Oscar am Freitag, Gotha und Landkreis – Ausgabe 04 – 30.04.2021

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Ausgabe 4 • 20. Jahrgang • 30. April 2021

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SEITE ZWEI

Edito

rial

02

Zellers Welt

EBERTS S H O RT- S TO RYS :

1&1 oder „Ich glaub es hackt“ Guten Tag, liebe Leser, sie wolle, so sagte es eine treue Oscar-Leserin bei einem Besuch in der Redaktion, doch mehr gute Geschichten lesen. Solche ohne Corona, auch wenn ihr klar sei, wie wichtig das Thema ist.

Nun, gute Geschichten sind gar nicht so rar. Deshalb beginnen wir heute mit Eberts ShortStorys – Geschichten aus dem Leben, ganz ohne Corona. Und wenn der liebe Dirk mal nicht kann, dann springt der Rainer ein. Oder der Daniel. Oder Thomas, Paul, Christian, Romy, Andrea.

Irgendwas passiert ja immer. Es kommt nur darauf an, es richtig niederzuschreiben. Der ExKollege Ortmann, heute im Hauptberuf Bürgermeister, war ein Meister der ShortStorys. Vorbei. Dafür schreibt er jetzt andere Geschichten.

Und die machen auch Spaß.

Ohne kurz zu sein. Viel Spaß beim Lesen! Ihr Maik Schulz

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Herausgeber: MSB Verlags-, Vertriebs- und Werbe GmbH & Co. KG; Oststr. 51a; 99867 Gotha Verlag Geschäftsführung: Maik Schulz (V.i.S.d.P.) Telefon: (03621) 211 90 - 0 Fax: (03621) 211 90 -19 Internet: www.oscar-am-freitag.de E-Mail: verlag@oscar-am-freitag.de Projektleitung Gotha: Andrea Fanselau Anzeigenleitung: Andrea Fanselau E-Mail: anzeige@oscar-am-freitag.de Redaktionsleiter: Maik Schulz E-Mail: redaktion@oscar-am-freitag.de Technik/Satz: msb kommunikation, Gotha Druck: ORD GmbH, Alsfeld Vertrieb: MSB VVW GmbH & Co. KG, Blitz Es gilt die Preisliste 01/21 – Januar 2021

Ich bin selten sprachlos. 1&1 hat es geschafft. DSL funktionierte plötzlich nicht mehr, also habe ich die Störungsstelle angerufen.

Der gute Mann fand sofort heraus, dass das Internet 18.09 Uhr abbrach. Er fragte, welche Farbe mein Kabel hat. „Schwarz“, antworte ich, um mich gleich belehren lassen zu müssen, dass ich nicht das Originalkabel verwenden würde. Ok, keine Ahnung, es lief seit gut fünf Jahren damit.

Ich fragte ihn, welche Farbe es haben müsste. Und nun die verblüffende Antwort: „DAS SAGE ICH IHNEN NICHT!“ Kurz dachte ich an einen Spaß und fragte noch mal. „ICH SAGE IHNEN DAS NICHT!“ Ich fragte, was das soll. „Wenn ich Ihnen das sage, rufen Sie gleich wieder an, tun so, als hätten Sie es gefunden und ich soll es entstören”.

Ich versuchte ihm klar zu machen,dass meine ganze Firma am Internet hängt.

Kein Weg. Seine Lösung, er würde mir jetzt kostenlos mit DHL ein Kabel schicken und ich könne es ja dann in drei Tagen wieder versuchen.

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OSCAR FRAGT NACH

03

Sparkassen-Citylauf wird in den Herbst verlegt GOTHAER ORGANISATOREN WOLLEN ERNEUTE KOMPLETT-ABSAGE UNBEDINGT VERMEIDEN Der Muttertag ist für Lauffreunde im Landkreis Gotha ein Datum, an dem sie nicht nur an Mutti denken. Es ist der Tag des Gothaer Citylaufes, welcher vor zwei Jahren auf Grund der Sanierung des Gothaer Hauptmarktes zum Sparkassen-Schlossparklauf wurde.

Doch diesen gab es nur einmal, weil das größte Laufereignis des Landkreises im vergangenen Jahr coronabedingt ausfiel.

Warum das in diesem Jahr nicht passieren soll, erklärt Klaus Breitsprecher vom Ausrichter-Verein LV Gothaer Land im Gespräch mit Oscar am Freitag.

Herr Breitsprecher. Am Muttertag wird es nun definitiv keinen Citylauf geben. Fällt er auch in diesem Jahr komplett flach?

Nein. Wir haben ihn für den 10. Oktober 2021 geplant. Alle beteiligten Vereine waren der Ansicht, dass der Lauf nicht noch einmal komplett ausfallen sollte.

Und die Stadt als Mitveranstalter wollte das auch. Deshalb haben wir einen neuen Termin im Herbst gesucht – und mit dem 10. Oktober gefunden. Auch wenn das gar nicht so einfach war...

Warum?

Weil es – logisch durch die vielen Ausfälle derzeit – im Herbst für die Läufer eine heiße Jahreszeit wird. Es finden viele Laufereignisse statt. Doch für uns war klar, dass wir eben nicht auf die Schülerläufe verzichten – und auch nicht den Schlossparklauf auf den reinen Hauptlauf verzwergen wollten. Deshalb also der Oktober-Termin.

Hat die Nichtdurchführung des

Laufes im vergangenen Jahr viel Geld gekostet?

Rein finanziell sind wir gut durch das Jahr gekommen. Das war auch deshalb der Fall, weil unser Hauptsponsor, die Kreissparkasse Gotha, keinerlei Geld zurückgefordert hat. Ein wirklich starkes Zeichen! Und das war für uns wirklich eine Wohltat, denn zum Zeitpunkt der Absage waren wir bereits super vorbereitet. Der Start- und Zielpunkt wäre diesmal auf dem Schlosshof gewesen, die Strecke aus meiner Sicht überaus attraktiv.

Am Ende aber war's für die Katz. Umso motivierter sind wir, es im Herbst durchzuziehen.

Haben Sie viele Dinge „für die Tonne“ produzieren müssen?

Nein, eigentlich nur die Plakate und die gedruckte Ausschreibung. Alles andere – zum Beispiel die obligatorischen Lauf-T-

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Shirts – können wir auch in diesem Jahr benutzen. Und darüber bin ich ehrlich gesagt sehr froh.

Was muss bis dahin passieren?

Natürlich muss die Inzidenz-Zahl runtergehen. Aber ich bin zuversichtlich, dass man das Corona-Problem bis dahin auch durch die Impfungen in den Griff bekommen hat – und wir durchstarten können. Denn eins ist klar: Nötig wird es.

Was glauben Sie: Wie werden die Kinder das Corona-Jahr sportlich verkraften?

In unserem Verein ist das gut gelungen. Aber wenn ich allgemein an die Folgen denke, so ist das aktuell noch gar nicht abschätzbar.

Gespräch: Maik Schulz

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OSCARS KRIMINALITÄTSREPORT

Zurück in der Normalität KRIMINALSTATISTIK IM KREIS GOTHA Im Landkreis Gotha und in den beiden anderen Landkreisen, die von der LPI Gotha betreut werden, lebt es sich sicherer als im Bundes- und Landesdurchschnitt. Weniger Straftaten werden begangen und von diesen über 65 % aufgeklärt, und das, obwohl 2020 ein Anstieg zu verzeichnen gewesen ist.

2019 wurde bei der Polizei im Bereich der LPI Gotha, die die Landkreise Gotha, IlmKreis und Wartburgkreis betreut ein neues Computer- und Erfassungssystem eingeführt, wodurch die Kriminalstatistik für dieses Jahr auf einen historischen Tiefstand sank. Nun wurden die Zahlen für das Jahr 2020 veröffentlicht und mit 18.479 Straftaten liegt das Niveau wieder im Bereich des langjährigen Durchschnitts.

Von diesen entfielen 6.409, als knapp ein Drittel auf den Landkreis Gotha, der mit 936 km² flächenmäßig der größte und mit 134.908 Einwohnern auch der bevölkerungsreichste Landkreis ist.

Im Vergleich zum Bund und zum Land lebt es sich im Landkreis Gotha sicherer, denn nicht nur werden im Schnitt weniger Straftaten pro 100.000 Einwohner begangen, von diesen werden auch 65,1 % aufgeklärt. Dabei sind die Aufklärungsquoten je nach Vergehen sehr unterschiedlich. Während Rohheitsdelikte, unter anderem Körperverletzungen, sehr häufig aufgeklärt werden, sieht dies bei Diebstahl, Einbruch und Betrug weniger gut aus und bewegt sich da im Bereich zwischen 20 und 40 % der Straftaten. Allerdings konnten durch die Aufklärung von einigen Einbruchsserien in Keller und Gärten sowie die Aushebung illegaler Fahrradwerkstätten, die gestohlene Fahr­räder umbauten und weiter verkauften, die Aufklärungsquote im vergangenen Jahr deutlich gesteigert wurden.

Im Jahr 2020 gab es einen Anstieg in allen Bereichen der Kriminalität, die nur zum Teil auf statistische Ungenauigkeiten im Vorjahr zurückgeführt werden können. Wirtschaftliche Probleme, Co-

rona und andere Faktoren spielten dabei auch eine Rolle. So gab es einen Anstieg bei den Roheitsdelikten, bei den Sexualstraftaten, bei den Sachbeschädigungen. Der Zusammenhang mit der Pandemie und dem langen Lockdown sei „wohl klar“ und „die Dunkelziffer gerade im häuslichen Bereich weit höher“, ließ die LPI Gotha verlauten.

Es gab mehr Ladendiebstähle, was unter anderem auch darauf zurückzuführen sei, dass die Läden weniger in Sicherheit investierten und gerade auch in diesem Bereich durch die Abschaffung von Kaufhausdetektiven eingespart werde, äußerte sich der Sprecher der LPI Gotha dazu. Andererseits gab es auch einen Anstieg im Bereich der Fahrraddiebstähle, die häufig im Zusammenhang mit der Beschaffungskriminalität stehen. Besonders der Diebstahl hochwertiger Fahrräder mit einem Wert bis zu 10.000 Euro spielt dabei eine große Rolle, da diese einen guten Wiederverkaufswert erzielen beziehungsweise direkt gegen Drogen getauscht werden können.

Im Bereich der Rauschgiftkriminalität sieht die Polizei, nach eigener Aussage, „nur die Spitze des Eisbergs“. Wahrscheinlich auch durch den Lockdown und den Wegfall vieler Freizeitaktivitäten sowie die Beschränkung auf den häuslichen Bereich bedingt, stieg die Zahl der Rauschgiftdelikte. Während die Fälle für Cannabis, Kokain und Heroin teilweise drastisch sanken und die Fallzahl bei Amphetaminen gleich blieb, ist der Konsum von Crystal stark angestiegen. Die Polizei macht diesen Anstieg auch „verantwortlich für die deutliche Zunahme im Bereich Einbruch und Diebstahl“.

Im Allgemeinen sei das „Verbrechen zu ¾ männlich und zu ¾ urban“ und auch der Anteil nicht-deutscher Straftäter ist weiter gesunken, fasste die LPI Gotha die Erkenntnisse zusammen. Somit ist das Leben auf den Dörfern im Landkreis von einem kriminalstatistischen Standpunkt aus wohl noch sicherer als im insgesamt „sehr sicheren Territorium“, dem Landkreis Gotha. Daniel Faustmann

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04.09.20 14:41

OSCAR IM GESPRÄCH

05

Die anderen Eventmanager DAS THEMA TOD GEHÖRT ZUM LEBEN beim Tag des Friedhofs einholen, von dem Ronald Häring hofft, dass er dieses Jahr wieder stattfinden wird. Auch für den Tod muss man vor-tsorgen, um die Angehörigen nicht damit zu überfrachten, und „verantwortungsbewusst mit dem Thema umgehen und die Bestat­ tungsvorsorge in den Fokus rücken”.

Wobei die Bestattungsfachkraft natürlich der richtige und kompetente Ansprech­ partner ist.

Als Bestattungsmeister und Geschäftsführer der Bestattungsinstitut Gotha GmbH hat Ronald Häring große Erfahrung im Umgang mit Trauerfällen gesammelt. Grund genug für „Oscar am Freitag“-Redaktionsleiter Maik Schulz den 53-Jährigen auf dem Gothaer Hauptfriedhof zu treffen. Denn der Tod spielt als Bestandteil des Lebens eine wesentliche Rolle.

Totengräber, Leichenwäscher, Senker, vielfältig sind die Namen, die diejenigen hatten, die ihre Mitmenschen auf dem letzten Weg begleiteten. Doch heute hören sie diese alten Namen ungern, denn die Aufgaben, die eine „Bestattungsfachkraft” übernehmen muss, gehen doch viel weiter.

Es ist nicht nur der Umgang mit den Leichnamen, sondern auch die Organisation der Trauerfeier sowie die Beratung und Betreuung der Trauernden.

Durch kulturelle Vielfalt sind die Anforderungen an eine „Bestattung sowas von anspruchsvoll, das kann man sich nicht im Internet erlesen”, sagt Ronald Häring. Diese zu bewältigen, lernen die Fachkräfte in einer dreijährigen Ausbildung. Dazu gehören unter anderem, der psychologisch passende Umgang mit den Trauernden, die Bedeutung verschiedenster Trauerrituale. Bestattungsfachkraft ist heute eher ein „Eventmanager mit ten”, aber manchmal traurigen Gäs­ auch körperlich herausfordernd, wenn man „jemanden, der 150 kg wiegt”, transportieren muss.

