Oscar am Freitag, Gotha und Landkreis – Ausgabe 12 – 17.12.2021

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Ausgabe 12 · 20. Jahrgang · 17. Dezember 2021

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DAS MAGAZIN FÜR DIE STADT UND DEN LANDKREIS GOTHA Gotha: Oscar-Reporter war am Sonntag beim Spaziergang gegen Corona-Maßnahmen vor Ort.

Landkreis: Die erste Schweizerin fährt auf Gothas Schienen. Mehr über #222 lesen Sie auf S. 9

Nesse-Apfelstädt: Ein Gespräch mit Rico Heinemann über den Zustand S. 24 der Apfelstädt gibt's auf Foto: Lutz Ebhardt

500.000 Mal Eine halbe Million Pflastersteine wurden allein von Rui Miguel Mendes Costa auf dem Gothaer Hauptmarkt verlegt. Dafür erhielt er nun bei der offiziellen Hauptmarkteröffnung einen GedenkPflasterstein. Mehr über die Veranstaltung lesen Sie im Innenteil.

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Frohe Weihnachten!

Sterne schimmern durchs Fenster, das Wohnzimmer ist liebevoll mit Tannenzweigen geschmückt und draußen leuchten die Laternen. Es ist wieder soweit – Weihnachten steht vor der Tür. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien, auch in diesen schwierigen Zeiten, gesegnete Weihnachten und für das neue Jahr 2022 alles, alles Gute!

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OSCARS VORSPIEL

Z e lle rs We l t

Guten Tag, liebe Leser, vor Ihnen liegt das letzte Oscar-Magazin des Jahres 2021.

Wir lesen uns in sechs Wochen wieder, Ende Januar 2022. Statt gesalbter Worte will ich die leider in diesem Jahr verstorbene Werbe-Ikone Gerald Heinemann zitieren: „Leben ist immer jetzt. Verplempern wir es nicht mit Idioten und mit Dingen, die uns keine Freude machen. Lieben wir unsere Familien, unsere Freunde, Tiere, Pflanzen und Wahlverwandtschaften. Trinken wir jedes Glas zu neige, seien wir herzlich und leidenschaftlich, lachen wir, bis uns die Luft weg bleibt und verpassen wir nicht einen einzigen Sonnenaufgang." Hab ich 2021 so nicht geschafft. Auf ein Neues! Ihr Maik Schulz

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Immer noch an Bord des Oscar-Redaktionsschiffes ist der Jenaer Kar­ rikaturist Bernd Zeller. Mehr über ihn und aktuelle Werke können Sie sich im hinteren Teil dieses Magazines anschauen. Wer online stöbern will, macht dies unter folgender Adresse: http://www.berndzeller.de.

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Herausgeber: MSB Verlags-, Vertriebs- und Werbe GmbH & Co. KG; Oststr. 51a; 99867 Gotha Verlag Geschäftsführung: Maik Schulz (V.i.S.d.P.) Telefon: (03621) 211 90 - 0 Fax: (03621) 211 90 -19 Internet: www.oscar-am-freitag.de E-Mail: verlag@oscar-am-freitag.de Projektleitung Gotha: Andrea Fanselau Anzeigenleitung: Andrea Fanselau E-Mail: anzeige@oscar-am-freitag.de Redaktionsleiter: Maik Schulz E-Mail: redaktion@oscar-am-freitag.de Technik/Satz: msb kommunikation, Gotha Druck: ORD GmbH, Alsfeld Vertrieb: MSB VVW GmbH & Co. KG, Blitz

Es gilt die Preisliste 01/21 – Januar 2021

Weihnachten... Ein paar Tage Besinnlichkeit und Ruhe.

Zeit, die Gedanken schweifen zu lassen.

Zeit für sich, die Familie und Freunde.

Zeit, um Kraft zu sammeln für das neue Jahr.

Ein Jahr mit so viel Erfolg, wie man braucht um zufrieden zu sein und so viel Freude wie nötig, um glücklich zu sein.

Diese Wünsche, verbunden mit einem herzlichen Dank für Ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem Jahr voller Herausforderungen, senden Ihnen Diana Vater und ihr Team.

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MANU ELAS URLAUBSGESCHNATTER Thailand Das Leben ist eine fabelhafte Reise voller Entdeckungen und Wunder.

Die eigene Gestaltung durch das Reisen und die Erfüllung seiner Träume obliegt jedem selbst. Die Welt ist wundervoll und wartet darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Öffnen Sie sich den Erlebnissen. Das kann sehr lustig werden. So passierte mir auf einer Reise durch Thailand folgende lustige Begebenheit.

Wir fuhren mit dem Bus durch das traumhaft schöne Nordthailand mit seiner beeindruckenden Kultur. Eines Nachmittages kamen wir in einem Hotel der Rundreise an. Während der Check In der Gruppe lief, entdeckte ich ein selbstspielendes Klavier im Foyer.

Um mir die Zeit des Wartens zu verkürzen, setzte ich mich spaßenshalber an das Klavier und versuchte, die sich wie von Geisterhand bewegenden Tasten zu erhaschen. Just in diesem Moment kam eine Gruppe Chinesen an. Sie dachten allerdings, ich sei eine professionelle Pianistin und umringten mich. Da ich nicht wusste, was ich tun sollte, tat ich beherzt so, als ob ich die Tasten treffen würde.

Das Lied war zu Ende, die Gruppe klatschte begeistert Beifall und jubelte. Ich stand auf, verbeugte mich anstandshalber und wollte gerade die „Bühne“ verlassen, als das Klavier erneut zu spielen begann, diesmal ohne dass ich daran saß. Die chinesische Gruppe geriet völlig aus dem Häuschen und alles schnatterte und lachte durcheinander. Kein Wort verstand ich. Umringt von der Gruppe lagen wir uns herzlich lachend in den Armen. Wir kannten uns nicht, doch war es der Moment der Überraschung, welcher uns vertraut werden ließ. Auch am nächsten Morgen lachten wir noch, als wir uns beim Frühstück begegneten.

So bleibt auch Thailand unvergessen.

Und die Moral von der Geschicht: Auch wenn man fremde Kulturen nicht kennt, durch gemeinsame Erlebnisse ein Lachen im Herzen unvergessen brennt.

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OSCAR VOR ORT

Diamonds glänzen trotz Corona GOTHAER TANZGRUPPE TROTZT WIDRIGEN BEDINGUNGEN „Es hat sich durch Corona viel verändert“. Dieser Satz trifft auf alles zu, auch auf die Tanzgruppe des FSV 1950 Gotha „Starlight Diamonds“.

Unter der Rubrik „Kindertanz“ leitet Trainerin Angelina Takacs zwei solcher Gruppen in ihrer Freizeit. Von den insgesamt 26 Kindern treffen sich die „Großen“ zehn- bis dreizehnjährigen Mädchen mittwochs und die neue Gruppe der „Kleinen“ fünf- bis achtjährigen Mädchen plus einem Jungen freitags in der Sporthalle der Reyherschule zum Tanzen.

Dort erlernen sie von 17:30 Uhr bis 18:30 Uhr viele unterschiedliche Choreographien in den Tanzstilen Modern Dance, Ballett, Hip Hop und Video Clip Dance. Das Gelernte zeigen die Kinder bei ihren Auftritten zu den verschiedensten Anlässen, welche die Trainerin Angelina selbst organisiert.

Zu Events wie Sommerfeste, Music in Motion sowie auf Advents- und Weihnachtsmärkten sind die Tanzgruppen zu sehen. Auch auf Hochzeiten, zu Geburtstagen und beispielsweise bei Metallgestaltertreffen zeigen die Kinder ihre Tanzschritte.

Doch all diese Veranstaltungen – und damit auch die Auftritte – fallen durch Corona aus. „Es hat sich durch Corona viel verän-

dert“, sagte ein Mädchen aus der Tanzgruppe der Älteren. „Man muss sich jetzt vorher testen lassen. Viele Stunden und Auftritte sind ausgefallen, und wir müssen Abstand halten“. Das schränkt das Tanzen natürlich erheblich ein. Viele Tanzschritte werden geändert oder gar weggelassen, weil sie körperliche Nähe bedeuteten.

Doch die Pandemie hat noch mehr Auswirkungen: einige Kinder melden sich ab, weil sie durch all die Einschränkungen die Lust verloren, und die kleine Tanzgruppe der Jüngeren, mit sechs Mitgliedern, löste sich gar ganz auf. Angst vor Ansteckung herrscht in den Familien, da Tanzen auch ein Kontaktsport ist.

Die Kinder werden zwei Mal in der Woche von der Schule aus getestet, dieser Test besteht auch für die Tanzstunden. Falls kein Test vorliegt, achtet Frau Takacs darauf, dass dieser vor der Stunde durchgeführt wird.

Denn Strenge muss bei diesem Thema sein, auch wenn die Übungsleiterin kein strikter Mensch ist. „Ich bin eher sowas wie eine Freundin für sie“ erklärt sie. „Sie erzählen mir auch persönliche Sachen“. Das Vertrauen der Kinder genießt Angelina sehr. Die enge Bindung mit den Kindern bestärkt sie auch privat, denn außerhalb der Tanzstunden wird oft etwas unternommen. Gerne geht „Starlight Diamond“ zusammen wandern oder veranstaltet Halloweenpartys. Leider kommt auch sowas nun zu kurz. Und so sinkt die Motivation der Kinder. Die Versuche, während des Lockdowns, in Fünfergruppen täglich draußen in den Park zu gehen, erweist sich als

schwierig. Doch die Trainerin gibt nicht auf. Ihr macht es trotzdem sehr viel Spaß und sie ist mit Herzblut dabei. Sie selbst übte zehn Jahre Ballett aus, doch konnte damals nicht weiter machen. Sie allein kam auch auf die Idee, durch den FSV 1950 eine Tanzgruppe in Gotha einzuführen. Sie absolvierte die Prüfung als deren Übungsleiterin, wobei sie viele andere Sportarten des FSV 1950 entdeckte, durch die sich Angelina inspirieren ließ.

Auf die Frage, ob sie selbst mittanze, lachte sie. „Ich wollte, aber die Kinder sagen nein“. Doch in Zukunft ist ein Auftritt geplant, bei dem „Starlight Diamonds“ zusammen mit dem Mehrgenerationenhaus in Gotha auftreten wird – und dabei werden die Erwachsenen mittanzen, das stünde fest. Wer Interesse an einem Auftritt der Kindertanzgruppe hat, wird im Internet dazu nichts finden. Leider hat die Gruppe selbst kaum Internetpräsenz. Nur durch Mundpropaganda – und der privaten Facebook - Seite von Angelina Takacs – sind Informationen

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Bestrebt, den Kindern nicht nur das Tanzen, sondern auch Nächstenliebe und ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu lehren, plant sie weitere Vorhaben. Zwei Mal im Jahr wird die Tanzgruppe eine Säuberungsaktion in Gotha, wie etwa im Park, durchführen. Ein Mal in der Weihnachtszeit besuchen sie eine örtliche soziale Einrichtung, wobei sie von jedem Kind eine kleine Spende überreichen.

Dieses Jahr war das die TALISA e.V., die unterstützt, berät und informiert – und sogar bei Obdachlosigkeit hilft.

Sie erhielten Spenden in Form von Konservengläsern und Konservendosen. Nächstes Jahr ist die Aktion für das Frauenhaus geplant. Nur Vereine und Institutionen in Gotha werden besucht. Angelina Takacs möchte den Kindern zeigen, dass es auch hier viele sozial schwache Menschen und Familien gibt, die Hilfe benötigen.

Und gerade zu Weihnachten ist ein solches Projekt wirksam. Sarah List

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OSCAR VOR ORT

Protest mit vielen Facetten

EINDRÜCKE VOM GOTHAER SPAZIERGANG GEGEN CORONA-MASSNAHMEN Gut 1.500 Menschen waren am vergangenen Sonntag zu einem Spaziergang unterwegs – mittendrin: Maik Schulz, der Redaktionsleiter des Magazins Oscar am Freitag und des Gothaer Lokalfernsehens. Der schildert heute die Eindrücke aus persönlicher Sicht und mit folgender Einschränkung: Alle Menschen, die er zitiert und nicht namentlich nennt, sind ihm namentlich bekannt.

Sein Bericht von der Demo ist kursiv abgesetzt. Offizielle Meldungen und Statements, die nach der sonntäglichen Veranstaltung veröffentlicht wurden, sind in Normalschrift verfasst, damit dem Leser die Unterscheidung der beiden Ebenen einfacher fällt. Darüber hinaus schreibt Maik Schulz aus der Ich-Perspektive.

Was er selten tut, was hier aber angemessen erscheint. Sein Bericht ist eine Momentaufnahme, das sei klargestellt.

Der Treffpunkt – in den sozialen Medien ausgiebig kommuniziert – ist an diesem Sonntag auf 17.30 Uhr verlegt.

Und auf den Parkplatz am Altstadtforum in der Gothaer Gartenstraße.

Ich erscheine gegen 17.45 Uhr – die Polizei ist auch schon da. Die erste Parkplatzeinfahrt in der Gartenstraße ist durch einen Mannschaftswagen blockiert, um 17.48 Uhr passiert gleiches am zweiten Parkplatz. Um 17.52 Uhr gibt es den ersten „Szenenapplaus“. Ein Kleinwagen und ein Trans-

porter sind um den Polizei-Mannschaftswagen herumgekurvt. Die Reaktion der Polizisten erfolgt prompt: Aus dem Mannschaftswagen steigen einige von ihnen, um eine Wiederholung unmöglich zu machen. Mehr ist da nicht.

Die Stimmung ist gelassen – und ich werde sie an diesem Abend bis zum Ende kaum anders erleben. Gelassen protestieren die Leute in Gotha – am Ende selbst nach Polizeiangaben gut 1.500. Das dürfte korrekt sein. Der Charakter der Demo: friedlich. Ganz offensichtlich ist niemand gewillt, Bilder wie aus Greiz am Tag zuvor zu produzieren – mit verletzten Polizisten wie Demonstranten.

Die Polizei zieht einen Tag später ihre eigene Bilanz: Demnach hätte es 18 Uhr bis 19.45 Uhr im Innenstadtbereich von Gotha eine nicht angemeldete Versammlung gegeben. Da man im Vorfeld davon Kenntnis erlangt habe, seien außer Beamten der Landespolizeiinspektion Gotha auch Kräfte der Landespolizeiinspektion Gera und der Bereitschaftspolizei Thüringen im Einsatz gewesen.

Zusätzlich habe die Polizei durchgehend im engen Kontakt mit der Versammlungsbehörde des Landkreises Gotha gestanden.

Nach Polizeiangaben waren bis zu

Danke

für Ihr Vertrauen!

1.500 Personen „auf verschiedenen Strecken im Innenstadtbereich“ unterwegs, wodurch es u. a. in der Gartenstraße zu erheblichen Verkehrsbehinderungen gekommen sein soll.

sind schlicht und einfach zu viele Menschen unterwegs, ich persönlich habe seit den Wende-Zeiten keine Demo mehr mit so vielen Teilnehmern in Gotha gesehen.

Während des Einsatzes habe man mehrere Verstöße gegen das Versammlungsgesetz festgestellt. Daher sei die Identität von mehreren Personen ermittelt worden. Die Polizei habe außerdem mehrere Platzverweise erteilt und vier Personen in Gewahrsam genommen.

Gotha ist da kein Einzelfall. Obwohl in Thüringen laut aktueller CoronaLandesverordnung Demonstrationen mit mehr als 35 Personen untersagt sind, waren es am Wochenende dennoch einige Tausend Menschen in mehreren Städten, die auf die Straße gingen. In Sonneberg versammelten sich nach Polizeiangaben am Sonntagabend etwa 1.100 Menschen zu einer Kundgebung, einige hatten Fackeln dabei. Zu Protesten kam es außerdem auch in Bad Langensalza und in Erfurt. Bereits am Samstag hatten sich etwas mehr als 2.000 Menschen an unangemeldeten Protestaktionen beteiligt.

Zudem sei es zu mehreren Straftaten wie einem tätlichen Angriff auf einen Polizeibeamten und versuchte gefährliche Körperverletzung durch Wurf von Flaschen in Richtung der Polizeibeamten gekommen. Glücklicherweise sei niemand verletzt worden.

Weiter wurden Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und das Waffengesetz festgestellt sowie das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Eine Person wurde als Versammlungsleiter identifiziert, gegen den nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet wurde.

Außerdem seien Hygieneschutzmaßnahmen weitestgehend ignoriert worden: es wurden nur selten MundNasen-Schutz getragen und kaum Mindestabstände eingehalten, so die Polizei abschließend.

Was die Polizei da schreibt, kann ich nicht direkt bestätigen. Ich sehe aber keinen Anlass, daran zu zweifeln. Es

Die Aufregung in Gotha hält sich in Grenzen. Alles bleibt entspannt, nur etwa 18.30 Uhr erschrecken sich manche Spaziergänger, als ein Silvester-Knaller der härteren Art gezündet wird. Es bleibt ein Einzelfall.

Die später von der Polizei erwähnten Vorfälle ereignen sich vorrangig am Ende der Veranstaltung auf dem Gothaer Schlossberg. Ob Flaschen geworfen wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Die Polizei ist durchaus mit vielen Kräften vor Ort, aber sie hält sich klar zurück. Die Polizisten begleiten den Zug mit kleinen Gruppen zwischen zehn und 16 Männern und Frauen.

Stets an der Seite, manchmal im Laufschritt. Stehen Leute im Weg, werden sie umlaufen oder durchaus zivilisiert zur Seite geschoben.

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OSCAR VOR ORT Aus meiner Sicht der Szenerie angemessen. Es gibt kein erkennbares Gewaltpotenzial. Klar ist auch: Es ist ein wirklich recht breites großes Spektrum, welches sich in Gotha versammelt hat. Ich würde hier ohne Scheu den Landrat Eckert zitieren: Die „Spaziergänger“ stellen eine durchaus heterogene Masse aus Impfgegnern, grundsätzlichen Kritikern aller Corona-Maßnahmen, Corona-Leugnern dar – aber eben auch aus Erschöpften, Enttäuschten, Geimpften und Genesenen.

Ich sehe, wie sich Menschen am Rande der Demos Zettel zustecken.

Keine Ahnung, was draufsteht. Nur eins fällt auf: Diese Art der Kommunikation sehen auch die Kollegen anderer Thüringer Lokal-TV-Sender, die bei ähnlichen Veranstaltungen unterwegs sind, beispielsweise in Altenburg.

Die zentrale Frage: Wer initiiert und organisiert eigentliche diese Spaziergänge, die eben nicht nur in Thüringen, sondern bundesweit stattfinden? Weder Polizei noch Politik können das definitiv beantworten.

Gothas Landrat Onno Eckert (SPD) tat sich schwer mit einer Einschätzung: „Deshalb, weil ich sowohl als politisch denkender Mensch, aber eben auch als Landrat für die Infektionsschutzwie auch die Versammlungsbehörde verantwortlich bin.“ Man stehe im engen und regelmäßigen Kontakt mit der Landespolizeiinspektion (LPI) Gotha und der Taskforce im Innenministerium. „Von dort geht man auf uns zu, um das Vorgehen im Freistaat zu harmonisieren.

Das ist auch richtig – wir brauchen eine gemeinsame Linie, nach der in Gotha wie in Eisenach oder Greiz vorzugehen ist.“ Eckert meinte, dass angesichts der explodierten Infektionszahlen eigentlich jetzt nicht die Zeit sei, zu solch Massenaufläufen aufzurufen: „Es gibt niemanden, den die aktuellen Statis­ tiken nicht berühren. Im Gegenteil; es gibt nicht wenige, die deshalb exis­ tenzielle Ängste haben“, sagte der

05 Landrat und hatte da wohl vor allem Gastronomen und Hoteliers im Blick, die ja bei Inzidenzen über 1.500 erneut Schließungen hinnehmen müssten.

