Biologie für alle 1 - neuer Lehrplan

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BIOLOGIE FÜR ALLE

1. KLASSE

Elke Hagenauer, Kerstin Suschegg

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3 Buch-Rallye 5 Was ist Biologie und Umweltbildung? 7 DER MENSCH Sachtexte besser verstehen 11 1. Das Skelett: Bewegung 12 2. Gelenke und Muskulatur 17 Kompetenz-Check 19 3. Iss dich gesund! 20 4. Die Zähne 23 5. Die Verdauung 26 Kompetenz-Check 29 6. Die Zeit der Veränderung 30 7. Schwangerschaft und Geburt 36 8. Geschlecht und Sexualität 37 Kompetenz-Check 40 Mensch REPORT 41 LEBEWESEN IN IHREM LEBENSRAUM 1. Lebensräume in deiner Umgebung 42 2. Lebensraum Wiese 45 3. Nahrungsbeziehungen 49 Richtiges Kartieren 52 4. Das Ökosystem 53 5. Ökosysteme verändern sich 56 6. Biologische Vielfalt 62 7. Nationalparks in Österreich 66 8. Wir in unserer Umwelt 70 Kompetenz-Check 74 LEBEWESEN VERÄNDERN SICH 1. Entwicklung der Wirbeltiere 75 M3 Im Internet recherchieren 78 2. Zähmen und Züchten 79 3. Heimtiere 82 M4 Einen Steckbrief erstellen 87 4. Nutztierhaltung: Hühner 88 5. Nutztierhaltung: Rinder und Schafe 90 6. Nutztierhaltung: Schweine 93 7. Tierfreundlich einkaufen 94 Kompetenz-Check 96
M1 M2 M3 M4 Olympe Verlag
INHALTSVERZEICHNIS

DIE WIRBELTIERE

DIE BLÜTENPFLANZEN

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1. Was sind Wirbeltiere? 97 2. Die Säugetiere 99 M5 Mit Diagrammen arbeiten 102 3. Nagetiere 103 4. Hasentiere 105 5. Insektenfresser 107 6. Schutz bedrohter Tierarten 109 7. Ernährung und Verdauung bei Säugetieren 110 Kompetenz-Check 112 Säugetier REPORT 113 8. Merkmale der Vögel 114 9. Die Singvögel 117 10. Die Greifvögel 121 Kompetenz-Check 123 Vögel-Report 124 11. Echsen 125 12. Heimische Schlangen 127 13. Schildkröten 130 14. Die Amphibien 133 M6 Ein Lernplakat erstellen 139 Kompetenz-Check 140 Reptilien und Amphibien REPORT 141
1. Was sind Blütenpflanzen? 142 2. Bestäubung und Befruchtung 144 3. Familien der Blütenpflanzen 145 M7 Ein Legebild erstellen 148 4. Obstbäume sind Blütenpflanzen 149 5. Von Früchten und Samen 152 6. Vermehrung ohne Samen 153 Kompetenz-Check 156 Pflanzen REPORT 157 Anhang Sachregister 158 Text- und Bildverzeichnis 160 M5 M6 M7 Olympe Verlag

MEINE BUCHRALLYE

Damit du dein neues Buch besser kennenlernst, haben wir 12 Aufgaben für dich zusammengestellt. Nach ihrer Lösung wirst du dich bestens in deinem Buch zurechtfinden.

1. INHALTSVERZEICHNIS: Schlage das Inhaltsverzeichnis in deinem Buch auf! Die mit Großbuchstaben in Farbe geschriebenen Überschriften sind die Hauptthemen. Welche zwei Themen interessiert dich am meisten? Schreibe sie auf!

2. FLIEßTEXT: Auf den Grundseiten erfährst du alles Wichtig über die verschiedenen Themen, mit denen du dich im Unterricht beschäftigen wirst. So findest du auf S. 21 Informationen, wie eine ausgewogene Ernährung aufgebaut sein soll.

Notiere alle 7 Nahrungsmittel aus dem Ernährungskreis!

3. SEITENSPALTEN: Sie sind wirklich interessant für dich, weil...

...du ERKLÄRUNGEN für die im Fließtext orange markierten Wörter findest! Suche die Erklärung für „abiotisch“ im Großkapitel „Lebewesen in ihrem Lebensraum“ und schreibe sie auf!

stillen: ein Baby mit Muttermilch füttern

Erörtere, was es für die berufliche Zukunft einer Frau bedeutet, wenn sie eine längere Zeit nicht arbeiten kann!

...du AUFGABEN, die mit Symbolen für die unterschiedlichen Anforderungsbereiche gekennzeichnet sind, lösen kannst! Suche im Buch in der Seitenspalte nach jeweils zwei weiteren Beispielen pro Spalte! Schreibe die Operatoren (Verben, die angeben, was zu tun ist) der Farbe entsprechend in die passende Spalte!

ACHTUNG: Einige Operatoren könne auch mehreren Kompetenzbereichen zugeordnet werden.

Fachwissen erlernen und kommunizieren Erkenntnisse gewinnen über Gelerntes nachdenken und Probleme lösen

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benennen, markieren, ... analysieren, interpretieren, ...
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erörtern, kritisch Stellung nehmen, ...
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4. INFORMATION: In den Seitenspalten findest du immer wieder Postits, die mit ihren zusätzlichen Informationen dein Wissen erweitern. Gib den Titel der Zusatzinformation auf S. 68 an!

5. FOTOS und ILLUSTRATIONEN: Im Buch gibt es auch viele Fotos und Illustrationen. Sie sind nummeriert (Abb. 1, Abb. 2...) und sehr oft beziehen sich Aufgaben in der Seitenspalte auf sie! Gehe auf S. 58 und schreibe die Bildlegende von Abb. 10 hier auf!

6. AUFGABEN: Fast jedes Unterkapitel endet mit der oder den Seite(n) „Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe“. Hier kannst du dein Wissen und Können testen und die neu erworbenen Kompetenzen (gekennzeichnet durch die drei Farben) anwenden. Gehe auf S. 81 und schreibe auf, welches Nutztier aus China stammt!

7. METHODENSEITEN : Sie zeigen dir Schritt für Schritt, wie du arbeiten sollst! Suche die Methodenseite „EIN LERNPLAKAT ERSTELLEN“ und schreibe auf, wie lange Katzen leben!

8. EXPERIMENTE: Du findest sie in der Seitenspalte! Schreibe auf, was du auf S. 12 ertasten sollst!

9. KOMPETENZ-CHECK: Am Ende jedes Großkapitels kannst du selbst einschätzen, was du kannst. Hier gibt es auch Buchtipps zum Vertiefen deiner Kenntnisse! Gehe zum Kompetenzcheck „LEBEWESEN VERÄNDERN SICH“ und gib an, aus welcher bekannten Sachbuchreihe das Buch von Anette Hackbarth stammt!

10. REPORT: Spannende Inhalte als zusätzliche Information findest du in den verschiedenen REPORTS. Suche im „MENSCH-REPORT“, wie viele Atemzüge ein Mensch in 70 Jahren machen kann!

11. Personen- und Sachregister: Es hilft dir schnell, wichtige Inhalte mit alphabetisch geordneten Stichwörtern im Buch zu finden! Schreibe mit Hilfe des Registers auf, auf welcher Seite das Wort LEGUMINOSEN im Buch zu finden ist!

LEGUMINOSEN S: ____________

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BIOLOGIE UND UMWELTBILDUNG – WAS IST DAS?

Lebensraum, der: auch Biotop genannt; Gebiet, in dem bestimmte Pflanzen und Tiere leben

Das Wort Biologie setzt sich aus zwei griechischen Wörtern zusammen. „Bios“ bedeutet das Leben. „Logos“ heißt die Lehre. Biologie ist daher die Lehre vom Leben. In Biologie wirst du über Tiere, Pflanzen und den Menschen lernen.

In diesem Unterrichtsfach geht es aber nicht nur um Lebewesen, sondern auch um die Lebensräume in denen sie leben. Es geht also auch um unsere Umwelt sowie darum, wie man mit dieser Umwelt verantwortungsvoll umgeht. Daher spricht man von Biologie und Umweltbildung.

Du wirst in diesem Schuljahr im Fach Biologie und Umweltbildung folgende Teilbereiche der Biologie kennen lernen.

BIOLOGIE UND UMWELTKUNDE

BOTANIK

ZOOLOGIE

Abb. 1: Beschreibe diesen Lebensraum! Erläutere, welche Tiere und Pflanzen vorkommen könnten und welche Lebensbedingungen hier vorherrschen!

Benenne einige weitere Lebensräume!

Erstelle in deinem Heft eine Tabelle! Trage zu jedem Lebensraum typische Merkmale ein!

Besprecht in der Klasse, wie diese Lebensräume durch den Menschen verändert werden!

SOMATOLOGIE

beschäftigt sich mit dem menschlichen Körper

beschäftigt sich mit den Pflanzen

beschäftigt sich mit den Tieren ÖKOLOGIE

beschäftigt sich mit den Zusammenhängen zwischen einem Lebensraum und seinen Lebewesen

Abb. 2: Übersicht über Teilgebiete der Biologie

Die Biologie ist eine Naturwissenschaft. Sie befasst sich mit der belebten und unbelebten Natur. Biologinnen und Biologen beobachten Tiere, untersuchen Pflanzen, führen Versuche durch und schreiben ihre Ergebnisse genau auf. Das alles wirst du im Biologieunterricht auch kennenlernen. Du wirst in die Natur hinausgehen und Skizzen von Pflanzen und Tieren anfertigen. Du wirst mit einer Lupe oder dem Mikroskop arbeiten. Vielleicht wirst du auch fotografieren oder filmen. Du siehst, die Arbeit wird interessant und sehr vielfältig!

Merkmale der Lebewesen

F Lebewesen reagieren auf ihre Umwelt.

F Sie haben einen Stoff und Energiewechsel (Atmung, Ernährung).

F Sie pflanzen sich fort.

F Sie bewegen sich oder verändern ihre Gestalt.

F Sie entwickeln sich und wachsen.

7 WAS IST BIOLOGIE UND UMWELTBILDUNG?
Abb. 1: Lebensraum See
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Einteilung der Lebewesen in Gruppen: Die Lebewesen werden in REICHE (Tiere, Pflanzen) eingeteilt. Die Reiche werden in STÄMME unterteilt (z. B. Stamm der Wirbeltiere). Innerhalb eines Stammes ordnet man die Lebewesen in KLASSEN, ORDNUNGEN, FAMILIEN und GATTUNGEN, bis man schließlich bei der ART angelangt ist.

Der Lebensstammbaum

Biologinnen und Biologen wollen die Natur erforschen. Damit sie eine gewisse Übersicht behalten, haben sie die Biologie – wie du weißt – in einzelne Bereiche eingeteilt. Um bei den vielen Lebewesen den Überblick zu behalten, gibt es auch hier eine Ordnung. Die folgende Abbildung stellt dir die einfachste Einteilung aller Lebewesen dar.

Einzeller, der: Lebewesen, das nur aus einer Zelle besteht

Zelle, die: kleinste Einheit der Lebewesen

Vergleiche die Bilder der Vertreter der einzelnen Tierstämme! Wie unterscheiden sich die Tiere? Erkläre auch, was dir auffällt!

Abb. 3: Einteilung der Lebewesen in so genannte Reiche

Bakterium, das: sehr einfach aufgebautes Lebewesen

Der Lebensbaum zeigt, dass es einfache Lebewesen wie Bakterien oder Einzeller gibt. Daneben gibt es Pflanzen und Tiere, die komplizierter aufgebaut sind. Du wirst noch lernen, dass sich über einen langen Zeitraum hinweg die komplizierteren Lebewesen aus den ersten und einfachsten Lebensformen entwickelt haben. So sind immer neue Arten entstanden sind.

Einteilung der Tiere

Heute kennt man ungefähr 8,7 Millionen Tierarten. Sie werden zahlreichen Stämmen zugeordnet. Hier siehst du einige der Stämme, die du noch kennenlernen wirst:

Stamm der Wirbeltiere:

Dazu gehören alle Säugetiere, aber auch Vögel, Fische, Reptilien und Amphibien.

Stamm der Gliederfüßer: Zu diesem Stamm gehören unter anderem Insekten, Spinnen und Krebse.

Stamm der Stachelhäuter: Vertreter dieses Stammes sind Seeigel, Seesterne und Seewalzen.

Stamm der Weichtiere: Schnecken, Muscheln und Tintenfische gehören zu dieser Gruppe.

Stamm der Nesseltiere: Zu diesem Stamm werden Korallen und Quallen gezählt.

Stamm der Ringelwürmer: Sicherlich kennst du den Regenwurm. Er gehört zu diesem Stamm.

Stamm der Schwämme: Auch diese Lebewesen sind Tiere. Sie kommen nur im Wasser vor.

WAS IST BIOLOGIE UND UMWELTBILDUNG? 8
z. B.: zum Beispiel
Tiere Bakterien
Pilze
Pflanzen
Einzeller
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Hier fehlt ja einiges! Schreibe die Fachbegriffe korrekt auf!

Mit den Zusammenhängen zwischen einem Lebensraum und seinen Lebewesen beschäftigt sich die Mit dem menschlichen Körper beschäftigt sich die

Mit der Tierwelt beschäftigt sich die Mit der Pflanzenwelt beschäftigt sich die

Lebewesen haben bestimmte Merkmale – Ordne die Begriffe richtig zu!

Wachstum © Fortpflanzung © Stoffwechsel © Bewegung © Reizbarkeit

Kennzeichen des Lebens

WAS IST BIOLOGIE UND UMWELTBILDUNG? 9
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Im heurigen Schuljahr wirst du vor allem den Stamm der Wirbeltiere kennenlernen. Auf diesem Clipboard sind die Wirbeltierklassen angeführt, allerdings fehlen die Tiernamen. Fülle die Lücken! Wähle dazu Tiere aus deinem Biologiebuch aus! Du kannst dabei auch schon das SACHREGISTER im Anhang verwenden. ACHTUNG: Die Beispiele für Fische musst du dir aus einem Lexikon oder dem Internet z. B. auf www.wikipedia.org erst heraussuchen!

Wirbeltiere

SÄUGETIERE VÖGEL

KRIECHTIERE

LURCHE FISCHE

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4 Vertreter:

WAS IST BIOLOGIE UND UMWELTBILDUNG?
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M1 Sachtexte besser verstehen

Oft musst du Texte lesen, die du nicht gleich verstehst. Um den Inhalt leichter zu verstehen, kannst du die folgende Vorgangsweise anwenden:

SCHRITT 1: Überblick

Verschaffe dir einen Überblick!

Wie lautet die Überschrift?

Sind einzelne Wort hervorgehoben (kursiv oder fett gedruckt)?

Der Baummarder

Der Baummarder hat ein kastanien- bis dunkelbraunes Fell mit einem dottergelben bis gelblich braunen Kehlfleck.

Seine Körperlänge beträgt inklusive des langen buschigen Schwanzes 60 bis 80 cm. Er wird 0,8 bis 1,8 kg schwer. Männchen sind etwas größer als Weibchen.

Baummarder sind in Europa weit verbreitet. Sie können sehr gut klettern und bis zu vier Meter weit springen. In ihrem Revier, das sie mit einem Sekret ihrer Analdrüsen markieren, legen sie in Baumhöhlen Nester an. Die Paarungszeit ist im Hochsommer, das Weibchen bringt die Jungen im April des nächsten Jahres zur Welt. Die Jungen bleiben acht Wochen im Nest. Mit 12 bis 16 Wochen sind sie selbstständig.

Diese Tiere sind Allesfresser. Sie bevorzugen kleine Säugetiere wie Wühlmäuse und Eichhörnchen sowie Vögel und deren Eier, fressen jedoch auch Reptilien, Frösche, Schnecken und Insekten. Im Spätsommer und im Herbst ernähren sie sich auch von Früchten, Beeren und Nüssen

SCHRITT 2: Fragen

Stelle die 5 W-Fragen, um den Text zu erschließen!

WER? WAS? WO? WANN? WIE? WARUM?

SCHRITT 3: Lesen

Beantworte beim Lesen die Fragen, die du dir gestellt hast! Markiere Stichwörter im Text!

Schlage Begriffe nach, die du nicht kennst!

Mache Pausen, wenn du sie brauchst, und wiederhole einzelne Absätze!

Markiere dabei wichtige Wörter!

SCHRITT 4: Zusammenfassen

Notiere wichtige Begriffe und ordne sie!

Mache Pfeile, denn sie können Zusammenhänge sichtbar machen! Du kannst auch eine Skizze anfertigen.

SCHRITT 5: Wiederholen

Gehe deine Notizen noch einmal durch!

Der Baummarder

Körper 60 – 80 cm, 0,8 bis 1,8 kg

Männchen größer als Weibchen

Fell: braun, gelber Kehlfleck

Lebensraum: Nest in Baumhöhle

Allesfresser

kleine Säuger, Vögel Nüsse, Beeren

Schnecken, Insekten Früchte

METHODENPOOL 11
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1. DAS SKELETT: BEWEGUNG

Du weißt ja: Wer rastet, der rostet!

Wer täglich eine Stunde Bewegung macht, bleibt fit und gesund. Den eigenen Körper zu bewegen, ist genauso wichtig wie die richtige Ernährung. Deine Muskeln werden durch Bewegung kräftiger. Auch werden deine Knochen bei regelmäßiger Sportausübung dichter und fester. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass du dich nach körperlicher Bewegung wohler fühlst?

Für jede Bewegung, die du machst, wie bei einem Ausflug, beim Sport, wenn du in die Schule gehst usw. arbeiten dein Skelett und deine Muskeln zusammen.

Knochen bilden das Skelett

Nenne eine Sportart, die dir gut gefällt, oder eine Turnübung, die du besonders gut kannst und gerne machst!

Sprecht in der Klasse über eure Lieblingssportarten, begründet auch eure Vorlieben!

Knorpel, der: festes Stützgewebe, das druck- und biegungselastisch ist

elastisch: biegsam; in die Ausgangsform zurückkehrend; dehnbar

Organ, das: besonderer Körperteil, der eine bestimmte Aufgabe hat

Abb. 2: Ertaste und benenne Knochen in deinem Körper!

Beschreibe, welche inneren Organe durch Knochen besonders geschützt sind!

Vergleiche Arm- und Beinskelett! Was ist ähnlich und wo gibt es Unterschiede?

Alle Knochen deines Körpers bilden zusammen das Skelett . Das menschliche Skelett besteht aus mehr als 200 Knochen und Knorpeln Knorpel sind elastisch und verhindern, dass Knochen aneinanderreiben.

Schlüsselbein

Das Skelett hat folgende Aufgaben:

Es stützt deinen Körper, denn es gibt ihm Festigkeit, weil die Knochen vor allem aus Mineralsalzen bestehen.

Es schützt deine inneren Organe Es ermöglicht deine Bewegung.

Kniescheibe

Schienbein

Wadenbein

Die wichtigsten Abschnitte des Skeletts sind:

A. Kopfskelett

B. Rumpfskelett

C. Gliedmaßenskelett

DER MENSCH BEWEGUNG 12
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20 % Wasser 55 % Mineralsalze 25 % Weichteile (Haut, Knorpel, Mark) Abb. 2: menschliches Skelett
Schulterblatt Speiche Elle
Oberschenkelknochen Abb. 1: Woraus Knochen bestehen.
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A. Das Kopfskelett

Es besteht aus zwei Teilen, dem Gehirnschädel und dem Gesichtsschädel.

Die Knochen des Gehirnschädels bilden eine feste Kapsel und schützen unser Gehirn. Der Gesichtsschädel lässt Öffnungen für Augen, Mund, Nase und Ohren frei. Der einzige bewegliche Schädelknochen ist der Unterkiefer.

Bei einem Baby sind die Schädelknochen noch nicht fest miteinander verbunden. Sie wachsen bis zum Ende des 2. Lebensjahres zusammen.

B. Das Rumpfskelett

Es besteht aus:

2 der Wirbelsäule

2 12 Rippenpaare

2 das Brustbein

GEHIRNSCHÄDEL

Augenhöhle Nasenhöhle

GESICHTSSCHÄDEL

Oberkiefer

beweglicher Unterkiefer

Abb. 3: das Kopfskelett

7 Halswirbel

Gemeinsam bilden sie einen Korb, der die inneren Organe wie Herz und Lunge schützt. Dieser Brustkorb ist beweglich. Das kannst du beim Einatmen und beim Ausatmen spüren und sehen.

Die Wirbelsäule

Sie ist die Hauptstütze unseres Köpers. Die Wirbelsäule ist doppelt s-förmig gebogen. So ist es möglich, dass wir aufrecht gehen können.

12 Brustwirbel

5 Lendenwirbel

Kreuzbein

Die Bandscheiben wirken wie Stoßdämpfer. Sie verhindern, dass die einzelnen Wirbel beim Bewegen aneinander reiben. Im Laufe des Tages werden sie durch Belastungen zusammengedrückt.

Durch einseitiges Tragen oder falsche Sitzhaltung werden sie ungleich belastet. Es kann zu Fehlhaltungen und Schmerzen führen.

C. Das Gliedmaßenskelett

Rückenmark

Die Wirbelsäule setzt sich aus einzelnen Knochen, den Wirbeln, und den Bandscheiben zusammen. Die Bandscheiben sind elastische Knorpelscheiben. Die Muskeln im Rücken unterstützen die aufrechte Haltung.

Wirbel

Steißbein

Abb. 4: Gliederung der Wirbelsäule

Abb. 5: Führe folgendes Experiment durch: Nimm eine Schuhschachtel und gib zwei Porzellanteller übereinander hinein! Was passiert, wenn du die Schachtel rüttelst?

Bandscheibe

Abb. 5: Wirbel und Bandscheibe

Lege anschließend ein feuchtes Schwammtuch zwischen die Teller und rüttle die Schachtel! Was passiert nun?

Unsere Arme und Beine nennt man Gliedmaßen. Sie sind die beweglichsten Teile unseres Körpers. Die Arme sind mit dem Rumpf durch den Schultergürtel verbunden.

Begründe, wozu du Bandscheiben hast!

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Sitzbein

Schambein

Abb. 7: Benenne die Teile des Skeletts, welche du auf den Röntgenbildern siehst! Schreibe sie auf die Zeilen darunter!

Gib an, welche Verletzungen man mit Hilfe von Röntgenbildern erkennen kann!

Begründe das Aussehen einiger Knochen mit ihrer Funktionsweise!

Darmbein Beckenschaufel

Abb. 6: Beckengürtel

Steißbein

Abb. 8: Untersuche deinen Arbeitsplatz: Vergleiche zuerst deine Rückenhaltung!

Beachte dann die Fußstellung!

Überprüfe zum Schluss die Sitzhöhe! Setze dich dazu so hin, wie in der Abbildung dargestellt! Welche Unterschiede kannst du nun spüren?

Nenne verschiedene Tätigkeiten, bei denen dein Bewegungsapparat belastet wird! Erörtere, wie diese Tätigkeiten Schäden am Bewegungsapparat verursachen können! ca.: zirka

Er besteht aus den beiden Schulterblättern und den Schlüsselbeinen. Die Beine sind durch den Beckengürtel mit dem Rumpf verbunden.

Deine Knochen können sichtbar werden!

Röntgenstrahlen können durch unseren Körper dringen und machen unsere Knochen sichtbar. Röntgenbilder werden gemacht, um Verletzungen oder bestimmte Knochenkrankheiten feststellen zu können.

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Richtiges Belasten des Bewegungsapparates

Durch falsches Belasten werden die Muskeln nur einseitig genutzt. Dadurch kann sich der Bewegungsapparat verändern und Haltungsschäden und Kopfschmerzen sind meist die Folge.

Wenn ich etwas hebe, gehe ich zuerst in die Knie und halte die Wirbelsäule gerade. Das kann ich am besten, wenn ich die Bauch- und Rückenmuskulatur anspanne.

Ich sitze so, dass meine Fußsohlen den Boden berühren können. Die Höhe des Tisches habe ich so gewählt, dass ich nicht nach vorne gebeugt sitzen muss.

Meine Schultasche wiegt nur ca. 10 % meines Körpergewichtes. Sie liegt eng an beiden Schulterblättern an und die Unterkante wird vom Becken abgestützt.

Abb. 8: richtiges Sitzen, Heben und Tragen

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Abb. 7: Röntgenaufnahmen
Kreuzbein
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Hier fehlt etwas – Das rechte Skelett unterscheidet sich von dem linken durch 10 fehlende Knochen! Finde heraus, welche das sind! Dann schreibe die fehlenden Knochen der Reihe nach von oben nach unten auf!

Bemale die einzelnen Abschnitte des Skeletts in der linken Skizze mit folgenden Farben!

Kopfskelett Rumpfskelett Wirbelsäule Gliedmaßen

Zeichne auch die Bandscheiben, die zwischen den Wirbeln liegen, ein!

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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

In welchem Bild eines Bildpaares wird die Wirbelsäule geschont? Kreuze an! Tipp: Die Buchstaben ergeben ein Lösungswort, das du in diesem Kapitel kennengelernt hast.

LÖSUNGSWORT:

Begründe nun gegenüber deiner Sitznachbarin/deinem Sitznachbarn, warum die andere Abbildung ein falsches Verhalten darstellt!

Protokoll – Haltung! Erstelle ein Protokoll, indem du der Anleitung folgst!

a) Deine Schultasche sollte nicht schwerer sein, als ein Zehntel deines Körpergewichts. Errechne dieses Gewicht, indem du dein Körpergewicht durch 10 dividierst.

b) Wiege nun deine Schultasche!

c) Kontrolliere deine Schultasche! Was brauchst du für den Tag nicht? Nimm es aus der Tasche und wiege deine Tasche nochmals!

Tag Gewicht vor der Gewicht nach der Kontrolle Kontrolle

Überlege, was du zukünftig beachten sollst!

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Mo Di Mi Do Fr : 10 = __________
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2. GELENKE UND MUSKULATUR

Die Gelenke

Überall, wo Knochen miteinander verbunden sind und diese Verbindungen beweglich sein müssen, haben wir Gelenke. Gelenke sind nach einem bestimmten Bauplan gebaut.

Ein Knochen endet mit dem Gelenkskopf. Beide Enden der Knochen sind mit einer Schicht aus Knorpel überzogen. Sie verhindert, dass die Knochen aneinander reiben. Dazwischen befindet sich Gelenksschmiere. Die Gelenkskapsel, eine feste Haut, umgibt die beiden Knochen. Zusätzlich halten Bänder das Gelenk zusammen.

Je nachdem, welche Aufgabe ein Gelenk hat, gibt es verschiedene Typen von Gelenken.

KUGELGELENK:

Das Schultergelenk ist ein Kugelgelenk. Mit den Oberarmen können wir kreisende Bewegungen machen.

EIGELENK:

Das Gelenk zwischen Speiche und Handwurzelknochen ist das Handgelenk. Es ist ein Eigelenk. Damit können wir unsere Hand bewegen.

SATTELGELENK:

Das Daumengelenk ist ein Sattelgelenk.

Durch dieses Gelenk kann der Daumen allen anderen Fingern gegenübergestellt werden. Deshalb können wir besonders gut greifen und Dinge in der Hand halten.

Gelenksspalt

Muskel

Gelenkskopf

Gelenkskapsel

Aufbau eines Gelenks Obwohl die Gelenke verschieden ausschauen und arbeiten, haben sie doch einen gemeinsamen Grundbauplan, den du an dieser Abbildung eines Gelenks erkennen kannst.

Gelenksschmiere

Gelenksknorpel

Gelenkspfanne

Abb. 1: Längsschnitt durch ein Gelenk

Abb.

Stelle dir vor, du möchtest beim Völkerball den Ball werfen! Führe diese Bewegung aus! Beobachte dich selbst und erkläre, welche Gelenke du bewegst!

Betrachte nun die Gelenkstypen! Erkläre, welche Bewegungen wir aufgrund des Aufbaus jedes Gelenks durchführen können!

SCHARNIERGELENK:

Der Ellbogen ist ein Scharniergelenk, daher können wir unsere Unterarme beugen und strecken.

Jedes Gelenk ist so aufgebaut, dass es eine ganz bestimmte Bewegung ausführen kann. Wird durch eine äußere Kraft ein Körperteil in eine falsche Richtung bewegt, kann es zu Verletzungen an einem Gelenk führen.

Recherchiere mit : Welche Gelenksverletzungen und Erkrankungen gibt es?