Darüber hinaus gibt es noch in jedem Bundesland andere Anforderungen an die Bestattungen. In Thüringen zum Beispiel müssen die Entscheidungen bezüglich der Bestattung innerhalb von zehn Tagen nach dem Tod getrof-

Ronald Häring, Geschäftsführer der Bestattungsinstitut Gotha GmbH Foto: P. Schaubert

fen werden. Gerade unter CoronaBedingungen kommen da noch ganz andere Anforderungen hinzu, so finden „mittlerweile vielmals Trauerfeiern direkt am Grab” statt, was zum Beispiel den musikalischen Teil stärker einschränkt.

Doch am Friedhof arbeiten nicht nur Bestatter und Gärtner, sondern auch Kremationstechniker, was inzwischen ein anerkannter Ausbildungsberuf geworden ist. Feuerbestattungen stellen heutzutage den Großteil der Bestattungen dar, es gibt nur „ca. 2 bis 3 Prozent Wald- oder Seebestattungen,” weiß Ronald Häring.

Das vollständige Interview gibt's auf www. oscar-am-freitag.de, auf unserem YouTubeKanal oder im Gothaer Lokalfernsehen.

In Gotha befindet sich auf dem Hauptfriedhof das älteste noch funktionierende Krematorium der Welt.

Foto: P. Schaubert

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Bei vielen Belangen, was die Grabpflege angeht, ist das „Bestattungsinstitut der Ansprechpartner Nummer eins”.

Gerade in Notfällen, wie zum Beispiel bei Grabplünderungen oder -schändungen, ist es vorteilhaft, wenn die angegliederte Steinmetzabteilung gleich bei der Behebung der Schäden helfen kann.

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06

OSCAR UNTERWEGS

Schutz und Beratung unter einem Dach ZU BESUCH IM GOTHAER FRAUENHAUS Minderwertigkeitskomplexe, Panik, Verzweiflung und Ausweg­losigkeit.

Alles das können Folgen von häuslicher Gewalt sein. Dabei ist es gleichgültig, ob von körperlicher, physischer, ökonomischer oder sozialer Gewalt die Rede ist. Das Gothaer Frauenhaus ist Anlaufstelle für all diese Formen. Das Konzept bietet nicht nur Schutz und Sicherheit, sondern auch die Möglichkeit ein „neues“ Leben zu beginnen. Betroffene Frauen haben dort die Chance, ihre bisherige und oft existenzbedrohende Situation zu ändern.

Anja Wild, Leiterin des Frauenhauses in Gotha im Interview mit Dana Peuckert

Foto: Paul Schaubert

Das Frauenhaus in Gotha existiert bereits seit 1992. Insgesamt bietet die Einrichtung zwölf Plätze. Im Durchschnitt sind diese zu etwa 60 Prozent belegt. Leiterin des Frauenhauses in Gotha Anja Wild bewertet diesen Sachverhalt aber durchaus als positiv, denn so sind Aufnahmen innerhalb kürzester Zeit möglich.

Entscheidet sich eine Betroffene für einen Aufenthalt im Frauenhaus, erhält diese für sich und ggf. für ihre Kinder einen eigenen Rückzugsort. Ganz anders als viele Vorurteile vermuten lassen, wird bei der Einrichtung ganz besonders großer Wert auf Gemütlichkeit und Wohnlichkeit gelegt, um so den Bewohnerinnen ein ruhiges „Ersatz-Zuhause“ bieten zu können.

Gemeinschaftsräume, wie Küche, Bad, Spielecke und Aufenthaltsräume werden von allen Frauen genutzt. Besonders diese Räumlichkeiten dienen den Frauen zum Austausch von Erfahrungen und

traumatischen Erlebnissen. Im Frauenhaus selbst lebt jede Frau eigenverantwortlich und organisiert ihren Tagesablauf selbstständig. Ein eigener Schlüssel ermöglicht ein Kommen und Gehen nach eigenem Wunsch. Somit ist es auch machbar, persönliche Kontakte außerhalb des Frauenhauses zu pflegen. Jede Frau, die Teil dieses Konzepts ist, lebt hier unter Schutz und Ruhe und bekommt genügend Zeit, um sich eine passende Pers­pektive zu suchen.

Wie lange eine Frau dieses Konzept in Anspruch nehmen möchte, steht ihr frei.

Auch Leiterin Anja Wild macht klar, dass der Zeitraum des Aufenthalts sehr stark variiert.

Während manche Frauen nur einige Stunden bleiben, sind andere mehrere Monate Bewohner des Frauenhauses. Oft ist das auch abhängig von dem großen Danach. Je nachdem, ob die Betroffene in alte Lebensverhältnisse zurückkehrt oder

einen neuen Weg gehen möchte.

Zum Team des Frauenhauses gehören zwei Sozialpädagoginnen und eine staatlich anerkannte Erzieherin. Ihre Aufgaben sind es, sich um die Frauen zu kümmern und sie anzuhören. Vor allem geht es darum, das Selbstwertgefühl der Gewalt­opfer wieder aufzubauen, zumal dieses durch Traumata oder Gewalteinwirkungen häufig zutiefst geschwächt ist. Mit Gesprächen und Beratungen wollen die Angestellten den Frauen zudem ihre Rechte und auch Möglichkeiten aufzeigen.

Derzeit leben nur zwei Frauen im Frauenhaus Gotha. Auch im ersten Lockdown vergangenen Jahres sind diese geringen Zahlen schon mit Ängsten beobachtet worden. Diesen Umstand betrachten die Mitarbeiter des Frauenhauses auch jetzt wieder mit großer Sorge, denn ganz besonders in aktuellen Zeiten von Kontakt-

reduzierungen und Ausgangssperren nimmt die häusliche Gewalt zu, wie aus der aktuellen Kriminalstatistik hervorgeht. Denn so haben die Frauen nur wenig Spielraum, dem oft grauenvollen Alltag zu entfliehen.

Insbesondere die Maßnahmen der Pandemie erschweren den Berufsalltag der Mitarbeiterinnen ungemein. Auch hier ist das oberste Ziel, alle Frauen vor einer Infektion zu schützen. Bei einem gemeinschaftlichen Zusammenleben ist das gar nicht so leicht. So müssen Wohnräume rund um die Uhr desinfiziert werden, um mögliche Ansteckungen zu vermeiden.

Auch das Tragen der Maske stellt im Berufsalltag eine Hürde dar. Gerade Mimik und Gestik seien wichtig, um die Frauen zu verstehen und ihnen helfen zu können, so Anja Wild.

Die Hauptkosten des Frauenhauses werden durch Zuwendungen getragen. Zuwendungsgeber sind das Land Thüringen, der Landkreis Gotha, die Stadt Gotha, sowie verschiedene Gemeinden.

Lediglich eine Nutzungsgebühr von 3,42 Euro pro Person und pro Tag fallen für jede Bewohnerin an.

Oft kommen Frauen und Kinder nur mit einem kleinen Koffer in die Einrichtung.

Auch deshalb gestaltet sich ein Neustart mit eigener Wohnung häufig als schwierig. Aus diesem Grunde freut sich das Frauenhaus Gotha immer über eine kleine Spende in Form von Haushaltsinventar, um den Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit zu erleichtern.

Das Frauenhaus Gotha appelliert an von Gewalt betroffene Leserinnen, dass Ihnen Hilfe im Frauenhaus gewährt wird. Die Türen des Frauenhauses stehen immer offen und sind Ansprechpartner für jede Frau, die Schutz oder Beratung braucht.

Betroffene erhalten Hilfe auf der Homepage www.frauenhaus-gotha.de oder telefonisch unter 03621 403209.

Dana Peuckert Übrigens: Unseren Video-Bericht zum Frauenhaus sehen Sie derzeit auch auf Oscar am Freitag-TV, auf www.oscar-am-freitag. de sowie auf unserem YouTube-Kanal.

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OSCARS ORTSTERMIN

07

Der Ärger der Anwohner...

BAUPROJEKT IN GOTHA SORGT FÜR AUFREGUNG Ortstermin in der Gothaer Sonneborner Straße. Es geht um ein Thema, welches in den vergangenen Wochen auch die Tageszeitungen beschäftigte. Die Rede ist vom – so heißt es amtlich – „Bauvorhaben Nr. 86 ‚Westliche Sonneborner Straße‘.

Schreibtisch aus entschieden – und das Projekt hier ist aus meiner Sicht spekulativer Natur. Das finde ich nicht in Ordnung.“

Dort sollen – auf dem Gebiet ehemaliger Gärten – acht Häuser entstehen. Das Vorhaben sorgt für Diskussionsstoff – und für Ärger bei etlichen Anwohnern. Sieben von ihnen sind beim Ortstermin dabei – und warten auf den Oscar-Reporter.

Vorweg sagen die Anwohner, was sie bereits vorher an verschiedenster Stelle artikuliert haben. Nämlich, dass sie wissen, vor welchen Problemen die Stadt Gotha wegen fehlender Baulandflächen stehe.

Die wichtigsten Fragen für sie beim aktuellen Bauvorhaben (Lesen Sie dazu auch ein Interview mit dem BauprojektInitiator auf Seite 9) sind folgende: „Warum wird sich nicht an den Flächennutzungsplan gehalten? Und warum wurden und werden keine Umweltprüfungen vorgenommen?“ Martina Abig erinnert sich: „2017 war ich auf dem Katasteramt. Dort hieß es: Das wird niemals ein Baugebiet“. Seit 53 Jahren lebe ich hier – und bin der Meinung, dass die Stadt machen kann, was sie will – wenn es gebraucht wird. Und das ist nicht in Ordnung – und wohl erst der Anfang was die Bebauung hier angeht. Für mich geht das, was hier passiert, unter die Gürtellinie“. Überhaupt: Die fehlende Abstimmung, die aus Sicht der Anwohner auch hätte sein müssen, sorgt für Ärger, wie Jörn Thorwart bestätigt: „Dieses Bauvorhaben wird ohne die gesetzlich geforderte Abstimmung geplant“. Etwas, was der BauprojektInitiator Martin Straube ganz anders sieht (Seite 9). Bereits 2019 wurde ein Widerspruch gegen den geplanten Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans von Anwohnern und NABU eingereicht. Eine Reaktion der Gothaer Stadtverwaltung

gab es dazu nach Angaben der Anwohner nicht.

Der Initiator spricht im Interview mit Oscar am Freitag auch von einem einmaligen Projekt, was Jessica Märtin anders sieht: „Das mag vielleicht in Gotha einmalig sein, aber in anderen Regionen ist es bereits gelebte Realität. Man könnte auch sagen, der Investor baut hier so, wie es den aktuellen Standards entspricht. Hier wird gewachsene Natur beseitigt, um vordergründig nachhaltig und sensibel zu erschließen. Dafür gibt es im Englischen einen Betriff: Greenwashing!“ Der Ärger ist hörbar – und wurde mit einer Baumfäll-Aktion richtig angefacht (Foto).

Acht Bäume wurden im Auftrag des Besitzers beseitigt – für die Anwohner eine Aktion, um vollendete Tatsachen zu schaffen. Denn dass es sich bei dem Gelände um eine geschützte Streuobstwiese handelte oder nicht, das sollte von unabhängigen Instituten geprüft werden, so die Anwohner. „Die Untere Naturschutzbehörde und der NABU hatten das gerade vorangetrieben und in Auftrag gegeben. Das wusste wahrscheinlich auch

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Herr Straube“, meint dazu Jessica Märtin.

Gunter Hoffmann fühlt sich reingelegt.

Mehrfach habe er dem Oberbürgermeister Knut Kreuch bei diversen Bürgermeistersprechstunden gefragt, ob vor Ort am Krahnberg Gartenland zu Bauland umfunktioniert werde. „Seine Antwort war immer die gleiche: Das wird nicht passieren!“ Patrick Ziegler wiederum hat sich den Flächennutzungsplan angeschaut, bevor er sein Domizil am Krahnberg kaufte und mit seiner jungen Familie bezog. Wie könne es sein, dass dieser Plan ständig geändert werde? „Antworten gibt es nicht.“ Auch Nils Katterfeld gehört zu den Kritikern des Projektes – und verweist auf die Infrastruktur, die „nicht passt und auch nicht angepasst wird. Vieles wird vom

Bürgermeister Ulf Zillmann (CDU), zuständig für Baubelange in Gotha, spricht sich für das Projekt aus. Der Thüringer Allgemeine/TLZ sagte er, der Stadt Gotha fehle „gehobenes Bauland“, wie es an der Sonneborner Straße entwickelt werde. Momentan laufe das Verfahren, um Baurecht gemäß Ortssatzung zu schaffen, teilte die Stadt zum Stand des Vorhabens mit. Laut Baugesetzbuch sei es zulässig, in einer Gartenanlage am Rande der Stadt Einfamilienhäuser zu errichten. Das könne durch die Erstellung eines Bebauungsplanes als Ortssatzung ermöglicht werden.

Der Flächennutzungsplan werde im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens berichtigt und in die aktuell laufende Fortschreibung des Flächennutzungsplanes der Stadt Gotha übernommen. Am Ende entscheide der Stadtrat, ob und wie die Pläne umgesetzt werden.

Wann mit einem Baubeginn zu rechnen sei, ist aktuell noch offen. Es wird von der Dauer des Genehmigungsverfahrens abhängen.

Den Fakt, dass der Gothaer Stadtrat die Entscheidung für das Bauprojekt und dafür die Aufstellung eines Bebauungsplanes ohne Umweltprüfung an diesem Standort einstimmig beschlossen hatten, negieren die Anwohner nicht. Aber sie sind sich sicher, dass das so nicht passiert wäre, wenn „die Stadträte gewusst hätten, um welches Gebiet es sich wirklich handelt.“ …und Widersprüche Beachtung gefunden hätten.

Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag auf Seite 9.

Maik Schulz

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08

OSCARS GAST-KOLUMNE

I M O S T E N D E R S TA D T: V O R V I E L E N J A H R E N. . .

Bin so‘n richtiger Ossi! Auch hier in Gotha.

