Oscar am Freitag, Gotha und Landkreis – Ausgabe 07 – 30.07.2021

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Ausgabe 7 · 20. Jahrgang · 30. Juli 2021

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DAS MAGAZIN FÜR DIE STADT UND DEN LANDKREIS GOTHA Waltershausen: Warum die Polizei nun wegen Sabotage am Hochwasserschutz ermittelt. Seite 4

Bad Tabarz: Warum die Entwicklung des Inselsbergplateaus nun spürbar vorangeht.

Seite 18

Foto: Thomas Wolf

Landkreis: Warum in Gotha am Montag drei Feuerwehrfahrzeuge für große Freude sorgten. Seite 3

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... zeigte sich im Gothaer Schlosshof während der vergangenen vier Wochen mehr als einmal. Die Schlosshof open-air-Konzertreihe der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach entwickelte sich zu einem Publikumsmagnet. Mehr als 4.500 Besucherinnen und Besucher kamen zu 13 Konzerten im Hof von Schloss Friedenstein. Mehr: S. 15

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SEITE ZWEI

Edi

torial

Guten Tag, liebe Leser.

So viele Konzerte im Gothaer Schlosshof wie in diesem Sommer habe ich in meinem bisherigen Leben noch nie genießen dürfen. Und „genießen“ ist das richtige Wort für das, was die Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach da mit größtem Einsatz des Verwaltungsteams auf die Beine stellte. Nun könnte man denken, das hier ist nichts weiter als PR, doch bin ich weiß Gott nicht der einzige Besucher gewesen. Mehr als 4.500 Besucher zählte die Philharmonie auf dem Schloss­hof.

Und wie heißt es so schön: Zahlen sagen mehr als Worte. Obwohl ein Wort das Ganze auch gut umschreibt: Klasse!

Ihr Maik Schulz

R ÄT S E L G E W I N N E R Des Rätsels Lösung der vergangenen Ausgabe (Bauchnabel­poliertuch)­ beschert Sandra Oschmann aus Georgenthal zwei 11 Euro Gotha-Gutscheine, die bei vielen Händlern des Landkreises eingelöst werden können. Herzlichen Glückwunsch! Bitte melden Sie sich in der Gothaer Redaktion unter Tel.: 03621 211900.

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besteht nicht.

Herausgeber: MSB Verlags-, Vertriebs- und Werbe GmbH & Co. KG; Oststr. 51a; 99867 Gotha Verlag Geschäftsführung: Maik Schulz (V.i.S.d.P.) Telefon: (03621) 211 90 - 0 Fax: (03621) 211 90 -19 Internet: www.oscar-am-freitag.de E-Mail: verlag@oscar-am-freitag.de Projektleitung Gotha: Andrea Fanselau Anzeigenleitung: Andrea Fanselau E-Mail: anzeige@oscar-am-freitag.de Redaktionsleiter: Maik Schulz E-Mail: redaktion@oscar-am-freitag.de Technik/Satz: msb kommunikation, Gotha Druck: ORD GmbH, Alsfeld Vertrieb: MSB VVW GmbH & Co. KG, Blitz

Es gilt die Preisliste 01/21 – Januar 2021

OSCARS VORSPIEL

Z e lle rs We l t

MANU ELAS URL AUBS-STORYS: „Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und dass man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt.“ – Adolph Freiherr von Knigge Da hat der Herr von Knigge ganz schön Recht mit seiner Aussage. Es ist ja nicht so, dass Reisen immer einfach sein muss. Nein, die Herausforderung beginnt beim Koffer packen. Stopp, nein. Beim Planen und Buchen. Oder Stopp. Logisch – die Idee ist der Ursprung. Das Erlebnis der Kern. Die Erinnerung das Resultat. Davon zehren wir im Alltag. Eins ist sicher. Reisen bereichert unser Leben in verschiedenster Weise. Doch keine Reise funktioniert ohne den Humor.

Fremd sind uns zu Beginn einer jeden Reise die Lebensgewohnheiten anderer Kulturen. Begeistern lassen wir uns oft von der scheinbar relaxten Einstellung derer. Fangen wir mal ganz nah an: Italien.

Liebt nicht fast ein jeder die italienische Lebensweise? Das fröhliche Geschnatter in Süditalien in den engen Gassen der Dörfer und Städte über Wäscheleinen hinweg und in den Straßencafés gehört einfach fest ins Bild. Doch wehe man ist auf einem Schiff oder Hotel voller Italiener. Da ist es mit der Italienliebe schnell vorbei. Denn das Temperament liegt den Italienern halt im Blut. Da hilft dann nur die Erinnerung an den letzten wunderschönen Italienurlaub. Bella Italia – so schön ist’s im Urlaub da.

Die Moral von der Geschicht, Toleranz lernen wir auf unseren Reisen sicherlich!

Eure Manu Ela

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OSCAR VOR ORT

Neue Technik, neue Möglichkeiten...

Große Fahrzeug-Freude bei Feuerwehrleuten in Bad Tabarz, Waltershausen und Wechmar Ein großer Moment war es für etli­ che einheimische Feuerwehrleute: Am vergangenen Montag wurden auf dem Parkplatz des Landrats­ amtes offiziell drei neue Feuer­ wehrfahrzeuge übergeben. Sie dienen den Standorten Wechmar, Bad Tabarz und Waltershausen. „Das ist ein besonderer Tag.” sagte Landrat Onno Eckert stolz zur Übergabe der neuen Feuerwehrfahrzeuge. Seit einer ganzen Weile sind diese nun schon im Einsatz, allerdings kam es coronabedingt erst jetzt zur offiziellen Übergabe. „Ungefähr eine Million Euro”, so sagt Eckert, sei der Wert der neuen Fahrzeuge.

Darunter sind zwei neue Tanklöschfahrzeuge vom Typ TLF 3000 sowie ein Gerätewagen Dekontamination, die insgesamt vom Freistaat mit Fördermitteln in Höhe von 260.000 Euro unterstützt wurden.

Wechmar, Bad Tabarz und Waltershausen sind jeweils Stützpunktfeuerwehren mit überörtlichem Ausrückbereich.

Die neuen Fahrzeuge sollen daher auch außerhalb der Standorte zum Einsatz kommen, wovon der Kreis Gotha profitiert. Natürlich stehen sie aber auch für den örtlichen Brandschutz zur Verfügung und erhöhen

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Auch nach 30 Jahren freuen sich die örtlichen Feuerwehrleute noch über neue Einsatzfahrzeuge, so auch Tino Hastolz, stellvertretender Ortsbrandmeister von Drei Gleichen. Er erklärt die neue moderne Technik, die die neuen Fahrzeuge mit sich bringen. Selbstschutzeinrichtung für Vegetationsbrände, Sprühdüsen am Fahrzeug – das hatten die alten Löschfahrzeuge nicht. Umso größer ist die Freude über die neuen Feuerlöschfahrzeuge.

Das neue Dekontaminationsfahrzeug ist der ganze Stolz von Torsten Schlothauer, Stadtbrandmeister von Waltershausen. Er gibt zu, dass auch nach 26 Jahren im Feuerwehrdienst „ein neues Auto nicht spurlos an einem vorbei geht.“ Ein solcher Dekontaminationswagen dient dazu, im Gefahrguteinsatz den Kameraden, die in Berührung mit diesem Stoff gekommen sind, zu reinigen, sodass der Stoff nicht nach außen weiter getragen werden kann. Im Gegensatz zum alten Dekontaminationswagen kann das neue Fahrzeug warmes Wasser erzeugen.

Zudem ist jetzt für jeden Feuerwehrmann Kleidung verstaut, sodass im Ernstfall für Ersatz gesorgt ist.

Sowohl Tino Hastolz und Torsten

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Holger Robes, Torsten Schlothauer, Onno Eckert und Tino Hastolz freuten sich über die Foto: Lutz Ebhardt neuen Feuerlöschfahrzeuge.

Schlothauer, als auch der Ortsbrandmeister von Bad Tabarz, Holger Robes, sind sich einig bei der Frage, was einen guten Feuerwehrmann ausmacht. „Ohne Ausbildung geht nichts.” sagt Robes. Er muss ein Teamplayer sein, kameradschaftlich arbeiten und auch Spaß daran haben, anderen Leuten zu

helfen. Wenn das nicht der Fall ist, hilft auch kein neues Einsatzfahrzeug. So neu es auch sei... Übrigens: Einen Video-Beitrag über die Übergabe finden Sie auch auf dem YouTube-Kanal unseres Gothaer Lokalfernsehens Oscar am Freitag-TV.

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OSCARS REPORT

„Sabotage am Hochwasserschutz” BÜRGERMEISTER BRYCHCY ÜBER VERWÜSTUNGEN

Waltershausen. „Das ist Sabotage.”

Anders will und kann Waltershausens Bürgermeister Michael Brychcy nicht beschreiben, was ihn und seine Verwaltung und nun auch die Kriminalpolizei Gotha beschäftigt.

Die Stadt hat auf eigenen Grund­ stücken an den Waldteichen Hochwas­ ser-Schutzbauten errichten lassen. Das sind in einer ersten Ausbaustufe drei Teiche, die terrassenartig aufeinander folgen. Sie sind untereinander mit Überläufen verbunden, die am jeweils oberen Teich in dessen (Stau-)Damm eingebunden sind.

Geplant schon vor acht Jahren, wur­ de die Teich-Kaskade vor drei Mona­ ten in Betrieb genommen. Sie soll nicht nur Überflutungen verhindern oder zumindest deren Gewalt min­ dern, sondern auch verhindern, dass das Oberflächenwasser aus dem Außenbereich der Stadt in die Kana­ lisation gelangt.

Von öffentlichem Interesse „Daran hat auch der Wasser- und Abwasserzweckverband ein großes Interesse, weil dieses Wasser zu­ sätzliche Kosten erzeugt”, erklärt Brychcy. Solch Wasserüberschuss würde das Funktionieren der Kläran­ lagen beeinträchtigen. Deshalb wird es in die Vorflut „abgeschlagen”, also in örtlich vorhandene Fließgewässer abgeleitet. Und weil es sich um un­ geklärte Wasser handelt, wird dafür jeder Zweckverband in Thüringen zur Kasse gebeten und muss eine Abwasserabgabe entrichten. „Das Hochwasserschutz-Bauwerk sollte jene Sturzfluten bändigen, die bei Starkregen und Wolkenbrüchen aus dem Wald oberhalb der Strie­ melsbergstraße runterdonnern und dann die Stadt wiederholt geflutet haben.”

Dieses Jahr sei das schon dreimal der Fall gewesen. Und selbst weit

entfernt vom Oberen Waldtor habe das Wasser hüfthoch gestanden wie etwa in der Unterführung am Bahn­ hof, erinnert Brychcy. Auch der Neu­ bau am Standort des alten Kinos sei schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.

Bewusste und gezielte Zerstörungen Das alles, weil die Schutzbauten

offensichtlich sabotiert wurden – und werden: „Die Überläufe wurden durch augenscheinlich passend be­ arbeitete Propfen aus Styropor oder Holz verschlossen.” Andere wesent­ liche Bauteile des Hochwasser­ schutzes wurden entfernt,„was nicht mit einem kleinen Bagger möglich ist, sondern nur mit wirklich schwe­ rer Technik”, erklärt Brychcy.

Fortsetzung auf Seite 5

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OSCARS REPORT

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Von dem Siegel- bzw. Wappenbild Waltershausen ist die Sage überliefert, dass eine schöne Quelle am Strömelberg vor dem Waldtor, welche die Stadt mit Wasser versah, eines Tages begann, sich so stark zu ergießen, dass die Stadt Gefahr lief, überschwemmt zu werden. Das Wasser strömte heftig durch das Waldtor und drang in die nächsten Häuser ein.

In höchster Not soll der Stadtrat einen Pfaffen gewonnen haben, der die Quelle mit einem Ärmel verstopfte und sie besprach.

Daraufhin soll das Wasser aufgehört haben zu fließen, diese Stelle aber seitdem den Namen ,,Samtärmel” oder ,,Mönchsärmel” tragen.

Als sich das wilde Wasser schließlich verlaufen hatte, fanden die Waltershäuser eine Menge Karpfen und andere Fische auf den Sträuchern und niederen Bäumen. Das soll der Anlass gewesen sein, dass die Stadt einen Karpfen zwischen Bäumen zur Erinnerung an jene Überschwemmung in ihr Wappen aufnahm.

die Teiche an der Striemelsbergstraße ins Rückhaltesystem einzubinden, seien nicht realistisch. Sie müss­ten dafür erst hergerichtet, mindestens ausgebaggert werden.

Da sie aber in Privatbesitz sind und bisher keine gütliche Einigung mit dem Eigentümer möglich war, sei diese Variante passé, so der Rathauschef.

Fortsetzung von Seite 4 Wer ein Interesse daran haben könnte, solch Sabotage zu betreiben, darüber könne er nur spekulieren. Aufgrund einiger Indizien ermittele aber die Kriminalpolizei derweil nicht mehr nur „in alle Richtungen”, wie es sonst immer in Polizeiberichten heiße, wenn die heiße Spur fehle. „Dilettantisch und böse” sei das, was der oder die Saboteure da betreiben, ist der Bürgermeister ungehalten. Leidtragende seien nicht nur die Anrainer des Oberen Waldtors. Die Sturzbäche haben jedes Mal Dutzende Keller geflutet.

Wie hoch die Schäden allein in diesem Jahr sind, kann wohl noch nicht beziffert werden. Aber Brychcy macht deutlich, dass die aktuellen Ereignisse sich in den Planungen niederschlagen werden, die die Stadt gerade für den Bereich ums Obere Waldtor auflegen. "Da - Anzeige wird man nicht nur über die Anzahl der Parkplätzen der Anwohner zu diskutieren haben, sondern auch

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(Aus: Die Stadtwappen des Kreises Gotha, Autor Helmut Roob, 1958)

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darüber, wie man verhindern kann, dass ständig Keller voll laufen."

Weitere Schutzbauten sollen folgen Noch ist der ursprünglich geplante Umfang des Hochwasserschutzes im Wald südwestlich der Striemelsbergstraße nicht erreicht.

Weitere fünf ZwischenspeicherTeiche müssen noch gebaut werden.

Alternative Lösungen, wie etwa

Nicht nur wegen der Sabotage und der wiederholten Reparaturen explodieren zudem gegenwärtig die Kosten: War man zur Planung vor Jahren von rund 1,5 Millionen Euro Kosten ausgegangen, so stehen jetzt unterm Strich eher 2,5 Mio. Euro. („Oscar am Freitag”-TV berichtete.

Sie finden den Beitrag in unserer Mediathek auf dem youtube-Kanal des Gothaer Lokalfernsehens.)

Rainer Aschenbrenner

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Eure Manuela Junghans und Team

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OSCARS KONZERTBILANZ

Tausende beim Schlosshof-Vergnügen THÜRINGEN PHILHARMONIE GLÄNZT IM SCHLOSSHOF/THEATER FOLGT

Die Bilanz ist rundum positiv. Eine starke Rückkehr in die Konzerte mit Publikum gelang der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach in den vergangenen vier Wochen.