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Abb. 2: verschiedene Typen von Gelenken M3
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Die Muskulatur

In deinem Körper gibt es mehr als 600 verschiedene Muskeln Diese Muskeln brauchen Energie. Das Blut versorgt die Muskeln dazu mit den nötigen Stoffen. Ohne unsere Muskeln könnten wir unsere Gelenke nicht bewegen. Wenn wir gehen, laufen oder springen, arbeiten viele Muskelgruppen zusammen. Man unterscheidet:

Eingeweide, die: alle im Inneren des Körpers liegenden Organe

Muskelkater, der: kleine Risse in den Muskelfasern, die durch Überanstrengung untrainierter Muskeln entstehen

Wie werden Muskeln gesteuert?

Vom Gehirn kommen über die Nerven Signale zu den Muskeln. Diese bewirken eine Bewegung. Bei willkürlichen Muskeln triffst du bewusst eine Entscheidung, einen Muskel zu bewegen. Bei unwillkürlichen Muskeln kannst du die Signale, die dein Gehirn aussendet, nicht beeinflussen.

Muskelfaser

Sehne Muskel

Abb. 3: Aufbau eines Skelettmuskels

Willkürliche Muskeln: D Skelettmuskeln

Diese kannst du mit deinem Willen steuern.

Unwillkürliche Muskeln: D Eingeweidemuskeln

Diese kannst du NICHT mit deinem Willen steuern.

Willkürliche Muskeln sind alle Skelettmuskeln. Skelettmuskeln sind sehr kräftig. Sie werden aber bei ihrer Arbeit schneller müde und brauchen immer wieder eine Erholungspause. Denke nur daran, wie müde du nach einem schnellen Lauf bist! Wenn du deine Muskeln zu stark anstrengst, kann es sein, dass sie dir am nächsten Tag weh tun. Du hast dann einen Muskelkater.

Muskeln arbeiten paarweise zusammen

Beim Beugen und Strecken des Armes arbeiten immer zwei Muskeln zusammen. Du kannst deinen Muskeln bei ihrer Arbeit zusehen:

A. Ziehe den Unterarm zu deinem Oberarm! Nun kannst du beobachten, wie der vordere Oberarmmuskel dicker wird. Er hat sich zusammengezogen. Man nennt diesen Muskel den Beuger (Bizeps)

Armbeuger

B. Wenn du den Arm wieder ausstreckst, wird der hintere Muskel des Oberarms dicker. Diesen nennt man den Strecker (Trizeps)

Armbeuger

Muskelfaserbündel Armstrecker

Stell dich hinter einen Tisch! Drück mit deinen Handflächen auf die Tischplatte! Du spürst...

den Bizeps. den Trizeps.

Greif nun unter die Tischplatte und ziehe nach oben! Du spürst...

den Bizeps. den Trizeps.

Beugen: Der Armbeuger wird kürzer, der Unterarm wird gehoben.

Strecken: der Armbeuger wird dadurch gestreckt.

So arbeiten Muskeln immer paarweise zusammen. Nun hast du eine willkürliche Bewegung gemacht. Unwillkürliche Muskeln sind die Eingeweidemuskeln. Diese können wir nicht mit unserem Willen beeinflussen. Sie drücken z. B. den Speisebrei von einem Darmabschnitt in den nächsten. Auch arbeiten sie langsam und werden nicht müde.

Ein besonderer Muskel ist der Herzmuskel. Bei jedem Herzschlag zieht er sich zusammen und macht gleich anschließend eine kleine Pause. Und dies alles ohne deinen Willen.

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Armbeuger Armstrecker Armstrecker
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Beuger Strecker
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Bewege dich täglich

Dir ist jetzt sicherlich klargeworden, dass Bewegung für dich sehr wichtig ist. Am besten ist es, wenn du dich täglich bewegst. Dabei entscheidest du selbst, ob du Sport alleine oder mit Freundinnen und Freunden ausübst. Wenn du dich bewegst, achte auf

Folgendes:

Gibt an, wie sehr du dich bei einer Übung anstrengst: Wie schnell bewegst du dich dabei?

Wie oft wiederholst du eine bestimmte Übung?

Häufigkeit der Belastung: Wie oft bewegst du dich pro Woche? Summe der täglichen Bewegungszeiten: Wie viel ergibt das an Bewegungszeit pro Woche?

Abb. 4: Analysiere die Abbildung und zähle auf, welche Sportarten welche Fähigkeiten trainieren!

Erstelle einen Plan, in dem du eine Woche lang täglich notierst, wann du dich sportlich betätigst! Welche Betätigung machst du täglich? Wo hast du die Möglichkeit, dich zu bewegen?

Wieviel Zeit am Tag verbringst du sitzend? Werte dann aus, welche Fähigkeiten du trainierst! Ziehe deine Schlüsse und überlege, welche Bereiche du mehr beachten solltest!

Abb. 4: Bewegungsscheibe; Sie zeigt dir viel mehr Möglichkeiten neben Fußballspielen oder Radfahren.

So schätze ich mich nach dem Abschnitt DER MENSCH – BEWEGUNG selbst ein: Kreuze jenen Daumen an, der für dich am ehesten zutreffend ist!

Ich kann…

...unterschiedliche Knochen benennen und ihre Lage im Körper bestimmen.

...Typen von Gelenken und ihre Funktionsweise beschreiben.

...willkürliche und unwillkürliche Muskeln vergleichen.

...Zusammenhänge bei einem Bewegungsablauf erklären.

...Maßnahmen zur Vorbeugung von Haltungsschäden begründen.

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CHECK
KOMPETENZ
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ANSTRENGUNGSGRAD

3. ISS DICH GESUND!

Interpretiere das Sprichwort!

Was bedeutet es?

Kohlenhydrate

Unser Körper braucht Nährstoffe. Sie werden in Form von Speisen und Getränken eingenommen und durch die Verdauung für unseren Körper aufbereitet. Das ist ein wichtiger Vorgang, der uns das Leben, die Bewegung und das Denken ermöglicht.

Es gibt drei verschiedene Nährstoffgruppen: Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette

Sie machen einen Großteil unserer Nahrung aus. Sie liefern dir Energie für die Körperwärme und die Bewegung. Zu den Kohlenhydraten gehören Zucker und Stärke. Sie sind z. B. in Äpfeln, Karotten, Kartoffeln, Reis, Teigwaren oder Brot enthalten.

Eiweiße (Proteine)

Du brauchst sie für den Aufbau und das Wachstum deines Körpers, weil auch dein Körper aus Proteinen besteht. Sie kommen z. B. in Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten, Hülsenfrüchten, Kohlgemüsen, Kraut oder im Getreide vor.

Was ist der Stoffwechsel?

Aufnahme, Transport und chemische Umwandlung von Stoffen in einem Lebewesen und die Abgabe von nicht verwertbaren Stoffen; die chemische Umwandlung erfolgt mit Hilfe eigener „Werkzeuge“, die man Enzyme nennt.

Nenne Lebensmittel, die viele Ballaststoffe enthalten!

Fette

Diese „Kraftspender“ liefern doppelt so viel Energie wie die gleiche Menge an Kohlenhydraten. Es gibt pflanzliche Fette wie Oliven- oder Maiskeimöl und tierische Fette wie Butter oder Schmalz. Fette sind wichtig für die Aufnahme einiger Vitamine. Fette, die in deinem Körper unter der Haut gespeichert sind, schützen dich vor Druck und Kälte von außen.

Neben der Nahrung mit verschiedenen Nährstoffen benötigt dein Körper auch Wasser und Ballaststoffe.

BALLASTSTOFFE:

Das sind unverdauliche Faserbestandteile von Pflanzen. Sie regen die Darmtätigkeit an. Du findest sie in Vollkornprodukten.

FLÜSSIGKEIT: Dein Körper braucht 2 bis 3 Liter Wasser pro Tag.

In geringen Mengen brauchst du auch noch andere Nahrungsbestandteile

1. VITAMINE: Sie sind wichtig für den Stoffwechsel. Sie stärken auch das Abwehrsystem deines Körpers.

2. MINERALSALZE:

Sie sind Bausteine z. B. der Knochen und regeln wichtige Vorgänge in deinem Körper.

3. SPURENELEMENTE:

Sie sind chemische Elemente, die dein Körper in geringen Mengen benötigt.

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Du
bist, was du isst!
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Die ausgewogene Ernährung

Nahrungsmittel, die du täglich aufnimmst, versorgen den Körper mit wichtigen Nährstoffen. Sie sind in unterschiedlichen Mengen in den Lebensmitteln enthalten.

Der Ernährungskreis gibt Auskunft, wie sich eine ausgewogene Ernährung mit allen notwendigen Nährstoffen zusammensetzt. Er zeigt dir auch, von welchen Lebensmitteln du viel und von welchen du weniger essen solltest. Daneben ist es auch sehr wichtig, genug zu trinken, und zwar am besten Wasser oder ungezuckerten Tee.

Abb. 1: Nimm Stellung zu dem Foto! Was drückt es aus? Begründe auch deine Meinung!

Eine ausgewogene Ernährung setzt sich zusammen aus:

Getreideprodukte – vor allem Vollkornprodukte

Gemüse und Salat

Obst

Milchprodukte

Fleisch, Fisch und Eier

Fette und Öle

Getränke (ohne Zuckerzusatz)

Abb. 2: Ernährungskreis

Durch eine unausgewogene Ernährung kannst du krank werden. Falsche Ernährungsgewohnheiten beginnen meist in der Kindheit. Zu viel Zucker, Fette, Salz und Fleisch sind die Ursache für unterschiedliche Erkrankungen. Daneben werden gesunde Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte, Nüsse, Samen und Gemüse zu wenig gegessen.

Du solltest mehrere Mahlzeiten über den Tag verteilt essen.

Abb. 2: Vergleiche deine Lieblingsgerichte mit der Abbildung! Welche Nährstoffe sind enthalten? Was solltest du häufiger essen, was selten?

Abb. 3: Begründe, warum du mehrere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu dir nehmen solltest!

Protokolliere deine Essensgewohnheiten!

– Notiere mehrere Tage hintereinander, was du isst und trinkst!

– Schreib auch die Tageszeiten dazu, wann du isst!

– Überprüfe, ob du dich ausgewogen ernährst!

Nimm Stellung zu deiner eigenen Ernährungsweise!

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Abb. 3: Leistungskurve Abb. 1: ungesundes Essen
† † † †
6 Uhr 9 Uhr 12 Uhr 15 Uhr 18 Uhr 21 Uhr 24 Uhr 3 Uhr 6 Uhr Jause Jause Frühstück Mittagessen Abendessen Erholungsphase ohne Zwischenmahlzeit mit Zwischenmahlzeit LeistungskurveOlympe
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Ernährungskulturen – Lies zunächst unten nach, wie die Zusammensetzung der Ernährung bei uns und in Japan dargestellt wird! Dann gib an, auf welche Ernährung die jeweiligen Aussagen zutreffen! Achtung: Manche Aussagen treffen auf beide zu!

Die bei uns üblichere Pyramide besteht aus mehreren Ebenen. Je weiter oben in der Pyramide ein Lebensmittel zu finden ist, desto weniger sollte davon gegessen werden.

Obst kommt nur selten auf den Tisch.

Wasser ist besonders wichtig.

In Japan wird Ernährung in Form eines Kreisels dargestellt. In ihm wird auch die körperliche Bewegung dargestellt. Eine Figur läuft um ein Wasserglas.

Suppen haben bei der Ernährung eine große Bedeutung. Die Ernährung besteht zum Großteil aus Reis und anderen Getreideprodukten.

Es werden nur sehr wenige Milchprodukte gegessen.

Gemüse stellt einen wichtigen Bestandteil der Ernährung dar.

Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Welcher Ernährungsweise ähnelt die Zusammensetzung deiner eigenen Nahrung?

Schreibe diese Sätze richtig fertig! Verwende dazu die Satzteile aus dem gelben Kästchen!

Spurenelemente benötigt mein Körper

Ballaststoffe benötigt mein Körper

Ich brauche 2 bis 3 Liter

Mineralsalze sind wichtig für den

Ich brauche Vitamine

nur in geringen Mengen © für den Stoffwechsel © Aufbau von Knochen © von Pflanzen © Wasser pro Tag

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Japan Europa
1 2 Olympe Verlag

4. DIE ZÄHNE

Man meint damit, dass Speisen im Mund gut zerkaut und so durch den Speichel bereits verändert werden. Unsere Zähne haben die Aufgabe, die Speisen zu zerkleinern.

Kannst du dich an deine Volksschulzeit erinnern? Im Laufe dieser Zeit sind dir nach und nach Zähne ausgefallen. Dein Dauergebiss ist mit der Zeit gewachsen und hat deine Milchzähne aus dem Kiefer „geschoben“.

Schneidezahn

Eckzahn

Vormahlzahn

Mahlzahn

OBERKIEFER

Milchgebiss:

Kleine Kinder haben etwa bis zum 7. Lebensjahr ein Milchgebiss mit 20 Zähnen.

Abb. 1: Milchgebiss und bleibendes Gebiss

bleibendes Gebiss:

Das bleibende Gebiss eines Erwachsenen nennt man Dauergebiss. Es besteht aus 32 Zähen.

Der Aufbau eines Zahnes

Die Verdauung beginnt im Mund!

Erkläre, was das Sprichwort bedeutet!

Abb. 1: Sieh dir die Abbildung genau an! Welche Unterschiede gibt es?

Taste über deine Zähne und beschreibe die Zahnarten!

Was spürst du?

Welche Zähne hast du bereits?

Welche fehlen dir?

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Schneidezahn

Die Zähne haben unterschiedliche Aufgaben: Mit den Schneidezähnen kannst du Stücke abbeißen, mit den Eckzähnen harte Stücke durchtrennen und mit den Vormahl- und den Mahlzähnen zerkleinerst du dein Essen.

Eckzahn

Vormahlzahn

Jeder Zahn hat 3 Hauptabschnitte: Krone, Hals und Wurzel

Zahnschmelz

Krone

Hals

Zahnfleisch

Wurzel

Mahlzahn

Der Zahnschmelz ist ein harter Überzug über dem Zahnbein.

Die Wurzel ist fest im Kieferknochen verankert.

Das Zahnfleisch bedeckt den Kieferknochen und umgibt den Zahnhals.

Zahnhöhle

Kieferknochen

Blutgefäße

Nerven

Durch die Spitze der Wurzel gelangen Nerven und Blutgefäße in die Zahnhöhle.

Abb. 3: Aufbau eines Zahnes

Zahnwurzel

Kieferknochen

Abb. 2: Zahnarten

Abb. 2: Vergleiche die Zahnarten mit Werkzeugen!

Welcher Zahn entspricht welchem Werkzeug? Welche Aufgabe wird jeweils erfüllt?

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Olympe

Abb. 4: Karies

Säure, die: chemische Verbindung, die einen mehr oder weniger sauren Geschmack hat

Begründe, warum man auch Milchzähne vor Karies schützen sollte!

Karies – eine weit verbreitete Zahnerkrankung

Der Zahnschmelz ist das härteste Material, das der Körper bilden kann. Er umgibt den Zahn, damit er geschützt ist. Auf dem Zahnschmelz kann sich Zahnbelag bilden. Er entsteht durch Nahrungsreste und Bakterien, die in dem Zahnbelag leben.

Einige dieser Bakterien können aber dem Zahnschmelz schaden, wenn sie länger auf dem Zahn bleiben. Karies oder Zahnfäule ist die häufigste Erkrankung der Zähne. Die Bakterien, die sie verursachen, ernähren sich vor allem von Zucker aus der Nahrung.

Dabei bilden sie Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Je länger diese Säuren einwirken, desto schneller bildet sich ein Loch im Zahn . Wenn das Loch bis zur Zahnhöhle reicht, liegen die Nerven frei. Es kommt zu Schmerzen, die sehr heftig sein können.

Wenn du noch einen ausgefallenen

Milchzahn hast, führe folgendes Experiment durch: Lege ihn in ein Glas Wasser! Gib je drei Löffel Zucker und Zitronensaft dazu und beobachte deinen Zahn eine Woche lang! Dann beschreibe, wie sich der Zahn verändert hat!

Auch Milchzähne können von Karies befallen sein. Vor allem süße Getränke wie Limonaden oder Säfte und Speisen, die viel Zucker enthalten, bleiben zwischen den Zähnen hängen. Darum ist es wichtig, die Zähne regelmäßig zu putzen.

Karies muss man behandeln, sonst schreitet die Krankheit immer weiter fort. Auch wenn du keine Schmerzen hast, solltest du deine Zähne von einer Zahnärztin oder einem Zahnarzt regelmäßig kontrollieren lassen. Sie oder er erkennt nicht nur Löcher in den Zähnen, sondern auch Fehlstellungen.

Zahnfleischentzündung

Bakterien können auch dazu führen, dass sich das Zahnfleisch entzündet. Es wird dunkler und beginnt zu bluten. Das Zahnfleisch bildet sich mit der Zeit zurück und auch der Kieferknochen wird angegriffen.

2x täglich Zähne putzen

2x jährlich zum Zahnarzt gehen

So bleiben deine „bleibenden“ Zähne auch wirklich lange bei dir!

Abb. 7: Verlauf einer Zahnfleischentzündung

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Abb. 5: Entstehung von Karies
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Abb. 6: Naschen

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Wie ist ein Zahn aufgebaut? Ordne die Begriffe richtig zu!

Wie lautete der Spruch? Schreibe ihn auf!

2x täglich

2x jährlich

Welche dieser Zahnarten kommt beim Milchgebiss nicht vor? Male das Kästchen bunt an!

Zähle auf, was Zähnen schadet!

Was ist hier zu sehen? Formuliere eine Bildlegende!

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Schneidezahn Mahlzahn Vormahlzahn Eckzahn
1 2 3 4 5 Abb. 8: Olympe
Kieferknochen © Zahnhöhle © Zahnbein © Zahnschmelz © Zahnfleisch
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5. DIE VERDAUUNG

Erinnere dich: Benenne die Nährstoffgruppen und erläutere, in welchen Nahrungsmitteln sie vorkommen!

Drüsen: Organe, die Sekrete erzeugen; diese sind wichtig für das Funktionieren des Körpers.

Sekret, das: Absonderung aus Drüsen oder Wunden Stärke, die: besteht aus vielen Zuckerbausteinen und kommt in Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Linsen, Bohnen, usw. vor.

Magensäure, die: starke Säure/sehr saure Flüssigkeit im Magen

Krankheitserreger, der: kann Krankheiten verursachen

entziehen: etwas wegnehmen

Abb. 1: Beschreibe mit Hilfe der Abbildung mit eigenen Worten den Weg der Nahrung!

Im Mund beginnt die Verdauung. Hier wird die Nahrung gut zerkaut, wobei sie mit Speichel aus den Speicheldrüsen durchmischt wird, sodass du sie leicht schlucken kannst. Die Umwandlung von Stärke in Zucker beginnt bereits mit dem Vermischen der Nahrung mit Speichel. Die in Zucker umgewandelte Stärke kann dann vom Körper aufgenommen werden.

Der Weg der Nahrung

Von der Speiseröhre in den Magen

Schluckst du einen Bissen, dann gelangt er durch die Speiseröhre in den Magen

Im Magen werden für die Verdauung wichtige Stoffe wie die Magensäure gebildet. Durch sie werden aufgenommene Krankheitserreger vernichtet. Außerdem wird hier die Zerlegung von Eiweißen eingeleitet.

Vom Magen in den Dünndarm

Geht das – Kopfstand und dabei trinken?

Auch wenn du einen Kopfstand machst und dabei trinkst, drückt die Speiseröhre die Flüssigkeit in den Magen.

Man nennt diese Bewegung Peristaltik. Es gibt sie auch im Magen und im Darm.

Durch Zusammenziehen und Erweitern des Magens wird der Speisebrei durchmischt und zum Magenausgang (Pförtner) geschoben. Von dort gelangt der Speisebrei in kleinen Portionen in den Dünndarm.

Abb. 1: Organe des Verdauungssystems

Im ersten Abschnitt des Dünndarms kommen zum Speisebrei einerseits Verdauungssäfte aus der Bauchspeicheldrüse und andererseits die Galle aus der Gallenblase.

Die Galle zerlegt Fett in feine Tröpfchen und ermöglicht dadurch die Fettverdauung. Eiweiße und Kohlenhydrate werden durch Verdauungssäfte fertig verdaut. Die fertig verdauten Stoffe werden noch im Dünndarm zusammen mit den Vitaminen und Mineralsalzen in das Blut abgegeben

Abfallentsorgung und Ausscheidung

Die Reste des Speisebreis gelangen nun in den Dickdarm, wo ihnen Wasser entzogen wird – sie werden eingedickt. Der Anfang des Dickdarms ist der Blinddarm mit dem Wurmfortsatz

Im letzten Abschnitt des Dickdarms, dem Enddarm, wird der Kot gesammelt und durch den After ausgeschieden.

Abb. 2: Kopfstand

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Speiseröhre Speicheldrüsen Magen Bauchspeicheldrüse Dünndarm Enddarm Wurmfortsatz Dickdarm Pförtner Gallenblase Leber
† †
Olympe
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Verdauungstipps

Iss langsam und kaue gut – so unterstützt du die weitere Verdauung!

Iss viel frisches Obst und Gemüse!

Ballaststoffreiche Nahrung unterstützt deine Darmtätigkeit.

Trink viel Wasser!

Entgiftung

Die Speisen und Getränke, die wir zu uns nehmen, und die Luft, die wir atmen, sind lebensnotwendig für uns. Doch bei ihrer Umwandlung im Körper entstehen auch Stoffe, die uns nicht guttun. Diese und eventuell von außen aufgenommene schädliche Stoffe müssen unschädlich gemacht werden. Der Körper erledigt dies mit Hilfe von fünf Organen:

Die Leber Sie ist die größte Drüse deines Körpers. Die Leber nimmt schädliche Stoffe wie Alkohol auf und wandelt sie um. So werden sie unschädlich gemacht und anschließend mit Hilfe der Nieren als Harn, der auch Urin genannt wird, ausgeschieden. Auch Reste von Medikamenten werden von der Leber abgebaut.

Die Nieren

Auch im Blut sammeln sich Abfallstoffe an, die ausgeschieden werden müssen. Die beiden Nieren filtern die Schadstoffe aus dem Blut, die mit dem Harn als Harnstoff ausgeschieden werden. Von den Nieren gelangt der Harn in die Harnblase, wo er gesammelt wird. Ein Muskel steuert das kontrollierte Abführen des Harns durch die Harnröhre.

Die Lunge

Die Schleimschichten und Flimmerhärchen in der Luftröhre und in den Bronchien bringen eingeatmete Fremdstoffe wie Staub oder Rauch in Richtung Mundhöhle. Durch Husten werden sie mit Schleim aus der Lunge entfernt. Beim Ausatmen wird Kohlenstoffdioxid aus dem Körper entfernt.

Der Darm

Über den Darm als Verdauungsorgan hast du schon einiges gelernt. Er ist aber auch sehr wichtig für die Entgiftung, denn durch den Kot werden Stoffe, die der Körper nicht verarbeiten kann, ausgeschieden.

Die Haut

Auch die Schweiß- und Talgdrüsen der Haut geben Abfallprodukte ab. Die Haut ist das größte Entgiftungsorgan. Hautunreinheiten zeigen, dass die Haut ebenfalls Stoffe abgibt.

Begründe mit eigenen Worten, warum diese Tipps deine Verdauung unterstützen!

Iss ein Stück Weißbrot und kaue es lange, ohne zu schlucken! Was kannst du bemerken?

Harn, der/Urin, der: flüssiges Ausscheidungsprodukt

Woraus besteht Urin? Urin besteht aus Wasser und Abfallstoffen wie Harnstoff.

Bliebe der Harnstoff in deinem Körper, würde er dich vergiften.

Medikament, das: Mittel, das gegen eine Krankheit wirkt

Kohlenstoffdioxid, das: farb- und geruchloses Gas, das bei der Umwandlung von Nährstoffen entsteht und das ausgeschieden werden muss

Abb.

DER MENSCH ERNÄHRUNG 27
3: die fünf Entgiftungsorgane
† † Olympe
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Bringe den Text in die richtige Reihenfolge! Nummeriere zuerst von 1 bis 7! Die Buchstaben am Anfang ergeben ein Lösungswort, das in diesem Kapitel wichtig ist!

U. Im Dünndarm werden dann Stoffe an das Blut abgegeben.

A. Im Magen wird die Nahrung für die weitere Verdauung vorbereitet.

G. Durch den Enddarm und den After werden unverdauliche Stoffe ausgeschieden.

N. Die Zähne zerkleinern die Nahrung.

N. Der Rest der Nahrung wird in den Dickdarm befördert.

R. Mit Hilfe der Verdauungssäfte werden die Nahrungsbestandteile für den Körper nutzbar gemacht.

H. Vom Magen gelangt die Nahrung weiter in den Dünndarm.

LÖSUNGSWORT: . . . . . . .

In der Wortschlange haben sich die fünf Entgiftungsorgane unseres Körpers versteckt. Finde sie und male die Buchstaben eines Wortes jeweils in einer Farbe an! Zum Schluss schreibe sie auf!

LEBERSADARMODGLUNGE LEBERSADARMODGLUNGEMASNIERENDASWHAUT

MASNIERENDASWHAUT LEBERSADARMODGLUNGEMASNIERENDASWHAUT

ENTGIFTUNGSORGANE: ________________________________________________________________________

Setze zu jedem Entgiftungsorgan mit Hilfe des Schummelzettels die Nummer des passenden Satzes!

LEBER HAUT

1. Alkohol und Medikamente werden abgebaut.

2. Schadstoffe werden mit Schleim ausgehustet.

3. Sie filtern Giftstoffe aus dem Blut.

4. Mit dem Schweiß werden Schadstoffe ausgeschieden.

5. Mit dem Kot werden nicht verwendete Nahrungsbestandteile abgegeben.

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NIEREN
DARM 28
LUNGE
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2 3

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Lies den Informationstext und beantworte anschließend die Fragen!

Hormone steuern die Nahrungsaufnahme

Wenn der Magen leer ist und nichts zu tun hat, wird von der Magenschleimhaut ein Botenstoff (Hormon) ins Blut abgegeben, der ins Gehirn gelangt. Dort entsteht ein Hungergefühl. Wenn du etwas isst, wird die Magenwand gedehnt. Das führt dazu, dass Signale an das Gehirn abgegeben werden. Im Dünndarm wird zusätzlich überprüft, ob die Nahrung Nährstoffe enthält. In diesem Fall werden weitere Signale an das Gehirn abgegeben. So entsteht dort ein Sättigungsgefühl.

a) Wie bezeichnet man Botenstoffe im Körper?

b) Welches Gefühl bewirkt, dass du etwas essen willst?

c) Welches Gefühl tritt ein, wenn du genug gegessen hast?

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d) Wo entsteht das Hungergefühl?

Ein Erwachsener scheidet an einem Tag ca. 1,5 Liter Flüssigkeit aus. Mehr als einen Liter verlieren wir durch Schwitzen. Auch beim Ausatmen geben wir Wasser in Form von Wasserdampf ab. Gib zwei Möglichkeiten an, wie dieses Wasser aufgenommen wird!

So schätze ich mich nach dem Abschnitt DER MENSCH – ERNÄHRUNG selbst ein: Kreuze jenen Daumen an, der für dich am ehesten zutreffend ist!

Ich kann…

...Bestandteile der Nahrung und ihre Wirkungsweise aufzählen.

...Regeln für eine ausgewogene Ernährung ableiten.

...Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Zähne zusammenstellen.

...Funktion und Lage der einzelnen Verdauungsorgane zusammenfassen.

...Zusammenhänge der fünf Entgiftungsorgane beschreiben.

DER MENSCH ERNÄHRUNG 29
CHECK
KOMPETENZ
4 5Olympe

6. DIE ZEIT DER VERÄNDERUNG

Du hast dich seit deiner Geburt laufend verändert. Aber eine ganz besondere Phase der Veränderung ist die Pubertät. In dieser Zeit reifst du vom Kind zu einem geschlechtsreifen, jungen Menschen. Diese Phase deines Lebens kann für dich ganz schön spannend sein.

Die Pubertät

Stimmbruch, der: Veränderung der Stimmlage bei Burschen

Penis und Hoden, der: männliche Geschlechtsorgane

Ejakulation, die: Samenerguss

Vulvalippen, die: Schamlippen

Es sind Hormone, die in dieser Phase in deinem Körper Veränderungen bewirken und auch deine Gefühle beeinflussen. Durch diese Hormone wächst du schneller und es kommt zu weiteren „Umbauten“ in deinem Körper. Die hormonelle Umstellung bei Mädchen verläuft etwa zwischen dem 10. und dem 18. Lebensjahr. Bei Burschen findet die Umstellung ungefähr zwischen dem 12. und dem 20. Lebensjahr statt.