Ein Ostler von Geburt an. Gotha-Ost, das gefällt mir immer noch. Komme oft und gern hierher, meist über Remstädt und dann – schwuppdiwupp! – über die Langensalzaer in Richtung Oststraße. Unsere beiden Prachtmeilen – da hält eigentlich nur noch die Kindleber mit. Nun ja, der Mülltonnenstandplatz am Heutal, nicht weit von der Kerzenbude, der sieht hin und wieder übel aus. „Wie Bombeneinschlag“, heißt es dann. Einige Anwohner, die bis heute nicht herausbekamen, wer eigentlich den vielen Müll dorthin expediert, ärgern sich immer aufs Neue über die regelmäßig wiederkehrende Sauerei. Auch ich, ich auch. Auf der anderen Seite (genauer gesagt: auf der andren Straßenseite) freue ich mich hinwiederum wie Bolle, wenn der Blick hinüber zur ehemaligen Ostschule flattert. Eben noch genervt, nun schon begeistert. Die Bauarbeiten im Schulgelände gingen prächtig voran. Da, wo früher, sehr viel früher das Gebäude für den Werkunterricht stand, erhebt sich seit einiger Zeit ein funkelnagelneues Schulhaus.

Natürlich wissen Sie und ich, wir alle, dass die Ostschule längst ihren Namen wechselte, dass dort auch einiges abgerissen wurde, was besser hätte stehenbleiben sollen.

Eigentlich steht nun gar nichts mehr von dem, was meine Kinder während ihrer

Schulzeit und ich an manchem Elternabend dort als vertraute Infrastruktur kannten. Die Gebäude für Hortbetreuung, Unter- und Oberstufe, Schulspeisung und eben, es wurde erwähnt, den Werkunterricht – sie sind verschwunden. Einzig der uralte Sportsaal auf der anderen Straßenseite, damals schon dunkel und ziemlich eng, hat die Abrisse überstanden – dort ist wohl schon seit vielen Jahren eine Spielothek unter­ gekommen. Ältere Ost-Gothaer Semester kennen das Haus noch als in Ehren gealterte Kneipe mit dem mehrsinnigen Spitznamen „Graue Maus“.

Nun, da ich selber auch äußerlich ein Graukopf bin, flitzen mir mitunter eigentümliche Gedanken durch die graue Hirnsubstanz. Immer wieder fällt mir ein, wenn es bei den Müllcontainern wieder mal besonders schlimm aussieht, dass mein Nachwuchs solche Worte wie „Bombeneinschlag“ im Gespräch nicht zulassen würde und das auch damals zu Ostschul-Zeiten nicht tat. Worte wie „Bombenwetter“ oder „Bombenstimmung“ sollten wir Eltern auf Geheiß unserer Sohnemänner meiden. Eine Lehrerin, sie unterrichtete besonders gern und gut Heimatkunde und Schulgarten, habe der Klasse erklärt, woher und aus welcher finsteren Zeit diese Worte stammten. Ist so eine Sache heute mit dem Datenschutz – würde den Namen eigentlich gern

nennen, weil die würdige und verehrungs­ würdige Pädagogin das wohl verdient hat.

Aber jeder Ost-Schüler weiß ja auch so, von wem die Rede ist.

Nun – Frau W. (bleiben wir doch mal bei diesem Kürzel?), Frau W. also war ungemein praktisch und lebensnah eingestellt. Und weil im Heimatkundebuch nichts, aber auch gar nichts über die Heimat Gotha zu finden war, versorgte sie die Kinder – heute würde es wohl heißen: briefte sie die Kids – mit dem, was sie als junge Frau in Gotha selbst erlebt hatte. Und in diesen Berichten kam nun mal das „Bombenwetter“ für die Flugzeuggeschwader sowie ähnliche Ausdrücke aus dem letzten auch in Gotha verlorenen Kriege gar nicht gut weg. Nur Unheil hätte das Geballer gebracht – allen. Allen! Wer weiß, so Frau W. vor vielen, vielen Jahren zur Klasse, in der auch meine Zwillinge saßen – wer weiß, was geschehen wäre, wenn dieser über die Maßen mutige Mann (ein richtiger, ein echter Ritter!) nicht so gehandelt hätte, wie er es zum Glück für viele, viele Tausende Gothaer dann tat. Ich erinnere mich wortwörtlich, wie unsere Jungs die Lehrerin zitierten: „Dann sagte sie, dass unsere Eltern vielleicht hätten sterben müssen und wir dann nicht auf der Welt wären...“ Da schluckste als Erziehungsberechtiger und -beauftragter natürlich erst einmal. Denn natürlich wissen wir um die

Ereignisse im April 1945, wir sehen die weiße Fahne auf Schloss Friedenstein und kennen auch den Namen Josef Ritter von Gadolla.

Ich muss meinen Söhnen und deren Lehrerin heute noch dankbar sein – und bin es auch. Kein Stein wäre wohl auf dem anderen geblieben, wenn der im damaligen Deutsch „Kampfkommandant“ genannte Ritter von Gadolla die Stadt nicht kampflos übergeben hätte.

Und nun, liebe Leser, nun blieb von der alten, vertrauten Ostschule auch kein Stein mehr übrig. Ganz anders, in völlig anderer Weise, als es im letzten, von allen, wirklichen allen verlorenen Kriege hätte kommen können. Ist das der Lauf der Welt? Der Gang der Zeit? „Damit Gotha leben kann, muss ich sterben!“ – Das hat er gesagt, der mutige Mann! Kurz vor seinem Tode, vor seiner standrechtlichen Erschießung durch die eigenen Leute. Erledigt von den Volksgenossen jenes Herrenvolkes, das ihn als Verräter ansah. Famous last words? – Ich erinnere mich, wie ich diese Worte erstmals hörte!

Mitgebracht aus dem Heimatkundeunterricht im Mai 1965. Gesprochen und gesagt auch von einer heimatkundigen, nahbaren Wissensbringerin in einem damals noch funkelnagelneuen Schulgebäude.

Vor vielen Jahren. Vor langer Zeit.

Langfristige Perspektive gefällig?

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OSCAR FRAGT NACH

09

„Unser Bauvorhaben ist einmalig!“ WAS DE R G OT H A E R B AU P R OJEKT-INITIATO R ZU A NWO H NER-VO RWÜ RFEN SAGT Die Umwandlung eines Gartens in Bauland sorgt in der Kreisstadt Gotha für Diskussionen. Wir haben mit dem Initiator des Bauprojektes gesprochen, Martin Straube aus Gotha.

Herr Straube, Sie wollen ein 6800 Quadratmeter großes Areal westlich der Sonneborner Straße für acht Bauplätze erschließen lassen. Mal am Rande: Muss das sein?

Ja. Wir haben das ja an anderer Stelle auch schon gesagt: Uns liegen 58 ernsthafte Anfragen von Kaufinteressenten vor. Wir sind seit der Auslegung des Bebauungsplans regelrecht überrannt worden: Von Erfurtern, von Gothaern und auch von „Rückzüglern" aus Bayern. Die zum großen Teil jungen Familien kommen nicht nach Gotha, wenn ihnen keine greifbaren Angebote gemacht werden. Die hohen Baulandpreise in Erfurt und im Erfurter Umland sind Realität – aber eine Chance für Gotha, das mit moderaten Preisen punkten kann. Und darauf setzen wir.

Es gibt aber seit Wochen auch Proteste der Anwohner dagegen. Kurz gesagt: Ihre Kritiker meinen, dass Sie aus Naturschutzgründen gar nicht so bauen dürfen, wie Sie es gerne vollziehen wollen.

Nein, dieser Meinung bin ich in gar keiner Weise. Mehr noch: Unser Bauvorhaben ist einmalig in Gotha.

Weil Sie jetzt vor wenigen Tagen auch Bäume haben fällen lassen... … weil diese zu 70 Prozent krank waren. Aber ich will hier an der Stelle gar keine Detaildiskussion führen: Die Bäume wurden legal entnommen. Auch, weil dieser Baumschnitt innerhalb eines eingezäunten Gartens erfolgte. Es handelt sich um kein kartiertes Biotop.

So sieht der Plan fürs Baugebiet aus (Achtung: Häuser werden nicht wie hier in der Darstellung gleichförmig sein).

Repro: OaF

Warum ist das aus Ihrer Sicht so?

Ich will mal folgende Fakten festhalten: Die Häuser des Plangebietes sollen in einer Randlage gebaut werden, wo sie den Stadtrand nicht erweitern, sondern begradigen; ein Blick auf die Lage des Gebietes genügt hierfür. Das Gothaer Stadtplanungsamt bewertet dies übrigens ebenso. In Relation zur Grundstücksgröße darf nur eine recht limitierte Fläche bebaut werden. Eine Flächenversiegelung findet für die Grundfläche faktisch nicht statt, weil verpflichtend ein Gründach gebaut werden muss. Die nichtüberbaubare Grundstücksfläche ist zu 30 Prozent als Gehölzfläche anzulegen und damit weitaus mehr bepflanzt als derzeit. Einheimische Bäume und

Oscars Tipp zum Datenschutzrecht

Gehölze sind in einer Artenliste vorgeschrieben. Schottergärten und Mauern aus Gabionen sind ausdrücklich verboten. Und auch fürs Regenwasser haben wir eine gute Lösung gefunden.

So weit, so gut. Aber auf einer Streuobstwiese dürfen Sie doch gar nicht bauen.

Es ist aber keine Streuobstwiese.

Das sieht Cornelia Schuster als Vorsitzende des Naturschutzbeirates des Landkreises anders.

Ich habe das zur Kenntnis genommen, bleibe aber bei meiner Meinung.

Wir haben das prüfen lassen. Es ist keine Streuobstwiese.

RA Christian Sitter

&

...was sicherlich noch geklärt wird. Nach der Baumfäll-Aktion wurden Sie angezeigt.

Und das wird natürlich auch zu einer Klärung führen. Wir leben in einem demokratischen Rechtsstaat, da darf jeder Einwohner die Gerichte bemühen.

Ich bin da sehr zuversichtlich, dass sich das in unserem Sinne klärt. Aber wissen Sie, was mich ein wenig stört?

Sagen Sie es uns...

Der Gothaer Stadtrat hat das Projekt 2019 einstimmig beschlossen, das Areal zum Bauland zu entwickeln.

Deshalb haben wir mit dem Projekt begonnen. Ich kann ja verstehen, dass die Anwohner sich nicht darüber freuen, wenn es neue Nachbarn gibt. Aber ich bleibe dabei: Dieses Projekt kostet die Stadt nichts – und sorgt für eine Aufwertung des Wohngebietes. Und eine Nachfrage für gehobenes Bauland gibt es ebenso. Deswegen glaube ich auch fest daran, dass unser Projekt realisiert wird.

Gespräch: Maik Schulz

RA Burkhard Stoll

Bank muss wegen SCHUFA-Eintrag Schmerzensgeld von 1.000 € zahlen Immer wieder kommt es wegen sog. „Schufa-Einträge“ zu unangenehmen Überraschungen, z.B. platzt ein neuer Handyvertrag oder eine Finanzierung im Möbelhaus. Nicht immer zu Recht.

Das LG Lüneburg (Urt v. 14.07.2020, Az. 9 O 145/19) hat jetzt eine Bank verurteilt, einem Kunden 1.000 Euro Schadensersatz zu zahlen, weil die Voraussetzungen für eine Meldung nicht vorlagen. Der Kläger hatte von der Bank einen Dispositionskredit erhalten, den diese aus „wichtigem Grund“ kündigte. Der Kläger hatte den Dispo um ganze 20 Euro überzogen und glich die überzogenen 20 Euro sofort aus. Ob eine Mahnung ergangen war, blieb strittig. Dass die Bank dann gleich das Konto kündigte und die Forderung der Schufa meldete, war dann doch für das Gericht des Schlechten zu viel: nach § 31 Abs. 2 Nr. 4 BDSG muss u.a. zweimal gemahnt und der Schuldner vor der Meldung unterrichtet werden. Es verurteilte die Bank nicht nur zum Widerruf des Eintrags, sondern auch zu einem Schmerzensgeld von 1.000 EUR wegen der „Prangerwirkung“ des Eintrags. Und wir sehen: Datenschutz kann auch für Fairness im Geschäftsverkehr sorgen. Betroffene sollten sich beraten lassen.

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30. April 2021

Informationen des Wasser- und Abwasserzweckverbandes „Gotha und Landkreisgemeinden“

Nummer 148

„Achäologischer“ Fund sorgte für Aufregung Trotz zwei Monaten Zeitverzugs wegen der Altlast blieb das Projekt in Wechmar im Zeitplan

Die Lange Straße in Wechmar, lange schon war sie reif für eine grundhafte Sanierung. Lange brauchte es dennoch, bis diese Landesstraße mit der Nummer 1045 an die Reihe kam – trotz steten und gemeinsamen Drängens des ehrenamtlichen Ortsbürgermeister Frank Ritter und durch Jens Leffler, den Bürgermeister der Gemeinde Drei Gleichen, zu der Wechmar seit Juli 2018 gehört.

Grundhafte Sanierung lautete das Ziel. So war dann neben der Gemeinde und dem Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr auch der Wasser- und Abwasserzweckverband „Gotha und Landkreisgemeinden“ (WAG) mit von der Partie. Es gesellte sich zudem die Ohra Energie dazu, die auf 515 m eine Gasleitung verlegen lässt.

Die gut einen halben Kilometer lange marode Piste zwischen Markt und Ortsausgang Richtung Mühlberg mit ca. 70 Anrainern wurde in zwei Bauabschnitte geteilt.

2020 ließ der WAG unter Vollsperrung zwischen Markt und Damaschkestraße bauen. Seit Anfang April geht es nun weiter gen Ortsausgang.

Dabei packte bzw. grub die beauftragte Firma Bickhardt-Bau aus Schwabhausen gleich zwei „Überraschungseier“ aus.

