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Neue Energieprojekte Vertrag über Solarpark mit deutscher Firma / Land verfügt noch über genug Wasser

In Gegenwart des neuen deutschen Botschafters Thomas C. Bruns unterzeichneten der Geschäftsführer der JRC Electronic, Uwe Ganser, und der Vizepräsiden der dominikanischen Energieversorger CDEEE, Celso Marranzini, ein Abkommen über den Bau eines Solarparks in Monte Plata im Wert von 120 Millionen Dollar (Foto). Die CDEEE wird der deutschen Firma den Strom zu einem Preis von 19 Dollar-Cents pro Kilowattstunde abkaufen. Der Solarpark soll in einem Jahr fertig sein und in der Anfangsphase 30 Megawatt produzieren.

Der Solarpark benötigt eine Fläche von rund hundert Hektar. Der Preis von 19 Cent liegt weit unter dem, der normalerweise laut dem Gesetz für erneuerbare Energien bezahlt wird, nämlich 53 Dollar-Cents. Und das für einen Zeitraum von 20 Jahren. Für Strom, der aus Öl produziert wird, bezahlen die CDEEE bis 28 Cent und mehr. In einem Gepräch mit der Tageszeitung “Hoy” sagte der deutsche Botschafter Bruns, dass der Fokus der Zusammenarbeit mit der Dominikanischen Republik im weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien, dem Umweltschutz und dem ökologischen Landbau liege. Kurz bis mittelfristig liege der Schwerpunkt deutscher Zusammenarbeit, technisch wie finanziell, in der Verringerung der Abhängigkeit von Ölimporten und gleichzeitiger Befriedigung der Nachfrage nach Energie, die das Land zum Wachstum benötige. Die Dominikanische Republik sei ein bevorzugter Partner Deutschlands, sagte Botschafter Bruns in dem Gespräch. Der Handelsüberschuss betrage 40 Millionen Dollar zu Gunsten Deutschlands, das fúr 150 Millionen Dollar Waren exportiere, während die Dominikanische Republik Waren im Wert von 110 Millionen Dollar nach Deutschland verkaufe, hauptsächlich ökologisch angebautes Obst und Gemüse. Die direkten deutschen Investitionen in der Dominikanischen Republik lägen bei über 100 Millionen Dollar, hauptsächlich in Restaurants, Hotels, Service und Landwirtschaft. Derzeit installierten sich deutsche Firmen in den Freihandelszonen in Santiago, wo Textilien produziert werden sollen. Die dominikanische Kolonie in Deutschland sei mit rund 3.000 Menschen relativ klein, während in der Dominikanische Republik ständig zwischen 12.000 und 15.000 deutsche Staatsbürger lebten, so Bruns.

Experten des Nationalen Instituts für Wasserreserven (Indrhi) sagten, dass die Dominikanische Republik pro Jahr über knapp 26 Milliarden Kubikmeter Wasser verfügen kann, knapp 8,5 Milliarden davon verbrauche die dominikanische Bevölkerung. Davon werden 791 Millionen Kubikmeter als Trinkwasser benötigt. 6,4 Millionen werden zur Bewässerung in der Landwirtschaft gebraucht, der Tourismus komme mit 43 Kubikmetern pro Jahr aus. Es bestehe somit noch ein Überschuss von 17,5 Milliarden Kubikmeter Wasser. Indrhi warnt aber, dass bei wie bisher weitergehender Wasserverschwendung bis zum Jahr 2025 Probleme bei der Versorgung aufträten. Im Großraum Santo Domingo und Santiago gibt es schon heute eine Unterversorgung mit Wasser, hauptsächlich wegen beschädigten Leitungen. Mehr als die Hälfte des produzierten Trinkwassers werde verschwendet. Die Bewässerunssysteme in der Landwirtschaft haben nur eine Effizienz von 30 bis 35 Prozent. Im Land gibt es insgesamt 34 Staudämme, die 17 Prozent der Energie produzieren. Frank Rodríguez, Direktor des Indrhi, klagt, dass der Wert des Wassers nicht geschätzt werde, da es im Überfluss vorhanden sei. Da es keine Wasserzähler gebe und Wasser billig sei, gelte das Motto: “Machen wir Party mit dem, was nichts kostet!”


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