Welche körperlichen Veränderungen finden statt?

Bei Burschen:

Der Bart beginnt zu wachsen.

Bei Mädchen:

Der Stimmbruch setzt ein. Der Penis und die Hoden werden größer. Es kommt zur ersten Ejakulation.

Bei beiden:

Warum bekommst du Stimmungsschwankungen?

Stimmungsschwankungen sind zwar für dich, deine Eltern und auch für deine Freundinnen oder Freunde anstrengend, sie sind aber ganz normal. Deine Freundinnen oder Freunde werden immer wichtiger und du versuchst, dich von deinen Eltern abzugrenzen –auch das ist normal.

Es kann zu Hautunreinheiten (Akne) kommen.

Die Brust und die Vulvalippen beginnen zu wachsen. Die erste Monatsblutung setzt ein. Das Becken beginnt zu wachsen. Es wird breiter.

Dein Körper wächst schnell.

Die Schamhaare und die Körperhaare beginnen zu wachsen. Burschen beginnen sich für Mädchen und Mädchen für Burschen zu interessieren.

DER MENSCH SEXUALITÄT 30
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Die Geschlechtsorgane

Jeder Körperteil wird irgendwie benannt oder bezeichnet, auch deine Geschlechtsorgane. Hab keine Scheu, sie richtig zu benennen.

Spermium, das: männliche Samenzelle

Glied Hoden

Abb. 1: weibliche Geschlechtsorgane

Eierstock

Die männlichen Geschlechtsorgane: Die Geschlechtsorgane des Mannes liegen zum Teil außerhalb der Beckenhöhle. Die Keimdrüsen, in denen die Spermien reifen, heißen Hoden. Sie liegen im Hodensack. Die Spermien wandern durch den Samenleiter zur Vorsteherdrüse (Prostata). Von dort gelangen sie in die Harnsamenröhre, die durch das Glied (den Penis) nach außen führt. Das erste Ausstoßen der Samenflüssigkeit erfolgt häufig im Schlaf – es ist ein natürlicher Vorgang.

Eileiter

Gebärmutter

Scheide

Muttermund

Klitoris Schamlippen

Abb. 3: weibliche Geschlechtsorgane

Der weibliche Zyklus

Die weiblichen Geschlechtsorgane: Der Großteil der Geschlechtsorgane der Frau liegt geschützt in der Beckenhöhle. Im Becken befindet sich rechts und links je ein Eierstock. Von diesen führt jeweils ein Eileiter zur Gebärmutter. Die Öffnung der Gebärmutter zur Scheide wird Muttermund genannt. Die Scheide ist ein muskulöser Schlauch. Sie ist die Verbindung zwischen den inneren und äußeren Geschlechtsorganen. Die Öffnung nach außen liegt geschützt zwischen den Vulvalippen. Diese bilden zusammen mit der Klitoris den sichtbaren Teil der weiblichen Geschlechtsorgane.

Nach dem Reifen der ersten Eizelle hat ein Mädchen die erste Menstruation oder Monatsblutung. Von nun an reift etwa monatlich eine Eizelle heran.

Abb. 2: Spermien eines Mannes (ca. 0,05 mm groß) vor dem Befruchten der Eizelle einer Frau (ca. 0,15 mm groß)

Was geschieht zur Zeit der Menstruation?

Mädchen fühlen sich oft nicht sehr wohl in dieser Zeit und sind sehr empfindsam. Es ist wichtig, die gewohnte Lebensweise einfach beizubehalten, Bewegung und Sport zu betreiben, sich dabei aber nicht zu überanstrengen.

Zyklus, der: Kreislauf

Wie lange dauert der Zyklus?

Der Zyklus kann zwischen 20 und 35 Tage dauern. Im Durchschnitt ist er 28 Tage also etwa einen Monat lang.

1. – 5. Tag Regelblutung 6. – 14. Tag Heranreifen der Eizelle und Aufbau der Gebärmutterschleimhaut; Platzen des Eibläschens; Eileiter nimmt die Eizelle auf.

14. – 16. Tag Eizelle wird durch den Eileiter transportiert. Hier könnte eventuell eine Befruchtung erfolgen.

16. – 28. Tag

Meist findet keine Befruchtung statt. Die Eizelle stirbt ab. Die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen D Regelblutung.

Eizelle, die: weibliche Keimzelle

Befruchtung, die: Vereinigung von Ei- und Samenzelle

Abb. 4: weiblicher Zyklus

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Harnsamenröhre Hodensack Samenleiter Vorsteherdrüse
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Genitalbereich, der: Bereich der Geschlechtsorgane bei einem Mann oder einer Frau Begründe, warum du Körpergerüche als unangenehm empfindest!

Sammelt gemeinsam Möglichkeiten, was man gegen Körpergerüche tun kann!

Vorhaut, die: Haut, welche die Eichel des Penis umgibt

Eichel, die: vorderster Teil des männlichen Glied

Die Körperpflege

Wegen der hormonellen Veränderungen in der Pubertät schwitzt du mehr als vorher. Du solltest deswegen auf einige Grundregeln der Körperpflege achten. Nur wenn dein Körper richtig gepflegt ist, fühlst du dich in deiner Haut wohl!

Tipps

Du solltest dich täglich duschen oder zumindest den Genitalbereich, die Achselhöhlen und die Füße waschen. Das machst du am besten am Morgen, weil du auch nachts schwitzt.

Hautunreinheiten (Pickel) sind normal in dieser Zeit. Du solltest nicht daran herumdrücken, weil sie sich sonst entzünden können. Verwende milde pH-neutrale Waschlotionen.

Wechsle deine Unterwäsche täglich!

Putze mindestens 2 x täglich deine Zähne!

Das Waschen des Genitalbereichs – am besten beim Duschen und mit klarem Wasser – ist vor allem während der Monatsblutung sehr wichtig.

Verwende Binden oder Tampons! Wechsle sie regelmäßig, denn durch den Kontakt mit Luft beginnt das ausgetretene Blut zu riechen! Je nach Stärke der Blutung sollte dies ca. alle 3 bis 8 Stunden geschehen. Bedenke auch, dass eine Entzündung im Scheidenbereich entstehen kann, wenn du den Tampon oder die Binde zu spät wechselst.

Beim Waschen des Penis ist es wichtig, die Vorhaut zurückzuziehen und die Eichel gut zu reinigen. Wenn dein Bartwuchs beginnt, ist vorsichtiges Rasieren angesagt.

Abb. 5: Tampon, Binde und Slipeinlage

Veränderungen in deinem Empfinden und Denken

Die neue körperliche Situation kann dich sehr unsicher machen. Der Umgang mit deinem Körper braucht Zeit. Die Entwicklung verläuft bei jedem unterschiedlich, manchmal schneller, manchmal langsamer. Daher vergleiche dich nicht mit anderen! Sport oder gute Gespräche mit Freundinnen und Freunden aber auch mit Erwachsenen, denen du vertraust, helfen dir dabei, dein Selbstbewusstsein zu entwickeln.

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Sexueller Missbrauch

Liebe, Zärtlichkeit und Sexualität gehören zu einer Partnerschaft dazu. Wenn man aber von älteren Jugendlichen oder Erwachsenen zu Handlungen überredet oder gezwungen wird, die mit Sexualität zu tun haben, so ist das sexueller Missbrauch. Das ist verboten und wird auch bestraft.

Mein Körper gehört mir!

DAS DÜRFEN SIE NICHT!

Nur du darfst über deinen Körper bestimmen!

Sexueller Missbrauch passiert häufig und meist wird das Vertrauen betroffener Mädchen oder Buben ausgenutzt. Wenn du in eine unangenehme Situation gekommen bist oder wenn jemand meint, du solltest ein Geheimnis für dich behalten und du dich nicht wohl fühlst dabei, dann erzähle jemandem, dem du vertraust, was dich bedrückt. Es gibt auch Organisationen, an die du dich wenden kannst.

Außerdem darfst und sollst du immer NEIN sagen, wenn dich jemand auf eine Art und Weise berühren möchte, wie du es nicht willst.

Wer macht so etwas?

Nur selten ist es der böse Fremde, der Kindern oder Jugendlichen Gewalt antut. Die Täterin oder der Täter kommt am häufigsten aus dem Bekanntenkreis oder der Familie. In den meisten Fällen kennt das Kind diese Person und hat Vertrauen zu ihr oder steht zu ihr in einem Abhängigkeitsverhältnis. Die Person verhält sich sonst meist unauffällig, aber im Falle eines sexuellen Übergriffs geht sie rücksichtslos vor. Sie erklärt, das wäre normal und es solle ein Geheimnis bleiben. Das sagt die Täterin oder der Täter, um sich selbst zu schützen. Die Person weiß, dass es verboten ist.

Du bist verwirrt und glaubst, dass du dich geirrt hast.

Du glaubst, dass du selber für die Tat verantwortlich bist.

Dir wird erklärt, dass das Verhalten ganz „normal“ sei.

Wenn du eine der Fragen mit NEIN beantworten kannst, solltest du weder hin- noch mitgehen oder mitmachen.

Habe ich wirklich ein gutes Gefühl?

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Abb. 6: Plakat der Kinderschutzorganisation „Die Möwe“ (Tel.: 01-532 15 15)

Was ist sexueller Missbrauch?

Wenn jemand von dir eine sexuelle Handlung verlangt wie

• Küsse auf den Mund

• Berühren der Geschlechtsorgane

• Zeigen der Geschlechtsorgane

• Betrachten von Bildern von nackten Frauen, Männern oder Kindern usw.

Wo findest du Hilfe?

D Eltern

D Lehrerin/Lehrer

D Schul- oder Hausärztin/-arzt

D Kinder- und Jugendanwaltschaft (Tel: 01-70 77 000)

D Kinderschutzzentren

Wissen meine Eltern, wo ich bin?

Kann ich mir Hilfe holen, wenn ich sie brauche?

D „Rat auf Draht“ – 147 oder www.rataufdraht.at

D Jugendamt

D Kummernummer –Tel: 116 123

Informiere dich über die Online-Beratungsmöglichkeiten von „Die Möwe“ unter https://diemoewe.beranet.info

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!!!
Olympe

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Welche körperlichen Veränderungen finden nur bei Mädchen, nur bei Buben und bei beiden Geschlechtern statt? Notiere sie in die leeren Kästchen!

Erläutere, wie das Heranreifen der Eizelle mit den Veränderungen in der Gebärmutter zusammenhängt!

Die Skizze ist nicht vollständig. Ergänze die fehlenden Begriffe mit Hilfe der Liste!

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© Vorsteherdrüse © Hodensack © Glied © Hoden © Samenleiter 1 2 3 Olympe Verlag
Harnsamenröhre

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Auch bei dieser Skizze fehlt einiges. Ergänze die fehlenden Begriffe mit Hilfe der Liste!

Überlegt zu zweit! Findet für jeden Finger und eventuell auch für die Handfläche eine Situation, in der ihr NEIN sagen dürft und sollt!

Ich sage NEIN!

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Gebärmutter © Eileiter © Eierstock © Scheide © Vulvalippen © Muttermund © Klitoris
STOPP!
5 4 Olympe Verlag

7. SCHWANGERSCHAFT UND GEBURT

Geschlechtsverkehr, der: sexuelle Vereinigung von Mann und Frau

fruchtbare Tage: Zeit zwischen dem 14. und 16. Zyklustag der Frau (bei regelmäßigem Zyklus –28 Tage); der 1. Zyklustag ist der 1. Tag der Regelblutung

Der Geschlechtsverkehr ist im Idealfall für beide Partner mit einem starken Glücks- und Lustgefühl verbunden. Dabei wird das Glied des Mannes in die Scheide der Frau eingeführt. Beim Samenerguss kommt Samenflüssigkeit in die Scheide.

Eileiter Samenzellen

Eitrichter eingenistete Eizelle Eierstock reifes Eibläschen mit Eizelle Gebärmutterschleimhaut

Befruchtung: eine Samenzelle dringt in eine Eizelle ein.

Abb. 2: eindringendes Spermium in die Eizelle der Frau

2. Monat: Der Embryo ist so groß wie ein Daumen und sieht schon wie ein winziger Mensch aus.

Embryo, der: medizinischer Begriff für das Kind im Mutterleib bis zur

10. Schwangerschaftswoche; danach nennt man es Fetus

Analysiere, worauf eine schwangere Frau achten sollte!

Die Spermien können an den fruchtbaren Tagen durch die Gebärmutter zur Eizelle in den Eileiter schwimmen. In dieser Phase kann die reife Eizelle mit einer Samenzelle verschmelzen. Durch den Vorgang der Befruchtung ist ein neues menschliches Leben entstanden. Die befruchtete Eizelle kann nun mit der Gebärmutterschleimhaut verwachsen. Diesen Vorgang nennt man Einnistung

Abb. 1: Phase zwischen 14. und 16. Zyklustag und Befruchtung einer Eizelle

Der Embryo wächst in der Gebärmutter – die Zeit der Schwangerschaft

3. Monat: Der Embryo ist ca. 8 – 9 cm groß. Gesicht, Arme und Beine sind bereits entwickelt. Man nennt ihn jetzt Fetus.

Abb.3: Phasen der embryonalen Entwicklung

5. Monat: Die Mutter kann das Strampeln des Fetus wahrnehmen. Auf dem Kopf beginnen Haare zu wachsen.

Wie wird der Embryo oder Fetus ernährt?

7. Monat: Der Fetus ist vollständig entwickelt. Er muss nur noch wachsen.

9. Monat: Die Entwicklung des Fetus ist abgeschlossen. Die Geburt kündigt sich durch ein Ziehen in der Gebärmutter (Wehen) an. Die Fruchtblase, in der der Fetus herangewachsen ist, platzt und das Fruchtwasser fließt aus.

Der heranwachsende Embryo oder Fetus ist über die Nabelschnur mit dem Mutterkuchen (der Plazenta) verbunden. So wird er mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen und mit Sauerstoff aus dem Blut der Mutter versorgt.

Geburt:

Durch starkes Pressen wird das ca. 50 cm große Baby aus dem Bauch gepresst.

DER MENSCH SEXUALITÄT 36
Olympe
Erfolgreiches Spermium Eizelle
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8. GESCHLECHT UND SEXUALITÄT

Typisch Bursch – typisch Mädchen?

Oft hört man: „Das ist typisch Mädchen“ oder „Das ist ganz normal für einen Burschen“. Aber meint man damit, dass das umgekehrt für einen Burschen oder für ein Mädchen untypisch oder abnormal ist?

Du weißt, dass sich der Körper einer Frau von dem eines Mannes unterscheidet. Aber das heißt nicht, dass ein Geschlecht dem anderen „überlegen“ ist oder dass es „mehr wert“ ist als das andere.

Mädchen und Burschen wählen sehr oft unterschiedliche Lehrberufe. Woher aber kommt diese Verteilung? Gibt es doch typische Männerberufe und typische Frauenberufe?

Bedenke: Unser Verhalten wird stark von unserer Erziehung beeinflusst. Vielleicht kennst du Aussagen wie:

Mädchen tun sowas nicht!

Buben spielen nicht mit Puppen!

Abb. 1 + 2: Begründe, warum es so etwas wie typische Frauenberufe oder typische Männerberufe nicht gibt!

Halbe-Halbe

Laut Gesetz sind Ehepaare in Österreich verpflichtet, die Arbeit im Haushalt gleichmäßig aufzuteilen. Männer haben auch einen Anspruch auf Väterkarenz Außerdem haben sie ein Recht darauf, die ersten vier Wochen zu Hause bei ihrem Kind zu bleiben („Papamonat“).

Buben weinen nicht!

Mädchen müssen sich hübsch anziehen!

Abb. 3: Geschlechterverteilung bei Lehrberufen

Welchen dieser Aussagen kannst du zustimmen und welchen nicht? Begründe deine Entscheidung!

Je öfter wir solche Dinge hören, desto stärker sind wir davon überzeugt, dass sie stimmen. So beeinflusst unsere Erziehung unsere Berufswahl und unser ganzes Leben. Tatsächlich gibt es aber keinen Grund, warum ein Mädchen kein Auto reparieren oder ein Bursch keine Haare föhnen sollte.

Einen wesentlichen Unterschied zwischen Frauen und Männern gibt es jedoch: Nur Frauen können Kinder bekommen. Früher musste eine Frau nach der Geburt zu Hause beim Kind bleiben, solange es gestillt wurde, während der Mann arbeiten gegangen ist. Moderne Paare teilen sich die Kindererziehung und die Arbeit im Haushalt. So können beide ihren Beruf weiter ausüben.

Abb. 3: Interpretiere die Grafik mit Hilfe von (S. 102)!

M5

Karenz, die: Zeit, in der man nicht arbeiten muss

stillen: ein Baby mit Muttermilch füttern

Erörtere, was es für die berufliche Zukunft einer Frau bedeutet, wenn sie eine längere Zeit nicht arbeiten kann!

Abb. 4: Mutter mit Baby

DER MENSCH SEXUALITÄT 37
Abb. 1: Friseur: ein typischer Männerberuf? Abb. 2: Automechanikerin: ein typischer Frauenberuf?
† †
Lehrabschlüsse, 2020 (Auswahl) Mädchen Burschen
Einzelhandel Bürokaufmann/frau Kraftfahrzeugtechnik Elektrotechnik 1 616 694 1 612 2 229 3 057 2 531 62 102 Olympe Verlag
Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Schulstatistik 2019/20

Wie stehst du zu Menschen, die „anders“ sind? Überlege zuerst, wie du zu dieser Einstellung kommst und begründe sie dann!

Abb. 7: mit „Ampelpärchen“ soll auf die sexuelle Vielfalt hingewiesen werden

diskriminieren: benachteiligen

Was ist „divers“?

Neben „männlich“ und „weiblich“ kann in Dokumenten auch „divers“ als dritte Möglichkeit eingetragen werden. Dies geschieht, wenn die Geschlechtszugehörigkeit nicht eindeutig ist.

An wen würdest du dich wenden? Überlege dir gut, wen du in so einem Fall um Hilfe bitten würdest! www.rataufdraht.at

Sexuelle Ausrichtung

Mit der Pubertät beginnen Mädchen sich für Burschen zu interessieren und umgekehrt. Menschen, die sich für das jeweils andere Geschlecht interessieren, nennt man heterosexuell.

Aber Menschen sind viel bunter. Viele Menschen fühlen sich zum eigenen Geschlecht hingezogen: Mädchen zu Mädchen oder Burschen zu Burschen. Manche Menschen können oder wollen sich auch nicht auf ein Geschlecht festlegen lassen. Sie fühlen sich z. B. als Frau, obwohl sie in einem männlichen Körper stecken.

Menschen, die eine andere sexuelle Orientierung haben, sind deshalb nicht „anders“. Es gibt keinen Grund, sie anders zu behandeln als andere. Menschen werden ja auch nicht „anders“ behandelt, nur weil sie sich nicht für hübsche Kleider oder für Fußball interessiert.

Fühlst

du dich wohl?

Menschen, die anders sind, wurden und werden immer wieder diskriminiert. Sie wurden früher von vielen gesellschaftlichen Bereichen ausgeschlossen und hatten auch vor Gesetz weniger Rechte als „normale“ Menschen. Heute gibt es Gesetze in Österreich und in der EU, die diese Diskriminierung verhindern und für eine Gleichstellung aller Menschen sorgen sollen.

Die Pubertät ist eine wichtige Zeit. Du lernst dich selbst besser kennen und machst dir auch Gedanken um deine Sexualität.

Hab keine Angst davor!

Olympe Verlag

Finde deine sexuelle Orientierung selbst heraus. Wenn du dabei unsicher bist, sprich mit jemandem darüber, dem du vertraust: mit deinen Eltern oder mit anderen Verwandten, mit deiner besten Freundin oder mit deinem besten Freund. Du kannst auch mit einer Ärztin oder mit einem Arzt sprechen. Auch Beratungsstellen wie „Rat auf Draht“ können dir helfen.

DER MENSCH SEXUALITÄT 38
† †
Abb. 8: Plakat der Stadt Wien gegen Diskriminierung (2022) Abb. 6: bunter „Regenbogenzebrastreifen“ in Wien als Zeichen der sexuellen Vielfalt Abb. 5: heterosexuelles Paar

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Rollenbilder – Lies zunächst den Informationstext über Rollenbilder! Dann führe die angegebenen Aufgaben aus!

Die meisten Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen, was sie von einem Burschen bzw. Mann oder von einem Mädchen bzw. einer Frau erwarten. Diese Vorstellungen über die Geschlechter wurden in letzter Zeit viel unter dem Begriff „Rollenbilder“ diskutiert.

a) Was schätzt du, passt auf wen? Kreise mit der entsprechenden Farbe ein!

bzw.: beziehungsweise

trifft auf Frauen zu trifft auf Männer zu trifft auf beide zu

b) Vergleiche mit einer Mitschülerin oder mit einem Mitschüler, was ihr jeweils wie markiert habt! Gibt es viele Unterschiede oder hattet ihr ähnliche Vorstellungen?

c) Finde mindestens zwei Vor- und Nachteile von Rollenbildern! Trage sie in diese Tabelle ein!

DER MENSCH SEXUALITÄT 39
Vorteile Nachteile
groß fleißig dünn naiv
stark schlau coolgroßzügigschön gefühlvoll
nachtragend neugierig liebevoll mutig gesellig brav lustig
gerecht aggressiv sportlichlaut
1
INFO
Olympe Verlag

So schätze ich mich nach dem Abschnitt DER MENSCH – SEXUALITÄT selbst ein: Kreuze jenen Daumen an, der für dich am ehesten zutreffend ist!

Ich kann…

…erklären, wie sich mein Körper während der Pubertät verändern wird.

…den Aufbau und die Funktion der menschlichen Geschlechtsorgane beschreiben.

…den Ablauf des weiblichen Zyklus nachvollziehen.

…Tipps für Hygiene und Körperpflege umsetzen.

…verschiedene Formen von sexuellem Missbrauch erkennen.

...Möglichkeiten nennen, an wen man sich bei sexuellem Missbrauch wenden kann.

…die Entwicklung eines Kindes während der Schwangerschaft beschreiben.

…Vorurteile, die männliche oder weibliche Berufe betreffen, erkennen.

…erklären, wie unsere Erziehung unser Verhalten beeinflusst.

Verlag

…beschreiben, welche sexuelle Ausrichtungen es gibt.

Um deine Kompetenzen noch mehr zu steigern, hier unsere Buchtipps NUR für dich:

Buchtipps

Wissen. Mensch: Der Körper in spektakulären Bildern (Dorling Kindersley Verlag, 2018).

Enzyklopädie des menschlichen

Körpers: Wunderwerk der Natur: National Geographic Kids (Edizioni White Star, 2021).

Jan Paul Schutten: Der Mensch: Oder das Wunder unseres Körpers und seiner Billionen Bewohner (Gerstenberg Verlag, 2016).

Sabine Thor-

Wiedemann:

Wachsen und erwachsen werden: Das Aufklärungsbuch für Kinder (Ravensburger Verlag, 2004).

DER MENSCH SEXUALITÄT 40
KOMPETENZ
CHECK
Olympe

Alles Leben ist Bewegung!

Schon Leonardo da Vinci stellte vor ca. 500 Jahren fest: „Bewegung ist die Ursache des Lebens!“ Auch heute weiß man, dass durch Bewegung und Sport der Körper besser funktioniert. Bewegung wird durch Muskeln ermöglicht, von denen der menschliche Körper über 600 besitzt. Sie machen beinahe die Hälfte des Körpergewichts aus.

Neuigkeiten aus dem Inneren deines Körpers

• Die Leber ist mit ca. 1,4 kg ein großes Organ deines Verdauungssystems. Sie filtert viele Gifte aus dem Blut, solche die im Körper selbst entstehen, aber auch einige, die von außen zugeführt werden.

• Bei einem neugeborenen Baby ist die Lunge rosafarben. Je älter ein Mensch wird, desto dunkler wird seine Lunge.

• An einem Tag atmet ein Mensch im Durchschnitt 24 000-mal. Das sind in 70 Jahren ungefähr 600 Millionen Atemzüge.

Fragen an Dr. DUNDA

Marco (11 Jahre): Unreine Haut durch Schokolade – stimmt das?

Dr. DUNDA: Keine Sorge, dass man durch das Essen von Schokolade Pickel bekommen kann, ist nicht bewiesen. Vielmehr führt die Hormonveränderung während der Pubertät dazu, dass die Haut mehr Talg produziert. Sollten beim Essen von Schokolade wirklich die Pickel sprießen, ist dies eher auf eine Allergie oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zurückzuführen.

Haltungsschäden vorbeugen –Wie geht das?

• Schultaschen immer am Rücken tragen

• körpergerecht gebaute Sitzmöbel verwenden

• Bei Fußschäden (Hohlfuß, Plattfuß) Einlagen tragen und Heil- und Fußgymnastik betreiben

• Schwimmen ist die beste Methode, um all deine Muskeln zu lockern und zu trainieren. Vor allem das Kraulen verbessert deine Körperhaltung.

• Regelmäßige Bewegung macht dich fit.

Ich drück dir die Daumen!

Warum soll ausgerechnet das Daumendrücken Glück bringen und nicht das Drücken des Zeige- oder Ringfingers? Schon die Germanen (die Vorfahren der Deutschen) glaubten, dass der Daumen ein Glücksfinger wäre. Ihm wurde eine übernatürliche Kraft zugeschrieben. So sollte er vor schlechten Träumen schützen. Außerdem war der Daumen ein Symbol für einen Kobold. Halten die anderen Finger den Daumen fest, wird auch der Kobold festgehalten, sodass er nichts mehr anstellen kann.

Unglaublich, aber wahr!

Im Laufe seines Lebens...

2 lässt der Mensch etwa 40 000 Liter Harn. 2 verbringt er über 6 Monate auf dem WC. 2 ist er 3,5 Jahre mit Essen beschäftigt.

Stell dir vor…

R Dein Gedächtnis enthält tausendmal mehr Informationen als ein zwanzigbändiges Lexikon.

R Außer dem Menschen können sich nur wenige Tiere selbst im Spiegel erkennen. Diese Tiere sind Menschenaffen, Delfine, asiatische Elefanten, Elstern und Schweine.

R Ab dem 20. Lebensjahr schrumpft das Gehirn. Es verliert tausende Zellen pro Jahr.

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REPORT
Mensch
Olympe
Verlag

1. LEBENSRÄUME IN DEINER UMGEBUNG

Beschaffenheit, die: woraus sich etwas zusammensetzt; woraus es gemacht ist

Vergleiche die Umweltbedingungen in den Lebensräumen

„Wüste“ und „Gebirge“! Worin unterscheiden sie sich? Was haben sie gemeinsam?

Garten und Naturgarten

In einem Naturgarten ist der Einfluss des Menschen geringer. Es werden vor allem heimische Pflanzen eingesetzt. Das Gras wird nicht so häufig gemäht, damit kleinere Tiere und Insekten sich ansiedeln können.

Überall, wo du hinsiehst, findest du Leben. Du siehst Vögel über die Häuser fliegen, du siehst Gras am Spielplatz und du siehst Gelsen, die sich in dein Zimmer verirrt haben. Man kann auch sagen: Egal, wo du hinsiehst, du siehst einen „Lebensraum“. Aber was genau ist ein Lebensraum?

Ein Lebensraum ist ein Bereich, in dem bestimmte Umweltbedingungen herrschen und in dem bestimmte Tiere und Pflanze vorkommen. Die Tiere und Pflanzen sind an ihren Lebensraum gut angepasst. Die Umweltbedingungen sind beispielsweise die durchschnittliche Temperatur, die Niederschlagsmenge, der Wind oder die Beschaffenheit des Bodens. Die Lebewesen in diesem Lebensraum können dort leben. Sie finden Nahrung und können sich vor Feinden schützen. Sie können sich dort auch vermehren und auch ihre Nachkommen können sich dort entwickeln. Die Tiere und Pflanzen, die gemeinsam in einem Lebensraum vorkommen, nennt man Lebensgemeinschaft.

Die Lebensräume unterscheiden sich aber voneinander, da die Umweltbedingungen sehr unterschiedlich sein können.