So entdeckte man einen Ziehbrunnen, der vermutlich aus der BachZeit stammt. Er ist mittlerweile der Dritte seiner Art im Ort: 1998 legte man man bei der Sanierung der Mälzerei in deren Hof einen solchen Brunnen frei, ein Jahr später in der Hohenkirchenstraße einen weiteren.

Beide wurden saniert. Auch der aktuelle Fund soll hergericht werden.

Der anspruchsvollere „Beifang“ im Jahr 2020 indes waren die Rudimente einer Tankstelle. Mitten im Straßenverlauf gelegen, kündete inten-

.

Dieses Schwarz-Weiß-Foto ist der Beleg für die Existenz der Zapfsäule, die demnach damals mitten auf der Straße sich befand (im roten Kreis). Fotos: Horst Ehrhardt/WAG

siver Dieselgeruch und entsprechend kontaminierter Aushub von deren einstiger Existenz. Altersweise Anwohner erinnerten sich, dass man Mitte der 1970er-Jahre den zugehörigen Tank entsorgt hatte. Die Zapfsäule soll indes schon Jahrzehnte zuvor verschwunden gewesen sein.

In einem Familienalbum fand sich zumindest ein vergilbtes Foto, dass deren Existenz belegte.

Ein sofortiger Baustopp war vonnöten. Dieser Fund hielt dann ab Mai zwei Monate Behörden, die Auftraggeber und das Planungsbüro sowie die Baufirma in Atem, erinnert sich Christian Häußler von der Gothaer ITS Ingenieurgesellschaft mbH. Häußler ist Planer und in Wechmar für die Bauüberwachung zuständig.

Kontaminierter Boden Die auf die Analyse von Baugrund auf Altlasten und deren Entsorgung spezialisierte ERCOSPLAN Ingenieurgesellschaft Geotechnik und Bergbau mbH aus Erfurt wurde hinzugezogen. Das Umweltamt des Kreises war involviert und selbst die Berufsgenossenschaft. „Schließlich ging es auch um die Gesundheit und damit um den Arbeitsschutz der Bauarbei-

ter“, erinnert sich Christoph Förster, der zuständige Baubetreuer des WAG für die Lange Straße.

Unter Vollschutz entnahmen dann die Männer von Bickhardt-Bau auf einer Länge von 12 m den kontaminierten Boden, der anschließend fachgerecht entsorgt wurde. Damit jeder Kubikmeter mit Diesel verseuchten Bodens gefunden werden konnte, musste die Baufirma zudem ihre Technik aufrüsten, mit denen zwar Methan, Butan oder Propan etc. aufgespürt werden konnten, nicht aber Diesel.

Flexibel und mit Qualität Um möglichst wenig Bauverzug zu erzeugen, zog Bickhardt-Bau dann die Verlegung der Trinkwasser- und der Gasleitung vor. „Auch einen Teil der Gehwege wurde gepflastert und der Grünstreifen in Ordnung gebracht.

Zudem wurden zwei Bushaltestellen sowie Stellflächen errichtet. Alles in bester Qualität. Das zusammen war dann die Voraussetzung, dass trotz aller Widrigkeiten der 1. Bauabschnitt pünktlich und vollständig zum Jahresende abgeschlossen werden konnte“, lobte ITS-Mann Häußler die Schwabhäuser Truppe.

Unbesehen davon entstanden natürlich Mehrkosten von gut 40.000 Euro. Hier habe sich die Baufirma als fairer Partner erwiesen, betonte Förster.

Mitte des Jahres will der WAG seine Jobs erledigt haben.

Dann sind 465 m Mischwasserkanal und 12 Schachtbauwerke sowie 460 m Hausanschlussleitungen verlegt.

– Kosten gut 720 TEUR brutto.

Dazu kommen 520 m Trinkwasserleitung, 150 m neue verlegte und weitere 31 bestehende Hausanschlüsse, die umgebunden wurden (180 TEUR brutto).

Text: Rainer Aschenbrenner IMPRESSUM Wasser- und Abwasserzweckverband „Gotha und Landkreisgemeinden“ 99867 Gotha Kindleber Straße 188 Telefon: 03621 387-30 Telefax: 03621 387-435 E-Mail: info@wazv-gotha.de Internet: www.wazv-gotha.de Verbandsvorsitzender: Hartmut Brand (V. i. S. d. P.)

OSCAR QUERBEET

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Entdeckungsreise N E U E AU S S T E L L U N G : K U RT W. S T R E U B E L Selbst 18 Jahre nach seinem Tod ist Kurt W. Streubel etlichen Bürgerinnen und Bürgern in Gotha ein Begriff. Andere, die ihn nicht kennen oder über wenig Kenntnis auf dem Gebiet der Kunst der DDR verfügen, sind oft erstaunt, dass die Kunstproduktion in der DDR über den sozialistischen Realismus hinaus geht.

Ab 14. Mai zeigt das Gothaer KunstForum nun die Ausstellung „Entdeckungsreise ins Unbekannte. Kurt W. Streubel zum 100.” Bis 4. Juli gibt es die Möglichkeit, die Werke anzusehen. Infos zu den Öffnungszeiten des KunstForums Gotha sowie zu etwaigen digitalen Angeboten gibt es unter www.kunstforum-gotha.de Kurt W. Streubel kam nach Ende des zweiten Weltkriegs nach Gotha und began sich schon kurz nach dem Krieg für ein freies Kunstleben in Thüringen einzusetzen. Als Mitbegründer der

Gewerkschaft 17 und Student der Staatlichen Hochschule für Baukunst und bildenden Kunst in Weimar wollte er gemeinsam mit anderen Künstlerinnen und Künstlern unmittelbar an die von den Nationalsozialisten verfemte klassische Moderne und das Bauhaus anknüpfen. Erst in den späten 1970er Jahren wurde er in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen und zu seinem 60. Geburtstag 1981 mit einer Ausstellung in Gotha geehrt.

Zu seinem 100. Geburtstag findet nun eine weitere Ausstellung statt.

Zweiter Motor für Heizkraftwerk

Am vergangenen Montag traf der zweite Motor für das neue FernwärmeHeizkraftwerk (HKW) der Stadtwerke Gotha in der Gothaer Breiten Gasse 1 ein.

Ein Kran hat den 14 Tonnen schweren neuen Motor vom Lastkraftwagen gehoben und in der Einbringgrube vor dem Gebäude platziert. Anschließend ist der Motor mittels Rollen in das Gebäude gebracht und positioniert worden. Vier weitere LKWs brachten wichtige Anschlussteile und die Abgaskomponenten, die für das Filtersystem und damit für das emissionsarme Arbeiten des Motors wichtig sind.

Die Stadtwerke Gotha planen, das fast sieben Meter lange und zwei Meter breite neue Energie-Schwergewicht aus dem österreichischen Jenbach bis zum Ende des Jahres in die Fernwärmeversorgung einzubinden. So können dann weitere Teile der Gothaer Innenstadt mit einer weiteren Motorleistung aus dem Kraftwerk Breite Gasse mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgt werden.

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S PA R G E L D E R N A C H U N T E N W Ä C H S T : G A S T KO M M E N TA R : O L A F S E I B I C K E , I H K Erinnern Sie sich noch? Im Letzten Jahr konnte ein großer Teil des Spargels nicht geerntet werden. Fleißige ausländische Hilfskräfte durften coronabedingt nicht einreisen und der Spargel verkümmerte in der Erde. Gaststätten, die das weiße Gold verarbeiten und ihren Gästen anbieten, durften ebenfalls ihrer Berufung nicht nachgehen. Es droht in diesem Jahr das gleiche Szenario. Hoffen wir, dass der Spargel nicht seine Richtung ändert und nach unten wächst, weil er sich unbeachtet und missverstanden fühlt. So, wie die Schauspieler, welche in einer gemeinsamen Aktion auf ihre Situation hingewiesen haben. Es war eine Kritik an den Maßnahmen. Über die Art kann man diskutieren.

Diese Differenzierung scheint aber leider in diesen Tagen nicht mehr möglich, ohne sofort stigmatisiert zu werden. Das ist beängstigend. Wir nehmen uns untereinander das Recht, unsere Position darzulegen. Natürlich nervt es mich auch, wenn sofort ein Leugner meint, diese oder jene Aussage für sich verwerten zu dürfen.

Aber müssen wir deswegen alle mit unserer Meinung innehalten?

Viele Meinungen von Wissenschaftlern, die sich mit der Wirksamkeit und Notwendigkeit von Maßnahmen auseinandersetzen, bleiben unbeachtet. Darauf muss man hinweisen dürfen! Wenn wir so weitermachen, gewinnen genau diejenigen die Oberhand, von denen wir uns distanzieren wollen.

Ist es wirklich das, was wir wollen? Dass Leugner unsere Redefreiheit kontrollieren, weil sie uns als Instrument benutzen? Ich möchte mir nicht von Impfgegnern, Querdenkern und Corona-Leugnern das Recht nehmen lassen, mich kritisch zu einer Ausgangssperre zu äußern.

Ich möchte nicht aus Angst, in der falschen Ecke zu landen und dauerhafte Schulschließungen kritiklos hinnehmen.

Es ist nicht die Politik, die uns verbietet, uns zu beschweren. Es sind die anonymen Internetschlauberger, die uns dazu bringen, zu schweigen. Und am Ende werden sie uns erklären, dass sie es uns schon immer prophezeit haben, dass wir auf eine DDR 2.0 zusteuern.

Bleiben Sie kritisch. Bleiben Sie normal.

Essen Sie Spargel.

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Sonderveröffentlichung

Seit ihrer Gründung 1991 ist die Energieversorgung Inselsberg GmbH (EVI) für die Menschen in der Region Waltershausen, Friedrichroda und Bad Tabarz im Einsatz.

Egal ob Haushalte, Kommunen, Geschäftskunden oder Industriebetriebe: Zuverlässig versorgt die EVI ihre Kunden mit Strom, Erdgas und Wärme – und das bereits seit 30 Jahren.

30. April 2021

von Handeln der EVI: Viele Menschen sind bei Marktpartnern, Zulieferern und Dienstleistern tätig und erfüllen Dienstleistungen im Auftrag der EVI. Insgesamt sind durchschnittlich 81 Arbeitsplätze auf die Geschäftstätigkeit der EVI zurückzuführen. Das ist ein starkes

„Im Lauf der Zeit haben wir uns immer wieder neuen Herausforderungen gestellt: Anfangs ging es vor allem darum, ein tragfähiges Geschäftsmodell zu etablieren und sich nach der Liberalisierung des deutschen Energiemarktes gegenüber der Konkurrenz zu behaupten.

Bis heute sind weitere Herausforderungen hinzugekommen Sandra Fröhlich, Geschäftsführung – beispielsweise die Energiewende mit der Integration von Energieversorgung Inselsberg GmbH unzähligen Erzeugungsanlagen in die Netzinfrastruktur oder der Ausbau der Elektromobilität. Indem wir nachhaltige Energieerzeugungsanlagen Argument für den lokalen Energieversorger. errichten und Wallboxen installieren, stellen wir die Weichen für eine grünere Aber auch die Ausbildung der Fach- und Zukunft in unserer Region“, resümiert Sandra Fröhlich, Geschäftsführerin der EVI. Führungskräfte von morgen war dem lokalen Energiedienstleister von Beginn an wichtig. Mit dem Ausbildungsangebot in den Investitionen in Höhe von 52 Millionen Euro Berufen Elektroniker/-in für Betriebstechnik und Industriekaufmann/-frau sorgte Damit eine zuverlässige Versorgung an 365 Tagen im Jahr gelingt, legt das regionale die EVI in den vergangenen Jahren dafür, dass 20 jungen Menschen der erfolgreiche Energieunternehmen mit Sitz in Waltershausen besonders großen Wert auf eine Start ins Berufsleben gelang. hohe Versorgungssicherheit. „Wir haben im Laufe der Jahre insgesamt mehr als 52 Millionen Euro in die Modernisierung und Erneuerung unserer Netzinfrastruktur 300 Projekte gefördert investiert“, berichtet Fröhlich. Mit Erfolg, denn das Ergebnis dieser Anstrengungen Außerdem setzt sich das Unternehmen für eine starke und lebendige Gemeinschaft kann sich sehen lassen: Die über 530 Kilometer langen Leitungen der in der Region ein. „Wir haben in den letzten 30 Jahren rund 300 Projekte mit Netzinfrastruktur bleiben weitestgehend störungsfrei. Im Jahr 2020 lag z. B. die insgesamt etwa 500.000 Euro unterstützt,“ fasst Sandra Fröhlich das Engagement Ausfallquote des Stromnetzes der EVI bei 48 Sekunden. Zum Vergleich: Im zusammen. Zu den Geförderten zählen in erster Linie soziale Projekte, kulturelle Bundesdurchschnitt fiel der Strom im vergangenen Jahr knapp 14 Minuten aus – Veranstaltungen und Sportvereine. „Wer Kunde bei der EVI ist, trägt folglich zu und damit um das 17-fache mehr als im Netzgebiet der EVI. einer lebenswerten und attraktiven Region bei und unterstützt die Menschen vor Ort“, sagt David Ortmann, Bürgermeister von Bad Tabarz, ebenfalls Mitglied im EVI schafft Arbeitsplätze in der Region Aufsichtsrat: „Von jedem Euro, den die Kunden für die Leistung der EVI zahlen, „Die Bürgerinnen und Bürger in der Region werden von der Energieversorgung verbleiben im Schnitt 20 Cent in der Region.“ Sandra Fröhlich, die seit nunmehr Inselsberg nun bereits seit 30 Jahren zuverlässig mit Energie versorgt. Für das fast 12 Jahren die Geschäfte der EVI leitet, ergänzt: „Das alles wäre ohne die Treue Engagement und den Einsatz möchte ich mich als Aufsichtsratsvorsitzender der EVI und das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden nicht möglich. Dafür möchten bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz herzlich bedanken. Und ich wir uns bedanken.“ möchte noch anmerken: Laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln bleiben Arbeitnehmer*innen in deutschen Unternehmen im Schnitt nur 9,7 Die Zukunft gestalten Jahre bei ihrem Arbeitgeber. Bei der EVI sind es etwa 14 Jahre – das spricht für eine Auch für die Zukunft möchte die Energieversorgung Inselsberg GmbH die Region hohe Zufriedenheit“, sagt Michael Brychcy, Bürgermeister von Waltershausen.

