MeerBlick

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Nr.6 2011 60 Jahre MEERESMUSEUM S. 2

Abtauchen in die Tiefsee Alles, was die Besucher im Deutschen Meeresmuseum über die Meere lernen und erfahren können, basiert auf der Arbeit von Meeresforschern weltweit. Wie die Spezialisten den Geheimnissen der Tiefe auf die Spur kommen, zeigt eine neue Ausstellung im OZEANEUM Stralsund.

Seit 60 Jahren ist das MEERESMUSEUM bei Einheimischen und Urlaubern beliebt. Highlight ist das tropische Aquarium mit Deutschlands größtem Schildkrötenbecken.

OZEANEUM

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Die 45 Meerwasseraquarien im OZEANEUM, Europas Museum des Jahres 2010, nehmen die Besucher mit auf eine Unterwasserreise durch die nördlichen Meere.

MEERESMUSEUM

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Eine der meistgestellten Fragen in Stralsund lautet: Wo geht’s denn hier zum MEERESMUSEUM? Die Fahrwassertonne vor dem Museum weist bereits seit Jahrzehnten den Weg.

NATUREUM

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„Was wir wissen, ist ein Tropfen; was wir nicht wissen, ein Ozean.“ Newtons Satz fasst die Faszination zusammen, die vom größten und zugleich noch weitgehend unbekannten Lebensraum unseres Planeten ausgeht. Den spannenden Fragen und aktuellen Themen der deutschen Meeresforschung widmet sich die neue Dauerausstellung Erforschung und Nutzung der Meere im OZEANEUM Stralsund. Noch vor dem eigentlichen Ausstellungsraum staunen die Besucher über das erste deutsche Forschungstauchboot, die leuchtend gelbe GEO, einen Tiefseelander und weitere Geräte der Meeresforschung. Nach Originalbauplänen gefertigte Modelle zeigen die wichtigsten, derzeit im Einsatz befindlichen deutschen Forschungsschiffe im Maßstab 1:50. Ihre aktuelle Position auf den Weltmeeren lässt sich auf einem Monitor nachverfolgen. Zu Beginn der 500 m² großen Ausstellung zeigt ein Diorama das Zusammenspiel der Meeresforschungsgeräte von Satelliten bis zu Forschungstauchbooten. Nebenan lauschen Kinder unter historischen Tauchhelmen dem kleinen „Jaques“, der abenteuerliche

Geschichten von Tauchpionieren erzählt. Mit Betreten der leicht geneigten Bodenfläche begibt sich der Besucher an Deck eines Forschungsschiffes auf See. Schauvitrinen bilden die Reling,

Museums zu einem verantwortlichen Umgang mit der Umwelt mahnt. Ein Sedimentkern gibt an anderer Stelle Auskunft, wie sich das Klima in den letzten Jahrtausenden verändert hat.

hinter der im offenen Meer Forschungsgeräte die Schätze der Ozeane aufspüren und Wissenschaftler unbekannte Arten entdecken. Auf Monitoren laufen Klimasimulationen, während ein Eisbär aus der Präparationswerkstatt des

Ein Bohrkern aus dem tieferen Untergrund blickt sogar noch weiter in die Vergangenheit zurück. Das Meer ist für die Wissenschaftler zugleich ein gigantisches Labor. Mit Kranzwasserschöpfer, Planktonnetz, Mesokosmos und Se-

dimentfalle verschaffen sie sich Einblicke in die Grundlagen der globalen Stoffkreisläufe. Original-Unterwasseraufnahmen von Forschungsexpeditionen sind zu einer zehnminütigen fi ktiven Tauchfahrt verbunden. Unsere Meere sind eine wichtige Ressource zur Ernährung der Menschheit. Doch diese Ressource ist nicht unerschöpflich und reagiert sensibel, wie bis zu vier Spieler gleichzeitig beim Fischerei-Simulationsspiel „Ecosense“ erleben können. Eine Grafi k zeigt außerdem, wie leicht selbst ein großes Museum wie das OZEANEUM Platz in einem der heute üblichen riesigen Schleppnetze fi ndet. Die Besucher, die an dem nachfolgenden, reich gedeckten Tisch Platz nehmen, erfahren zugleich, welche Arten und Mengen als Beifang z. B. für ein Krabbenbrötchen sterben. Für ein Kilogramm konventionelles Schweinefl eisch werden u. a. drei Kilogramm Fischmehl verarbeitet. Siegel wie das des MSC und Fischratgeber von WWF oder Greenpeace bieten dem nachdenklich gewordenen Verbraucher Orientierung.

Seit 20 Jahren begeistert das NATUREUM jährlich über 100 000 Besucher, die zu Fuß, per Rad oder Kutsche das Naturkundemuseum am Leuchtturm Darßer Ort erreichen.

Wie tickt Natur?

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Ein exotisches Urlaubserlebnis für die ganze Familie bietet der Zoo Rostock. 2012 öffnet das neue Darwineum mit großer Tropenhalle für Gorillas und Orang-Utans.

Eine Installation mit 65 Schaugläsern zeigt exemplarisch die Vielfalt des Lebens im größten Lebensraum unseres Planeten, u. a. einen 2008 vor Rügen gestrandeten Schwertfisch.


60 JAHRE DEUTSCHES MEERESMUSEUM

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Vom Donnerkeil zum Riesenkalmar Der Rügener Schriftsteller und Regisseur Holger Teschke erinnert sich an seinen ersten Besuch im MEERESMUSEUM, in das er auch nach vierzig Jahren immer wieder gerne zurückkehrt.

Liebe Leserin, lieber Leser, das Deutsche Meeresmuseum ist ein sehr lebendiges Museum, nicht nur wegen der Fische in seinen Aquarien. Auch unsere sechzigjährige Geschichte ist sehr lebendig. Hinter jedem Schaustück in den Vitrinen und hinter jedem Tier in den Aquarien verbergen sich spannende, teils kuriose Geschichten. Wir möchten Sie daran teilhaben lassen. Wir hoffen, dass Ihnen die Lektüre des „MeerBlick“ Lust auf einen Besuch in einem unserer vier Museumsstandorte macht. Sie werden sehen – es gibt immer etwas Neues zu entdecken! Viel Spaß beim Lesen, Ihr Dr. Harald Benke, Direktor Deutsches Meeresmuseum

Jubiläumsplakat von Feliks Büttner

Diese verirrte Lederschildkröte, die 1965 Fischern bei Stralsund ins Netz ging, machte das MEERESMUSEUM schlagartig bekannt.

Durch das 1972–1974 eingebaute Stabwerk, das sich harmonisch in die Katharinenhalle fügt, entstanden drei Ausstellungsebenen.

„Mein erster Besuch im Stralsunder MEERESMUSEUM fand im Sommer 1967 statt. Ich erinnere mich daran noch so genau, weil es in der Katharinenhalle eine Sonderausstellung mit der präparierten karibischen Lederschildkröte gab, die im Oktober 1965 in eine Reuse geraten und dann als „Meeresungeheuer vom Sund“ in die Schlagzeilen gekommen war. Immerhin war sie mehr als zwei Meter lang, wog 450 Kilogramm und war die erste ihrer Art, die es von der Karibik bis in die Ostsee geschafft hatte. Zur gleichen Zeit lief in den Kinos die Verfilmung von Jules Vernes „20 000 Meilen unter den Meeren“ und Meeresungeheuer wurden meine große Leidenschaft. Mein Großvater besaß eine Sammlung der Zeitschrift „Wissen und Fortschritt“ aus den zwanziger Jahren, in der ich ein Heft mit ersten Fotografien von phantastisch aussehenden Tiefseefischen entdeckte. Gerade hatte ich auch meinen ersten Donnerkeil am Strand von Dwasieden gefunden und mir von meinem Onkel erklären lassen, dass das kein versteinertes Stück Donner, sondern das Skelett eines kreidezeitlichen Kalmars war, der vor siebzig Mil-

hing das Skelett eines Finnwals, der 1825 vor Rügen gestrandet war. Die Meeresungeheuer konnten also durchaus an der Küste meiner Heimatinsel auftauchen. Mein Vater fuhr damals auf dem Fischereiforschungsschiff „Ernst Heckel“ als nautischer Offizier und brachte mir präparierte Seespinnen und Haifischgebisse mit, die mein Zimmer in ein kleines Meeresmuseum verwandelten. Eines Tages kam er von einer Reise in den Nordwestatlantik zurück und zeigte uns Dias mit den Aufnahmen springender und abtauchender Buckelwale. Auf meine Frage, wie ich am besten Tiefseeforscher werden könnte, winkte er lachend ab. „Denk bloß nicht, daß du da den ganzen Tag mit Walen tauchst. Die meiste Zeit musst du irgendwelche Fische aufschneiden und ihren Mageninhalt unterm Mikroskop untersuchen. Geh lieber auf einen Frosttrawler, da verdienst du das Dreifache und kannst Wale auf deiner Freiwache sehen!“

lionen Jahren die Meere durchschwommen hatte. Er zeigte mir im Museum den Farbdruck eines Gemäldes, das diesen Kopffüßer auf dem Meeresgrund zwischen Seeanemonen und Korallenbänken darstellte. Eine andere Ausstellung erzählte von den uralten Legenden um Seeungeheuer, darunter war der Holzschnitt eines Riesenkraken, der mit seinen mächtigen Tentakeln einen Dreimaster in die Tiefe zog. Und die Wissenschaft musste zugeben, dass es solche Monster möglicherweise sogar gab, wenn man von den Spuren der Saugnäpfe auf der Haut gefangener Pottwale auf ihre Größe schloss! Ich war begeistert und mein Entschluss stand fest: ich würde später einmal Tiefseeforscher werden. Das MEERESMUSEUM bestärkte mich darin bei jedem Besuch, denn es gab jedes Mal etwas Aufregendes zu entdecken. Nach dem Einbau einer Stabwerkskonstruktion konnte die Katharinenhalle 1974 auf drei Ausstellungsebenen erweitert werden. Da wurden Dermoplastiken von Haien, Walrössern und einer Japanischen Riesenkrabbe gezeigt, vor der sogar tapfere Samurai Reissaus nahmen. Im Chor

Es lag dann nicht am Inhalt der Fischmägen, dass ich nach zwei Jahren als Schiffsmaschinist schließlich Schauspielregie statt Meeresbiologie studiert habe.