Der Lebensraum Garten

Der Garten ist ein künstlicher Lebensraum, der vom Menschen gestaltet wird. Pflanzen wie Gräser, Bäume, Büsche und Blumen werden gezielt angeordnet. Der Garten wird bei Trockenheit bewässert und durch das Anlegen von Wegen und Mauern sowie durch das Anpflanzen von schattenspendenden Bäumen werden auch die Umweltbedingungen vom Menschen beeinflusst.

Abb. 1: Garten mit einigen typischen Tieren

Abb. 1 + 2:

Vergleiche die beiden Gärten und beschreibe die Unterschiede!

Olympe Verlag

Der Mensch legt fest, welche Pflanzen in dieser Lebensgemeinschaft vorkommen sollen und nimmt Einfluss auf die Umweltbedingungen. Anschließend siedeln sich Tiere in diesem Lebensraum an, für welche die Bedingungen günstig sind.

Die meisten Lebensräume in deiner Umgebung sind vom Menschen beeinflusst. Der Garten ist aber ein Lebensraum, in dem dieser Einfluss besonders stark ist.

LEBEWESEN IN IHREM LEBENSRAUM 42
† †
Amsel Hummel Eichhörnchen Eidechse Ameise Abb. 2: Naturgarten

Der Lebensraum Stadt

Im dicht bebauten Gebiet einer Stadt gibt es zwar nur wenige Pflanzen als Nahrung in den wenigen Grünanlagen und Parks, trotzdem finden viele Tiere hier ein ausreichendes Nahrungsangebot. Durch die Unachtsamkeit des Menschen liegen überall Nahrungsreste und Abfälle. In Gärten, Grünanlagen, aber auch in Mauernischen oder in Kellern finden viele Tiere Schutz vor Feinden.

In Städten gibt es nicht nur Mäuse und Ratten, sondern auch größere Säugetiere wie Marder, Füchse, Dachse und sogar Wildschweine. Die meisten dieser Tiere bekommt man aber selten zu sehen, da sie vor allem in der Nacht aktiv sind. In diesem Lebensraum findet man viele Vögel wie Tauben, aber auch deren natürliche Feinde wie etwa Falken.

Tiere, welche die Nähe des Menschen suchen, um die Vorteile des Lebensraum Stadt zu nutzen, nennt man Kulturfolger.

Der Lebensraum Wald

Die Waldflächen in Österreich sind sehr groß. Je nach den klimatischen und geografischen Gegebenheiten gibt es zahlreiche unterschiedliche Typen von Wäldern: Laubwälder, Nadelwälder, Mischwälder, Gebirgswälder oder Auwälder. In allen sind die Lebensbedingungen und damit die Lebensgemeinschaften anders.

So gibt es in Nadelwäldern kaum Pflanzen am Boden, die Nahrung für Pflanzenfresser bieten würden. Der Boden in Laubwälder ist mit Sträuchern und Farnen bewachsen, zwischen denen viele kleinere Tiere leben. Der Wald bietet Nahrung und Schutz, daher kommen die größten in Österreich vorkommenden wildlebenden Säugetiere in diesem Lebensraum vor: Rothirsch, Wildschwein und Reh.

Lebensräume im Wasser

Solche Lebensräume sind die Heimat von Fischen und Amphibien, aber auch von vielen Insekten oder deren Larven. Selbst Säugetiere wie den Fischotter findet man hier. Welche Tiere und Pflanzen in einem Gewässer vorkommen, hängt davon ab, wie viel Sauerstoff es im Wasser gibt und wie schnell es fließt.

In allen Lebensräumen sind die Lebewesen, die sie besiedeln, voneinander abhängig. Wird eines davon bedroht, kann das eine Bedrohung für den ganzen Lebensraum sein.

Abb. 3: Erörtere, wie du zum Füttern von Tieren in der Stadt stehst! Sollen Tauben gefüttert werden oder nicht? Begründe deinen Standpunkt!

Soll das Vorkommen von Wildtieren in der Stadt gefördert werden? Beurteile die Argumente, die für Wildtiere und gegen Wildtiere sprechen! Nenne auch Beispiele!

klimatisch: auf das Klima bezogen

Klima, das: alle Wettererscheinungen in einem Gebiet während des Jahres

geografisch: bezogen auf Bedingungen wie die Geländeform (Berge, Ebene, usw.) und die Meereshöhe

LEBEWESEN IN IHREM LEBENSRAUM 43
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Abb. 5: Hecht in einem See Abb. 4: Laubwald in Österreich Abb. 3: Spatzen fressen Abfälle des Menschen.
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Nun

geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Unterwegs in deiner Heimatstadt: Folge der Anleitung!

a) Lies zuerst den Informationstext!

Erholungsgebiete in der Nähe des Wohnortes sind ein wichtiges Kriterium für die Lebensqualität. Diese Naturräume lassen sich überall entdecken – sie sind nicht nur Lebensräume für zahlreiche unterschiedliche Tiere und Pflanzen, sondern haben auch Auswirkungen auf das Klima und somit Einfluss auf den Menschen.

b) Zeige durch das Ausmalen der Felder, welche Aktivitäten in der Natur für dich wichtig sind! Ergänze die Liste, wenn dir noch etwas einfällt!

nicht wichtig sehr wichtig

Spazieren gehen

Wandern

Radfahren

Tiere/Pflanzen beobachten

Picknicken

Joggen

c) Kreuze an, welche Lebensräume es in der Nähe deines Wohnortes gibt!

landwirtschaftliche Flächen Gewässer Parkanalgen oder Wälder

Wiesen Friedhöfe Steinhaufen oder Felsen unbebaute Grundstücke Bahndämme Spielplätze

Gruppenarbeit: Bildet Gruppen (jeweils 5 Personen) und löst die Aufgaben!

Aufgabe 1: Vergleicht eure Ergebnisse in der Gruppe und besprecht, welche Gründe dafürsprechen, die Lebensräume zu erhalten! Welche Auswirkungen haben sie auf das Klima in deinem Heimatort oder auf deine Befindlichkeit?

Aufgabe 2: Gestaltet ein Lernplakat mit Fotos über unterschiedliche Lebensräume in eurer Wohngegend und zeichnet ein, wie diese Gebiete erreichbar sind!

Aufgabe 3: Erläutert innerhalb der Gruppe, welche der Lebensräume besonders wichtig sind!

Sammelt Gründe dafür und erstellt einen Werbeprospekt, in dem ihr eure Gründe anführt!

LEBEWESEN IN IHREM LEBENSRAUM 44
1 2 INFO Olympe
Verlag

2. LEBENSRAUM WIESE

Die meisten Wiesen sind Grünland, das landwirtschaftlich genutzt wird. Sie werden so oft wie möglich gemäht, um Heu (getrocknetes Gras) und vor allem Grassilage zu erhalten. Durch das Schneiden von Gras – die Mahd – wird das Wachsen von Büschen und Bäumen verhindert. Wiesen sind Lebensräume, die seit Jahrtausenden durch Menschen geschaffen, erhalten und verändert wurden. Man unterscheidet zwischen Naturwiese und Kulturwiese.

Naturwiesen

Grassilage, die: Gras, das in Kunststofffolie verpackt und so haltbar gemacht wird; dient als Futtermittel

Kulturwiesen

Kulturwiesen sind vom Menschen zur Heugewinnung genutzte Wiesen. Wie oft eine Wiese gemäht werden kann, hängt vom Klima, vom Boden, vom Grundwasser und von der Düngung ab. Die Mahd stellt einen starken Eingriff in das natürliche Wachstum der Pflanzen und in den Stoffkreislauf der Wiese dar.

Viele Wiesenpflanzen, vor allem die Gräser, besitzen ein großes Regenerationsvermögen. Wie auf Abb. 3 zu sehen ist, reagieren die einzelnen Pflanzen auf die Mahd auf unterschiedliche Art und Weise.

Durch die intensive Nutzung hat sich der Mahd-Rhythmus in den letzten Jahren grundlegend geändert. Es wird mehr gedüngt und öfter gemäht. Dadurch kommt es jedoch zu einer häufigeren Störung der auf der Wiese lebenden Tiere. Ihre Anzahl geht zurück, manche verschwinden sogar vollständig.

Naturwiesen gibt es nur dort, wo keine Bäume wachsen können. In Österreich kommen sie im Gebirge oberhalb der Baumgrenze vor, aber auch in besonders trockenen Gebieten und dort, wo der Boden sehr feucht oder besonders salzhaltig ist. Zu den Naturwiesen zählt man: Bergwiesen, alpine Rasen, Moorwiesen, Trockenwiesen und Salzwiesen.

Abb. 2: Alpiner Rasen

Regenerationsvermögen, das: Fähigkeit, etwas wieder nachzubilden

Abb. 3: Erkläre, warum die Wiesenpflanzen so ein großes Regenerationsvermögen entwickelt haben! Denke daran, dass sich auch vor der Nutzung durch den Menschen Pflanzenfresser von Wiesenpflanzen ernährt haben!

Die Zahl der Grashalme nimmt nach jeder Mahd zu.

Der Löwenzahn überdauert die Mahd mit den Blattrosetten.

Der Bärenklau blüht zwischen der ersten und zweiten Mahd.

Die Herbst-Zeitlose blüht nach der zweiten Mahd und wird bestäubt. Die Samen bilden sich erst im nächsten Frühjahr.

Gänseblümchen bilden Ersatzsprosse, aus denen Blätter und Blüten wachsen.

LEBEWESEN IN IHREM LEBENSRAUM 45
Abb. 1: Sommerwiese Abb. 3: Entwicklung der Wiese nach jeder Mahd 1. Mahd 2. Mahd 3. Mahd
Olympe
Verlag

Wiesen-Bocksbart

Magerwiesen: Sie wachsen auf nährstoffarmen Böden. Magerwiesen sind fast immer bunte Blumenwiesen mit zarteren und daher weniger auffallenden Gräsern. Die zahlreichen Arten von Blütenpflanzen, die hier wachsen, haben meist kleine Blüten. Die Pflanzen der Magerwiese wachsen nur langsam. Daher bringen Magerwiesen für die Landwirtschaft wenig Ertrag, da sie nur einmal im Jahr gemäht werden können. Einjährige Wiesenpflanzen haben dadurch genügend Zeit zu wachsen, zu blühen und Samen zu entwickeln. Die Artenvielfalt der Pflanzenwelt bleibt auf der Magerwiese erhalten. Deswegen können auch die unterschiedlichsten Tierarten hier leben und die Artenvielfalt der Tiere bleibt ebenfalls erhalten.

Abb. 4: Magerwiese mit einer bunten Vielfalt an Blütenpflanzen

Fettwiesen: Sie gedeihen auf humus- und mineralstoffreichem Boden. Diese Wiesen bringen der Landwirtschaft gute Erträge. Um die Erträge noch zu erhöhen, werden die Wiesen zusätzlich gedüngt. Bestimmte Pflanzen wachsen und fruchten daraufhin schneller als andere. Man kann die Wiesen öfter mähen. Einjährige Pflanzen gehen so jedoch verloren, weil sie abgemäht werden, bevor sie Samen bilden können oder diese reif werden. Fettwiesen sind arm an Pflanzenarten und in der Folge auch an Tierarten.

Abb. 5: Fettwiese

Die Stockwerke der Wiese

Die Wiesenpflanzen konkurrieren um Licht, Wasser, Mineralsalze, Platz und günstige Bedingungen für ihre Vermehrung. Die unterschiedlichen Bedürfnisse der Pflanzen führen zum Schichtenbau der Wiese. Nach jeder Mahd wird der Stockwerkbau neu gebildet und sieht etwas anders aus.

Herbst-Zeitlose

Abb. 6:

der

Erkläre, warum auf einer Fettwiese nicht so viele verschiedene Tierarten vorkommen wie auf einer Magerwiese!

konkurrieren: wetteifern

obere Krautschicht: Obergräser und hochwüchsige Blütenpflanzen

untere Krautschicht: Untergräser und Blütenpflanzen

Streuschicht: wenige bodennahe Pflanzen, Moose

Wurzelschicht: Durch die Artenvielfalt der Pflanzen reichen die Wurzeln unterschiedlich tief in den Boden, sodass alle Pflanzen gut mit Wasser und Mineralstoffen versorgt werden können.

LEBEWESEN IN IHREM LEBENSRAUM
Kuckucks-Lichtnelke Wilde Möhre Weiß-Klee
46
Abb. 7: Schichten der Wiese Pflanzen Fettwiese
† Olympe Verlag

Lebensbedingungen auf der Wiese

Die Wiesenpflanzen stehen dicht beieinander, sodass das Sonnenlicht nicht bis zum Boden vordringen kann. Daher hält sich dort die Feuchtigkeit länger. In Bodennähe ist es auch windstill und die Temperatur verändert sich im Tagesverlauf nicht allzu sehr.

Wird die Wiese gemäht, ändern sich die Lebensbedingungen schlagartig. Die Sonne dringt bis zum Boden vor, der dadurch trockener wird. Auch der Wind erreicht den Boden und verstärkt das Austrocknen. Außerdem finden viele Tiere keine Nahrung und keine Verstecke mehr. Die Tiere haben sich jedoch daran gewöhnt. Manche Insekten haben ihre Entwicklung so angepasst, dass sie bis zur ersten Mahd abgeschlossen ist. Andere Insekten ziehen sich in bodennähere Schichten zurück. Viele Tiere verlassen die Wiese und warten auf Nachbarwiesen ab, bis die Pflanzen wieder gewachsen sind.

Trotz dieses ständigen Wechsels haben sich jedoch Beziehungen zwischen den einzelnen Bewohnern der Wiese herausgebildet. Eine Lebensgemeinschaft ist entstanden.

Blüten und Bestäuber

Die zahlreichen bunten Blumen auf der Wiese locken Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Sie suchen in den Blüten nach Nektar und Pollen als Nahrung. Dabei bleiben Pollenkörner an den Insekten hängen, die damit zur nächsten Blüte weiterfliegen und sie bestäuben. Die Beziehung zwischen diesen Insekten und den Blütenpflanzen ist für beide lebensnotwendig. Ohne die Blüten würden die Tiere verhungern und ohne die Tiere würden sich die Pflanzen nicht vermehren können.

Pflanzen und Pflanzenfresser

Auch für die Pflanzenfresser unter den Wiesenbewohnern gibt es ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Nahrungsangebot. So sucht die Feldmaus Samenkörner der Gräser oder nagt an den Wurzeln der Pflanzen. Schnecken und Heuschrecken fressen die Blätter, während Blattläuse sich von den nährstoffreichen Säften der Pflanzen ernähren. Auch größere Säugetiere wie Feldhasen oder Wildkaninchen sind hier zu finden, die Gräser und Kräuter der Wiese fressen. Die Gräser nehmen keinen Schaden, wenn sie gefressen werden. Ganz im Gegenteil: Werden die Grashalme abgebissen, wachsen sie umso dichter wieder nach.

Räuber und Beutetiere

Räuberische Insekten und Spinnen fressen die kleinen Pflanzenfresser, Feldmäuse werden von Hermelinen und Mauswieseln gejagt. Der Maulwurf ernährt sich von Insekten und deren Larven sowie von Regenwürmern.

Vergleiche die Lebensbedingungen, wie sie zwischen den Gräsern der Wiese herrschen, mit denen in deinem Umfeld! Wie sehr unterscheiden sie sich?

Der Mensch beeinflusst die Evolution

Durch das regelmäßige Mähen der Wiese werden Pflanzen bevorzugt, die mit dem häufigen Abschneiden und dem darauffolgenden stärkeren Lichteinfall besser zurechtkommen. Welche Pflanzenarten auf einer Wiese vorkommen, hängt stark davon ab, wie häufig gemäht wird. Der Eingriff des Menschen ist eine künstliche Selektion.

Erkläre in eigenen Worten, wie das häufige Mähen eine Veränderung der Wiesenpflanzen bewirkt!

Abb.

Weißstorch jagt auf frisch gemähten Wiesen nach Mäusen.

LEBEWESEN IN IHREM LEBENSRAUM 47
10: Abb. 8: Biene bei Blume
† † Olympe Verlag
Abb. 9: die Feldmaus

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Als Überlebenskünstler für die Stadt gerüstet – Lies diesen Informationstext!!

In der Stadt herrschen besondere Lebensbedingungen für Pflanzen. Regenwasser fließt schnell ab. Hitze, Streusalz und Benzinrückstände schädigen sie. Außerdem können Pflanzen durch das Befahren oder Betreten durch Menschen verletzt werden. Sie müssen daher speziell gebaut sein und Flächen besiedeln können, die für andere Pflanzen gar nicht geeignet sind.

Die folgenden Sätze beschreiben das Aussehen von Pflanzen, die sich an die extremen Bedingungen angepasst haben! Verbinde die Satzteile, indem du die passende Zahl in das Feld rechts schreibst! Ordne anschließend die Buchstaben den Zahlen entsprechend! Wenn du alles richtig machst, erhältst du als Lösungswort eine andere Bezeichnung für Widerstandsfähigkeit.

… des Vogel-Knöterichs, um Wasser zu erreichen. 1 __= E

2 3 4 5 6 7 8

Der Mauerpfeffer besitzt dicke Blätter, …

Die Blätter des Groß-Wegerichs sind von speziellen Battadern durchzogen, …

Klee wächst sehr …

Das Hirtentäschel produziert viele Samen…

Schmale Blätter des Mastkrautes verhindern, …

Die Pfahlwurzel des Weiß-Klees …

… niedrig zwischen den Pflasterritzen. __= S

… damit sie nicht leicht abbrechen. __= E

… dass viel Wasser verdunstet. __= S

… die Wasser speichern. __= R

… eine schützende Schicht wächst. __= N

Über 70 cm lang sind die Wurzeln …

Bei großer Hitze sterben die äußeren Zellen des Silber-Birnenmooses ab und …

… und kann sich so schnell verbreiten. __= I

… erreicht Wasser aus tieferen Schichten des Bodens. __= T

LÖSUNGSWORT: Z

Wer bin ich? Ergänze die Namen der Wiesenblumen!

LEBEWESEN IN IHREM LEBENSRAUM 48
1 2 INFO
1 2 3 4 5 6 7 8 •••••••• Name: Name: Olympe Verlag

3. NAHRUNGSBEZIEHUNGEN

Die Nahrungskette

Wie du gehört hast, gibt es auf der Wiese Pflanzen, Pflanzenfresser und Räuber. Die Lebewesen können in drei große Gruppen eingeteilt werden:

PRODUZENTEN (Erzeuger): Pflanzen sind mit ihrem Blattgrün die einzigen Lebewesen, die aus Wasser, Sonnenlicht und Kohlenstoffdioxid Nährstoffe (Stärke und Zucker) erzeugen können. Wir nennen sie daher Erzeuger oder Produzenten

KONSUMENTEN (Verbraucher): Tiere und Menschen verbrauchen bzw. konsumieren Nahrung. Sie werden daher als Verbraucher oder Konsumenten bezeichnet. So ernähren sich z. B. einige Raupen von den Blättern der Wiesenpflanzen, während die Engerlinge oder Wühlmäuse die Wurzeln der Pflanzen fressen. Sie sind Konsumenten 1. Ordnung.

Die Konsumenten 1. Ordnung wiederum sind Nahrung für Spinnen, Maulwürfe und Wiesel, die man Konsumenten 2. Ordnung nennt.

DESTRUENTEN (Zersetzer): Pflanzen sterben ab, Blätter fallen im Herbst zu Boden, Tiere gehen zugrunde. Auch Reste von Lebewesen werden verwertet, denn nun beginnen die Zersetzer oder Destruenten (z. B. Bakterien und Pilze) ihre Arbeit. Sie zersetzen z. B. Laub , Holz und tote Tiere. Diese werden zerkleinert, verdaut und ausgeschieden. Dabei entstehen Wasser, Kohlenstoffdioxid und Mineralsalze.

Verlag

Abb. 1: eine Nahrungskette

Abb. 1: Erkläre, warum hier von einer Nahrungskette gesprochen wird!

Aus diesen Stoffen stellen die Produzenten durch ihre Fotosynthese wieder Nahrung für alle Konsumenten her. So eine Abfolge von „fressen und gefressen werden“ nennt man Nahrungskette

Das Nahrungsnetz

Tiere fressen verschiedene Pflanzenarten oder Tierarten. Viele Nahrungsketten sind daher miteinander verbunden. Man spricht von einem Nahrungsnetz.

In einem gesunden Lebensraum hat jedes Lebewesen seinen Platz und seine Aufgabe. Jedes Lebewesen braucht Lebensraum und ist Teil eines Nahrungsnetzes. Es ernährt sich und ist selbst Nahrung für andere. Das Lebewesen hat also einen bestimmten Platz im Haushalt der Natur.

Abb. 2: Ausschnitt aus einem Nahrungsnetz

Fertige mit deiner Handy-Kamera einen kurzen Videoclip an, in dem du das Nahrungsnetz veranschaulichst!

Stelle dar, an welcher Stelle eines Nahrungsnetzes der Mensch stehen würde!

Erstelle ein Plakat, auf dem du dein eigenes Nahrungsnetz entwirfst! Überlege dabei, welches Lebewesen von welchem gefressen wird!

Wer findet das Nahrungsnetz mit den meisten Lebewesen?

LEBEWESEN IN IHREM LEBENSRAUM 49
Konsument Konsument Konsument
† † † † Olympe

Welche Destruenten gibt es?

Es gibt zwei Arten von Destruenten. Tiere wie Asseln, Regenwürmer oder manche Insekten fressen tote Lebewesen. Ihre Ausscheidungen enthalten aber immer noch Stoffe, die weiter zerlegt werden können. Bakterien und manche Pilze wandeln dann das Material endgültig in Mineralsalze um.

Abb 3.: Benenne

einige Konsumenten

1. Ordnung und

2. Ordnung!

Die ökologische Nische

In jedem Lebensraum herrschen Umweltbedingungen wie Temperatur oder Niederschlag, mit denen ein Lebewesen zurechtkommen muss. Außerdem gibt es für das Lebewesen ein biologisches Umfeld. Es besteht beispielsweise aus der verfügbaren Nahrung, aus Konkurrenten oder aus Fressfeinden.

In einem Lebensraum können zahlreiche Tier- und Pflanzenarten gemeinsam leben. Das gelingt, weil jede Art Bedürfnisse hat, die sich von denen anderer Arten unterscheiden. Daher kann ein Lebensraum von mehreren Arten mit unterschiedlichen Bedürfnissen gleichzeitig genützt werden. Alle Bedingungen zusammen, die ein Lebewesen zum Überleben benötigt, nennt man ökologische Nische.

Der Stoffkreislauf im Lebensraum Wiese

In einem Lebensraum wird alles wiederverwendet. Möglichst wenig soll verloren gehen. Die Stoffe, aus denen die Lebewesen bestehen, laufen immer wieder im Kreis. Das Kraftwerk, das den Kreislauf antreibt, ist die Sonne. Mit ihrer Energie sind die Pflanzen in der Lage, den ersten Schritt in diesem Kreislauf zu machen. Sie produzieren Nährstoffe, sie sind die Produzenten

Konsumenten

1. Ordnung

Produzenten

Mineralstoffe

Konsumenten

2. Ordnung

tierische und pflanzliche Reste

Destruenten

zerkleinerte organische Reste

Erkläre den Unterschied zwischen den Konsumenten

1. und 2. Ordnung!

Gibt es auch Konsumenten höherer Ordnung? Finde eine Antwort auf diese Frage!

Destruenten

Abb. 3: ein möglicher Stoffkreislauf im Lebensraum Wiese

Die Nährstoffe, die von den Pflanzen produziert werden, werden von den Konsumenten 1. und 2. Ordnung benötigt, die Pflanzen oder Tiere fressen. Die Überreste dieser Lebewesen sind dann Nahrung für die Destruenten. Sie zerkleinern die organischen Reste so lange, bis nur noch die Mineralsalze übrig sind. Aus denen können dann die Pflanzen wieder mit Hilfe des Sonnenlichts neue Nährstoffe erzeugen.

Die Energie im Stoffkreislauf

Die Stoffe gehen nicht verloren, doch würde die Sonne nicht scheinen und immer wieder Energie in den Kreislauf liefern, würde er zum Stillstand kommen.

LEBEWESEN IN IHREM LEBENSRAUM 50
† † †
Olympe Verlag

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Schaubild: Hier ist der Text teilweise verblasst. Hast du dir gemerkt, wer hier die Konsumenten, Produzenten und Destruenten sind? Wähle aus und trage ein!

Verlag

Entscheide, welche zwei Sätze jeweils stimmen!

Eine Nahrungskette...

zerkleinerte 1 3

besteht aus Produzenten und Konsumenten. bildet den Stoff- und Energiefluss in einem Staat ab.

wird als Schmuck um den Hals getragen. stellt die Nahrungsbeziehungen von Lebewesen dar.

Beschreibe deine eigene ökologische Nische!

Was brauchst du zum Leben?

Wodurch unterscheidest du dich dabei von anderen?

organische 2Olympe

Ein Nahrungsnetz... ist eine Verbindung mehrerer Nahrungsketten.

stellt die Zusammenhänge zwischen den Organismen in einem Ökosystem dar. ist das biologische Umfeld für Lebewesen. besteht ausschließlich aus Produzenten.

LEBEWESEN IN IHREM LEBENSRAUM 51
Konsumenten 1. Ordnung © Destruenten © Produzenten © tierische und pflanzliche Reste © Konsumenten 2. Ordnung Reste Mineralstoffe

M2 Richtiges Kartieren

Wichtig zu wissen: Auch in deiner unmittelbaren Umgebung gibt es Lebensräume, in denen eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren lebt. Die Zusammensetzung der Tierund Pflanzenwelt ist nicht immer gleich. Sie ändert sich mit der Jahreszeit, aber auch von Jahr zu Jahr verschwinden

Bildet Gruppen (4 Personen) und folgt der Anleitung! Viel Spaß beim Forschen!

Schritt 1: Was soll kartiert werden?

Überlegt euch vorab, welchen Lebensraum ihr kartieren wollt!

Er sollte in der Nähe liegen. Ein gutes Beispiel dafür ist ein Park in der Nähe eurer Schule.

Schritt 2: Erstellung einer Skizze

Als Vorbereitung für die Kartierung benötigt ihr eine Skizze der betreffenden Fläche. Legt dazu ein Gebiet mit einer bestimmten Größe fest: z. B. 10 m x 10 m. Teilt das Gebiet in noch kleinere Flächen (z. B. 1 m x 1 m) und arbeitet mit einem Maßband! In der Skizze sollten alle wichtigen Merkmale des Gebietes zu erkennen sein. In einem Park könnten das Wege, Parkbänke, Abfallkörbe, Laternen oder Ähnliches sein.

Schritt 3: Bestimmung der Pflanzen

manche Arten und neue kommen hinzu. Das Kartieren ermöglicht es dir, die Pflanzenarten in einem bestimmten Bereich zu erfassen. Wenn du dasselbe Gebiet mehrmals kartierst, kannst du auch sehr einfach feststellen, was sich ändert.

Stellt fest, wo überall in dem von euch festgelegten Gebiet Pflanzen wachsen!

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Bestimmt mit einem Pflanzenbestimmungsbuch, um welche Pflanzen es sich handelt! Beschränkt euch dabei auf einige wenige auffällige Pflanzen!

Schritt 4: Erstellen eines Maßstabs

Bringt seitlich und ober- oder unterhalb der Skizze einen Maßstab an! Damit kann sich jemand, der die Skizze ansieht, leichter zurechtfinden.

Schritt 5: Eintragen in die Skizze

Zeichnet jede einzelne Pflanze, die ihr gefunden und bestimmt habt, in die Skizze ein!

Verwendet für die einzelnen Pflanzen unterschiedliche Symbole! Ihr könnt Kreise, Dreiecke, Quadrate, usw. einsetzen und sie in verschiedenen Farben eintragen. Bei größeren Pflanzen wie Bäumen und Sträuchern solltet ihr die Umrisse in die Skizze einzeichnen.

Bringt dort, wo der Stamm ist, entsprechende Symbol an!

D D D D D D D D D

Schritt 6: Erstellen

einer Legende

Gebt zum Schluss seitlich oder unterhalb der Skizze an, was die einzelnen Symbole bedeuten.