Und das nicht nur in Gotha.

Denn die Musikerinnen und Musiker des traditionsreichen Orchesters spielten insgesamt über 40 Konzerte – und das an 13 unterschiedlichen Orten im Landkreis Gotha und im Wartburgkreis.

16 Konzerte gab es allein im Hof von Schloss Friedenstein, im Schlossgarten oder der Schlosskirche. Mehr als 4.500 Besucherinnen und Besucher sorgten dabei für eine außergewöhnliche Atmosphäre an einem außergewöhnlichen Ort. Unübersehbar und unüberhörbar war die Freude bei allen Verantwortlichen und bei den Besuchern, dass endlich wieder vor Publikum musiziert werden konnte. In Zusammenarbeit mit der Stiftung

Schloss Friedenstein wurden viele Helfer und Mitarbeiter mobilisiert, zu denen Security-Personal ebenso gehörte wie Ordner, die bei der Platzsuche mithalfen sowie Techniker vor und hinter der Bühne. Auch an die Versorgung der Besucher war gedacht, nicht nur mit Sitzkissen und Toilettenwagen, sondern auch mit Getränken, süßen Kleinig-

keiten und herzhaften Speisen.

Der August steht im Zeichen des Theaters – und der Philharmonischen Barocknacht am 28. August – alles open air auf dem Hof von Schloss Friedenstein.

Gespielt wird u.a. das Stück „Der Lügner“ – und das gleich vier Mal

(am 13./14. und am 20./21. August jeweils um 19 Uhr). Zum Inhalt: Der notorische Lügner Lelio versteht es geschickt, die Liebeshuldigungen, die der schüchterne Florindo der schönen Rosaura heimlich darbringt, für sich in Anspruch zu nehmen. Auch seinem eigenen Vater sowie dem Liebhaber der Beatrice, Ottavio, bindet er mehr als einen Bären – in dieser Inszenierung reicht es wohl für einen Elefanten – auf. Lelio stiftet mit seinen geistreichen Erfindungen eine allgemeine Verwirrung, bringt alle gegeneinander auf und fast gelingt es ihm, Rosaura für sich zu gewinnen. Am Ende jedoch bricht sein ganzes Lügengebäude in sich zusammen, die richtigen Paare finden sich und Lelio schwört, nie mehr die Unwahrheit zu sagen.

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04.09.20 14:41

OSCARS HIlFE

07

Hilfe aus Gotha SPENDEN FÜR FLUTOPFER IN AHRWEILER Solidarität ist Gothaern kein Fremdwort: Vorige Woche rief eine Bekannte von Christian Grießen aus dem rheinland-pfälzischen Ahrweiler an – ob der Gothaer nicht für den Kindergarten Hilfe beschaffen könnte, den es weggespült hatte.

Grießen wiederum wandte sich an seinen Namensvetter Christian Korff, der im Ehrenamt den Verein „Helping Angels” gegründet hatte – jene Truppe, die schwerkranken Menschen deren größten Wunsch erfüllen...

Korff startete einen Aufruf in den Sozialen Medien, der umgehend riesige Resonanz fand. Deshalb kontaktierte er Torsten Pinkwart, den Gothaer THW-Chef. Der stellte in der Schlegelstraße die Hallen des THW als Sammelstützpunkt zur Verfügung.

Der platzte fast aus allen Nähten, so stark war's Echo und die Spendenbereitschaft der Menschen aus der Region. Unzählige fleißige Hände sortierten seit Sonntag, kommissionierten und verpackten alles, was sich einfand.

Derweil beschafften Korff & Co. Transportfahrzeuge. Am Donnerstag, 22. Juli, gignen nun sechs (!)

Lkw mit rund 180 Paletten auf den Weg nach Rheinland-Pfalz.

Der Transport war ursprünglich mit der Bundeswehr vor Ort abgestimmt, die die Entladung und die Lagerung übernehmen sollte, bis die Spenden an die Bedürftigen weitergeleitet werden können.

So war der Plan. Zu nachtschlafender Zeit brach der Konvoi am Donnerstag auf und war gegen 10 Uhr vor Ort. Dem Rat des als Vorhut vorab gefahrenen Kollegen Dirk Heß folgend, parkte man an der Abfahrt nach Ahrweiler und sondierte dann erst einmal die Lage.

Es stellte sich heraus, dass wegen der immensen Zerstörungen auf keinen Fall alle Lkw zugleich in den Ort fahren sollten. Die Lage im Minutentakt änderte sich, weil keinerlei öffentliche Verwaltung die Koordinierung übernommen hatte, sondern ausschließlich private Ehrenamtler nach besten Wissen und Gewissen das taten.

Klaus Faber, der als Verantwortlicher versuchte, die Fäden in der Hand zu behalten, „wollte und konnte keine weitere Lkw-Ladung mehr annehmen“, berichtete Christian Grießen: „Es waren einfach zu viele

unangemeldete Transporte schon vorher angekommen…“ Die Gothaer wurden gebeten, selbst nach anderen Flächen zur Lagerung zu suchen. Dirk Heß und Christian Grießen telefonierten pausenlos, aktivierten auch Christian Korff in Gotha erneut zur Unterstützung, drehten ein SOS-Video und leiteten es über einen Kontakt in TambachDietharz in die sozialen Medien.

Glücklicherweise meldete sich alsbald Katharina Knod, die Bekannte von Grießen, Sie hatte in Neunkirchen bei Siegburg große Lagerflächen ausfindig gemacht, die genutzt werden könnten. Man brach unverzüglich auf…

Von dort gingen dann ab Freitag Transporte auch in kleine Orte, in die bisher noch keinerlei Hilfe kam.

Weitere Aktionen sind nun schon wieder in Planung: Christian Korff organisierte als Erstes einen Transport von medizinischen Gütern.

Solidarität ist Gothaern eben kein Fremdwort...

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GESUNDHEITSKOLUMNE KRANK ODER GESUND? Geschrieben von Tim Barnikol (Sporttherapeut)

Golf & Natur

Schlagzeile: Frau macht ihren Mann glücklich!

Auf diesem Wege noch mal alles Gute nachträglich zum Geburtstag, lieber Karsten.

Eigentlich wollte ich aber von seiner Frau erzählen, die nach relativ schnellem Hockvorgang fortan Probleme mit ihrem Sprunggelenk hatte. Ihre Bänder, wahrscheinlich zu schlaff, stützten das Gelenk nicht ausreichend. In der Folge zeichneten sich irgendwann auch Verletzungen der Achillessehne ab. Zahlreiche Untersuchungen brachten nur bedingt Erkenntnisse. Durch ihren körperlich fordernden Beruf ist eine Überlastung des Gelenkes fast unumgänglich. Nun versuchen wir, durch gezielte Übungen das Sprunggelenk zu stabilisieren und auch die Beinachse „geradezubiegen“. Ihre Trainingstherapie scheint, ihr ganz gut zu bekommen. Jedenfalls hat sie mich nun auch ihrem Mann zum Geburtstag geschenkt. Ob nun auch er mit mir oder uns glücklich wird, bleibt abzuwarten.

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OSCARS GASTKOMMENTAR

E H R E N M A R K T & H A U P T A M T: U N S E R G O T H A I M A U G U S T Da hatte ich mich im Vormonat (zugegeben unsachlich und polemisch) über Poldi, Schweini und all die anderen Fußballbubis lustig zu machen versucht – und? Was passiert, geschieht – was folgt? Der neue Bundestrainer, der dem niedlichen Schwaben Jogi nachfolgende Mannschaftsschleifer und Team-Drilling heißet tatsächlich HANSI. Hans Flick also, ein g‘stand‘nes bairisch‘s Moannsbild, dem – wenn er nicht aufpasst – auch ganz schnell (Pieps! Pieps!) ein Hansilein, Hänschen oder gar Hänselchen angehängt werden könnte. Nun gut – wir wollen den armen Kerl nicht unnötig hänseln oder ihm anderweitig am Zeuge flicken! Zumal die Lage unserer kickenden Gurkentruppe nach dieser ganz und gar verbauten Europameis­ terschaft nicht eben glücklich zu nennen ist. Aber wie vor einem Monat schon gesagt: Mir hamsja alle vorher schon gewusst!

Wie anders die Verhältnisse in unserer Renitenzstadt?! – Überall, wohin man schaut, wird weiter fleißig aufgebaut: Besonders augenfällig nach wie vor am Hauptmarkte, auf dem die Erneuerungsarbeiten unaufhaltsam voranzugehen scheinen – ja, eines Tages geradezu stürmisch vorangebracht werden könnten. Bis es soweit

ist, kann sich das ratlose, aber interessierte Volk beim allmonatlich stattfindenden „Baustellenstammtisch“ erkundigen – und auch darüber, wann es soweit ist, das große Vollenden des noch größeren Aufwandes. Jüngst erst wieder fand er statt, der Stammtisch. Passenderweise am unteren oder Unteren Hauptmarkte, hygienegerecht unter freiem Himmel. Dort, wo die Trümmer nicht allzusehr rauchen, der Baustaub nicht zu sehr nebelt. Das, was eben noch so ironisch klingen und entsprechend missverstanden werden könnte, ist doch wirklich eine fabelhafte, weil bürgernahe Sache! Und wird hoffentlich noch lange, sehr lange beibehalten werden können! Bums – da war sie wieder, hatte sich leise eingeschlichen: jene hinterlistige Ironie, die nun unbarmherzig des Feldes und/oder der Baustelle verwiesen wird. Wer sich also am Disput, Diskurs, Diskutieren beteiligen mag – beim Baustellenstammtisch ist er an der rechten Adresse. Über Fußball und den neuen Trainer Hansi Flick wird dorten natürlich kaum gesprochen. Aber man kann nun mal nicht alles haben. Der nächste Stammtischtreff im nun beginnenden Auguste. Wie immer letzter Donnerstag des Monats, Beginn wie

gewohnt 18.30 Uhr. Wer den Treff verpasst – keine Panik.

Da folgen (ich kann es einfach nicht lassen!) noch einige Termine nach.

Worauf Sie einen lassen kö… – na, lassen wir das lieber!

Wer aber nun nicht so lange warten mag, sondern stattdessen gleich in die Aktion kommen möchte, den rufet allsogleich in uns‘rer Stadt das Ehrenamt! Die Stadtverwaltung gab sich erneut viel Mühe, in einer soeben neu aufgelegten Broschüre alle Möglichkeiten gesellschaftlich-nützlicher Arbeit für uns alle aufzuzeigen. Die seit 2011 immer wieder aktualisierte „Ehrenamtsbroschüre“ ist ab sofort an den Infotheken des Neuen respektive Historischen Rathauses erhältlich – sofern Sie die dort zu vermutende leidenschaftliche Bautätigkeit … – Ach ja, das hatten wir ja schon!

Zurück also zum praktischen, sachlichen, pragmatischen, zielorientierten Ehrenamte! Leute, ihr glaubt ja gar nicht, wo ihr überall gebraucht und nützlich werden könntet! Ich elendes Lästermaul wusste jedenfalls vieles, vieles nicht. Bürgerschaftliches Engagement trägt nicht erst seit dem Jahre 2011 erkennbare, pflückbare Frucht im Stadtarchive, natürlich (der Klassiker!) bei der Feuerwehr, im Schul- und Gartenamte, in den Ämtern für Garten-,

Seniorenhilfe in Gotha UNSERE LEISTUNGEN: • Erledigung des Einkaufs • Begleitung zu Arzt, Amt und Aktivitäten Die Leistungen können unter anderem über den Entlastungsbetrag durch die Pflegekasse finanziert werden. (Für Personen mit Pflegegrad). Wir bieten unsere Leistungen in ganz Thüringen an und stehen jedem gern für ein kostenloses Beratungsgespräch zur Verfügung.

• Unterstützung im Haushalt • Hilfe bei der Gartenarbeit

Schwarzmann Seniorenbetreuung und Hausdienste • Friemarer Straße 12 • 99867 Gotha Telefon: 03621 893609 • E-Mail: info@schwarzmann-betreuung.de • www.schwarzmann-betreuung.de

FÜR DIE ABSCHIEDNAHME ZEIT NEHMEN Ein Abschied im gewohnten Umfeld hilft, den Verlust zu akzeptieren und zu verarbeiten. Oftmals ist diese Möglichkeit der Abschiednahme nicht oder nur unzureichend bekannt. Als kompetenter Partner steht Ihnen unsere Bestattungsinstitut Gotha GmbH mit allen Abteilungen als ausbildender Meisterbetrieb des Handwerks auch in Ihrer Gemeinde jederzeit zur Verfügung, um Ihnen im Bedarfsfall hilfreich und vertrauensvoll zur Seite zu stehen.

Park- und Friedhofswesen, in der Kulturstiftung – ja, sogar (ich stapele nicht hoch) im Tiefbauamte. Buddeln am Hauptmarkte? Ach nee, das machen ja – denkmalgerecht und wahrlich ohne Hysterie historiographisch korrekt – die Fachleute, Experten und Bedenkenträger.

Wo waren wir? Ach ja, im und beim Ehrenamte! Sie, liebe Leserschaft, können auch als ehrenamtliche Wahlhelfer wirken, als Schiedspersonen, als vorlesende Kinderfreunde, als freundliche Seniorenbegleiter – ganz und gar ohne Märchenbuch, dafür mit viel Zeit und noch mehr gutem Gefühl, dem DDR-typischen Worte von der „gesellschaftlich-nützlichen Tätigkeit“ auch unter BRD-Verhältnissen Leben einzugeben!

Apropos Leben! Einiges, manches, ja – sogar vieles geht ja nun auch wieder in Gotha. Wenn im Londoner Wembley-Stadion 60.000 herzlose Engländer die Schmach des deutschen Teams bejubeln dürfen, dann darf im Hofe des Friedensteines auch der Thüringer Trachtenverband sein Jahrestreffen abhalten. Putzig besonders der Einladungstext, in dem stellenweise von „der größten Kulturbaustelle Europas mit der reichhaltigsten Textilsammlung Thüringens im wertvolls­ ten Kleiderschrank Europas“ die Schreibe war.

Wenn doch nur alles in der Nähe unseres Schlosses so von Superlativen befeuert werden könnte!

Schon am nächstliegenden Hauptmarkte, dem umgepflügtesten, würde das größten, reichhaltigsten, wertvollsten Effekt ergeben!

Ergebensten, grüßendsten Gruß I h nen allen!

OSCARS INTERVIEW

09

„Fehler gehören zum Leben” NEUE LEITUNG IN DER AGENTUR GOTHA

Seit 1. Juli ist Johannes Langenkamp der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha. Er folgte auf Ina Benad, die seit 2011 hier gearbeitet hat und nun in den Ruhestand trat.

Der 49-jährige Langenkamp war zuletzt Geschäftsführer Operativ in der Agentur für Arbeit in Weilheim (Oberbayern). Er beendete zunächst die Ausbildung zum Fachangestellten für Arbeitsmarktförderung, bevor er ein Studium bei der Bundesagentur für Arbeit absolvierte.