Ich werde immer wieder angesprochen – und spreche Menschen an.

Alle, mit denen ich rede, kenne ich aus den Jahren meiner Arbeit. Keiner von ihnen ist mir als rechtsradikal bekannt, aber die Argumente sind ähnlich wie überall in der Republik.

Ein Unternehmer erzählt mir, er sei „nicht speziell wegen Corona hier.

Sondern, weil ich prinzipiell nicht einverstanden bin mit der aktuellen Politik."

Der nächste lacht und sagt: „Sind mehr als 150, wie Ihr zuletzt berichtet habt, oder?" Damit spielt er auf den Oscar-Bericht auf der Website über die Veranstaltung eine Woche zuvor an. Wir zitierten den Bericht der Polizei, dort wurde die Anzahl der Teilnehmer wohl etwas unterschätzt.

Ein Familienvater erzählt mir, er habe Angst vor einer Impfpflicht für die Kinder, ein anderer erwähnt, dass die ganze Entwicklung doch nur „von einer Elite gesteuert“ werde, aus reinem Profitinteresse. Und Ärzte, die, wenn sie die Wahrheit sagen, ihren

Job verlieren. Auf meine Frage, was mit den Ärzten sei, die das Impfen propagieren, kommt die Antwort: „Die kriegen alle höchstwahrscheinlich Geld." Es sind vielerlei Meinungen dieser Art, die ich zu hören bekomme. Wie schon beschrieben: ohne jeden aggressiven Unterton, obwohl ich regelmäßig den Standort wechsle. Aber wo ich auch bin: Aggressivität und Gewaltbereitschaft sehe ich selbst keine. Und ich bin insgesamt gut zwei Stunden dabei.

Landrat Eckert sieht die 35-Personen-Begrenzung für Versammlungen kritisch, wenn zugleich öffentliche Freiluft-Veranstaltungen bis maximal 1.000 Personen erlaubt sind. Allerdings könne man es nicht einfach laufen lassen, weil es kein gesellschaftlicher Konsens sein dürfe, dass wegen der Überlastung der Krankenhäuser Menschen nicht behandelt werden könnten und möglichweise sterben müssten. Eckert unzweideutig: „Diesen Konsens haben wir nicht und werden wir künftig auch nicht haben, dass wir Tote einkalkulieren.“ Der gesellschaftliche Konsens? Auf der einen Seite diejenigen, die rufen:

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FROHES FEST „Frieden, Freiheit, keine Diktatur“. Auf der anderen Seite eine wachsende Zahl von Menschen, die verständnislos auf solche Szenen schauen und ein härteres Durchgreifen fordern.

Auch unter uns Journalisten sind die Meinungen gespalten. „Darf ich, wenn ich friedlich im Auto sitze, jetzt jegliche Geschwindigkeitsbegrenzung missachten", übertreibt ein geschätzter Kollege aus Ostthüringen im Telefonat über diese Veranstaltungen. Für ihn „gibt der Staat das Gewaltmonopol auf.”

Ein solches Gefühl hatte ich in Gotha nie. Die Polizei schien mir immer auf dem Laufenden zu sein – aber eben auch zurückhaltend. Und dazu, das gebe ich offen zu, sehe ich auch in naher Zukunft keine Alternative!

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Unser Jubiläum fällt in eine Zeit, die für uns erneut mit Herausforderungen verbunden ist. Dennoch blicken wir auf 15 erfolgreiche und besondere Jahre zurück.

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Wir blicken mutig in die Zukunft und freuen uns darauf, bald wieder Ihren Traum-Urlaub für Sie zu gestalten.

Nun wünschen wir Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches neues Jahr!

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OSCARS DEMO-BESUCH

Am Mittwoch, dem 8. Dezember demonstrierten etwa 30 bis 35 Menschen vor dem Landratsamt in Gotha. Wie schon zwei Tage zuvor fanden sich Molschleber Eltern und Kinder um 16.30 Uhr dort ein, hielten Schilder hoch und schwenkten bunte Leuchtstäbchen.

Grund dafür, ist das Vorhaben der Zusammenführung der „Regel­ schule an der Nesse“ in Molsch­ leben und der Regelschule in War­ za zu einer Gemeinschaftsschule.

Die Schüler dieser Schulen sollen – wenn der Kreistag das beschließt ‑ in Klasse 5 und 6 die Schule in Molschleben besuchen und ab der 7. Klasse die in Warza. In Kraft tre­ ten sollte das erst in den Jahren 2025/26, doch der Zusammen­ schluss ist nun bereits früher, im Jahr 2023/24, geplant.

Der endgültige Beschluss soll im Februar 2022 erfolgen, wobei der Kreisausschuss zu diesem Thema am Montag und der Kreistag Mitt­ woch im Landratsamt Gotha tagte,

Pro Molschleben E LT E R N - D E M O V O R D E M K R E I S T A G was der Grund der Demos war. Auf die Einhaltung der Regeln durch die Corona-Pandemie wurde geachtet: Höchstens 35 Menschen standen unter freiem Himmel mit Masken und Berücksichtigung der 3G-Regel beisammen. Da es aktuell schnell dunkel wird, machten die Eltern und Schüler unterschiedlicher Klas­ senstufen mit Lichterketten, LED Teelichtern und Warnwesten auf sich aufmerksam. Geräuschvoll un­ terstützt wurden sie durch passie­ rende hupende Fahrzeuge.

Die Folgen der Zusammenführung wären aus Sicht der Eltern vielsei­ tig. Die Klassen würden größer wer­ den; aus vier werden drei. Das spart Lehrer, denn in Molschleben herrscht Lehrermangel. Für die El­ tern bedeutet dies, dass es schwie­ riger wird, Fachwissen zu übermit­ teln und für jeden einzelnen Schüler genügend Zeit für Fragen und das

Verständnis zu gewähren. Hinzu kommen die langen Fahrwege mit dem Bus, welche die Kinder bewäl­ tigen müssten. „Ich habe mal nach­ geguckt“, berichtet Nadine Stübing, die Organisatorin der Demos am Mittwoch: „Mein Kind wäre fast 80 Minuten unterwegs“.

Die Eltern sind zugleich empört, dass ihre Kinder „eine Schule besu­ chen müssen, die sie gar nicht aus­ gesucht haben”. Mandy Lenzer, Klassenelternsprecher der Klasse 6 der Regelschule Molschleben sagt: „Wir Eltern haben uns bewusst für die Regelschule Molschleben und ihr Konzept entschieden. Die Kin­ der gehen sehr gern auf diese Schule“. Um die Kinder und deren Wohlergehen ginge es gar nicht, heißt es, sondern einzig allein um die Bildungspolitik der SPD. Auf die Frage, was sie erhofft zu erreichen, meint Nadine Stübing: „Wir hoffen,

dass wir uns von irgendwelchen Parteien noch Unterstützung ergat­ tern können“. Ob das reicht, die Zu­ sammenführung zu verhindern, bleibt abzuwarten. „Die schlimmste Folge wäre, dass ich mich nach einer anderen Schule für mein Kind umschauen müsste“, meint Nadine Stübing. Denn das wäre für viele Eltern die einzige Al­ terntative: die Kinder in andere um­ liegende Schulen zu schicken. Übrigens: Entschieden wurde beim jüngsten Kreistag nichts. Vielmehr liegt das Thema noch im Bildungs­ ausschuss, weil mehrere Fraktio­ nen weiteren Beratungsbedarf an­ gemeldet haben.

Ein Bonmot am Rande: Eine Ent­ scheidung des Kreistages wäre am Ende nicht unbedingt für das Thü­ ringer Kultusministerium bindend.

Vielmehr könnte auch ein Schullei­ ter einen entsprechenden Antrag stellen, dann fällt das Votum in Er­ furt.

Sarah List / Maik Schulz

Seniorenhilfe in Gotha UNSERE LEISTUNGEN:

All unseren Kunden und Geschäftspartnern wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches neues Jahr.

• Erledigung des Einkaufs • Begleitung zu Arzt, Amt und Aktivitäten Die Leistungen können unter anderem über den Entlastungsbetrag durch die Pflegekasse finanziert werden. (Für Personen mit Pflegegrad). Wir bieten unsere Leistungen in ganz Thüringen an und stehen jedem gern für ein kostenloses Beratungsgespräch zur Verfügung.

• Unterstützung im Haushalt • Hilfe bei der Gartenarbeit

Heinestraße 26, 99867 Gotha Telefon: (03621) 70 36 72, Fax (03621) 70 36 77

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Eine schöne Advents- und Weihnachtszeit Das gesamte Gessert-Reisen Team bedankt sich für das im Jahr 2021 entgegengebrachte Vertrauen und wünscht besinnliche Feiertage sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Bereits jetzt freuen wir uns, Sie auch im Jahr 2022 als Kunden begrüßen zu dürfen.

Das Team des Augustinerklosters wünscht allen Freunden, Gästen und Partnern ein gesegnetes Weihnachtsfest!

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OSCAR UND DIE KUNST

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Kunst-Verkaufs-Ausstellung ein Erfolg GOTHAER KÜNSTLER BOTEN KUNST ZU WEIHNACHTEN Kunst kann viel sein. Eine zum Beispiel ist, Individualisten zum gemeinsamen Handeln zu inspirieren. Solch Individualisten wie jene acht Künstlerinnen und Künstler aus Gotha, die mit ihrer „Kunst zu Weihnachten“ neun Tage im Dezember auf dem Neumarkt ein Zeichen setzten.

Ein Zeichen dafür, dass man gerade in solch schwierigen, unruhigen Zeiten wie diesen „einfach mal was machen, was auf die Beine stellen sollte und kann – weil das motiviert und inspiriert“. So fasste es Bernd Seydel nach dem Ende des temporären Projekts zusammen.

Er war einer vom bunt gemischten Oktett aus der Gothaer Kunstszene, das sich zu diesem Experiment fand: Rüdiger Franke, Nina Klatt-Starke, Barbara Klose, Bettina Schünemann, Thomas Offhaus, Carsten Weitzmann und Thomas Wolf komplettierten die Runde.

Gezeigt wurde Schmuck, Druckgrafik, Malerei, Fotografie – die Genres, Materialien und Ausdrucksformen so vielfältig wie jene Solitäre, die sie schufen. „Kunst zu Weihnachten” war dabei

keine temporäre Ausstellung, sondern eine Verkaufsgalerie. In voller Absicht, denn Künstler leben eben nicht nur vom Applaus allein. Die Kurzzeit-Galeristen galten daher als Einzelhändler – was überhaupt erst dieses Experiment unter den geltenden Corona-Beschränkungen ermöglichte: Wäre allerdings auch gelacht, fänden solch Kreative nicht Mittel und Wege, ihre Ideen umzusetzen…

Gemietet war ein leerstehender Laden. In trauter Runde ward dann die Galerie gestaltet, „alles ganz friedlich und kreativ – was nicht unbedingt selbstverständlich ist bei solch Vorhaben“. Schon am Eröffnungstag drückten sich erste Neugierige die Nase am Schaufenster platt, noch bevor der Schlüssel das erste Mal herumgedreht und Einlass gewährt wurde – dies natürlich mit Abstand und Maske.

Ungewöhnlich war fast alles an diesem Experiment. Auch wenn sich die beteiligten Künstler alle gut kennen, so in vergangenen Jahren gemeinsam beim „Offenen Atelier“ dabei waren, gebären solch Kunstmacher eher einsam in ihren stillen Kämmerlein die Produkte ihrer Kreativität. „Wir sind

aber fest davon überzeugt, dass Kooperation das nachhaltigere Lebensmodell ist – auch für Künstlerinnen und Künstler”, bekennt Bernd Seydel namens der Gruppe.

Weils’s nun aber eine Verkaufsgalerie war, brauchte es mehr als nur eine Aufsicht. Also verdingten sich alle über die neun Tage stundenweise – fürs Präsentieren, fürs Erklären, fürs Debattieren und natürlich gern auch fürs Kassieren nach Kaufabschluss.

Und siehe da – obwohl eine jede, ein jeder gerade in der Vorweihnachtszeit gut zu tun hat, blieben „Diensthabende“ selten allein. Überraschend viel Publikum stillte seine Neugier. Und letztlich schien allen acht ihr gemeinsames Projekt sehr am Herzen gelegen zu sein, denn man traf einander dort auch in der „dienstfreien“ Zeit.

Bettina Schünemann, der die Ehre zukommt, die Idee geboren, den ers­

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ten Anstoß gegeben zu haben, machte klar, „dass man zu keiner Zeit Konkurrenz zum Kunstforum oder anderen Kultureinrichtungen der Stadt“ sein wollte. „Vielmehr war es auch ein Testballon, ob es die Gothaer annehmen…“ Und sie taten es. „Kunst zu Weihnachten“ könnte demnach eine Neuauflage 2022 erleben, so der einhellige Tenor der Macher. Abhängig ist’s natürlich, ob man wieder einen Ort zur Präsentation findet: „Schließlich wünschen wir natürlich den Besitzern des Ladens, dass sie bald wieder einen dauerhaften Pächter finden“, stellte Bettina Schünemann klar. ra

Wir wünschen allen Kunden, Geschäftspartnern besinnliche und erholsame Weihnachtsfeiertage sowie einen guten Start ins neue Jahr.

Gleichzeitig sagen wir Danke an das uns entgegengebrachte Vertrauen in diesen ungewöhnlichen Zeiten. Wir freuen uns, Sie auch 2022 wieder bei uns begrüßen zu dürfen und wünschen allzeit gute Fahrt.

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08

OSCARS GASTKOMMENTAR

ZWISCHEN GOTHA UND DORTMUND: SCHUMMELN, TRICKSEN, LÜGEN, TRÜGEN Ein Satz mit X? – „Das war wohl nix...“ Liebe Leser, so eine Pleite aber auch!

Blamage, Reinfall, Panne, Pech!

Nachdem im Advent des Vorjahres das Gothaer Weihnachtsmarktge­ schehen krankheitsbedingt ausfallen musste, sah es im eben verflossenen November zeitweise so aus, als kön­ ne 2021 wenigstens ein reduziertes Markttreiben stattfinden. Alle waren sich einig, Zugeständnisse wurden gemacht, der kleinste gemeinsame Nenner gefunden – ein königlicher Triumph des Kompromisses!

Herrliches Thema! Optimismus, Frohsinn, Lichterglanz, klingende Sil­ bermünzen! Frohe Botschaft! Weih­ nachtszauber! Euangelion! Heiter werden alle Mienen bei dem schönen Wort „VERDIENEN“! – Spitzenthema, es wurde denn auch fingerfleißig in die Tasten gehämmert – so flott und flink, dass der Redaktionsleiterin und dem Verlagschef die Ohren klangen.

Süßer die Worte, Glocken und Regis­ trierkassen nie klingen, als zu der Weihnachtszeit Und dann das! Die Druckerschwärze war noch nicht ganz getrocknet, da war ich schon „persona non grata“ im Verlagshause.

Kurzfristigst, quasi von heute auf morgen, eigentlich aber von jetzt auf gleich, wurde die ganze Planung doch noch geändert. Das ganze Ge­ schreibsel für‘n Papierkorb!

Alles unwahr! Zeitungsente! Lügen­ presse!

Leute, es tut mir leid – wenn auch klein geschrieben. Gern hätte ich‘s rückgängig gemacht, mir neue scham­lose Lügen ausgedacht, irgend­ wie versucht, meine Haut zu retten.

Indes – es war zu spät! Wer zu spät schreibt, der verpasst es eben! Hätte, hätte – Lichterkette!

Apropos! Die beiden Weihnachts­ bäume, die lichterbeketteten, sie stehen ja nun zum Glücke doch und immer noch. Am Neumarkte und natürlich auch am Oberen Haupt­ marktplatze, dem zu erneuernden!

Es ist, ich beteuere es im Namen der gegenwärtigen Inflation, die reine, unverfälschte Wahrheit. Die lieben, immergrünen Gesellen stammen beide aus dem Revier „Saukopf“ (heißt, es ist nicht zu leugnen, wirk­ lich so!) – das liegt (Forstleute werden‘s wissen) zwischen Luisen­ thal und Oberhof. Und wenn auch der Aufbau des nun nicht nutzbaren Marktes einen schönen Schotter und richtigen Batzen Geldes verschlun­ gen haben mag – die ungefähr 20 Meter hohen Weihnachtsriesen kos­ teten keinen grünen, gelben oder gar roten Heller.

Obschon es eigentlich hoch hinaus gehen sollte, rollte im November ein Tieflader der Firma „Universal-Trans­ port“ in Gotha ein und lieferte – es ist die ungeschönte, nackte Wahrheit!

– das Grünzeug kostenfrei an.

Doch damit der wahren Worte, der

guten Taten, der frohen Botschaften nicht genug! – Aufgestellt wurde ei­ ner wie der andere Weih-Baum ebenfalls für lau vom Goldbacher Autokrandienst „Gade und Wagner“ – und das wohl auch nicht zum ers­ ten Male.

Weiterhin beteiligt – und selbst dies steht unumstößlich fest und ist be­ weisbar – war auch in diesem Jahr wieder die Sömmerdaer Firma „Tan­ nen-Wulf“, welche sich als generö­ ser Sponsor betätigte.

Alle diese Unternehmen können nun trotz allen Ungemachs, trotz Aus- und Fort- und Wegfalls, trotz alledem unseren ehrlichen, ungelo­ genen Dank annehmen. Das Thürin­ ger Forstamt mit seinem Dreh- und Angelpunkt Finsterbergen darf hin­ gegen nicht vergessen werden!

Denn ohne die amtlichen Kollegen wurzelten die Bäume wohl noch im Saukopfer Forste und wüchsen wei­ ter in den Himmel, den Engelein und Wolken ein Stück näher.

Und der Herr der himmlischen Heerscharen ist mir, dem zum Sün­ denpfuhl verdammten Atheisten, ein wahrhaftiger und loyaler Zeuge, wenn ich behaupte, dass unsere Bäume fast so lang sind wie das al­ lerlängste Prachtexemplar in der Bundeshauptstadt, die den Vergleich mit Sodom und Gomorrha nicht zu scheuen braucht. In diesem Sünden­ babel leuchtet ein Baum von 25 Me­

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tern Höhe – also mit gerade mal fünf­ zig Dezimetern mehr als die Gothaer Doppelspitze(n). Lächerlich nun aber, wenn nun die Preußen behaupteten, sie besäßen den Längsten! Erstunken und erlogen – Berliner Großfressen, gleisnerische Hauptstädter mit riesi­ ger Schnauze und Herzileinigkeit!

Denn, und das ist die alleinige und alleinseligmachende Wahrhaftigkeit zur Weihnachtszeit, den allerlängs­ ten, allerhöchsten Baum stellen seit 1996 die Dortmunder Luschis auf – das sind jene Pfeifen, die den polni­ schen Patrioten Lewandowski an die Münchner Bayern-Schickeria verhö­ kerten. Während der Pole dort als Torschütze eindeutig und unwider­ legbar die Pole Position einnimmt, trösten sich die Schwarz-Gelben mit einem Weihnachtsbaum von sage und schreibe und glaube 45 (als Zahlwort: fünfundvierzig!) Metern Himmelssturm!

Nur der himmlische Herrscher, die Dortmunder selbst und inzwischen auch ich Lügenpresse-Schreiberling wissen, dass dieser riesige Oschi niemals echt war und es nimmer­ mehr sein, geschweige denn wer­ den wird. Fünfundvierzig Meter An­ geberei! Alles Schummelei!

Alles Lüge! Die Wahrheit verbogen und verzogen! Liebe Westfalen, drücket mich an euer Herz! Nicht ganz allein bin ich in eurer Mitte!

Wir Trickser, Schwindler, Wortverdre­ her müssen doch zusammenhalten!