METHODENPOOL 52
D
Parkbank Laterne Abfallkorb Kies Stieleiche Sommerlinde gewöhnlicher Natterkopf Löwenzahn Spitz-Wegerich Brennessel Gänseblümchen Rosen Gras Legende 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Olympe

4. DAS ÖKOSYSTEM

In der Natur lebt immer eine aus zahlreichen Lebewesen unterschiedlicher Arten bestehende Lebensgemeinschaft in einem bestimmten Gebiet. Die Lebewesen und ihre Umwelt bilden eine Einheit. Die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft hängt davon ab, welche Bedingungen die Umwelt bietet. Ändert sich die Umwelt, ändert sich auch die Lebensgemeinschaft. Die Lebensgemeinschaft und ihre Umwelt hängen voneinander ab und bilden eine Einheit. Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter bezeichnen diese Einheit als Ökosystem.

Abiotische Umweltfaktoren im Ökosystem

Ein Umweltfaktor beeinflusst die Lebensbedingungen von Lebewesen. Abiotisch bedeutet, dass daran keine Lebewesen beteiligt sind. Die wichtigsten abiotischen Umweltfaktoren sind:

DAS KLIMA: Unter diesem Begriff versteht man alle Wettererscheinungen in einem bestimmten Gebiet. Dazu zählen die Luft- und die Bodentemperatur, die Luftfeuchtigkeit sowie die Niederschläge. Aber auch Wind und Gewitter mit Blitzen gehören zum Klima. Damit ist aber nicht gemeint, ob es jetzt gerade regnet oder nicht. Unter Klima versteht man die Gesamtheit aller Wettererscheinungen über einen jahrzehntelangen Zeitraum hinweg.

Abb. 1: Das Klima beeinflusst das Leben des Eisbären. Wird es wärmer, schmilzt das Eis und sein Lebensraum verändert sich. Er kann hier nicht mehr leben.

Wenn wir vom Klima sprechen, meinen wir meist das Klima in einem großen Gebiet. So ist das Klima in Österreich anders als etwa in Schweden. Aber das Klima kann auch in nahe beieinander liegenden Gebieten völlig unterschiedlich sein. So kann sich im Gebirge das Kima in verschiedenen Tälern unterscheiden und das Klima am Waldrand ist anders als auf dem offenen Feld nur wenige Meter entfernt. In diesem Fall spricht man von Mikroklima.

DAS RELIEF: Darunter versteht man die Landschaftsform, in der sich ein Ökosystem befindet. Die Lebensbedingungen an einem Berghang sind anders als in einer flachen Landschaft. Regenwasser fließt rascher ab und die Sonneneinstrahlung ist anders. An einem Nordhang gibt es weniger Licht, an einem Südhang dafür mehr.

DER BODEN: Das Gestein, das unter der Pflanzendecke liegt, kann unterschiedliche Mineralstoffe enthalten. Ein Sandboden leitet Regenwasser rascher ab als ein felsiger Untergrund.

DAS WASSER: Für Pflanzen ist es wichtig, dass sie auch dann Zugang zu Wasser haben, wenn es nicht regnet. Daher ist ein wesentlicher Faktor, wie tief das Grundwasser liegt, das sie mit ihren Wurzeln erreichen müssen.

Wie groß ist ein Ökosystem? Ökosysteme können unterschiedlich groß sein. Ein kleiner Waldteich kann ebenso als Ökosystem betrachtet werden wie der ganze Wald. Aber auch die gesamte Welt mit allen Lebewesen ist ein Ökosystem.

abiotisch: nicht lebend

Abb. 1: Überlege, welchen Einfluss die Änderung des Klimas auf dich selbst hat! Welche Klimaänderungen wären für dich günstig und welche wären ungünstig? Begründe deine Ansicht!

Erkläre, ob und wie sich andere abiotische Umweltfaktoren an einem Berghang von denen im Flachland unterscheiden!

Grundwasser, das: Wasser, das in tieferen Bodenschichten vorkommt und dort die kleinen Hohlräume ausfüllt

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Ressource, die: Mittel, um ein Ziel zu erreichen; hier: z. B. Nahrung, Platz, Sonnenlicht

Konkurrenz: Wettbewerb

Biotische Umweltfaktoren im Ökosystem

Biotische Umweltfaktoren sind solche, an denen Lebewesen beteiligt sind. Diese Faktoren ergeben sich dadurch, dass sich Lebewesen gegenseitig beeinflussen. Einige biotische Umweltfaktoren sind:

KONKURRENZ: Konkurrenz entsteht dann, wenn mehrere Arten gleiche oder ähnliche Bedürfnisse haben. Sie müssen daher die gleichen Ressourcen nutzen. Konkurrenz kann es sowohl zwischen Pflanzen als auch zwischen Tieren geben. Pflanzen konkurrieren um Platz zum Wachsen, um Wasser und Mineralstoffe aus dem Boden und um Sonnenlicht. Tiere konkurrieren um Nahrung – entweder um pflanzliche Nahrung oder um Beutetiere – sowie um Plätze zum Schlafen und zur Aufzucht der Jungen.

Abb. 4: Stechmücke beim Stechen

Abb. 3 + 4: Erkläre, ob Parasitismus dem Parasiten oder dem Wirt nützt!

Bist du der Meinung, dass Parasitismus eine erfolgreiche Strategie ist? Begründe deine Ansicht!

Abb. 2: Konkurrenz –verschiedene Tierarten nutzen dieselbe Wasserstelle

Dieser Wettkampf ist für alle beteiligten Arten von Nachteil. Denn keine Art kann die vorhandenen Ressourcen für sich alleine nutzen. Werden die Ressourcen weniger, sodass sie nicht mehr für alle reichen, kann es geschehen, dass die Art, die an andere Umweltbedingungen besser angepasst ist, sich durchsetzt. Die andere Art verschwindet.

Auch innerhalb derselben Art sorgt die Konkurrenz dafür, dass die Individuen, die am besten angepasst sind, Vorteile gegenüber ihren Artgenossen haben. Sie haben dann höhere Überlebenschancen und können mehr Nachkommen großziehen. Daher wird diese Anpassung an mehr Lebewesen vererbt. Langfristig kann es daher zu einer Veränderung der gesamten Art kommen. Diesen Vorgang nennt man Evolution

Abb. 5: Symbiose: Biene bei einer Blüte

Wirt, der: hier k Lebewesen, das einem Parasiten als Lebensraum dient

Abb. 4 + 5: Erkläre mit eigenen Worten den Unterschied zwischen Parasitismus und Symbiose!

Abb. 3: Parasitismus: Mistel auf einer Eiche

PARASITEN: Ein Parasit ernährt sich von einem anderen Lebewesen, ohne es dabei zu töten. So leben z. B. Bandwürmer im Verdauungssystem von Säugetieren oder Misteln wachsen auf Bäumen und ernähren sich von deren Säften. Ein Parasit, den du vermutlich kennst, ist die Gelse. Sie saugt Blut aus einem Wirt.

SYMBIOSE: Lebewesen zweier Arten leben eng zusammen und beide haben Vorteile davon. Eine Symbiose, die du schon kennengelernt hast, besteht zwischen Insekten und Blütenpflanzen. Die Insekten erhalten Nahrung und die Blüte wird bestäubt. Eine andere Symbiose findest du zwischen Pilzen und den Wurzeln zahlreicher Pflanzen. Das Pilzgeflecht versorgt die Pflanze mit Mineralstoffen und Wasser. Dafür erhält der Pilz von der Pflanze Nährstoffe, die in den Blättern erzeugt werden.

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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Hier siehst du einige Beschreibungen von Umweltfaktoren. Schreibe A in den Kreis, wenn es sich um einen abiotischen und B wenn es sich um einen biotischen Umweltfaktor handelt!

Manchmal regnet es stärker, manchmal weniger stark.

Nadelbäume sind vom Pilzgeflecht an ihren Wurzeln abhängig.

Die Lufttemperatur sinkt, je höher man kommt.

Bei starkem Regen wird am Hang der Boden weggespült.

Das Revier bietet nicht genug Beutetiere für zwei Wolfsrudel.

Der starke Wind ist ein großes Problem für viele hohe Bäume. Die hohe Temperatur ist für viele Pflanzen ein Problem.

Die Parasiten im Darm schwächen die großen Säugetiere.

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Im sandigen Untergrund versickert das Regenwasser rasch.

Wenn zu wenig Gras vorhanden ist, hungern die Pflanzenfresser.

Bringe in diesem Text über die Auswirkungen einer Klimaveränderung die Textteile in die richtige Reihenfolge! Setze dazu die Zahlen von 1 bis 8 vor die Textteile! Hinweis: 1 ist bereits vorgegeben, fange mit diesem Satz an!

das den Pflanzen im Boden zur Verfügung steht, wird weniger. Pflanzenarten, die Wärme Fichte, die bei uns häufig vorkommt und die kühle und feuchte Standorte bevorzugt, leidet den veränderten Umweltbedingungen nicht zurecht und sie verschwinden in diesen Aufgrund des Klimawandels steigen die durchschnittlichen Temperaturen. Das Wasser, viele der Bäume um.

Gebieten. Bei manchen Baumarten entstehen dadurch Dürreschäden. Besonders die darunter. Sie wird dadurch anfällig für Schädlingsbefall und bei starken Stürmen stürzen und trockene Standorte lieben, haben dadurch einen Vorteil. Andere Pflanzen kommen mit

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5. ÖKOSYSTEME VERÄNDERN SICH

Ökosysteme können sich selbst regeln

Die Vulkanlandschaft

Das Ökosystem ändert sich durch einen Vulkanausbruch sehr stark. Das vulkanische Gestein hat eine andere Zusammensetzung, daher ändert sich der Boden, der daraus entsteht. Es wachsen danach andere Pflanzen.

Ein gesundes Ökosystem ist in einem natürlichen Gleichgewicht. Die Menge an Pflanzen reicht gerade aus, um die dort lebenden Pflanzfresser satt zu machen. Stehen nach einer Dürre weniger Pflanzen zur Verfügung, sterben einige Tiere, bis der Rest wieder satt werden kann. Auch bei den Raubtieren ist es ähnlich: Steigt die Zahl der Beutetiere, steigt auch die Zahl der Räuber und umgekehrt. Dadurch können vorübergehende Schwankungen von Ressourcen ausgeglichen werden.

In einem Wald findest du Bäume, die möglicherweise 100 Jahre alt sind. Das bedeutet, dass es diesen Wald schon seit mindestens 100 Jahren gibt. Das Ökosystem besteht also schon seit langem in seinem Gleichgewicht. Ökosysteme bleiben aber nicht für immer gleich, sie verändern sich auch.

Plötzliche Ereignisse haben großen Einfluss

Wenn du die Abbildung 1 betrachtest, siehst du, dass es auf diesem Hügel bis vor kurzem einen Wald gegeben hat. Nach starken Regenfällen ist das Erdreich aber abgerutscht. Dadurch hat sich das Ökosystem plötzlich verändert. Das natürliche Gleichgewicht ist gestört.

Nach so einem Ereignis dauert es oft sehr lange, bis der vorherige Zustand wiederhergestellt ist. So brauchen Bäume viele Jahre, um zu voller Größe zu wachsen. Wird bei einem Erdrutsch der Boden bis auf den darunter liegenden Fels abgetragen, dauert es oft Jahrhunderte, bis neuer Boden gebildet worden ist.

Abb. 3:

Erdreich, das: oberste Schicht des Bodens

Abb. 2: Erkläre, warum sich nach einer Überflutung die Natur rascher erholt als nach einem Waldbrand!

Gezeiten: Ebbe und Flut; das Meer hebt und senkt sich regelmäßig

Auch ein Waldbrand ist ein Ereignis, dass ein Ökosystem innerhalb kurzer Zeit verändert. Danach dauert es lange, bis der Wald wieder so aussieht wie zuvor. Andere Ereignisse wie beispielsweise Überflutungen sind weniger schwere Eingriffe in das Ökosystem. Nachdem das Wasser sich wieder zurückgezogen hat, dauert es meist nicht lange, bis das natürliche Gleichgewicht wiederhergestellt ist.

In manchen Ökosystemen kommen starke Veränderungen regelmäßig vor. Auwälder werden mehrmals jährlich überflutet und an den Küsten gibt es Gezeiten. Die dort heimischen Lebewesen sind an die ständigen Veränderungen angepasst.

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Vulkanausbruch
Abb. 1: Hang nach einem Erdrutsch
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Abb. 2: nach einem Waldbrand

Dauerhafte Veränderungen des Ökosystems

Jene Veränderungen, die du bisher kennengelernt hast, sind meist nicht von Dauer. Nach einiger Zeit hat sich das Gleichgewicht wiedereingestellt und es ist nichts vom Erdrutsch, vom Waldbrand oder von der Überflutung zu sehen. Es gibt jedoch auch Veränderungen, die Ökosysteme auf Dauer verändern

Abb. 4: Europa heute und vor 100 000 Jahren

In Abbildung 5 siehst du links, wie Europa heute aussieht. Die rechte Seite zeigt dir, wie dieses Gebiet vor etwa 100 000 Jahren während der letzten Vereisung ausgesehen hat. Ein Großteil von Europa war mit einer dicken Eisschicht bedeckt. Auch Österreich war damals fast völlig vereist.

Das Klima war wesentlich kälter als heute. Auch in den nicht vereisten Bereichen waren die Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere ganz anders als heute. In Europa lebten daher auch andere Tiere wie das Mammut, der Säbelzahntiger und der Höhlenbär

Lebewesen können sich anpassen

Die Bildung der Eisschicht bei der Vereisung und auch das Zurückgehen des Eises dauerten jeweils mehrere tausend Jahre. Jede Veränderung ging also sehr langsam vor sich. Die Tier- und Pflanzenarten hatten ausreichend Zeit sich anzupassen.

Wie Lebewesen sich anpassen können, sieht man gut daran, wie sich das Pferd entwickelt hat.

Die Evolution des Pferdes

Vor etwa 55 Millionen Jahren lebte in Nordamerika das Urpferd. Es bewohnte den Wald und war mit einer Schulterhöhe von 20 cm etwa so groß wie ein Fuchs. Das Urpferd fraß weiche Blätter und Früchte. Es lief auf Pfoten und hatte an jeder Pfote drei Zehen.

Abb. 6: Modell eines Urpferdes neben einem heutigen Pferd

Im Laufe der Zeit nahm die Körpergröße dieser Tiere zu. Vor etwa 35 Millionen Jahren waren sie etwa so groß wie ein Schäferhund.

Höhlenbär

Abb. 5: Tiere der Eiszeit (Rekonstruktionen)

Vereisung, die: kalter Zeitraum innerhalb einer Eiszeit

Eiszeit, die: langer Zeitraum; große Teile der Erdoberfläche sind abwechselnd von Eis bedeckt und eisfrei.

Abb. 5: Erkläre, welche Anpassungen das Mammut an die Kälte hatte!

Abb. 6: Erläutere, welche Unterschiede es zwischen dem Urpferd und dem heutigen Pferd gibt!

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Mammut Säbelzahnkatze
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Abb. 8: heutiges Pferd

Abb. 9: Erläutere den Unterschied zwischen Pfoten und Hufen! Für welchen Lebensraum sind Pfoten besser geeignet?

Das Klima veränderte sich, es wurde trockener. Die großen Wälder in Nordamerika verschwanden. Stattdessen entstanden offene Graslandschaften. Die Vorfahren der Pferde wurden größer. So konnten sie sich in der offenen Landschaft schneller fortbewegen und vor Feinden besser fliehen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Tiere noch drei Zehen, auf die sich das Körpergewicht verteilte.

Auch ihre Ernährung änderte sich. Hatten sie im Wald weiche Blätter und Früchte gefressen, so ernährten sie sich jetzt vorwiegend von Gras. Deshalb veränderte sich auch ihr Gebiss.

Im Laufe der Zeit wurden die beiden seitlichen Zehen immer weiter zurückgebildet. Gleichzeitig wurde die mittlere Zehe immer kräftiger. Die Tiere konnten dadurch immer energiesparender laufen. Schließlich war die Mittelzehe so kräftig, dass sie das gesamte Körpergewicht alleine tragen konnte. Vor ca. 15 Millionen Jahren waren die seitlichen Zehen vollständig verschwunden. Das heutige Pferd ist ein Einhufer.

Du siehst also, dass die Veränderung des Klimas zu einer Veränderung des Lebensraumes geführt hat. Die Vorfahren der Pferde mussten sich an die geänderten Bedingungen anpassen. Über eine lange Zeit veränderten sich ihr Verhalten und auch ihr Körperbau

Meteorit, der: Gesteinsbrocken, der aus dem Weltall auf die Erde fällt

Plötzliche Ereignisse führen zum Aussterben

Die Evolution des Pferdes zeigt dir, dass langsame Veränderungen der Lebensbedingungen zur Weiterentwicklung von Lebewesen führen. Erfolgen diese Veränderungen jedoch zu schnell , können sich die Lebewesen nicht anpassen. Sie müssen den Lebensraum verlassen und in einen auswandern, der für sie günstiger ist, oder sie sterben aus .

Mehrmals in der Vergangenheit haben sich die Lebensbedingungen auf der Erde so rasch geändert, dass sich viele Lebewesen nicht schnell genug anpassen konnten. Viele Tier- und Pflanzenarten starben aus.

Ein solches Massenaussterben erfolgte vor etwa 66 Millionen Jahren. Nach einem Meteoriteneinschlag kam es zu einer raschen Veränderung des weltweiten Klimas. Die bekanntesten Opfer dieses Massenaussterbens waren die Dinosaurier. Von diesen Tieren findet man heute nur noch Überreste, wie das Skelett des Tyrannosaurus Rex.

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Abb. 9: Entwicklung der Zehen des Pferdes
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Abb. 10: Tyrannosaurus Rex (Rekonstruktion)

Eingriffe in das Ökosystem…

Der Mensch greift seit langer Zeit in Ökosysteme ein. Wie du im Kapitel über die Wiese gehört hast, ist sie ein Lebensraum, der erst durch den Menschen entstanden ist. Die Wiese muss auch regelmäßig gemäht werden, sonst würde sie verschwinden und Büsche und Bäume würden wieder wachsen.

Abb. 11: Mähen einer Bergwiese

Es gibt zahlreiche Ökosysteme, die erst durch den Menschen entstanden sind: Parks, Felder, Städte und viele mehr. Auch der Wald, so wie wir ihn kennen, ist erst durch den menschlichen Eingriff entstanden. Denn in einem Wald werden die Bäume regelmäßig gefällt und durch junge Bäume ersetzt.

In einem natürlichen Ökosystem herrscht ein Gleichgewicht. In den vom Menschen beeinflussten Ökosystemen ist das Gleichgewicht meist gestört. Das Holz wird aus dem Wald entfernt und steht somit nicht mehr als Lebensraum für zahlreiche Tiere zur Verfügung. Auf einem Feld werden die Feldfrüchte abtransportiert. Mit ihnen verschwinden die Mineralstoffe aus dem Boden. Sie müssen durch künstlichen Dünger ersetzt werden.

Früher waren die Eingriffe des Menschen nicht so schwerwiegend.

Jede Veränderung musste mühsam von Hand vorgenommen werden und ging nur langsam vor sich. Seit dem Menschen jedoch schwere Maschinen zur Verfügung stehen, hat sich das geändert.

Gib an, was in einem natürlichen Wald mit dem Holz der Bäume geschieht!

fällen: Bäume umschneiden

Betrachte einen Lebensraum in deiner Umgebung und finde heraus, wo der Mensch eingreift! Dann stelle fest, ob dieser Eingriff für die Tier- und Pflanzenwelt von Voroder von Nachteil ist! Begründe zum Schluss deine Einschätzung!

Dünger, der: Nährstoffe, die in den Boden eingebracht werden

Der Amazonas Er ist der wasserreichste Fluss der Erde und fließt durch einen riesigen Urwald, in dem viele Tierund Pflanzenarten leben. Von diesen sind viele noch unbekannt. Jedes Jahr wird eine Fläche abgeholzt, die so groß ist wie eine Million Fußballfelder.

Abb.

So werden im Amazonasgebiet riesige Waldflächen in kürzester Zeit abgeholzt, um das Holz zu nutzen oder um die Fläche anders zu verwenden (z. B. Rinderzucht).

…führen zum Klimawandel

Seit der Industriellen Revolution verbrennt der Mensch Kohle, Erdöl und Erdgas in großen Mengen. Dabei handelt es sich um die Überreste von Lebewesen, die vor langer Zeit gelebt haben. Bei der Verbrennung wird Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Es sammelt sich in der Atmosphäre an und bewirkt, dass es auf der Erde immer wärmer wird. Das Klima ändert sich. Diese Veränderung geht so schnell, dass sich die Lebewesen nicht anpassen können. Wissenschafterinnen und Wissenschafter befürchten, dass der Mensch damit das nächste Massenaussterben verursacht.

Informiere dich über den Klimawandel! Finde heraus, ob du selbst auch dazu beträgst! Wie kannst du deinen Beitrag verringern?

Industrielle Revolution, die: Entstehung der Industrie vor ca. 250 Jahren

Atmosphäre, die: Lufthülle der Erde

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12: Abholzung des Regenwaldes am Amazonas (Brasilien)
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Diese Bilder und die kurzen Texte zeigen dir einige Fälle, wie der Mensch in ein Ökosystem eingreift. Schreibe zu jedem Bild einige Schlagworte, wie dadurch auf die Natur Einfluss genommen wird!

Bodenversiegelung

Der Boden wird mit Asphalt oder Beton bedeckt, sodass Regenwasser nicht versickern kann.

Flussversiegelung

Das Flussbett wird so verändert, dass es möglichst wenige Windungen hat.

Straßenbau

Wege werden angelegt, auf denen möglichst viele Fahrzeuge ohne Hindernisse fahren können.

Straßenverkehr

Fahrzeuge verbrennen beim Fahren Benzin und Diesel.

Schipisten

An Berghängen werden Wälder gerodet und Seilbahnen gebaut, damit Winterurlauber Schi fahren können.

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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Kreuze an, welche Folgen der Klimawandel haben könnte!

Der Meeresspiegel steigt an.

Bäume erhalten zu wenig Feuchtigkeit. Wüsten breiten sich aus.

Es gibt mehr Hitzetage.

Es wird immer kühler.

Der Schnee bleibt länger liegen.

Das Mittelmeer friert zu.

Bäche trocknen aus.

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Lies den Informationstext über den ökologischen Fußabdruck! Dann entscheide, ob die Aussagen wahr oder falsch sind!

So viele Welten braucht die Menschheit

Der ökologische Fußabdruck gibt an, welche Fläche ein Mensch benötigt, um die Nahrungsmittel, Kleidungsstücke und alle anderen Güter zu produzieren, die wir verbrauchen. Es ist aber auch die Fläche, die notwendig ist, um die Abfälle zu entsorgen, die ein Mensch verursacht. Weltweit braucht jeder einzelne Mensch etwa 2,9 ha, das entspricht vier Fußballfeldern.

Rechnet man diese Fläche für alle Menschen zusammen, so kommt eine Zahl heraus, die fast doppelt so groß ist wie die verfügbare Erdoberfläche.

Der ökologische Fußabdruck gibt an, wie viel Wasser jeder Mensch auf der Erde verbraucht.

Der Flächenbedarf eines Menschen auf der Welt ist etwa so groß wie ein Tennisplatz.

Die Welt ist groß genug, um allen Menschen ausreichend Platz zu bieten.

Der ökologische Fußabdruck gibt an, welche Fläche jeder Mensch auf der Erde benötigen würde, um die Güter, die er verbraucht, zu produzieren.

Wir fügen der Natur mehr Schaden zu, als sie reparieren kann.

Jeder Mensch benötigt im Durchschnitt soviel Platz wie vier Fußballfelder.

Wir benötigen zu viel Platz, die Erde ist nicht groß genug für alle Menschen.

Die Natur kann mit dem Schaden, den die Menschen anrichten, gut umgehen.

richtig falsch

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Die Meere werden wärmer. Es gibt mehr Gewitter. Die Tage werden kürzer.
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Die Gletscher schmelzen.
INFORMATIONOlympe

6. BIOLOGISCHE

Die genetische Vielfalt Ein Gen ist die Information über ein bestimmtes Merkmal oder eine bestimmte Eigenschaft eines Lebewesens. Es ist im Inneren jeder Zelle des Lebewesens vorhanden. Alle Gene gemeinsam machen das Lebewesen aus. Alle Gene einer Population nennt man Genpool.

Population, die: alle Lebewesen einer Art, die im selben Gebiet leben

WWF, der: World Wildlife Fund for Nature; weltweit tätige Naturschutzorganisation

Finde Argumente, warum eine hohe Biotopvielfalt auch eine hohe Artenvielfalt bewirkt!

Erkläre, ob eine große Biotopvielfalt auch eine große Anzahl von Lebewesen derselben Art nach sich zieht!

Besprecht gemeinsam, wieso die Verringerung des Genpools gemeinsam mit dem Klimawandel für viele Arten zu einem immer größeren Problem wird!

Abb. 1 + 2: Erörtere die Unterschiede und begründe, warum Abb. 2 eine Gefahr für die Tierwelt darstellt!

Fäkalien: Ausscheidungen von Tieren und Menschen

VIELFALT

Die biologische Vielfalt wird von Biologinnen und Biologen auch „Biodiversität“ genannt. Sie gibt an, wie viel verschiedenes Leben in einem bestimmten Gebiet vorkommt. Es gibt drei Stufen der biologischen Vielfalt:

1. STUFE – genetische Vielfalt: Da sich jedes Lebewesen ein wenig von seinen Artgenossen unterscheidet, gilt: Je mehr Lebewesen derselben Art in einem Lebensraum zusammenleben, desto größer ist die genetische Vielfalt.

2. STUFE – Artenvielfalt: Je mehr unterschiedliche Arten in einem gemeinsamen Lebensraum vorkommen, desto größer ist die biologische Vielfalt.

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3. STUFE – Ökosystem-Vielfalt: In einem großen Ökosystem wie etwa einem Wald gibt es zahlreiche kleinere Ökosysteme. Ein abgestorbener Baumstumpf kann ebenso als eigenes Ökosystem betrachtet werden wie ein Tümpel. Diese Art der biologischen Vielfalt nennt man Biotopvielfalt. Sie ist ein wichtiges Merkmal um zu entscheiden, ob eine Landschaft besonders geschützt werden soll.

Die biologische Vielfalt ist in Gefahr

Der WWF hat in einer Studie festgestellt, dass sich die biologische Vielfalt auf erschreckende Weise verringert. 14 000 Populationen von Wirbeltieren wurden vom WWF erfasst. Anhand dieser konnte festgestellt werden, dass sich die Anzahl der Tiere in den vergangenen 40 Jahren auf weniger als die Hälfte verringert hat. Vor allem die Populationen von Amphibien und Süßwasserfischen werden immer kleiner.

Der Rückgang der Populationsgröße bewirkt, dass der Genpool der Art kleiner wird. Dadurch wird es für diese Art immer schwieriger, sich an geänderte Umweltbedingungen anzupassen. Biologinnen und Biologen haben die folgenden Gründe für die Abnahme der biologischen Vielfalt erkannt:

2 Veränderung der Landnutzung: natürliche Ökosysteme verschwinden und werden zu landwirtschaftlich genutzten Flächen. Schädlingsbekämpfungsmittel werden eingesetzt.

2 Klimawandel: Niederschläge und Temperatur verändern sich.

2 Belastung der Gewässer: Sie wird durch Kunstdünger, Fäkalien und Autoabgase verursacht.

2 Einschleppen von fremden Arten

2 Zunahme des Kohlenstoffdioxids in der Atmosphäre

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Abb. 1: Dschungel in Thailand mit besonders hoher Artenvielfalt
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Abb. 2: Abholzen von Wäldern verringert die Vielfalt

Megadiversität

In manchen Ländern dieser Welt ist die biologische Vielfalt ganz besonders groß. In diesen Ländern herrscht dann eine sogenannte „Megadiversität“. Damit das zutrifft, muss es in einam Land mindestens 5 000 Pflanzenarten geben, die nur dort vorkommen. Außerdem muss es dort auch Ökosysteme im Meer geben. Die folgende Abbildung zeigt dir, wo auf der Welt die biologische Vielfalt besonders groß ist.

Die biologische Vielfalt muss erhalten bleiben

Man kennt heute mehr als 30 000 Pflanzen, die der Mensch essen kann. Aber nur 30 Pflanzenarten bilden die Grundlage für die weltweite Nahrungsproduktion. Wir wissen nicht, wie unsere Welt sich weiterentwickeln wird. Durch den Klimawandel könnte sie in einigen Jahrzehnten völlig anders aussehen. Dann werden wir möglicherweise andere Pflanzen benötigen, um die Welt satt zu machen. Daher müssen wir darauf achten, dass es jene Pflanzen, die in einigen Jahren vielleicht als Nahrung gebraucht werden, dann immer noch gibt.