Er war in verschiedenen Positionen in der Arbeitsagentur, der Regionaldirektion Bayern und der Zentrale in Nürnberg tätig.

Für „Oscar am Freitag“-TV nahm der gebürtige Münsteraner auf dem „Roten Sofa“ Platz. Das ist eine Rubrik, bei der bekannten und weniger bekannten Menschen aus dem Landkreis Löcher in den Bauch gefragt werden. Oft gibt es dabei Überraschendes zu hören – so auch bei Johannes Langenkamp: Ist Ihr Job Ihr Traumberuf?

Ja. Ich bin als 16-jähriger Azubi in der Agentur in Münster mal mit dem Direktor im Fahrstuhl gefahren und dachte mir dabei: „Das möchte ich auch mal werden – Direktor einer Agentur.“ Und nun bin ich es – nach 33 Jahren…

Was ist für Sie gute Führung?

Ganz wichtig dafür ist, gut zuzuhö-

ren und nicht alles besser zu wissen.

Wie motivieren Sie Ihr Team?

Durch Vorleben. Dadurch, dass man selbst motiviert ist.

Mit Lust und Leidenschaft dabei ist. Haltung zeigt. Das ist eine Herzenssache, keine Frage des Verstandes.

Wie meistert Johannes Langenkamp Krisen?

Ich lasse mich nicht aus der Ruhe bringen, suche nach dem ParetoPrinzip pragmatische Lösungen: Das sind solche, die mit 20 % des Aufwandes 80 % des Ergebnisses erreichen. Ich bin auch sicher, dass es keine 100 % perfekten Lösungen gibt.

Wie gehen Sie mit Scheitern um?

Fehler gehören zum Leben. Wir werden nur besser, wenn wir aus Fehlern lernen.

Ein Sprung ins Jahr 2030: Wie sieht dann die Agentur für Arbeit aus?

Das ist eine sehr gute Frage… – wenn ich in diese Glaskugel gucken könnte, säße ich sicher heute nicht hier, sondern wäre längst im Bundesarbeitsministerium bei Minister Heil.

Aber ganz im Ernst: Die Digitalisierung, der demografische Wandel

Oscars Tipp zum Erbrecht

und die neuen Arbeitsweisen werden uns dazu bringen, noch dichter, noch näher mit unseren Kunden zu arbeiten.

Lehren aus der Pandemie?

Ja. Privat lebe ich bewusster nach dem Motto: „Nutze den Tag, lebe jetzt…“ Im Job gilt: Wir müssen flexibler werden, schneller auf neue Situationen reagieren.

Westfalen muss mit Vorurteilen kämpfen: Dort trinke man Korn, esse Pumpernickel und Schinken dazu. Die Menschen seien eher stur, allerdings arbeitsam und würden nicht viel reden. Was zeichnet nun aber einen waschechten Münsteraner aus?

Er ist grundsätzlich ein verlässlicher Mensch, denkt positiv und geht so an die Sachen heran. Sieht nicht die Probleme, sondern hat die Lösung im Sinn.

Hat das „Tatort“-Duo Thiel und Boerne etwas am Image Münsters geändert?

RA Christian Sitter &

Sicher, es tat uns Münsteranern und der Stadt gut. Auch „Wilsberg“, der etwas verschlossene, aber herzensgute Privatdetektiv, gespielt von Leonard Lansink, hat dazu beigetragen.

Boerne ist eher ein chaotischer Typ, der recht schräg ist und Züge zeigt wie der neurotische Privatdetektiv Adrian Monk. Am Ende macht’s der Mix aus beiden – so sind Münsteraner.

Sie sind begeisterter RennradFahrer. Warum?

Ich war und bin immer sportlich gewesen. Habe 43 Jahre Fußball gespielt, war mal Münsteraner Stadtmeister im Schwimmen, kam dann über den Triathlon zum Radfahren.

Körperliche Bewegung tut mir zum Stressabbau gut. Das hat was Meditatives, wenn ich strampele, den nächsten Berg sehe und denke: „Da kommst Du auch ‘rüber…“ Was ist Johannes Langenkamps größte Stärke?

Meine Empathie und Offenheit für andere Menschen. Ich höre gern zu, kann mich in andere hineindenken. …und was ist die größte Schwäche?

Ich bin oft zu schnell, habe gleich für alles eine Lösung parat, ohne alle Seiten beleuchtet zu haben. Damit hänge ich manchmal den einen oder anderen ab…

Vielen Dank für das unterhaltsame und informative Gespräch!

RA Burkhard Stoll

Mein Vater hat zwanzig Jahre mit seiner Lebensgefährtin zusammengelebt und diese als Alleinerbin eingesetzt. Wer ist für die Beerdigung zuständig?

Obwohl der Erbe gem. § 1968 BGB die Beerdigungskosten zu übernehmen hat, ist die Gestaltung der Art und Weise der Bestattung grundsätzlich Sache der Angehörigen. Die Reihenfolge der Verpflichteten richtet sich nach den Bestattungsgesetzen der Länder. In der Regel sind hier die Angehörigen in folgender Reihenfolge zuständig: Ehepartner, Lebenspartner, Kinder, Eltern, Geschwister, Großeltern und Enkelkinder. Der Erblasser hat die Möglichkeit, zu Lebzeiten über eine sog. Bestattungsverfügung die Totenfürsorge zu regeln. So kann er die Einzelheiten der Bestattung, wie zum Beispiel Grabstelle, Bestattungsfeier, Umfang der Bestattung und die für die Bestattung verantwortliche Person (z.B. seine Lebensgefährtin) bestimmen. Die Bestattungsverfügung ist eine Willenserklärung, die in schriftlicher Form gefasst und unterzeichnet werden sollte und zusammen mit den weiteren Vorsorgepapieren, wie Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Testament an geeigneter Stelle verwahrt werden sollte. Eine Bestattungsverfügung im Testament ist nicht sinnvoll, da das Testament in aller Regel erst nach der Bestattung eröffnet wird.

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30. Juli 2021

Informationen des Wasser- und Abwasserzweckverbandes „Gotha und Landkreisgemeinden“

Nummer 151

Verbandssitz wird bis Ende 2022 erweitert

Kundencenter, Meisterbereich Trinkwasser, Materiallager, Werkstatt und Stellflächen etc. für 5 Mio. Euro Der Wasser- und Abwasserzweckverband Gotha und Landkreisgemeinden (WAG) investiert 5 Mio. Euro. Die Summe ist für die Erweiterung des Sitzes in der Kindleber Straße 188 in Gotha geplant.

Dort ist der 1993 gegründete Verband zwar schon seit 1998 ansässig. Aber als man aus der Cosmarstraße 8 in den Neubau am östlichen Stadtrand zog, war die Stadtwirtschaft Gotha noch der Geschäftsbesorger für den Verband und daher die WAG-Beschäftigten dort angestellt.

Das ist schon lange nicht mehr der Fall. Grundstück und Gebäude gehören dem Verband. Die 150 Beschäftigten stehen alle auf seiner Lohnliste.

Ungeachtet dessen gibt es noch Relikte aus vergangenen Tagen. „Deshalb wird der Erweiterungsbau die endgültige Entflechtung von der Stadtwirtschaft Gotha besiegeln“, erklärt Werkleiter Christian Ludwig.

Bei der anstehenden „Scheidung“, die formell längst passiert ist, muss einiges an Inventar bewegt werden. So hat der Meisterbereich Trinkwasser immer noch seinen Sitz auf Grund und Boden der Stadtwirtschaft. Auch die Werkstatt und das Materiallager sind dort – und viel zu klein.

Ausreichende Sozialräume fehlen. Der Sanitärtrakt ist im Nachbargebäude.

Und getrennte Duschen sind Fehlanzeige. „Die Duschen wurden gebaut, als es noch keine weiblichen Fachkräfte für Wasser- und Abwasserentsorgung gab“, erklärt Ludwig.

Auch arbeitsschutzrechtliche Belange lassen sich nur bedingt erfüllen.

Zudem ist das aktuelle Dienstgebäude des Verbandes nicht barrierefrei. Nicht zuletzt fehlt ein zentraler Eingangsbereich zum Empfang und zur Betreuung der Kunden.

terbereich Trinkwasser samt Werkstatt sein neues Zuhause. Dort entstehen zudem ausreichend Lagerkapazitäten, dazu Garagen und Carports für die Fahrzeuge und Technik (siehe Grundriss l.).

In der ersten Etage findet das Archiv sein neues Domizil. Dort haben zudem dann die Beschäftigten arbeitsgerechte Sozial- und Sanitärräume.

Das Obergeschoss bietet einen großen Konferenzraum und weitere Aufenthalts- und Diensträume.

Unterm Strich sind‘s also ganz viele gute Gründe, die für den Neubau sprechen. Der war schon Im Blick, als man 2015 das Grundstück erwarb und zusätzliche Grünflächen dazu kaufte.

Nach siebzehn Jahren Nutzung wurde dann erst einmal das Nötigste am Bestandsgebäude gemacht. Dazu gehörte eine ordentliche Wärmedämmung.

Die Sockel waren abzudichten. Sonnenschutz für die Büroräume wurde installiert, Ver- und Entsorgungsleitungen wie auch die IT-Infrastruktur wurden erneuert.

Platznot wird beseitigt

2018 definierte WAG-Mann Rüdiger Looß die Aufgaben für einen Erweiterungsbau für die „AIG Gotha GmbH – Architekten und Ingenieure“. Looß hatte schon 2015/2016 als Abteilungsleiter Anlagenbetrieb die Sanierung geplant, überwacht und abgewickelt.

Der Neubau hat rund 1.900 m2 Grundfläche, ist dreigeschossig und schließt mit einem Zwischenbau an das bisherige Gebäude an (siehe Grafik u.).

Der neue Empfangsbereich wird großzügig. Dort können Kunden ihre Anliegen vorbringen. Die Service-Mitarbeiter vermitteln an die zuständigen WAG-Spezialisten, die sich dann mit den Kunden in separate Beratungsräume zurückziehen können.

Im Eingangsbereich gibt es einen Kassenautomaten für den Fall, dass Zahlungen erfolgen sollen.

Es werde eine klare Trennung zwischen den öffentlichen und den internen Bereichen geben, unterstreicht Werkleiter Ludwig den Gewinn durch den Neubau, der – wie auch das bisherige Gebäude – dank eines Aufzugs barrierefrei sein wird.

Im neuen Erdgeschoss – im östlichen internen Bereich – bekommt der Meis-

Ende 2022 ist Übergabe

Die Baugenehmigung wurde 2020 erteilt. Noch im September begann man mit dem Bau des neuen Parkplatzes, weil auf dem bisherigen der Neubau errichtet werden soll.

Seit Anfang Juni errichtet die „RBWBau GmbH Bauunternehmen“ aus Schwallungen den Rohbau. Der soll bis zum Jahresende 2021 stehen und winterfest sein, damit die Installationsarbeiten und der Innenausbau beginnen kann.

Voraussichtlich Ende 2022 soll ist nach dem Willen des Bauherrn der Neubau bezugsfertig.

Text: Rainer Aschenbrenner Grafiken: WAG IMPRESSUM Wasser- und Abwasserzweckverband „Gotha und Landkreisgemeinden“ 99867 Gotha Kindleber Straße 188 Telefon: 03621 387-30 Telefax: 03621 387-435 E-Mail: info@wazv-gotha.de Internet: www.wazv-gotha.de Verbandsvorsitzender: Hartmut Brand (V. i. S. d. P.)

OSCARS SERVICE Bitte beachten Sie, dass die nach­ stehenden Termine unter Vor­ behalt gelten. Je nach Lage des Infektions­ge­schehens kann es zu kurzfristigen Absagen kommen.

Freitag, 30. Juli

11 Philip Bölter zum Kurkonzert

GOTHA, TIERPARK – 19.30 Uhr – Tierparkkonzert „Robert Graefe”

Samstag, 7. August

BAD TABARZ, ANNO 1700 – 19 Uhr –

– 11 Uhr – Öffentliche Stadtführung

Tommys Live Musik zum Kurkonzert GOTHA, TIERPARK – 19.30 Uhr – Tierparkkonzert „Chameleon Walk”

Gothaer Hauptfriedhof

– 20 Uhr – Sand-Tanz-Party mit DJane Anne Decks

GOTHA, TREFF: SCHELLENBRUNNEN GOTHA, TREFF: EINGANG HAUPT­ FRIEDHOF – 14 Uhr – Führung über den BAD TABARZ, DEYSINGSLUST – 19 Uhr – Die Stötzerband zum Kurkonzert

GOTHA, TIERPARK – 19.30 Uhr – Tierparkkonzert „Lea John & AnDia”

Samstag, 31. Juli

OHRDRUF, GARTEN „AM SCHINDS” –

10 Uhr – Open-Air Ausstellung MOLUBIS BAD TABARZ, DEYSINGSLUST – 19 Uhr – Thomas Schäfer zum Kurkonzert GOTHA, TIERPARK – 19.30 Uhr – Tierparkkonzert „Andreas Schirneck”

WALTERSHAUSEN, FZZ GLEIS3ECK – 21 Uhr – Disko-Mix-Party mit DJ René Willing

Sonntag, 1. August

GOTHA, TREFF: SCHELLENBRUNNEN – 11 Uhr – Öffentliche Stadtführung

GOTHA, TREFF: EINGANG HAUPT­ FRIEDHOF – 14 Uhr – Führung über den Gothaer Hauptfriedhof

BAD TABARZ, DEYSINGSLUST – 16 Uhr

– Karin Roth mit dem Tabarzer Trachtenverein zum Kurkonzert

Montag, 2. August

TAMBACH-DIETHARZ, TREFF: STEINHAUER HÜTTE – 10 Uhr – Exkursion Bromacker

GOTHA, TREFF: SCHELLENBRUNNEN – 11 Uhr – Öffentliche Stadtführung

Dienstag, 3. August

GOTHA, HERZOGLICHES MUSEUM –

10 Uhr – Auf den Spuren der Saurier

GOTHA, SCHLOSS FRIEDEN­STEIN –

11 Uhr – Kinderveranstaltung

Mittwoch, 4. August

WALTERSHAUSEN, FZZ GLEIS3ECK

Sonntag, 8. August

GOTHA, CLUB „GALETTI” – 10 Uhr –

„Tauschtag” Briefmarken-Sammler-Verein GEORGENTHAL, KURPARK – 14.30 Uhr – Konzert „Gräfenhainer Blasmusikanten” BAD TABARZ, ANNO 1700 – 16 Uhr – Die Kyffhäuser Volksmusikanten zum Kurkonzert