Als ich jung war, hing überm Tresen meiner Stammkneipe ein Tuch mit diesem gehäkelten Spruche: „Trink, was klar ist! – Sprich, was wahr ist!“ Es ist lange her… darauf ein ehrli­ ches DAB oder eine neunprozentige „Schlanke Mathilde”, das famose „Brinkhoffs Nr. 1” oder die wahrlich unkeusche „Hopfensünde” … – Und was dergleichen Bier-Legenden mehr noch sind. Prosit! – Es möge nüt­ zen!

Ihr

OSCAR AUF SCHIENEN

09

Die erste Schweizerin rollt nun ZUWACHS AUF GOTHAER GLEISEN Pünktlich 13.07 Uhr startete am vorigen Dienstag Tim Maiwald vom Gothaer Nahverkehrsterminal seine Fahrt auf der Linie 4 nach Bad Tabarz. Das Besondere: Es war seine erste reguläre Fahrt der Straßenbahn #222 auf dem Netz der Thüringerwaldbahn und Straßenbahn GmbH (TWSB) – und zudem auch die erste Dienstfahrt der eins­tigen Basler Bahn.

Erst tags zuvor war klar, dass Maiwald zu dieser Ehre der ersten Dienstfahrt kommen würde. Er hatte – wie ein Dutzend seiner Kolleginnen und Kollegen – bisher nur die übliche Einweisungsfahrt gemacht. Aber Lampenfieber schien dem Routinier fremd: „Ich fahre alle Fahrzeuge der TWSB – mit Ausnahme des Oldtimers ET 56.“ Seine Berufserfahrung nutzt natürlich – u. a. auch dafür, der Ex-Schweizerin ein ehrliches Kompliment zu gönnen: „Sie fährt angenehmer als jede andere Bahn, ganz weich in die Weichen und die Herzstücken* rein. Das ist der größte Unterschied zu den Wagen, die wir bisher haben.“ „Chef-Testfahrer“ Klaus Rennau durfte die #222 vom Depot bis zum Gothaer Bahnhof fahren. Dort gab er die Schlüssel an Maiwald ab. Rennau hat während der Erprobungsphase mit Abstand die meisten Kilometer mit der Bahn bisher abgespult. „Oscar am Freitag“-TV hatte u. a. Gelegenheit, ihn bei seiner Arbeit begleiten zu dürfen. Bevor die erste offizielle Fahrt startete, wurde ein

blaues Band ausgerollt: Nicht für die schnellste Atlantiküberquerung, sondern weil's zum Ritual einer Übergabe gehört. Also bekamen die Aufsichtsratsmitglieder der Thüringerwaldbahn und Straßenbahn GmbH (TWSB) Matthias Wenzel, Emanuel Cron und Aufsichtsratschef Michael Brychcy sowie dessen Vorgänger und Ex-Landrat Konrad Gießmann und der TWSB-Geschäftsführer Scheren in die Hand gedrückt. Die taten, was scharfe Scheren tun sollten und teilten nach dem Countdown, den Aufsichtsratsvorsitzender Michael Brychcy runterzählte, das Band.

Was lange währt… Bereits im August 2018 waren die ersten beiden von sechs Fahrzeugen in Gotha angekommen. Es handelte sich um Bahnen vom Typ Be 4/8, die die Schweizer Firma „Schindler Waggon” zwischen 1978 und 1981 im Auftrag der Baselland Transport AG ge-

Kurz vor der ersten Fahrt wurde das blaue Band durchgeschnitten.

baut hatte. Die nicht ganz fabrik­neuen Fahrzeuge, die knapp unter 1 Mio. km auf dem Tacho und in ihrem 40-jährigen Leben schon etliche Modernisierungen erlebt hatten, kamen aus triftigem Grund nach Gotha: Ab 2022 müssen alle Busse und Trambahnen hierzulande barrierefrei sein – also für Rollstuhl-, Rollatorund Kinderwagenchauffeure quasi

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Oscars Tipps zum Arbeitsrecht Es gibt kein Heilmittel gegen Neugier. Außer ein empfindliches Bußgeld.

Es war einmal ein Geschäftsführer eines Handwerksbetriebes, der fand, dass sein Außendienstmitarbeiter zu viel unterwegs war. Er gab ihm auf, lückenlos seinen Tag zu dokumentieren. Dann verbot er ihm, sein Handy im Betrieb zu benutzen.

Und er überlegte weiter, wie er seinen Mitarbeiter kontrollieren könnte. Die ITAbteilung wusste Rat: warum nicht einen „AirTag“ im Dienstwagen verstecken?

Mit diesem praktischen Utensil des Unternehmens mit dem Apfel kann man sein Objekt der Begierde per GPS lückenlos überwachen. Gesagt, getan. Unser Geschäftsführer hatte allerdings nicht mit dem 7. Sinn seines Mitarbeiters gerechnet, der ebenfalls ein Handy der Apfelmarke besaß und damit kontrollieren konnte, ob er überwacht würde. Er fand das münzengroße Gerät, zählte 1+1 zusammen und ging zum Anwalt. Der mahnte seinen Arbeitgeber ab, der zwar die Überwachung nicht leugnete, aber meinte, er dürfe das. Resultat: das Arbeitsgericht fand deutliche Worte und der Landesdatenschutzbeauftragte verhängte ein Bußgeld von 20.000,00 EUR. Und die Moral von der Geschicht: es gibt kein Heilmittel gegen Neugier. Es sei denn ein empfindliches Bußgeld.

Wir bedanken uns bei allen Mandanten, Freunden und Oscar-Lesern für ein, trotz schwieriger Zeit, wieder außerordentlich erfolgreiches Jahr und wünschen Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.

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Foto: Th. Ritter

zu ebener Erde befahrbar sein. Fachchinesisch nennen sich solch Busse und Bahnen „Niederflurfahrzeuge“.

Eine solche hippe fabrikneue Straßenbahn hätte vor drei Jahren wenigs­tens 3 Mio. Euro gekostet.

Geld, was die Gothaer nicht aufbringen können, zumal sie nicht nur eines von den Niederflurfahrzeugen brauchen. Fortsetzung auf S. 14

Fröhliche

Weihnachten!

Wir wünschen Ihnen zauberhafte, entspannte und glanzvolle Weihnachten mit ganz viel Liebe, Licht und Lachen!

Starten Sie gut in ein neues Jahr voller Glück, Erfolg und vor allem Gesundheit!

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17. Dezember 2021

Informationen des Wasser- und Abwasserzweckverbandes „Gotha und Landkreisgemeinden“

Nummer 156

WAG denkt heute schon ans Morgen Die Modernisierung der Kläranlage Fröttstädt geht in die zweite Runde

Der Wasser- und Abwasserzweckverband Gotha und Landkreisgemeinden (WAG) hat die nächste Etappe zur Modernisierung der Kläranlage in Fröttstädt begonnen. Der erste Schritt dazu war der Bau einer Schlammentwässerung, die 2020 in Betrieb ging (HaZweiOh, #134). In diesem Jahr wird die Rechenanlage auf Stand der Technik gebracht, 2022 werden Technikkomponenten des Belebungsbeckens ausgetauscht.

Eine Rechenanlage ist eine wichtige, die erste Reinigungsstufe in Kläranlagen. Das Abwasser wird dabei durch namensstiftende Rechen oder auch Siebe von groben Inhaltsstoffen befreit.

Die alten Rechen harkten in dem in den 1990er-Jahren errichteten Gebäude auf der Kläranlage. Dessen Mauern wie die darin installierte Technik mussten aber weichen. Beides hatte die Grenze der Nutzungsdauer erreicht.

Zudem braucht der künftige Schmutzabscheider mehr Platz.

Neuer Untermieter wird die elektrische Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik – kurz: EMSRTechnik –, die dann ebenfalls unterm gemeinsamen Dach wettergeschützt ist.

Nonstop-Abwasserfluten Dies passiert im laufenden Betrieb und macht(e) es zur echten Herausforderung. Aber anders war und ist‘s nicht realisierbar: 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche kommt an, was rund 15.000 private wie gewerbliche (Abwassser-)Erzeuger in Teutleben, Laucha, Waltershausen, Langenhain, Hörselgau, Wahlwinkel, Schnepfenthal und Fröttstädt produzieren.

Also war Improvisationstalent ge-

fragt: Das Erfurter Planungsbüro Poch + Zänker plante eine Interimslösung und -leitung, mit der die Abwässer nun um den bisherigen Baukörper geleitet werden.

Diese Rohrschlange (siehe Luftbild) endet während der Bauarbeiten in einem mobilen Pendant der außer Betrieb genommenen Reinigungsstufe, die die Baufirma zu stellen hatte. Aus dem Provisorium fließt dann das grob gereinigte Abwasser in den bestehenden Sandfang.

Erhalten blieben beim Abriss die alten Gerinne, die ihren Dienst weiter versehen werden, nachdem sie wieder eingehaust sind.

Baubeginn fürs 2021er-Vorhaben war im Juni. Geplant ist, diese Etappe nach Bauzeitplan bis Mai 2022 abzuschließen. „Das ist aber witterungsabhängig“, schränkt Michael Kirchner ein, der für den WAG die Betreuung der Baustelle übernommen hat. Übrigens hätte man niemand Besseren für dieses Unterfangen finden können: Kirchner ist „Mr. ABK“ – das aktuelle Abwasserkonzept des Zweckverbandes trägt seine Handschrift (HaZweiOh #150, 25. Juni 2021).

Und der nächste Streich... …folgt sogleich: 2022 geht es nahtlos weiter. Dann steht an, dem Belebungsbecken neuen Atem einzuhauchen.

Das darf man getrost wörtlich nehmen: dessen Lüfter und Kompressoren müssen erneuert werden. Sie „beleben“ das Becken tatsächlich, sorgen für ausreichend Sauerstoff für die Bakterien und Kleinstlebewesen, die die organischen Bestandteile des Abwassers abbauen.

Auch dafür kann man die Anlage nicht dauerhaft anhalten. Stundenweise indes geht das schon.

Anders könnten die Industrietaucher die alten Lüfter in gut 5,5 m Tiefe nicht ab- und die neuen nicht einbauen. Dass sie dies obendrein blind machen (müssen), weil die Sicht gleich null ist, sei am Rande erwähnt.

Zwei Firmen am Werk Vor Ort schaffen sich die Bietergemeinschaft WKS Technik GmbH aus Dresden und die WBB Bauund Beton-GmbH Umpferstedt.

Die Sachsen sind Spezies für die eingangs erwähnte EMSR-Technik.

Die Thüringer ziehen das neue Rechenhaus hoch. Für beide Projekte fließen in Summe 1,9 Mio. Euro. …der Zukunft zugewandt Schon jetzt schafft der WAG in den erneuerten Anlagenteilen Kapazitäten für das künftige Industrie- und Gewerbegebiet „Waltershausen-Ost/Hörselgau“ (IG 5).

Das 180 ha große Areal zwischen der Autobahn A 4, Hörselgau, Waltershausen und dem Walterhäuser Ortsteil Wahlwinkel ist in der Hand der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG).

Ab 2023 soll es erschlossen werden.

Text: Rainer Aschenbrenner, Luftbild: WAG IMPRESSUM Wasser- und Abwasserzweckverband „Gotha und Landkreisgemeinden“ 99867 Gotha Kindleber Straße 188 Telefon: 03621 387-30 Telefax: 03621 387-435 E-Mail: info@wazv-gotha.de Internet: www.wazv-gotha.de Verbandsvorsitzender: Hartmut Brand (V. i. S. d. P.)

OSCARS SATIRE: ZELLERS WELT – EXTRA

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Wir wünschen unseren Kunden und Geschäftspartnern besinnliche Weihnachtsfeiertage und ein gesundes neues Jahr, verbunden mit dem Dank für das bisher entgegengebrachte Vertrauen.

Bitte beachten Sie, dass unser Kundenzentrum vom 23.12.2021 bis 31.12.2021 geschlossen bleibt.

Wasser- und Abwasserzweckverband Gotha und Landkreisgemeinden

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Wir wünschen unseren Mietern und

WirGeschäftspartnern wünschen unseren Mietern und ein besinnliches Weihnachtsfest und einen gesunden Start Geschäftspartnern ein besinnliches ins Jahr 2022.

Weihnachtsfest und einen gesunden Vom 23.12.2021 bis zum 03.01.2022 sind unsere Startgeschlossen. ins JahrIm 2022.

Geschäftsräume Havariefall wählen Sie bitte folgende Tel.-Nr. 03621 70 97 51.

Baugesellschaft Gotha mbH A.-Creutzburg-Str. 2 99867 Gotha Tel. 03621 771-0 www.bgg-gotha.de

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OSCAS GASTKOLUMNE

Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage

Einfach Schulz: Wer den Schaden hat...

Es ist zu kurz gedacht, die Gesellschaft in geimpft und ungeimpft zu spalten. Das mag politisch bequem und menschlich die einfachste Lösung zu sein.

Sie wissen ja: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

So haben nicht wenige meiner Freunde nach dem wiederholten GastroEngagement meines Unternehmens gefragt, ob ich nicht doch lieber zu einer Domina gehen wolle. Dort wäre die Qual genauso groß, aber zeitlich begrenzt. Ja, ja, da brauchst du keine Feinde mehr...

Vielmehr beschäftigt mich die Frage: Wen beansprucht die Krise in seiner Existenz und wen in seiner Bequemlichkeit. Es ist ein Unterschied, ob ich mein berufliches Lebenswerk verliere, Kredite für die nachfolgende Generation aufnehmen muss oder einfach nur nicht ins Kino darf.

Aber mal ehrlich: Für viele Gewerbetreibenden sind die Maßnahmen – wie die Gaststättenschließung ab einer Inzidenzzahl von mehr als 1500 – schlicht existenzbedrohend. Zumal ich gerade – Stand: Dienstag – nicht mehr in der Lage bin, auf der Stelle und sofort alle Maßnahmen zu nennen, die gerade gültig sind. Oder eben nicht mehr. Oder noch. Oder was auch immer... Und ob alle Maßnahmen wirklich greifen, ist auch offen. „Seit zwei Jahren doktern wir hier an Maßnahmen herum, ob sie effektiv sind, weiß kein Mensch“, kritisierte jüngst ein Bürgermeister im Gespräch. Er war nicht der einzige.

Es ist ein Unterschied, ob ich hilflos zusehen muss, wie mir unternehmerische Entscheidungen abgenommen werden oder ich gesagt bekomme, ohne Maske darfst Du nicht einkaufen.

Hoteliers, Gastronomen, Künstler und Veranstalter leben davon, selbstständig zu denken und auch für ihre Entscheidungen zu haften.

Insofern erscheint es sinnvoll, dass es seit Dienstag einen neuen Pandemie-Expertenrat gibt, der die Bundesregierung beraten soll. Ganz ehrlich: Das hätte die abgewählte Regierung mit Gesundheits-Jens an der Spitze in den vergangenen Monaten auch gebrauchen können. Kompetent besetzt ist das Expertengremium der neuen Bundesregierung.

Übrig geblieben ist die Haftung. Das Denken übernimmt jetzt die Politik. Ich hoffe sehr, dass Sie dabei auch an die Menschen in den Betrieben und ihre Seelen denkt.

Bleibt zu hoffen, dass in der Pandemie-Bekämpfung jetzt mal eine Linie reinkommt, die nachvollziehbar ist. Nicht nur die Gewerbetreibenden im Landkreis Gotha, von denen einige Vertreter auch in dieser Ausgabe zu Wort kommen, wünschen sich das. Ich glaube, wir wünschen uns das alle.

Vom Opa bis zum Enkel. Vom Arbeiter bis zum Unternehmer. Vom Angestellten bis zum Verwaltungschef.

Sonst fühlen wir uns, wie der Mann mit der Maske. Unschuldig in Haft.

Olaf Seibicke Olaf Seibicke ist Direktor des Hotels „Der Lindenhof” in Gotha und Vizepräsident der IHK Erfurt. Er schreibt regelmäßig Kolumnen für unser Oscar-Magazin. Sein Facebook-Account ist einer der meistangesehenen im Kreis Gotha.

Kommen Sie gut ins neue Jahr!

wünscht Ihnen Maik Schulz

vom Korn zum Brot e.V.

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OSCAR AUF SCHIENEN

Fortsetzung von Seite 9: Also war man auf der Suche nach guten Gebrauchten. Doch sowohl in Deutschland als auch im EU-Ausland fand sich zunächst nichts Passendes. Ein Mitglied des Vereins Gothaer Straßenbahnfreunde e. V. wurde dann Anfang 2018 während seines Urlaubs in Basel fündig. Und so begann die spannende, schier unendliche Geschichte, wie aus einer Schweizer eine Thüringer Straßenbahn wurde: Denn die nächste Verjüngungskur der Basler Bahnen in

Gotha ab 2018 war eigentlich eher ein Umbau.

Die Schweiz gehört bekanntlich nicht zur EU. Dort gelten also andere Regeln für die Zulassung einer Straßenbahn, erklärte 2018 Karl-Heinz Koch: „Die Eidgenossen unterscheiden nicht zwischen Straßen- und Eisenbahn – dort heißt alles Schienenbahn. Bedeutet u. a., dass es einheitliche Zulassungskriterien gibt. Wäre die TWSB innerhalb der EU fündig geworden, hätte es eventuell weniger Zulassungsstress

bedeutet. Umzubauen wäre dennoch einiges gewesen.

Basler Trambahnfahrer müssen z. B. nicht kassieren: An jeder Haltestelle stehen Fahrscheinautomaten und man kann auch per Handy sein Ticket ziehen. So weit ist man in Gotha noch lange nicht. Deshalb mussten ein Kassensystem und Entwerter in die Bahnen eingebaut werden. Auch die Anzeigen für die Linie und das Fahrziel waren zu überarbeiten.

Zwei der sechs Basler Bahnen sollen

eigentlich am 21. September 2019 auf Jungfernfahrt gehen – aus Anlass des 90. Geburtstags der Thüringerwaldbahn.

Der Bau der Strecke nach Tabarz begann zwar schon 1914, wurde aber im Jahr darauf wegen des Ersten Weltkriegs und seiner Folgen unterbrochen. Es dauerte 13 Jahre bis zur Wiederaufnahme der Bauarbeiten.

Seit 17. Juli 1929 aber verkehrt nun auf den 22,5 km die Thüringerwaldbahn, liebevoll auch „Urwaldrumpel“ genannt. Sie ist die einzige Überlandstraßenbahn im Freistaat.

Doch der Umbau der Schweizerinnen auf deutsche Normen erwies sich als viel aufwändiger als erwartet und war immer wieder mit neuen Überraschungen gespickt, wie TWSB-Geschäftsführer im März einem Team von „Oscar am Freitag“-TV berichtete.

Nicht zuletzt tat die Pandemie mit Lieferengpässen und -verspätungen das Ihre dazu.

Rainer Aschenbrenner * Herzstück heißt jener Bereich einer Weiche, an dem sich die innenliegenden Stränge der beiden Gleise, die in einer Weiche vereint bzw. getrennt werden, schneiden.

Sie müssen dort unterbrochen werden, damit der Spurkranz des jeweiligen Rades unbeeinträchtigt durch die andere Schiene durchlaufen kann.

Wir wünschen Ihnen

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das neue Jahr.

Besonders bedanken wollen wir uns bei unseren Zustellern und Zustellerinnen.

DEZEMBER 2021

SPD VOR ORT

Für mehr Geld für Feuerwehren, Jugend und einen Spielplatz Für den Haushalt des Jahres 2022 hat die Stadtratsfraktion der SPD/ FDP mehrere Änderungsantrage eingebracht. „Wir wollen mit einem wirkungsvollen Maßnahmen-Paket nochmal etwas für Kinder und Jugendliche, aber auch für unsere Feuerwehr draufsatteln“, so Peter Leisner, Vorsitzender der Stadtratsfraktion. Dabei soll der finanzielle Rahmen für die Entschädigungen in den Freiwilligen Feuerwehren um 2.000 Euro angehoben werden, um den selbstlosen Einsatz der Kameradinnen und Kameraden besser zu würdigen.

