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Militarisierung im Südatlantik Argentinien klagt gegen Großbritannien / Henrique Capriles Gegenkandidat von Chávez Bereits im Jahr 1982 führten Argentinien und Großbritannien einen Krieg um eine kleine Inselgruppe im unwirtlichen Südatlantik, deren größte Bevölkerungsgruppe Schafe sind. Was für Außenstehende etwas absurd erscheinen mag, ist für Argentinien, das die Inseln Malvinas nennt, eine Frage der Ehre. Die Briten sagen, die Inseln, die sie Falklands nennen und die mehr als 12.000 Kilometer von der Heimat im Nordatlantik entfernt liegen, aber nur 460 Kilometer vor Argetinien, seien ihr Territorium. Der argentinische Kanzler Héctor Timerman (Foto) reichte bei den Vereinten Nationen eine Klage gegen Großbritannien ein, da mit der Entsendung des Atom-U-Bootes „Vanguard“ der Vertrag von Tlaltelolco aus dem Jahr 1967 verletzt werde, nach dem in Südamerika Atomwaffen verboten sind. Mit ihren Taurus-Raketen auf den Malvinas seien die Briten in der Lage, große Teile Argentiniens, ganz Uruguay sowie einen Teil von Chile und den Süden Brasilens anzugreifen. Großbritannien betreibe eine Militarisierung des Südatlantiks.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon versprach Timerman, in dem Konflikt zu vermitteln. Der britische Botschafter bei den Vereinten Nationen nannte die argentinischen Vorwürfe „Müll“. Ein Sprecher des britischen Außenministeriums in London sagte, es gebe nichts zu verhandeln: „Die Bewohner der Falklands sind Briten und frei, ihre Zukunft selbst zu bestimmen.“ Es werde keine Verhandlungen über die Souveränität geben, außer die Bewohner der Falklands wollen das von sich aus. Die früher unbewohnten Falklandinseln waren ein wichtiger Anlaufpunkt zur Umschiffung von Kap Horn. Seit 1833, als die Engländer argentinische Siedler vertrieben, stehen die Inseln unter britischer Verwaltung. Nach argentinischer Sichtweise wurden die Malvinas mit der Unabhängigkeit Argentiniens 1811 argentinisch. Die Klage Argentiniens vor den Vereinten Nationen ist jedoch von vorneherein zum Scheitern verurteilt, da Großbritannien Vetomacht ist.

Die venezolanische Opposition hat nach Vorwahlen nun einen Herausforderer für die diesjährigen Wahlen gegen Präsident Hugo Chávez gefunden. Gouverneur Henrique Capriles Radonski wird die Koalition der Oppositionsparteien, MUD (Mesa de la Unión Democrática Tisch der Demokratischen Einheit), anführen und versuchen, am 7. Oktober die Präsidentschaftswahlen gegen den seit 13 Jahren regierenden Hugo Chávez zu gewinnen. Die Chancen des 39-jährige Capriles, Chávez zu besiegen, stehen besser als früher, da dieser durch seine Krebserkrankung geschwächt ist und Abnutzungserscheinungen zeigt.


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