Mittwoch, 11. August

GOTHA, SCHLOSS FRIEDEN­STEIN –

10 Uhr – Kinderveranstaltung

BAD TABARZ, WINKELHOF – 21.30 Uhr – Sommerkino im Kurpark Winkelhof

Donnerstag, 12. August

– 11 Uhr – Öffentliche Stadtführung

– Sommerkino im Kurpark Winkelhof

Donnerstag, 5. August

GOTHA, SCHLOSS FRIEDEN­STEIN –

11 Uhr – Kinderveranstaltung

Freitag, 6. August

BAD TABARZ, ANNO 1700 – 19 Uhr –

10 Uhr – Kräuter-Wanderung

GOTHA, TREFF: SCHELLENBRUNNEN – 11 Uhr – Öffentliche Stadtführung

GOTHA, BUTTERMARKT – 18 Uhr – 9. „Anglühen” auf dem Buttermarkt

GOTHA, SCHLOSS FRIEDEN­ STEIN – 19 Uhr – Schlosshof Open Air „Der Lügner”

BAD TABARZ, AKTIVHOTEL INSELS­ BERG – 19 Uhr – In Wood zum Kurkonzert GOTHA, TIERPARK – 19.30 Uhr –

Tierparkkonzert „Florian Herzberg DJ Set”

BAD TABARZ, HOTEL „AM BURGHOLZ” – 15 Uhr – Shantychor

BAD TABARZ, AKTIVHOTEL INSELS­ BERG – 19 Uhr – Thomas Schäfer zum

15 Uhr – Schlosshof Open Air „FROSCH­ KÖNIG oder der eiserne Heinrich” Geraberg zum Kurkonzert

Samstag, 21. August

Kurkonzert

GOTHA, SCHLOSS FRIEDEN­ STEIN –

Montag, 16. August

TAMBACH-DIETHARZ, TREFF: STEINHAUER HÜTTE – 10 Uhr –

19 Uhr – Schlosshof Open Air „Der Lügner” GOTHA, TIERPARK – 19.30 Uhr – Tierparkkonzert „My Secret Playground”

Mittwoch, 18. August

GEORGENTHAL, KURPARK – 14.30 Uhr

Exkursion Bromacker

Sonntag, 22. August

BAD TABARZ, WINKELHOF – 21.30 Uhr – Sommerkino im Kurpark Winkelhof

Donnerstag, 19. August

GOTHA, SCHLOSS FRIEDEN­STEIN –

10 Uhr – Kinderveranstaltung

GOTHA, CLUB „GALETTI” – 19 Uhr –

BAD TABARZ, TREFF: KUKUNA – 10 Uhr

BAD TABARZ, HOTEL „AM BURGHOLZ”

– Klettereinführungskurs

GOTHA, SCHLOSS FRIEDEN­STEIN –

Freitag, 13. August

– Musikkino

Freitag, 20. August

– Konzert „Musikverein Schmalkalden e. V.”

BAD TABARZ, AKTIVHOTEL INSELSBERG – 15 Uhr – Die Hiesigen zum Kurkonzert

GOTHA, SCHLOSS FRIEDEN­STEIN –

15 Uhr – Schlosshof Open Air „FROSCH­ KÖNIG oder der eiserne Heinrich” WALTERSHAUSEN, FZZ GLEIS3ECK – 16 Uhr – Sand-Konzert mit Vinzenz Heinze

Mittwoch, 25. August

BAD TABARZ, WINKELHOF – 21.30 Uhr – Sommerkino im Kurpark Winkelhof

– 19 Uhr – Hubert B. zum Kurkonzert

GOTHA, SCHLOSS FRIEDEN­ STEIN – 19 Uhr – Schlosshof Open Air „Der Lügner” GOTHA, TIERPARK – 19.30 Uhr – Tierparkkonzert „Juliane & Daniel”

Samstag, 14. August

p präsentiert

GEORGENTHAL, KURPARK – 14.30 Uhr

– Konzert„Schmerbacher Blasmusikanten”

BAD TABARZ, HOTEL „AM BURGHOLZ”

– 15 Uhr – Acousticline zum Kurkonzert GEORGENTHAL, KURPARK – 18.30 Uhr – 90's Party GOTHA, SCHLOSS FRIEDEN­ STEIN – 19 Uhr – Schlosshof Open Air „Der Lügner”

– Geführte Mountainbike Tour

BAD TABARZ, WINKELHOF – 21.30 Uhr

Sonntag, 15. August

BAD TABARZ, TREFF: TOURISTINFO –

FRIEDRICHRODA,BRAUHAUS – 20 Uhr

10 Uhr – Kinderveranstaltung

GOTHA, SCHLOSS FRIEDEN­STEIN – GOTHA, TREFF: SCHELLENBRUNNEN

Tierparkkonzert „Aschegrau”

„Knätschabend”, Briefmarken-SammlerVerein FRIEDRICHRODA,BRAUHAUS – 20 Uhr – Ostalgiekino „Sieben Sommersprossen“

GOTHA, SCHLOSS FRIEDEN­STEIN –

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OSCARS KOLUMNEN

Geschichten aus dem Landtag (1) Für die Thüringer Lokal-TV-Sender arbeitet Maik Schulz seit drei Monaten als Landtagskorrespondent.

An dieser Stelle berichtet er zukünftig über das, was er bei den Sitzungen im Landtag so erfährt…

Nach vielen Jahren Abstinenz bin ich seit gut drei Monaten wieder hautnah am Geschehen im Thüringer Landtag dabei. Der Grund dafür liegt in der Entscheidung der Thüringer Lokal-TV-Sender – zu denen das Gothaer Lokalfernsehen Oscar am Freitag-TV gehört –, die Berichterstattung aus dem Landtag wieder aufzunehmen. Damals dachten die Senderchefs, dass es im September zu einer Neuwahl kommt.

Dass dem nicht so ist, hat mittlerweile in Thüringen jede und jeder mitbekommen. Das stellt die Politiker vor Ort durchaus vor schwierige Tagesaufgaben – nach der Sommerpause. Denn der Minderheitsregierung aus Linke, SPD und Grünen fehlen vier Stimmen.

Die kamen bisher durch die CDU-

Fraktion – im Rahmen des Stabilitätspaktes – doch dieser ist nun vorbei.

Ob die FDP hier aushilft ist offen.

Doch Fraktionschef Thomas Kemmerich lässt durchblicken, dass man konstruktiven Gesprächen nicht aus dem Wege ginge. Wobei die Frage bleibt, was unter „konstruktiv“ zu verstehen sein wird.

Die AfD wiederum stellte jüngst ein „konstruktives Misstrauensvotum“. Dabei ging es ihr aber – wie der AfD-Abgeordnete Stefan Möller bereits im Landtag verkündete – nicht um die Wahl des Ministerpräsidenten. Sondern darum, die Oppositionsparteien CDU und FDP ein Stück weit „vorzuführen“. Weil diese sich selbst daran nicht beteiligten, blieb Ramelow im Amt. Das wird so bleiben, wenn es RotRot-Grün schafft, einen Haushalt für 2022 auf den Weg zu bringen...

Ob das gelingt, ist aktuell offen.

Mein Fazit aus den drei Monaten im Landtagsgeschehen: Ernüchternd!

LIMITIERT ER HÄLTLICH BIS 04.0 9.2021

We r t s c h ät z u n g ko m m t n i e aus der Mode In der letzten Woche hatte ich das Glück, einen besonderen Menschen zu treffen. Wolfgang Grupp, den Chef von Trigema. Ein Patriarch.

Ein Macher. Ein Familienmensch.

Er produziert in Deutschland. Das ist ihm wichtig. Seine Mitarbeiter bildet er allesamt selbst aus. Er bezahlt die Kindergartenplätze und jedes Neugeborene, seiner Mitarbeiter bekommt die Garantie eines Arbeitsplatzes.

Ja, der Mann ist vom alten Schlag.

Krawatte, Einstecktuch und sehr gute Manieren. Seine Methoden kamen mir jedoch wie eine anstrebenswerte Zukunftsvision vor.

Burladingen. Ein kleiner Ort in der schwäbischen Alp. Trigema Town.

Er hat eine Stiftung, welche die Mittel einsetzt um die Region zu unterstützen. Man hat Erfolg. Man hilft sich. Er hatte keinen Computer auf seinem großen Schreibtisch. Ich schreibe keine E-Mails.

Ich rede mit den Leuten, so der Patron. So werden Probleme schnell zu Lösungen.

Schnelligkeit und kurze Wege ge-

hen. Mir imponierte, die Geradlinigkeit und die Geschwindigkeit, mit der hier gedacht und entschieden wird. Dabei wird der Firmenchef bald 80 Jahre.

Die Mitarbeiter sind das Tafel­silber. Diesen Satz verwende ich gern, weil ich ihn im Lindenhof lebe. Dennoch hat mir der Besuch bei Wolfgang Grupp gezeigt, was noch besser geht. Vor zwei Jahren konnte seine Firma das 100-jährige Bestehen feiern. Was für ein Erfolg, denn die Textilbranche ist fast ausnahmslos nach Fernost abgewandert. Viele Dinge im Leben sind modeabhängig.

Trigema und die Philosophie dahinter sind zeitlos.

Im Oktober 2021 kommt Wolfgang Grupp nach Gotha. Wir freuen uns auf ihn und sind stolz, dass wir ihn live erleben dürfen. Wertschätzung ist eben Zeitlos.

Olaf Seibicke Olaf Seibicke ist Direktor des Hotels „Der Lindenhof” in Gotha und Vizepräsident der IHK Erfurt. Er schreibt regelmäßig Kolumnen für unser Magazin „Oscar am Freitag.

Langensalzaer Straße 11a | 99869 Warza Telefon: 036255 82722 | Fax: 036255 81122

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OSCAR MUSIKALISCH

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Präsenzunterricht an Musikschulen SCHÜLER VON LOUIS SPOHR MUSIZIEREN WIEDER

Endlich können Schüler und Schülerinnen der Kreismusikschule Louis Spohr wieder voll durchstarten. Nach dem Thüringer Infektionsschutzgesetz ist der Präsenzunterricht nämlich seit dem 30. Juni auch für große und kleine Musiktalente wieder möglich. Vor allem die Kultur musste in den letzten Monaten viel Durchhaltevermögen beweisen. In der Kreismusikschule in Gotha wurde es jedoch auch in dieser Zeit kein Stück leiser.

Seit mittlerweile über 30 Jahren bildet die Kreismusikschule Louis Spohr einen festen Bestandteil der Gothaer Musikkultur. Die kommunale Musikschule hat schon zahlreiche kleine Gitarristen, Pianisten und Sänger hervorgebracht. Angegliedert an den Landkreis Gotha, steht der Fördergedanke der Musikschule hier natürlich immer an erster Stelle.

Heute bilden ganze 350 Schüler das Herzstück der Musikschule. Dabei belegen einige Musikschüler auch mehrere Kurse, sodass derzeit eine Belegung von etwa 500 gezählt wird. Unterrichtet und auf ihrem musikalischen Weg begleitet, werden die Schülerinnen und Schüler von einem Lehrerkollektiv. Dieses besteht aus insgesamt 13 festangestellten und fünf freiberuflichen Musiklehrern.

Die Fachausbildung legt dabei den Grundstein für eine lebenslange, leidenschaftliche Beschäftigung mit Musik und gibt den Schülern damit die Möglichkeit, gemeinsam musizieren zu können. Durch den regelmäßigen Unterricht herrscht bei vielen Schülern und Lehrern ein nahezu familiäres Verhältnis. Immerhin formt dieser jede Woche wieder ein festes Ritual im Alltag der Musikschüler. Gerade deshalb machte der Ausfall dieser Begegnungen die vergangenen Monate zu einer harten Bewährungsprobe.

Vor allem aber die Einschränkungen stellten für die Musikschule eine ganz neue Herausforderung dar, so Leiterin Bärbel Michl. Präsenzunterricht war in diesen Zeiten nicht möglich. Verlegt wurde der Unterricht deshalb nach Hause vor den Bildschirm. Doch auch hierbei behinderten zeitversetzte Übertragungen und schiefe Klänge zunächst einen reibungslosen Ablauf.

Besonders beim Erlernen von Istrumenten ist die Interaktion mit dem Lehrer von immenser Bedeutung. Ein Instrument via Fernunterricht zu lernen, ist sehr mühsam.

Vor allem, da es dabei eben nicht nur auf die Theorie ankommt.

Ob Gitarre, Akkordeon oder Klarinette: Allein schon, das Instrument in die Hand zu nehmen, ist für Anfänger meist mit Tücken verbunden.

Umso mehr freuen sich Schüler und Lehrer ihren Unterricht nun wieder live und in Farbe realisieren zu können. Dabei gilt es jetzt, noch einiges zu beachten, denn auf derzeitig bestehende Hygienekonzepte darf noch nicht ganz verzichtet werden.

Bis Schüler und Schülerinnen ihr Talent vor Publikum endlich wieder unter Beweis stellen können, wird es wohl noch etwas dauern. Zum einen müssen Ensembles nach monatelanger Trennung erst wieder zusammenfinden und zum anderen seien Veranstaltungen noch mit Bedacht zu planen. Besucher und Besucherinnen müssen sich also noch etwas gedulden, können sich dann aber wieder umso mehr über die Klänge der hochmotivierten Schüler freuen.

Es kann wieder unterrichtet werden. Schüler wie Lehrer sind gleichermaßen erfreut.

Foto: P. Schaubert

Persönlich ist Leiterin Bärbel Michl übrigens durch ihre Eltern zu ihrer Leidenschaft Musik gekommen. Sie waren es, die sie als kleines Kind zum Geige lernen bewegten. Später nahm sie sogar selbst Unterricht an einer Musikschule. Und das war nicht etwa irgendeine. Nein. Auch das war die Kreismusikschule Louis Spohr, in der sie heute als Leiterin und Lehrerin fungiert.

Für alle diejenigen, denen die Musik im Blut liegt und die jetzt Lust bekommen haben, Musik zu ma-

chen, stehen die Türen der Kreismusikschule Louis Spohr jederzeit offen. Das Team bietet eine breite Vielfalt an Instrumenten und Kursen. Ob Tanz, Popmusik, Jazz oder Klassik – die regionale Musikschule ist stets offen für neue Trends. Am beliebtesten bei der Auswahl der zu lernenden Instrumente sind übrigens Klavier und Blockflöte, wie Leiterin Bärbel Michl verrät. Probieren Sie sich doch mal selbst bei einer Schnupperstunde aus.

Dana Peuckert

m u ä l i b u J s e e 30-jährig Sebastian Leg te r e p x E d o o F mit

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OSCARS FOTOSUCHE

Fotowettbewerb: 100 Jahre Landkreis Thüringer Wald, höfische Hochkultur und Ackerschollen-Charme. Bedeutende Traditionen in Wirtschaft, Handwerk, Bildung, Kunst und Sport. Der Landkreis Gotha hat eine spannende Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und viele tolle Leute. Kurzum: Wir haben fast alles – außer Meer.

Im Jahr 2022 begeht der Landkreis Gotha sein 100-jähriges Bestehen.

Aus diesem Anlass schreibt der Tourismusverband Thüringer Wald/Gothaer Land e. V. einen Fotowettbewerb aus, an dem Hobby- und Profifotografen teilnehmen können.