Wie bei der christlichen Seefahrt entscheiden auch in der Kunst die Frauen oft mehr, als die Männer sich eingestehen. Ich habe die Dunkelheit des Maschinenraums mit der von Theatersälen getauscht, aber die Liebe zum Meer ist geblieben. Bei fast jeder Reise nach Rügen lege ich einen Zwischenstopp in Stralsund ein und wandere durch die Katharinenhalle, vorbei an den alten Bekannten in den Vitrinen und Dioramen. Ich freue mich, dass das „Museum im Museum“ inzwischen über 22 Millionen Besucher hatte, die seine Botschaft von der Bedrohung unserer Meere hoffentlich im Gedächtnis behalten haben. Erinnerungen an meine Kindheit werden wach, wenn ich im Klosterkeller Kinderaugen bei den Seepferdchen und Karettschildkröten glänzen sehe. Dabei erinnere ich mich wieder an meinen ersten Besuch und die Tatsache, dass wir von der Tiefsee immer noch weniger wissen als vom Mond. Das Deutsche Meeresmuseum und seine Mitarbeiter arbeiten daran, auch Licht in dieses Dunkel zu bringen. Dafür herzlichen Dank und meinen Glückwunsch zum Sechzigsten!“ Holger Teschke

Nachts im Museum Wer schon immer mal wissen wollte, wie es „Nachts im Museum“ zugeht, der sollte sich die folgenden Termine vormerken.

Beim nächtlichen Ausflug in die geheimnisvolle Unterwasserwelt bitte die Taschenlampe nicht vergessen!

Am 04.11.2011 begeben sich Familien im OZEANEUM „Auf die Suche nach dem Gold der Ostsee“. Auf der gemeinsamen Schatzsuche quer durch das OZEANEUM geben die Museumstiere Hinweise und Tipps. Zu einem „lustbetonten Tauchgang“ lädt Poseidon am 11.11.2011 in seine Meereswelt im MEERESMUSEUM ein – natürlich nur für

Erwachsene. Dabei plaudern Poseidon und seine Meerjungfrauen über fi schige, krakige und muschelige Erlebnisse aus dem Unterwasserreich. Schlafen Fische? Ja, und mitunter ziehen sie sich sogar ein „Nachthemd“ an. Erleben Sie am 13.12.2011 in gelöster Atmosphäre Unterhaltsames und Wissenswertes über die Schlaf-

gewohnheiten der Fische des MEERESMUSEUMs. Wenn in den Stuben die Lichter angezündet werden, heißt es „Meeresleuchten“. Groß und Klein können am 21.12.2011 im OZEANEUM erfahren, wie Tiere unter Wasser Licht erzeugen. Informationen zur Anmeldung fi nden Sie unter www.meeresmuseum.de


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60 JAHRE DEUTSCHES MEERESMUSEUM

Sammlungen aus dem Meer Sammeln und Bewahren zählen zu den Kernaufgaben eines Museums. Museumsmitarbeiter versuchen nicht nur, viele herausragende Objekte eines Themas zu beschaffen, sondern müssen diese auch wissenschaftlich bearbeiten und erhalten.

Diese präparierte Japanische Riesenkrabbe beeindruckt die Besucher in der Ausstellung Mensch und Meer im MEERESMUSEUM.

Das heutige Deutsche Meeresmuseum spezialisierte sich erst vor weniger als vierzig Jahren auf meeresbiologische und maritime Themen. Damit sind seine Sammlungen verglichen mit anderen großen Naturkundemuseen noch relativ jung. Große Teile der Sammlungen sind Ergebnis eigener Sammlungsfahrten, wie zum Beispiel die Acropora-Expeditionen in das Rote Meer 1976 und 1979. Zwischen 1967 und 1989 brachten zudem die Besatzungen der weltweit agierenden Fischerei- und Handelsflotte der DDR zahlreiche Meeresfische und -vögel nach Stralsund. Die biologischen Sammlungen spiegeln die Vielfalt des Lebens im und am Meer wieder. Sie beinhalten nicht nur Fische, sondern

auch Krebse, Mollusken, Korallen, Schwämme, Stachelhäuter, Meerespflanzen, Meeresreptilien sowie See- und Küstenvögel. Besondere Bedeutung haben Robben- und Walfunde aus der Ostsee. Erstaunlich ist auch die Vielfalt innerhalb der einzelnen Sammlungsbereiche. So gehören zur ornithologischen Sammlung neben präparierten Vögeln und Skeletten auch 6 000 Vogeleier. Selbst innerhalb einer Art gleicht kein Ei dem anderen. Meeresfische werden meist als Flüssigkeitspräparate in Formaldehyd oder Alkohol aufbewahrt. Die Molluskensammlung ist besonders umfangreich: Über 12 000 Muscheln, Schnecken und Kopffüßer machen die arten- und formenreichen Weichtiere zur

umfangreichsten zoologischen Sammlung des Museums. Schwerpunkt des Bereichs Geologie und Paläontologie sind Fossilien von Meerestieren und Gesteine aus dem Meer. Weiterhin werden Geräte der Meeresforschung, die wie das Unterwasserlabor Helgoland und das Tauchboot GEO sehr groß sein können, gesammelt und gezeigt. Originale Fang- und Arbeitsgeräte der vorpommerschen Küstenfischerei und der DDR-Fischerei gehören zum Sammlungsbereich Fischerei. Dazu zählen Schiffe und Boote, die entweder als Modelle oder im Original bis hin zum 17-Meter Fischkutter „Adolf Reichwein“ und dem Zeesboot STR 9 erhalten und gezeigt werden.

Patenschaft für Museumsschätze Unter den rund 44 000 verzeichneten Sammlungsobjekten finden sich wahre Schätze und echte Kuriositäten. Um diese zu erhalten, braucht es Einsatz, Fachwissen, Erfahrung und auch Geld. Vitrinen und Aquarien sind wie Fenster in das Meer. Die vermeintlich vertraute Ostsee verzaubert ebenso, wie die farbenfrohe Vielfalt tropischer Unterwasserpanoramen. Kindheitserinnerungen an den ersten Besuch im MEERESMUSEUM werden wach und „alte Bekannte“ haben nichts an ihrer Faszination und Strahlkraft verloren. Wer war Ihr persönlicher Liebling? Das Skelett des Finnwals im Chor der Katharinenhalle, die Gesichtsmaske von Seeelefant Roland oder die langbeinige Japanische Riesenkrabbe? Unzählige Menschen haben durch ihr persönliches Engagement spannende Objekte und damit die Faszination der Meere nach Stralsund gebracht. Dieser einzigartige Fundus ist die Lebensader des Museums – ohne sie gäbe es keine Ausstellungen,

OB Dr. Alexander Badrow (l.) übernahm stellvertretend für die Hansestadt Stralsund die Patenschaft für das Finnwalskelett.

Für diesen präparierten Seeadler wird ein Pate gesucht.

keine Forschungsarbeit und die Pädagogen hätten unseren Kindern nichts zu erzählen. Gemeinsam mit dem Förderverein startete das Deutsche Meeresmuseum deshalb ein Patenschaftsprogramm für 60 ausgewählte Sammlungsobjekte.

Seeteufel wird in ein neues Glasbehältnis umgebettet. Alle Paten werden im Gegenzug zu exklusiven Patenschaftsaktionen eingeladen und erhalten eine Urkunde sowie einen handgefertigten Spendenfi sch aus Treibholz. Eine der ersten Patenschaften

Die Patenschaften sind fünf Jahre gültig und beginnen abhängig vom Sammlungsobjekt mit einer einmaligen Spende ab 100 Euro. Dank dieses Engagements erhält beispielsweise ein präparierter Seeadler wieder ein glänzendes Gefi eder und ein konservierter

übernahm die Hansestadt Stralsund: Sie ist nun Ehrenpate für das 15 Meter lange Finnwalskelett, das 2011 eine Schönheitskur erhielt. Manche Objekte gehen auch auf Wanderschaft: Das Skelett eines 1851 vor Rügen gestrandeten Orcas wird derzeit in Münster für eine geplante Sonderausstellung generalüberholt. Der zugehörige imposante Schädel dieses Schwertwales ist ein markanter Besuchermagnet an der Chorwand der Katharinenhalle. Auch innerhalb des Museums ziehen Objekte um. Im Südhof des Katharinenhofs wurden neue, brandsichere Räume für die Flüssigkeitssammlung geschaffen und im sogenannten Dornröschenspeicher neben dem OZEANEUM entstanden moderne Magazine mit idealen klimatischen Bedingungen. Kontakt: +49 (0) 3831 2650 326

Bitte recht freundlich Fotograf Johannes-Maria Schlorke war auf Bildersafari im Museumsmagazin.

Faszinierend und bizarr zugleich erscheinen diese Flüssigkeitspräparate.

Wer ein Museum wie das OZEANEUM von der Grundsteinlegung an fotografisch begleitet hat, meint irgendwann, er müsse alles abgelichtet haben. Natürlich besteht die Gefahr, Bilder zu machen, die vorher schon so oder ähnlich gemacht wurden. Doch dank immer neuer Exponate, Tiere oder Ausstellungen, gehen die Motive nicht so schnell aus. Wer einen Blick in die Sammlungen

und Magazine des Museums geworfen hat, dem wird klar, dass es angesichts langer Regalreihen mit Fischen in Gläsern, Schränken voll präparierter Wasservögel und unzähliger Magazinkästen mit Muscheln, Schnecken oder Krebsen nie so weit kommen kann. „Eine Schatzkammer voll faszinierender Motive, die alle nur darauf warten, ins rechte Licht gerückt zu werden“, dachte sich

Johannes-Maria Schlorke. Ein Jahr später war er wieder hinter den Kulissen, diesmal mit einer transportablen Studioausrüstung und jeder Menge Zeit. „Herausgekommen sind ungewöhnliche Bilder von skurriler Schönheit und die Ergebnisse haben mich selbst überrascht.“ Zu sehen sind viele der Fotos unter www.365entdeckungen.de


OZEANEUM News

4 Dr. Angela Merkel ist Pinguin-Patin

Darsser NaturfilmFestival 2011

Nachwuchs bei den Humboldt-Pinguinen

Deutschlandpremiere mit Pierre-Yves Cousteau

Im Juni übernahm Dr. Angela Merkel die Ehrenpatenschaft für ein Pinguinweibchen. Als Patin durfte sie einen Namen auswählen und entschied sich in Erinnerung an Alexander von Humboldt für den Namen Alexandra. Damit haben nun vier Pinguine im OZEANEUM einen Paten. Informationen zu den Pinguinpatenschaften gibt es unter Tel. +49 (0) 3831 26 50 624.

Das Darsser NaturfilmFestival und das Meeres-Bürger-Projekt präsentieren am 02.10.2011 im Kino der Ausstellung 1:1 Riesen der Meere im OZEANEUM zwischen 11:00 und 18:00 Uhr die atemberaubenden Naturfilme: „Golf von Mexiko – Die Folgen der Ölkatastrophe“, „Die Schöne und der Hai“, „Stinkende Schiffe“, „Die Welt der Aale“ und „Die Nordsee von oben“.

Das grau-gefi ederte Küken schlüpfte am 21.06.2011 in einer Bruthöhle des Pinguinfelsens auf der Dachterrasse des OZEANEUMs. Mit ihrem Daunenfederkleid können Pinguinjunge noch nicht schwimmen und verbringen deshalb die ersten Wochen im elterlichen Nest. Erst mit dem schwarz-weißen Federkleid der Erwachsenen darf der Nachwuchs ins Wasser.