Waltershausen, Friedrichroda und Bad Tabarz weiter voranbringen und sich neuen Aktuell liegt die Beschäftigtenzahl der EVI bei 34. „Über die direkt bei der EVI Herausforderungen stellen. Mit einer modernen Infrastruktur und dem Ausbau beschäftigten Mitarbeiter hinaus sorgen wir in der Region für weitere 47 erneuerbarer Energieerzeugungsanlagen nimmt sie relevante Themen wie die Arbeitsplätze“, erklärt Sandra Fröhlich. Wie das gelingt, erläutert der Bürgermeister Digitalisierung und Nachhaltigkeit in Angriff. Die EVI ist nicht nur Energieversorger, von Friedrichroda, Thomas Klöppel, der ebenfalls im Aufsichtsrat der EVI sitzt: „Bei sondern auch erfolgreicher Arbeitgeber, erfahrener Ausbilder, Mobilitätsexperte und Investitionen erfolgt die Vergabe von Aufträgen, wenn möglich und wirtschaftlich Partner der Region. „Wir freuen uns auf viele weitere Jahre und darauf, dass die sinnvoll, an regionale Unternehmen. Zusätzlich kurbeln Steuern und Abgaben der EVI mit daran arbeitet, unsere Region zukunftsstark zu gestalten. Und da die EVI EVI das wirtschaftliche Leben in der Region weiter an.“ Die Folge: Jeder EVIim Gegensatz zu anderen Energieversorgern auch weiterhin direkt vor Ort sein wird, Arbeitsplatz ermöglichte über die Jahre 1,4 weitere Arbeitsplätze in der Region. ist der Kundenservice bei allen Fragen und Sorgen rund um das Thema Energie für Auch andere Branchen in Waltershausen, Friedrichroda und Bad Tabarz profitieren die Kunden erreichbar – persönlich, telefonisch und online.“, sagt Michael Brychcy.

Aufgrund der deutschlandweit gestiegenen Covid19-Infektionen und des anhaltend hohen Inzidenzwertes bei den Neuinfektionen der letzten 7 Tage im Landkreis Gotha haben wir uns entschlossen, zum Schutz unserer Kunden und Mitarbeiter das Kundencenter bis auf Weiteres zu schließen.

Selbstverständlich steht Ihnen unser Kundenservice weiterhin telefonisch unter der 03622 / 920041 oder per E-Mail an kundenbetreuung@evi-energy.de zur Verfügung.

Herzlichen Glückwunsch „Für mich ist die EVI der Beweis, dass Effizienz, Kundennähe und Professionalität nichts mit Größe zu tun haben, dass kleine Unternehmen hochprofessionell, effizient und effektiv arbeiten können, und dass Zentralisierung kein Allheilmittel ist. Mann kann hier auf kurzem Weg sehr gut, sehr effizient entscheiden. Und dafür ist es wichtig, dass man sehr gute Leute hat – und deshalb bin ich dankbar, dass es gelungen ist, viele gute Leute hier zu halten. Dadurch war es möglich, dass das Unternehmen so gut aufgestellt ist. Für uns als Bürgermeister ist es wichtig, dass Entscheidungen vor Ort getroffen werden.”

David Ortmann, SPD, Bürgermeister Bad Tabarz „Ich kann nur raten, jeder in unserer Region sollte zur EVI gehen. Wenn wir Werbung sehen, soll alles aus der Region sein. Aber wenn es um Energie geht, gucken immer noch zu viele nach Banania, ob es eineinhalb Cent billiger ist. Wenn ich aber ein Produkt von der EVI nehme, da sehen viele nicht, was da dran hängt. Da hängen für uns in Friedrichroda beispielsweise zwei Freibäder dran, die wir als Stadt durch die Ausschüttungen betreiben können. Das hilft, freiwillige Leistungen zu finanzieren. Und die Preiserhöhungen, die wir in den vergangenen Jahren hatten, die waren immer fremdgesteuert.”

Thomas Klöppel, parteilos, Bürgermeister Friedrichroda

„Vor 30 Jahren haben sogenannte Experten erklärt, dieses kleine Unternehmen – gemeint war die EVI – wird es nie weit schaffen. Das werde ich nie vergessen. Das haben damals Leute aus einem Unternehmen gesagt, das sich heute TEAG nennt. Die sind heute alle nicht mehr da. Die EVI aber ist da. Ich freue mich, dass es die EVI nach 30 Jahren immer noch so gut gibt. Dass wir vor Ort sind – und dafür gilt unseren Mitarbeitern ein großes Dankeschön.”

Michael Brychcy, CDU, Bürgermeister Waltershausen

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Geschäftsstelle (derzeit geschlossen) Albrechtstraße 14, 99880 Waltershausen www.evi-energy.de

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OSCAR QUERBEET

Heimatexperte oder Thüringer Frischling?

BUCHREZENSION: 111 ORTE RUND UM DIE WARTBURG… „Etwas Aufregendes erleben? Hier kann ich maximal mit einer Bratwurst durch den Wald stolzieren.“ – So antwortete eine Freundin auf die Frage, ob sich auch in Thüringen aufregende Abenteuer verbergen.

Aber ist das grüne Herz Deutschlands wirklich so fade oder hat man nur nie richtig hingesehen?

Mit seinem „111 Orte rund um die Wartburg, die man gesehen haben muss“, betrachtet Autor Ulf Annel die Fassaden unserer deutschen Mitte näher. Für diese Recherche stach man einen Zirkel in die kartografierte Wartburg und zog einen Kreis.

Innerhalb eines Radius' von 30 Kilometer begab man sich auf die Reise, um die 111 interessantesten Orte auf 240 Seiten zusammenzufassen.

Das Ende Februar dieses Jahres veröffentlichte Taschenbuch ist Teil der 111er-Reihe, welche sich mit spannenden Plätzen in ganz Europa beschäftigt. Ulf Annel schrieb in dieser Reihe des Emons Verlages bereits verschiedene Bücher. Im Übrigen ist Annel auch Thüringer, er studierte Journalistik und lebt derzeit in der Landeshauptstadt Erfurt. Der Aufbau der Berichte zieht sich im selben Schema durch das Buch: Die linke Seite berichtet umfassend über den ausgewählten Ort. Neben sachlichen Ortsbeschreibungen, findet man zusätzlich auch historischen Kontext. So

kann man also über ehemalige, berühmte Besucher und Ansiedler, Sagen und Geschichten, Denkmäler und Schlösser sowie über verrückte Einrichtungen und verschollene Orte lesen. Auf der rechten Seite ist jeweils ein Bild der Sehenswürdigkeit abgebildet, dazu einige wichtige Informationen, wie zum Beispiel die Adresse oder zusätzliche Tipps, um den Besuch voll auskosten zu können. Am Ende des Buches, sind Karten der Stadt Eise­nach sowie der Umgebung abgedruckt.

Man könnte meinen, dass die Zielgruppe dieses Buches nicht sonderlich groß ist. Vor allem anziehen wird es Menschen, welche sich mit der Geschichte Thüringens auseinandersetzen sowie Personen, die die Möglichkeit und das Interesse haben, all die beschriebenen Orte zu besuchen. Um das Werk zu lesen, muss man sich bewusst Zeit nehmen. Der Autor überzeugt durch umfangreiches geschichtliches Hintergrundwissen, sprachlich vielleicht mit zuvielen Fachbegriffen präsentiert, dich sich der Laie erst erschließen muss. Es fordert also eine Menge Konzentration sowie historisches Verständnis. Dadurch wird eine sehr ausführliche Ausarbeitung und reichlich Wissen geboten. Durch die immer

Beratung für Beschäftigte & Berufsrückkehrer

wiederkehrende Struktur auf jeder Doppelseite fällt es leicht, einen roten Faden zu erkennen und diesem zu folgen. Die Fotografien zeigen die beschriebenen Örtlichkeiten in hochwertiger Qualität dar.

Einen Vorzug verschafft sich der Autor aufgrund seiner ausgewählten Eckpunkte: das breitgefächerte Angebot streckt sich von Klassikern, wie dem Hainich, der Wartburg oder des Inselsberges, bis hin zu Insider-Tipps, die es noch zu erkunden gilt.

Zusammenfassend stufe ich „111 Orte rund um die Wartburg, die man gesehen haben muss“ als einen sehr informativen, eindrucksvoll illus­trierten Ratgeber ein. Geeignet ist er für jeden Natur-/Geschichts -& Heimatliebhaber.

Mit einer Seitenzahl von 240 hält es sich im Rahmen, wie ein kleines Sachlexikon kann man ihn dennoch nicht einfach in der Hosentasche verstauen und auf einer Reise problemlos herumtragen. Empfehlenswert ist, die Orte darin gezielt auszusuchen, gut auszukundschaften und dann anzufahren.

Denn die Geschichten dazu einfach „schnell mal durchlesen”, lässt den Wert des Werks verloren gehen. Man muss die Texte wirklich nachvollziehen können, dann macht es auch Spaß, die Stationen zu besuchen. Für jeden Leser wird zu 100 % zumindest eine Neuheit im Buch aufgelistet sein, da bin ich mir sicher.

Ich wurde überzeugt, dass es in unserem grünen Herzen Deutschlands zweifellos noch mehr als Wald und Bratwurst zu entdecken gibt.

Chiara-Lian Gruschke

Wir beraten Sie zu Beruf, Weiterbildung und Karriere Nutzen Sie den Telefonsprechtag am 6. Mai von 9-18 Uhr unter 0361 - 302 2222 oder vereinbaren Sie einen Gesprächstermin per Telefon oder E-Mail: Thueringen.Berufsberatung-Erwachsene @arbeitsagentur.de

Telefonsprechtag zur beruflichen (Neu-)Orientierung Am 6. Mai findet der nächste Telefonsprechtag der Berufsberatung für Erwachsene statt. Von 9 bis 18 Uhr können Erwachsene, die bei der beruflichen Orientierung oder bei Weiterbildungsund Karrierefragen Unterstützung benötigen, die Berater der Arbeitsagenturen in Thüringen unter der 0361 30 22222 anrufen.

Der Sprechtag ist Teil des neuen Dienstleistungsangebotes der Arbeitsagenturen in Thüringen – die Berufsberatung für Erwachsene. Die Berater unterstützen Beschäftigte und Wiedereinsteiger, die sich beruflich neu- bzw. umorientieren, einen Berufsabschluss nachholen möchten oder eine Weiterbildung anstreben. Sie geben Hilfestellung bei der Orientierung und Entscheidung. Sie helfen dabei, die Vielzahl an Informationen zu strukturieren und den passenden Weg zu finden. Auch Fragen der Finanzierung können erörtert werden.

Am Telefonsprechtag können erste Überlegungen besprochen werden. In den meisten Fällen folgt später ein ausführliches telefonisches Beratungsgespräch.

Weitere Informationen zur Berufsberatung für Erwachsene gibt es auch im Internet unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/gotha/ startseite/berufsberatungimerwerbsleben

Kontaktinfos Telefon: 03621 72510 Mail: m.hess@hh-makler.de

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Publication name: Oscar_BBiE - April 2021 generated: 2021-04-22T11:50:02+02:00

OSCAR GRATULIERT

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Er machte die Jungs mit seinen Worten stark JUBILÄUMSGEDANKEN ZUM 70. GEBURTSTAG VON TRAINER FRANK STEIN Das Herz und die Mentalität eines Sportlers zeigen sich besonders darin, wie er seine sportlichen Erfolge organisiert, wie er auf und neben dem Platz gewillt ist, diese zu erreichen. Dazu zählen die Einstellung im Training, die Vorbereitung auf das Spiel sowie das bewusste Lernen aus Gelungenem und Fehlern. Sie zeigt sich aber auch im Verhalten nach sportlichen Wettkämpfen, beim Feiern von großen Siegen oder dem Verarbeiten von Niederlagen. All diese Eigenschaften eines Vollblutsportlers bilden in ihrer Gänze die gelungene Komposition eines Vollblutsportlers.

Frank Stein war und ist ein solcher.

Frank durchlief als Fußballer alle Nachwuchsmannschaften von Motor Gotha. Von seinen Voraussetzungen her war er nie der überdurchschnittliche Regisseur oder hochbegabte Spezialist. Seine Berufung war es, als Arbeitsbiene seine Qualitäten einzubringen. Und die brachte er ein, vom allerersten Tag an, nachdem ihn sein Vater, der sein Geld als Friseur im ehemaligen Gothaer Bahnhofshotel verdiente, vom Bufleber Fußball zu Motor Gotha brachte.

Ich durfte Frank näher kennenlernen, als er schon längst eine unverzichtbare Größe in der 1. Mannschaft der BSG Motor Gotha geworden war. Zu diesem Zeitpunkt bewunderte ich Frank als Spieler. Sein unerschütterlicher Wille zum Sieg und sein Auftreten auf dem Spielfeld beeindruckten mich zutiefst.

Er war der Terrier, den niemand als direkten Gegenspieler haben wollte. Er war der Einsatzstarke, der kein Tackling scheute, der nicht abzuschütteln war und der, wenn nötig, den Ball noch unterhalb der Grasnarbe mit dem Kopf wegspitzelte.

