatte diesen Tag schon im Jahr der Krone genutzt, um seinen Anspruch als Kaiser von Kacanon, am Grünen Meer, in der Anwesenheit und mit dem Segen zahlreicher Priesterinnen und Hohepriester, bestätigen zu lassen.

Gerade war er zurückgekehrt von Caldun der Schwarzen Festung, die er mit Hilfe vieler Truppen aus unterschiedlichen Reichen des Kaiserreichs und einigen Söldnern gerade wieder den Mächten der Finsternis entrissen und für Antharlan zurückerobert hatte. Schliesslich war Caldun zwar am Rande der Finsternis, nahe der Alten Grenze zur Bruderschaft der Völker und dem heutigen Freistaat Aerinn, aber doch die Provinzhauptstadt von Antalien, einem der Dukanate des Königreichs Antharlan, als dessen König, mit drei Kö nigskronen, er sich zum Kaiser hatte krönen lassen.

Herzlich begrüsste er alte Freunde und Delegationen aus vielen Reichen, zu denen als Beobachter wieder neue hinzu gekommen waren, etwa aus den Bund der Blumen-Reichen Athanesia und Yslannad.

Zur Begrüßung der Delegation aus Athanesia erheben sich in den hinteren Reihen fünf Personen und verneigen sich zum Kaiser. Saaldiener werden herangewunken und ihnen eine Schriftrolle und zwei Schatullen übergeben. Damit nähern sich die Bediensteten dem Thron und übergeben sie der Thronwache. Diese gibt sie Phaedron Dhuras (Bild rechts), der sie öffnet. Dort findet er das Sendschreiben der Delegation, addressiert an den Kaiser, unterzeichnet von Phygelus dem Dritten zu Rapha, Reichshohepriester von Chums Gnaden und Athanesia, Fürst von Machira, erwählt auf den 17. des Widdermondes 441 und bestätigt durch den Ratstag von Machira. Die Schatullen aus Holz sind geschlossen, fein gearbeitet jedoch ohne Verzierungen, Scharniere oder Metallbeschläge. Den Inhalt gibt er dem Kaiser weiter, während das erste Mitglied des Rats um das Wort bittet.

Halgonos von Jalpur aus den Ebenen von Soor, Stellvertreter des Phaedron Dhuras, ist der erste, der dem Kaiser aus den Reihen des Rates zum Tag des Kaisers

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gratuliert und zugleich im Namen seines Königs für die Befreiung von Caldun dankt, auch wenn er sie als längst überfällig und teuer erkauft bezeichnet. Er erinnert daran, dass dies nicht das einzige Ergebnis des Feldzuges ist - denn auch Mermidon ist befreit und die Strasse von Anthrizia, der Grafschaft Bofris in Lapathien, bis zur Festung Caldun konnte für Antharlan befreit werden und die Truppen des Freistaats von dort vertrieben.

Der Kaiserliche Rat, so appeliert Halgonos von Jalpur, solle dabei jedoch nicht vergessen, dass die Naaliten des Havariats Takan-taan unterdessen, während die regulären Truppen Turrloghs von Aerinn in Antalien und der Grossen Ebene Gelände verlieren, neue Gebiete auf der Halbinsel Tharlan erobern und erfolgreich Ataris zurückdrängen, zugleich der Grenze des Dukanats Chairedia näher rückend.

"Die Gefahr", ruft er unter dem Raunen mancher Reichsvertretenden aus dem Ophis und Thysias des Kontinents, "wächst in unserem Rücken während wir sie vor unserer Vorder tür fürs erste besiegt glauben!" Das gibt manchen zu denken, wie man an anderen Reaktionen im Kaiserlichen Rat an diesem Tag des Kaisers merkt. Phaedron Dhuras (Bild vorige Seite) schliesst sich ihm an.

Seit seiner Verlobung mit Gräfin Baleine von Chalkis ist Prinz Merok von Silur nur noch selten im Kaiserlichen Rat anwesend und lässt sich häufig von Herzogin Anlinde von Fuchsal vertreten. Am Tag des Kaisers jedoch sind beide anwesend und gratulieren Bofri von Karcanon zu seinem Tag. Anschließend bittet Merok um das für sich und seine Beglei terin um das Wort. Er grüßt die Anwesenden und nutzt die Gelegenheit, Herzogin Anlinde vorzustellen:

"Herzogin Anlinde von Fuchsal war Schreiberin meines Vaters König Ragall von Silur wäh rend seines Aufenthaltes als Vertreter Silurs am Kaiserlichen Rat von Chalkis. Sie arbeitet in gleicher Funktion für mich, und gewinnt mehr und mehr Statur im diplomatischen Dienst Silurs. Ich möchte den Kaiser und den Rat bitten, sie offiziell als meine Stellvertreterin und als Diplomatin Silurs anzuerkennen und zu begrüßen."