Dabei geht es um Aufnahmen, die über große und kleine Ereignisse, Glück und Katastrophen, Alltagsleben und Arbeitswelt, Landschaften, Lebensräume und Menschen aus der 100-jährigen Geschichte unseres Landkreises erzählen. Diese haben wir in drei Zeitachsen eingeteilt, zu denen Fotos eingereicht werden können.

1. Der Landkreis Gotha von 1922 bis 1949 2. Der Landkreis Gotha von

1950 bis 1989 3. Der Landkreis Gotha von 1990 bis heute Die Preise Je Kategorie wird ein Sieger, ein 2.

Platz sowie ein 3. Platz ermittelt.

1. Preis 500,00 € 2. Preis 300,00 € 3. Preis 200,00 € Unter allen Teilnehmern/innen werden zudem 5 x 2 Gotha-Gutscheine als Sonderpreise ausgelost.

Der Fotowettbewerb wird gefördert durch: Landratsamt Gotha • Regionalstiftung der Kreissparkasse Gotha • TEAG Thüringer Energie AG • KulTourStadt Gotha GmbH

Sonderpreis der TEAG Thüringer Energie AG – „Wettbewerb Trafostationen“ Auch der Thüringer-Energieversorger kann auf eine 100jährige Firmengeschichte zurückblicken. Allerdings erst ein Jahr später. Die aus dem 1923 gegründeten Thüringenwerk

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www.gotha.tv Alle Berichte gibt‘s auch auf unserem - Kanal

www.oscar-am-freitag.de

hervorgegangene TEAG sucht daher Aufnahmen von Transformatorenstationen. Dabei geht es in erster Linie um Aufnahmen von Stationen (Umspannwerke, Schaltstationen, Netzstationen, Turmstationen usw.), die bauliche Zeitzeugen aus 100 Jahren Energieversorgung sind.

werden im Zuge des Wettbewerbs erfasst und bei Gewinn veröffentlicht.

7. Die Entscheidungen der Jury und die Preisvergabe sind nicht anfechtbar.

8. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

1. Preis 250,00 € 2. Preis 150,00 € 3. Preis 100,00 €

Mit der Einreichung bestätigen Sie: • Dass Sie Urheber/in und Inhaber/ in der Rechte an dem/n eingereichten Foto/s sind.

• Dass abgebildete und identifizierbare Personen mit einer Veröffentlichung des/der Fotos einverstanden sind.

• Dass der Tourismusverband Thüringer Wald/Gothaer Land e.V. Ihr/ Ihre Foto/s für Veröffentlichungen in Print- und Online-Medien kostenfrei verwenden darf. Die Wahrung Ihrer Urheber-rechte wird garantiert. Darin eingeschlossen sind auch Veröffentlichungen des Landkreises Gotha selbst.

• Teilnehmer am „Wettbewerb Trafostationen“ bestätigen mit der Einreichung ihrer Aufnahmen, dass die TEAG Thüringer Energie AG diese Fotos für Veröffentlichungen in Print- und OnlineMedien kostenfrei verwenden darf. Die Wahrung Ihrer Urheberrechte wird garantiert.

Die Jury (für beide Ausschreibungen) Die interessantesten und faszinierendsten Fotos aus beiden Ausschreibungen wird eine Jury auswählen. Diese besteht aus Ver­tretern des Landratsamtes und des Kreistages Gotha, des Tourismusverbandes Thüringer Wald/Gothaer Land e.V. sowie der Zeitschrift „Oscar am Freitag”.

Teilnahmebedingungen/Datenschutz 1. Je Teilnehmer können maximal drei Bilder je Kategorie eingesandt werden. Werden mehr als drei Bilder eingesandt, so kommen nur die ersten drei Bilder in den Wettbewerb.

2. Die Bilder müssen im JPG-Format mit einer maximalen Größe von 10 MB je Bild und einer Auflösung von mindestens 300 dpi per Mail zugesandt werden.

3. Im Dateinamen muss der Name des Fotografen bzw. des Inhabers der Bildrechte (historische Aufnahmen) sowie der Ort der Aufnahme angegeben sein.

4. Berücksichtigt werden nur Einsendungen mit vollständiger Postanschrift und Telefonnummer.

5. Im Betreff der E-Mail muss die Wettbewerbskategorie (jeweiliger Zeitraum) ersichtlich sein.

6. Die personenbezogenen Daten

Ihre Aufnahmen senden Sie bitte an: fotowettbewerb@oscar-amfreitag.de Einsendeschluss ist der 30. September 2021 Weitere Informationen: Tourismusverband Thüringer Wald/Gothaer Land e. V. Reuterstraße 2, 99867 Gotha, Tel.: 03621 363111 info@tourismus-thueringer-wald.de

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OSCARS MUSIKTIPPS

Träume kosmischer Klänge THOBES MUSIKTIPPS FÜR DEN SOMMER Bis zur Rotkraut- und Weißkraut­ ernte ist es noch eine Weile und so richtige fetzige Live-Konzerte gibt´s im Landkreis auch noch nicht, aber bis dahin kann man sich mit fast gleich benamster Musik das Ohrinnere vom schmalzigen Frühstücksradiopop befreien: mit Krautrock.

Feine Herren aus der Welt der Journale nennen es gar Kosmische Klänge. Egal wie der Name dieser nicht alltäglichen Musik ist, sie ist bis heute nicht aus der Welt der Klänge wegzudenken. Musik­begeis­terte oder damalige Protagonisten finden immer wieder in Studiokellern, in Räumen mit abgelagerten alten Bändern oder in verstaubten Schränken Material, das heiter und froh macht und alte Hörgewohnheiten zum Leben erweckt.

Beginnen wir mit den Königen des Krautrock: Can. Schon früh erlernten sie bei Stockhausen, wie man ordentlichen Krach gar lieblich mit intelligenten und gleichzeitig verschraubten Tönen verbinden kann.

Immer wieder führten sie in den goldenen kosmischen 1970er Jahren ihre Musik live auf und kamen so auf angeblich über 500 Minuten Aufzeichnungen. Nun kümmert sich der letzte noch lebende Can-Musiker Irmin Schmidt um die Aufzeichnungen, obwohl er dazu nie Lust verspürte. Eine ganze Serie soll es werden und jetzt ist der erste Teil „Live in Stuttgart 1975“ erschienen.

Da 1999 schon einmal ein Live-Teil erschien, das ziemlich blechern und dumpf klang, begann ich das neue Album erst einmal distanziert anzuhören. Doch nicht lange und es jagen

nie gesehene Tiere durch den Wald, die Improvisationsfreude lässt alle fünf Titel zum Erlebnis werden. Es gibt keinen Sänger, sondern psychedelische Wahrheiten, die verdammt krautig-tanzbare Geschosse auf den Amboss der Erleuchtung schmettern und herrlich glühendes Material daraus formen.

In der Reihe „Live At Rockpalast“ erschienen gerade zwei Live-Produkte, die den Hörer fragend zurück lassen.

Musste das sein? Als der Rockpalast nur noch ein Schattendasein fristete, durften selbst alte Krautrocklegenden nach ihrer großen Zeit, Trennung und Comeback die vergessenen Songs präsentieren. So spielten Karthago 2004 im Rahmen des WDR „KRAUTrockpalast“ 13 Stücke, die die deutsche Rocklandschaft prägten und manchen Nachwuchsjimi die Gitarre härter zupfen ließ. Immerhin sind noch drei Original-Mitglieder (Albrecht, Bischof, Goldschmidt) dabei, die mittlerweile wie gute Opas aussehen und mit viel Professionalität und dem Uruguayer Rolo Rodriguez (nebst Sohn Chris) ordentlich den Rock knackig werden lassen. Es wummert und bollert, dass es eine Freude ist und sich die schöne Zeit erahnen lässt. Allerdings werden keine Kämpfe mehr auf der Bühne ausgefochten. Man verabschiedet sich ordentlich, verbeugt sich überglücklich und spielt glasklar und nüchtern (Sic!) noch Zugaben.

Die zweite Rockpalast-Veröffentlichung wurde 2005 in der Bonner Harmonie aufgezeichnet. Wupper­ thaler Musiker durften noch einmal von alten Zeiten träumen und trotzdem etwas ganz Neues probieren.

Bekannt wurden Hoelderlin gleich

nach ihrer Gründung mit dem Album „Hoelderlins Traum“, um einige Jahre später mit „Traumstadt“ noch eins drauf zusetzen. Nach 25 Jahren Funkstille wurde nun wieder der lyrische Rock mit gesellschaftskritischen deutschen Texten aufgeführt.

Wie damals klingt die Musik verspielt, gemütlich und sehr sorgfältig.

Es ist immer noch komplexe Rockmusik, durchdrungen von feinem Folk, mit Hang zu surrealistischen Ideen. Kaum bemerkt wurde das plötzliche Wegbleiben von Sänger und Geiger Christoph Noppeney, den Ann-Yi Eötvös perfekt vorbereitet und in hervorragender Stimmung ersetzte. Markus Wienstroer feuerte als Geiger durch die Songs, als gäbe es kein Morgen.

Schließlich sei noch das Album „Weites Land“ von Roedelius und Czjzek erwähnt, das 1987 das Licht der Welt erblickte und trotzdem an die Zeit des Krautrocks erinnert. Beide Musiker sind Elektronik- und AmbientPioniere, die die Tonfolgen Außerirdischer ergründeten und sich dann in ein „Weites Land“ mit „Sonnigem Morgen“, „Nähe“ und „Hoffnung“ begaben. Wunderbare harmonische Symbiosen, improvisierte SaxophonKlänge, organischer Jazz und eine elektronische Annährung beider Studios machen das Leben schön. Die acht Stücke wirken heilend und berührend für unsere geschundenen Körper.

Thomas Behlert Info: Can, „Live in Stuttgart 1975“ (Spoon / Rough Trade), Karthago, „Live At Rockpalast 2004“ (MIG Music), Hoelderlin „Live At Rockpalast 2005“ (MIG Music), Roedelius / Czjzek, „Weites Land“ (Bureau B.)

FERIENPROJEKT IN DER BIBO Noch bis zum 15. September 2021 bietet die Stadtbibliothek Gotha wieder das beliebte Freizeit-Leseprojekt „Ich bin eine Leseratte“ für Schülerinnen und Schüler zwischen 8 und 12 Jahren an. Neben jeder Menge Lesespaß gibt es zum Projektabschluss die Möglichkeit, Gutscheine für weiteres Lesefutter zu gewinnen.

Auch in diesem Jahr hat die finanzielle Unterstützung der SparkassenKulturstiftung Hessen-Thüringen, die diese Leseaktion von Beginn an begleitet, den Kauf der Aktionsbücher ermöglicht. Diese können ab dem 15. Juli 2021 in der Stadtbibliothek entliehen werden und lassen die Leserinnen und Leser in verschiedene Welten eintauchen. So ist es in diesem Jahr möglich, mit Asta und Ringo den schönsten Sommer aller Zeiten zu verbringen oder mit Laila und ihrem Freund El Rato auf Dschungeltour zu gehen. Es ist möglich, sich in eine Zeit zu versetzen, in der die Welt von Robotern beherrscht wird. In einem der Bücher geht es um die Rechte von Tieren und wie man sie schützen kann. Mit diesen und zwei weiteren Geschichten können sich alle Bücherwürmer und Leseratten während der Sommerferien auf jede Menge Lesespaß freuen und zwischen den Seiten auf Entdeckertour gehen.

Zur Aktion gibt es ein Heft mit Fragen zum Lesestoff. Wer mindestens eines der Bücher gelesen hat und das im Aktionsheft oder mit einer anderen kreativen Idee dokumentiert, kann an der Preisverlosung teilnehmen. Wer nicht nur Fragen beantworten möchte, ist herzlich eingeladen, zum Inhalt mindestens eines Buches zu malen, zu basteln oder sich anderweitig kreativ auszutoben. Dafür haben die Bücherwürmer und Leseratten bis zum 15. September 2021 Zeit. Der Termin für die Auslosung der Gewinner wird rechtzeitig bekannt gegeben.

OSCAR & DIE KAMELIEN

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Ein Virus lässt Kamelien sterben O R A N G E R I E - F R E U N D E U N D M AT T H I A S H E Y B I T T E N U M H I L F E

Die Gothaer Orangerie-Freunde müssen erneut kämpfen, diesmal nicht für ein neues Kamelienhaus, sondern mit den Folgen eines aggressiven Virus. Oscar am Freitag hat Matthias Hey dazu befragt, der mit vielen anderen seit Jahren Spenden für die Kamelien sammelt.

Matthias Hey, Sie sammeln als Orangerie- und Kamelienfreund seit Jahren Geld für den Bau eines neuen Kamelienhauses – das steht nun nagelneu am Fuße des Parks und kurz vor der Übergabe, und Sie haben trotzdem Sorgenfalten – warum?

Was den Bau des Kamelienhauses betrifft: Da bin ich nach wie vor überglücklich, wir haben in den letzten zehn Jahren mehr als 180.000 Euro sammeln können, und jetzt entsteht derzeit der europaweit einzige Neubau dieser Art ohne einen Cent staatliches Geld, ausschließlich aus Spenden – das ist großartig! Aber nun verlieren wir kurz vorm Ziel unsere gesamten Kamelien, das ist wirklich bitter!

Und wie kommt das?

Im Frühjahr ging es los: Bei einzelnen Pflanzen starben in kurzer Folge sämtliche Blätter und Triebe ab, als wären sie nicht gut gegossen, und im Laufe der Wochen wurden es immer mehr. Die Kamelien sahen fast wie blitzgefroren und vertrocknet aus. Die ersten Untersuchungen in der Phytopathologie in Jena brachten dann den Schock – die Kamelien sind mit hoher Wahrscheinlichkeit vom sogenannten BadnaVirus befallen.

Was muss man sich darunter vorstellen?

Das Virus ist selten, aber hochaggressiv. Es verklebt quasi die Kapillaren, die Wasser und Nährstoffe von der Wurzel bis zum letzten Blättchen transportieren, die Pflanze stirbt deshalb nach kurzer Zeit. Das Badna-Virus killt sogar größere Ka-

Und nun?

Wir wollen uns jetzt nicht unterkriegen lassen und starten ab sofort die Spendenaktion „Neue Kamelien für Gotha“. Uns hilft jetzt wirklich jeder Euro, und vielleicht bekommen wir es ja hin, dass wir im kommenden Winter tatsächlich schon wieder ein prachtvolles Blütenmeer in der Orangerie zeigen können. Deshalb unsere dringende Bitte: Helft uns!

kaoplantagen, in der Fachliteratur gibt es spezielle Abhandlungen darüber.

weltberühmten Pillnitzer Kamelie – und nun ist uns allen zum Heulen zumute.

Wie kommt das Virus denn zu uns?

Das ist ein großes Rätsel, möglicherweise war eine der Kamelien, die immer wieder mal als Schenkungen abgegeben werden, infiziert.

Aber wir müssen jetzt ohnehin damit umgehen, so traurig, wie das ist.