Am 16.09.2011 um 20:00 Uhr gastiert der Sohn von JaquesYves Cousteau anlässlich der deutschen Erstausstrahlung der Dokumentation „Secrets of the Mediterranean: Cousteau‘s Lost World“. Die lebensgroßen Walmodelle in der Ausstellung 1:1 Riesen der Meere bilden die einzigartige Kulisse für Vortrag, Film und anschließende Fragerunde.

Fertig zum Abtauchen! Eine zehnminütige Tauchfahrt mit Original-Unterwasseraufnahmen von Forschungsexpeditionen ist für viele Gäste das Highlight der neuen Ausstellung Erforschung und Nutzung der Meere. Die Strandkrabbe ist in einem der neuen Säulenaquarien zu sehen.

Tunnelblick aufgefrischt 2011 wurden drei der Unterwasserlandschaften in den Großaquarien des OZEANEUMs umgestaltet und fünf neue Kleinaquarien eingeweiht. Das Tunnelaquarium zählt neben dem großen Schwarmfischbecken zu den Highlights des OZEANEUMs. Gezeigt wird die Unterwasserwelt rund um Helgoland, Deutschlands einziger Hochseeinsel. Katzenhaie schweben über den Köpfen und große Taschenkrebse besetzen die Spalten im rötlichen Fels, der Kelp reicht bis dicht unter die Wasseroberfläche: Das Tunnelaquarium wurde ebenso runderneuert wie die

Becken Tiefe See und Polarmeer. In der Tiefen See verursacht ein detailverliebt nachgebildeter Ausschnitt aus dem Inneren eines Schiffswracks Gänsehaut beim Besucher, bevor die Unterwasserreise sogar unter das Treibeis des Polarmeeres führt. Zusätzlich ermöglichen fünf neue, jeweils 150 Liter fassende, frei stehende Säulenaquarien einen genauen Blick auf kleinere und versteckt lebende Tiere der Ostsee.

In der Mitte der Ausstellung Erforschung und Nutzung der Meere befindet sich der Kinoraum, der mit seiner dunklen Enge und dem begrenzten Sichtfeld der Bullaugen wie das Innere eines Tauchbootes gestaltet ist. Bevor man sich lange Gedanken über die Gefahren in der Tiefsee machen kann, heißt es schon „Fertig zum Abtauchen!“ an die Kollegen an Bord des Forschungsschiffes. Der blaue Himmel über der Ostsee verschwindet aus dem Sichtfeld und die Reise in die Tiefe beginnt. Die Fahrt führt nach stimmungsvollen Begegnungen mit Schweinswalen und Seehunden zu den Kaltwasserkorallenriffen vor Norwegen und hinab bis in vier Kilometer Tiefe, wo eindrucksvolle Schwarze Raucher im Licht der Such-

Eine fiktive Forschungstauchfahrt führt bis in 4 000 Meter Tiefe. scheinwerfer auftauchen. Hier am Mittelozeanischen Rücken bildet aufsteigendes Magma neuen Meeresboden. Überall gibt es Leben, doch der Sauerstoff wird langsam knapp. Selbst Tiefseebewohner scheinen zum Greifen nah, wenn die Besatzung des

Fantasie oder Wirklichkeit?

60 Jahre 1951 – 2011

Um den Riemenfisch ranken sich viele Legenden. Ein Modell in Lebensgröße schmückt die Eingangshalle des OZEANEUMs.

Riemenfische erreichen eine Länge von mehr als sieben Metern. Schon vor Hunderten von Jahren waren die schlangenförmige Gestalt und die leuchtend rote, einer Pferdemähne ähnelnde Rückenflosse des Riemenfisches für Seeleute der Stoff für Legenden um Seeschlangen und Meeresungeheuer. Riemenfische leben in

den gemäßigten und tropischen Meeren in einer Tiefe von bis zu 1 000 Metern. Aber sie sind in der Natur nur selten zu beobachten. Es gibt nur wenige Funde und demzufolge auch nur spärliches Anschauungsmaterial. Daher war die Nachbildung des Riemen-

fisches für die Ausstellung 1:1 Riesen der Meere im OZEANEUM eine besonders große Herausforderung für die Modellbauer. Kein Wunder also, dass Chefpräparator Uwe Beese sogar nach Göteborg reiste, um dort ein verendetes Tier genau zu studieren.

Tauchboots auf dem Weg zurück an die Oberfläche Tiefseekalmare, Staatsquallen und eine Chimäre auf den Monitoren der Außenbordkameras begutachtet. Dicht an der Oberfläche trifft das Expeditionsteam sogar auf Riesenhaie und einen großen Mondfisch.

Deutsches Meeresmuseum Stralsund

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Die Farbigkeit und Musterung können bei Riemenfischen von Tier zu Tier abweichen. So diente das Foto eines bestimmten, tot aufgefundenen Tieres schließlich als Vorlage für die Farbgebung des Großfisch-Modells. Die Präparatoren und Modellbauer arbeiteten acht Monate an dem über 100 Kilogramm schweren Exponat. Von Hand trugen die Künstler die blau-silbrigen Flecken und jede einzelne der 550 000 Warzen an die richtige Stelle der künstlichen Fischhaut auf. Um der interessanten Farbigkeit des Tieres näher zu kommen, wählten die Künstler unterschiedliche Nuancen für die meisten der Hautflecken. So entstand die täuschend echte Oberflächenstruktur, auf der auch die fünf charakteristischen Längsmuskelstränge

unter der Haut des 7,50 Meter langen Fisches zu erahnen sind. Das Modell wurde über Trossen und mit sechs Millimeter dicken Edelstahlseilen an der Decke des gläsernen Museumsfoyers befestigt. Es weist den Besuchern den Weg in die gemeinsam mit Greenpeace gestaltete Ausstellung über die Riesen der Meere und ist auch von anderen Standorten wie der 34 Meter langen Rolltreppe im Foyer gut sichtbar. Lust auf mehr spannende Geschichten? Einfach unter w w w.3 6 5 entdeckungen.de den Newsletter abonnieren und Sie erhalten Ihre tägliche Entdeckung per E-Mail oder Sie laden die Entdecker-App auf Ihr Smartphone.


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MEERESMUSEUM Giftige Meeresbewohner

Öffentliche Führungen

Fütterung der „Raubtiere“

Familienfreundlich

Er sieht unscheinbar aus, hat es aber faustdick hinter den Kiemen: der Steinfi sch in Becken Nr. 21, das er sich mit einem Rotfeuerfi sch teilt. Zusammen bilden sie die „giftige Abteilung“ im tropischen Aquarium des MEERESMUSEUMs. Die Tierpfl eger füttern hier nur mit äußerster Vorsicht, denn das Gift des Steinfi sches ist sogar gefährlicher als das der Kobra.

Im MEERESMUSEUM heißt es am Samstag und am Sonntag jeweils um 12:00 Uhr „Aquarien hinter Klostermauern“. Während der 60-minütigen, öffentlichen Führung geht es u. a. zu Seefledermäusen, Haien und Meeresschildkröten. Das Angebot kann an der Kasse für vier Euro pro Person zum regulären Eintritt dazu gebucht oder unter Tel. +49 (0) 3831 26 50 213 reserviert werden.

Ein besonderes Highlight beim Besuch des MEERESMUSEUMs sind die Fütterungszeiten der größten Meeresbewohner. Jeweils Dienstag und Freitag um 14:00 Uhr kann man die Haie in Becken Nr. 18 beim „großen Fressen“ beobachten. Montag, Mittwoch und Freitag um 13:15 Uhr werden die Meeresschildkröten in ihrem 350 000-Liter-Aquarium mit Leckerbissen verwöhnt.

Wiederholt konnte sich das MEERESMUSEUM erfolgreich im Qualitätsmanagement „Familienurlaub 2011“ beweisen. Nun darf das MEERESMUSEUM weiterhin mit Gustav, dem Qualitätssiegel des Landestourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, als familienfreundliche Einrichtung werben. Die Auszeichnung gilt bis Juli 2014 und muss dann erneut verteidigt werden.

Sonderausstellung EXPLORER Eine fantastische Exposition ist derzeit im MEERESMUSEUM zu sehen: EXPLORER. Die Zeichnungen im Stile historischer wissenschaftlicher Dokumentationen sowie 47 Objekte stammen von Christian Wielka. Doch was sind das für Geschöpfe, halb Chamäleon, halb Luftschiff, die über den Köpfen der Besucher schweben? Selbst ein Buckelwal reiht sich in diese friedliche, aber entschlossene Flotte tierischer Fahrzeuge ein. „Sowas hat die Welt noch nicht gesehen“, war als Einschätzung bei der feierlichen Eröffnung zu hören. Erstmalig können nach einer langen Schaffensphase alle Objekte von Christian Wielka gemeinsam bestaunt werden. Die Reise kann beginnen und wer weiß, ob sie nicht der Auftakt zu einer Reise durch die Museen der Welt ist. „Die Flotte ist im Dienst des Artenschutzes unterwegs“, erfährt man vom Stralsunder Künstler. Die frei geformten Körper der

Objekte bestehen aus ausgehöhltem Hartholz. Es gibt Ähnlichkeiten, aber kein Objekt ist identisch. Es ist eine internationale Crew, die aus ihren Gondeln die Brennpunkte der Biodiversität erforschen wird. Auf den ersten Blick sind die Objekte verspielt und fantasievoll, doch nahezu jedes Detail erfüllt eine Funktion. Jedes Objekt verfügt über Antrieb, Steuerung und Anker. Die verschiedenen Signalsysteme und wissenschaftlichen Messinstrumente waren einst „Innereien“ von Elektrogeräten oder billiger Modeschmuck. Die langen Schwänze sind Hörner von Rindern und Antilopen. Neben dem Künstler selbst sammelt und spendet ein wachsender Kreis von Freunden

und Bewunderern Kleinteile. „Ich kann alles gebrauchen“, sagt Christian Wielka und jeder, der die Ausstellung gesehen hat, wird es ihm glauben. Zur Ausstellung erscheint ein reich bebildertes Buch von Christian Wielka: Benno liebt Luftschiffe und ist plötzlich verreist. Sein Freund Paul erinnert sich an gemeinsame „Expeditionen“ und spektakuläre Funde. Die 96 Seiten über den Traum vom Fliegen und das entdeckende Fernweh kosten 19,90 Euro. EXPLORER ist bis 31.10.2011 Montag bis Samstag jeweils von 11:00 bis 16:00 Uhr im Forum MEERESMUSEUM geöffnet und wird größtenteils vom Künstler selbst betreut.

Marlene in der Hauptstadt der DDR Eine verirrte Lederschildkröte aus dem Strelasund wurde mit einer Filmdiva verwechselt, sorgte damit in Berlin für Aufsehen und erhielt so ihren ungewöhnlichen Namen.