Anschließend kehrt der Prinz zu seinem Platz zurück. Die Herzogin schließt sich den Glü ckwünschen zum Kaisertag an. Nach Grüßen an die Anwesenden spricht sie für Ragall von Silur und das Reich Silur zum Rat:

"Ragall von Silur weilt gegenwärtig auf dem Druidenkonzil von Bethulia. Er möchte dort um die Unterstützung der versammelten Gemeinschaft für den Kampf gegen die Dämonen der Großen Ebene und für Hilfe beim Wiederaufbau der verheerten Region bitten. Den Drui den gelten Dämonen als Feinde des Lebens und als Gegner ihrer Gemeinschaft. Zugleich ist den Druiden das Leben, ja alles Lebendige ein Herzensanliegen, welches sie im Inter esse aller Beteiligten am Kriege in der Ebene der Wagenvölker, seien es Reiche, seien es vor allem die Bewohner, fördern möchten. In der gegenwärtigen Wüste hat das Volk keine Zukunft und daraus können neue Konflikte erwachsen. In einem wieder ergrünenden, fruchtbaren Land hingegen werden sie Hoffnung schöpfen und friedlich leben. Ragall von Silur bittet deshalb um ein Mandat, für das Kaiserreich um die Hilfe der in Bethulia versammelten Druiden zu werben. Ist die Druidische Gemeinschaft zur Hilfe bereit bittet er darum, die Helfer nach Möglichkeit zu unterstützen. Hier denkt Ragall an klei ne und begrenzte Zonen der Wildnis als Heimat einzelner Druiden im an die Große Ebene angrenzenden Kulturland, in denen sich die Naturmacht sammeln soll um die Umgebung zu befruchten. Nach und nach soll von diesen Samen das Leben erneut in das wüste Land einsickern, wo später neue Wildnisgebiete entstehen sollen. Doch nicht allein in die wüste

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Ebene der Wagenvölker, auch das angrenzende Kulturland aller Nachbarn wird von die sen Quellen des Lebens profitieren, welche es reichlich befruchten können. Silur hat mit dieser Wirtschaftsweise ausgezeichnete Erfahrung gemacht und kann so trotz seiner geringen Fläche und trotz der oft schwierigen Anbaubedingungen eine große Bevölkerung ernähren. Sie kann ein segenbringendes Vorbild für die Große Ebene sein und al len Ein- und Anwohnern nutzen. Bekanntlich sind im Dämonenkrieg viele Herren und Reiche engagiert und Vertreter wichti ger Mächte sind zugegen. Auch ihnen gilt das Angebot Ragalls, sich um Unterstützung durch die Druiden Karcanons für den Dämonenkrieg und den Wiederaufbau der Ebene zu bemühen. In beiden Angelegenheiten ist die Priesterschaft des Chnum ist ja bereits engagiert. Ein Unterstützungsangebot der Druiden soll keineswegs als Konkurrenz verstanden werden sondern als Beitrag eines Helfers unter den vielen, welche das große Werk gemeinsam angehen. Es ist bekannt, dass es Konflikte zwischen Druiden und Priestern gegeben hat und es ist bekannt, dass sich in Bethulia die Druiden um Einigkeit untereinander bemühen um später mit einer Stimme mit Priestern, Magiern und allen Weisen Myras reden zu können. Auf der Großen Ebene können wir bereits jetzt bei einem Werk, das allen wichtig ist Vertrauen aufbauen und Zusammenarbeit einüben."

Herzogin Anlinde bittet um wohlwollende Aufnahme der Vorschläge Ragalls, bedankt sich für die freundliche Aufnahme, verneigt sich vor den Anwesenden und separat vor dem Kaiserthron und kehrt zu ihrem Platz zurück.

Damit endet der Bericht aus dem Kaiserlichen Rat für diesen Boten. Fortsetzung folgt.

Zum Jahr der Katze 442 n.P.

Die Mondin in den Augen der Zauberkatze

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