Weiterhin soll der Ansatz für die Anschaffung von Schutzkleidung für die Jugendfeuerwehr auf 2000 Euro angehoben werden, der Ent-

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Liebe Leseri

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auch in dies wurf des Haushaltes sieht derzeit em Jahr war es mir nich gönnt, als ei nur 1.000 Euro vor. t verner der Gastg eb tr er unseres sc ad it io nellen Ehre Statt 700 Euro soll das Kinder- und hon namtsemp Gothaer Ti fangs im Jugendforum 3.000 Euro bekomvoli die za hlreichen G begrüßen. äste zu Schon seit men, um dieses Gremium weiter Jahren lad Gothaer SP en die D und die SP aufzuwerten und mit geeigneten D-Stadtrat tion die Vo sf rstände alle Maßnahmen die Aktivität zu err Vereine in rakim Novemb OB Knut K Gotha er ein, um reuch und höhen. im Beisein bei einem Gespräch zu unseres großen Bu kommen. „Und was immer wieder voller ffet gemei Aber wie bei nsam ins so vi Ärger an uns herangetragen elen anderen durch die R Dingen hat ech uns Corona wird, ist der Zustand der saund planen nung gemacht – wir einen Strich bleiben tro sc h o n unseren nitären Anlagen auf Gothas tzdem opti Jahr. Aprop nächsten Em mistisch os planen: pfang im Wie wir bei größtem Spielplatz“, schildert für wichtig kommenden m Haushal e Projekte ts nachbesse sonsten m Leisner die Unzufriedenheit rn wollen u plan unserer Stadt it einer Wei nd dass wir hnachtswu helfen, er fa vieler Menschen, mit denen auch annsch-Aktio hren Sie hie n für Goth r auf diese Dies wird ü seine Stadträte in Kontakt aer Kinder r Seite. brigens mei ne letzte K Januar wer stehen. Die Toiletten auf dem olumne an de dieser Stel im Rathaus ich das verantwortun Spielplatz „BigPlay“ in der le se gsvolle Am unserer Stad t des Beigeo in: Ab se t ü n b eu er nehmen. Ic e Herausfo Leinastraße sind stark verrdneten h freue mic rderung un zum Weihn h sehr auf d wünsche schmutzt und können zum achtsfest u dieIh n en jetzt eine nd zum Ja sichtlich un frohe Zeit hreswechse d gesund!

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Mit einer Erhöhung des Haushaltsansatzes um 3.700 Euro den Jahres beantragt die Fraktion nun mehr die Toilettenanlage, die Geld, um diese zusätzlichen Reiniimmer wieder von Vandalismus und „Wir hoffen sehr, dass wir für unimmenser Verunreinigung betroffen gungen möglich zu machen. Damit sere Anträge auch die Mehrheiten war, am Samstag und Sonntag wiewäre es dann wieder möglich, in im Stadtrat bekommen“, ist Peter der wärmeren Zeit des kommenLeisner zuversichtlich. der zur Nutzung freizugeben.

Jusos und Matthias Hey helfen beim Wünsche-Erfüllen

Schon zum zweiten Mal haben die Mitglieder der Thüringer Arbeitsloseninitiative TALISA e.V. in Gotha eine tolle Aktion gestartet: Zum bevorstehenden Weihnachtsfest will der Verein Freude schenken, und zwar Kindern in sozial benachteiligten Familien. „Es gibt Eltern, die ihren kleinen Schützlingen kaum etwas unter den Weihnachtsbaum legen können, und genau

da wollen wir jetzt helfen“, sagt Dana Franke, Regionalleiterin von TALISA in Gotha.

Wie bereits im vergangenen Jahr sammelt sie mit ihrem Team die Kinderwünsche und die werden an den „Wunschbaum“ im TALISA-Büro in der Gothaer Humboldtstraße 83 gehängt. So will TALISA gemeinsam mit den Wunschpaten Kindern, deren Familien in eine finanzielle Notlage geraten sind, am Heiligabend eine Freude machen.

Mithelfen und diese Idee unterstützen war ganz einfach: Man fragte bei TALISA oder im Bürgerbüro HEYLife in Gotha nach den Wünschen am Wunschweihnachtsbaum, dann konnte man entweder das Geschenk kaufen

und vorbeibringen oder ganz einfach dem Verein etwas spenden, damit der Wunsch in Erfüllung ging. Rund neunzig Wünsche gab es in diesem Jahr.

Einen prominenten Unterstützer hatte TALISA schnell gefunden: Gothas Landtagsabgeordneter Matthias Hey übernahm die Schirmherrschaft dieser Aktion. Er war gleich zum Auftakt der Aktion persönlich in Gotha-West vor Ort und überreichte Dana Franke eine Spende von 100 Euro, „als finanzieller Anschub für diese ungewöhnliche, aber schöne Idee“, so Hey. „Das Schöne ist: Jedes Präsent und jeder Euro kommt an“, meint Hey. Und auch der Juso-Kreisverband Gotha unterstützt die „Weihnachtswunschbaum“-Aktion. „Wir haben es uns als Jusos natürlich nicht nehmen

lassen, unseren Teil dazu beizutragen und haben selbst acht Pakete gepackt, um so die Wünsche von vier Mädchen und vier Jungs zu erfüllen“, so der JusoVorsitzende Nico Milz.

Und nun hofft Hey als Schirmherr mit den Jusos, dass es Dana Franke und TALISA gelingt, gemeinsam mit vielen Helferinnen und Helfern möglichst viele Kinderaugen am Heiligabend in Gotha zum Leuchten zu bringen.

Die Gothaer SPD wünscht Ihnen ein Frohes Weihnachtsfest und alles Gute im kommenden Jahr!

SPD-Ortsverein | 99867 Gotha | Hauptmarkt 36 Telefon: 03621 733216 E-Mail: info@spd-ortsverein-gotha.de www.spd-gotha.de

Stadtratsfraktion SPD/FDP | Stadtratsbüro der Stadtverwaltung Gotha 99867 Gotha | Rathaus | Hauptmarkt 1 Telefon: 03621 222239 E-Mail: spd-fdp.fraktiongotha@gmx.de

Impressum: SPD Gotha, Redaktion: Matthias Hey (V.i.S.d.P.), Hauptmarkt 36, 99867 Gotha

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OSCAR STREAMT

Wer am 3. Dezember am Abend in Siebleben und in der Nähe von St. Helena unterwegs war, der dürfte Überraschendes auf die Ohren bekommen haben. House, Trance und R&B waren zu hören.

MrElectrixx & seine Leidenschaft S P E N D E N F Ü R S I E B L E B E R S T. H E L E N A

Produziert wurde der für eine evangelische Kirche ungewöhnliche FAMILIENUNTERNEHMEN ERFAHRUNG VERSTÄNDLICHKEIT VERTRAUEN DIGITALISIERUNG

Wir wünschen allen Mandanten, Kunden, Geschäftspartnern sowie unseren Freunden ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 9 bis 17 Uhr – individuelle Termine auf Anfrage.

Marktstraße 17, 99867 Gotha Telefon: 03621 72510 Mail: info@hh-makler.de Web: www.hh-makler.de

Sound von Sven Michel, Jahrgang 1976. Den kennt man seit 2005 in der Szene als MrElectrixx – als er sich der elektronischen Musik verschrieb.

Im Alltag jobbt er bei einem Automobilzulieferer, frönt er in seiner Freizeit seit 2000 seinem Hobby und macht Musik. Er hatte und hat diverse Auftritte in Gotha und der Umgebung. „Alles aus Spaß an der Freude…“, wie Sven betont.

MrElectrixx lebt seit vielen Jahren in Siebleben. So wusste er auch davon, dass der Zahn der Zeit an St. Helenas Turm nagt. So sehr, dass er dringend einer Sanierung bedarf.

Nun ist die Gemeinde von St. Helena eine offensichtlich weltoffene: Dort finden eben nicht nur Gottesdienste statt. Man öffnet das Gotteshaus auch für diverse Konzerte. Auch MrElectrixx trat dort schon einmal 2019 auf.

Deshalb lag es nahe, dass er sich revanchieren wollte. Sven kontaktierte Pfarrer Hans-Jürgen Dehne und schlug ein Benefizkonzert zuguns­ten von St. Helena vor.

Das war’s dann auch, was die ungewöhnliche Klangkulisse am 3. De-

zember ausmachte. MrElectrixx blieb ohne Publikum vor Ort, streamte aber seine Performance via Twitch. Dieses Portal – auch Twitch.tv genannt – ist ein Live-Streaming-Videoportal.

Einst vorrangig zur Übertragung von Videospielen genutzt, bei denen den E-Sportlern und Videospielern über die Schulter geschaut und mit ihnen gechattet werden konnte, haben sich seit Beginn der Pandemie dort immer mehr DJs gefunden, die ihre Acts streamen. Deshalb, weil Twitch eben interaktiv ist – das Publikum mit den Künstlern interagieren kann.

Den Effekt nutzte Sven und bat um Spenden. In der Zeit von 17 Uhr bis 23 Uhr kamen so 120 Euro zustande.

Das Geld ist derweil beim Evangelischen Kirchenkreis Gotha eingeganra gen.

Fröhliche Feiertage

Wir wünschen Ihnen frohe und besinnliche Weihnachten Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Lieben, genießen Sie die selbstgebackenen Plätzchen und das wohlig warme Zuhause. Starten Sie gut in ein neues Jahr – mit Energie von hier. www.stadtwerke-gotha.de 2021_01_Gotha_AZ_Weihnachten_Oskar_148x105.indd 1

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OSCAR EHRENAMTLICH

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„Gib mir die (Weihnachts-)Kugel…“ WIE DIE „HELPING ANGELS“ WEIHNACHTSWÜNSCHE ERFÜLLEN WOLLEN „Geben ist seliger denn nehmen…“ Aller Ehren wert ist solch Einstellung; umso mehr, denkt man nicht nur so und redet darüber, sondern lässt solch Worten auch Taten folgen.

Das machen die „Helping Angels“ aus Gotha. Sie wurden bekannt, weil sie letzte Wünsche von Sterbenskranken erfüllen. „Helping Angels“ können aber noch mehr – nämlich Weihnachtswünsche erfüllen: 16 Kinder leben auch über die Feiertage im Kinderheim „Kleine Eiche“ in Winterstein.

Sie haben Lern- und Leistungsstörungen und weisen zudem sozialpädagogische Beeinträchtigungen auf. Die 16 nun haben – jeder für sich – eine Weihnachtsbaumkugel gebastelt, in der ein kleiner Steckbrief war, mit dem sie sich vorstellten und obendrein ihren Weihnachtswunsch hinterlegt.

Diese 16 Wunsch-Weihnachts-

baumkugeln hängten die „Helping Angels“ an einen Baum, der in der „PI clean Textilreinigung“ in Gothas Harjesstraße stand. Mike Creutzburg hatte den Engeln seinen Geschäftsraum angeboten, weil der bisherige Partner für diese Aktion, der real-Markt, nicht mehr zur Verfügung stand.

Und so wurde es halt in doppelter Hinsicht eine saubere Sache: Denn Kunden der Textilreinigung von Creutzburg, denen der tiefere Sinn der vorweihnachtlichen Dekoration erläutert wurde, fassten sich ein Herz und ins Portemonnaie, um die Wünsche der Kinder zu erfüllen. Deshalb können Christian Korff und weitere Engel am 23. Dezember nun 16 Geschenkpakete in Winterstein übergeben. Den Kontakt zum Haus hatte Engel Katja Dreißigacker hergestellt, die die Einrichtung kannte.

Creutzburg ist infolge dieser Akti-

on zudem Kooperationspartner der hilfreichen Engel geworden: Alles in allem also eine wirklich runde Geschichte…

Im Vorjahr hatten die „Helping Angels“ in einer vergleichbaren Aktion dem SOS-Kinderdorf und deren Bewohnern in Erfurt Gutes getan.

Noch ist diese Aktion nicht beendet, schmiede man schon Pläne für 2022. Was das genau wird, verriet Christian Korff nicht. Dass es wieder „eine wirklich coole Sache“ werden würde, schon. „Hilfe fürs Ahrtal immer noch nötig…“ So gar nicht weihnachtlich ist die Stimmung in einer Region, in die Korff & Co. nun schon das sechste Mal nicht mit leeren Händen oder Lkw reisten – ins Ahrtal.

Aus der öffentlichen Wahrnehmung und Anteilnahme ist die von einer gewaltigen Schlammflut

heimgesuchte Gegend schon länger. Umso ehrenwerter die Ausdauer und Beharrlichkeit der Gothaer. Sachspenden aller Art im Wert von gut 10.000 Euro haben sie dorthin geliefert. Jeder Transport ist immer wieder eine logistische Meisterleistung und ohne Partner und Sympathisanten kaum zu stemmen.

Zu den Partnern gehört auch RalfGunter Brand. Der Feuerwehrmann aus Waltershausen engagiert sich ebenfalls im Flutgebiet von Anfang an und hatte zu einem Spendenmarathon zum Kindertag im September im Gothaer Volkspark-Stadion aufgerufen.

14 Bobby-Cars konnten ersteigert werden. Brand konnte deshalb am 1. Adventswochende der Kita „St. Johannes der Apostel“ in Dernau 8.001,01 Euro übergeben.

Fortsetzung: nächste Seite >>>

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OSCAR EHRENAMTLICH

>>> Fortsetzung von Seite 17:

Burkhardt seine Idee auf seiner Homepage: „Man gibt den Menschen dadurch nicht nur eine große finanzielle Sicherheit, sondern auch die Hoffnung. Die Hoffnung, dass sie schon bald wieder in ihren eigenen vier Wänden wohnen können.“

Das 15. Bobby-Car (Foto) hatte sich Christian Korff gesichert. Auf dem hatte sich Landrat Eckert, Oberbürgermeister Knut Kreuch, zahlreiche bekannte Sportler der Region und sogar ein Bob-Team aus Australien mit ihren Unterschriften verewigt. Dafür kam nun ein dreistelliger Betrag zusammen, der als Geldspende ins Ahrtal fließt.

Wie dringend so etwas ist, erlebten Korff und seine Begleiter am ersten Adventswochenende. Da waren sie in Ahrbrück, „einem Ort, wo bisher noch keine einzige Hilfe angekommen war“. Sie trafen auf ein Ehepaar jenseits der 80. Das hat außer einem Campingstuhl und einen Campingtisch nur noch ein Bett und einen Schrank im stark zerstörten Haus. Beheizbar ist es nicht, sodass ein kleines Zimmerchen unterm Dach, in dem sie schlafen, notdürftig mit Kerzen erwärmt wird.

Mit 5 Euro eine große Sache ermöglichen Ebenfalls neuer Schirmherr der „Helping Angels“ ist Jörg Burkhardt, den Korff im Zuge der Hilfsaktionen im Ahrtal kennenlernte.

Der Zauberer und Magier, der beim „Supertalent 2020“ abräumte, hat eine ungewöhnliche Hilfsaktion gestartet: Seine Idee war, dass Menschen mit einer Spende von 5 Euro monatlich per Dauerauftrag den Wiederaufbau von zerstörten Häusern mitfinanzieren können.

Bisher sind es fast ein halbes Hundert solcher „5-Euro-Häuser“

Beim Angels-Partner Mike Creutzburg grüßt derzeit der Weihnachtsmann. Die Helping Angels helfen aktuell beim Erfüllen von Weihnachtswünschen.

Foto: ra

(Homepage www.joerg-burghardt. de/5-euro-haus). „Wer 5 Euro im Monat für die betroffenen Häuser spendet, wird es

kaum merken. Wenn es aber gelingt, 100, 200, 300 oder 400 Spender zu gewinnen, dann merken das die Empfänger auf Ihren Konten aber ganz gewaltig“, erklärt

Eine junge Frau, die das erste Mal Korff begleitet hatte, brach vor Erschütterung in Tränen aus, konnte sich lange nicht beruhigen. „Kein Wunder; man kann sich diese Not und dieses Elend nicht vorstellen“, fügt Korff hinzu.

Rainer Aschenbrenner

Ticket-Shop am Hauptmarkt Mo – Mi 9.30 – 15.00 Uhr Donnerstag 9.30 – 16.30 Uhr Freitag 9.30 – 15.00 Uhr

Mit Musik ins neue Jahr!

Konzerte mit Ragna Schirmer

Barock Impuls

FESTLICHES NEUJAHRSKONZERT

LICHT UND LEIDENSCHAFT

Ein festliches Neujahrsprogramm mit Werken von u. a.

Leonard Bernstein, Johannes Brahms, Gaetano Donizetti, Nico Dostal und Johann Strauss.

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Sergeij Prokofjew mit der Solistin Ragna Schirmer.

Ein festliches Barock-Konzert am 30. Januar in der Gothaer Margarethenkirche.

Do, 20. Januar 2022 | 20 Uhr A 4 | Kulturhaus Gotha

An dieser Stelle machen wir bereits gerne eine Ankündigung: Der Blockflötist und Dirigent Maurice Steger hat schon mehrfach bei unseren Barockkonzerten für große Begeisterung gesorgt. Auch diesmal hat er wieder ein attraktives Programm dabei.

Sa, 1. Januar 2022 | 11 Uhr B3 | Kulturhaus Gotha Solistin / Moderation: Jeannette Wernecke, Sopran

Solistin: Ragna Schirmer (Klavier) Dirigent: Markus Huber

Dirigent / Moderation: Charles Olivieri-Munroe Unser Festkonzert wird Sie fröhlich, heiter und beschwingt auf 2022 einstimmen.

Opern-, Operetten-, Musical-, wie tänzerische Orchesterklänge stehen auf dem Programm. Die vielseitige Sängerin und Schauspielerin Jeannette Wernecke wird Sie als Moderatorin begeistern, zaubert sie Ihnen doch mit manch freudig klingendem Luftsprung Ihr schönstes Lächeln ins Gesicht. An ihrer Seite steht mit Charles Olivieri-Munroe unser erster Gastdirigent.

Beide bürgen gemeinsam mit dem Orchester für einen perfekten musikalischen Neujahrstag.

BAROCK-KONZERT MIT MAURICE STEGER

Wo Maurice Steger draufsteht, ist Barock drin. Wie schon bei seinem Gastspiel in der vergangenen Konzertsaison hat der Schweizer Blockflötenvirtuose ein Programm mit erlesener Barockmusik zusammengestellt.

Mozarts „Figaro-Ouvertüre“ wird sehr oft als Eröffnungsstück im Konzertsaal gespielt. Angesichts ihrer quirlig-sprudelnden Vitalität mit scharfen dynamischen Kontrasten und einem enormen Crescendo gegen Ende ist heute kaum zu glauben, dass Mozart ursprünglich einen langsamen Mittelteil geplant hatte.

Prokofjews 7. Sinfonie wiederum lebt jedoch insbesondere von ihrem märchenhaft-orientalischen Charakter, wie wir hören werden. Seit einigen Jahren schon beschäftigt sich Ragna Schirmer, unsere Konzert-Solistin und vormalige Artist in Residence, mit Clara Schumann. Für das zur Aufführung kommende, vierte, Klavierkonzert Ludwig van Beethovens, das Clara Schumann liebte, schrieb die Witwe Robert Schumanns die Kadenz für den dritten Satz. Beethovens romantisch anmutendes Werk zählt in der Musikwelt zu den größten Klavierkonzerten.

Festlichen Glanz verspricht sein Auftritt in der Gothaer Margaethenkirche (Konzertbeginn wird noch terminiert). Unterstützt von der Thüringen Philharmonie GothaEisenach, hat unser Solist mit dem grandiossen Spiel auf seiner Blockflöte immer wieder einen großen Auftritt.

