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Mitteilungen und Nachrichten aus Moos, St. Leonhard und St. Martin März 2005
März 2005 nr. 70 · 19. jahrgang
Jägerschule Hahnebaum schließt die Tore
Nach über zwanzig Jahren reger Tätigkeit schließt die Jägerschule Hahnebaum ihre Tore Foto: Heinrich Hofer
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Der Landesbetrieb für Forst- und Domänenverwaltung richtete zu Beginn der Achtzigerjahre eine Schule für die Ausbildung von Jagdaufsehern, die Jägerschule Hahnebaum, ein. Um den angehenden Aufsichtsjägern praxisnahen Unterricht zu bieten und um Rehwildforschung ohne Störung durch das angrenzende Revier Moos zu ermöglichen, ließ die Domänenverwaltung das ca. 500 Hektar große Gebiet von Hahnebaum mit einem zwei Meter hohen Wildzaun einzäunen. Mit einem sechsmonatigen Jagdaufseherlehrgang nahm im Jahre 1984 die Jägerschule zum ersten Mal offiziell den Betrieb auf. In diesen abgelaufenen 20 Jahren war Hahnebaum Zentrum von Bildungsveranstaltungen, die nicht nur auf Südtirol ausstrahlten, sondern auf verschiedene Provinzen Italiens und auch ins Ausland. Die
Ausbildungsstätte zeichnete sich durch ein vielseitiges Informationsangebot aus. Zudem bewährte sich Hahnebaum als Treffpunkt für Jäger und Jägerinnen, die sich für spezielle Themen, wie z. B. die Rehforschung, interessierten, oder Exkursionsangebote nutzten, oder sich dort einfach zu einem gemütlichen Treffen einfanden. Alfons Heidegger, Leiter der Jägerschule Hahnebaum von 1984 bis 1990, und besonders sein Nachfolger Othmar Larcher erweiterten Jahr für Jahr mit Zielstrebigkeit die Kursangebote. So mag es nicht verwundern, dass die Schule in den letzten Jahren mit einem beachtlichen Kursprogramm von mehr als 25 Kursangeboten pro Saison aufwartete. Zu den am häufigsten angebotenen Fortbildungsveranstaltungen zählten: sieben sechsmonatige Kurse für Jagdaufseher, mehrere Kurse zur Weiterbildung für Jagdaufseher und Hilfsaufseher, über 80 Gamspirschführerkurse, unzählige Fortbildungen über Rehwild, Rotwild, Schalenwild, Kurse für Schweißhundeführer, für Wildbrethygiene, Wald-WildExkursionen, Weiterbildungen für Jagdhornbläser, Wildbretverwertung in der heimischen Küche … Im Durchschnitt besuchten zwischen 250 und 300 Personen pro Saison die Angebote. Neben den Kursen erregte Hahnebaum durch ein 10-jähriges Rehforschungsprojekt lokales und internationales Aufsehen. Ebenso trugen wissenschaftliche Arbeiten, wie z. B. über die Vogelwelt in Hahnebaum und Buchpublikationen, zum großen Ansehen der Jägerschule bei. Für das hohe Niveau der Fortbildungsstätte zeichneten Wildexperten aus dem In- und Ausland. Sage und schreibe 45 Fachlehrer und Referenten betreuten in 1000 Unterrichtsstunden allein beim abgelaufenen Kurs im Sommer 2004 die 16 angehenden Jagdaufseher. Besonderen Verdienst am Aufbau der Jägerschule trugen die beiden Leiter, Alfons Heidegger und Othmar Larcher.