Eine Vitrine im MEERESMUSEUM zeigt das Modell der Lederschildkröte. Immer wieder verirren sich Tiere aus anderen Meeresregionen in die Ostsee, doch selten ist das Aufsehen so groß wie im Oktober 1965 in Stralsund. „Wi hemm wat för den Doktor in´n Netzbüdel“ lautete die Nachricht der Fischer für Sonnfried

Streicher. Der Direktor des naturkundlichen Museums nahm seinen Rucksack, schwang sich auf sein Moped und fuhr zum Hafen. Der Rucksack sollte nicht reichen… Nur fünf Kilometer von Stralsund entfernt war Fischern eine

2,15 Meter lange und 450 Kilogramm schwere Lederschildkröte ins Netz gegangen. Das Weibchen war der bislang einzige bekannte Fund dieser Art in der Ostsee. Das in tropischen und subtropischen Gewässern heimische Tier war stark unter-

kühlt und konnte noch drei Tage im Rostocker Zoo lebend gezeigt werden. Der Kadaver mit dem eher weichen, lederartigen Panzer kam dann zurück nach Stralsund, wurde untersucht und aufwendig präpariert. Die Meeresschildkröte sollte sich bald als Zugpferd der Wanderausstellung „Tiere ferner Meere“ auch in Berlin bewähren. Horst Alisch, Zeichner der „Berliner Zeitung am Abend“, stimmte die Menschen unter dem Titel „Sie kommt nach Berlin“ mit einem Bilderrätsel ein. Doch statt einer Lederschildkröte meinten die Leser die Formen von Marlene Dietrich zu erkennen. Die Filmdiva wurde damals zeitgleich in West-Berlin erwartet. Die Lederschildkröte jedenfalls hatte ihren Spitzna-

60 Jahre 1951 – 2011

Deutsches Meeresmuseum Stralsund

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men weg und rund 350 000 Besucher wollten „Marlene“ bereits bis Ende 1966 sehen. Dieser Erfolg bestärkte die Museumsmacher darin, sich auf meereskundliche Themen zu spezialisieren. Ohne „Marlene“ gäbe es heute vielleicht kein Deutsches Meeresmuseum in Stralsund. Alleine die 2,40 Meter Spannweite der Vorderfl ossen lassen die Menschen heute noch ehrfuchtsvoll vor der Schauvitrine verweilen. Lust auf mehr spannende Geschichten? Einfach unter w w w.365entdeckungen.de den Newsletter abonnieren und Sie erhalten Ihre tägliche Entdeckung per E-Mail oder Sie laden die Entdecker-App auf Ihr Smartphone.


NATUREUM

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20 Jahre NATUREUM

Am 01.06.1991 wurde das NATUREUM gegründet. Seit 1995 kann der Leuchtturm Darßer Ort, der mit zum Ausstellungsareal gehört, wieder bestiegen werden. Knapp 2,5 Mio. Gäste haben seither das „Naturkundemuseum in der Natur“ besucht.

Der Leuchtturm Darßer Ort ist der älteste noch in Betrieb befindliche Leuchtturm an der mecklenburg-vorpommerschen Küste.

Das NATUREUM, einer von vier Standorten des Deutschen Meeresmuseums, befindet sich auf dem Gehöft des begehbaren Leuchtturms Darßer Ort. Die einmalige Lage in der Kernzone des Nationalparks „Vorpommersche Boddenlandschaft“ unweit vom Darßer Weststrand ist ein besonderer Anreiz für die jährlich über 100 000 Besucher des NATUREUMs. Vor 1989 war das Areal um den Leuchtturm Darßer Ort militärisches Sperrgebiet und somit nicht zugänglich. Seit 1995 kann der 1848 erbaute Leuchtturm wieder bestiegen werden. Nach 134 Treppenstufen und bei günstigem Wetter wird der Besucher mit einem fantastischen Ausblick auf die Ostsee und die Darßer Landschaft belohnt. Der über 160 Jahre alte und 34 Meter hohe „Backsteinriese“ mit seiner denkmalgeschützten Fassade ist übrigens noch in Betrieb. Ein ehemals als Stall genutztes Gebäude beherbergt heute drei Aquarien mit ca. 20 000 Litern Salzwasser, in denen Tiere der Ostsee leben. Im ehemaligen Leuchtturmwärterhaus befinden sich auf drei Etagen Ausstellungen zum Naturraum Darßer Ort, zur Ostseeküste und der damit verbundenen Küstendynamik. Besonders faszinierend ist das nachgestellte Szenario „Darß-

wald bei Nacht“ mit präparierten dämmerungsaktiven Waldbewohnern im Kellergeschoss des Gebäudes. Die liebevoll in Szene gesetzten Exponate und informativen Texte geben interessante Einblicke in die reizvolle Darßregion. Ergänzt wird die Dauerausstellung von einem Strand- und Dünengarten und einem Feuchtbiotop im Außenbereich. Nach Turmaufstieg und Museumsrundgang bietet sich ein Besuch im Museumscafé an, das dem NATUREUM angeschlossen und den

Unweit des NATUREUMs erstreckt sich der Darßer Weststrand – inmitten des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft.

Die bewegte Küste

60 Jahre 1951 – 2011

Die Ostsee trägt besonders in den Wintermonaten viele Meter der Küste ab und lagert sie an anderer Stelle wieder ab.

In manchen Wintermonaten reichte die Flut bis an die Gebäude neben dem Leuchtturm heran. Gerade im Winter und im Frühjahr werden Besucher der Ostsee Zeugen von sehr schnell ablaufenden geologischen Prozessen. Die Steilküsten unserer Region bestehen vielfach aus eiszeitlichen Ablagerungen, dem sogenannten Glazialschutt. Diese als aktive Kliffe bezeichneten Steil-

küsten unterliegen einer starken Zerstörung durch Regen, Frost, Wind und die zerstörende Kraft der Wellen. In bestimmten Abschnitten kann der Landverlust bis zu 20 Meter betragen. Durchschnittlich ist ein Rückgang der Küsten mit 30 Zentimetern pro Jahr zu verzeichnen. Das abge-

Museumsgästen vorbehalten ist. Anschließend kann man gestärkt den Rückweg durch den Darßer „Urwald“ antreten – per Rad, zu Fuß oder mit der Pferdekutsche. Besucher sind im NATUREUM von Mai bis Oktober täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr willkommen. Von November bis April ist nur von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 11:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten für Weihnachten, Jahreswechsel und Ostern gibt es unter www.meeresmuseum.de

tragene Material wird vom Meer transportiert und in strömungsberuhigten Bereichen abgelagert. Den Abbau, Transport und die Anlagerung der Sedimente bezeichnet der Geologe als Küstendynamik. Gut lassen sich diese Prozesse an der Westküste der Insel Rügen beobachten. Starke

Deutsches Meeresmuseum Stralsund

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Westwinde und Sturmhochwasser führen am aktiven Kliff von Kreptitz zu großen Landverlusten. Häufig können Strandspaziergänger und Angler beobachten, wie große Brocken Geschiebemergel abbrechen und auf den Strand rollen. Bei einem Besuch des NATUREUMs am Leuchtturm Darßer Ort lässt sich ein anderer Prozess der Küstendynamik gut beobachten. Hier wird an den Flachküsten vielfach Sediment abgetragen. Die Brandung und die Strömung bewirken aber auch an diesen Küsten ständige Veränderungen. Teilweise erstreckt sich vor dem Leuchtturm ein breiter Sandstrand, der im Sommer von zahlreichen sonnenhungrigen Urlaubern aufgesucht wird. Oft reicht schon ein starker Sturm,

um diesen Strand verschwinden und an anderer Stelle wieder anschwemmen zu lassen. Teilweise griffen die Wellen schon die hoch aufragende Düne vor dem Leuchtturm an. Dort befindliche Nebengebäude des Leuchtturms wurden dabei stark beschädigt und mussten abgerissen werden. Im OZEANEUM gibt die Ostseeausstellung mit den Vitrinen Glazialschutt- und Flachküsten einen guten Einblick in die Küstendynamik und deren Auswirkungen. Lust auf mehr spannende Geschichten? Einfach unter w w w.365entdeckungen.de den Newsletter abonnieren und Sie erhalten Ihre tägliche Entdeckung per E-Mail oder Sie laden die Entdecker-App auf Ihr Smartphone.


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NAUTINEUM

Antrieb mit Lötlampe und Handkurbel

arcona HOTEL B ALTIC St ralsund

Im letzten Jahr übernahm das Museum insgesamt 39 alte Bootsmotoren - vom Glühkopfbis zum Dieselmotor - aus der Sammlung des Volkskundlers Dr. Wolfgang Rudolph.

Bei der Hafenrundfahrt mit der Weißen Flotte kann man im NAUTINEUM zwischendurch aussteigen und bei der nächsten Tour wieder zusteigen.

Das weitläufige Areal des NAUTINEUMs bietet den Besuchern die Möglichkeit, die Epochen der Meeresforschung und Fischereigeschichte zu durchwandern. Die Ausstellung zeigt viele Forschungsgeräte, Boote und Gebrauchsgegenstände aus dem Alltag der Forscher und Fischer, wie beispielsweise das 1870 erbaute Zeesboot aus Altenhagen oder das begehbare Unterwasserlabor Helgoland. Mit den aus der Sammlung von Dr. Wolfgang Rudolph übernom-

menen Schiffsmotoren verfügt das NAUTINEUM über die deutschlandweit größte Sammlung historischer Bootsantriebe. Gegenwärtig wird überprüft, welche der historischen Aggregate wieder zum Laufen gebracht werden können. Für Motorenfreunde ist es immer wieder ein besonderes Erlebnis, die Glühkopfmotoren im NAUTINEUM selbst anzukurbeln, um ihr unverwechselbares Tuckern zu hören. Die Motorisierung bedeutete eine enorme technische Verbesserung für die besegelten Fangboote der Küstenfischer. Sie wurden unabhängiger von Wind und Wetter, erreichten weiter entfernt liegende Fangplätze und konnten auch größere Lasten transportieren. Das garantierte bessere Fangergebnisse und führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung der Küstenfischerei. Bis die traditionellen Glühkopfmotoren auf Touren kamen, war Schwerstarbeit angesagt. Sie gehören zu den ersten Verbrennungsmotoren und wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt. Nur mit kräftigen Kurbelbewegungen ließ sich der mit einer Lötlampe vorgewärmte Motor in