Seit Oktober 2020 ist unser Gothaer Ticket-Shop-Büro am Hauptmarkt 33 in Gotha für Sie geöffnet. Gegenüber dem Rathaus, zentral und mitten im Zentrum der Stadt, ist es leicht zu finden. Hier berät Sie unsere Mitarbeiterin Frau Bischoff zu all unseren Konzerten, Veranstaltungen, Abonnements und Konzertgutscheinen. Wenn Sie jemanden mit unseren Konzertkarten und Gutscheinen überraschen möchten, finden Sie hier sogleich zahlreiche Geschenkmöglichkeiten. Wie wäre es mit einem Präsentkorb mit musikalischen Köstlichkeiten? Mit Pasta in Form von Musiknoten? Oder mit einem guten Riesling vom Weingut Spohr – mit Namensverwandtschaft zu unserem einstigen Hofkapellmeister und Violinen-Virtuosen Louis Spohr? Sie werden vieles im Shop entdecken, was mit Musik zu tun hat. Wir bieten ausgewählte Bücher, Lesezeichen, aber auch CD-Aufnahmen unserer Philharmonie an. Wählen Sie in Ruhe auch unsere regionalen Produkte aus, nehmen Sie im eigens gestalteten Ekhof-Ambiente auf unserem bequemen Sofa Platz, während Sie sich beraten lassen.

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OSCARS INTERVIEW

Fachkräfte halten

IM GESPRÄCH MIT JOHANNES LANGENKAMP Seit 1. Juli diesen Jahres ist Johannes Langenkamp der neue Chef der Agentur für Arbeit in Gotha. Sechs Monate sind also vergangen. Grund genug für uns, mit dem gebürtigen Münsteraner ein Gespräch zu führen.

Sie sind nun sechs Monate Chef der Arbeitsagentur in Gotha. Wie geht es Ihnen?

Sehr gut. Die Arbeit macht mir viel Freude und ich sehe, wie engagiert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. Ich wurde mit offenen Armen empfangen und finde es unglaublich, was wir (schon) in den ersten sechs Monaten geschafft haben. Wir sehen, trotz der Pandemie, eine sehr gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Im November war die Arbeitslosigkeit im Kreis Gotha auf dem historisch niedrigsten Wert.

Das klingt nach positiven Aussich-

ten für 2022, oder?

Zum Jahresende und im Winter steigen saisonal immer die Arbeitslosenzahlen an. Ab dem Frühjahr 2022 rechne ich aber wieder mit sinkenden Arbeitslosenzahlen.

Damit wird das Angebot an Fachkräften immer geringer, was die Unternehmen vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Aktuell sehen wir, dass die erneuten CoronaEinschränkungen die Zahl der Kurzarbeiter ansteigen lässt. Auch sehen wir eine Zweiteilung bei unseren Kunden. Gut ausgebildete Arbeitslose können wir schnell wieder in neue Jobs vermitteln.

Anders sieht es bei Langzeitarbeitslosen oder Menschen mit Handicaps aus. Da brauchen wir deutlich länger.

Das Thema Fachkräftemangel ist vielerorts zu hören… …und die Corona-Pandemie hat diesen noch verschärft. Gerade aus

Bereichen, die vom Lockdown betroffen waren, sind Fachkräfte abgewandert. Diese können nicht ersetzt werden. Im Gesundheitswesen, Einzelhandel, Hotel und Gastronomie fehlen Fachkräfte schmerzlich. Diese Entwicklung zieht sich über alle Branchen hinweg. Gut ausgebildete Fachkräfte werden überall gesucht. Gleichzeitig befinden wir uns mitten im demografischen und technologischen Wandel.

Die Demografie haben Sie angesprochen, wie können Unternehmen denn künftig Fachkräfte gewinnen und halten?

Zwei Zahlen verdeutlichen die demografische Entwicklung sehr anschaulich: in Thüringen werden jeden Tag 44 Kinder geboren, während 83 Menschen versterben. Das alleine zeigt die Dramatik. Ich sehe fünf Säulen, um die Fachkräfte für die Zukunft zu sichern.

1. eigene betriebliche Ausbildung, 2. Qualifizierung von Mitarbeitern, 3. Einstellung von Arbeitslosen, auch wenn diese nicht alle Anforderungen erfüllen, 4. Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland, 5. Nutzung neuer Technologien.

Es wird in allen Unternehmen einen Mix aus diesen genannten Maßnahmen brauchen, um den Fachkräftebedarf zu decken.

Johannes Langenkamp leitet die Agentur für Arbeit in Gotha

Foto: Agentur für Arbeit

Sie sprechen immer wieder vom Technologischen Wandel. Wie kann man darauf reagieren?

Schauen wir nur, was seit März 2020 alles passiert ist: Homeoffice, Videokonferenzen, Online-Seminare, sind nur einige Stichworte. Wir befinden uns neben dem technologischen Wandel auch in der Transformation im Automobilbau. Auf diese Entwicklungen müssen wir uns einstellen. Deshalb wird Weiterbildung ein bedeutender Schlüssel sein für Unternehmen und Mitarbeitende. Beschäftigte müssen rechtzeitig qualifiziert werden, damit sie wettbewerbsfähig bleiben. Wir unterstützen dabei mit der Berufsberatung im Erwerbsleben. Hier erfahren Mitarbeitende und Unternehmer, welche Weiterbildungen und Fördermöglichkeiten es gibt. . red

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08.04. - 10.04.

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29.04. - 01.05.

15.05. - 20.05.

14.09. - 20.09.

„ARISE Grand Show“ im Friedrichstadtpalast Berlin – Potsdam 210,- € Frauentag mit Konzertveranstaltung im MARITIM Hafenhotel Rheinsberg 456,- € Kamelienblüte am Lago Maggiore – Locarno – Como 428,- € Gaudifahrt im Frühling nach Tirol – Parkhotel Matrei 339,- € „Madame Butterfly“ in der Semperoper in Dresden – Hotel Holiday Inn**** 342,- € IFA Hotel Graal Müritz – Ostseebad – Rostock und Fischland Darß 752,- € Tulpenmeer & Grachtenflair in Holland – Keukenhof – Käse und Holzschuhe 373,- € „Romantisches Südschweden“ – Stockholm – Schärenkreuzfahrt & Sörmland 987,- € Donaukreuzfahrt mit der MS Princess de Provence – Passau – Budapest ab 1.389,- €

Am Ende des alten Jahres danken wir unserer Kundschaft für das uns entgegengebrachte Vertrauen.

Wir wünschen ein frohes Weihnachtsfest und für das kommende Jahr viel Glück und Erfolg.

OSCARS GAST-KRITIK

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Angemerkt

O S C A R S S TA D T- G E S C H I C H T E N : „Ta x i - N ä c h t e " ( 2 ) Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit möchten wir uns zu dem Artikel „Taxi-Nächte” von Holger Bosse, in Ihrer Ausgabe vom 26.11.2021 äußern.

Als allererstes möchten wir uns bei Ihnen bedanken, dass Sie uns in dieser, für uns, geschäftlich sehr schweren Zeit, so sehr mit Ruhm bekleckert haben.

Wie Sie am eigenen Leib erfahren haben, gehen die meisten Taxiunternehmen nicht mal ans Telefon.

Es wäre schön gewesen, hier auch mal namentlich zu erfahren, bei wem Sie es alles probiert haben, bevor Sie unsere Nummer gewählt haben. Unseren Namen konnten Sie ja auch nicht oft genug benennen.

Nach sorgfältiger Prüfung des Sachverhaltes, ist es uns im Nachhinein gelungen, die Umstände für Ihren „Nicht-gewollten-Stadtbummel“ zu recherchieren.

Richtig ist, dass unser Disponent

Ihnen mitgeteilt hat, dass in einer halben Stunde ein Taxi Sie abholen wird. Dieses war mit einigen Minuten Verspätung zu Ihnen unterwegs. Wir haben Sie in diesem Zeitraum zweimal versucht unter angerufener Nummer zurück zu rufen, aber leider sind Sie nicht dran gegangen. Der Taxifahrer hat am Abholort keinen mehr vorgefunden.

Ihrerseits hätten Sie ja auch nochmal anrufen können und nachfragen. Hier hätten Sie erfahren, dass das Taxi mit ein paar Minuten Verspätung zu Ihnen unterwegs ist.

In Zeiten einer Pandemie ist es sehr schwer einen normalen Alltag zu gewährleisten.

- Versuchen Sie mal einen Termin auf einer Behörde zu bekommen: hier haben Sie Wartezeiten zwischen 4 und 6 Wochen und ans Telefon bekommt man auch niemanden.

- Bei Ärzten oder Vorsorgeterminen müssen Sie Stunden, Wochen

oder gar Monate warten.

- Schauen Sie auf den Bahnbetrieb: Jeder 3. Zug hat erheblich Verspätung und fällt ganz aus.

- In der Handwerker- oder Baubranche haben Sie monatelange Wartezeiten.

- Bestellen Sie einen Neuwagen: Hier liegen die Wartezeiten bei teilweise über einem Jahr.

In solchen schweren Zeiten sollte jeder Bürger etwas Verständnis und Geduld aufbringen und nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.

Wir sind froh darüber, dass wir das einzige Taxiunternehmen waren, das überhaupt Aufträge annimmt und Fahrgäste (wenn auch mit einigen Minuten Verspätung) befördert. Wir geben immer unser Bestes für unsere Kunden.

Ihnen eine besinnliche und ruhige Weihnachtszeit wünscht das Team von Taxi Fischer!

Guten Tag, liebe Leser, für jene, die den ersten Teil der Taxi-Nächte nicht vor Augen haben, haben wir diesen Beitrag wie auch die links neben stehende Antwort noch einmal auf der Website veröffentlicht – nachlesbar unter www.oscaram-freitag.de (Rubrik: Kolumnen).

Die Antwort links auf die Beschwerde von Holger Bosse lässt nichts an Eindeutigkeit missen. Und wenn ich ehrlich bin, dann hat das Team von Taxi Fischer aus seiner Sicht natürlich Recht.

Die Beispiele sind auch nicht ganz von der Hand zu weisen.

Worauf ich aber hinweisen will, ganz ehrlich – und das ist nicht die Schuld des Gast-Autoren Holger Bosse: Wir hätten den Firmen-Namen anonymisieren sollen. Unabhängig davon: Weil wir es nicht gemacht haben, gab es diese Antwort. Und die ist lesenswert! Maik Schulz

GESUNDHEITSKOLUMNE

Geschrieben von Tim Barnikol (Sporttherapeut)

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• Einzeltherap ie • Rehasport • Vereinsspor t

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schützende Gelenkkapsel, um ein ausgetauschtes Gelenk, nach etwa drei Monaten als ausreichend verheilt.

Vorher sind abspreizende und rotierende Bewegungen im Gelenk mit Vorsicht zu genießen. Vor allem, während das Bein angebeugt wird. Trotzdem kann und muss auch vorher im richtigen Maße trainiert werden, um Heilungsprozesse zu beschleunigen. Allerdings sollte genau auf Schmerzen geachtet werden. Das kann man sehr gut auch auf die Übungen auf der Federkernmatratze ummünzen.

In diesem Sinne wünsche ich vorsichtig sinnliche Festtage!

Gleic

Das Fest der Liebe in einem anderen Kontext! Draußen ist es kalt, drinnen nicht. Draußen schneit es, drinnen regnet es warme Liebesbekundungen. Da könnte man doch eigentlich… Wenn da nicht die neue Hüfte oder das neue Knie wären.

Als ich einen Artikel über das Tabuthema Fortpflanzung nach Hüft-OP las, habe ich erst ein wenig geschmunzelt. Dann ist mir die Problematik aber schnell klar geworden.

Wir haben ständig mit der gleichen Frage zu tun. Wann ist ein neues Gelenk voll belastbar? In den ersten Tagen nach einer OP wird man gut aufgeklärt. Bewegung ja, aber nicht zu viel. Wie geht es dann aber weiter? Grundsätzlich gilt die

Reha-Sport-Zentrum Gotha | Oskar-Gründler-Str. 2 |99867 Gotha | Tel.: 03621 3506150

www.rehasportzentrum-gotha.de

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OSCARS STAR-INTERVIEW

The Witcher – Staffel 2

E I N G E S P R Ä C H M I T H A U P T D A R S T E L L E R H E N R Y C AV I L L „The Witcher“ ist zurück! Die erste Staffel der US-amerikanisch-polnischen Fantasy-Serie nach den Romanen von Andrzej Sapkowski euphorisiert seit 2019 eine große Fanbasis. Nun ist der einsilbige und schlagkräftige Monsterjäger Geralt von Riva wieder im Geschäft. Der Streamingdienst Netflix präsentiert ab dem 17. Dezember neues vom Hexer. In die Titelrolle schlüpfte einmal mehr Schauspieler Henry Cavill (38). Wir sprachen mit dem Star aus „Man of Steel“ und der Erfolgsserie „Die Tudors“.

Mr. Cavill, ist es aufregend, aber auch ein bisschen furchteinflößend, die neuen Drehbücher zu bekommen, weil man nicht weiß, ob sie so gut sind wie die der ersten Staffel?

Ja. Man weiß nie, was auf einen zukommen wird. Ich bekam das Drehbuch erst ein paar Monate vor Drehbeginn. Ich hatte keine Möglichkeit, in irgendeiner Weise auf die Handlung

Einfluss zu nehmen. Lauren (Anm.: Lauren Schmidt Hissrich, die Urheberin, Produzentin und Autorin) hat eine besondere Vision für diese Serie. Es ist ihre ganz eigene Version der Geschichte. Ich setze mich dafür ein, dass sich meine Figur Geralt, die ich aus den Büchern von Andrzej Sapkowski sehr liebe, in der Serie so stark niederschlägt, wie Laurens Vision und ihre Version der Geschichte es erlauben.

Die Hauptfiguren Geralt und Prinzessin Ciri fanden am Ende der Staffel 1 zusammen. Können Sie eine kleine Anekdote vom Set teilen, die Ihr Verhältnis zu Ciri-Darstellerin Freya Allan beim Dreh der 2. Staffel beschreibt?

Freya und ich haben viele Tage damit verbracht, draußen in der Nässe und Kälte zu sitzen. Es ging nur darum, diese Tage zu überstehen und zu versuchen, den Szenen so viel Leben wie möglich einzuhauchen. Freya ist wirklich gut darin, immer genau die

richtigen Fragen zu stellen. Sie will das Warum hinter einer jeden Szene verstehen. Freya ist immer auf der Suche nach ihrer Wahrheit, wie sie es als Schauspielerin ausdrückt. Es ist wunderbar, in ihrer Nähe zu sein.

Manchmal habe ich auch ein paar weiterführende Informationen über das Buch und darüber, was man im Drehbuch gerade erreichen will. Das kann helfen.

Wie die Geschichten des polnischen Autors Andrzej Sapkowski greift auch die Serie ernsthafte Themen wie Rassismus und Vertreibung auf. Sehen Sie auch darin eine Stärke der Show?

Ich denke, dass dieser Aspekt definitiv im Vordergrund steht, ja.

Wir wollen nicht zu viel verraten.

Ich glaube, es wurde in der ersten Staffel mit der Beziehung zwischen den Elfen und den Menschen angesprochen. In Sapkowskis Buch ist alles natürlich noch ein bisschen komplexer. Es geht nicht nur um Elfen und Menschen, sondern auch um Gnome und Zwerge.

Vielen Dank

Glauben Sie, dass Sie mit einem durchschnittlichen mittelalterlichen Schwertkämpfer mithalten könnten? (lacht) Nein! Was ich zeigen kann, ist großartig für Filme geeignet. Diese Techniken sind definitiv eher ins Reich der Fantasie einzuordnen.

Wenn man sich Schwertkämpfe im mittelalterlichen Stil anschaut, dann sieht das ganz anders aus als in einem Film. Diese Technik lässt sich vielleicht nicht so gut übersetzen, sie wirkt nicht so dynamisch, auch wenn sie viel effizienter ist.

Gab es Kratzer und blaue Flecken?

Ich glaube, man kommt immer mit Kratzern und blauen Flecken aus einer Show. Bei jeder Art von Stuntsequenz gibt es definitiv Schrammen.

Aber die schlimmste Verletzung, die ich mir zugezogen habe, hatte eigentlich nichts mit dem Schwertkampf zu tun. Ich habe mir eine Sehne am Bein teilweise gerissen, als ich durch den Wald gerannt bin. >>>Fortsetzung: Seite 23 für die gute Zusammenarbeit und Ihre Treue, die Sie uns in diesem schwierigen Jahr entgegengebracht haben.

Wir wünschen Ihnen allen eine besinnliche Weihnachtszeit und ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2022.

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OSCARS STAR-INTERVIEW >>>Fortsetzung von Seite 22 Müssen Sie im Alltag auf Vieles verzichten, um in Form zu bleiben?

Ja, ich muss eine strenge Diät einhalten und kontrollieren, was ich konsumiere und zu mir nehme. Das ist so eine Sache. Vor allem, wenn man wie eine bestimmte Figur aussehen will.

Wenn ich in einer Szene ohne Hemd auftrete, muss mein Äußeres der Serienfigur natürlich möglichst genau entsprechen. Das erfordert eine Menge Disziplin.

Sind Sie ein streng rational eingestellter Mensch oder ist in Ihrem Denken Platz für das Unerklärbare – nicht unbedingt für Hexer oder Elfen, aber für Dinge, die den menschlichen Verstand übersteigen?

Eigentlich bin ich ziemlich rational.

Aber in meinem Kopf ist auch Platz für Unerklärbares, absolut. Zumindest glaube ich das gerne. Ich denke, dass es so vieles gibt, was wir noch nicht verstehen. Das ist doch etwas Wunderbares. Auch in romantischer Hinsicht habe ich die Hoffnung, dass es Dinge gibt, die über das hinausgehen, was wir heutzutage als Wissenschaft bezeichnen.

Fantasy-Fans sind eine sehr spezielle Gattung. Bekommen Sie auch Fanpost von Zuschauern, die die Sache ein wenig zu ernst nehmen?

Mich erreicht so manche Zuschrift.

Die Leute, die sie schicken, sind immer positiv gestimmt. Ich finde es gut, wenn die Leute sich ernsthaft mit

23 Fantasy auseinandersetzen. Ich mag es besonders, online zu gehen und die Beiträge von Menschen zu lesen, die ihre Gedanken und Meinungen teilen. Für mich ist das sehr, sehr wichtig, denn auch ich liebe Fantasy.

Und ich möchte, dass die Dinge, die ich liebe, für alle so überzeugend wie möglich dargestellt werden. „The Witcher“ hat auch eine sehr humorvolle Seite. Wie wichtig ist ihnen dieser Aspekt der Serie?

Für mich ist das sehr wichtig. Beim Witcher ist es sehr wichtig, einen dreidimensionalen Charakter zu erschaffen. Geralt ist komplex, er ist nuanciert, viel mehr als nur die Summe seiner Teile. Der Charakter, den wir in den Büchern entdecken, ist außerordentlich gut geschrieben. Dazu gehört auch der Humor. Deshalb ist es für mich wichtig, all diese Facetten von Geralts Persönlichkeit einzubeziehen. Dafür setze ich mich sehr ein.

In den Geschichten geht es auch darum, als Monster betrachtet zu werden, nur weil man anders ist. Gab es in Ihrem Leben eine Phase, in der Sie sich als Außenseiter gefühlt haben?

Ich fühle mich oft wie ein Außenseiter, ja. Als ich jünger war, fühlte ich mich wie ein Außenseiter, besonders in der Schule. Ich war nicht sehr beliebt. Ich habe es nicht geschafft, Freunde zu finden und gehörte einfach nicht zu den coolen Kids. Und dann bin ich zur Schauspielerei gestoßen. Ich schätze, ich habe mich in meinem Leben nie sehr angepasst. Wenn man dann

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Service in Waltershausen Wir wünschen all unseren Kunden ein recht frohes Weihnachtsfest sowie ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.