Das ist irgendwie kurios: Es dreht sich alles nur noch um Viren, oder?

Das stimmt, irgendwie kann man das gar nicht in Worte fassen: ers­ tens reden alle nur über Corona und die Folgen, da erwischt ein anderes Virus auch die Gothaer Pflanzen.

Und zweitens haben wir jetzt ein neues Kamelienhaus, aber keine Kamelien mehr. Das ist so verrückt, das kann man sich eigentlich gar nicht ausdenken.

Gibt’s denn noch was zu retten?

Das hat keinen Sinn, man empfiehlt bei Befall mit diesem Virus die konsequente Vernichtung aller Pflanzen, um nicht noch weitere Schäden in Kauf nehmen zu müssen.

Wie geht man denn mit so einer schlechten Nachricht um?

Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich habe zusammen mit Jens Scheffler und Gernot Harnisch mehr als ein Jahrzehnt vielen Hunderten von Besuchern immer zur Blütezeit die Kamelien präsentiert, und irgendwann kennst Du fast jede Pflanze, wie den prächtigen Ableger der

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Kann man denn sagen, wie hoch der Schaden ist?

Alle Pflanzen sind verloren, es betrifft auch sehr seltene, hochwertige Kamelien wie zum Beispiel die aus der einzigartigen und sehr wertvollen Seidel‘schen Sammlung aus Zuschendorf bei Pirna. Da gibt’s schon mal Setzlinge, die mehrere hundert Euro kosten. Wir schätzen den Schaden auf rund sechstausend Euro.

Dann drücken wir die Daumen und wünschen viel Erfolg!

Wer helfen will: Spenden bitte unter Stichwort „Neue Kamelien für Gotha“ an Orangerie-Freunde Gotha e.V. VR Bank Westthüringen, IBAN: DE51 8206 4038 0000 0866 90 oder Kreissparkasse Gotha, IBAN: DE50 8205 2020 0750 0545 22 Jede Spende ist auch steuerlich absetzbar, in diesem Falle bitte beim Überweisen noch die Anschrift vermerken.

Kurz & Knapp Am 01.08.2021, ab 9 Uhr findet im Orangenhaus ein „Orangerie-Frühstück“ statt. Nach dem Frühstück wird eine Führung durch die Orangerie angeboten. Es besteht zudem die Möglichkeit eine Ausstellung zu be­sichtigen. Karten zu 17 € gibt es nur im Vorverkauf im Bürgerbüro M. Hey am Hauptmarkt 36, Gotha. Der Erlös wird für die Fertigstellung des Kamelienhauses verwendet.

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OSCARS INSELSBERG-BERICHT

Neuordnung des Inselsbergplateaus ENTWICKLUNGSVEREINBARUNG NUN UNTERZEICHNET Paukenschlag am Inselsberg. Die Anrainer-Gemeinden und Landkreise haben gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium und der Landesentwicklungsgesellschaft eine Ent­ wicklungsvereinbarung unter­zeichnet. Fest stehen jetzt nicht nur die Aufgabenverteilung und die weiteren Schritte, sondern auch die Finanzierung des Projektes, das mit 17 Millionen Euro veranschlagt wurde. Und: Der Siegerentwurf im Architektur-Wettbewerb um die Errichtung einer „Erlebniswelt Inselsberg“ auf dem Plateau steht fest – er kommt vom Architektenbüro Richter Musikowski aus Berlin.

Die einstimmige Entscheidung wurde am 16. Juli von einer elfköpfigen Jury, bestehend aus sechs Fachpreisrichtern sowie fünf Sachpreisrichtern im KUKUNA in Bad Tabarz gefällt. Insgesamt haben 21 Architektur- und Planungsbüros an dem vom Thüringer Wirtschaftsministerium, der Landesentwicklungsgesellschaft, den Landkreisen Schmalkalden-Meiningen und Gotha sowie den Städten BrotterodeTrusetal, Friedrichroda, Waltershausen und der Gemeinde Bad Tabarz ausgelobten Wettbewerb teilgenommen.

Positiv aufgenommen worden sei vor allem der Ansatz, die vorhandene sehr heterogene Bebauung des Inselsberges in der Gestaltung zu berücksichtigen. „Es gibt genügend Freiräume bei gleichzeitig hoher Funktionalität der Anlage“, sagte Valentina Kerst, Staatssekretärin im Thüringer Wirtschaftsministerium. Zudem sei das gesamte Projekt in Etappen und ohne größere Eingriffe in den Berg und das Grundwasser realisierbar.

(v.r.n.l.) Peggy Greiser, Landrätin Schmalkalden-Meiningen, Onno Eckert, Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Sabine Wosche (LEG Geschäftsführung) sowie die Bürgermeister David Ortmann (Bad Tabarz), Kay Goßmann (Brotterode-Trusetal) und Michael Brychcy (Waltershausen).

Foto: Lutz Ebhardt

Laut dem Bad Tabarzer Bürgermeister David Ortmann soll der Inselsberg umwelt- und ressourcenschonend, mit möglichst wenig Eingriffen in die Natur, weiterentwickelt werden. Es gilt, den Naturraum zu bewahren und das geschützte Gebiet, welches das Plateau umschließt, weiter zu schützen. Dies gelingt durch sanfte Tourismusangebote und geordnete Besucherströme. Die Insels­ bergEntwicklung soll demzufolge dem Naturschutz, den Einwohnern, der Wirtschaft und dem Tourismus in der Region dienen. „Wir haben kein Interesse einen Freizeitpark zu errichten“, erklärt Ortmann. „Es geht eher darum, das Plateau endlich aufzuräumen und die Brachen zu beseitigen. Der Zustand ist einfach beschämend. Zukünftig soll ein naturnahes Naherholungsgebiet errichtet werden, das natürlich auch touristischen Ansprüchen gerecht wird.“ Organisiert und betreut wurde das Verfahren durch die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG), die zu den wesentlichen Partnern bei der Entwicklung des Inselsbergs gehört. Die Erlebniswelt Inselsberg – eine Art Besucher- und

Infozentrum mit Ausstellungs- und Veranstaltungsbereichen – ist ein Kernprojekt zur Neugestaltung. Mit der Projektumsetzung kann entsprechend der verfügbaren Haushaltsmittel bzw. nach Gewinnung von Investoren ab Anfang 2022 begonnen werden.

Alle 21 Entwürfe sind bis zum 14. August in einer Ausstellung im Zentrum für Kur, Kultur und Natur KUKUNA in der Lauchagrundstraße 12a in Bad Tabarz zu besichtigen.

Der 916 Meter hohe Inselsberg – der vierthöchste Berg Thüringens – sei eine der markantesten Erhebungen und zugleich ein Wahrzeichen des Thüringer Waldes, sagte Wirtschaftsstaatssekretärin Kerst heute bei der Präsentation des Siegerentwurfs.

Um den Berg touristisch weiter aufzuwerten, soll das Bergplateau bis 2025 ganzheitlich entwickelt und neugestaltet werden. Geplant sind u.a. eine Erlebniswelt, eine Neugestaltung der öffentlichen Freianlagen sowie die Schaffung von Parkflächen.

Bereits am 16. Juli war dazu eine gemeinsame Entwicklungsvereinbarung aller relevanten Akteure – Thüringer Wirtschaftsministerium, LEG, Landkreise Gotha und Schmalkalden-

Meiningen sowie die Gemeinden Waltershausen, Bad Tabarz und Brotterode-Trusetal – unterzeichnet worden.

Sie definiert die Kosten, Finanzierung, Betreibung und die Aufgaben der einzelnen Partner in dem touristischen Großprojekt. Zur Finanzierung der öffentlichen Infrastrukturvorhaben stellt das Land eine 90-prozentige Förderung in Aussicht, Kommunen und Landkreise beteiligen sich entsprechend. „Unser gemeinsames Ziel ist die ganzheitliche Entwicklung des Inselsbergs zu einem touristischen Leitstandort im Thüringer Wald“, so Kerst weiter.

Dazu wolle man das insgesamt 5,8 Hektar große Bergplateau attraktiver gestalten und so dringend benötigte private Investitionen in Gastronomie und Hotellerie anstoßen. Des Weiteren sollen im Sinne der Aktivregion Rennsteig ganzjährige Möglichkeiten für sportliche und touristische Aktivitäten entwickelt werden. Aussichtspunkte gehören ebenso zur notwendigen öffentlichen touristischen Infrastruktur wie Event- und Spielflächen oder Parkplätze. Zudem sollen die touristischen Hauptwanderwege ausgewiesen sowie die MountainbikeStrecken angebunden werden.

Die Projekte für den Inselsberg sind im „Zielkatalog 2025“ für die Inselsbergregion definiert, den die LEG Thüringen im Auftrag des Thüringer Wirtschaftsministeriums in 2019 gemeinsam mit den regionalen Akteuren erarbeitet hat. Die Inselsbergregion ist neben Masserberg und Oberhof eine von insgesamt drei Schwerpunktregionen im Thüringer Wald, die im Zuge der Umsetzung der Landestourismusstrategie 2025 gezielt touristisch entwickelt werden sollen. ms

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Langer Weg für Reinhardsbrunn F Ü R T H Ü R I N G E R S C H LÖ S S E R B R A U C H T L A N D V I E L G E L D Ums Schloss Reinhardsbrunn machen sich aktuell viele Menschen Gedanken. Allein, es wird nötig sein...

Es war ein bemerkenswerter Satz – und er könnte auch auf das Schloss Reinhardsbrunn gezielt haben. Gesagt hat ihn Doris Fischer, die Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Und zwar bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff. Die beiden stellten in Erfurt ihren Masterplan zur Schlössersanierung vor.

Und dabei kam – am Ende und am Rande – eben auch das Schloss Reinhardsbrunn vor.

Während von Hoff betonte, dass das

Land das Schloss ja „aus einem Zustand schwerster Vernachlässigung“ geholt habe und zugleich auf Grund der Pandemie „ein Hotel-Investor für Reinhardsbrunn abgesprungen" sei, erwähnte Fischer, dass ihre „Stiftung keine Palliativstation für notleidene Schlösser“ sei.

Böse gemeint war dieser Satz nicht – es war mehr ein Fingerzeig auf Notwendigkeiten. Denn auch wenn im Masterplan der Stiftung insgesamt 200 Millionen Euro aus dem Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) von Bund und Land auf 17 Thüringer Schlösser und Burgen verteilt werden können, so ist der Bedarf doch viel größer. Auf die „erschreckende Summe“ von 505 Millionen Euro taxiert die Stiftung den Investitionsbedarf für ihre insgesamt 31 Liegenschaf-

ten. Von den 200 Millionen Euro gibt es übrigens 20 Millionen Euro für fünf Liegenschaften, die neu hinzukommen sollen: Zu denen gehört neben Reinhardsbrunn u.a. auch das Schloss Friedrichswerth.

Doch eins ist klar: Es wird für Reinhardsbrunn wie Friedrichswerth ein langer Weg. Maik Schulz

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Sommeredition GOTHAsür FA N A R T I K E L U N D F R E I Z E I T - T I P P S Gemeinsam fahren wir an die „GOTHAsür“ – ist das aktuelle Motto unserer Heimatstadt Gotha. Entstanden ist eine limitierte Sommer­edition, bestehend aus T-Shirts, Sofakissen, Stoffbeuteln und Tassen, die bis zum 4. September 2021 unter www.gothasür.de erhältlich ist.

auf Schloss Friedenstein über das Bachfest in Ohrdruf und Gotha bis hin zu erlebnisreichen Ausflügen. Außerdem bietet Gotha als Außenstandort der Bundesgartenschau 2021 und mit den thematisch passenden Führungen und Ausstellungen im Herzoglichen Museum und der Orangerie einen beeindruckenden Überblick über die herzogliche Gartenkultur.

Erlebnisführungen, unterirdische Kasemattenführungen und verschiedene Ferienangebote runden das Freizeit­ver­­gnügen ab. Weitere Infos: www.gotha-adelt.de/pulsierend/gothasuer

Darüber hinaus hält Gotha diesen Sommer zahlreiche Freizeitaktivitäten bereit, um den Sommer vor der Haustür zu gestalten. Für diese bildet „GOTHAsür“ einen passenden Rahmen, denn sie reichen von Tierpark-Konzerten und dem Schlosshof Open Air

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Restaurant-Eröffnung DEUTSCHE KÜCHE AM NEUMARKT Nach der Eröffnung des Hauses SCHÖNES LEBEN Gotha am Neumarkt, dem modernen Zuhause für Menschen, die komfortabel leben sowie gleichermaßen ein Höchstmaß an Pflege- und Betreuungs­ service genießen möchten, be­ grüßt nun das hauseigene „SCHÖNES LEBEN Restaurant” die Bewohner des Hauses sowie externe Gäste.

Das Restaurant am Neumarkt bietet mit seiner einladenden Außenterrasse, die einen schönen Blick auf die imposante Margarethenkirche verspricht, und dem gemütlichen Innenbereich 60 Sitzplätze

für Kulinariker. Besucher können von nun an jeden Donnerstag bis Samstag in der Zeit von 16 bis 22 Uhr die einladende Atmosphäre genießen. Von 17.30 bis 21 Uhr serviert Küchenleiter Benjamin Greiner-Bär mit seinem Team feinste deutsche Gerichte und geht damit auf die Wünsche der Gothaer Einwohner ein. „Ich freue mich von ganzem Herzen endlich unsere ersten Gäste im SCHÖNES LEBEN Restaurant begrüßen zu dürfen. Unsere Hausbewohner sind ebenso wie externe Gäste sehr willkommen”, kommentiert Annette Heine, Veranstaltungsleiterin des Hauses.

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Beachvolleyball-Cup großer Erfolg Bei schönstem Sonnenschein fand am vergangenen Freitag der 1. Stadtwerke GothaCup im Beachvolleyball statt. Jeder durfte teilnehmen. Natürlich waren auch Mannschaften der Organisatoren, nämlich der Stadtwerke Gotha und dem VC Gotha, anwesend. Eine Fortsetzung im nächsten Jahr wird es hoffentlich geben.

Foto: SWG

FÜR SAURIER-BEGEISTERTE In diesem Sommer kommen Saurierbegeisterte in Gotha und Umgebung voll auf ihre Kosten: Während im Herzoglichen Museum die Sonderausstellung „Saurier – Die Erfindung der Urzeit“ im Zeitraffer durch die letzten 200 Jahre Saurierforschung führt, wird am Bromacker in Tambach-Dietharz gegraben.

Speziell für Kinder (ab 5 Jahre) und Begleitung bietet die Stiftung Schloss Friedenstein beispielsweise eine Exkursion auf dem Bromacker an. Maria Schulz, Projektmitarbeiterin Bromacker, und Alina Depner, wissenschaftliche Volontärin, reisen mit Interessierten am 2. und 16. August, jeweils um 10 Uhr, in eine Zeit vor 290 Millionen Jahren. Treffpunkt ist die Steinhauer Hütte am Bromacker in Tambach-Dietharz. Eine Anmeldung ist erforderlich unter schulz@stiftung-friedenstein.de oder Tel: 03621/ 8234 330.