Gang bringen. Die Vorteile dieser frühen Antriebsmaschinen waren die Verwendbarkeit unterschied… und Rügen nur einen Blick entfernt licher Kraftstoffe sowie ihre Aus• V m r n Hotel baltic s nd s • l y r und Fr z r h m dauer. Ein Glühkopfmotor konnte nur w n g S hr s zum H f n S un und F n ss n r. mit Diesel, Schweröl ebenso wie und zur h s r s h n a s d . • t g n und F rn n uns r n v r mit Paraffin betrieben werden. • 133 m d rn ng r h Z mm r V r ns ungsräum n für s zu Für zwei dieser technisch inund ap r m n s z. t. m b k uf 180 P rs n n und g nz xk us v n d K r h S . M r n und ü r d n d n Räum hk n d s D u s h n teressanten Liebhaberstücke, S r sund uf d ins Rüg n. M r smus ums. den „leisen Sachsen“ sowie den arcona HOTEL BALTIC · Fr nk nd mm 22 · D-18439 S r sund Bolindermotor „Kalle“, beides t . +49 (0)3831 204 0 · F x +49 (0)3831 204 999 Glühkopfmotoren, können enga nf @ . r n .d · www. . r n .d e n Un rn hm n d r r n HotelS & ReSoRtS gierte Bürger eine Patenschaft übernehmen und so den Erhalt der Schiffsmotoren sichern. „Kalle“ wurde 1942 in der schwedischen Bolinder Mekaniska Verkstad in Eskilstuna gefertigt. Bis 1966 tuckerte dieser Glühkopfmotor vom Typ W3M mit 16/20 PS in einem Göhrener Fischerboot. Der Zweitaktmotor „leiser Sachse“ motorisierte einst ein Fischerboot auf der Insel Poel. Gefertigt wurde der Typ 1936 in der damaligen Motorenfabrik Leising GmbH. Die Sammlung der stattlichen Schiffsmotoren sowie weitere historische Großexponate können von Juni bis September täglich 10:00 bis 18:00 Uhr und im Mai und Oktober bis 17:00 Uhr im NAUTINEUM bewundert Die Schiffsmotoren säumen den Rundgang des NAUTINEUMs – interessierte Besucher dürfen auch gerne einen Motor selbst ankurbeln. werden.

Ein Kaufmann auf Abwegen

60 Jahre

Den ersten Tauchanzug entwickelte ein erfindungsreicher Kaufmann aus Barth. Für die nach ihm benannte Kreeftsche Tauchmaschine sucht das Deutsche Meeresmuseum einen Paten.

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Lange bevor ein geschlossener Tauchanzug in Großbritannien – dem offiziellen Erfi nderland – bekannt wurde, hatte ein kreativer Kaufmann in der vorpommerschen Stadt Barth dieses Prinzip bereits in Theorie und Praxis umgesetzt. Dabei war Peter Kreeft eigentlich gar kein technischer Tüftler oder Entdeckergeist. Idee und Umsetzung der ersten geschlossenen und luftversorgten „Tauchmaschine“ entsprangen ganz pragmatischen Umständen. Anlass seiner Erfi ndung war ein im Barther Bodden gesunkenes Frachtschiff, dessen wertvolle Ladung er verständlicherweise nicht aufgeben wollte. Wie aber sollte man die Kupferplatten im gesunkenen Schiffsrumpf damals bergen? Die

schwierige Arbeit unter Wasser konnte nur durch Taucher bewältigt werden. Die Luftversorgung von oben über einen Tauchhelm aber war seinerzeit noch nicht bekannt. Und Tauchanzüge, die den Taucher komplett umschlossen, kamen sogar erst nach 1837 auf. Also ersann der fi ndige Vorpommer wahrscheinlich den ersten Ganzkörperanzug für Unterwasserarbeiten mit Luft- und Sprechverbindung. Diesen führte er im Jahr 1800 dem schwedischen Regenten im Stralsunder Hafen vor und bewies vor königlichen Augen dessen Funktionstüchtigkeit. 1805 wurde diese Leistung von einem Augenzeugen nachträglich schriftlich festgehalten. Die weltweite Anerkennung als Erfi nder des Tauchanzuges

1951 – 2011

Deutsches Meeresmuseum Stralsund

blieb Peter Kreeft aber versagt. Wahrscheinlich geriet die Konstruktion nach Bergung der gesunkenen Schiffsladung schnell wieder in Vergessenheit. War dem einfallsreichen Geist doch gar nicht an Erfi nderruhm gelegen, sondern vielmehr an der Rettung einer verloren geglaubten Schiffsladung. Eine originalgetreue Nachbildung dieses ersten kompletten Tauchanzuges ist im NAUTINEUM zu sehen. Lust auf mehr spannende Geschichten? Einfach unter w w w.365entdeckungen.de den Newsletter abonnieren und Sie erhalten Ihre tägliche Entdeckung per E-Mail oder Sie laden die Entdecker-App Die erste Tauchmaschine wird im NAUTINEUM gezeigt. auf Ihr Smartphone.


SERVICE

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Deutsches Meeresmuseum Ein Museum – vier Standorte MEERESMUSEUM

Meer hinter Klostermauern mit Ausstellungen und tropischen Aquarien sowie Deutschlands größtem Meeresschildkrötenbecken in Stralsunds Altstadt Mai – Okt. tgl. Nov. – Apr. tgl. 24. Dez. 31. Dez. + 01. Jan.

10:00 – 18:00 Uhr 10:00 – 17:00 Uhr geschlossen 10:00 – 15:00 Uhr

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Tel.: +49 (0) 3831 2650 210 Fax: +49 (0) 3831 2650 209

OZEANEUM

Unterwasserreise mit Aquarienrundgängen zu den nördlichen Meeren und Ausstellungen in Europas Museum des Jahres 2010 auf der Stralsunder Hafeninsel Juni – Sep. tgl. Okt. – Mai tgl. 24. Dez. 31. Dez. + 01. Jan.

09:30 – 21:00 Uhr 09:30 – 19:00 Uhr geschlossen 10:00 – 15:00 Uhr

V

Tel.: +49 (0) 3831 2650 610 Fax: +49 (0) 3831 2650 609

NAUTINEUM

Großexponate der Fischerei und Meeresforschung mit begehbarem Unterwasserlabor HELGOLAND auf der Insel „Kleiner Dänholm“ in Stralsund Juni – Sep. Mai + Okt. Nov. – Apr.

tgl. tgl.

10:00 – 18:00 Uhr 10:00 – 17:00 Uhr geschlossen

Tel.: +49 (0) 3831 2880 10 Fax: +49 (0) 3831 2880 20

NATUREUM

Naturkundemuseum im Nationalpark „Vorpommersche Boddenlandschaft“ mit Ostseeaquarien am begehbaren Leuchtturm Darßer Ort Mai – Okt. Nov. – Apr. Nov. – Apr.

tgl. Mi – So Mo + Di

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10:00 – 18:00 Uhr 11:00 – 16:00 Uhr geschlossen

Tel.: +49 (0) 38233 304 Fax: +49 (0) 38233 70448

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OZEANEUM

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Stralsund B 105

B 96 A 20

365 Entdeckungen als App Mit einer kostenlosen App bietet das Deutsche Meeresmuseum anlässlich seines 60. Geburtstages Smartphone-Besitzern täglich eine neue Geschichte voller Details, amüsanter Begebenheiten und Hintergrundgeschichten. Wie retteten Museumsmitarbeiter ein altes Fischerboot vor dem Schilftod? Weshalb heißt der Butterfisch eigentlich Butterfisch? Jeden Tag wächst die App um eine weitere Entdeckung, die mit spannenden Texten und infor-

mativen Fotos den Museumsbesuch ergänzen, aber auch unterwegs für informative Unterhaltung oder Einstimmung sorgen. „365 Entdeckungen“ sind im App-Store, im AndroidMarket und auf der Webseite www.365entdeckungen.de erhältlich.

Gruppenreisen Für Vereinsfahrten und Firmenausflüge ins OZEANEUM empfehlen wir neben Kurzeinführung und Standardführung die Themenführungen zu den Riesen der Meere, den Aquarien, zur Ostsee oder zur Architektur. Informationen, Preise und Anmeldeformulare sowie Ansprechpartner, auch für Schulklassen: www.ozeaneum.de Tel. +49 (0) 3831 2650 670/-671 www.meeresmuseum.de Tel. +49 (0) 38312650 350/-352

Folgen Sie uns! Das Deutsche Meeresmuseum ist seit einiger Zeit mit eigenen Seiten auf Facebook und Twitter vertreten. Ergänzend zu den Informationen auf www.meeresmuseum.de und www.ozeaneum.de werden „Fans“ bzw. „Follower“ dort mit aktuellen Fotos und Nachrichten, den neuesten Episoden von „Museumstaucher Jaques“ sowie der täglichen Entdeckung aus

den vier Museumsstandorten versorgt. Das Deutsche Meeresmuseum bietet seinen Besuchern und interessierten Facebookund Twitter-Nutzern eine neue, attraktive Informationsquelle und eine direkte Teilhabe an den Inhalten des Museums. Die Facebook- und TwitterSeiten sind am schnellsten über www.meeresmuseum.de erreichbar


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SERVICE

GEBÄUDEPLAN OZEANEUM

I

Ausstellung Weltmeer

II

Ausstellung Ostsee

III

Aquarium Ostsee

IV

Ausstellung Erforschung und Nutzung der Meere

V

Aquarium Nordsee

VI

Ausstellung Meer für Kinder

VII

Ausstellung 1:1 Riesen der Meere

III

I

II

IV

Visualisierung: moka studio, Hamburg Architektur:

Behnisch Architekten, Stuttgart

Ausstellungen: Deutsches Meeresmuseum Stralsund, Atelier Lohrer, Stuttgart Aquarien:

ARGEA Fassbender Heppert, Stralsund

www.ozeaneum.de www.meeresmuseum.de

Barrierefreies Museum

Blitzlicht ist tödlicher Stress für die Tiere

Für Gehbehinderte, Senioren, Rollstuhlfahrer und Rollatornutzer stehen im OZEANEUM und im MEERESMUSEUM Aufzüge zur Verfügung, mit denen alle Ausstellungen und Aquarien erreichbar sind. Rollstühle und im OZEANEUM auch Rollatoren können kostenfrei ausgeliehen werden. Für Blinde und Seebehinderte steht im MEERESMUSEUM ein Audioguide zur Verfügung, der für das OZEANEUM noch in Vorbereitung ist. Museumsgrafikerin Anita

Leider halten sich nicht alle Besucher an das Verbot und fotografieren im Aquarienrundgang mit Blitzlicht. Die Fische, so z. B. die empfindlichen Hornhechte mit ihren langen, schnabelartigen Mäulern, erschrecken sich und stoßen gegen die Scheibe und die Beckenwände. Die Bemühungen der Tierpfleger um artgerechte Haltung in OZEANEUM und MEERESMUSEUM und die Vermeidung von Stress für die Fische werden dabei sinnlos gestört. Denn wer in die

Riechert erarbeitete einen umfangreichen Blindenführer für das MEERESMUSEUM. Im Foyer des OZEANEUMs befindet sich ein Tastmodell, das in Blindenschrift Auskunft über die Gebäude und die Umgebung gibt. Mit Blindenschrift versehene Handläufe erleichtern die Orientierung. Bei Gruppen behinderter Gäste empfiehlt sich eine Führung durch einen „Lotsen“. Auch der Besucherservice begleitet nach vorheriger Absprache den Rundgang.