Auch beeindruckte mich, wie er sich stets individuell auf seine direkten Gegenspieler einstellte. Frank war über die Qualitäten seiner Kontrahenten im Bilde und wenn ihm bekannt war, dass der Gegenspieler ihm von den technischen oder läuferischen Voraussetzungen her überlegen war, griff er auch schon mal zu außergewöhnlichen Mitteln. Da konnte es eben passieren, dass er kurz vor Verlassen der Kabine nochmal kräftig in eine Zwiebel biss. Beim Einlaufprozedere suchte sich Frank dann schon den Spieler aus, mit dem er sich während des Spiels am meisten zu duellieren haben würde und verwickelte diesen in ein Gespräch. Die Kenntnis des Gegenübers über Franks Spielstil und der durch den Gemüsegenuss entsprechend untermalte Atemgeruch ließen den Kontrahenten schon frühzeitig erkennen, welch spannende und vor allen Dingen intensive 90 Minuten ihn nun erwarten würden.

Noch war für Frank Stein die Zeit nicht gekommen, einmal an Aufstieg mit dem SV Wacker 07 Gotha 2001 immer noch der eine Trainerkariere zu denken. Dies hätte ihm damals auch Arbeiter Frank Stein geblieben. Neben Hans-Georg „Zatto“ niemand zugetraut. Als Ende der 1980er Jahre die Information Kühn, Bernd „Proscho“ Leonhardt und Helmut Nordhaus kam, dass Frank Stein neuer Trainer von Motor Gothas Zweiten gehört Frank heute noch zu denen, die ich als Fußballer immer werden würde, war die Überraschung, teilweise Verwunderung als meine Vorbilder und Leitfiguren gesehen habe. groß. „Kann der das?“ Ein einfacher Arbeiter, im Hauptberuf Dieser sportliche Erfolg im Oberliga-Aufstiegsjahr 2001 wird als Schlosser im VEB Lufttechnik und später VEB Fahrzeugwerk auf Grund der Einmaligkeit mit 26 Siegen, sechs Unentschieden Gotha tätig, ohne pädagogische Ausbildung und niemals in und nur einer Niederlage und einer Tordifferenz von plus 62 Führungsfunktionen eingesetzt? Trainerschein? Fehlanzeige! wohl noch lange den Thüringer Rekord für die Verbandsliga Der Verlauf der nächsten Jahre sollte beweisen, dass all das bei darstellen, den er gemeinsam mit seinem Co-Trainer Volkhard Frank auch nicht nötig war.

Schüller und dem unvergessenen Harald Fenk auf der BetreuWenn sich vor einem wichtigen Spiel bei manchen seiner erposition erreichte.

Schützlinge ein wenig Unsicherheit breit machte, dann spürte Leider auch unvergessen sein unrühmlicher Abgang knapp Frank das. Er nahm sich den oder die Betroffenen dann zur drei Jahre später, als diejenigen, die sich zuvor im Licht des Seite und redete. Und es waren nicht leere Worthülsen, die er Oberliga-Trainerteams sonnten und mancher davon sich aus von sich gab, sondern er machte die Jungs mit seinen Worten den seinerzeit üppig sprudelnden Finanzquellen ohne Scham stark. Wie er das machte, dass wusste er selbst nicht. Er hatte bediente, den einst gefeierten Trainer in der Öffentlichkeit es auf keiner Akademie gelernt. Es war Motivation pur und brüskierten. diese kam aus Franks Bauch und seinem Herzen. Seine RhetoHeute hat Frank schon lange dem Fußballsport „Ade“ gesagt, rik war spielernah, seine Mimik und Gestik untermalten aus- ist aber jederzeit über seinen FSV Wacker 03 informiert. Im drucksvoll die gewählten Worte. Ein Mann mit Klarheit in sei- Kreise seiner Familie konnte er ein gesundes 70. Geburtstagsnen Äußerungen, aber auch in seiner Erwartungshaltung. jubiläum feiern. Als wir am 17. März telefonierten, sprudelte Nach den Spielen gab es einen anderen Frank Stein. Beson- der alte Ehrgeiz sofort wieder von seinen Lippen. Er ist eben ders nach großen Siegen. Da wurde in der Stadiongaststätte immer noch der Alte. oder in der Wohngebietsgaststätte „Freundschaft“ in Gothas Nachträglich noch einmal alles Gute Frank. Nichts hast du Westen gefeiert, als ob es kein Morgen gab und beim Essen geschenkt bekommen, deine Erfolge beruhen auf manchmal musste der Kellner die gewählte Speise gar nicht erst erfragen. bis zu übereifrigem Ehrgeiz ausartenden Siegeswillen. Du hast „Steak au four“ war gesetzt! alles gemeistert. Prost, alter Kempe!

Thomas Fiedler Bei Auswärtsspielen mutierte Anzeige Frank nach solch Erlebnissen dann auch schon mal zum Entertainer. Wenn die ersten Fläschchen geleert waren, Geschrieben von Tim Barnikol (Sporttherapeut) warteten alle schon darauf, dass Frank das Mikrofon des „Kann ein Golfer einen Tennisarm und ein Tennisspieler Reisebusses vom Fahrer einen Golferarm kriegen?“ freigeschaltet bekam. Ein paar Und ob! Sogar mancher, der nicht einmal weiß, wie rum man den Worten des Lobes folgte dann entsprechenden Schläger hält. Bei beiden Syndromen geht eine sein Auftritt der Stein‘schen Überlastung der Unterarmmuskulatur und ihren ansetzenden Sehnen Interpretation des damaligen voraus. Kleine Faserrisse und einhergehende Entzündungen schmerzen Bernd Clüver-Hits „Der kleine in der Folge. Betroffen sind oft Berufsgruppen, deren Tätigkeitsfeld immer Prinz“. gleiche Bewegungsabläufe verlangt (z. B. Handwerker). Allerdings können Was ich heute noch an ihm auch Fehlstellungen zu solchen Beschwerden führen. Man spricht vom schätze ist, dass er nie jemand Tennisarm, wenn die Sehnenansätze der Hand- und Fingerstreckmuskulatur sein wollte, der er nicht war. Er an der Außenseite des Ellenbogens schmerzhaft gereizt sind. Im Gegensatz ist auch nach diesem grandiosen zum Golferarm, bei dem die Muskeln für Hand- und Fingerbeugung an der Innenseite betroffen sind.

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In der Akutphase wird der Unterarm ruhiggestellt. Entzündungshemmende Salben empfiehlt ihr Lieblingsapotheker. Auch Kühlen kann wohltuend sein.

Später sollte therapeutisch das Kräfteverhältnis im Unterarm verbessert werden. Entsprechendes Training hilft also, ist aber nicht so einfach zu dosieren. Professionelle Unterstützung ist dabei unbedingt notwendig.

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OSCARS MIXTOUR

Kriminalität ist nicht das Problem

Nachwuchs bei den Bennettkängurus

A L KO H O LV E R B OT AU F C O B U R G E R P L AT Z Z E I G T W I R K U N G Kriminalität ist immer ein Symptom für andere Probleme. Wo soziale Aufstiegschancen und die Jobs fehlen, um den Menschen eine Teilnahme am sozialen Leben und Sicherheit im Alter zu ermöglichen, nehmen beispielsweise Glücksspiel und Rauschgiftkonsum zu. Dies wiederum zieht einen Anstieg der Beschaffungskriminalität, sprich Diebstahl, Einbruch oder Betrug, nach sich. Wird dann versucht, die Kriminalität in bestimmte Bezirke abzudrängen, führt diese „Ghettoisierung“ meist nur noch zu einer Verstärkung. Darum lässt sich Kriminalität nicht nur durch größere Polizeipräsenz bekämpfen, sondern diese muss immer von anderen Maßnahmen flankiert werden.

Dies gilt auch für den Coburger Platz in Gotha-West, der in den vergangenen Jahren von der Öffentlichkeit immer wieder als Kriminalitätsschwerpunkt wahrgenommen worden ist. Um dem zu begegnen, wurde 2020 auf dem Coburger Platz ein Alkoholverbot verhängt und die Bestreifung durch Polizeibeamte intensiviert.

Fast 80 % der erfassten Straftaten wurden durch diese Fußstreifen wahrgenommen und ermittelt. Dazu gehörten Körperverletzungen, Bedrohungen, Eigentumsdelikte und Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung.

Da viele dieser Straftaten durch Alkoholkonsum begünstigt waren, wurde das obengenannte Alkoholverbot verhängt und zeigte schon bald mit der intensiveren Bestreifung Wirkung – die Anzahl der Delikte sank. Aber bis dahin war dies nur eine Bekämpfung der Symptome. Um der eigentlichen Ursachen Herr zu werden, wurden in Zusammenarbeit mit der Stadt Gotha Maßnahmen ergriffen, um den

sollen Angebote gemacht werden, die Akzeptanz und Mitwirkungsmöglichkeiten aufzeigen.

Gerade diese Angebote, zusammen mit der Verbesserung der Infrastruktur im Bereich Bildung und Kinderbetreuung, wiederum dienen auch dazu, diesen Stadtteil für Familien attraktiver zu machen.

Dazu zählt auch, die Angebote an Wohnmöglichkeiten so vielfältig wie möglich zu gestalten. Ein-, Zwei-, Drei-, oder Vierraumwohnungen ziehen unterschiedliche Mieter an. Single, WGs und Familien leisten alle einen unterschiedlichen Beitrag zum Leben im Stadtviertel.

Das Zusammenspiel all dieser Maßnahmen soll dafür sorgen, Durch Schaffung verschiedener Freizeitange- dass auch dieser Stadtteil ein lebote soll die Region um den Gothaer Cobur- benswerter Raum bleibt und an ger Platz lebenswerter werden. Foto: pixelio einigen Stellen noch lebenswerter wird. Ob aber die Errichtung von Stadtteil und besonders den Bereich um Einfamilienhäusern auf dem Gelände des den Coburger Platz zu verändern.

Saul-Parks dazu einen positiven oder neZum einen wurde die Sanierung des Hochgativen Beitrag leisten wird, bleibt noch zu hauses, Coburger Platz 1, als Anlass gediskutieren.

Daniel Faustmann nommen, das Büro des polizeilichen Kontaktbereichsbeamten dort einzurichten und WIR SIND AUCH zu vergrößern sowie das Stadtteilbüro dort unterzubringen, um den Publikumsverkehr Bekannt und dadurch die soziale Kontrolle auf dem aus der TVPlatz zu verstärken. Auch der JugendWerbung migrationsdienst sitzt dort und in den umliegenden Gebäuden, auch in der dahinterliegenden Humboldtstraße, Initiativen wie Thalisa und L’Amitié. Durch das erhöhte Besucheraufkommen soll, nach Aussage der Stadt, der Platz mehr zu einem Anziehungspunkt werden und auch neue Möglichkeiten bieten können.

Durch die Erweiterung und Neueinrichtung von Freizeitmöglichkeiten, auch für Kinder und Jugendliche, wie dem Bau einer Ballspiel- und Skateranlage im Westviertel, © pixabay.com

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Der Gothaer Tierpark beherbergt bereits seit über 30 Jahren Bennettkängurus und freut sich regelmäßig über Jungtiere. Der neueste Zuwachs wurde wahrscheinlich im November geboren. Ganz genau lässt sich das nicht festlegen, denn die Bennettkängurus werden mit einer Größe von etwa 2,5 cm und einem Gewicht von circa 0,75 g geb o r e n , begeben sich umgehend in den Beutel der Mutter und sind vorerst nicht mehr zu sehen. Erst nach zwei bis drei Monaten kann eine Beutelbewegung beobachtet werden und mit etwa vier Monaten schaut der Nachwuchs dann gelegentlich aus dem Beutel heraus.

Der Tierpark hat täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Einlass ist derzeit nur mit negativem Corona-Test möglich (ausgenommen Kinder, die das 6. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.) Ausführliche Infos gibt es auch auf www.tierpark-gotha.de.

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OSCARS AUTOREN-INTERVIEW

Sex and Crime ÜBER INTIMITÄT, MORAL UND STRAFE – EIN GESPRÄCH MIT AUTOR THOMAS FISCHER Solange sich Menschen Geschichten erzählen, liefert die Verknüpfung von Sex und Kriminalität eine schier unerschöpfliche Quelle an Themen. In der realen Welt beschäftigen sich täglich Gerichte mit Fällen von Vergewaltigung, Missbrauch und Zwang. Das Sexualstrafrecht definiert, ob ein intimes Verhalten als „normal“, „ab-

weichend“ oder „verbrecherisch“ zu bewerten ist. Nicht selten ist die Sachlage ambivalent. Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Thomas Fischer, bis 2017 Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe, nähert sich in seinem neuen Buch allgemeinverständlich und anhand exemplarischer Fälle der komplexen Materie. Ein Interview.

Herr Prof. Fischer, man sagt, was erwachsene Menschen in sexueller Hinsicht in gegenseitigem Einvernehmen miteinander tun, sei in Ordnung. Gibt es auch hier Grenzen?

Ob etwas „in Ordnung“ ist, ist auf der individuellen Ebene natürlich zunächst einmal sogenannte „Privatsache“, denn der Staat und das Recht haben nicht die Aufgabe, das Verhalten oder Denken der Menschen in moralischer Hinsicht zu kontrollieren oder zu sanktionieren.

Dennoch gibt es nach ganz herrschender Meinung auch hier Grenzen, die sich insbesondre aus dem verfassungsrechtlichen Gebot der Menschenwürde ergeben. Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass etwa kannibalistische Sexualpraktiken nicht Privatsache sind; d.h. ein Einverständnis, aus sexuellen Motiven getötet zu werden, rechtfertigt nicht. Dasselbe gilt für schwere Körperverletzungen, die mit massiven Eingriffen in die körperliche Unversehrtheit verbunden sind.

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Wie intensiv arbeiten auf diesem Gebiet Rechts- und Sexualwissenschaftler zusammen?

Spezifisch sexualwissenschaftliche Erkenntnisse sind erstmal in den 1960er Jahren anhand des spektakulären Falles Jürgen Bartsch in die strafrechtliche Praxis eingeflossen. Seither gelten sie als wichtige Quelle der Erkenntnis und des Verständnisses. In der gerichtlichen und staatsanwaltschaftlichen Praxis sind aber sexualwissenschaftliche Gutachten nicht häufig; die Kenntnisse des Justizpersonals darüber sind eher gering.