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Liebe Gewerbetreibende, Kollegen und Freunde,

„Am Mute hängt der Erfolg“, Pfortenstraße, der Planung einer bequemeren neugestalteten Anbindung so Theodor Fontane.

Die Corona-Krise hat auch viele Unternehmen schwer getroffen: Gewinneinbußen, Kurzarbeit und fehlende Finanzmittel, aber es gibt auch andere Seiten. Die Pandemie hat auch die eine oder andere Geschäftsidee hervorgebracht. Entgegen dem Gerücht, dass wir in Gothas City sehr viel Leerstand haben, sieht der Gewerbeverein die aktuelle Entwicklung nicht ganz so schwarz.

Es zeichnen sich trotz der harten Zeiten im Nacken, durchaus positive Entwicklungen ab. In manch Leerstand zieht wieder Leben ein, „WED2B – Brautmoden“ in der Mönchelsstraße, „Burgerme“ und „Lovely Nails and more“ am Hauptmarkt, bald schon Unverpacktes von „Feines & Loses“ in der Hünersdorfstraße, und das „Barrique“ vergrößert sich schon bald am Neumarkt. Fleischerei Reimann zieht in den alten Standort der Bäckerei Nahrstedt, welche sich bereits vis-à-vis flächenmäßig vergrößert hat.

Unsere Innenstadt steht im positiven Wandel, mit einer besseren Anbindung zum Altstadt-Forum über die

vom Mohrenparkplatz hin zur Innenstadt, einer Verbesserung der Verweildauer in der City durch Sitzmobiliar und WLAN sowie vielen weiteren Maßnahmen.

Einem allgemeinen Trend an Ermüdung und Kaufkraftrückgang treten wir zusammen mit Stadtverwaltung / Citymanagement und KulTourStadt Gotha GmbH, auch weiterhin geschlossen entgegen. Eine der nächsten Aktionen wird die Shoppingnacht am 3.

September 2021. Mehr dazu im August! Übrigens, der Gewerbeverein heißt „Feines & Loses“ und „Café Kanne Gotha“ in der Hünersdorfstraße, die „HIWESO GmbH“ in der Langenscheidtstraße, das „burgerme“ am Hauptmarkt, den „Gotha - Weltoffen und Fair e.V“ in der Jüdenstraße, die „Praxis Vareltzis“ in der Schützenallee, „expert Gotha GmbH“ in der Rudloffstraße sowie die „dm-drogerie markt GmbH & Co. KG” im Altstadtforum, ganz herzlich in seinen Reihen willkommen.

Mit mittlerweile über 90 Mitgliedern wächst unsere Gemeinschaft stetig.

Einen Mitgliedsantrag finden Sie unter www.gewerbeverein-gotha.de

Gewerbeverein Gotha e.V. Mönchelsstraße 19 | 99867 Gotha Telefon: 03621-3505028 Web: gewerbeverein-gotha.de E-Mail: info@gewerbeverein-gotha.de

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OSCARS MIXTOUR

Auf den Spuren der Illuminaten

Auch in diesem Sommer haben neugierige Gäste die Möglichkeit, vieles über die Geschichte Gothas in Verbindung mit dem einst mächtigen Illuminatenorden zu erfahren.

Wer wissen möchte, weshalb der Gründer des Geheimbundes in die Residenzstadt vor Haft und Verfolgung flüchten musste und was nach fast zweieinhalb Jahrhunderten noch immer der Gothaer Park über die Illuminaten verrät, ist herzlich zu einer der Sonderführungen eingeladen, die Matthias Hey auch in diesem Jahr wieder anbietet.

Unter dem Titel „Tempel, Sphinx und Illuminaten“ gibt es Spannendes und Mystisches bei einem abendlichen Spaziergang zu erfahren.

Ab Sonnabend, dem 14. August bis Sonntag, 12. September führt Matthias Hey an den jeweiligen Wochenenden durch die einzigartige Garten- und Parklandschaft der Residenzstadt. Aber Achtung, ganz wichtig ist: Wer dabei sein möchte, holt sich eine der Karten für diese

Führungen, da aufgrund der bekannten Hygienevorschriften die Besucherzahl pro Gruppe begrenzt ist. Bei großer Nachfrage sind zusätzliche Termine geplant.

Die Karten gibt es ab sofort im Bürgerbüro auf dem Hauptmarkt 36, das Montag von 10 bis 18 Uhr, freitags bis 16 Uhr geöffnet ist, oder unter der Telefon-Nummer 03621 733216. Sie sind grundsätzlich kos­tenlos, am Ende der Führungen freut sich Matthias Hey aber über eine Spende, die zu gleichen Teilen den Orangeriefreunden und dem Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha zufließen wird.

Ein ganz besonderes Ziel für dieses Jahr hat sich Hey beim Spendensammeln gesteckt – er will die Orangeriefreunde unterstützen, die derzeit den kompletten Kamelienbestand in Gotha wegen eines seltenen Pflanzenvirus verloren haben und nun dringend auf Geld angewiesen sind, um neue Kamelien ankaufen zu können. „Bringen sie also gute Laune und viele Spenden mit!“, meint der Gästeführer schmunzelnd.

Die Führungen finden bei jedem Wetter statt, gegebenenfalls also bitte einen Regenschutz mitbringen!

Kein Abschied für immer V O L K H A R D S C H Ü L L E R I M ( U N ) R U H E STA N D Oft nimmt man den Begriff „Urgestein“ zu Hilfe, wenn es um Menschen geht, die irgendwie und gefühlt schon immer an ihrem Platz waren oder dort schon immer ihren Dienst taten. Und manchmal wird das Wort „Urgestein“ zu oft verwendet, aber manchmal passt dieser Begriff wie die berühmte Faust aufs Auge – so wie hier: Volkhard Schüller geht in Rente – kaum zu glauben, oder?

Gothas größte Sportarena im Osten der Stadt ist für Jahrzehnte quasi sein zweites Wohnzimmer gewesen, das Stadion seine eigentliche Heimstatt. Beim Fußball von Motor und später Wacker Gotha ist Volkhard Schüller eigentlich nicht wegzudenken, wobei neben vielen Spielen wohl eines für ihn sicher unvergesslich ist: Das Freundschaftsspiel 1994 gegen die legendäre Uwe-Seeler-Traditionself im restlos ausverkauften Stadion, als Sportfreund Schüller gegen den „Kaiser“ Beckenbauer kickte – und zwar mehr als passabel!

Und als aus dem „Theo-Neubauer“ das Volksparkstadion und deshalb ein Zweckverband zwischen Stadt und Landkreis gegründet wurde, übernahm Volkhard Schüller Verantwortung und arbeitete ab 1999 für eines der schönsten Stadien Thüringens, koordinierte, organisierte und wuselte dort Tag für Tag. Er hat in diesen vielen Jahren einiges

erlebt – große Events wie die Europeade, Freundschaftsspiele gegen Borussia Mönchengladbach oder dem 1. FC Nürnberg, Live-Konzerte und Leichtathletik-Events, unzählige

Foto: W. Gleichmar

Sportfeste für Groß und Klein, und an den Wochenenden war er stets wieder im Stadion bei seinem Herzensverein, mit dem er eine Fast-insolvenz, Ab- und Aufstiege und jede Menge schlechte und gute Zeiten erlebt hat.

Seine Liebe zu Wacker Gotha wird bleiben, in den kommenden Jahren wird er (wie sollte es anders sein?) in „seinem“ Stadion natürlich auch „seinen“ Jungs weiter die Daumen drücken – und natürlich auch immer einen prüfenden Blick auf den Zustand des grünen Rasens werfen (ist er gut gepflegt, zu trocken, zu lang?), denn das lässt einen ja nicht so schnell los nach all den Jahren.

In diesem Sinne: Ein herzliches Dankeschön für alles ans Urgestein – Auf Wiedersehen und auf ein Wiedersehen beim nächsten Heimspiel, VolkMatthias Hey hard Schüller!

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OSCARS INTERVIEW

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Die Croods – Alles auf Anfang EIN GESPRÄCH MIT JANIN ULLMANN („EEP“)

Vor acht Jahren eroberte die umtriebige Steinzeitfamilie „Die Croods“ die Herzen eines großen Publikums. Nun dürfen sich die Fans auf eine Fortsetzung des humorvollen Animationsabenteuers „Die Croods – Alles auf Anfang“ freuen (seit 8.7. in den Kinos). In die deutsche Sprechrolle der selbstbewussten Croods-Tochter Eep schlüpfte einmal mehr Schauspielerin und Moderatorin Janin Ullmann (39). Ein Gespräch über ihre Jugend im Plattenbau, Bananen in der DDR und Narben, die das Leben zurücklässt führte der Waltershäuser Journalist André Wesche.

Frau Ullmann, wie geht es Ihnen in dieser seltsamen Zeit?

Mittlerweile wieder gut, aber am Anfang musste ich mich ganz schön zurechtruppeln. Der erste Lockdown war hart. Ich war tatsächlich zum allerersten Mal in meinem Leben fünf Wochen am Stück zu Hause und ganz alleine. Das kannte ich gar nicht.

Und ich habe den größten LockdownFehler gemacht, den man hätte machen können. Ich habe nämlich direkt in der ersten Woche alles geputzt und den Kleiderschrank aufgeräumt.

Dann saß ich da und dachte: „Joa, und jetzt? Was mach´ ich mit der ganzen Zeit?“. Aber ich konnte über viel Wichtiges nachdenken, musste mich gezwungenermaßen mit mir selbst auseinandersetzen und kann sagen, dass ich mehr bei mir angekommen bin.

Waren Sie freudig erregt, noch einmal in die Rolle der Eep schlüpfen zu dürfen?

Und wie! „Die Croods“ ist eines meiner absoluten Lieblingsprojekte. Ich habe immer gehofft, dass es weitergeht! Der erste Teil kam 2013 raus und ich dachte schon kurz danach: „Hoffentlich gibt es einen zweiten Teil, wann kommt der wohl?“. Ich habe also auch sieben Jahre lang auf diesen Moment gewartet. Dann kam endlich der Anruf und ich habe mich sehr gefreut, weil ich mich in die Rolle Eep, die ich sprechen darf, hineinverliebt habe. Sie ist witzig, cool, macht ihr Ding, ist hungrig aufs Leben und kämpft für ihre Freiheit. Sie steht für ihre Bedürfnisse ein, das finde ich sehr besonders. Eine solche Frau in der Hauptrolle ist etwas, für das ich sowieso plädiere. Deswegen bin ich total happy.

Die Rolle ist mitunter sehr physisch. Geht es da auch in der Sprecherkabine hoch her?

Total. Ich springe herum, renne auf der Stelle. Ich bin sehr aktiv beim Sprechen und wenn sie rennt, dann schwitze ich im Tonstudio quasi mit.

Es gab auch ein paar Szenen, in denen Eep isst, oder wohl eher frisst!

Das liebe ich auch sehr an ihr. Ich hatte neben mir einen Tisch, auf dem immer was Leckeres stand, eine schöne Begleiterscheinung für diesen Job, denn ich konnte schmatzen und rülpsen und niemand hats gestört, weil es zu Eep dazu gehört.

Tatsächlich gab es auch einen ekligen Moment, für den ich einen Teebeutel im Mund hatte für Szenen, in denen auch sie den Mund voll hat, bei denen man aber noch verstehen sollte, was sie sagt. Das war nach einer gewissen Zeit nicht mehr ganz so lecker (lacht).

Sie sind in Thüringen aufgewachsen, Deutschlands wildester Gegend. Kann man sich Ihre Jugend ähnlich vorstellen wie die des Höhlenmädchens Eep? Meine Höhle war der Plattenbau und da sind sich Eep und ich wahrscheinlich schon etwas ähnlich. Ich war viel auf der Straße unterwegs, oft mit Jungs. Ich bin ohne Vater aufgewachsen und habe mir deshalb männliche Vorbilder im Außen gesucht. Da ging es oft rau zu und das fand ich spannend. Ich wollte immer ein bisschen so sein wie sie. Ich sehe auf den ersten Blick vielleicht nicht so aus, aber diese Energie und der Plattenbau in Erfurt stecken immer noch in mir.

Welche Kinderfilme und -bücher haben Sie geliebt?

Ich habe Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg auf Kassette gehört. Die Klassiker! Wir hatten in der DDR ja - ich möchte sagen - ein sehr ausgewähltes Fernsehen. Ich weiß noch als ich zum ersten Mal bei unseren Westverwandten zuhause war. Die haben mich einfach vor den Fernseher gesetzt und plötzlich lief die Zeichentrick-Serie „Dennis“. Das war das erste Mal, dass ich Fernsehen für mich als Offenbarung erkannt habe! In diesen 30 Minuten ist meine Liebe zum Fernsehen entstanden! Dieser freche Junge auf seinem Skateboard in den krassesten Textmarker-Farben, das war meine neue Welt. Und auch er hatte

diesen Heißhunger aufs Leben.

Als ehemaliger DDR-Bürger können Sie Grugs Heißhunger auf Bananen bestimmt gut nachvollziehen, oder? (lacht) Ja und nein. Ich weiß das auch nur aus Erzählungen. Aber meine Mutti hat dazu die tollsten Geschichten! Sie stand natürlich auch in der Schlange und hatte einmal das Glück gleich fünf oder sechs Bananen auf einen Schlag zu ergattern. Die wollte sie dann mit nach Hause bringen, war aber vorher noch im Büro und hat sie in der Schublade unter ihrem Schreibtisch versteckt. Irgendwann hat sie sich gedacht: „Ach komm, eine Banane kann ich ja essen“ Eine Stunde später dachte sie: „Naja, ´ne zweite kann nicht schaden!“ So verging die Zeit und am Ende des Tages waren alle Bananen aufgegessen (lacht). Ich glaube, das kann vielleicht niemand außer uns nachvollziehen. Aber ja, ich musste sehr lachen, als ich die Bananen-Szene in „Die Croods“ gesehen habe.

Eep ist von Narben übersät und stolz darauf. Sind Sie auch jemand, der die Narben, die einem das Leben zufügt, nicht missen möchte?

Definitiv! Ich hab´ selbst eine Menge Narben. Ich bin früher auch Skateboard gefahren und das sieht man an meinem Knien, an den Ellbogen und am Handgelenk. Aber wichtiger sind

DISPONENT

die Narben, die man nicht sieht!

Durch all das, was einem im Leben so passiert. Manchmal tut es einfach weh. Am Ende muss das wahrscheinlich so sein. Ich möchte sie tatsächlich nicht missen, auch wenn ich im ersten Moment das Gefühl hatte, ich brauche dieses Gefühl nicht.

Aber durch Phasen zu gehen, die schwer sind, macht ganz viel mit der eigenen Persönlichkeit, mit der Wertschätzung und der Dankbarkeit für Dinge und Menschen. Mich hat es verändert.

Welche Ziele und Projekte haben Sie für die Zeit nach Corona?