Aquarien blitzt, hält durch die Spiegelung hinterher meist unbrauchbare Schnappschüsse in den Händen.


NACHHALTIGE FISCHEREI

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Ist der Dorsch überfischt? Der Dorsch ist einer der wichtigsten Speisefische der Ostsee. Anhand seiner Bartel, seinen drei Rückenflossen, der braunen bis goldschimmernden Färbung sowie seiner weißlich hervorgehenden Seitenlinie ist der Dorsch leicht wiederzuerkennen. die Fischerei. Die Bestände sind soweit geschrumpft, dass Schutzmaßnahmen von Schonzeiten und Schutzgebieten bis zu einem vollständigen Fangverbot bereits überfällig sind, aber zur Zeit erst diskutiert werden. Verbraucher können beim Fischkauf auf das blaue MSC-Siegel achten, welches für nachhaltigen Fischfang steht. So wurde z. B. die Dorschfi scherei der DFPO Dänemark in der östlichen Ostsee mit dem MSC-Siegel zertifiziert. Zertifizierung ist eine Leistung, die bezahlt wird und Kritiker behaupten, dass Betriebe sich eher von Unternehmen zertifizieren Inzwischen erhielt die erste deutsche Fischereigemeinschaft das MSC-Siegel für umweltschonende Dorschfischerei in der Ostsee. lassen, die für positive Ergebisse bekannt sind. Einigkeit herrscht Die Arten aus der Familie der Ka- gramm. Die besonders großen einer Reihe natürlicher Faktoren die unregelmäßigen Salzwas- jedenfalls darüber, dass die Zerbeljaue leben in den gemäßigten Exemplare der Vergangenheit abhängig. Nur bei besonde- sereinbrüche aus der benach- tifizierung ein Schritt in die richBreiten der Nordhalbkugel. Als haben viel größere Mengen an ren Wetterlagen gelangt sau- barten Nordsee. Werden diese tige Richtung ist. Fisch, der am Meeresboden jagt, Eiern abgelegt und so die Be- erstoffreiches und salzhaltiges seltener oder bleiben wie in den ernährt er sich hauptsächlich von stände gesichert. Heutzutage Nordseewasser in die tieferen vergangenen Jahren oft aus, kleinen Plattfi schen, Krebsen, erreichen die Tiere aufgrund Bereiche der Ostsee. In die- gefährdet die sinkende SalzkonWürmern und Muscheln, aber der starken Befi schung diese sen Gebieten legt der Ostsee- zentration die Reproduktion des auch von Sprotten. In der Regel stattlichen Maße nicht mehr. Ein Dorsch seine Eier, die bis zum Dorschbestandes. ist ein Dorsch mit fünf Jahren er- Dorsch mit zwei Kilogramm Ge- Schlupf der Larven in den salz- Ein weiteres Problem für den wachsen und somit bereit zum wicht gilt derzeit als normal. Die haltigen Schichten schweben. Dorschnachwuchs ist der geLaichen. Es gibt allerdings auch Fischer müssen Tiere, die nicht Doch nur ein Salzgehalt von 11 ringe Sauerstoffgehalt in einiDorsche, die bereits im Alter von die vorgeschriebenen Mindest- Promille und mehr garantiert den gen Meeresregionen, der auf einem Jahr laichen. Die Laich- maße erreichen, zurück ins Meer leichten Eikörpern den notwen- Düngemitteleinträge aus der zeit variiert alters- und gebiets- geben, wobei das Zurückwerfen digen Auftrieb. Bei niedrigeren Landwirtschaft und das daraus abhängig von März bis August. der Fische dennoch zum Tod Salzwerten sinkt der Dorschlaich hervorgehende Algenwachstum Das MSC-Siegel ist eines der Dorsche können eine Länge von führen kann. zu Boden und stirbt ab. Garant zurückgeführt wird. bis zu 1,60 Meter erreichen und Die Entwicklung des Dorschbe- der entsprechenden Lebensbe- Hauptgrund für die rückläufi gen Siegel, die nachhaltige Fischerei ein Höchstgewicht von 50 Kilo- standes in der Ostsee ist von dingungen in der Ostsee sind Bestände ist auch beim Dorsch bestätigen.

Der Riesendorsch

60 Jahre 1951 – 2011

Der Ostseedorsch auf unserem Teller wird immer kleiner – ein zweifelhafter Erfolg der industriellen Fischerei. Ein Prachtexemplar von Dorsch zeigt die Fischereiausstellung im MEERESMUSEUM. 1983 in der südlichen Ostsee gefangen, sind Dorsche solcher Größe kaum 30 Jahre später eine Seltenheit geworden. Auch in diesen Zeiten gab es schon industrielle Fischerei und auch Raubbau an den aber noch großen Beständen. So konnte der Dorsch in der Ostsee dem Fischereidruck damals noch standhalten und viele Exemplare wurden wesentlich älter und größer. Damit war auch ausreichend Nachwuchs garantiert und der Fortbestand seinerzeit noch gesichert. Die riesigen Schleppnetze der kommerziellen Hochseefischerei jedoch nehmen heute dem Dieser Riesendorsch wurde 1983 in der Südlichen Ostsee gefangen. Dorsch immer mehr die Chan-

Deutsches Meeresmuseum Stralsund

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ce, seine Art zu reproduzieren. Leidtragend an der industriellen Überfischung ist auch die heimische Küstenfischerei. Die traditionelle Versorgung der Küstenbewohner mit Speisefisch ist durch schwindende Bestände und ständig kleiner werdende Exemplare in den Netzen längst nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet. Begründete Fangquoten, um die Reproduktion des Dorsches zu sichern, stellen vor allem den schonenden Fischfang an der Küste infrage und scheinen in Zukunft ein klassisches Handwerk aussterben zu lassen. Aus diesem Grund ist die Fischereipolitik der EU auch ein ständiger Unruheherd unter den Küstenfischern. Obwohl die deutsche Fangquote für Dorsch

in der Ostsee im Jahr 2011 sogar ein wenig gestiegen ist, liegt sie immer noch weit unter der erlaubten Menge vergangener Jahre. Bedrohlicher als Quotenregelungen wäre aber noch ein endgültiges Fangverbot, wie bereits vielfach diskutiert und empfohlen. Ernsthafte Alternativen, um ein Aussterben der Dorschbestände zu verhindern, sind aber rar. Lust auf mehr spannende Geschichten? Einfach unter w w w.3 6 5entdeckungen.de den Newsletter abonnieren und Sie erhalten Ihre tägliche Entdeckung per E-Mail oder Sie laden die Entdecker-App auf Ihr Smartphone.


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VERANSTALTUNGEN

Heiraten im OZEANEUM

„Ja-Sagen“ unter freiem Himmel oder vor den Aquarien – alles andere als gewöhnlich!

Vor dem Schwarmfischbecken entstehen unvergessliche Hochzeitsfotos.

Heiratswillige Paare können sich seit Mai 2011 auch im OZEANEUM trauen lassen. Für den wohl schönsten Tag im Leben bietet es einzigartige Kulissen zum „JaSagen“. Die Trauung fi ndet bei Sonnerschein auf der 360°-Panorama-Dachterrasse mit Blick auf die Insel Rügen, den Hafen und die historische Altstadt statt. In der kalten Jahreszeit sind die Fische als stille Trauzeugen bei Trauungen vor der Panoramascheibe des Schwarmfi schbeckens oder im Tunnelaquarium

dabei. Den besonderen Rahmen für eine Hochzeitsfeier bietet die Ausstellung 1:1 Riesen der Meere, in der die Hochzeitsgäste unter Walen in Originalgröße dinieren, tanzen und feiern können. Sobald die Eheschließung bei dem zuständigen Standesbeamten des Wohnortes angemeldet wurde, können Sie sich rund um die Möglichkeiten Ihrer außergewöhnlichen Hochzeit im OZEANEUM unter +49 (0) 3831 2650 601 beraten lassen.

Mit 6 ausgewählten Brauspezialitäten: «1402» Kellerbier Hanse-Porter Bernstein-Weizen Pilsener-Bier Schwarzbier Roggen-Weizen

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Eine kulinarische Unterwasserreise Die Alte Brauerei Stralsund und das OZEANEUM kreieren einen unvergesslichen Abend in außergewöhnlichem Ambiente.

Am 05.11.2011 um 20:00 Uhr wird an einem spektakulären Schauplatz die zweite „Kulinarische Sinfonie“ veranstaltet. Dinieren Sie in der zauberhaften Welt der nördlichen Meere vor einzigartigen Aquarien. Zu den beliebtesten Orten zählen der Bereich vor der großen Scheibe des Schwarmfischbeckens, die sogenannte Krypta oder das Tunnelaquarium. Mit Sektempfang und klassischer Live-Musik als musikalische Umrahmung wird bei dieser Veranstaltung ein kulinarisches Event der besonderen Art eingeläutet. Bei einem exklusiven 4-GängeMenü inklusive alkoholfreier Getränke, Weine und Biere werden köstliche Gerichte aus regionalen und ökologischen Zutaten kre- Für die begehrten Plätze im Aquarientunnel empfiehlt sich eine schnelle Reservierung.

denzt. So kommen die Gäste in den Genuss von geräucherter Entenbrust, einem cremigen Waldpilzsüppchen, einer herzhaften Roulade von der Rinderhüfte und einer fruchtig-süßen Komposition als glänzendem Abschluss. Bierliebhaber können sich übrigens von einem Bier-Sommelier der Stralsunder Brauerei beraten lassen. Eintrittskarten für dieses Veranstaltungshighlight zum Preis von 79,80 Euro pro Person, die sich übrigens hervorragend als ganz besonderes Geschenk eignen, können ab sofort an der Kasse, aber auch per E-Mail (info@ ozeaneum.de) und telefonisch unter +49 (0) 3831 2650 704 bestellt werden.

