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Das literarische Darmstadt 42

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Theater-Tipps 44

Theater-Tipps 44

bevor Doomscrolling ein Trend wurde. Damit wir uns über andauernde Krisen und Kriege informieren können, ohne zu verzweifeln, hat Ronja von Wurmb-Seidel „Eine Einführung in einen gesünderen Umgang mit Nachrichten“ verfasst. Einige Beispiele, wie ein achtsamerer Medienkonsum gegen die Angst gelingen könnte, bietet die erfahrene Reporterin und Journalistin ab 19 Uhr in der Centralstation.

Montag, 19. September

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„Vier Tage, drei Nächte“ verbringen Ines, ihr sie liebender Bruder Elias und der ehemalige Liebhaber Carl miteinander. Doch was hat es mit dem ungebetenen, ums Haus schleichenden Gast auf sich? Über unmögliches Begehren und reale Bedrohungen hat Norbert Gstrein einen spannenden Roman geschrieben, aus dem der österreichische Autor ab 19.30 Uhr in der Stadtkirche liest.

Dienstag, 20. September

„Wer wir sind“, steht für das aus Sankt Petersburg stammende Mädchen lange Zeit nicht fest. Über ein Aufwachsen zwischen neuer Sprache und Erinnerungen an zurückgelassenes Liebgewonnes, zwischen der Enttäuschung über das Neue und der Sehnsucht nach etwas ganz Eigenem berichtet Lena Gorelik in ihrem Roman, aus dem die Autorin und Kolumnistin ab 19.30 Uhr in der Centralstation liest.

Donnerstag, 22. September

„Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron“, bekennt Yade Yasemin Önder und erzählt vom dauerpräsenten fehlenden Vater, der geforderten Mutter, dem Entdecken des eigenen Körpers und einer unbekannten Heimat. Ihren ersten Roman präsentiert die Autorin ab 19.30 Uhr in der Centralstation zum Auftakt der Reihe „Debütantenball“. „Draußen feiern die Leute“, beobachtet ihr Lese-Partner Sven Pfitzmaier in seinem Erstlingswerk über das Verschwinden der „etwas Anderen“ aus ganz normalen Dörfern.

Samstag. 24. September

Zwischen „Morgen und Abend“ spielen sich die Szenen im Leben des Fischers Johannes ab. Der fragmentarischen Struktur des Romans von Jon Fosse entsprechend liest ab 19.30 Uhr der Schauspieler Christian Wirmer in der Stadtkirche Ausschnitte aus dem Werk des norwegischen Schriftstellers.

Montag, 26. September

„Ein Sommer in Niendorf“ reicht aus, um aus dem Juristen und Schriftsteller einen neuen Menschen zu machen. Wie eine kreative Pause an der Ostsee mithilfe eines Strandkorbverleihers und Schnapshändlers sowie weiterer Störenfriede eine Wendung zum Schlechteren nimmt, beschreibt Heinz Strunk gewohnt garstig in seinem neuen Roman, aus dem er ab 20 Uhr in der Centralstation liest.

Donnerstag, 29. September

Mit dem Blick in den Mündungslauf einer Pistole startet bei „Kilometer Null“ im uruguayischen Irgendwo die Entdeckungsreise des Ich-Erzählers Stefan Kutzenberger. Aus seinem quirligen autofiktionalen Roman über sich und seine Umgebung in Südamerika und in der Welt der Literatur und der Sprachen liest nämlicher Autor Stefan Kutzenberger ab 19.30 Uhr in der Weinspirale in der Waldspirale 1 (Hundertwasserhaus).

Win! Win!

— Das P verlost 2 x 2 Tickets für die Lesung von Heinz Strunk am 26. September in der Centralstation – online auf p-stadtkultur.de.

Kultur tanken, Schranken brechen

Unsere Theater-Tipps im September

AUSWAHL + TEXTE: LEA SPILL | FOTO: MARVIN HEPPENHEIMER (THEATER INC. „DER KAUFMANN VON VENEDIG“)

1 Der Sprung ins Ungewisse und Herzklopfen im Staatstheater

What if I fall? Walter Faber ist ein Mann der Realität, ein Ingenieur, der mit beiden Beinen fest im Leben steht. Schicksal und Fügung sind ihm ein Graus und seine rationale Weltanschauung lässt wenig Raum für Fantasie. Als das Flugzeug, in dem er sich befindet, in der Wüste notlanden muss, begibt sich der rationale Walter auf eine unfreiwillige Reise in die Vergangenheit. Zufälle und Gefühle begleiten ihn auf seinem Weg und er begegnet Menschen, von denen er dachte, mit ihnen abgeschlossen zu haben. Schließlich verliebt er sich sogar in die Tochter seiner Jugendliebe Johanna. Narrative, Männlichkeit und Weiblichkeit, Selbst- und Fremdwahrnehmung – die Ordnung des Herrn Faber ist dahin.

What if you fly? Der Doppelabend „V/ertigo“ entführt in andere Sphären und betrachtet dennoch Probleme, die jede:r haben kann. „Skid“ bricht mit der Schwerkraft und zeigt auf einer um 34 Grad abgewinkelten Plattform den schmalen Grat zwischen dem Wunsch aufzusteigen und der Angst vor dem Fall. Inklusive der realen Möglichkeit des Hinabgleitens in den Orchestergraben, in den die Plattform eintaucht. In „I'm afraid to forget your smile“ erforschen Imre und Marne van Opstal, Shootingstars der europäischen Tanzszene, den Moment des Loslassens. Gemeinsam mit dem Opernchor des Staatstheaters Darmstadt zeigen sie die Möglichkeit des Verlustes, die diesem Augenblick innewohnen kann. —

„Homo faber“

Premiere am Fr, 16.09. + Sa, 24.09., jeweils um 19.30 Uhr in den Kammerspielen

„V/ertigo“

Premiere am Sa, 17.09. + Sa, 24.09. jeweils um 19.30 Uhr + So, 25.09. um 16 Uhr im Großen Haus Staatstheater Darmstadt, Georg-Büchner-Platz 1 staatstheater-darmstadt.de

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