Gerade habe ich meine erste eigene Sonnenbrillen-Kollektion mit eyes+more gelauncht. Wir haben zwölf Modelle designed und das läuft sehr erfolgreich, eines der Modelle ist bereits ausverkauft. Ich habe die Brillen nach den wichtigsten Frauen in meinem Leben benannt. Außerdem bin ich seit diesem Jahr Markenbotschafterin von Garnier, was eine echte Herzensangelegenheit ist, da es viel um Nachhaltigkeit und Recycling geht. Bald startet die zweite Staffel meines Podcasts „GQ Nice am Stil Life*Style“ für den ich prominente Männer zum Thema neue Männlichkeiten interviewe, mein erster Gast ist Jan Hofer, was sehr spannend wird!

Es ist also viel Schönes los und ich freue mich auf alles was kommt.

André Wesche

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30.08.2021.

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Ausgabe 7 • 12. Jahrgang • 30. Juli 2021 • 32.000 Exemplare

Situation darf sich nicht wiederholen Im Gespräch mit Thomas Klöppel, Bürgermeister von Friedrichroda Foto: Archiv/cb

T

homas Klöppel absolviert gerade seine letzte Amtszeit als Bürgermeister der Stadt Friedrichroda.

Die vergangenen Monate – besonders innerhalb der Corona-Pandemie – waren auch für ihn eine Herausforderung.

Grund genug für eine Nachfrage durch den Lokalreporter-Redakteur Maik Schulz.

LokalReporter

Legen Sie los… … natürlich versteht der Bürger, dass Infektionsschutzmaßnahmen nötig sind.

Aber die Maßnahmen müssen eben auch erklärbar sein. Das waren sie aber für viele nicht mehr. Und das hat mir Sorgen bereitet…

Was auch für die Situation der Hotels

Sind die Folgen nur wirtschaftlicher

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Der nächste

gegolten haben dürfte?

Ganz sicher. Unser Ort lebt vom Tourismus – und war praktisch in großen Teilen über Monate kaltgestellt. Das hat ja für die Mitarbeiter, die hier wohnen, konkrete Auswirkungen gehabt.

So schön das Kurzarbeiter-Modell auch ist – und es ist gut und richtig, dass wir es hier in Deutschland haben – so bestand das Einkommen der Menschen über einen langen Zeitraum aus 60 Prozent des normalen Lohns.

Das treibt mich um. Deshalb bin ich so was von froh, dass die Hotels wieder offen haben. Und sie müssen das auch bleiben, denn hier gilt ebenso wie für den Einzelhandel: Eine Situation im Herbst, die der aus dem Winter und Frühling gleicht, kann für viele unserer Häuser den Todesstoß bedeuten.

Unsere Hotels haben doch bewiesen, dass sie Hygienekonzepte aufstellen und einhalten können. Wir müssen lernen, mit der Gefahr zu leben. Einen wirtschaftlichen Einschnitt wie zuletzt verkraftet niemand mehr.

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Natur?

Nein, natürlich nicht, das geht doch alles darüber hinaus. Auch für uns als Stadt. Wir haben gemeinsam mit Hotels und Gaststätten im Jahr gut 1.000 Veranstaltungen. Davon blieb nichts übrig. Und wenn sich eine Situation wie vor Ostern ergibt, wo der Lockdown von jetzt auf gleich ausgerufen wird – dann stehst du als Bürgermeister wie ein Depp da. Doch darum geht es mir am wenigstens: Klar ist, dass die Vereinsarbeit auch über Monate brach lag. Derzeit sind alle dabei, es wieder aufzubauen. Doch klar ist auch: Vor dem Herbst haben alle Sorge. Und auch wenn ich mich wiederhole: Wir müssen andere Lösungen finden.

erscheint am 27. August 2021.

Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 20. August 2021.

Fragen?

03621 21190-0!

Die da wären?

Nun, es wäre schon sinnig, Verordnungen nicht erst am Freitag zu erlassen, die wir dann in der Stadt bis Samstag umsetzen sollen. Da muss an anderer Stelle zwischen Dienstag und Freitag eben etwas beschleunigt werden.

Fortsetzung: Seite 3

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Solange der Vorrat reicht

Herr Klöppel, die Lockerungen sorgen für ausgelastete Hotels, der Einzelhandel hat auch in Ihrer Stadt wieder geöffnet – aber ganz zufrieden schauen Sie nicht aus.

Was kein Wunder ist. Die PandemieSchließungen hatten das Zeug, unsere Einzelhändler in die Knie zu zwingen.

Ich habe auch nie verstanden, warum Bäcker und Fleischer unter der Einhaltung von Corona-Schutzmaßnahmen öffnen durften, aber ein Schuhgeschäft nicht. Das kann ich mir auch heute nicht. Auch die Maßnahmen aus dem Vorsommer – wie zum Beispiel das Konzept „Klick & Meet“, bei dem sich Käufer vorher anmelden sollten – das war doch ein Witz. Ganz ehrlich, das darf sich so im Herbst nicht wiederholen. Dann haben wir hier keine Geschäfte mehr. Und wenn ich noch etwas dazu sagen darf…

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30.08.2021.

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FRIEDRICHRODA / WALTERSHAUSEN

Anforderungen meistern!

Fortsetzung von Seite 1: Ich hatte jedenfalls das Gefühl, dass es sich das Land und der Bund manchmal doch etwas zu einfach gemacht hat. Aber natürlich weiß ich auch, dass die Situation für alle neu – und eben teilweise auch grenzwertig war. Deshalb will ich hier nicht nur am Seitenrand stehen und pfeifen.

Dennoch: Zuletzt ging es für viele betroffene Betriebe nicht mehr um das Thema „Entwickeln“, sondern um das Thema „Überleben“. Doch wir müssen den Blick nach vorn richten!

Und sehen dann was?

Friedrichroda ist mit seinen Ortsteilen die stärkste touristische Destination, die es in Thüringen gibt.

Deshalb bin ich auch ein großer Fan unseres eigenen Tourismusverbandes Thüringer Wald/Gothaer Land. Wir brauchen eine Institution, die rausgeht und zeigt, wie wunderschön es im Landkreis Gotha ist.

Im Frühjahr haben Sie gesagt, eine Prognose für die Zukunft liegt in einer erfolgreichen Impfkampagne.

Ja, so ist es, wenn wir die aktuellen Schlagzeilen aus Deutschland sehen. Unsere touristische Zukunft steht und fällt mit dem Impfen. Um eine Debatte zu vermeiden: Ich bin fest davon überzeugt, dass ich diejenigen, die das nicht erkennen, auch nicht überzeugen kann. Mangelhafte Impfbereitschaft muss ich tolerieren, aber deshalb nicht akzeptieren. Ich glaube, dass es auch ein Akt der Solidarität ist, sich impfen zu lassen.

Der Ausblick auf den Herbst scheint unübersichtlich, was Corona angeht…

Ja, und die vergangenen Monate waren eine Herausforderung. Einige Sachen sind gut gelaufen, andere schlecht. Aber ich vergleich es manchmal mit dem Herbst 1989: Damals hatte das auch noch niemand gemacht, was gemacht werden musste. Und wissen Sie, was mir an dieser Stelle noch ganz wichtig ist?

„Nicht so schön...“ WIE EIN HOBBY-IMKER AUF DIEBSTAHL REAGIERT

A

m Anfang stand die Idee, eigenen Honig ohne großen Aufwand zu verkaufen. Doch der Waltershäuser Marco Wölk musste schnell feststellen: Es gibt Hindernisse, die mit menschlichem Anstand zu tun haben..

Via Facebook postete der Hobby-Imker, dass „ab sofort das Waltershäuser Leckermäulchen frischen einheimischen Honig im 'Honigautomat' finde".

Mit einer Kasse des Vertrauenes und der Hinterlegung der Anschrift. Für Wölk war die Sache klar. Interessenten geben einen „Obolus rein und nehmen die Ware raus”.

Nur drei Tage später war es damit aber auch schon wieder vorbei. Denn nicht alle „Gäste” des Honigautomaten – wie Wölk ironisch schreibt – benahmen sich so wie vorgestellt.

Doch lassen wir Wölk selber sprechen: „Ich habe mir wirklich viel Mühe gemacht, angefangen beim Honig, den Etiketten, in schöne Gläser abgefüllt, vorher den Honig feincremig gerührt

und zu guter letzt den „Honigautomat“ gebaut. In den ersten Tagen haben sich die Waltershäuser gefreut und sehr gerne die für Imkerhonig üblichen 5 Euro hinterlegt. Gestern dann die erste Enttäuschung: Zwei Gläser Honig geklaut, eins geöffnet und innen ausgeschüttet …

Dann: Heute früh festgestellt, sechs Gläser Honig geklaut! Es macht alles auch Arbeit und Mühe. Und kostet auch – dann sowas ????

Was soll ich nun tun? ” Grund für eine Nachfrage des Lokalreporters beim Waltershäuser war das schon. Insgesamt wurden Wölk in nur zwei Tagen bereits „acht Gläser Honig geklaut.” Noch ärgerlicher war das Ausschütten des Honigs, denn „das wegzumachen, ist nicht so schön.” Doch aufgeben will Marco Wölk sein Projekt nicht, dafür „habe ich auch zuviel Zuspruch erhalten.” Allerdings: Änderungen gibt es jetzt schon: „Mit Sonnenuntergang nehme ich die Ware raus", erzählt Marco Wölk dem Lokalreporter – und weist darauf hin, dass „ich noch eine Kamera einbaue”. Was sein muss, muss sein...ms

Sagen Sie es uns.

Dass wir gemeinsam in die Zukunft blicken und die Anforderungen, die nötig sind, mit Augenmaß gestalten und gemeinsam meistern!

Herr Klöppel, vielen Dank für das Gespräch.

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IM GESPRÄCH

MEINE HÖHLE? PLATTENBAU!

V

or acht Jahren eroberte die umtriebige Steinzeitfamilie „Die Croods“ die Herzen eines großen Publikums. Nun dürfen sich die Fans auf eine Fortsetzung des humorvollen Animationsabenteuers „Die Croods – Alles auf Anfang“ freuen (seit 8.7. in den Kinos).

In die deutsche Sprechrolle der selbstbewussten Croods-Tochter Eep schlüpfte einmal mehr Schauspielerin und Moderatorin Janin Ullmann (39). Ein Gespräch über ihre Jugend im Plattenbau, Bananen in der DDR und Narben, die das Leben zurücklässt führte der Waltershäuser Journalist André Wesche.

Frau Ullmann, wie geht es Ihnen in dieser seltsamen Zeit?

Mittlerweile wieder gut, aber am Anfang musste ich mich ganz schön zurechtruppeln. Der erste Lockdown war hart. Ich war tatsächlich zum allerersten Mal in meinem Leben fünf Wochen am Stück zu Hause und ganz alleine. Das kannte ich gar nicht. Und ich habe den größten Lockdown-Fehler gemacht, den man hätte machen können. Ich habe nämlich direkt in der ersten Woche alles geputzt und den Kleiderschrank aufgeräumt. Dann

saß ich da und dachte: „Joa, und jetzt?

Was mach´ ich mit der ganzen Zeit?“.

Aber ich konnte über viel Wichtiges nachdenken, musste mich gezwungenermaßen mit mir selbst auseinandersetzen und kann sagen, dass ich mehr bei mir angekommen bin.

Waren Sie freudig erregt, noch einmal in die Rolle der Eep schlüpfen zu dürfen?

Und wie! „Die Croods“ ist eines meiner absoluten Lieblingsprojekte. Ich habe immer gehofft, dass es weitergeht! Der erste Teil kam 2013 raus und ich dachte schon kurz danach: „Hoffentlich gibt es einen zweiten Teil, wann kommt der wohl?“. Ich habe also auch sieben Jahre lang auf diesen Moment gewartet. Dann kam endlich der Anruf und ich habe mich sehr gefreut, weil ich mich in die Rolle Eep, die ich sprechen darf, hineinverliebt habe. Sie ist witzig, cool, macht ihr Ding, ist hungrig aufs Leben und kämpft für ihre Freiheit. Sie steht für ihre Bedürfnisse ein, das finde ich sehr besonders. Eine solche Frau in der Hauptrolle ist etwas, für das ich sowieso plädiere. Deswegen bin ich total happy.

Die Rolle ist mitunter sehr physisch.

Geht es da auch in der Sprecherkabine hoch her?

Total. Ich springe herum, renne auf der Stelle. Ich bin sehr aktiv beim Sprechen und wenn sie rennt, dann schwitze ich im Tonstudio quasi mit.

Es gab auch ein paar Szenen, in denen Eep isst, oder wohl eher frisst! Das liebe ich auch sehr an ihr. Ich hatte neben mir einen Tisch, auf dem immer was Leckeres stand, eine schöne Begleiterscheinung für diesen Job, denn ich konnte schmatzen und rülpsen und niemand hats gestört, weil es zu Eep dazu gehört. Tatsächlich gab es auch einen ekligen Moment, für den ich einen Teebeutel im Mund hatte für Szenen, in denen auch sie den Mund voll hat, bei denen man aber noch verstehen sollte, was sie sagt.

Das war nach einer gewissen Zeit nicht mehr ganz so lecker (lacht).

Sie sind in Thüringen aufgewachsen, Deutschlands wildester Gegend. Kann man sich Ihre Jugend ähnlich vorstellen wie die des Höhlenmädchens Eep? Meine Höhle war der Plattenbau und da sind sich Eep und ich wahrscheinlich schon etwas ähnlich. Ich war viel

auf der Straße unterwegs, oft mit Jungs. Ich bin ohne Vater aufgewachsen und habe mir deshalb männliche Vorbilder im Außen gesucht. Da ging es oft rau zu und das fand ich spannend. Ich wollte immer ein bisschen so sein wie sie. Ich sehe auf den ersten Blick vielleicht nicht so aus, aber diese Energie und der Plattenbau in Erfurt stecken immer noch in mir.

Als ehemaliger DDR-Bürger können Sie Grugs Heißhunger auf Bananen bestimmt gut nachvollziehen, oder? (lacht) Ja und nein. Ich weiß das auch nur aus Erzählungen. Aber meine Mutti hat dazu die tollsten Geschichten! Sie stand natürlich auch in der Schlange und hatte einmal das Glück, gleich fünf oder sechs Bananen auf einen Schlag zu ergattern. Die wollte sie dann mit nach Hause bringen, war aber vorher noch im Büro und hat sie in der Schublade unter ihrem Schreibtisch versteckt. Irgendwann hat sie sich gedacht: „Ach komm, eine Banane kann ich ja essen“ Eine Stunde später dachte sie: „Naja, ´ne zweite kann nicht schaden!“ So verging die Zeit und am Ende des Tages waren alle Bananen aufgegessen (lacht). Ich glaube, das kann vielleicht niemand außer uns nachvollziehen. Aber ja, ich musste sehr lachen, als ich die Bananen-Szene in „Die Croods“ gesehen habe.

Gespräch: André Wesche

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