Frank Schätzing präsentiert „Limit“ im OZEANEUM Der Beststellerautor von „Der Schwarm“ kommt nach Stralsund. Im OZEANEUM stellt er sein neuestes Buch „Limit“ vor. Nun ist es amtlich: im Herbst kommt Frank Schätzing nach Stralsund. Vom 14. bis 16.10.2011 wird er jeweils um 20:00 Uhr im OZEANEUM seinen 2009 erschienenen Roman „Limit“ vorstellen. Das Besondere: Der Autor des Bestsellers „Der Schwarm“ besucht die Hansestadt exklusiv und ist nur an diesen drei Abenden in Mecklenburg-Vorpommern zu Gast. Inmitten der einzigartigen Kulisse der Ausstellung 1:1 Riesen der Meere im OZEANEUM – mit originalgetreuen Walnachbildungen

– wird Schätzing in ein mögliches Zukunftsszenario des Jahres 2025 entführen. Er präsentiert sich und sein Buch in einem gelungenen Mix aus Multivisionsshow, klassischer Lesung und fesselndem Vortrag. Das verspricht Science Fiction vom Feinsten. Dr. Harald Benke, Direktor des Deutschen Meeresmuseums, freut sich, dass es gelungen ist, den hoch gelobten Bestsellerautor für Stralsund zu begeistern. Er selbst hat trotz sehr knapper Freizeit „Den Schwarm“ regelrecht verschlungen – immerhin

1 000 Seiten – und ist sich sicher, dass die Veranstaltungen restlos ausverkauft sein werden. Die Karten für 29,90 Euro pro Person sind ab sofort im Vorverkauf erhältlich. Informationen und Kartenbestellungen gibt es außerdem unter Tel.: +49 (0) 3831 2650 610 und info@ozeaneum.de Der Einlass beginnt jeweils um 19:30 Uhr, bevor Frank Schätzing um 20:00 Uhr die Bühne betritt. Die Karten eignen sich auch als besonderes Geschenk für alle Schätzing-Fans und solche, die Frank Schätzing ist mit seiner Multivisionsshow zu „Limit“ vom 14. bis 16.10.2011 exklusiv im OZEANEUM zu Gast. es werden wollen.


KINDERQUIZ

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Kreuzworträtsel 2011 feiert das Deutsche Meeresmuseum seinen 60. Geburtstag. Gegründet im Jahr 1951 war es seitdem für Besucher und Wissenschaftler immer ein Ort der Entdeckungen. Unter www.365entdeckungen.de kannst du im Jubiläumsjahr selbst zum Entdecker werden! Jeden Tag werden dir Aquarienbewohner, Ausstellungs- und Sammlungsobjekte aller vier Standorte des Deutschen Meeresmuseums vorgestellt. Fragen: 1. Wie klingt der lockende Ruf der männlichen Eisente? Entdeckung Nr. 32, OZEANEUM (01.02.11) 2. Welcher Fisch hat einen ausgeprägten Sicherheitsmechanismus? Entdeckung Nr. 3, MEERESMUSEUM (03.01.11) 3. Welches Tier ist 30 Meter lang und 300 Tonnen schwer? Entdeckung Nr. 58, OZEANEUM (27.02.11) 4. Woran starben in den Jahren 1989 und 2002 viele Robben? Entdeckung Nr. 7, MEERESMUSEUM (07.01.11) 5. Wie nennt man die zahllosen kleinen Füßchen des Seeigels? Entdeckung Nr. 86, MEERESMUSEUM (27.03.11)

5.

6. Welcher imposante Vogel gilt als Symbol für Sehnsucht, Fernweh und Freiheit? Entdeckung Nr. 77, NATUREUM (18.03.11) 7. Welches 700 Jahre alte Wrackteil wurde von Unterwasserarchäologen vor dem Darßer Leuchtturm gefunden? Entdeckung Nr. 27, NATUREUM (27.01.11) 8. Wo lebt der Cyclopterus lumpus hauptsächlich? Entdeckung Nr. 144, OZEANEUM (24.05.11) 9. Wozu dient die charakteristische Bugform eines Heuers? Entdeckung Nr. 123, NAUTINEUM (03.05.11)

Falls ihr noch mehr wissen oder spielerisch lernen wollt, geht doch einfach auf www.kindermeer.de

Walfred`s Fresslabyrinth Schweinswal Walfred ist ziemlich hungrig! Auf der Suche nach Nahrung hat er die Qual der Wahl: Strandkrabbe, Ohrenqualle, Seeigel, Hering, Lachs und Sandaal sind in der Nähe. Weißt Du, welche der genannten Tiere zu den Lieblingsspeisen der Schweinswale gehören? Versuche den Weg durch das Labyrinth zu finden - beginne bei Walfred! Welche Tiere hat er zum Fressen gern?


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HANSESTADT STRALSUND UND UMGEBUNG

Neue Welterbe-Ausstellung

Stralsund hat seinen mittelalterlichen Grundriss mit Straßennetz-, Quartier- und Parzellenstruktur bis heute bewahrt.

Unter dem Sand verbirgt sich Stralsunds historische Altstadt aus Ton. In unmittelbarer Nähe von Altem Markt, Rathaus und Nikolaikirche öffnete im Juni 2011 eine neue Dauerausstellung zum UNESCOWelterbe. Sie erläutert, warum

Stralsund und Wismar 2002 diesen renommierten Titel erhielten: Sehenswerte Kirchen, Klöster, Rathaus und Bürgerhäuser angeordnet in einem seit dem Mittelal-

ter kaum veränderten Stadtgrundriss sorgen für ein einzigartiges, von der Backsteingotik geprägtes Stadtbild. Filme und Medienstationen zeigen

Stralsunds Geschichte und wie die Altstadt in den letzten 20 Jahren saniert wurde. Weiterhin erhalten Besucher einen umfassenden Überblick über die Welterbestätten der UNESCO weltweit. Kinder können im Hof ein im Sand verstecktes Altstadtmodell aus Ton freilegen. Die Ausstellung selbst ist im Erdgeschoss des denkmalgeschützten Olthofschen Palais untergebracht, das mitsamt dem historischen Hackertschen Tapetensaal umfassend saniert wurde. Geöffnet ist täglich von 11:00 – 17:00 Uhr und der Eintritt ist frei. Nach dem Besuch kann man sich direkt den nebenan startenden Stadt- und Nachtwächterführungen der Tourismuszentrale anschließen oder sich auf den Weg zum Hafen machen, um Stralsund auf einer Hafenrundfahrt vom Wasser aus zu erleben.

365 Tage Erlebnisgarantie bei Karls in Rövershagen Direkt an der B105 zwischen Stralsund und Rostock befindet sich Karls Erlebnis-Dorf. Das seit 1921 bestehende Familienunternehmen zählt mit Deutschlands größtem Bauernmarkt, einer Vielzahl von einzigartigen SchauManufakturen, über 60 spektakulären Attraktionen und zahlreichen gastronomischen Einrichtungen zu den beliebtesten Ausflugszielen Mecklenburg-Vorpommerns. Neben einer Vielzahl von regionalen Produkten lassen traditionelle Keramik aus Bunzlau, Mode, Wohnaccessoires, Schmuck und Maritimes Shopping-Herzen höher schlagen. In „Schorschs Ziegenbude“, Karls neuester Schau-Manufaktur, wird frischer Ziegenkäse hergestellt.

Stralsunder Geschichte erleben

Neben dem 600 m² großen, kostenfreien Tobeland im Innenbereich gibt es auch draußen einiges zu entdecken. Ein absolutes Erlebnis für die ganze Familie ist eine Fahrt mit Karls uriger Traktorbahn oder im turbulenten „fliegenden Kuhstall“. Im Kinderbauernhof dürfen Schweinebabys, Ziegen und Pferde gestreichelt werden. Neben dem Dorf-Minigolf, einer Rübenschleuder und einem Treckerladen ist das besondere Highlight der Saison Karls rasante „Kartoffelsack-Rutsche“. Eintritt frei! Täglich von 09:00 – Das einmalige ländliche Vergnügen für Groß und Klein: Karls urige Traktorbahn. 19:00 Uhr geöffnet

hanseatische Gastlichkeit genießen

Erleben Sie 4-Sterne-Komfort und historisches Flair in der Hansestadt Stralsund.

Lassen Sie sich verwöhnen und genießen Sie das einzigartige Ambiente unseres denkmalgeschützten Hotels mitten in der Altstadt. • 93 elegante Zimmer und Suiten • Gourmet-Restaurant „scheel’s“, hanseatisches Restaurant, „Zum Scheel“, Kellerkneipe „Scheel’s Labor“ und das „Kontor Scheele“ mit hauseigener Kaffeerösterei und Café • Tagungs- und Veranstaltungsraum Carl-Wilhelm-Scheele-Saal • 3 Saunen, Ruhebereich (ab Frühjahr 2012), Beauty- und Massageanwendungen • angrenzendes öffentliches Parkhaus mit 280 Stellplätzen Fragen Sie nach unseren attraktiven Arrangements. Wir freuen uns auf Sie! Fährstr. 23–25 · 18439 Stralsund · Tel. 03831-28 33 00 info@scheelehof.de · www.scheelehof.de

„Spiegelungen“ in der Kulturkirche

Die umfangreiche Ausstellung mit grafi schen Arbeiten des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser in der Kulturkirche St. Jakobi geht 2011 eine bereichernde Verbindung mit Bildern von Hermann van Veen ein. Der niederländische Liedermacher sorgt inzwischen als Maler für Aufsehen. „Spiegelungen“ ist der inspirierende Dialog betitelt, der bis Ende Oktober 2011 in Stralsund zu sehen ist. Thematische Nähe und ein verbindendes Bewusstsein für soziale und ökologische Fragen einen die beiden Künstler. Van Veen bringt sich in den Veranstaltungen und pädagogischen Projekten in Stralsund ein. Natürlich mit dabei: die Ente Alfred Jodocus Kwak.

Inside Reiseführer Stralsund

Neue 4-Sterne-Hotels Zum Radisson Blu Hotel und dem traditionsreichen arcona Hotel Baltic gesellen sich Hafenresidenz und Scheelehof.

49,50 € uxe ab DZ Del l. Frühstück ! p. P. ink

Tipps

In Stralsund gibt es seit Frühjahr 2011 zwei neue 4-Sterne Hotels: Das Hotelensemble Scheelehof und das Hotel Hafenresidenz, die das bisherige Übernachtungsangebot an 4-Sterne-Häusern durch ihre besondere Lage in der Altstadt beziehungsweise im Hafengebiet ergänzen. Das Hotel Hafenresidenz beeindruckt durch seine hochwertige Ausstattung mit Orangerie, Wellness- und Sportbereich sowie einem hoteleigenen Schiffsanleger. Das hauseigne Restaurant „Fürst Wizlaw I.“ bietet abwechslungsreiche europäische Küche. Die direkte Lage am Strelasund ermöglicht den Hotelgästen einen einzigartigen

Blick auf die gegenüber liegende Insel Rügen. Mitten in der Altstadt Stralsunds liegt der Scheelehof, das Geburtshaus des berühmten Sauerstoffentdeckers Carl Wilhelm Scheele. Das denkmalgeschützte Gebäude präsentiert sich aufwändig saniert und verfügt neben 89 Zimmern auch über zwei Restaurants, eine Café-Rösterei und eine Kneipe im Kellergewölbe. Hier können die Gäste im Ambiente längst vergangener Zeiten regionale Produkte genießen. Beide Hotels bieten günstige Arrangements inklusive Kombitickets für OZEANEUM und MEERESMUSEUM.