Ganz besonderer Dank gilt Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Treue.

Wir werden auch weiterhin bemüht sein, Ihre Wünsche „Rund um’s Auto“ zu Ihrer vollsten Zufriedenheit zu erfüllen.

stärker in der Öffentlichkeit steht, fühlt man sich auch ein bisschen wie

stinken und nicht gerne duTV: Neues Kultur- &Männer Freizeitmagazin schen.

Am 23. Dezember veröffentlicht die Oscar-am-Freitag-Redaktion die Premiere eines Kultur- & Freizeit-Magazins.

Einer der Redakteure des Magazins ist Thüringens einziger hauptberuflicher Film- und TVJournalist André Wesche, der in der Premieren-Ausgabe seine TOP-5-Kinofilme vorstellen

wird. Darüber hinaus werden weitere im Landkreis Gotha durchaus bekannte Persönlichkeiten im „3-Freunde"-Magazin für Kunst, Kultur und Freizeit eine Rolle spielen.

Wo Sie das sehen können? Im Lokalfernsehen, bei youtube und unter www.oscar-am-freitag.de! Wird Spaß machen!

ein Außenseiter. Jeder behandelt dich anders, das wird ein Teil deines Lebens.

Staffel 3 ist bereits geordert. Müssen Sie aufgrund Ihrer Verpflichtung interessante Angebote ablehnen?

Warum waschen sich Witcher nie?

Ich hatte das Glück, aus Rollen, die mir in den letzten Monaten und Jahren angeboten wurden, auswählen zu können. In diesem Stadium geht es nur noch um die Terminplanung.

Ich musste noch nichts ablehnen, weil es nichts gab, bei dem mir gesagt wurde: „Gut, wir ziehen das in diesem konkreten Zeitraum durch und du musst jetzt bereit sein. Wenn du es nicht schaffst, dann kannst du es nicht machen.". Alles blieb immer für mich verfügbar. Wenn ich etwas heute nicht schaffe, dann verschiebt man es eben. Dafür schätze ich mich wirklich sehr glücklich.

(lacht) Ich glaube, Witcher waschen sich schon. In der Serie gibt es diesen kleinen Running Gag, von dem ich gar nicht weiß, woher er stammt. Ich würde sagen, dass es für einen Witcher wahrscheinlich klug wäre, sich zu waschen. Ich glaube, früher, als die Menschen noch nicht die gleichen Möglichkeiten hatten wie heute, war Körperpflege eine seltenere Erfahrung als heute. Aber ich denke, dass ein Witcher auf seine Hygiene und seine Gesundheit achtet, vor allem, wenn es um Wunden geht. Sie waschen sich also. Ich glaube, es ist nur ein augenzwinkernder Witz, dass

Die Fragen stellte André Wesche.

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OSCAR FRAGT NACH

Flammende Botschaften

E I N G E S P R Ä C H Ü B E R D E N Z U STA N D D E R A P F E L STÄ DT Im Advent leuchten Kerzen symbolisch für die zunehmende Erhellung in Vorfreude auf „das Licht der Welt“, die Geburt von Jesus Christus. Jene hunderte, die am vorigen Freitag das Apfelstädt-Wehr in ihr mildes Licht tauchten, brannten hingegen als flammende Mahnung – zum zweiten Mal nach 2020.

Die Mahnung – organisiert von der Bürgerinitiative (BI) „Lebensraum Apfelstädt“ – galt denen, die mit der BI um den Fluss und seine Zukunft kämpfen.

Sie sollte Mut machen, alle Unterstützer motivieren, nicht nachzulassen.

Zugleich war es eine flammende Botschaft an all jene, die es offensichtlich darauf anlegen, die Apfelstädt versiegen zu lassen.

Einer der wichtigsten Akteure im Kampf für den Fluss ist Rico Heinemann. Mit ihm sprach „Oscar am Freitag“: Solch Erleuchtung braucht es wohl in diesen Tagen?

Ja, wir wollten zeigen, dass wir am Ball bleiben. Vieles passiert derzeit im Hintergrund. Nicht alles können wir kommunizieren. Aber wir sind da, sind breit aufgestellt – das wollten wir zeigen und das kam gut an.

Corona bremst offenkundig auch Sie aus – die jüngste Bürgerversammlung wurde ja deshalb abgesagt… …weil wir natürlich die Regeln einhalten wollen. Unser Anliegen zieht allerdings solche Kreise und mobilisiert so viele, dass man das halt aktuell nicht mehr in einem Saal machen kann. Wir spielen nicht mit dem Feuer. Deshalb nutzen wir Möglichkeiten von Frischluft-Veranstaltungen – wie eben jüngst am Wehr.

Wie geht es Ihrem Sorgenkind, der

Apfelstädt?

Nicht gut. Trotz recht üppiger Niederschläge in diesem Jahr fiel die Apfelstädt wieder trocken. Immerhin rund 1/3 mehr Wasser als in anderen Jahren stand zur Verfügung. Wir haben beobachtet, dass nur nach Starkregen der Pegel wieder steigt.

Aber wen wundert das, wenn täglich 45.000 Kubikmeter Wasser – damit kann man 180.000 Badewannen füllen – zu Gunsten der Westringkaskade abgegraben werden?!?

Und dann stellt sich Thüringens Umweltministerin Siegesmund hin und nennt immer noch den Klimawandel als Ursache. Sie lügt schlichtweg.

Das ist ein harter Vorwurf… …den wir belegen können. Wir haben das ganz genau übers Jahr be-

obachtet. Dafür haben wir inzwischen ausreichend Belege.

Ein Beispiel nur: Sie hat noch vor einiger Zeit erklärt, man verwende für die Westringkaskade nur Wasser, das im Winterhalbjahr anfalle.

Wir fragen uns: Wo sind die Stauseen, die dieses Wasser speichern und dann übers Jahr die Kaskade speisen?

Jetzt auf einmal, in ihrer Antwort auf eine Landtagsanfrage, hieß es dann, sie hätte nie eine solche Aussage gemacht. Sie verstrickt sich immer mehr in Widersprüche.

Das scheint ein aufwändiger, ein mühsamer Kampf zu sein. Wie schafft das die BI personell?

Den harten Kern bilden rund 25 Leute. Allerdings haben wir weitaus mehr Unterstützer, die uns bei unseren Aktionen zur Seite stehen.

Auch in finanzieller Hinsicht gibt es Rückhalt. Unsere Facebook-Gruppe hat 774 Mitglieder. Im Durchschnitt erreichen wir damit 1.000 bis 1.200 Leute. Ähnlich sieht es auf Twitter aus.

Am deutlichsten zeigte sich die

breite Sympathie für unser Tun, sandten wir Petitionen an den Landtag. Da kamen 5.800 Unterschriften zustande. Auch die erforderlichen 1.600 Unterschriften via Online-Petition für die Anhörung im Landtag im Januar hatten wir schnell zusammen.

Das Thema an sich ist ja – obwohl nun immer öfter augenscheinlich – für Laien eher nicht zu stemmen.

Haben Sie fachliche Unterstützung?

Ja – und wir sind dafür sehr dankbar. Da ist zum einen Professor Dr. Michael Stützer, der früher an der TU Ilmenau lehrte und nun an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHWB) Mannheim ist. Rechtlichen Beistand gewährt uns die Leipziger Rechtsanwältin Angela Merkert – eine ausgewiesene Fachfrau in Sachen Öffentlichen Recht.

Hilfe gewährt uns Diplomingenieur (TU) Sven Richter aus Wohlsborn, der öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Wasserkraftanlagen ist.

Fortsetzung: Nächste Seite >>>

OSCARS INTERVIEW

25

Angemerkt Sie haben auch ein Thema, welches Ihnen unter dem Nagel brennt? Oder wollen auf einen Miss-Stand hinweisen. Zögern Sie nicht, schreiben Sie unserer Redaktion vom Magazin Oscar am Freitag oder dem Gothaer Lokalfernsehen Oscar am FreitagTV (Oststraße 51 a, Gotha, redaktion@oscar-am-freitag.de).

<<< Fortsetzung von Seite 24: Was steht als nächstes an?

Die öffentliche Anhörung am 20.

Januar im Petitionsausschuss des Thüringer Landtags. Darauf arbeiten wir schon seit Monaten hin. Unser Anliegen muss überzeugend präsentiert werden, muss Hand und Fuß haben. Glücklicherweise können wir da auf die frühere FDPLandtagsabgeordnete Dr. Ute Bergner setzen, die uns schon bei anderer Gelegenheit geholfen hat.

Wie sieht der Rückhalt bei den anderen Parteien im Landtag aus?

Uns interessiert zunächst nicht, welcher Partei jemand angehört.

Wir suchen jene, die sich unseres Anliegens annehmen und uns helfen, die politischen wie juristischen Hürden nehmen zu können.

Dr. Marit Wagler von den LINKEN gehört dazu. Auf Empfehlung von Vera Fitzke haben wir uns nun an Sascha Bilay, den kommunalpolitischen Sprecher der LINKEN, ge-

wandt. Auch mit dem SPD-Mann Danny Möller gibt es Kontakte wie zu weiteren Vertretern aller politischen Parteien im Landtag – mit einer Ausnahme.

wird. Schon beim Gedanken daran, rollen sich mir die Fußnägel hoch.

Aber würde dies eintreten – dann hätte ich ein massives Problem mit solcherart ,Demokratie‘.

Die da wäre?

Die GRÜNEN verweigern sich, nicht nur im Landtag. Auch der Kreisverband Gotha und selbst deren Mitglieder hier vor Ort, im Gemeinderat, schweigen sich aus – obwohl es uns hier vor Ort betrifft.

Es geht vordergründig um eine wissentliche Zerstörung eines Naturschutzgebietes, schlussendlich aber um ein klassisches kommunales Problem. Selbst ein Appell, eine direkte Aufforderung unseres Ortsteilbürgermeisters Rainer Seyring bewirkte keinen Sinneswandel.

Aber alle Hoffnungen ruhen nun auf dem 20. Januar nächsten Jahres. Wir hoffen, dass dann nicht – wie schon einmal passiert – um des lieben (Koalitions-)Friedens willen das ganze unter den Tisch gekehrt

Hoffen wir das Beste! Wir wünschen Ihnen Erfolg und der Apfelstädt, dass sie wieder mit plätschernder Gelassenheit durch den Landkreis fließen möge.

Danke fürs Gespräch.

Wir wünschen unseren Kunden und Geschäftspartnern besinnliche Weihnachtsfeiertage und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr, verbunden mit dem Dank für das bisher entgegengebrachte Vertrauen.

Gespräch: Rainer Aschenbrenner Fotos finden Sie unter folgendem Link: https://www.amazon.de/photos/share/luGmEMt3EMcyDYWjIaTTItv3bW8IrQHVATMBG39yqou

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OSCARS HAUPTMARKT-BESUCH

Sternstunde für die Innenstadt DENKMALGERECHTE INSTANDSETZUNG DES HAUPTMARKTES ABGESCHLOSSEN Die umfangreiche Sanierung des Hauptmarktes, der „guten Stube“ der Residenzstadt, ist beendet.

Mit Kosten von rund 10 Millionen Euro wurde vom 7. Oktober 2019 bis zum 10. Dezember 2021 der gesamte Hauptmarkt von der Marktstraße bis zur Cranach-Straße im Auftrage der Stadt Gotha, des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Gotha und Landkreisgemeinden, der Stadtwerke Gotha, der Stadtwerke Gotha Netze und der Netkom für die Zukunft fit gemacht. Die Finanzierung der städtischen Maßnahmen erfolgte dabei unter Verwendung von Zuwendungen nach dem Bund-Länder-Programm für städtebaulichen Denkmalschutz für die zuwendungsfähigen Ausgaben in Höhe von 80 Prozent.

Unter Baubegleitung umfangreicher archäologischer Untersuchungen in den ersten eineinhalb Jahren Bauzeit konnten die Hauptleistungen erfolgreich zum 10.12.2021 fertiggestellt werden. Im Wesentlichen waren dies die Sanierung des Abwasserkanals, die Erneuerung der Trinkwasserleitung, die Neuverlegung der Fernwärmeleitung, die Erneuerung Elektround Gas-Leitungen, die Erneuerung bzw. Neuverlegung der Telekommunikationskabel, die Sanierung des Leinakanals, die Sanierung des Fischkellers unter Beachtung künftiger touristischer Nutzungen, die Sanierung der „Pferdetränke“ einschließlich der Stufenanlagen, die Sanierung des Schellenbrunnens, die Verlegung umfangreicher Medienleitungen und zugehöriger Schachtbauwerke und Klappelektranten zur Marktversorgung und zur Nutzung von Veranstaltungen – einschließlich

einer Neuerrichtung einer Trafostation in der Salzengasse, die Illumination des Rathauses, die Erneuerung des Kandelabers, die Erneuerung der Straßenbeleuchtung mit den Wandansatzleuchten und der Marktbeleuchtung, die Pflanzung von vier Tulpenbäumen auf dem unteren Hauptmarkt und vierzehn Winterlinden auf dem oberen Hauptmarkt.

Bei der Sanierung der gepflasterten Straßen und Gehwegflächen wurden verschiedene Materialien eingesetzt.

Im Bereich unterer Hauptmarkt wurde geschnittenes und geflammtes Basaltgroßpflaster verlegt, im Bereich des oberen Hauptmarktes neues Basaltgroßpflaster verwendet. In den Gehwegbereichen kam Grauwacke zum Einsatz, es wurden Sandsteinborde neu gesetzt. Im Bereich der Inseln einschließlich der Medail-

lons wurde größtenteils vorhandenes Pflastermaterial wiederverwendet.

Oberbürgermeister Knut Kreuch dankte, im Rahmen einer pandemiebedingt nur auf ein Minimum von Teilnehmern reduzierten Eröffnungsveranstaltung unter der „2G-Regel“, dem Thüringer Landesverwaltungsamt für die gute fördermittelseitige Zusammenarbeit, dem Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie für die denkmalpflegerische Betreuung und die gute Zusammenarbeit im Rahmen der archäologischen Grabungen, allen Vertragspartnern und natürlich den Bürgerinnen und Bürgern sowie allen Gewerbetreibenden für ihr Verständnis. Der westliche Gehweg von Jüdenstraße bis Augustinerstraße bleibt teilweise zunächst red noch gesperrt.

NEUE ENERGIE IST DA Mit der Fertigstellung des Gothaer Hauptmarkts beenden auch die Stadtwerke Gotha (SWG) und die Stadtwerke Gotha Netz (SWGN) ihre Arbeiten. Dort wurden die Leitungen für Fernwärme durch die SWG, Gas und Strom durch die SWGN komplett erneuert. Am 10. Dezember schaltete der Gothaer Oberbürgermeister Knut Kreuch, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Gotha ist, per Knopfdruck die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung ein – den Strom dafür sponsern die Stadtwerke (Sehen Sie dazu auch den Beitrag links).

Nach etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit ist das Großprojekt der Stadt Gotha, die denkmalgerechte Sanierung des Hauptmarktes, erfolgreich beendet. Um Maßnahmen zu bündeln, hatten die Stadtwerke Gotha und Stadtwerke Gotha Netz parallel dazu Gas-, Strom- und Fernwärmeleitungen erneuert und erweitert sowie neue Hausanschlüsse gelegt. „Mit dieser umfangreichen Maßnahme sichern wir die Energieversorgung am Hauptmarkt für die nächsten Jahrzehnte“, sagt Detlef Mölter, Geschäftsführer der Stadtwerke Gotha Netz. Ferdinand von Stryk, Bereichsleiter Fernwärme bei den Stadtwerken Gotha, ergänzt: „Wir haben jetzt alle Anwohner des Hauptmarktes, die dies wünschen, mit einem Anschluss für die innovative Fernwärme versorgt und die Leistung deutlich erhöht.“ Die Leistung des Fernwärmenetzes steigerte das Versorgungsunternehmen dort auf 5,8 Megawatt um das Fünffache. „Das reicht für die Versorgung aller Anwohner und perspektivisch sogar noch für Erweiterungsgebiete“, erläutert Ferdinand von Stryk.

Investition in Fernwärme Insgesamt eine Million Euro hat die Stadtwerke Gotha GmbH in die Erneuerung des Fernwärmenetzes am Hauptmarkt über eine Strecke von insgesamt 500 Metern investiert. „Das ist eine Investition in die Versorgungssicherheit und in den Klimaschutz, denn unsere Fernwärme weist eine sehr gute CO2-Bilanz auf“, erläutert der Bereichsleiter. Bei den neuen Hausanschlüssen für Fernwärme handelt es sich zum großen Teil noch um Vorinstallationen. Das heißt, dass die Anschlüsse der Einfachheit halber schon verlegt wurden, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt auf Wunsch der Gebäudeeigentümer aktiviert werden. red

OSCARS ABSCHIEDSBRIEF

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„Solide, modellhaft, einmalig” W E N N E I N E F I N A N Z - D E R Z N E N T I N I N D E N R U H E S TA N D G E H T Marlies Mikolajczak wurde vom Gothaer Stadtrat 2009 als zweite hauptamtliche Beigeordnete des Gothaer Oberbürgermeisters gewählt. Nach ihrer Wahl zur Beigeordneten leitete sie seit Januar 2010 das Dezernat mit der Finanzverwaltung und dem Schul- und Jugendamt; gleichzeitig ist sie Kämmerin der Stadt Gotha. Nun geht die Gothaerin in den Ruhestand. Wir haben den Oberbürgermeister der Stadt Gotha, Knut Kreuch, für Oscar am Freitag um einen „Abschiedsbrief“ gebeten.

Liebe Marlies,

Foto: Lutz Ebhardt

ohne, dass der Stadtrat und auch ich ganz persönlich, Dir in einem Festakt unseren Dank und unseren Respekt für Deine Arbeit ausdrück­ en konnten, wird am Silvestertag 2021 Deine Dienstzeit in der Stadt­ verwaltung Gotha zu Ende gehen.

Deshalb soll dies noch einmal ein ganz persönlicher Gruß von mir werden. Ich weiß gar nicht, wie lan­ ge wir uns schon kennen, es muss Jahrzehnte zurückliegen. Du bist am Neujahrstag 1987 ins Berufsle­ ben in Gotha eingestiegen, hast am 1. Juni 1990 die Galerie am Haupt­ markt übernommen und ich denke, dass dies der Moment war, wo Dir der Geschäftsführer des Kulturbun­ des mit dem vollen lockigen Haar zum ersten Male ins Auge gefallen ist. Wenig später bist Du auf den „Berg“ gewechselt und hast im Schloss nicht nur Museum, sondern auch Sponsoring und Fördermittel betreut, während ich die Abteilung

Kultur der Stadt leitete und viel mit Dir in Berührung kam. Doch es war nicht nur Kultur und moderne Kunst, die Dir immer am Herzen lagen, es waren auch die Kinder und Jugendlichen Gothas, denen Du ab 1. Mai 1997 als Abteilungslei­ terin Schulen und Kindertagesstät­ ten Deine ganze Aufmerksamkeit geschenkt hast. Der damalige Pres­ sereferent durfte Dich begleiten in die Einrichtungen, wenn es etwas Neues vorzustellen gab. Als jener Herr ging und Pressereferat und Kulturstiftung eine neue Führung brauchten, hast Du Dich bereit er­ klärt, diese Aufgabe kommissarisch zu übernehmen.