Die Artenvielfalt in den Ländern mit Megadiversität ist so groß, dass viele Arten nicht bekannt sind. Andererseits weiß man über viele der bekannten Arten auch nur sehr wenig. So kennt man heute über 20 000 Pflanzenarten, aus denen man Heilmittel herstellen kann. Jedes Jahr werden aber neue gefunden.

Gleichzeitig werden jedes Jahr riesige Flächen des tropischen Regenwaldes abgeholzt. Es besteht also die Gefahr, dass viele Tier- und Pflanzenarten für immer verschwinden, bevor wir sie überhaupt kennengelernt haben.

Die Menschen in vielen der Länder mit großer Biologischer Vielfalt sind sehr arm. Sie roden den Wald, um die Fläche landwirtschaftlich zu nutzen. Es ist für sie wichtiger, JETZT Nahrung zu haben, als Tier- und Pflanzenarten FÜR DIE ZUKUNFT zu bewahren.

Abb. 3: Erkläre! Warum sind keine europäischen Länder in der Karte rot markiert?

Besprecht gemeinsam, warum es gerade in den rot markierten Ländern eine so große Vielfalt an Arten gibt!

Biologische Vielfalt für Arzneimittel

Seit über 100 Jahren werden Antibiotika gegen Infektionskrankheiten eingesetzt. In dieser Zeit haben sich manche Krankheitserreger an die Antibiotika gewöhnt, sodass die Heilmittel nicht mehr wirken.

Es müssen daher ständig neue Heilmittel entwickelt werden. Die Heilmittelhersteller erforschen zu diesem Zweck auch Tiere und Pflanzen.

tropischer Regenwald, der: artenreicher Wald in der Nähe des Äquators, in dem es das ganze Jahr hindurch sehr viel regnet

Diskutiert im Klassenverband: Soll man die biologische Vielfalt um jeden Preis erhalten? Kann das Verringern der Armut in vielen Ländern die biologische Vielfalt bewahren? Begründet eure Meinung!

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Abb. 3: Länder mit Megadiversität (rot eingefärbt)
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Abb. 4: Abholzen von großen Teilen des riesigen AmazonasRegenwaldes

Stell dir vor, die Natur in deiner Umgebung würde plötzlich verschwinden! Wie würde es dann aussehen? Beschreibe diese neue unbekannte Welt!

Besprecht gemeinsam, was es bedeutet, dass wir selbst ein Teil der Natur sind!

Generation, die: Menschen einer Altersgruppe, z. B. Eltern, Großeltern

Die Natur muss geschützt werden

Die Idee, die Natur unter Schutz zu stellen, ist sehr alt. Bereits vor etwa 200 Jahren gab es erste Versuche für den Naturschutz. Damals sollten besonders schöne und aufregende Gebiete erhalten werden. Die Leute, die sich für deren Schutz einsetzten, wollten Naturwunder bewahren. Auch zukünftige Generationen sollten sie noch unverändert bewundern konnten.

Damals verstand man noch wenig von den Zusammenhängen in der Natur. Die Erhaltung der Biologischen Vielfalt stand nicht an erster Stelle. Heute ist das anders. Heute hat man erkannt, dass die Natur nicht wegen ihrer Schönheit erhalten werden muss, sondern dass die Natur ein wertvolles Gut ist. Es ist uns bewusst, dass wir selbst ein Teil der Natur sind und dass wir mit der Natur auch uns selbst schützen.

Naturschutzgebiete werden geschaffen

Naturschutz bedeutet, dass der Mensch ein Ökosystem möglichst wenig stört. Bleibt ein Lebensraum ungestört, dann stellt sich im Allgemeinen ein biologisches Gleichgewicht ein. In diesem gedeihen Tier- und Pflanzenarten am besten.

Abb. 5: Das YosemiteTal in den USA war eines der ersten Schutzgebiete weltweit.

Informiere dich über Naturschutzorganisationen! Würdest du selbst so einer Organisation beitreten? Begründe deine Entscheidung!

In Naturschutzgebieten gelten besondere Vorschriften: Landwirtschaft und Bergbau sind nur sehr eingeschränkt erlaubt. Ebenso gelten für Besucher strenge Regeln, an die sie sich halten müssen. Gleichzeitig mit den ersten Naturschutzgebieten entstanden auch Organisationen, die sich mit dem Naturschutz beschäftigten. In Österreich wurden der Alpenverein und die Naturfreunde gegründet. Organisationen, die weltweit tätig sind, sind z. B. Greenpeace oder der WWF

Nationalparks

Der Schutz der Natur ist Aufgabe eines jeden Menschen! Zusätzlich erlässt der Staat Gesetze, in denen er den Schutz der Natur regelt. Der Staat stellt auch Gebiete, die für die Erhaltung der Biologischen Vielfalt besonders wichtig oder landschaftlich besonders reizvoll sind, unter Schutz. Durch diesen Schutz soll es möglichst wenig menschlichen Einfluss in einem schützenswerten Gebiet geben. Ein solches durch einen Staat geschütztes Gebiet nennt man Nationalpark.

Der erste Nationalpark war der Yellowstone-Nationalpark in den USA. Er wurde 1872 gegründet. Die ersten Nationalparks wurden in Ländern geschaffen, in denen es noch viel unberührte Natur gab: Kanada, Australien und Neuseeland.

Abb. 7: Logos einiger Naturschutzorganisationen

Heute gibt es in den meisten Ländern Nationalparks. So soll weltweit die Erhaltung der Biologischen Vielfalt sichergestellt werden.

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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Was heißt was? Ordne die Fachbegriffe den Erklärungen richtig zu, indem du mit dem Lineal verbindest!

Biodiversität

Population Gen Nationalpark

Gletscher

alle Lebewesen der selben Art, die in einem bestimmten Gebiet leben

Eisfläche im Gebirge, die auch im Sommer nicht abschmilzt Information über eine Eigenschaft eines Lebewesens, die im Inneren der Zelle gespeichert ist

Bezeichnung dafür, wie viel verschiedenes Leben in einem bestimmten Gebiet vorkommt

Ein Staat stellt ein bestimmtes Gebiet unter Schutz.

Gib ein Ökosystem an, dessen Biotopvielfalt nur sehr gering ist und beschreibe es in drei Sätzen!

Kreuze an, ob du diesen Aussagen zustimmst oder nicht! Begründe deine Entscheidung!

Wenn wir die Armut der Menschen verringern, tragen wir auch zum Artenschutz bei.

stimme zu stimme nicht zu, weil

Die Nationalparks sind wertvolle Landschaften und müssen geschützt werden.

stimme zu stimme nicht zu, weil

Ich würde einer Naturschutzorganisation beitreten oder sie unterstützen.

stimme zu stimme nicht zu, weil

Gib drei Möglichkeiten an, wie der Mensch Einfluss in einem Gebiet ausüben kann!

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7. NATIONALPARKS IN ÖSTERREICH

Abb. 1:

Abb. 2: Tiere in den Hohen Tauern

Tourismus, der: Fremdenverkehr

Gletscher, der: Eisfläche im Gebirge, die auch im Somme nicht schmilzt

Steppensee, der: flacher See, der keinen Abfluss hat

Steppe, die: trockene, ebene Landschaft

Abb. 3 + 5: Beschrifte die Nationalparks, indem du die passende Nummer einsetzt!

In Österreich gibt es derzeit sechs Nationalparks. Diese sind aber nicht nur Schutzgebiete, in denen der menschliche Eingriff möglichst gering gehalten werden soll. Sie dienen auch der wissenschaftlichen Forschung und sind wichtige Tourismusziele. So sollen sie den Österreicherinnen und Österreichern die Natur näherbringen und ihnen zeigen, wie wichtig Natur- und Umweltschutz sind. Jährlich besuchen tausende Schulklassen im Rahmen des Biologieunterrichts die österreichischen Nationalparks.

1. Nationalpark Hohe Tauern

Der Nationalpark Hohe Tauern ist das größte Schutzgebiet in den Alpen. Er besteht aus mehreren einzelnen Gebieten, die in den Bundesländern Salzburg, Tirol und Kärnten liegen. In ihm gibt es einige der höchsten Berge Österreichs wie der Großglockner oder der Großvenediger mit großen Gletscherflächen.

Aufgrund der Höhenunterschiede zwischen den Tälern und den Bergspitzen gibt es viele unterschiedliche Ökosysteme. Sie beinhalten eine große Zahl an unterschiedlichen Tieren und Pflanzen. So gibt es in den Hohen Tauern etwa ein Drittel der in Österreich vorkommenden Pflanzenarten. Unter den rund 10 000 Tieren, die hier heimisch sind, finden sich die Gämse, der Alpensteinbock, der Gänsegeier und das Murmeltier.

2. Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel

Dieser Nationalpark liegt teilweise im österreichischen Bundesland Burgenland und teilweise in Ungarn. Im Mittelpunkt des Schutzgebietes steht der Neusiedler See. Er ist ein Steppensee mit breitem Schilfgürtel, in dem zahlreiche Vogelarten brüten. Der Seewinkel ist eine flache Steppenlandschaft. In ihm gibt es etwa 40 Lacken. Deren Wasser ist teilweise sehr salzig. Manche Lacken trocknen im Sommer regelmäßig aus.

3.

Dieses Gebiet in Oberösterreich ist stark bewaldet. In ihm sind viele gefährdete Tierund Pflanzenarten heimisch. Durch den Nationalpark führen viele Wanderwege.

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Nationalpark Kalkalpen Abb. 3: Nationalparks in Österreich 1. Hohe Tauern 3. Kalkalpen 4. Donau-Auen 5. Thayatal Linz
Bregenz Salzburg Klagenfurt Graz Innsbruck Wien Eisenstadt St. Pölten
6. Gesäuse
2. Neusiedler SeeSeewinkel Nationalparks in Österreich
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4. Nationalpark Donau-Auen

Die Fläche des Nationalparks Donau-Auen zieht sich von Wien die Donau entlang bis an die Staatsgrenze zur Slowakei. Die Donau-Auen sind eine der größten Aulandschaften in Mitteleuropa mit einem weitgehend natürlichen Ökosystem.

So ist der Nationalpark Heimat für zahlreiche Säugetiere, Vögel, Reptilien und Amphibien. Viele von ihnen wie die Europäische Sumpfschildkröte zählen zu den gefährdeten Tierarten und stehen unter strengem Schutz.

Die Donau-Auen werden wie alle Auwälder immer wieder überschwemmt. Die hier vorkommenden Arten sind an die wechselnden Lebensbedingungen angepasst.

5. Nationalpark Thayatal

Der Nationalpark Thayatal liegt an der Grenze zur Tschechischen Republik. Es ist eine Flusslandschaft mit steilen bewaldeten Hängen.

Die biologische Vielfalt ist bei den Pflanzen in diesem Nationalpark besonders groß. Etwa die Hälfte aller Pflanzenarten, die in Österreich vorkommen, sind hier heimisch. Der Grund für die Vielfalt liegt daran, dass das Thayatal an der Grenze zwischen dem feuchten Klima im Waldviertel und dem trockenen im Weinviertel liegt.

6. Nationalpark Gesäuse

Die Berggipfel fallen steil zum Fluss Enns ab, der diesen Nationalpark in der Steiermark prägt. Aufgrund des großen Höhenunterschiedes von ungefähr 1 800 m findet man eine sehr große Vielfalt an Arten. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Ökosysteme wie Fels, Almwiese, Wald und Wasser eng nebeneinander.

Au, die: Wald- und Wiesengebiet an einem Fluss

Wildnisgebiete

Neben Naturschutzgebieten und Nationalparks gibt es auch noch Wildnisgebiete. Das sind besonders geschützte Gebiete, in denen sich die Natur ungestört entwickeln kann. Das Betreten solcher Gebiete ist streng verboten, nur Wissenschafterinnen und Wissenschafter dürfen dort einige Forschungsarbeiten durchführen.

In Österreich gibt es ein einziges Wildnisgebiet. Es ist das Wildnisgebiet Dürrenstein mit dem Rothwald in Niederösterreich.

Abb. 4: Europäische Sumpfschildkröte

Besprecht, warum die Nationalparks wertvolle Landschaften sind und warum sie geschützt werden müssen!

prägen: hier k beeinflussen

Abb. 6: Betrachte das Bild des Rothwalds und analysiere, was daran auffällt!

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Abb. 5: Nationalparks in Österreich
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Abb. 6: Rothwald
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Weltnaturschutzunion, die: Organisation, deren Mitglieder sich mit Naturund Umweltschutz beschäftigen; österreichische Mitglieder sind z. B. Landwirtschaftsministerium, Nationalpark Hohe Tauern und der Tiergarten Schönbrunn

Gefährdete Arten – Rote Liste

Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind vor allem durch den Menschen bedroht. Von manchen Tieren, vor allem von Meerestieren, werden mehr gefangen als nachwachsen können. Dadurch werden die Populationen immer kleiner. Andere Arten sind bedroht, weil ihr Lebensraum gefährdet ist.

Die Weltnaturschutzunion erstellt regelmäßig Listen von Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind. Diese Listen sollen den Staaten und deren Regierungen helfen, ihren Natur- und Umweltschutz besser zu gestalten.

Neben den weltweiten Listen gibt es aber auch nationale Listen. Manche Populationen können in Österreich gefährdet sein, in anderen Ländern jedoch noch in großer Zahl vorkommen. Auf der vom österreichischen Umweltbundesamt herausgegebenen Liste der in Österreich bedrohten Arten stehen etwa 1 200 Pflanzenarten, die gefährdet oder bereits vom Aussterben bedroht sind. Das ist mehr als die Hälfte der bei uns vorkommenden Arten.

Bei den Tierarten ist es ähnlich: Etwa die Hälfte aller Amphibien, Reptilien und Fische sind stark gefährdet. Bei den Vögeln und Säugetieren ist es etwa ein Drittel.

Das Schicksal des Dodo Der Dodo war ein Vogel, der nicht fliegen konnte. Er lebte auf der menschenleeren Insel Mauritius und hatte keine Angst vor Menschen. Als europäische Seefahrer erstmals auf diese Insel kamen, war dieser Vogel als Nahrung sehr beliebt. Eingeschleppte Tiere wie Ratten fügten der DodoPopulation ebenfalls Schaden zu. 100 Jahre nach seiner Entdeckung war der Dodo ausgestorben.

Findet in Gruppen Informationen zu den Maßnahmen zum Tier- und Pflanzenschutz:

• Krötenzaun

• Fischtreppe

• Futterhaus

• Insektenhotel Nehmt kritisch Stellung und präsentiert dann eure Ergebnisse!

Erörtere, welche Maßnahmen du selbst setzen kannst, um zum Artenschutz in deinem eigenen Umfeld beizutragen!

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Abb. 6: einige in Österreich vom Aussterben bedrohte Tierarten (von links nach rechts): Feldhamster, Flussperlmuschel, Steinkauz

Abb. 7: einige in Österreich vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten (von links nach rechts): Rapunzel-Glockenblume, Knollige Kratzdistel, Hügel-Nelke

Der Schutz wildwachsender Pflanzen und freilebender Tiere wird in Österreich durch Naturschutzgesetze geregelt. Zusätzlich gibt es die Jagd- und Fischereigesetze in den neun Bundesländern.

Diese Gesetze greifen in viele Bereiche des Lebens und der Arbeit der österreichischen Bevölkerung ein. Es gibt Beschränkungen in der Landwirtschaft und in der Forstwirtschaft. So wird z. B. beim Bau von Gebäuden darauf geachtet, dass keine Lebensräume mit gefährdeten Arten betroffen sind. Auch die Verringerung von Abgasen in der Industrie und beim Straßenverkehr soll die Natur und damit Tier- und Pflanzenarten schützen.

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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Wandern in einem österreichischen Nationalpark – Finde heraus, in welchen österreichischen Nationalpark diese Kinder einen Ausflug gemacht haben!

Wir sind über die Steppe gewandert und haben die Vögel an den Lacken beobachtet. Wir waren im Nationalpark…

Ich habe fast Angst gehabt in die Enns zu fallen, die hier fließt. Die Strömung hier ist wirklich schnell. Wir waren im Nationalpark…

Diese Landschaft war sehr interessant. Sie wird immer wieder überflutet, aber das macht den Tieren hier gar nichts aus. Ich war im Nationalpark…

Vertrieben, verdrängt und verfolgt: 10 bedrohte Tierarten in Österreich! Das Team Panda des WWF liefert uns für Österreich diese Liste! Ordne den Tieren die passenden Buchstaben zu!

Hilf mit, diese wunderbaren Tiere zu schützen!

LÖSUNGSWORT:

Wähle ein Tier aus und erstelle einen Steckbrief! Tipp: Nähere Informationen findest du auf der Homepage des WWF Österreich!

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H. Wolf © Z. Feldlerche © C. Schwarzspecht © U. Große Eichenbock © I. Luchs © E. Feldhamster © S. Bachforelle © T. Wildbiene © R. Seeadler © T. Großes Mausohr
2 3 1 .......... Olympe Verlag

8. WIR IN UNSERER UMWELT

Wir ist man früher mit der Umwelt umgegangen?

Frage dazu ältere Menschen in deiner Umgebung!

fossil: Bezeichnung von Lebewesen, die vor langer Zeit gelebt haben, oder deren Spuren

Konzentration, die: Anteil eines Stoffes in einem Gemisch mehrerer Stoffe

Was bedeutet „klimaneutral“?

Klimaschädliches Verhalten muss vermieden werden. So darf nicht mehr CO2 ausgestoßen werden, als von den Pflanzen wieder aufgenommen werden kann. Es soll keine fossile Energie, sondern nur noch erneuerbare Energie genutzt werden.

Wärmepumpe, die: Wärmeenergie wird nicht durch das Verbrennen gewonnen, sondern aus der Umgebung in die Wohnung „gepumpt“.

Erörtere, wie du selbst dazu beitragen kannst, die Neuproduktion von Kunststoffen zu vermindern!

Wir sind Teil unserer Umwelt. Alles, was wir tun, beeinflusst unsere Umwelt. Früher hat man noch nicht so gut verstanden, wie sich der Einfluss des Menschen auf die Natur auswirkt. Daher sind die Menschen in der Vergangenheit sehr unbesorgt mit der Umwelt umgegangen. Die Folgen davon erleben wir heute. Wir müssen heute Maßnahmen setzten, um diese Folgen zu vermindern.

Fossile Energie

Fossile Energie wird aus den Überresten von Lebewesen gewonnen, die vor langer Zeit gelebt haben. Damals wurde von den Pflanzen mit Hilfe von Sonnenlicht das Kohlenstoffdioxid der Atmosphäre in Zucker und Stärke umgewandelt. Die Körper diese Pflanzen sowie von Konsumenten, die sich von ihnen ernährt haben, wurden im Laufe der Zeit zu Kohle, Erdöl und Erdgas. In diesen Stoffen ist die Sonnenenergie gespeichert, die damals von den Pflanzen aufgenommen worden ist.

Aber es ist nicht nur die Energie gespeichert, sondern auch der Kohlenstoff, der damals aus der Atmosphäre genommen wurde. Durch das Verbrennen dieser Stoffe wird er wieder in Form von Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt. Steigt die Konzentration dieses Gases in der Atmosphäre an, dann erhitzt sich die Erdatmosphäre. Das Klima verändert sich und die Gletscher schmelzen ab. Der Meeresspiegel steigt und Gebiete an den Küsten werden überschwemmt.

Lange Zeit wurde der Klimawandel nicht bemerkt und fossile Energie wurde bedenkenlos verwendet. Heute werden große Anstrengungen unternommen, um den weltweiten Temperaturanstieg auf unter 1,5 °C zu halten. Dazu soll schrittweise der CO2-Ausstoß gesenkt werden. Die EU hat das Ziel, bis zum Jahr 2050 vollständig klimaneutral zu werden.

Erneuerbare Energie

Fossile Energie soll in allen Lebensbereichen durch erneuerbare Energie ersetzt werden. Autos werden künftig mit elektrischem Strom anstatt mit Benzin und Diesel fahren. Die Heizung von Häusern und Wohnungen wird mit Wärmepumpen anstelle von Ölheizungen erfolgen.

Der elektrische Strom wird nicht mehr aus Kraftwerken kommen, die mit Kohle oder Erdgas betrieben werden. Elektrische Energie wird in Zukunft vor allem aus Wind- und Wasserkraft oder mit Hilfe der Photovoltaik erzeugt. Dabei wird die Energie der Sonne direkt in elektrische Energie umgewandelt. Erdöl und Erdgas werden aber auch zur Erzeugung von Kunststoffen und von Kunstdünger benötigt. Wissenschafterinnen und Wissenschafter auf der ganzen Welt forschen daran, fossile Energie auch in diesen Bereichen zu ersetzen.

Abb. 1: Elektrizität aus Windkraft statt aus Kohle

Abb. 2: Photovoltaikanlage auf einem Hausdach

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Die Globalisierung, Fluch und Segen

Wenn du einkaufen gehst, findest du ein riesiges Angebot an Waren. Egal, ob du Kleidung, Nahrung oder ein technisches Gerät haben willst – die Auswahl ist heute sehr groß.

Die meisten Dinge, die du kaufen kannst, werden nicht bei uns in Österreich hergestellt. Sie werden dort produziert, wo es für den Hersteller am günstigsten ist. Doch was bedeutet „günstig“ aus der Sicht des Produzenten? In welchen Ländern lässt er seine Waren produzieren?

2 Die Arbeitskräfte sind dort billig und es gibt wenige gesetzliche Bestimmungen, die die Arbeit betreffen. Die Menschen müssen pro Tag länger arbeiten als bei uns, es gibt keinen bezahlten Urlaub und kaum Schutzmaßnahmen für Arbeitskräfte. In diesen Ländern kennt man auch kaum Sozialleistungen wie Kindergeld, Arbeitslosen- und Krankenversicherung. Die Schulbildung ist oft schlechter als bei uns.

2 Es gibt weniger Umweltschutzmaßnahmen. Giftige Stoffe, die bei uns verboten sind, dürfen dort verwendet werden. Abfälle werden einfacher und daher billiger entsorgt.

Die Waren, die so in fernen Ländern hergestellt werden, werden dann über tausende Kilometer zu uns transportiert. Für diesen Transport werden fossile Brennstoffe eingesetzt, die zum CO2-Ausstoß beitragen.

Nimm kritisch Stellung zu den heutigen Einkaufmöglichkeiten! Gehe dabei auf die Vorteile ein, jederzeit alles kaufen zu können!

Produzent, der: jemand, der etwas herstellt

Überprüfe, woher das T-Shirt, das Hemd oder das Kleid stammt, das du trägst! Sieh dazu am Etikett nach! Was kannst du feststellen?

Bist du mit dem, was du herausgefunden hast zufrieden? Warum?

Überlege, wie du selbst dazu beitragen kannst, den globalen CO2-Ausstoß zu verringern!

Bedenke: Die Umwelt ist grenzenlos. Gifte, die in fernen Ländern in die Natur gelangen und CO2, das dort in die Atmosphäre abgegeben wird, kommen auch zu uns. Kauft man Waren, die in fernen Ländern hergestellt werden, so ist man auch für die Umweltschäden verantwortlich, die bei deren Produktion angefallen sind.

Lokale und saisonale Lebensmittel

Auch die Lebensmittelregale von Supermärkten sind voll mit Produkten aus fernen Ländern. Wir haben uns daran gewöhnt, jede Obst- und Gemüsesorte zu jeder Zeit kaufen zu können. Allerdings wachsen viele davon nur zu bestimmten Zeiten im Jahr oder gar nicht bei uns.

Auch diese Obst- und Gemüsesorten müssen von weit her nach Österreich gebracht werden. Dabei wird CO2 freigesetzt. Wenn du aber heimische und saisonale Lebensmitteln kaufst, förderst du heimische Produzenten und reduzierst den CO2-Ausstoß.

Was ist Fair Trade? Lebensmittel, die mit einem Fair Trade-Siegel gekennzeichnet sind, werden im Herkunftsland zu gerechten Bedingungen hergestellt. Die Menschen dort werden fair bezahlt und es werden Umweltschutzmaßnahmen ergriffen.

saisonal: nur zu einer bestimmten Jahreszeit

Erkundige dich, welche Obst- und Gemüsesorten bei uns zu welcher Jahreszeit geerntet werden! Dann erstelle einen Plan, wann du was kaufen solltest!

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Abb. 3: Warentransport mit einem Containerschiff
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Abb. 4: Obst und Gemüse im Supermarkt

Video-Streaming, das: Ein Film wird nicht auf deinem Computer gespeichert, sondern die Daten werden gleichzeitig übertragen und dargestellt.

Beurteile dein eigenes Internetverhalten! Wie könntest du dabei Energie einsparen?

Überlege, woher das Geld kommt, mit dem der Strombedarf im Internet gedeckt wird! Soziale Netzwerke sind für den User kostenlos. Wer bezahlt dafür? Was gibst du selbst in sozialen Netzwerken an Daten preis?

Biomasse, die: hier k Pflanzen, aus denen Energie gewonnen werden kann

Katastrophe, die: schreckliches Ereignis; schweres Unglück

Energie für die Freizeit

Wenn du nach der Schule über Video-Streaming einen Film ansiehst, sind dafür komplizierte technische Einrichtungen notwendig. Irgendwo auf der Welt –möglicherweise tausende Kilometer entfernt – steht ein Computer, auf dem der Film gespeichert ist. Die Daten, die auf deinem Notebook, deinem Handy oder deinem Fernseher als Film dargestellt werden, müssen in Leitungen über weite Strecken übertragen werden. Dafür ist elektrischer Strom erforderlich.

Das klingt nicht nach viel, aber wenn Millionen Menschen gleichzeitig Daten im Internet übertragen, wird viel Energie benötigt. Der Strombedarf für das Internet ist hoch. Allein der Google-Konzern verbraucht so viel Energie wie eine Großstadt. Mit der Energie, die du für eine Suchanfrage verbrauchst, könnte eine Energiesparlampe 2 Minuten lang leuchten.

CO2 im Verkehr

In den letzten Jahrzehnten hat der Verkehr stark zugenommen. Die Menschen legen weitere Strecken in ihrem Auto zurück und im Urlaub fliegen viele in weit entfernte Urlaubsziele. Auch der Transport von Waren hat stark zugenommen. Insgesamt macht der CO2-Ausstoß durch den Verkehr weltweit etwa ein Sechstel aus. Vor allem beim Fliegen wird sehr viel CO2 abgegeben.

CO2-Reduktion: Jeder kann beitragen!

Weltweit wird gegen die Klimaveränderung gekämpft. Erneuerbare Energie muss fossile Energie ersetzen. Wasserkraft, Photovoltaik, Windenergie und Biomasse müssen verstärkt ausgebaut werden. So kann man Kraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, ersetzen. Wenn wir verhindern wollen, dass die Klimaveränderung zu einer Klimakatastrophe wird, müssen zahlreiche Maßnahmen ergriffen werden. Durch seinen Lebensstil kann jede und jeder von uns dazu beitragen, dass weniger CO2 ausgestoßen wird:

Abb. 7: Unter diesem Motto findet der Kampf gegen den Klimawandel statt.

Führe eine Woche lang

Tagebuch! Schreibe

täglich auf, was du tust! Dann markiere die Tätigkeiten, bei denen viel CO2 freigesetzt wird!

Erstelle zum Schluss

einen Plan, wie du einen Beitrag leisten kannst!

Achte darauf, was du kaufst! Auf jeder Ware muss angegeben sein, woher sie kommt. Du kannst so nachvollziehen, wie weit sie transportiert worden ist. Kauf keine Sachen, die du nicht brauchst!

Achte auf die Lebensmittel, die du konsumierst! Auch bei Lebensmitteln ist die Herkunft angegeben. Überlege dir, ob du wirklich zu jeder Jahreszeiten Erdbeeren brauchst!

Wie verbringst du deine Freizeit und deinen Urlaub? Wie nutzt du das Internet?

Trenne deine Abfälle! Wird Müll getrennt entsorgt, können viele Stoffe wiederverwendet werden. Dadurch wird weniger Energie für die Neuproduktion benötigt.

Überlege bei jeder Entscheidung, welchen Einfluss sie auf das Klima haben könnte! Sprich auch mit anderen darüber!

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Abb. 5: Video-Streaming am Handy
2 2 2 2 2 Olympe Verlag
Abb. 6: Flugverkehr

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

In dieser Grafik siehst du, welchen Anteil am CO2-Ausstoß einzelne Bereiche haben. Ordne die Bereiche ihrer Größe nach, indem du die Zahlen von 1 – 5 einträgst! Beginne mit dem größten!