Viele Menschen mit nicht rechtskonformen sexuellen Neigungen leben diese niemals aus. Damit verzichten sie auf einen großen Teil ihres Lebensglücks. Haben solche Menschen Ihren Respekt?

Respekt in dem heute gebräuchlichen Sinn hat jeder Mensch verdient. Aber natürlich ist es eine außerordentliche Belastung, über Jahrzehnte bestimmten starken Neigungen und sexuellen Präferenzen aus Rücksicht auf die Rechtsgüter anderer Personen nicht nachgeben zu dürfen. Das verlangt ja, wie sich jeder vorstellen kann, der sich in eine solche Situation hineinversetzt, deutlich mehr als nur die Einhaltung der Regel, keine Diebstähle oder Körperverletzungen begehen zu sollen.

Halten Sie es für möglich, dass sich die sexuellen Vorlieben eines Richters auch auf dessen Urteilsfindung auswirken?

Möglich ist das allemal. Allerdings dürften persönliche Präferenzen in aller Regel nicht unmittelbar Einfluss haben; eher über ihren Einfluss auf Lebenserfahrung, GrundsatzEinstellungen oder Vorurteile.

Heutzutage haben sogar Kinder Zugang zu harter Pornographie.

Kann diese frühe Reizüberflutung vermehrt zu einem gestörten Verhältnis zur Sexualität, aber auch zu Asexualität führen?

Die Frage nach der Asexualität kann ich nicht beantworten; sie ist eher psychologisch-medizinischer Natur. Aber selbstverständlich kann eine (wiederholte) Konfrontation mit unverständlichem, im konkreten Fall verstörendem oder schockierende, sexuellen Verhalten bei Kindern und Jugendlichen zu Beeinträchtigungen des Selbst- und Fremdbildes, der Kontaktfähigkeit und namentlich der Integration emotionaler und explizit sexueller Anteile in Partnerbeziehungen führen. Allerdings führt nicht jede Konfrontation sogleich,

wie man gelegentlich hört, zu schweren seelischen Traumatisierungen.

Warum sind Gesetzestexte vorsätzlich so verklausuliert, dass sie der Normalbürger nur mit Mühe erfassen kann?

Sie sind natürlich nicht mit dem Ziel der Unverständlichkeit kompliziert. Trotzdem wird nicht selten viel zu wenig Wert auf Alltagsverständlichkeit gelegt. Das ist nicht ganz einfach: Für allgemeine Gesetze benötigt man eine sehr präzise Sprache, die anders als die Alltagssprache nicht mit Andeutungen oder Metaphern arbeiten darf. Die geregelten Sachverhalte des Lebens müssen genau umgrenzt und eindeutig geregelt sein. Das ist in vielen Bereichen nicht einfach. Jeder kann die Probe machen und zum Spaß versuchen, eine ganz kleine Regel über die Ordnung in der heimischen Küche aufstellen. Schon dabei werden viele an ihre Grenzen stoßen, wenn wirklich „alles“ geregelt sein und keine „Lücke“ bleiben soll.

Immer wieder werden verurteilte Straftäter nach ihrer Entlassung wieder straffällig, was in der Bevölkerung regelmäßig für Empörung sorgt. Inwiefern kann der Verfasser eines offensichtlich falschen Gutachtens in einem solchen Fall zur Verantwortung gezogen werden?

Wenn ein Gutachten zur Prognose „offensichtlich“ falsch ist, kann sowohl strafrechtlich (Fahrlässigkeitstat) als auch zivilrechtlich (Schadensersatz) eine Verantwortlichkeit bestehen. Das kommt vor allem in Betracht, wenn Qualitätsregeln und Sorgfaltspflichten bei der Erstellung des Gutachtens missachtet wurden.

Ein bloßer Irrtum bei der Bewertung oder eine (im Nachhinein) als unzutreffend angesehene Prognose macht ein Gutachten aber nicht in diesem Sinn fehlerhaft. Die Möglichkeit des Irrtums liegt im Wesen jeder Prognose.

Halten Sie die hiesigen Gesetze zur Prostitution für schlüssig und ausreichend?

Im Grundsatz nein. Die Regelungen zielen traditionell darauf ab, den Bereich der Prostitution möglichst stark zu kontrollieren; das nimmt in der Praxis nicht selten den Charakter von diskriminierender Ausgrenzung an. Andererseits ist der Staat natürlich zum Schutz der beteiligten Personen verpflichtet. Die Regelungen des Prostitutionsgesetzes sind eher von guten Absichten getragen als von praktischer Bedeutung.

Andrè Wesche

OSCARS TIERPARK-REPORT

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Wechselbad der Gefühle TESTPFLICHT SORGT BEI DEN BESUCHERN IM TIERPARK GOTHA FÜR UNMUT Das dritte Wochenende seit der Wiederöffnung des Tierparks am 10. April ist verstrichen und brachte einen drastischen Be­ sucher­verlust mit sich. Waren es am zweiten Wochenende noch rund 2900 Besucher an den zwei aufeinander folgenden Tagen, so konnten am dritten TierparkWochenende nur noch 900 Be­ sucher gezählt werden.

Der Betreiber des Tierparks, die KulTourStadt Gotha GmbH, freut sich natürlich sehr über diese Zahlen, denn dies ist um Längen besser, als gar keine Besucher empfangen zu dürfen – wie es die ersten drei Monate des Jahres 2021 der Fall war. Jedoch war an einem sonnigen und lauwarmen Wochenende für gewöhnlich mit einem deutlicheren Besucheraufschwung zu rechnen.

Grund war, laut Aussage der wartenden Gäste im Kassenbereich, die seit dem 24.

April 2021 gültige Testpflicht, die viele potenzielle Besucher davon abgehalten hat, den Naherholungsort aufzusuchen. Das Tierpark-Personal, welches für den geregelten Einlass, die Kontaktnach­ ver­ folgung und den Verkauf von Selbsttests zuständig war, hat in den letzten Tagen einiges an kritischen Aussagen einstecken müssen. Und das, obwohl sie nur den gesetzlichen Vorgaben folgen: Der Tierpark kann nur geöffnet bleiben, wenn eine Testpflicht eingeführt ist bzw. nur Personen Zutritt haben, die ein aktuelles, negatives Testergebnis vorweisen können. „Für diese gewollte Form der Kontrolle reichen die Testkapazitäten des Umkreises bisher kaum aus. Das Wochenende ist die besucherstärkste Zeit im Tierpark und gerade an diesen beiden Tagen hatte keines der umliegenden Testzentren

von Bescheinigungen aus den Testzentren sollte auch die Selbstauskunft nach einem Selbsttest anerkannt werden. In vielen Zoos und einigen Bundesländern, wie zum Beispiel Sachsen, ist dies bereits ein etabliertes Verfahren. Hier reicht die wahr­ heitsgemäße Auskunft durch die Besucher, dass der Test ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Dieses Verfahren ist angemessen, niederschwellig und ver­hältnis­mäßig.

Gerade die letzten Wochen haben gezeigt, welch große gesellschaftliche und soziale Erholungs- und Aus­gleichs­funktion die zoologischen Gärten haben.

geöffnet. Diese Bedingungen machen es den Freizeiteinrichtungen, die unheimlich dankbar für die inzidenzunabhängige Öffnung sind, leider sehr schwer. Wir freuen uns jedoch zu hören, dass der Landkreis bereits an einer Lösung hierfür arbeitet“, äußert sich Christoph Gösel, Geschäftsführer der KulTourStadt Gotha GmbH, mit Blick auf das zurückliegende Wochenende. Positive Nachrichten kommen dazu auch aus Bad Tabarz.

Bürgermeister David Ortmann teilte Geschäftsführer Christoph Gösel heute (27. April 2021) mit, dass auch sie um die Notlage des Tierparks wissen. Deshalb wird in Bad Tabarz ab sofort auch am Wochenende getestet. Der Zeitraum im Testzentrum im Haltstellen-Gebäude der Waldbahn in der Reinhardsbrunner Straße 42 wird auf Samstag und Sonntag jeweils von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr ausgeweitet. „Viele getestete Personen helfen, unbekannte Infektionen zu erkennen und damit die Pandemie einzugrenzen, solange die Impfungen langsam mehr werden!“

Asierromero / Freepik

Jetzt für ALLE

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betont auch Ralf Slabik, Vizepräsident der Deutschen Tierpark-Gesellschaft. Gerade deshalb drängen die Zoos und Tierparks innerhalb der Gesellschaft auf eine angemessene und verhältnismäßige Umsetzung der aufgedrückten Testpflicht durch die Bundesländer. Neben der Vorlage ANZEIGE

Der Tierpark Gotha befindet sich am Töpfleber Weg 2 in 99867 Gotha und hat während der Sommerzeit täglich von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass ist 45 Minuten vor Ende der Öffnungszeiten. Der Eintritt in den Tierpark kostet 6,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro.

Weitere Informationen zum Tierpark sowie zu den Schutzmaßnahmen sind unter www.tierpark-gotha.de zu finden.

Maja Neumann

Liebe Gewerbetreibende, Kollegen und Freunde,

Das 4. Bevölkerungsschutzgesetz liefert bzw. holt weitere Einschränkungen zurück. Heute wollen wir zeigen, dass die elementar wichtige Arbeit des Gewerbevereins hinter den Kulissen weitergeht.

Am 11. April 2021 feierten wir ganz still und leise den 9. Vereinsgeburtstag seit der Wiedergründung im Jahr 2012.

So gab es einen Runden Tisch mit Vertretern aus IHK, Bildung, Handel, Gastronomie, Kultur und Wirtschaft, dem Oberbürgermeister Knut Kreuch und dem Landrat Onno Eckert mit dem Ziel der Sensibilisierung und dem Austausch rund um die zahlreichen Pandemieeinschränkungen.

Besonders angenehm war für uns die sinnbildliche Geburtshilfe bei der Gründung des Waltershäuser Gewerbevereins am 15. April 2021 mit dem dortigen Vereinsvorsitzenden Prof. Dr. Christian Döbel. Mit dem neuen Gewerbeverein streben wir die gemeinsame Mitgliedschaft und eine fruchtbare Kooperation an. Ein erster Schritt ist die Akzeptanz des Gotha Gutscheins in Waltershausen, beispielhaft dafür stehen das Autohaus Waltershausen GmbH oder das RADHAUS Seyfarth.

Apropos Gotha Gutschein: 6.500 Gutscheine sind bisher im Umlauf – also 71.500 Euro, die im Landkreis Gotha bleiben. Ganz großen Dank an alle lokalen Shopper!

Ebenso fand das monatliche Citymarketing mit der Wirtschaftsförderung Der Gewerbeverein wächst weiter. Mit und der KulTourStadt Gotha GmbH, sowie Ronald Rassmann von PR Media Online das Baustellenmarketing „Hauptmarkt” zählen wir nun 86 Mitglieder. statt.

Positionieren auch Sie sich zum Statt zahlreicher Präsenztreffen fand Landkreis und unserer Arbeit und fast jede Zusammenkunft digital werden Sie jetzt Mitglied. Alle statt. Ein Zustand, dessen Änderung Informationen finden Sie unter www. wünschenswert wäre, denn ein Verein gewerbeverein-gotha.de oder unter lebt von seinen Netzwerken und einem 03621/ 3505028. persönlichen Miteinander!

Bleiben Sie zuversichtlich und gesund!

Gewerbeverein Gotha e.V. Mönchelsstraße 19 | 99867 Gotha Telefon: 03621-3505028 Web: gewerbeverein-gotha.de E-Mail: info@gewerbeverein-gotha.de

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Der nächste

LokalReporter

Wenn EVI einfach nur Freude macht

erscheint am 28. Mai 2021.

Anzeigen- und Redaktionsschluss 21. Mai ist der 30.

April2021.

2021.

Energieversorgung Inselsberg feierte jüngst ihren 30. Geburtstag

V

or der Pressekonferenz und dem damit verbundenen Gruppenbild kam zuerst der Corona-Test.

Erst dann konnte die EVI-Geschäftsführerin Sandra Fröhlich gemeinsam mit den drei Bürgermeistern Thomas Klöppel, David Ortmann und Michael Brychcy Bilanz ziehen.

Seit ihrer Gründung 1991 ist die Energieversorgung Inselsberg GmbH (EVI) für die Menschen in der Region Waltershausen, Friedrichroda und Bad Tabarz im Einsatz. Egal ob Haushalte, Kommunen, Geschäftskunden oder Industriebetriebe: Zuverlässig versorgt die EVI ihre Kunden mit Strom, Erdgas und Wärme – und das bereits seit 30 Jahren. Die Bilanz-Pressekonferenz war ein Wohlfühltermin für alle Beteiligten – die Geschäftsführerin der EVI wie für ihre Gesellschafter. Denn die Bilanz kann sich sehen lassen – und auch in Zahlen belegen. Seit ihrer Gründung hat die EVI

beispielsweise mehr als 52 Millionen Euro in die Modernisierung und Erneuerung der Netzstruktur investiert. Das sind gut 4750 Euro – und zwar an jedem Tag seit der EVIGründung.

Dieser wurde im Übrigen von sogenannten Energie-Experten vor 30 Jahren wenig Erfolg vorausgesagt, wie sich Michael Brychcy, bereits damals im Amt, schmunzelnd erinnerte: „Das haben damals Leute aus einem Unternehmen gesagt, die sich heute TEAG nennt. Die sind heute alle nicht mehr da. Die EVI aber ist da.� Und sein Friedrichrodaer Amtskollege Thomas Klöppel warb einmal mehr darum, dass die Bürger in der Region auch Kunde der EVI bleiben. Dank der Ausschüttungen hätte beispielsweise die Stadt Friedrichroda einen größeren finanziellen Spielraum. „Da hängen für uns in Friedrichroda beispielsweise zwei Freibäder dran.� Der Bad Tabarzer Bürgermeister David Ortmann wiederum verwies darauf, dass

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die EVI der Beweis sei, dass „Effizienz, Kundennähe und Professionalität nichts mit Größe zu tun haben, dass kleine Unternehmen hochprofessionell, effizient und effektiv arbeiten können.”