Unsere einmalige Zusammenarbeit begann, als ich Dich am 1. Dezem­

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ber 2006 für die neue Aufgabe der Referentin für Stadtrat, Sta­ tistik, Senioren und Ortschaften gewinnen konn­ te. Du hast die­ ses Referat auf­ gebaut und stark profiliert, hier sei nur die AugustKöhler-Wohnan­ lage als eines Deiner Projekte erwähnt. Es war mein Wunsch und Du hast ihn mir erfüllt: Als Matthias Hey in den Landtag ging, bat ich Dich darum, dass Du seine Nachfolgerin wirst, und Du hast in dieser Position als Beigeordnete für Finanzen, Schu­ len, Jugend und Sport große Ge­ schichte geschrieben. Als erste Dezernentin in der demokratischen Stadtgeschichte hast Du zwei Wahlperioden absolviert und ge­ nießt die Anerkennung weit über Partei- und Fraktionsgrenzen hin­ weg. Und Du hast zusätzlich, als zweimal die gewählten Männer in der Kämmerei davonliefen, auch diese Aufgabe übernommen und dabei die Kommunalfinanzen mo­ dellhaft für Thüringen ganz solide aufgestellt. Dank Deiner Arbeit ist Gotha heute sehr gut aufgestellt: Niedrigste Schuldenrate eines thü­

ringischen Mittelzentrums, höchste Investitionsrate aus eigener Steuer­ kraft, beste Fördermittelausnut­ zung, stabile Finanzen und Steuern für die BürgerInnen.

Was wären wir ohne Deine Finanz­ planungen für das Stadt-Bad, das Winterpalais, das PERTHESFO­ RUM, das Herzogliche Museum, die Turnhalle der Reyherschule, die Ekhofschule, den neuen Kindergar­ ten und natürlich den Hauptmarkt sowie tausende kleine Projekte in all den Jahren?!

Ich weiß, Du willst kein Lob. Ich weiß, Du willst keinen Dank. Ich weiß, Du hasst Abschiedszeremoni­ en, aber ich weiß auch, dass Du all dies verdient hättest. Die einen spielen beim Abschied „Für dich soll`s rote Rosen regnen…“, das ist schön, aber ich weiß, dass der Klatschmohn vom Feldrand oder die Schlüsselblume in der Früh­ lingswiese Dir viel mehr Freude bereiten. Ich sage beim Abschied Danke für eine unvergessliche Zeit der Gemeinsamkeit und wünsche Dir mit Deinem Klaus noch viele gesunde, kunstgefüllte Jahre, in de­ nen wir uns oft und gern begegnen mögen.

In tiefer Freundschaft und Dankbarkeit bin ich für immer Dein Knut!

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Adventszeit versüßt SPENDEN FÜR BETROFFENE DER FLUT Am zweiten Advent sendeten das AZURIT Seniorenzentrum Gotha und das AZURIT Seniorenzentrum Im Heutal aufgrund des internationalen Tag des Ehrenamts einen besonderen Gruß an alle ehrenamtlichen Helfer und die Betroffenen der Flutkatastrophe an der Ahr. Die AZURIT Seniorenzentren Gotha und Im Heutal unterstützten ihren Kooperationspartner Helping Angels Gotha e. V. dabei, den Menschen in Ahrweiler und Umgebung etwas Gutes zu tun. Ursprünglich war ein Weihnachtsmarkt vom Verein geplant, welcher auf Grund der aktuellen Corona Situation leider abgesagt werden musste. Kurzerhand wurde aus dem geplanten Markt eine Weihnachtssternentour durch Ahrweiler, bei der zahlreiche tolle gespendete Geschenke an die Betroffenen verteilt werden konnten, um diesen die Adventszeit etwas

zu versüßen. Vorort unterstützte AZURIT Pflegedienstleiterin Susanne Kästner, die selbst Mitglied des Vereins Helping Angels Gotha e. V. ist, die „Helping Angels“ tatkräftig. „Wir sind sehr dankbar, dass unsere Spende von 200 Euro gut angekommen ist. An dieser Stelle möchten wir uns – auch im Namen der Helping Angels Gotha e.V. – bei Katja Dreißigacker für die Organisation, bei allen Spendern der Organisation Sternschnuppen – Nähen für Frühchen und Sternenkinder, bei KaRäu, bei Ritterstoeffchen, Jörg Burghardt und allen Unterstützern bedanken. Ihr seid alle Enge!“, so AZURIT Hausleiterin Yvonne Pett. „Die AZURIT Seniorenzentren Gotha und Im Heutal wünschen all ihren Bewohnern, Mitarbeitern, den Angehörigen und Menschen, die ehrenamtlich tätig sind, einen zauberhaften Advent“.

OSCAR FRAGT NACH

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Pandemie überdeckt andere Themen

GOTHAER OBERBÜRGERMEISTER KNUT KREUCH ZIEHT EINE JAHRES-BILANZ In einer Folge des „BürgermeisterGespräches" des Gothaer Lokalfernsehens Oscar am Freitag-TV war Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch zu Gast. Das Gespräch können Sie in voller Länge auf unserer Website unter www.oscaram-freitag.de sowie auf dem Youtube-Kanal von Oscar am Freitag-TV sehen. Hier stellen wir einige Aussagen aus dem Interview in Auszügen vor.

Herr Kreuch, wir machen hier ein Jahres-Abschlussgespräch. Was geht Ihnen spontan durch den Kopf, wenn Sie ans Jahr 2021 denken?

Viele Gedanken sind das. Und natürlich viele über das alles umfassende Thema der Covid-19-Pandemie. Diese schafft Spannungen, die wir nicht wollen und überdeckt so manches Schöne, was wir erreicht haben.

Sie gelten als bürgernah, dem Bürger im persönlichen Gespräch durchaus zugewandter RathausChef. Mal zusammengefasst: Was bedrückt die Gothaerinnen und Gothaer derzeit besonders?

Die Leute bedrückt, dass sie sich nicht mehr sehen, nicht mehr sprechen. Und damit auch nicht über die Dinge reden, die Freude machen, die gelungen sind. Dass wir jetzt erneut ein Weihnachten mit Kontaktbeschränkungen erleben, bedrückt viele Menschen – und natürlich geht durch Corona auch ein Riss durch Familien und Freundeskreise – er ist geimpft, die ist nicht

geimpft, genesen, geboostert – das ist oft in Gesprächen ein Thema.

Nervt es Sie, dass Corona logischerweise seit Monaten das Thema Nummer 1 ist, welches alle anderen Stadt-Themen überlagert.

Es nervt immens, denn es hat ja auch eine Folge: Über viele andere wichtige Dinge im Leben wird nicht mehr gesprochen. Doch das ist wichtig. Man muss darüber sprechen, wie sich eine Stadt in den nächsten zehn Jahren aufstellt, welche Weichen gestellt werden müssen. Ein Problem ist dabei, dass die Bürgerversammlungen für den Dialog fehlen. Sie sind wichtig, um auf Argumente zu hören, darauf einzugehen, auch einen Kompromiss zu finden. Das geht derzeit nicht, und das ist eine große Schwierigkeit, auch für die Zukunft.

Wir müssen beim Thema Covid bleiben. Sind Sie für oder gegen eine Impfpflicht?

Das ist eine schwierige Frage. Ich appelliere an die Solidarität der Menschen – ein Wort, das oft verflucht worden ist in den letzten 30 Jahren. Aber sie ist heutzutage wichtiger als Freiheit, denn sie sorgt dafür, gemeinsam erfolgreich zu sein. Und nur dann nützt auch Freiheit etwas. Ich bin dafür, dass jeder, der dazu in der Lage ist, sich impfen lassen möge – es ist ein Beitrag zur Solidarität der Gesellschaft.

Auch in Gotha gibt es aktuell Protest­ © pixabay.com

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aktionen gegen die Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Wie beurteilen Sie diese Proteste?

Demonstrationen sind gut, solange sie friedlich sind – solange sie dem Zweck dienen, auf sich aufmerksam zu machen. Sie dürfen aber nie zu Gewalt gegen Andersdenkende anstiften – und müssen friedlich bleiben. Ein friedlicher Dialog ist wichtig.

Eine letze Frage zum Thema Coro-

na. Haben Sie Sorge, dass in den nächsten Wochen die städtischen Betriebe durch Krankheitsfälle nur eingeschränkt arbeiten können?

Wir arbeiten seit zwei Jahren ununterbrochen im Krisenstab der Stadt – seit einigen Wochen haben wir auch einen Krisenstab eigens für städtische Unternehmen eingerichtet. Natürlich macht uns die aktuelle Entwicklung Sorgen.

Fortsetzung: nächste Seite >>>

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Liebe Vereinsmitglieder, Kollegen, Partner und Unterstützer, Weihnachten ist für viele von uns eines der schönsten Feste des Jahres. Eine Zeit der Besinnlichkeit, die uns allen Gelegenheit bietet, auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens zu blicken.

gesehen ein Brennglas. Im Mittelpunkt steht in der gegenwärtigen Pandemie die Frage, wie egoistisch oder wie solidarisch wir handeln sollen – und vielleicht gar müssen. Diese Suche nach der Balance zwischen individueller Freiheit, Und einmal mehr erleben wir, dass sich Solidarität und Toleranz ist keineswegs bedauerlicherweise Glück, Gesundheit neu – sie prägt fast alle Bereiche unseres und menschliche Nähe nicht hübsch Alltags. verpacken und auf den Gabentisch legen Weil die individuelle Freiheit derzeit lassen! so stark eingeschränkt wird, regt Eine der größten Fähigkeiten der sich Widerstand vor allem gegen die Menschen ist es, nicht genau da stehen- Maßnahmen unserer Regierung. Das zubleiben, wo der Zufall sie hineinstößt, Thema Impfung ist das beste Beispiel sondern gemeinsam und entschlossen zu für dieses Spannungsverhältnis, weil handeln. Diese Fähigkeit speist derzeit Impfungen sowohl der individuellen als unseren Optimismus mehr, als vielen von auch der kollektiven Sicherheit dienen uns lieb ist. Denn die Folgen der Corona- sollen. Das erklärt, weshalb gerade Pandemie haben unseren Mitgliedern aktuell so erbittert über die Impfung und viele Einschränkungen, Belastungen, das zulässige Maß an sozialem Druck Ängste und Sorgen gebracht, manche ja zur Erhöhung der Impfquote gestritten sogar in finanzielle existenzbedrohende wird. Es geht um die alte Frage, wie viel Verantwortung der Einzelne für Nöte gestürzt. das Kollektiv in einer Krisensituation Aber Corona hat gewiss auch bei vielen innerhalb der Gesellschaft trägt. unserer Mitglieder in deren Unternehmen, der Familie, dem Freundeskreis, im Ehren- Wir als Gewerbeverein wollen dazu amt und zu Hause ein unglaubliches beitragen, dass die Spaltung der GeInnovationspotenzial freigesetzt. Selten sellschaft nicht größer wird –– auf war die Ideenvielfalt kreativer, ja die unsere eigene Art und Arbeitsweise. kollegiale Hilfsbereitschaft unter den 2022 möchten wir zusammen mit Ihnen, der KulTourStadt, Wirtschaftsförderung Gewerbetreibenden ausgeprägter. Dies nährt unseren Optimismus in schwierigen und Verwaltung in Stadt und Kreis so arbeiten, dass die gemeinsamen Zeiten!

Ergebnisse einen gemeinsamen Beitrag Auch in dieser Weihnachtszeit müssen für eine sichere Zukunft leisten können! wir wieder im kleinen Kreis zu Hause bleiben und unsere Kontakte Ich bin mir sicher, nach der Krise kommt geringhalten. Mancher von uns fühlt der Aufschwung. sich unfrei, wenn er seinen gewohnten Wegen nicht nachgehen kann. Das birgt Ich wünsche Ihnen im Namen des gesamten Vorstands, Ihren Mitarbeitern mitunter großes Konfliktpotenzial. und Angehörigen ein friedvolles WeihKrisen machen darüber hinaus alle nachtsfest und für das neue Jahr Konflikte sichtbarer, die ohnehin vor- Gesundheit, Zufriedenheit und Erfolg.

Ihr Andreas Dötsch handen sind. Die Pandemie bildet so

Gewerbeverein Gotha e.V. Mönchelsstraße 19 | 99867 Gotha Telefon: 03621-3505028 Web: gewerbeverein-gotha.de E-Mail: info@gewerbeverein-gotha.de

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OSCARS INTERVIEW

<<< Fortsetzung von Seite 29: Unsere städtischen Betriebe sorgen unter anderem dafür, dass Wohnungen warm sind – 5.000 Wohnungen.

Die Stromversorgung, die Müllentsorgung, der Winterdienst. Hier käme es durch erhöhte Krankheitsfälle und damit verbundene Quarantäne schon zu großen Problemen. Im Falle eines Falles sollte sich jeder Bürger der Stadt dann auch fragen, ob und wie er helfen kann, egal, ob in einer Sozialeinrichtung oder einem städtischen Betrieb.

Wechseln wir das Thema. Das Jahr 2021 geht dem Ende entgegen. Was ist Ihre TOP 3, wenn Sie auf die Entwicklung der Kreisstadt schauen?

Die Fertigstellung der Friedrichstraße ist zu nennen. Sie soll zum Broadway von Gotha werden – eine große Straße für Volksfeste, die von der Straßenbahn durchquert wird. Zugleich ist es gelungen, dort zwei große Baulücken zu schließen. Sehr gefreut hat mich auch die Fertigstellung des Angers in Sundhausen. Dort ist ein aktives Stadtteilzentrum mit Schule, Jugendclub und Begegnungsstätte entstanden. Und natürlich die Übergabe des Hauptmarktes, deren Verkehrsfreigabe als große Fußgängerzone von vielen positiv aufgenommen wurde. Der Platz wurde aufgewertet – und stellt aus meiner Sicht durchaus ein Spiegelbild unserer Stadtgesellschaft dar.

Als Oberbürgermeister waren Sie ein entscheidender, wenn nicht gar der entscheidende Faktor bei der „Rückholung“ der „Alten Meister“, die 1979 gestohlen wurden. Nun sind

in vielen Regionen Thüringens deutlich teurer als bei uns – und einer der Faktoren, die über unsere Zukunft entscheiden. Aber eben nur einer von vielen.

Foto: Lutz Ebhardt

sie in Gotha zu sehen. Die Rückkehr ging deutschlandweit durch alle Medien – wie lange werden Sie persönlich von diesen Erlebnissen zehren?

Die Heimkehr der fünf Meisterwerke ist für mich für alle Jahre das schönste Weihnachtsgeschenk. Ich erinnere mich, wie ich die Bilder in der Ausstellung das erste Mal angeschaut habe.

Vielleicht wird meine Tätigkeit als Oberbürgermeister eines Tages nur auf die Rückkehr der Alten Meister reduziert. Das wünsche ich mir nicht.

Aber eins ist klar: Das Bewusstsein in der nationalen und internationalen Öffentlichkeit für die Gothaer Sammlung wurde durch die Rückkehr-Aktion verstärkt. Das betrifft ja auch die Werke, die im Zuge des zweiten Welt-

krieges verschwunden sind.

Ein wichtiges Zukunftsthema ist der demografische Wandel. Gotha verliert an Einwohnern. Was lässt sich dagegen tun?

Die Kreisstadt Gotha löst soziale Probleme einer ganzen Region – im Landkreis und darüber hinaus – beispielsweise bei der Frage nach bezahlbarem Wohnraum, den sich bestimmte Menschen nur leisten können – nicht auf dem Land, nicht in anderen Städten. Die Mitarbeiter großer Firmen benötigen Wohnraum, vielerorts werden ausländische Bürger als Arbeitskräfte gebraucht – und können sich, bei Mindestlohn, nur eine bestimmte Miete leisten. Das ist

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Zur Lebensqualität gehören auch Sport und Kultur. Dort hat die Corona-Krise Wunden geschlagen. Was lässt sich tun?

Sobald die Pandemie besiegt ist, wollen wir uns mit Vereinsvorständen zusammensetzen und überlegen, was gemacht werden kann. Unsere Sportstätten sind für die Vereine schon immer frei, vielleicht schauen wir, ob noch mehr Zeiten möglich sind. Klar ist, dass die Vereine – der „artderstadt” beispielsweise – natürlich weniger Spiel – und Auftrittsmöglichkeiten haben. Es kommen weniger Kinder. Vielleicht bietet der neue Hauptmarkt im nächsten Sommer die Möglichkeit für kleine Veranstaltungen zur Eigenwerbung.

Im vergangenen Sommer fiel auf, dass Sie beim Sommer Open Air der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach auf dem Hof von Schloss Friedenstein viele Konzerte privat besucht haben. Wie wichtig sind Ver­an­staltungen dieser Art für die Stadt?

Unglaublich wichtig. Ich habe es genossen, die Leute zu sehen, anzulächeln und fantastische Konzerte zu hören. Für die Zukunft wird es weiter wichtig sein, dass Kultourstadt GmbH, die Stiftung Schloss Friedenstein und die Thüringen Philharmonie bei Veranstaltungen wie dem Schlosshof Open Air oder Friedenstein Open Air Hand in Hand arbeiten. Das gilt nicht nur für die „großen Veranstaltungen“, sondern eben auch für kleine. Wichtig ist, zu zeigen, dass das Schloss trotz der Baustelle lebt. Die Schlossbibliothek wird nächstes Jahr beispielsweise 375 Jahre alt – sie beherbergt Bücher aus sieben Jahrhunderten. Das muss erlebbar bleiben.

Sie haben in diesem Jahr ihr 15-jähriges Amtsjubiläum als Oberbürgermeister gefeiert. Was unterscheidet den Knut Kreuch im Jahr 2021 von jenem im Jahr 2006, von neuen Erfahrungen einmal abgesehen.

Man wird härter, auch zu sich selbst und damit auch zu anderen. Die Anforderungen an andere und sich selbst werden permanent höher, die Ungeduld ist geblieben. Ich musste lernen, dass in Gotha alles dreimal langsamer als zuvor in Günthersleben-Wechmar geht. Wann für mich Schluss ist, will ich selbst entscheiden.

Gespräch: Maik Schulz

Bearbeitung: Sarah List

OSCARS INTERVIEW

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Celebrity Hunted

EIN GESPRÄCH MIT DR. WLADIMIR KLITSCHKO In der Realityshow „Celebrity Hunted", die seit dem 3. Dezember bei Amazon Prime Video verfügbar ist, müssen zehn Prominente als Einzelperson oder als Duo zehn Tage lang in Deutschland untertauchen, wobei ihnen täglich nur 50 Euro zur Verfügung stehen. Ein technisch hochgerüs­tetes Team professioneller Ermittler heftet sich an ihre Fersen und dirigiert Jäger, um die Stars dingfest zu machen.

Neben Schlagersängerin Vanessa Mai, Model Stefanie Giesinger und den Schauspielern Tom Beck und Axel Stein spielte auch die Box-Ikone Dr. Wladimir Klitschko (45) Verstecken. Der Waltershäuser Journalist André Wesche sprach mit „Dr. Steelhammer“.

Herr Klitschko, waren Sie sofort von dem Projekt „Celebrity Hunted“ begeistert oder mussten Sie erst Für und Wider abwägen?

Ich war nicht von Anfang an begeistert, weil ich das Format nicht kannte. Ich habe mir die Zeit genommen, das Projekt zu studieren. Das Gute dabei war, dass andere Länder diese Show bereits umgesetzt haben. Mich hat überrascht, dass man das Realityshow-Format so gut umgesetzt hat, dass es fast schon wie ein Kinofilm wirkt. Diese enorme Qualität in der Produktion war mir wichtig. Man hat schon ein erstes, komfortables Gefühl dafür bekommen. Dann kam die nächste Frage: Wenn man es schon macht, warum macht man es dann?

Wie haben Sie diese Frage für sich beantwortet?