Transport

Kraftwerke

Industrie

Sonstiges

Gebäude

Schreibe zu den folgenden Bereichen jeweils 1 bis 2 Stichworte, wie dort CO2 erzeugt wird!

KRAFTWERKE:

GEBÄUDE:

TRANSPORT:

Deine zehn CO2-Spar-Tipps! Gib hier an, wie du den Ausstoß von CO2 verringern oder sogar verhindern kannst! Tipp: Ein Beispiel ist schon vorgegeben.

1. Ich drehe das Licht nur auf, wenn ich es wirklich brauche.

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2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
21,8 % Transport
21,3 % Industrie
36,3 % Kraftwerke
2
1 Olympe Verlag
9,3 % Gebäude 11,3 % Sonstiges
3

So schätze ich mich nach dem Großkapitel LEBEWESEN IN IHREM LEBENSRAUM selbst ein: Kreuze jenen Daumen an, der für dich am ehesten zutreffend ist!

Ich kann…

…Lebensräume in meiner Umgebung nennen und beschreiben.

…erklären, was am Lebensraum Wiese besonders ist.

…die Stockwerke der Wiese aufzählen.

…das Zusammenleben von Pflanzen und Tieren auf der Wiese erklären.

…die Unterschiede zwischen Nahrungskette und Nahrungsnetz begründen.

…den Stoffkreislauf in einem Lebensraum nachvollziehen.

…Bedingungen für ein funktionierendes Ökosystem aufzählen.

…biotische und abiotische Umweltfaktoren nennen und beschreiben.

…begründen, warum und wie sich Ökosysteme verändern.

…die Anpassung von Lebewesen an ein Ökosystem beschreiben.

…die Eingriffe des Menschen in das Ökosystem kritisch betrachten.

…die Bedeutung der biologischen Vielfalt begründen.

…die Rolle des Menschen in der Umwelt erörtern.

…die Folgen des Klimawandels aufzählen.

Verlag

Um deine Kompetenzen noch mehr zu steigern, hier unsere Buchtipps NUR für dich:

Buchtipps

Ole Häntzschel, Matthias Stolz: Wie viel Regenwald passt auf dieses Brot? Erstaunliche Grafiken über Klima und Umwelt (Tessloff Verlag, 2021).

Die Umwelt schützen mit der Maus (ZS, 2022).

Melanie Laibl: WErde wieder wunderbar: 9 Wünsche fürs Antropozän (G&G Verlag, 2022).

Mike Barfield, Lauren Humphrey, Frederik Kugler: So ist das Leben! Entdecke alle Lebewesen um dich herum (Laurence King Verlag, 2021)

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KOMPETENZ CHECK
Olympe

1. ENTWICKLUNG DER WIRBELTIERE

Organe können sich verändern

Mitunter kommt es zu sprunghaften Veränderungen in den Erbanlagen eines Lebewesens. Sie führen zu Veränderungen an Körperteilen und Organen, die an die Nachkommen weitergegeben werden. Das nennt man Mutation

Bringt die Mutation Vorteile für das Lebewesen oder kann es sich dadurch an eine veränderte Umwelt besser anpassen, bleibt sie erhalten. Lebewesen der gleichen Art, die sie nicht haben, sind schlechter angepasst und haben geringere Überlebenschancen. Mit der Zeit setzt sich die Veränderung durch. Dieser Vorgang wird Selektion genannt.

Die Abstammungslehre

Verschiedenartige Lebewesen wie Katze, Fledermaus, Wal, Pferd oder Mensch besitzen viele gemeinsame Merkmale. Sie haben z. B. einen ähnlichen Knochenbau der Gliedmaßen, einen ähnlichen Aufbau des Nervensystems oder ein ähnliches Kreislaufsystem.

Die Gliedmaßen verschiedener Wirbeltiere haben zwar verschiedene Aufgaben, aber einen ähnlichen Bauplan. Biologinnen und Biologen sprechen in diesem Fall von homologen Organen. Sie deuten darauf hin, dass es vor langer Zeit ein Organ gegeben hat, das sich bei verschiedenen Tierarten unterschiedlich weiterentwickelt hat. Die Tierarten stammen von einem gemeinsamen Vorfahren ab, sind also miteinander verwandt.

Abb. 1: Albino Tiger

Abb. 2: Gib die einzelnen Knochen in den Vordergliedmaßen an, die jeweils in der selben Farbe dargestellt sind!

Bestimme die Funktion der Gliedmaßen der Tiere!

Begründe, warum sich gerade bei diesen Tieren die jeweilige Form gebildet hat!

Abb. 3: Erörtere, wie analoge Organe entstanden sein könnten!

Abb. 2: homologe Vordergliedmaßen verschiedener Wirbeltiere

Oft sind diese Gemeinsamkeiten auf den ersten Blick nicht erkennbar. So hat z. B. eine Riesenschlange keine Beine. Auf einem Röntgenbild oder an einem Skelettpräparat einer Schlange kannst du jedoch Reste von Hinterbeinen sehen. Solche verkümmerten Körperteile, die keine Funktion mehr haben, werden rudimentäre Organe genannt. Das Steißbein des Menschen ist ebenfalls ein rudimentäres Organ. Es ist der Rest eines früheren Schwanzes.

Andererseits haben die Beine eines Käfers und eines Hundes die gleiche Aufgabe, ihre Baupläne sind aber verschieden: Der Hund hat innen ein Knochenskelett und der Käfer ein hartes Außenskelett. Sie sind also nicht homolog. In diesem Fall sprechen Biologen und Biologinnen von analogen Organen. Sie geben keinen Hinweis auf eine Verwandtschaft.

Abb. 3: analoge Vordergliedmaßen beim Hund und beim Käfer

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† † † † MENSCH KATZE WAL FLEDERMAUS PFERD Olympe Verlag

Einen weiteren Hinweis auf die gemeinsame Stammesgeschichte von Wirbeltieren liefert der Vergleich der Embryonalentwicklung. Zu Beginn der Embryonalentwicklung sehen alle Wirbeltiere ähnlich aus. Je weiter ihre Entwicklung aber fortschreitet, desto stärker unterscheiden sich die Embryos und zeigen schon die Merkmale des fertigen Tieres.

Evolutionstheorie nach Darwin

Das Vorhandensein von homologen und rudimentären Organe sowie die Ähnlichkeit der Embryonalentwicklung gelten als Beweise für die Evolution.

Die heute gültige Evolutionstheorie des englischen Biologen Charles Robert Darwin liefert eine Erklärungsmöglichkeit für die Entstehung und Weiterentwicklung verschiedener Arten. Sie bildet die Grundlage für die Abstammungslehre.

Evolution, die: Entwicklung von Arten im Laufe der Zeit

Theorie, die: wissenschaftlicher Erklärungsversuch

Erkläre, wie der Elefantenrüssel nach Darwins Theorie entstanden sein könnte!

Charles Robert Darwin, der im 19. Jh. lebte, erkannte, dass einzelne Lebewesen, die sich besser an bestehende Lebensbedingungen anpassen können, im Vorteil sind. Sie können sich erfolgreicher fortpflanzen. Anpassen müssen sich Lebewesen z. B. in Hinblick auf Nahrungsquellen, Schutz oder Fortpflanzung. So sind Lebewesen einem ständigen Konkurrenzkampf ausgesetzt.

Mit dem heutigen Wissen ist es Wissenschafterinnen und Wissenschaftern möglich, einen Stammbaum der Lebewesen zu erstellen. Auch der Mensch findet in diesem Stammbaum seinen Platz.

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Abb. 5: Stammbaum der Evolution der Wirbeltiere
Abb. 4: Embryonalentwicklung bei Wirbeltieren
Erdurzeit Erdaltertum Erdneuzeit Erdmittelalter Panzerfisch
Urvogel Ursäugetier Olympe Verlag
Fisch Salamander Schildkröte Huhn Kaninchen Mensch
Knorpelfische Knochenfische Quastenflosser Schwanzlurche Froschlurche Schildkröten Krokodile Schlangen Eidechsen Vögel Säugetiere Menschen
Quastenflosser Urlurch Urkriechtier Saurier

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Von kurz zu lang ohne Übergang – Wie fast alle Säugetiere hat die Giraffe sieben Halswirbeln, auch wenn diese viel länger sind als bei Tieren von ähnlicher Größe wie dem Elefanten. Hier siehst du zwei Theorien über die Ursache der Halslänge abgebildet und beschrieben. Entscheide, welche der Theorien von Charles Robert Darwin aufgestellt wurde!

A B

Die Vorfahren hatten kurze gleichlange Hälse.

Die Vorfahren hatten verschieden lange Hälse.

Als das Gras knapp wurde, streckten die Giraffen ihre Hälse, damit sie an die Blätter der Bäume herankommen konnten. Die Hälse wurden länger und diese Eigenschaft wurde an die Nachkommen weitergeg eben ..

p Die Veränderung erfolgte in der nachfolgenden Generation.

Die natürliche Auslese löschte jene Giraffen aus, die nicht angepasst waren. Es überlebten nur jene, die einen langen Hals hatten und Nachfahren jener Giraffen waren, die bereits diese Merkmale aufwiesen.

p Die Umwelt entscheidet, welche Eigenschaft günstig ist.

Die Theorie A B stammt von Charles Darwin

Begründe deine Entscheidung!

Begründung:

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M3 Im Internet recherchieren

Im Internet findet man alles: Es gibt eine Fülle an Information, Bildern und Video-Clips. Aber nicht alles, was du dort findest, ist auch richtig. Du musst bei der Recherche im Internet daher sehr vorsichtig vorgehen, damit du die Ergebnisse dann auch z. B. für ein Referat oder ein Plakat nutzen kannst. Diese Anleitung hilft dir, Fehler zu vermeiden.

SCHRITT 1: Formuliere das Problem!

Überlege dir, was genau du suchst!

Suchst du eine ganz bestimmte Antwort auf eine ganz bestimmte Frage? R Wann wurde Charles Darwin geboren?

Willst du Informationen zu einem bestimmten Thema finden? R Wie lautet Darwins Evolutionstheorie?

Berücksichtige dabei auch, wofür du die Information brauchst!

Erstelle eine Liste mit Suchbegriffen, die du für deine Internetrecherche verwenden willst!

SCHRITT 2: Mit einer Suchmaschine suchen

D D D D D D D

Verwende eine Suchmaschine, um an Informationen zu kommen!

www.google.at

www.fragfinn.de www.helles-koepfchen.de www.blinde-kuh.de

SCHRITT 3: Die Suche eingrenzen

Wähle aus der langen Liste mit Links, die zu Seiten führen, auf denen „Charles Darwin“ vorkommt, aus!

Gib zusätzliche Stichwörter ein! So wird die Suche genauer. Z. B. „Charles Darwin Geburtsdatum“

SCHRITT

4: Ergebnisse bewerten

Suche nicht nur auf einer Internet-Seite, sondern öffne mehrere!

Dann vergleiche die Ergebnisse! Unterscheiden sich die Informationen voneinander oder stimmen sie überein?

ACHTUNG: Die Betreiber unterschiedlicher Seiten übernehmen oft Informationen voneinander. Vergleiche daher vor allem Seiten, auf die du direkt von verschiedenen Suchmaschinen kommst!

SCHRITT 5: Auswerten der Ergebnisse

Beantworte die Fragen, die du dir in Schritt 1 gestellt hast!

Verwende zum Veranschaulichen deiner Ergebnisse auch Abbildungen!

ACHTUNG: Du darfst nur solche Bilder und Grafiken benutzen, die ausdrücklich zum Herunterladen freigegeben worden sind.

Wörtliche Zitate: Wenn du Textstellen wörtlich übernimmst, musst du sie unter Anführungszeichen setzen. So erkennt man, dass der Text nicht von dir stammt.

Gib eine Quellenangabe an: Name und Vorname des Verfassers, Titel des Artikels, URL der Internetseite, Datum (Wann hast du das Zitat heruntergeladen?)

Beispiel: Stober, Alexander: Charles Darwin – Revolutionär und Gentleman (www.planet-wissen.de), 10. 2. 2023.

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2. ZÄHMEN UND ZÜCHTEN

Aus Wildtieren wurden Nutztiere

Der Mensch domestiziert seit Jahrtausenden ursprünglich wilde Tiere. Das gelang ihm durch das Zähmen und die Zucht von Wildtieren.

Das Zähmen

Die Vorfahren unserer Nutztiere, die Wildtiere, wurden vor vielen tausend Jahren gezähmt. Das gelang den Menschen, indem sie junge Tiere von ihren Artgenossen trennten und ihnen Futter gaben. Durch das regelmäßige Füttern gewöhnten sich die Tiere im Laufe der Zeit an die Menschen und wurden zahm.

Die Zucht

Die Menschen lernten ebenso, Tiere zu züchten. Dazu suchten sie die größten, stärksten aber auch die friedlichsten Tiere aus. Kühe, die viel Milch gaben, Schweine, die viel Fleisch hatten, aber auch Schafe, die viel Wolle gaben, waren für die Menschen wertvolle Tiere. Tiere, die diese Bedingungen erfüllten, durften Junge bekommen. Mit ihnen wurde gezüchtet. So erhielten die Menschen mit der Zeit Tiere mit den von ihnen gewünschten Eigenschaften.

Die Menschen züchteten also ihre Haustiere so, dass sie selbst davon den größten Nutzen hatten und bis heute haben.

domestizieren: ein wildes Tier zum Haustier machen

Abb. 3: Ein junges Reh wird mit der Flasche aufgezogen und gestreichelt.

Auch heute kannst du zahme Wildtiere, die bei Menschen leben, finden. Werden diese Tiere erwachsen, können sie für den Menschen manchmal aber gefährlich werden. So kommt es vor, dass zahme Rehböcke und Hirsche den Menschen für einen Rivalen halten und ihn angreifen. Grundsätzlich sollte man auf die Haltung von Wildtieren aber verzichten.

Die ersten Nutztiere

Rind: vor 15 000 Jahren in Vorderasien

Schaf: vor 10 000 Jahren in Vorderasien

Ziege: vor 10 000 Jahren in Vorderasien

Schwein: vor 9 000 Jahren in Vorderasien, China

Pferd: vor 5 500 Jahren in Südosteuropa

Gans: vor 4 500 Jahren in Ägypten

Huhn: vor 3 500 Jahren in Vorderasien

Kaninchen: vor 1 500 Jahren in Frankreich

M3 Recherchiere, wie die Vorfahren der oben genannten Tiere heißen! Gib dazu den Namen des Tiers und den Begriff „Vorfahren“ in eine Suchmaschine ein!

Vergleiche die Zucht mit dem, was du im vorherigen Kapitel gelernt hast! Was geschieht bei der Zucht?

Nimm Stellung: Du findest im Wald ein junges Wildtier, das alleine und wahrscheinlich verletzt ist. Wie verhältst du dich richtig?

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Abb. 1: domestizierte Rinder in Ägypten
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Abb. 2: Länder, in denen die ersten Nutztiere vorkamen Südosteuropa Frankreich Ägypten Indien China
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Vorderasien
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Abb.

artgerecht: wie es der natürlichen Lebensweise des Tieres entspricht

Chippflicht, die: Hunde müssen ab einem Alter von drei Monaten mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein.

Aus Wildtieren wurden Heimtiere

Heimtiere wurden aus Wildtieren gezüchtet. Heute sind sie vom Menschen abhängig und darauf angewiesen, dass sie gefüttert und gepflegt werden. Heimtiere sind kein Spielzeug, das man weglegen kann, wenn man es nicht mehr will. Wenn du ein Haustier hast oder haben willst, musst du dir deiner Verantwortung bewusst sein.

In Österreich leben über 1,5 Millionen Katzen, über 700 000 Hunde und noch 500 000 Kleinsäugetiere (z. B. Meerschweinchen, Kaninchen). Es ist wichtig, dass du dich vorher erkundigst, welche Bedürfnisse und Verhaltensweisen das Tier hat, bevor du eines nach Hause holst!

Tierschutz in Österreich

Seit 1. Jänner 2005 gibt es in Österreich ein Gesetz zum Schutz der Tiere. Es informiert über artgerechte Haltung (z. B. richtige Fütterung, Bewegungsfreiheit) und Verbote der Tierquälerei (z. B. Schmerzen zufügen). Außerdem findest du Bestimmungen wie die Chippflicht für Hunde und Zuchtkatzen.

Hast du es gewusst?

D Meerschweinchen und Kaninchen dürfen nicht allein gehalten werden, sondern nur als Paar oder in Gruppen.

D Hunde sollen ausreichend Auslauf und Kontakt zu Menschen haben.

D Katzen, die nur in der Wohnung leben, sollen eine Vorrichtung zum Schärfen der Krallen sowie eine Schutzvorrichtung an den Fenstern haben. Sie dürfen auch kurzfristig nicht angebunden werden.

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Qualzuchten

Durch Züchtung kann der Mensch das Aussehen und auch das Verhalten des Tieres verändern. Es gibt aber Merkmale, die man züchtet, durch die das Tier sein Leben lang Schmerzen hat. So bekommen Bulldoggen durch eine zu kurze Nase schlecht Luft. Nackthunde leiden an Kälte und haben oft keine Zähne. In Hautfalten bilden sich Entzündungen.

Abb. 5 + 6: Nimm Stellung zu diesen Fotos! Begründe auch deine Meinung!

M3 Recherchiere, welche Tiere unter Merkmalen leiden, die man gezüchtet hat!

Gehe dazu auf die Internetseite der Tierschutzorganisation „PETA“! Was musst du beim Hundekauf beachten, damit du ein gesundes Tier kaufst?

Abb. 7: verschiedene Hunderassen wie Mops, Bulldogge, Nackthund

Die Haltung von Wildtieren wie Schildkröten, Schlangen oder Echsen ist schwierig, da sie meist besondere Lebensbedingungen brauchen. Für diese Tiere gilt Meldepflicht und sie dürfen nur bei gemeldeten Züchterinnen und Züchtern gekauft werden.

LEBEWESEN VERÄNDERN SICH 80
4: trauriger, hungriger Hund Abb. 5: verkleideter Hund Abb. 6: Chihuahua in einer Handtasche
† † Olympe

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Vom wilden Tier zum Nutztier – Wann gab es wo die ersten Nutztiere? Trage die fehlenden Daten ein!

Tier

Kaninchen Ziege

Wo?

Vorderasien

Vorderasien, China

Wann?

vor Jahren

vor Jahren

vor 15 000 Jahren

vor Jahren

vor Jahren

vor 3 500 Jahren

vor Jahren

vor 5 500 Jahren

Wildtier oder Haustier? Suche aus dieser Wortschlange jene 10 Tiere heraus, die Wildtiere sind und daher nicht als Haustiere gehalten werden sollen! Kreise sie ein!

FDWKLREHTLHJWEDFUCHSHWSAIJKATZELWMBDZWERGKANINCHENVGSDQRATSN BVYXCBEICHHÖRNCHENZTLJKZOGOLDHAMSTERUQYDSOPLRINGELNATTERNQPFL KJOIIGELMWBERUWELLENSITTICHZWTLAUBFROSCHUYGDGUPPYHWTFORELLEMDI LHERMELINGOIUTEHUNDQLLTEDWASCHBÄRGSDKLDDWOLFOTEWE

Gib an, warum du kein Wildtier halten sollst!

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Ägypten
Schaf 3 1 2Olympe Verlag

3. HEIMTIERE

Wer waren die ersten Heimtiere?

Haushund: vor 14 000 Jahren (Europa)

Katze: vor 9 000 Jahren (Zypern)

falb: gelb

Einzelgänger, der: hier k ein Lebewesen, das alleine lebt und jagt

Dämmerung, die: jene Zeit, wenn es dunkel wird

Beute, die: Tiere, die Nahrung für andere Tiere sind

Markiere im Text jene Stellen, welche die körperlichen Besonderheiten für die Jagdweise aufzählen!

Die Sinnesorgane der Katze

• Katzen sehen sehr gut. In der Dämmerung öffnen sich ihre Pupillen weit, damit mehr Licht einfällt.

• Katzen hören selbst sehr leise Geräusche.

• Die Schnurrhaare der Katze sind sehr empfindlich. Damit findet sie sich auch im Dunkeln gut zurecht.

Ursprünglich hatten auch Hunde und Katzen besondere Aufgaben für den Menschen zu erfüllen. So wurden Hunde zum Schutz der Wohnstätten und zur Jagd eingesetzt. Katzen hingegen fingen Mäuse und verhinderten so, dass die Nahrungsvorräte von ihnen gefressen wurden. Heute sind die meisten Hunde und Katzen Heimtiere, die uns Gesellschaft leisten und die wir einfach gernhaben, ohne von ihnen besondere Dienste zu erwarten.

Die Katze – ein beliebtes Haustier

Unsere Hauskatze stammt von der Afrikanischen Wildkatze, der Falbkatze, ab. Sie wurde im Altertum von den Ägyptern als heiliges Tier verehrt. Die Falbkatze jagte Mäuse und schützte so das Getreide in den Kornspeichern.

Wie jagt die Katze?

Die Katze ist ein Raubtier. Sie jagt und tötet andere Tiere, um sie zu fressen. Sie ist eine Einzelgängerin und jagt in der Dämmerung alleine ihre Beute. Das sind meist kleine Säugetiere wie Mäuse oder Vögel.

Die Katze ist ein Schleichjäger. Sie schleicht sich auf ihren Zehenballen an. Ihre Krallen sind dabei eingezogen. Sie lauert und springt schließlich ihre Beute an. Erst im Sprung fährt sie ihre scharfen Krallen aus. Blitzschnell packt sie ihre Beute, für die es meist kein Entkommen mehr gibt.

Katzen, die als Haustiere gehalten werden, haben immer noch viele Eigenschaften ihrer wilden Verwandten. Da sie in einer Wohnung nicht jagen können, brauchen sie Spielsachen, um sich damit zu beschäftigen. Sie brauchen auch die Möglichkeit, ihre Krallen zu schärfen. Ein Kratzbaum verhindert, dass die Hauskatze ihre Krallen dafür an Möbeln oder Vorhängen reibt.

Wie vermehrt sich die Katze?

Katzenweibchen können einmal im Jahr, meistens im Frühling oder im Herbst, Junge bekommen. Sie bringen sie an einem versteckten Ort zur Welt.

Abb. 3: Pupille bei Dämmerung und bei Tageslicht

Erläutere, welche Zusammenhänge es zwischen der Jagdweise der Katze und ihren Sinnesorganen gibt!

Die Jungen sind blind und hilflos. Sie werden gesäugt, das heißt, sie trinken die Milch der Katzenmutter. Droht Gefahr, trägt die Katzenmutter die Jungen mit ihren Zähnen ganz vorsichtig an einen anderen Ort.

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† †
Abb. 1: Katze bei der Jagd Abb. 2: säugende Katze
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Der Hund – der beste Freund des Menschen

Der Hund stammt vom Wolf ab. In weiten Teilen Europas wurde dieses Tier verfolgt und ausgerottet. Mittlerweile werden aber auch bei uns wieder Wölfe gesichtet. Die Wölfe leben in Rudeln. Jedes Rudel beansprucht ein Revier, in dem es jagt und das es gegen andere Rudel verteidigt.

Im Rudel übernimmt das stärkste und geschickteste Tier die Führung. Wölfe kämpfen miteinander, um die Rangordnung festzulegen. Wer den Kampf verliert, zeigt dem Stärkeren die ungeschützte Halsseite und drückt damit seine Unterlegenheit aus. Der Stärkere könnte den Verlierer durch einen Biss in die Kehle töten. Das tut er aber nicht. Er erkennt das Verhalten des Verlierers an und lässt ihn im Rudel leben.

Verhaltensweisen des Hundes

Der Hund hat einige wichtige Verhaltensweisen seiner Vorfahren behalten. So ist er noch immer ein Rudeltier. Sein Rudel ist die Familie, in der er lebt. Sein Anführer ist die Person, die sich um ihn kümmert. Ihr folgt er besonders gut. Die anderen Familienmitglieder sind für ihn Rudelmitglieder, die in der Rangordnung über ihm stehen.

Vererbte Verhaltensweisen kannst du beobachten, wenn Haushunde einander begegnen. Dann kommt es manchmal zu einem Rangkampf

CDer Hund macht sich besonders groß, er hält die Ohren steif und hebt den Schwanz hoch. Diese Haltung nennt man Imponiergehabe.

Rudel, das: eine Gruppe von Tieren mit Rangordnung

Abb. 4: Nenne Eigenschaften, die vom Wolf an den Hund vererbt wurden und die der Mensch nutzt!

Arbeite die Unterschiede zwischen Rang- und Revierkämpfen heraus!

M3 Recherchiere unter www.wwf.at, aus welchen Gründen Wölfe ausgerottet wurden!

Sollen wir es zulassen, dass sich bei uns wieder mehr Wölfe ansiedeln? Wie stehst du dazu? Begründe deine Meinung!

Die Sinnesorgane des Hundes Hunde können sehr gut riechen. Sie können Gerüche aufnehmen, die 10 000 Mal schwächer sind als die, die ein Mensch wahrnehmen kann. Hunde haben auch ein gutes Gehör, sehen aber nicht sehr gut.

Der Hund zeigt die Zähne und knurrt, er sträubt das Fell und streckt den Schwanz nach hinten. Er macht eine Drohgebärde

Erläutere, welche Zusammenhänge es zwischen der Jagdweise des Hundes und seinen Sinnesorganen gibt!

CDer Hund macht sich klein, er legt die Ohren zurück und zieht den Schwanz ein. Dann zeigt er die Demutsgebärde. Er zeigt damit dem anderen Hund: Ich erkenne dich als den Stärkeren an.

das Fell sträuben: die Haare aufstellen

Abb. 5: Körpersprache des Hundes

Der Hund als Hetzjäger

Der Hund ist ein guter Läufer. Er hat ein festes und kräftiges Skelett. Wenn er ein Tier jagt, hetzt er es zu Tode. Diese Verhaltensweise hat er ebenfalls von den Wölfen geerbt.

demütig sein: sich unterwerfen; zeigen, dass man gehorcht

hetzen: vor sich hertreiben, jagen

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Abb. 4: Wolfsrudel †
C
Olympe
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Wasserschwein: 130 cm lang; bis zu 80 kg schwer

Aber auch andere Tiere wurden im Laufe der Zeit zu Heimtieren.

Das Meerschweinchen

Die Familie der Meerschweinchen gehört zur Ordnung der Nagetiere. Ihre eigentliche Heimat ist Südamerika. Die einzelnen Meerschweinchenarten unterscheiden sich sehr in ihrem Aussehen.

Das Hausmeerschweinchen ist die domestizierte Form. Weil es genügsam und gutmütig ist, wird es gerne als Haustier gehalten. Das Hausmeerschweinchen säubert sein Fell häufig und riecht nicht unangenehm. Zweimal in der Woche muss der Käfig gereinigt und die Streu erneuert werden. Das Hausmeerschweinchen ist ein Pflanzenfresser. Es frisst Früchte, Blätter und Samen. Es ist tagaktiv.

Großer Pampashase: 70 cm lang; 8 kg schwer

Abb. 7: Verwandte des Meerschweinchens

tagaktiv: am Tag wach, frisst usw.

Jh.: Jahrhundert

Ziervogel, der: Vogel, der im Käfig gehalten wird

Erkläre, warum Wellensittiche nie einzeln, sondern immer zu zweit gehalten werden sollten!

Nimm Stellung: Ziervögel als Haustier bei dir daheim. Was spricht dafür, was dagegen?

Hungrige Kaninchen

können sterben

Im Magen des Kaninchens

gibt es keine Muskeln, die den Nahrungsbrei weiterbefördern. Er wird weitergeschoben, wenn das Kaninchen frisst.

Kommt keine Nahrung nach, bleibt der Brei im Darm liegen und beginnt zu verfaulen.

Achte also darauf, dass dein Kaninchen immer genügend Nahrung im Käfig hat!

Der Wellensittich

Wellensittiche sind beliebte Heimtiere. Manche dieser Vögel entwickeln sogar die Fähigkeit, Wörter nachzusprechen. Wellensittiche gehören zur Familie der Papageien. Sie stammen aus den Grassteppen Australiens, wo sie in großen Schwärmen leben und sich durch Pfiffe und laute Rufe verständigen. Oft fliegt ein Wellensittich täglich viele Kilometer weit. Wegen des wellenförmigen Musters am Kopf, auf dem Rücken und auf den Flügeln nannte man ihn übersetzt „gewellter Singpapagei“ – woraus später der Name Wellensittich entstand.