Aktuell liegt die Beschäftigtenzahl der EVI bei 34. „Über die direkt bei der EVI beschäftigten Mitarbeiter hinaus sorgen wir

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Jüngste Corona-Teststation in Waltershausen L A N D R AT S A M T G OT H A V E R W E I S T A U F V I E L E T E S T M Ö G L I C H K E I T E N I M K R E I S

M

ittlerweile gibt es im Landkreis Gotha eine durchaus beachtliche Anzahl von Corona-Teststationen .

Die jüngste Corona-Teststelle kam in Waltershausen dazu – sie öffnet seit dem 29. April jeweils montags und donnerstags zwischen 15.30 und 18.00 Uhr ihre Pforten – es ist das „Alte Spital�, Hauptstr. 22/ Zugang über den Hof. Darauf hat die Stadtverwaltung Waltershausen in einer Pressemitteilung hingewiesen.

Dort sei keine Terminvereinbarung nötig, die Registrierung und Einverständniserklärung erfolge vor Ort und die Durchführung der Tests durch qualifiziertes Personal.

Die Möglichkeiten, einen kostenfreien

Antigentest auf das Corona-Virus in Anspruch zu nehmen, waren aber in den Tagen zuvor im Landkreis Gotha bereits gewachsen: Parallel zur Helios-Klinik in Gotha-Sundhausen, die in dieser Woche mit den Bürgertestungen begonnen hat, bieten auch die medizinischen Versorgungszentren der Helios-Gruppe in Gotha-Siebleben (Bertha-Schneyer-Straße) und Ohrdruf (Bahnhofstraße) im Rahmen der jeweiligen Sprechzeiten Antigentests für jedermann an.

Neu hinzugekommen sind zudem die niedergelassenen Zahnärzte Dr. Christian Junge in Friedrichroda (auf Terminvereinbarung) sowie Bettina und Konrad Schinzel in Sonneborn, die seit dem 26. April montags, mittwochs und freitags in der Gemeindeverwaltung Tests anbieten.

An den Start gingen zudem zwei weitere von der Johanniter Unfall-Hilfe Westthüringen betriebene Teststellen am Dienstag, dem 27. April, inTambachDietharz (Bürgerhaus, 15 – 17 Uhr) sowie in Drei Gleichens Ortsteil Günthersleben (Bürgerhaus, 15-18 Uhr).

Bei den bestehenden Teststellen in Bad Tabarz und inTonna ergeben sich ab dieser Woche Änderungen: So zog die Tabarzer Teststelle vom Kukuna in den ehemaligen Kiosk an der Waldbahn-Haltestelle um (Reinhardsbrunner Str. 42a) und wird dort montags bis freitags von 11 bis 17 Uhr und samstags und sonntags 8 bis 16 Uhr vorgehalten. Das Testzentrum in der Sporthalle Tonna wird aufgrund der überschaubaren Nachfrage auf einen Angebotszeitraum von dienstags 15 bis 18 Uhr eingegrenzt.

Insgesamt sind damit im Landkreis Gotha

aktuell fünf von der Johanniter Unfall-Hilfe Westthüringen betriebene Testzentren sowie 15 weitereTeststellen vonApotheken bis Zahnärzten im Kreisgebiet für die Bürgertestung autorisiert. Seit Start der Testkampagne Mitte März wurden in den Testzentren und ausgewählten Teststellen insgesamt 4634 registrierte Antigentests durchgeführt, von denen 108 ein positives Ergebnis auswiesen, was einem Anteil von rund 2,3 % entspricht. Die Erweiterung des Angebots kommt damit flankierend zu den neuen bundeseinheitlichen Regelungen, die den Nachweis vonTests zur Bedingung bei der Nutzung verschiedener Angebote machen.

Die Übersicht zu den Testzentren und deren Öffnungszeiten findet sich unter https://www.landkreis-gotha.de/aktuelles/ testzentren/ . red

Sperrung durch Bau

Anmeldung per Post

KREISSTRASSE K3 WIRD SANIERT

SCHULKINDER IM MAI ANMELDEN

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eit dem 26. April wird die Kreisstraße K 3 in Großrettbach, die gesamte Ortsdurchfahrt Neudietendorfer Straße vom Ortseingang aus Richtung Grabsleben bis Ortsausgang Richtung Neudietendorf saniert.

Die Maßnahme wird unter Vollsperrung in zwei Bauabschnitten ausgeführt. Der erste Bauabschnitt reicht vom Ortsausgang Richtung Neudietendorf bis zum Kreuzungsbereich Neudietendorfer Straße/Am Rettbach und soll bis Dezember 2021 realisiert werden. Danach folgt der zweite Bauabschnitt vom Kreu-

zungsbereich Neudietendorfer Straße/ Am Rettbach bis zum Ortsausgang Richtung Grabsleben bis Juli 2022.

In den Wintermonaten, wenn die Baumaßnahme witterungsbedingt ruhen muss, wird es keineVerkehrsfreigabe der Ortsdurchfahrt geben.

Die Zuwege für Rettungs- und Einsatzfahrzeuge werden grundsätzlich gewährleistet werden, eine temporäre Verlegung der Bushaltestellen zum Kreuzungsbereich Cobstädter Straße/ Neudietendorfer Straße wird notwendig sein. red © pixabay.com

sie Wozu Flyer, wenn keiner sieht?

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ach einer Gesetzesänderung erfolgt die Anmeldung der Schulanfänger künftig bereits im Mai des Vorjahres.

Damit sollen besonders die Kinder mit Förder- und Unterstützerbedarf rechtzeitig erfasst werden.

Aufgrund der bestehenden Hygieneregeln wegen der Corona-Pandemie erlaubt das Staatliche Schulamt Westthüringen auch die postalische Schulanmeldung. Darum werden Eltern gebeten, vorzugsweise diese Variante der Anmeldung wahrzunehmen. Die Grundschulen im Landkreis haben sich auf dieses Anmeldeverfahren vorbereitet und in den Schulen ein entsprechendes Formblatt entwickelt, mit dem alle notwendigen Daten erfasst werden. Dieses Formblatt ist über die Schule erhältlich, oft auf der Homepage zu finden oder

wird bereits in den örtlichen Kindergärten ausgegeben. Zudem muss eine Kopie der Geburtsurkunde beigelegt werden. Die schriftlichen Anmeldungen müssen bis zum 10. Mai 2021 in den Briefkästen der Schule sein. Wahlweise nehmen die dafür zuständigen Schulen im Landkreis Gotha die Anmeldungen zum Schulbesuch für das Jahr 2022/23 am Samstag, dem 8. Mai 2021 in der Zeit von 9 bis 12 Uhr und am Montag, dem 10. Mai 2021 in der Zeit von 13 bis 17 Uhr auch vor Ort entgegen.

Die Eltern werden gebeten, für die direkte Anmeldung in der Schule mit dem Sekretariat einen Termin abzustimmen, Bei der Anmeldung ist die Geburtsurkunden der Kinder vorzulegen. Zudem müssen die Hygienevorschriften der Schulen, bspw. das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung, eingehalten werden. red

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DAS AUTOREN-INTERVIEW

SEX AND CRIME – ÜBER INTIMITÄT, MORAL UND STRAFE

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olange sich Menschen Geschichten erzählen, liefert die Verknüpfung von Sex und Kriminalität eine schier unerschöpfliche Quelle an Themen. In der realen Welt beschäftigen sich täglich Gerichte mit Fällen von Vergewaltigung, Missbrauch und Zwang. Das Sexualstrafrecht definiert, ob ein intimes Verhalten als „normal“, „abweichend“ oder „verbrecherisch“ zu bewerten ist. Nicht selten ist die Sachlage ambivalent. Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Thomas Fischer, bis 2017 Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe, nähert sich in seinem neuen Buch allgemeinverständlich und anhand exemplarischer Fälle der komplexen Materie. Ein Interview unseres Filmjournalisten André Wesche aus Waltershausen.

Herr Prof. Fischer, man sagt, was erwachsene Menschen in sexueller Hinsicht in gegenseitigem Einvernehmen miteinander tun, sei in Ordnung. Gibt es auch hier Grenzen?

Ob etwas „in Ordnung“ ist, ist auf der individuellen Ebene natürlich zunächst einmal sogenannte „Privatsache“, denn der Staat und das Recht haben nicht die Aufgabe, das Verhalten oder Denken der Menschen in moralischer Hinsicht zu kontrollieren oder zu sanktionieren. Dennoch gibt es nach ganz herrschender Meinung auch hier Grenzen, die sich insbesondre aus dem verfassungsrechtlichen Gebot der Menschenwürde ergeben. Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass etwa kannibalistische Sexualpraktiken nicht Privatsache sind; d.h. ein Einverständnis, aus sexuellen Motiven getötet zu werden, rechtfertigt nicht.

Dasselbe gilt für schwere Körperverletzungen, die mit massiven Eingriffen in die körperliche Unversehrtheit verbunden sind.

Wie intensiv arbeiten auf diesem Gebiet Rechtsund Sexualwissenschaftler zusammen?

Spezifisch sexualwissenschaftliche Erkenntnisse sind erstmal in den 1960er Jahren anhand des spektakulären Falles Jürgen Bartsch in die strafrechtliche Praxis eingeflossen. Seither gelten sie als wichtige Quelle der Erkenntnis und des Verständnisses. In der gerichtlichen und staatsanwaltschaftlichen Praxis

sind aber sexualwissenschaftliche Gutachten nicht häufig; die Kenntnisse des Justizpersonals von Forschungsziel und -ergebnissen sind eher gering.

Viele Menschen mit nicht rechtskonformen sexuellen Neigungen leben diese niemals aus. Damit verzichten sie auf einen großen Teil ihres Lebensglücks. Haben solche Menschen Ihren Respekt?

Respekt in dem heute gebräuchlichen Sinn hat jeder Mensch verdient. Aber natürlich ist es eine außerordentliche Belastung, über Jahrzehnte bestimmten starken Neigungen und sexuellen Präferenzen aus Rücksicht auf die Rechtsgüter anderer Personen nicht nachgeben zu dürfen. Das verlangt ja, wie sich jeder vorstellen kann, der sich in eine solche Situation hineinversetzt, deutlich mehr als nur die Einhaltung der Regel, keine Diebstähle oder Körperverletzungen begehen zu sollen.

Halten Sie es für möglich, dass sich die sexuellen Vorlieben eines Richters auch auf dessen Urteilsfindung auswirken?

Möglich ist das allemal. Allerdings dürften persönliche Präferenzen in aller Regel nicht unmittelbar Einfluss haben; eher über ihren Einfluss auf Lebenserfahrung, Grundsatz-Einstellungen oder Vorurteile.

Heutzutage haben sogar Kinder Zugang zu harter Pornographie. Kann diese frühe Reizüberflutung vermehrt zu einem gestörten Verhältnis zur Sexualität, aber auch zu Asexualität führen?

Die Frage nach der Asexualität kann ich nicht beantworten; sie ist eher psychologischmedizinischer Natur. Aber selbstverständlich kann eine (wiederholte) Konfrontation mit un­ verständlichem, im konkreten Fall verstörendem oder schockierende, sexuellen Verhalten bei Kindern und Jugendlichen zu Beeinträchtigungen des Selbst- und Fremdbildes, der Kontaktfähigkeit und namentlich der Integration emotionaler und explizit sexueller Anteile in Partnerbeziehungen führen. Allerdings führt nicht jede Konfrontation sogleich, wie man

gelegentlich hört, zu schweren seelischen Traumatisierungen.

Warum sind Gesetzestexte vorsätzlich so verklausuliert, dass sie der Normalbürger nur mit Mühe erfassen kann?

Sie sind natürlich nicht mit dem Ziel der Unverständlichkeit kompliziert.Trotzdem wird nicht selten viel zu wenig Wert auf Alltagsverständlichkeit gelegt. Das ist nicht ganz einfach: Für allgemeine Gesetze benötigt man eine sehr präzise Sprache, die anders als die Alltagssprache nicht mit Andeutungen oder Metaphern arbeiten darf. Die geregelten Sachverhalte des Lebens müssen genau umgrenzt und eindeutig geregelt sein. Das ist in vielen Bereichen nicht einfach.

Jeder kann die Probe machen und zum Spaß versuchen, eine ganz kleine Regel über die Ordnung in der heimischen Küche aufstellen. Schon dabei werden viele an ihre Grenzen stoßen, wenn wirklich „alles“ geregelt sein und keine „Lücke“ bleiben soll.

Immer wieder werden verurteilte Straftäter nach ihrer Entlassung wieder straffällig, was in der Bevölkerung regelmäßig für Empörung sorgt. Inwiefern kann der Verfasser eines offensichtlich falschen Gutachtens in einem solchen Fall zur Verantwortung gezogen werden?

Wenn ein Gutachten zur Prognose „offensichtlich“ falsch ist, kann sowohl strafrechtlich (Fahrlässigkeitstat) als auch zivilrechtlich (Schadensersatz) eine Verantwortlichkeit bestehen. Das kommt vor allem in Betracht, wenn Qualitätsregeln und Sorgfaltspflichten bei der Erstellung des Gutachtens missachtet wurden. Ein bloßer Irrtum bei der Bewertung oder eine (im Nachhinein) als unzutreffend angesehene Prognose macht ein Gutachten aber nicht in diesem Sinn fehlerhaft. Die Möglichkeit des Irrtums liegt im Wesen jeder Prognose.

Das Interview können Sie in voller Länge online unter www.oscar-am-freitag.de nachlesen.

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