Endlich ist ein Reiseführer für die Hansestadt deutschlandweit im Verkauf. Konzipiert als Begleiter für die Jackentasche enthält „Stralsund INSIDE“ über 300 Tipps in den Rubriken Über nachten, Gastronomie, Nachtleben, Kultur, Sport & Freizeit, Einkaufen, Sehenswürdigkeiten sowie Ausfl ugs ziele. Allein der Gastronomieteil enthält über 50 Auskünfte. Lokale mit frischem Fisch auf der Karte erstrecken sich beispielsweise über zwei Seiten, Cafés und Bistros füllen vier Seiten. Alle beschriebenen Örtlichkeiten sind auf zwei Karten exakt verzeichnet.


MECKLENBURG-VORPOMMERN

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Zoo Rostock – Ein Urlaubserlebnis für die ganze Familie Auf Entdeckungsreise gehen und 1700 Tieren in 250 Arten aus aller Welt begegnen. Auge in Auge mit Eisbären, Löwen und Geparden, Dschungelfeeling im Südamerika-Haus, urzeitliche Reptilien in der Krokodil-Halle und exotische Vögel im RegenwaldPavillon – es ist Erlebniszeit im Rostocker Zoo. Besucherservice Zoo-Öffnung: Zoo-Eingänge:

ganzjährig täglich ab 09:00 Uhr Barnstorfer Ring (oberhalb des Parkplatzes) und Trotzenburg (bei der Straßenbahnhaltestelle) Zoolinien: 3 und 6 Straßenbahn, 28 Bus Pkw-Zufahrt: A 20 direkt zum Zoo, Zoo-Eingang Barnstorfer Ring 1, GPS-Koordinaten: Breite 54° 04‘ 49.4‘‘ Nord, Länge 12° 04‘ 50.8‘‘ Ost Gastronomie, Zoo-Shops, rollstuhlgerechte Auffahrten und Toiletten, Babywickelraum, Verleih von Bollerwagen, Rollstühlen und Regenschirmen, Kindergeburtstage, Zooführungen, Hunde erlaubt Zoologischer Garten Rostock Rennbahnallee 21 18059 Rostock

Tel.: 0381-20 82 0, Fax: 0381-49 34 40 0 office@zoo-rostock.de www.zoo-rostock.de

Dieses Löwenpaar lebt auf der Großkatzenanlage im Rostocker Zoo.

Magischer Tierpfad

Tierpfleger auf Zeit

Wer tierische Mythen entdecken möchte, folgt einem „Magischen Tierpfad“ mit zauberhaften Spiegelbüchern, ein „Wasserweg“ ist von der Quelle bis zur Mündung an zahlreichen Spielstationen zu erkunden. Die einzigartige Parklandschaft, mit vielfältigen botanischen Besonderheiten, lädt zum Verweilen und Entspannen unter uralten Bäumen ein. Sie sind Zeitzeugen der 111-jährigen Wandlung vom „Hirschgarten“ des Jahres 1899 zum heutigen größten Zoo an der deutschen Ostseeküste. Auch das hat nicht jeder: täglich öffentliche Fütterungen bei den Robben, Kamelen, Wisenten. Erfahrungsstationen neben den Tieranlagen zum Klettern wie die Affen und Hüpfen wie p die Kängurus, Streichelgehege und d Tierkinder gibt bt es zu jeder er Jahreszeitt. Jahreszeit.

Der besondere Tipp: Im Rostocker Zoo kann man „Tierpfleger auf Zeit“ sein und dabei Löwen, Pinguine oder Bären hautnah erleben.

Kulissen“ am 12. November und ab 26. Dezember immer sonntags das „ZooErlebnis im Winterwald“. Mit jährlich mehr als 500 000 Besuchern gehört der Rostocker Zoo zu den beliebtesten Urlaubszielen in Norddeutschland, Der schlaue Schwarm er wurde mehrfach als „FamiliJährlich wechselnde Zoothe- enfreundliche Einrichtung“ vom men vermitteln anschaulich und Landestourismusverband ausspannend vielfältige Einblicke in gezeichnet. die Welt der Tiere. 2011 kommen die Besucher „ins Schwär- Abenteuer Evolution men“. Im Mittelpunkt des Themenjahres steht „Der schlaue DARWINEUM – das Abenteuer Schwarm“ mit mehr als 20 Ver- Evolution mit großer Tropenhalanstaltungen für die ganze Fa- le für Gorillas und Orang-Utans. milie. Darunter Großes Zoofest Mehr als 40 weitere spektakuläre am 11. September, Dahlienwo- Tierarten in drei außergewöhnche vom 12. bis 18. September, lichen Ausstellungsbereichen. Taschenlampenkonzert am 1. Faszinierende NaturerlebnisOktober,, Lampionfest und Wissenswelt. Einzigartig in am 29. Oktober, Europa. Ab 2012 im Rostocker FamilienSams- Zoo. Famili tag mit „Blick hinter die hi

Wie tickt Natur Den Herzschlag der Natur spüren – können interessierte Besucher in den vier „Wie tickt Natur“-Einrichtungen. 2009 haben sich die führenden Erlebnis-Welten Mecklenburg-Vorpommerns – der Zoo Rostock, das Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL, das Müritzeum und das OZEANEUM – vernetzt und bieten großen und kleinen Entdeckern neben Erholung und Freizeitspaß, interessante und abwechslungsreiche Bildungsangebote. Weitere Informationen auf www.wie-tickt-natur.de


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OSTSEE-REGION

Das Museum der Weltmeere in Kaliningrad

Kinder-Webseite über das Meer

Im Rahmen des EU-Projektes BalticMuseums 2.0 arbeitet das Deutsche Meeresmuseum eng mit den Kollegen in Kaliningrad zusammen. Das Museum der Weltmeere ist eine Attraktion in der Geburtsstadt von Kant, heute eine russische Exklave zwischen Litauen und Polen an der Ostsee.

Zum Internationalen Kindertag publizieren die Fachhochschule Stralsund, das Deutsche Meeresmuseum und vier weitere Partner im Ostseeraum eine gemeinsame Webseite für Kinder.

Am Kaliningrader Museumskai liegt die Vitjas, ein legendäres Forschungsschiff, das an über 60 Forschungsexpeditionen teilgenommen hat. Berühmt wurde die Vitjas, als 1957 sowjetische Wissenschaftler auf einer Expedition die tiefste Stelle der Ozeane vermessen haben. Seither gilt das sogenannte Vitjastief im Marianengraben mit seinen 11034 Metern als tiefste Stelle der Weltmeere. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das in Bremerhaven gebaute und ursprünglich auf den Namen „Mars“ getaufte Schiff als Versorgungs- und Sanitätsschiff eingesetzt. Nach dem Krieg gelangte die „Mars“ als Teil der Reparationszahlungen in die Sowjetunion und wurde umbenannt.

Die Decks und Kabinen der Vitjas sind inzwischen für Besucher geöffnet und beherbergen maritime Ausstellungen. Die entdeckungslustigen Besucher können erleben, wie sich das Leben auf hoher See zwischen Gesellschaftsraum, Kajüten und Kombüse abgespielt haben könnte. Am Steuerrad spüren sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. Ein weiteres großes Schiff des Museums der Weltmeere in Kaliningrad wurde nach dem sowjetischen Kosmonauten Viktor Pazaev benannt. Die „Kosmonaut Viktor Pazaev“ ist weltweit das einzige, betriebsfähige Raumkommunikationsschiff, das zugleich als Ausstellungsort dient. Das Schiff wurde 1978 für die

Kommunikation zwischen den Weltraumstationen und der Erde gebaut und 2001 von dem Museum vor der Verschrottung bewahrt. In nahe Zukunft ist es geplant, den Museumsgästen direkte Ferngespräche mit Raumstationen auf der Erdumlaufbahn über Kaliningrad zu ermöglichen. Das Museum der Weltmeere liegt direkt am Fluss Pregel und macht einen Spaziergang vorbei an den Großexponate auf dem Freigelände besonders reizvoll. Die vielen Ausstellungen zeigen die biologische Vielfalt der Weltmeere, erläutern die Geschichte der Küstenfi scherei in Königsberg und zeigen die Geschichte der Schifffahrt und Fischerei Russlands.

www.kids.balticmuseums.net ist seit dem Internationalen Kindertag online. Kinder sind als Naturschützer von morgen besonders wichtige Besucher in den Meeresmuseen im Ostseeraum. Deshalb wurde im Rahmen des Projektes BalticMuseums 2.0 auf der internationalen Museumswebsite www. balticmuseums.net ein eigener Bereich für kleine Meeresforscher geschaffen. Mit Spielen und vielen Informationen rund um das Meer sollen sie für den Lebensraum Wasser begeistert werden. Wissenswertes und Unterhaltsames wird in fünf verschiedenen Sprachen und für unterschiedliche Altersgruppen geboten. Interaktivität ist gefragt. So können die Kleinsten Bilder ausmalen und ausdru-

cken, die Größeren online Fische angeln oder mit Meerestieren das Gedächtnis trainieren. Seit 2008 arbeiten die Fachhochschule Stralsund und das Deutsche Meeresmuseum mit der Universität Stettin, dem Gdynia Aquarium, dem Meeresmuseum Litauens sowie dem Museum der Weltmeeres in Kaliningrad im EU-Projekt „BalticMuseums 2.0“ zusammen. Das Projekt wird von der Europäischen Union im South Baltic Programme unterstützt und ist mit einem Gesamtbudget von rund 1,1 Millionen Euro das größte Drittmittelprojekt der Fachhochschule Stralsund.

Die Schiffe am Kai beherbergen maritime und historische Ausstellungen.

Impressum Herausgeber: OZEANEUM Stralsund GmbH Hafenstraße 11 18439 Stralsund Tel.: +49 (0) 3831 2650 610 Fax: +49 (0) 3831 2650 609 Eine Gesellschaft der Stiftung Deutsches Meeresmuseum Museum für Meereskunde und Fischerei · Aquarium Stiftung des bürgerlichen Rechts Dr. Harald Benke Geschäftsführer

Redaktion: Jens Oulwiger (V.i.S.d.P.) Karin Hellmeier Monique Wittassek Sandra Jahn Dr. Timo Moritz Dorota Makrutzki

Wir danken unseren Förderern: Diana Quade Bernd Hinkeldey Christine Wulf Holger Teschke Wolfgang Lux Elisabeth Goldschmidt Johannes-Maria Schlorke Anett Stolte Nadja Schriever Nicolle Völcker Susanne Marx Annika Weseloh Lisa Decker Pia Kuckelkorn Anne Silligmüller Monique Marschalek Mirjam Werker Roland Heppert Michael Mäuslein Uwe Beese

Bildnachweise:

Layout:

www.ozeaneum.de www.meeresmuseum.de

Thomas Korth

Johannes-Maria Schlorke Deutsches Meeresmuseum Museum der Weltmeere, Kaliningrad Zoo Rostock/Kloock KeyVisual-Montage DARWINEUM: fotolia.de/werk3 Dr. Timo Moritz Nadja Schriever Christian Rödel Paul Schmitz Rolf Reinicke

Druck und Anzeigen: OSTSEE-ZEITUNG GmbH & Co KG Richard-Wagner-Str. 1a 18055 Rostock



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