Ich habe die „Face the Challenge“Methode kreiert, die ich unter anderem seit sechs Jahren an der Uni St. Gallen im Rahmen des zertifizierten Weiterbildungsstudiengangs „Change and Innovation Management“ teile. Die Harvard Business School hat Anfang des Jahres die Fallstudie über meinen sportlichen Hintergrund und die „Face the Challenge“-Methode publiziert. „Celebrity Hunted“ ist sozusagen ein Katz-und-MausSpiel. Ich glaube, dass die Prinzipien der „FACE“-Methode – Fokus, Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer – und das Konzept von „Celebrity Hunted“ eine

perfekte Symbiose für mich sind.

Die Methode zeigt, wie wichtig es ist, mit den Herausforderungen des Lebens systematisch und nachhaltig umzugehen. Die vier Prinzipien, die ich geteilt habe, sind Werkzeuge, die den Menschen in die Hände gegeben werden können. Menschen, die eine Herausforderung suchen oder vor sich haben. Man kann das so offen sagen: Wenn man glücklich und ausgeglichen und das Leben gerade wunderbar ist, wird man nicht nach einer solchen Methode suchen, sondern wenn man nach einer Lösung sucht. Diese Prinzipien habe ich schon in der Vergangenheit weitergegeben und werde sie noch weiter teilen.

Wenn Sie an einer solchen Challenge teilnehmen, wollen Sie dann auch siegen?

Ich habe einen sportlichen Ehrgeiz, das ist Teil meines Charakters und wurde wahrscheinlich durch den Sport ganz stark geprägt. Wenn ich mitmache, möchte ich natürlich gewinnen. Das ist ganz klar.

Sie waren einer der Einzelkämpfer der Show. War das ein Vorteil?

Es kann ein Vorteil und ein Nachteil sein. Ich bin zwar auch allein im Ring gewesen, aber ich hatte mein Team im Hintergrund. Ich bin nur die Spitze des Eisbergs, das Team ist der Rest. Nur Dank meines Teams konnte ich in meinem Leben umsetzen, was ich gemacht habe, was ich gerade mache oder was noch gemacht wird. Ich bin mit vielen unterschiedlichen Projekten unterwegs.

Wie schafft man es, gleichzeitig auf so unterschiedlichen Stühlen zu sitzen?

Ich bin fest davon überzeugt, dass Multitasking nicht existiert. Aber mit der Expertise von Weggefährten kann man Synergien schaffen und das wunderbar umsetzen. Ich habe unterschiedliche Interessen und deswegen nutze ich die Methode für mein eigenes Egosystem. „Egosystem“, weil ich ein Egoist bin. Das hilft ganz gut, weil das Ego mich vorantreibt. Mein Ecosystem, d.h. meine Wegge-

fährten und die Methode, helfen mir, nachhaltig, methodisch und systematisch Herausforderungen anzugehen.

Sie sind in „Celebrity Hunted“ im James-Bond-Modus unterwegs, zu Wasser, zu Lande und in der Luft. War das auch für Sie etwas Besonderes oder ist es Ihr Alltag?

Ich finde, das Leben ist relativ kurz und ich möchte viele verschiedene Erfahrungen sammeln und so viel wie möglich erleben.

Ich bin ein Egoist, im positiven Sinne. Manche finden das negativ.

Ein großes Ego zu haben ist die treibende Kraft, die uns weiterbringt. Egal wer man ist, wenn man kein Ego hat, schafft man es nicht, etwas im Leben umzusetzen. Ich trage sehr gerne unterschiedliche Hüte und möchte die Sachen ausprobieren, die mich interessieren.

Waren Sie überrascht, was technisch in punkto Überwachung schon alles möglich ist?

Ganz überrascht war ich nicht, weil ich das durch meinen Bruder Vitali (Anm.: Bürgermeister von Kiew) schon kannte. Er ist für eine Stadt mit fünf Millionen Einwohnern verantwortlich. Ein bisschen bekomme ich im Hintergrund mit, wie stark digitalisiert Kiew ist. Es ist unglaublich, wie stark die Technologie unser Leben verändert hat.

Vor allem zum Guten, ich möchte nicht über die negativen Aspekte reden. Es war mir schon klar was ich tat, als ich unterwegs war und von den Profis gejagt wurde. Dieser Hintergrund, den ich durch die Arbeit meines Bruders kenne, hat mir ganz gut geholfen.

Ist die Show kein Lehrvideo für Ganoven auf der Flucht?

Ich glaube, das ist eher ein Eintauchen in die digitale Welt. Digitalisierung ist in Deutschland vor der Pandemie ein schwieriges Thema gewesen, in der Pandemie ist es kein Thema mehr oder zumindest weniger. Ich glaube, die Show sorgt für ein Verständnis dafür, wie die digitale Welt funktioniert und wie das System aufgebaut ist.

Und es geht nicht nur um Deutschland. Durch Corona haben wir gemerkt, wie stark wir miteinander verbunden sind. Nicht nur durch

soziale Netzwerke. Wir leben in einem Ökosystem. Durch die Globalisierung haben wir verstanden, dass wir die Entscheidungen für diese Welt am Ende des Tages gemeinsam treffen sollten und nicht nur in einem Land oder in einer Stadt.

Wie sehr achten Sie darauf, Ihre persönlichen Daten im Internet zu schützen?

Dieses Thema betrifft jeden, ohne Ausnahme. Mit den Geräten, mit denen wir heutzutage unterwegs sind, zum Beispiel Handys, brauchen wir keinen Geldbeutel mehr.

Wir haben unsere Flugtickets, unsere Kreditkarten und sozusagen unser ganzes Leben in diesem einen Gerät. Man sollte sich natürlich um die Daten sorgen, ganz klar. Ich bin da keine Ausnahme.

Waren Sie froh, als das Experiment vorbei war?

Jede Sekunde meiner Teilnahme an diesem Projekt hat mir einen riesigen Spaß gemacht, weil ich gefordert wurde und andere herausfordern konnte. Ich muss sagen, das war kein Job im üblichen Sinne. Es war für mich mit sehr viel Spaß verbunden. Ich liebe Adrenalin, deshalb habe ich diese Zeit sehr genossen.

Hatten Sie Anflüge von Paranoia?

Irgendwann muss jeder verstehen: Wenn wir raus auf die Straße gehen, werden wir beobachtet.

Wie? Das ist unterschiedlich. Aber wir werden beobachtet.

Sprechen Sie mit Ihrem Bruder über Projekte wie dieses?

Er hat das schon mitbekommen, na klar.

Die Fragen stellte André Wesche.

LokalReporter Die Zeitung für den Süd- und Westkreis Gotha

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Ausgabe 12 • 12. Jahrgang • 17. Dezember 2021 • 32.000 Exemplare

Es gibt kaum Tests Aussicht auf Lösungen des Test-Problems in den Kitas

S

eit Dienstag (14. Dezember) ist die Kita in Schnepfenthal zu – coronabedingt. Die Zahl der Erzieherinnen in Quarantäne sei so drastisch gestiegen, dass kein normaler Betrieb mehr möglich war, begründete Bürgermeister Michael Brychcy (CDU) den Schritt. Kinder, die weiter Betreuung brauchten, wurden in die Kita in Ibenhain geschickt. Beide Einrichtungen sind städtisch.

Brychcy war am Montag stocksauer, als er darüber mit „Oscar am Freitag” sprach: Er erinnerte daran, dass die Kommunen der Landesregierung empfohlen hatten, die seit Frühjahr gängigen freiwilligen Testangebote in den Kitas zu belassen.

Das hatte aber die Landesregierung abgelehnt: „Nun müssen wir sie quasi über Nacht wieder machen.

An sich ist das sinnvoll – aber woher sollen wir die Tests nehmen? Es gibt kaum welche…”

Im Frühjahr habe man mit Thüringer Landesverband des DRK und dem Land eine zentrale Beschaffung hinbekommen. Das sei – anders als bei den staatlichen Schulen – nun nicht mehr möglich. Das Land habe diese Aufgabe auf die Kommunen abgewälzt, „ausgerechnet mit dem Hinweis auf die kommunale Selbstverwaltung”.

Premiere am Kabinettstisch Brychcy kam allerdings gelegen, dass er für die Kabinettsrunde am Dienstag als Präsident des Gemeinde- und Städtebunds Thüringens

eingeladen war. „Das war längst überfällig, denn in der Verfassung steht, dass die Spitzenverbände bei bestimmten Themen, vor allem bei Eingriffen in die kommunale Selbstverwaltung, anzuhören sind.”* Wer Waltershausens Bürgermeister kennt, der weiß, dass er nicht an Herzdrücken stirbt. Er kritisierte daher scharf, dass dieses Recht zur Anhörung „nicht das erste Mal seit Beginn der Pandemie” missachtet wurde. Dazu komme, dass es grundsätzlich an Kommunikation der Landesregierung mit den Landkreisen und den Kommunen fehle.

Sein Donnerwetter hätte Eindruck hinterlassen und sei bei Ministerpräsident Bodo Ramelow auf offene Ohren gestoßen. „Ich bin optimistisch, dass wir nun im Gespräch bleiben”, zeigte sich Brychcy zufrieden.

Als einen ersten Erfolg wertete er deshalb die Aussicht auf eine Lösung des Problems mit den Tests für die

Kindergärten: Man habe sich darauf verständigt, dass die Kommunen die Landkreise über deren Bedarf unterrichten, die dann diese Sammelbestellung an den DRK-Landesverband weiterleiten sollen, der wiederum den Gesamtbedarf beschaffen werde.

Noch offen ist dabei die Kostenfrage: Das Land habe in Aussicht gestellt, für Dezember 13 Euro pro Kind zur Verfügung zu stellen und ab Januar dann 25 Euro. „Das wird aber nicht reichen, denn derzeit muss man mindestens 5 Euro pro Test ansetzen – so man überhaupt welche bekommt”, erklärte Brychcy.

Da zweimal die Woche ein kostenloser Test angeboten werden müsse, blieben die Kommunen ab Januar auf 15 Euro pro Kind und Monat, beim angenommenen Preis von 5 Euro pro Test, sitzen. Brychcy nannte das indiskutabel und kündigte an: „Da muss das Land nachbessern.”

Glücklicherweise habe er ja inzwischen die Handynummer vom zuständigen Bildungsminister Helmut Holter (Linke). Bei dem wird’s also demnächst klingeln…

Rainer Aschenbrenner * Artikel 91 der Verfassung: „(4) Bevor auf Grund eines Gesetzes allgemeine Fragen geregelt werden, die die Gemeinden und Gemeindeverbände betreffen, erhalten diese oder ihre Zusammenschlüsse grundsätzlich Gelegenheit zur Stellungnahme.”

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BAD TABARZ

Gutes weitertragen DER ETWAS ANDERE LADEN

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„Es ist ein Loblied auf das gute alte analoge Einkaufen mit dem Plus, dass es hier nicht nur um Verkaufszahlen geht, sondern vor allem um eine gute Atmosphäre zwischen allen Beteiligten: Kundinnen und Kunden, von jung bis betagt, finden hier Schätze, die von anderen gespendet wurden”, erklärt Julia Momper, die die Idee zu dem Shop in Bad Tabarz hatte.

Mit den Erlösen werden ehrenamtliche bürgerschaftliche Initiativen unterstützt, die der Bad Tabarzer Gemeinschaft zugutekommen. „Mit einer Kleidungsspende kann man aber nicht nur anderen eine Freude maCorona verhinderte bislang die klassische chen, sondern auch sich selbst. Es tut Ladennachfolge im Sportgeschäft. So hat einfach gut, seinen Kleiderschrank um sich der Eigentümer entschlossen, das La- Fehlkäufe und eigentlich-nicht-Getradenprojekt in Kooperation zwischen Ge- genes zu erleichtern”, weiß die junge meindeverwaltung, „Stiftung für Bad Tab- Frau. Was man als gut tragbar einschätzt arz” und dem Projekt ThINKA (Thüringer und was gewaschen und gebügelt ist, Initiative für Nachhaltigkeit, Kooperation kann in der Ode seit dem 1. November und Aktivierung) zu sponsern. zu den Annahmezeiten (und gleichzeitig künftigen Öffnungszeiten) abgegeben werden. Diese sind Dienstag, Donnerstag und Samstag jeweil von 15 bis 18 Uhr. Secondhand ist nicht nur ein Shoppingerlebnis der beAngelika Löppen beim Sortieren der Ware. Foto: S. Gerlach sonderen Art, eutschlandweit 12.000 Secondhandläden – sind sie nur wegen der günstigen Preise erfolgreich? Seit Mitte November können es die Bürgerinnen und Bürger im südlichen Landkreis selbst testen.

Denn im ehemaligen Sportgeschäft Hellmann in der Lauchagrundstraße 13 in Bad Tabarz gibt es seitdem einen ehrenamtlich betriebenen Secondhand-Shop. Träger ist die Stiftung Zukunft für Bad Tabarz. Die Einnahmen kommen ausschließlich gemeinnützigen Zwecken zu Gute.

Danke für Ihr Vertrauen sowie ein frohes und besinnliches Fest wünscht Ihnen

Ihr Daniel Hering

sowie das

gesamte Team des 1a Autoservice Hill Schönrasen 15 | 99880 Waltershausen Tel.: 03622 902320 | www.hill.go1a.de

sondern auch gut für Gesundheit und Umwelt. Denn bei Secondhandware sind Schadstoffe oft schon aus den Textilien herausgewa- Julia Momper, Eva-Maria Pietschmann, Walbone Emini, Kaschen.

Der rin Schoemann und Angelika Löppen (v.l.n.r.) freuen sich auf Foto: Steve Gerlach.

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Ort bedeutet keine langen Transportwege, kein Ver- Lust haben, hier etwas mit auf die Beine packungsmaterial und keine Rücksen- zu stellen! red dungen, wie sie traditionelle Onlinebestellungen verursachen.

Die Ode will außerdem Ausgangspunkt sein, selbst „kre-aktiv” zu werden: eine Info-Tafel lädt zu Austausch und Kooperationen ein, in einer kleinen Nähecke soll man z.B. gerade Erstandenes kürzen oder in eigene Kreationen verwandeln können. Im Geschäft können sich Workshop-Willige zusammenfinden – was ermöglicht wird, hängt von Ihnen ab, also von allen Bürgerinnen und Bürgern, die

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Informationen des Zweckverbands Wasserversorgung und Abwasserbehandlung

Dezember 2021

Sechs „Lose“ – vier Volltreffer

Nummer 23

Fast 43 % des Investvolumens des Zweckverbands werden 2022 gefördert Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Das trifft umso mehr zu, strebt man Förderung in Millionenhöhe aus der öffentlichen Hand an: Beim Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung „Schilfwasser – Leina“ hatte das Team dies im Blick, in den Büchern und bei den sechs Anträgen für Großprojekte berücksichtigt.

Die waren im Juni beim zuständigen Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz angemeldet worden.

Stolz berichtete die Werkleitung nun der Verbandsversammlung am 10. November, dass vier der sechs Vorhaben für förderfähig befunden wurden.

Deshalb konnte das Gremium auch den Wirtschaftsplan für 2022 beschließen. Der sei postwendend an die Kommunalaufsicht im Landratsamt gegangen, die ihn nun prüfe „und dann hoffentlich so genehmigt, wie wir ihn eingereicht haben“, blickt Werkleiter Jürgen Kehl nach vorn.

Aus seiner Sicht sei “Vier von Sechs“ eine sehr gute Quote: Immerhin gibt es verbindliche Zusagen über 1,2 Mio. Euro. Das macht damit fast 43 % der für 2022 geplanten Investitionen von 2,8 Mio. Euro aus.

Bis 31. Dezember ist nun Frist für die Beantragung der geförderten Projekte bei der Thüringer Aufbaubank: „Ich finde, es läuft derzeit sehr gut. Wir haben transparent gearbeitet, bekommen deshalb Förderung und verfügen nun über Planungssicherheit.“

Schwergewichte im nächsten Jahr „und darüber hinaus“ sind vor allem die Ortsteile: Projekt #1 ist der Schmutzwasserkanal in Catterfeld in der Straße des Friedens, der Straße der Einheit sowie Unter der Linde. Dafür stehen 1,35 Mio. Euro in den Büchern.

Projekt #2 auf der Prioritätenliste ist ein Pumpwerk für Cumbach sowie die Druckleitung, die dann dieses Ingenieurbauwerk mit der Kläranlage in Ernstroda verbinden soll. Hier werden 805.000 Euro ausgegeben.

Projekt #3 ist eine weitere Investition in Cumbach: der Bau von Schmutzwasserkanälen in der Ernstrodaer und der Leinaer Straße für rund 490.000 Euro.

Projekt #4 ist in Ernstroda der Anschluss vom Österfeld an die Verbandskläranlage mittels Mischwasserkanal (Kosten 170.000 Euro).

Alle vier Vorhaben dienen dazu, den Anschlussgrad im Bereich des Zweckverbandes zu erhöhen –

Impressum: Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung „Schilfwasser-Leina“ Untere Bachstraße 12 99894 Friedrichroda

das ausschlaggebende Kriterium, will man öffentliches Geld in Anspruch nehmen. In den genannten Straßenzügen werden weitere Versorgungsleitungen wie Trinkwasser und Gas neu verlegt. Kehl schätzt, dass spätestens im 2.

Quartal 2022 der Bau beginnt.

Projekt #5 ist eine Großbaustelle vor der Tür des Verbandssitzes in Friedrichroda: Zwischen der Kreuzung, an der das Wasserwerk steht und dem Körnberg-Gymnasium bekommt der Engelsbacher Weg ein Trennsystem implantiert.

So fließen künftig das Regenwasser und jene Fluten, die der Fachmann „Außenbereichswasser“ nennt, direkt ins Schilfwasser. Das stabilisiert das Gewässer und trägt dazu bei, dass es noch sauberer wird. 635.000 Euro werden ausgegeben, damit vor allem auch die Kläranlage hydraulische Entlastung erfährt: Für deren reibungsloses Funktionieren ist es wichtig, dass das Abwasser nicht zu „dünn“ wird. Das passiert aber,

Tel.: 03623 31180-0 Fax: 03623 31180-29 Mail: info@schilfwasser-leina.de Web: www.schilfwasser-leina.de

wenn z. B. Starkregen niedergehen. Stimmt die Mischung nicht, verhungert ein Teil der „Belegschaft“. Gemeint sind die Bakterien und Kleinstlebewesen, die die organischen Kohlenstoffverbindungen (Kohlenhydrate, Eiweiße) mithilfe des Sauerstoffs abbauen.

Einmal dabei, wird der Zweckverband auch die Trinkwasserleitung erneuern (175.000 Euro). „Fürs Vorhaben hatten wir uns mit der Stadt abgestimmt, sodass es hier sicher Anfang März losgehen wird.“ Die Stadt strebt im Anschluss einen grundhaften Ausbau an. Damit wird auch der Fußweg zur Regelschule und dem Gymnasium endlich auf Vordermann gebracht und damit sicher.

Weil das Vorhaben nicht förderfähig war, geht die Ausschreibung noch dieser Tage raus. „Die technische Abstimmung mit Stadt und weiteren Beteiligten war schnell erledigt“, lobt Kehl die Flexibilität seiner Partner. Auf 100 m packt die Energieversorgung Inselsberg (EVI) eine neue Gasleitung in den Untergrund. Der Zweckverband wird die Oberflächen so herstellen, dass ein reibungsloser Weiterbau durch die Stadt Friedrichroda erfolgen kann.

Für Projekt #6 – die Erweiterung der Kläranlage Ernstroda (Luftbild) mit Bau eines zweiten Nachklärbeckens – wird der Zweckverband 2022 erneut Fördermittel als Investitionsbedarf anmelden, denn dieses Vorhaben kann nur mit finanzieller Hilfe des Freistaates gestemmt werden.

Text: Rainer Aschenbrenner Foto: Zweckverband

Verbandsvorsitzender: Thomas Klöppel (v. i. S. d. P.) Werkleiter: Jürgen Kehl