Blumen Scherz Während der vierwöchigen Schließung wegen der CoronaMaßnahmen konnte sie schon mal testen, ob das wohl klappen könnte: Gerda M. Scherz, die gute Seele aus dem Blumenladen im Woogsviertel, hat ihr Geschäft dann zum 31. Mai endgültig geschlossen und bietet ihren floristischen Service ab sofort nur noch online oder nach telefonischer Bestellung an. Nach 29 Jahren mit eigenem Laden, davon 21 in der Roßdörfer Straße, ist ihr der Entschluss nicht leicht gefallen – denn gerade der persönliche Kontakt zu den Kund*innen war ihr besonders wichtig: „Man bekommt direkt ein Feedback auf seine Arbeit – und Blumen lösen bei den Menschen ohnehin positive Gefühle aus“, erzählt sie. „Aber man muss mit der Zeit gehen. Die
Jugend kauft anders als meine bisherige Stammkundschaft.“ Die positiven Gefühle hofft sie trotzdem auch weiterhin durch ihre Sträuße und Gestecke auslösen zu können: Unter anderem durch einen Abo-Service, der sich für alle anbietet, die regelmäßig Geburtstage, Muttertag &
Co. vergessen. Außerdem bietet die sympathische Floristin auch Beratung und Pflege für Pflanzen im Eigenheim oder in Unternehmensräumen an. (lm) — Ehemals: Roßdörfer Straße 50, Woogsviertel | jetzt nur noch online: blumen-scherz.de
und Kreativität. Abgezeichnet hat sich dieser Prozess bereits vor vier Jahren. Der Einstieg von Geschäftspartnerin Britta Karadzole in die Buchhandlung, die Gründung der gemeinsamen GbR, ebnete die Perspektive für den Rückzug: „Ich bin stolz auf das, was wir aufgebaut haben. Dass ich überhaupt loslassen kann, ist nur möglich, weil Britta
weitermacht.“ Die literarische wie menschliche Kompetenz im Lesezeichen bleibt also bestehen, während Iris Massuthe sich freut, jetzt auch mal ein Buch „rein privat“ lesen zu können. (mn) — Heinheimer Straße 82, Martinsviertel genialokal.de/buchhandlung/ darmstadt/lesezeichen-darmstadt
Buchhandlung Lesezeichen Iris Massuthe hängt ihren Job an den Nagel. 16 Jahre nach der Eröffnung freut sich die Gründerin der Buchhandlung Lesezeichen auf ihren „Einstieg in den Ausstieg“ – und aufs Ungewisse. Ein Gefühl, dass sie an den Start ihrer Selbstständigkeit denken lässt: „Damals wusste ich auch nicht, was kommt“, erinnert sich die ehemalige Mitarbeiterin eines Verlags, die jetzt, mit Mitte 50, ihre Prioritäten neu setzen will – ohne konkrete Pläne zu haben. „Ich möchte im Leben noch mal etwas Anderes tun. Gerne etwas mit den Händen. Vielleicht schlummert ja eine Handwerkerin in mir?“ Klingt reizvoll! Gleichzeitig sei sie gespannt, Antworten auf die Frage, was ihr Leben lebenswert mache, neu zu denken: Ein frischer Blick auf Familie, Freunde, Sport, Arbeit
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