In Europa werden Wellensittiche seit dem 19. Jh. als Ziervögel gehalten. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Zuchtformen mit unterschiedlichen Farben, Größen und Gefiedermustern.

Das Kaninchen

Das Hauskaninchen ist die domestizierte Form des Wildkaninchens. Es wurde vor allem wegen seines Fleisches und seines Pelzes gezüchtet. Heute wird das Kaninchen jedoch häufig als Heimtier im Käfig gehalten.

Kaninchen sind soziale Tiere, die in Gruppen leben. Sie dürfen daher nicht alleine gehalten werden. Da Kaninchen aber sehr fruchtbar sind, sollte man darauf achten, dass man nicht ein Männchen und ein Weibchen gemeinsam im Käfig hält –sonst kann es geschehen, dass man bald viele kleine Kaninchen hat.

Die Nagezähne des Kaninchens wachsen sein ganzes Leben lang weiter. Damit sie nicht zu lang werden, muss das Kaninchen sie immer wieder abnutzen. Dazu muss man es mit geeignetem Futter versorgen.

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Abb. 6: Hausmeerschweinchen Abb. 8: Wellensittich Abb. 9: Kaninchen
† † Olympe
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Vergleiche das Skelett der Katze mit dem des Menschen! Dann bemale die gleichen Teile! Welche Unterschiede fallen dir auf? Besprich sie mit deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn!

Unterschiede:

1 2

In dieser Grafik ist angegeben, wie hoch die Anzahl von Haustieren in Österreich ist. Was kann aus der Grafik abgelesen werden? Kreise die richtigen Buchstaben ein! Tipp: So erhältst du von unten nach oben gelesen ein Lösungswort, das ein beliebtes Haustier bezeichnet!

LÖSUNGSWORT: .........

ablesbar nicht ablesbar

Es gibt mehr Kaninchen als Meerschweinchen. A N

Etwa die Hälfte der Haustiere sind Katzen. E S

In Österreich werden mehr Reptilien als H G Ziervögel gehalten.

Die beliebteste Hundeart ist der Schäferhund. T C

Die Zahl der Hunde in Österreich beträgt 837 000. N M

Die Anzahl der Reptilien und Vögel gemeinsam I L ist kleiner als die der Hunde.

Die Tierarztkosten für Vögel sind am höchsten. Z N

Reptilien werden nicht artgerecht gehalten. P A

Katzen werden vor allem von Frauen gehalten. E K

LEBEWESEN VERÄNDERN SICH 85
Schädel
Gliedmaßen
Wirbelsäule
Kleinsäuger Fische 333 000 Reptilien 170 000 Vögel 130 000 500 000 837 000 Hunde Katzen 1 985 000
Quelle:Statista2022
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Mila, Maximilian, Nick und Sahra erzählen über ihre Heimtiere! Um es spannend zu machen, verraten sie dir nicht, um welches Tier es sich handelt. Finde es selbst heraus und beschreibe auch kurz in Stichworten die Besonderheiten der Tiere!

Mila: Laila hat einen besonders gut ausgeprägten Gehörund Geruchssinn. Sie kann Frequenzen bis zu 100 000 Hz hören. Ihr Geruchssinn ist wesentlich besser als der des Menschen. Sie kann bis zu 300-mal in der Minute einatmen, um Ihre Riechzellen mit Geruchspartikeln zu versorgen.

Maximilian: Flurry und Jolly lasse ich einmal täglich frei laufen. Sie haben nicht so wie wir drei Typen von Lichtsinneszellen, sondern nur zwei. Sie sind also farbenblind und können rot und grün nicht voneinander unterscheiden. Sie müssen ständig fressen, damit ihr Magen und ihr Darm nicht leer wird – das kann nämlich sehr gefährlich für sie werden.

Nick: Freddy schläft bis zu 16 Stunden am Tag. Ist er wach, will er spielen. Da er bei uns in der Wohnung keine Mäuse fangen kann, jagt er seiner Stoffmaus hinterher.

Tier

Sahra: Billy und Flora sind noch sehr jung. Daher fehlen ihnen noch die schwarzen Flecken an der Kehle. Sie haben ein besonderes Sozialverhalten und putzen und füttern einander. Ich bemühe mich gerade, ihnen das Sprechen beizubringen.

Besonderheiten

Artgerechte Tierhaltung? Wähle eines der Haustiere aus! Dann beschreibe in deinem Heft in fünf Sätzen, worauf du bei der Tierhaltung achten solltest!

LEBEWESEN VERÄNDERN SICH 86
& Jolly Billy & Flora 4 3 Olympe
Freddy
Laila Flurry
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M4 Einen Steckbrief erstellen

Wenn du ein Tier möglichst übersichtlich und kurz beschreiben möchtest, kannst du einen Steckbrief erstellen. In diesem hältst du die Kennzeichen und

Schritt 1: Informationen sammeln

Was kannst du über dein Tier herausfinden?

Sieh in Büchern nach oder recherchiere im Internet!

Schritt 2: Wesentliches herausfinden

Bestimme, was wichtig ist!

Welche Informationen kannst du verwenden, um das Tier kurz zu beschreiben?

Schritt 3: Oberbegriffe sammeln

Welche Eigenschaften des Tiers willst du beschreiben?

Wähle beispielsweise die Größe, die Kopfform, das Gebiss oder besondere Eigenschafen aus!

Schritt 4: Ordnen der Oberbegriffe

Verlag

Besonderheiten des Tieres fest. So kannst du Tiere –aber auch Pflanzen – miteinander vergleichen.

Lege fest, in welcher Reihenfolge du das Tier beschreiben willst!

Dann schreibe zu jedem Oberbegriff einige Stichworte!

Schritt 5: Steckbrief gestalten

Gestalte deinen Steckbrief mit deiner schönsten Schrift ansprechend!

Wähle auch passende Farben und suche auch ein geeignetes Bild dazu!

Steckbrief

Name: Hauskatze

Größe: bis 50 cm

Gewicht: 2 – 8 kg

Lebensdauer: 12 – 15 Jahre

Nahrung: Mäuse, Vögel

Jagdverhalten: Schleichjäger, jagt im Sprung

Fell: kann verschiedene Farben haben, Tasthaare an Oberlippe

Besondere Sinne: sehen gut in der Dämmerung, guter Gehörsinn

METHODENPOOL
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D D D D D D DOlympe

4. NUTZTIERHALTUNG: HÜHNER

M3 Recherchiere, in welchen Ländern der Konsum von Fleisch höher ist! Gib dazu die Begriffe „Fleischkonsum“ und „Ländervergleich“ in eine Suchmaschine ein!

Mast, die: Füttern und Aufziehen von Nutztieren, die zum Schlachten vorgesehen sind

importieren: Waren aus dem Ausland kaufen und in das Land einführen

Im Jahr 2019 konsumierte jede Österreicherin und jeder Österreicher etwa 62 kg Fleisch. Wir verwenden aber nicht nur das Fleisch von Tieren, sondern auch andere Teile wie Haut und Hörner. Um möglichst große Mengen an Fleisch, Eiern oder Milch zu erhalten, werden oft viel zu viele Tiere in riesigen Ställen gehalten.

Daneben gibt es die artgerechte Tierhaltung, bei der man auf die Bedürfnisse der Tiere eingeht. Auf angeborene Verhaltensweisen wird geachtet, damit das Tier sich wohl fühlt.

Hühnerhaltung

Es gibt drei Arten der Hühnerhaltung: Freiland-, Boden- und Käfighaltung. Man unterscheidet zwischen Masthühnern, welche wegen des Fleisches gehalten werden, und Legehennen. Die Nachfrage nach Hühnerfleisch und Eiern ist in den letzten Jahren gestiegen. Aus diesem Grund muss aus dem Ausland importiert werden.

Die Freilandhaltung

Was nutzen wir alles vom Huhn?

• Fleisch

• Eier: sind auch als Zutaten in verschiedenen Produkten zu finden (z. B. Nudeln, Kuchen…)

Die Freilandhaltung ist die artgerechteste Haltung. Die Hühner leben auf einem Hühnerhof und können im Freien herumlaufen. Sie haben genügend Platz, um zu laufen, zu scharren sowie Körner, Insekten und Würmer zu suchen. Die Hühner können auch im Sand baden, um ihr Gefieder zu reinigen. Sie brauchen aber trotzdem einen Hühnerstall. Dort schlafen sie und bauen Nester, in die sie ihre Eier legen.

Hühner, welche aus BIOFreilandhaltung stammen, fressen nur BIO-Futter. Es dürfen ebenso nur weniger Tiere gemeinsam gehalten werden und jedes Tier muss einen Auslauf von mindestens 4 m² haben.

Die Bodenhaltung

Bei der Bodenhaltung sind die Hühner in einer großen Halle mit vielen anderen Hühnern zusammen eingesperrt. Sie können zwar laufen und scharren, sehen aber nie das Tageslicht und kommen nie in das Freie.

Abb. 2: ein Huhn beim Sandbaden

Führe ein Protokoll: Schreibe 3 Tage lang auf, von welchem Tier du etwas konsumierst!

Stelle fest, welche natürliche Verhaltensweisen bei Freiland- und Bodenhaltung berücksichtigt werden!

Im Stall gibt es Sitzstangen, Legenester und Futterplätze. Weil sehr viele Tiere zusammenleben, kommt es zu Kämpfen um die Rangordnung. Dabei verletzen sich die Tiere. Die Bodenhaltung ist die am häufigsten verwendete Haltungsform.

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Abb. 1: Hühner in Freilandhaltung
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Abb. 3: Hühner in Bodenhaltung
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Die Käfighaltung

Die Tiere sind auf engstem Raum eingesperrt. Es gibt nur künstliches Licht. Die Käfige sind übereinandergestapelt, manchmal bis zu 10 Stockwerke hoch. Dabei hat jede einzelne Henne weniger Platz als diese Buchseite groß ist.

Deshalb können die Tiere sich kaum bewegen, verletzen sich selbst und sterben oft einen qualvollen Tod. Weil durch diese Lebensweise die Tiere oft krank werden, mischt man ihnen Medikamente in das Futter.

Der Bau solcher Legebatterien ist in Österreich seit 1. Jänner 2009 verboten. Bereits seit 2007 werden in österreichischen Supermärkten keine Eier aus Käfighaltung mehr angeboten. Da die Käfighaltung in einigen anderen Ländern aber noch erlaubt ist, werden die billigen Eier auch nach Österreich geliefert. Sie werden in manchen Bäckereien, Hotels, Restaurants und bei der Nudelherstellung verwendet.

Bei einigen Produkten wie Nudeln und Majonäse ist jedoch manchmal auf der Verpackung vermerkt, dass die verwendeten Eier aus Freilandoder Bodenhaltung stammen.

Was steht auf dem Hühnerei?

Jedes Ei, das du kaufst, muss in Österreich seit 1. Jänner 2004 gekennzeichnet sein. Du findest auf dem Stempel Informationen über die Herkunft, die Haltbarkeit und in welcher Haltungsform es produziert wurde.

Herkunftsland:

AT = Österreich

DE = Deutschland

IT = Italien

Betriebscode:

Nummer des Betriebes, den Stall

Haltbarkeitsdatum:

Form der Haltung

Herkunftsland

0-AT-3301265

MHD-20. 08. 23

Bis zu diesem Datum ist das Ei mindestens haltbar. Das bedeutet aber nicht, dass es danach gleich verdorben ist.

Betriebscode

Abb. 4: Begründe, warum 10 Stockwerke in Legebatterien schlecht für Hühner sind!

Beschreibe Verhaltensweisen, welche Hühner in engen Käfigen nicht ausführen können!

Legebatterie, die: viele Käfige, die eng aufeinander gestapelt sind

Haltungsform:

0 = Biohaltung

1 = Freilandhaltung

2 = Bodenhaltung

3 = Käfighaltung

Haltbarkeitsdatum

Abb. 6: Kennzeichnung eines Eies

Wenn Eier oder rohes Fleisch von Hühnern nicht ausreichend erhitzt werden, können sich Bakterien vermehren. Diese heißen Salmonellen, ihre Zahl wächst rasch an und sie verursachen Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen. Du musst dich dann vom Arzt behandeln lassen.

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Abb. 5 + 6: Prüfe 10 Produkte im Supermarkt, auf denen angegeben ist, aus welcher Haltungsform die verwendeten Eier sind! Findest du Produkte, auf denen die Haltungsform nicht angegeben ist?

Würdest du solche Produkte kaufen? Begründe deine Entscheidung!

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Abb. 4: Hühner in Käfighaltung
† † † †
Abb. 5: Mayonnaise aus Freilandeiern

5. NUTZTIERHALTUNG: RINDER UND SCHAFE

Rinderhaltung

In Österreich wurden im Jahr 2020 fast 2 Millionen Rinder gehalten. Die Rinderhaltung ist damit ein wichtiger Wirtschaftszweig. Bei uns gibt es hauptsächlich Rassen, die für die Milch- und Fleischerzeugung gezüchtet worden sind. Auch bei den Rindern gibt es unterschiedliche Haltungsformen wie Freiland-, Laufstall- und Anbindehaltung.

Was nutzen wir alles vom Rind?

Milch: Trinkmilch, Rahm, Butter, Käse, Jogurt, Topfen usw.

Muskeln: Fleisch und Wurst

Haut: Leder für Hüte, Taschen, Schuhe, Jacken usw.

Horn: Kämme, Knöpfe, Hornspäne usw.

Fett: Seife, Speisefett, Kerzen, medizinische Grundstoffe usw.

Harn und Kot: natürlicher Dünger usw.

Weide, die: Wiese, auf der Vieh grast

wiederkäuen: Nahrung

hochwürgen und nochmals kauen

Tränke, die: mit Wasser gefüllte Wanne

Alm, die: Gebirgswiese

Kontakt, der: Verbindung

M4 Recherchiere, wieviel Milch eine Kuh im Durchschnitt gibt!

Gib dazu die Suchbegriffe „Milchleistung“ und „Kuh“ in eine Suchmaschine ein!

Freilandhaltung

Die artgerechteste Rinderhaltung ist die Freilandhaltung. Rinder sind Herdentiere und Pflanzenfresser. Sie brauchen sehr viel und ausschließlich pflanzliche Nahrung. In einer Herde leben 20 bis 30 Kühe, die von einer Leitkuh angeführt werden. Erwachsene Stiere sind nicht in der Herde. Auf großen Weideflächen fressen die Tiere Grünfutter, das sie in Ruhephasen, wenn sie auf der Weide liegen, wiederkäuen. Aufgestellte Tränken versorgen die Tiere mit Wasser. Zum Melken kommen die Rinder aber in den Stall. In Österreich werden Kühe auch auf Almen gehalten. Sie bleiben dort von Juni bis September. Im Herbst werden sie von den Almen herab und in die Ställe getrieben, wo sie den Winter über bleiben.

Stallhaltung und Anbindehaltung

Werden die Tiere in einem Laufstall gehalten, können sie sich in ihm frei bewegen. Sie haben Kontakt zu ihren Artgenossen. Diese Form der Rinderhaltung entspricht noch eher einer artgerechten Haltung. Eine Sonderform des Laufstalls ist der Freilaufstall, bei dem die Rinder jederzeit den Stall verlassen und auf die Weide gehen können.

Die Anbindehaltung ist nicht artgerecht. Die Rinder sind angekettet und stehen auf engem Raum beisammen. Sie stehen und fressen meist auf dem gleichen Platz. Das Bundestierschutzgesetz 2004 schreibt vor, dass Rinder 90 Tage im Jahr Auslauf haben müssen. Die Anbindehaltung ist bei Bio-Rindern nicht erlaubt. Ab 2030 ist sie in Österreich überhaupt verboten.

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Abb. 1: Fleckvieh auf der Weide Abb. 2: Grauvieh auf der Alm
Abb. 3: Kühe im Laufstall Abb. 4: die Anbindehaltung
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Kälbermast

Die Kälbermast dient ausschließlich der schnellen und billigen Fleischproduktion Dabei wird das Kalb bald nach der Geburt von der Mutter getrennt. Es wird in einem Stall gehalten, der belüftet, mit künstlichem Licht beleuchtet und mit einer gleichmäßigen Raumtemperatur ausgestattet ist. Die Kälber sollen sich möglichst wenig bewegen, damit sie nicht unnötig Gewicht verlieren.

Auch die richtige Zusammensetzung des Futters ist für ein schnelles Wachstum und ein zartes Kalbfleisch von großer Bedeutung. Auf die Bedürfnisse des Tieres wird hierbei keine Rücksicht genommen. Nach nur fünf Monaten haben die Kälber ein Gewicht von 200 kg erreicht und können geschlachtet werden.

Mutterkuhhaltung

Im Gegensatz zur Kälbermast bleiben bei dieser Haltungsform die Kälber ständig bei der Mutter, trinken Milch und haben Kontakt zu anderen Jungtieren. Diese Form der Haltung entspricht einer natürlichen Aufzucht von Jungtieren. Das Fleisch der Kälber ist teurer als das Fleisch aus der Kälbermast. Biobäuerinnen und Biobauern halten ihre Kälber in Mutterkuhhaltung.

Schafzucht

Meist werden Schafe in Österreich wegen des Fleisches gehalten. Da die Milch der Schafe viele Nährstoffe enthält, wird die Produktion aber immer wichtiger. Bei der Schafzucht gibt es ebenfalls drei Formen der Haltung.

Weidehaltung

Schafe sind genauso wie Rinder Pflanzenfresser und Wiederkäuer. Die Weidehaltung ist daher auch für sie eine artgerechte Form der Tierhaltung. Auf der Weide finden sie genügend Grünfutter, haben genug Bewegung und Kontakt zu Artgenossen.

Almhaltung

In alpinen Regionen Österreichs werden die Schafe im Sommer auf die Alm getrieben. Im Herbst kommen sie in den Stall zurück.

Hütehaltung

Dabei zieht ein Schäfer mit den Tieren von einer Weidefläche zur nächsten. Das ist aber in Österreich nicht üblich. Da vermehrt Wölfe in Österreich auftreten, gibt es neuerdings auch bei uns Bestrebungen, Schäfer zum Hüten der Herden einzuführen.

Produktion, die: Herstellung

Besprecht gemeinsam die Gründe für den Einsatz von künstlichem Licht bei der Kälbermast!

Was nutzen wir alles vom Schaf?

Milch: Trinkmilch, Käse, Jogurt, Schafmolke für Kosmetika

Muskeln: Fleisch und Wurst

Fell: Wolle für Kleidung

Darm: Bespannung von Musikinstrumenten

Wollwachs: Seife, Hautcreme

Wollwachs, das: Hautsekret des Schafes, das beim Waschen von Schafwolle gewonnen wird

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Abb. 6: Kalb beim Trinken
Abb. 5: Mutterkuh mit Kalb Abb. 7: Schafe auf der Weide Abb. 8: Schäfer beim Hüten
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Was passt zu den Fotos? Finde zuerst eine passende Überschrift zu jedem Bild! Dann notiere bei jedem Bild die Buchstaben der passenden Sätze: Sie ergeben richtig geordnet jeweils ein Lösungswort!

haltung

Buchstaben:

Lösungswort:

Buchstaben: Buchstaben:

Lösungswort: Lösungswort:

I Oft picken und verletzen sie einander.

E Sie scharren im Boden.

Verlag

E Ihr Futter finden sie in großen Futter- und Wasserschüsseln.

E Um ihr Gefieder zu reinigen, baden sie im Sand.

G Die Käfige sind übereinander gestapelt und manchmal bis zu 10 Stockwerke hoch.

K Sie werden mit einem speziellen Futter gefüttert, damit sie schneller wachsen.

S Sie picken Insekten, Würmer und Samen auf.

N Die Hühner laufen auf dem Hof herum.

F Sie sind auf engstem Raum eingesperrt und müssen auf einem Drahtgitter stehen.

D Die Hallen haben keine Fenster.

Ä Die Hühner leben im Käfig.

B Die Hühner stehen auf festem Boden.

O Die riesigen Hallen sind oft nur mit elektrischem Licht beleuchtet.

T Sie werden artgerecht gehalten.

R Sie schlafen im Hühnerstall und bauen dort ihre Nester.

N Diese Haltung ist artgerechter als die Käfighaltung.

Übertrage nun mit der passenden Überschrift in Form einer Tabelle die Merkmale der einzelnen Haltungsformen in dein Heft!

Erstelle selbst eine ähnliche Tabelle für die Rinderhaltung! Schreibe dazu auf, wie das Leben der Tiere bei jeder Haltungsform aussieht!

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haltung haltung 1 3 2 Olympe

6. NUTZTIERHALTUNG: SCHWEINE

Unsere Hausschweine stammen von Wildschweinen ab. Wildschweine wühlen im Boden und suchen dort mit dem Rüssel nach Nahrung wie Wurzeln, Knollen oder Bodentiere. Sie brauchen viel Bewegung. Da Wildschweine im Familienverband leben, gibt es eine Rangordnung und Kontakt zu Artgenossen. Aus Laub und Ästen bauen sie abends ein Nest zum Schlafen. Das Schlafnest und der Mistplatz sind streng getrennt.

Da sie nicht schwitzen können, wenn es heiß ist, suhlen sie sich im Schlamm. Ist der Schlamm auf ihrer Haut getrocknet, wird er durch Kratzen entfernt. Schmutz und Ungeziefer werden dabei abgestreift. So reinigen sich die Tiere.

Was nutzen wir alles vom Schwein?

Muskeln: Fleisch und Wurst

Haut: Leder

Borsten: Pinsel, Bürsten

Fett: Speisefett, Schmalz Harn und Kot: natürlicher Dünger

suhlen: im Schlamm wälzen und sich dabei abkühlen und/oder reinigen

Ungeziefer, das: kleine lästige und unerwünschte Tiere; z. B. Zecken, Stechmücken oder Bremsen

Schweinehaltung

Hausschweine haben dieselben Bedürfnisse wie Wildschweine. Auch bei der Schweinehaltung gibt es ebenfalls drei Haltungsformen.

Freilandhaltung

Bei der Freilandhaltung bekommen sie Auslauf und können fast so leben, wie ihre wild lebenden Verwandten. Im Freien lebende Schweine verwenden täglich auch viel Zeit für den Bau eines Schlafnestes.

Haltung im Laufstall

Werden Schweine in Gruppen im Laufstall gehalten, so können ihre Bedürfnisse in einem Stall noch am ehesten erfüllt werden.

Intensivhaltung

Diese Haltungsform dient ausschließlich der billigen Fleischproduktion und ist nicht artgerecht. Die Tiere stehen auf einem Spaltenboden, damit Harn, Kot und das Wasser, mit dem der Boden gereinigt wird, abfließen können. Sie leiden unter Bewegungsmangel und Stress. Stroh gibt es nicht, die Tiere müssen auf dem harten Boden schlafen. Bis 2040 ist diese Haltungsform in Österreich noch erlaubt, ab dann ist sie verboten.

Das Futter wird als Brei angeboten, sodass die Tiere nicht kauen können. Aus diesem Grund beißen sie einander Ohren und Schwänze ab. Auch Krankheiten sind eine große Bedrohung für diese Schweine, da sie in den engen Ställen leicht übertragen werden können. Die Intensivhaltung ist die in Österreich am weitesten verbreitete Haltungsform.

Abb. 3: Hausschwein beim Suhlen

Spaltenboden, der: Boden – meist aus Beton – mit Spalten

Stress, der: sehr hohe seelische oder körperliche Belastung, die zu Krankheiten führen kann

Abb. 4: Gib an, welche natürlichen Verhaltensweisen bei der Intensivhaltung nicht möglich sind!

M3 Recherchiere, wie hoch der Schweinefleischkonsum in Österreich ist! Gib dazu die kursiv geschriebenen Wörter in eine Suchmaschine ein!

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Abb. 1: Wildschweine Abb. 2: Wildschwein im Schlafnest
Olympe
Abb. 4: Intensivhaltung
Verlag

7. TIERFREUNDLICH EINKAUFEN

Das Einkaufsverhalten der Menschen hat großen Einfluss auf die Haltung der Tiere. Das sollte dir immer bewusst sein!

Abb. 1: Beschreibe, was auf der Grafik zu sehen ist!

Erörtere Kriterien, welche dich beim Einkaufen von tierischen Produkten interessieren!

Besprecht gemeinsam, welche Gründe für die jeweilige Einkaufswahl sprechen!

Was bewirken Gütesiegel?

Anhand des Gütesiegels sieht der Käufer, wie die Tiere, von denen das Produkt stammt, gehalten worden sind.

Abb. 2: Gib den Grund an, warum Bio-Gütesiegel unterschiedlich aussehen!

Prüfe 10 Fleischprodukte im Supermarkt, auf denen angegeben ist, aus welcher Haltungsform die Tiere sind!

Findest du Produkte, auf denen die Haltungsform nicht angegeben ist? Würdest du diese Produkte kaufen?

Begründe deine Entscheidung!

Die Intensivhaltung in Mastbetrieben mit Spaltenböden ist günstiger. Große Betriebe halten mit wenig Aufwand viele Tiere.

Tiere aus Betrieben, welche biologisch wirtschaften, werden so gehalten, dass ihre natürlichen Verhaltensweisen berücksichtigt werden. Diese Haltungsform ist tierfreundlich, braucht aber mehr Arbeit und mehr Zeit. Daher sind die Produkte teurer. Am Fleisch ist nicht so leicht erkennbar, wie die Tiere gehalten worden sind. Aber es gibt Bio-Gütesiegel. In einem Geschäft kannst du daran erkennen, aus welcher Haltungsform die Tiere kommen.

Fleischprodukte und auch die Tierhaltung werden in Österreich streng kontrolliert. So gibt es verschiedene Gütesiegel. Biogütesiegeln müssen bestimmte Kriterien erfüllen, die aber sehr unterschiedlich sind.

Das AMA-Gütesiegel ist kein Biosiegel. Es gibt aber Auskunft über die Herkunft und die Qualität. Diese sind gesetzlich bestimmt und werden überprüft. Das AMA-BIOsiegel kennzeichnet jedoch biologisch hergestellte Lebensmittel.

Abb. 2: Kennzeichnung von Produkten in Österreich

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† † † † †
Abb. 1: Wohin dein Geld fließt.
Olympe Verlag

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Roh oder gekocht? Finde das heraus, indem du das Experiment durchführst!

Nimm ein rohes und ein gekochtes Ei! Stelle beide auf die stumpfe Seite und versetze sie in Drehung!

A. Was kannst du beobachten?

B. Versuche, eine Erklärung für deine Beobachtung zu finden!

C. Formuliere hier deine Schlussfolgerung!

Kontrolliere deine Ergebnisse mit der verkehrt geschriebenen Lösung!

Schau genau – Betrachte zuerst die beiden Fotos! Notiere dann, wie die Schweine gehalten werden und welche Besonderheiten die jeweilige Haltungsform aufweist!

Haltung:

Besonderheiten:

Wie können Konsumenten auf die Tierhaltung Einfluss nehmen? Besprich dieses Thema zuerst mit deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn! Dann notiert gemeinsam in eurem Heft drei Möglichkeiten!

Haltung:

Besonderheiten:

drehen.

ist innen fest, daher kann man es drehen.

B. Das gekochte

LEBEWESEN VERÄNDERN SICH 95
Auflösung zu Aufgabe 1:
Ei
A. Nur ein
lässt sich drehen.
Ei
1 3 3 2 Olympe Verlag
C. Nur das gekochte Ei lässt sich

So schätze ich mich nach dem Großkapitel LEBEWESEN VERÄNDERN SICH selbst ein: Kreuze jenen Daumen an, der für dich am ehesten zutreffend ist!

Ich kann…

...den Weg vom Wildtier zum Nutztier beschreiben.

...die Vorgehensweise bei der Züchtung erklären.

...Vorfahren von Nutztieren aufzählen und ihre geografische Herkunft nennen.

...die Lebensweise von Wildtieren mit der Lebensweise von Heimtieren vergleichen.

...wichtige Inhalte des Tierschutzgesetzes in Österreich nennen.

...Bedürfnisse von Haustieren aufzählen, welche man bei der Haltung berücksichtigen sollte.

...unterschiedliche Haltungsformen bei der Hühnerhaltung beschreiben.

...Kennzeichnungen auf dem Hühnerei zuordnen.

...Nutzen des Huhnes für den Menschen aufzählen.

...unterschiedliche Haltungsformen bei der Rinder- und Schweinehaltung beschreiben.

...artgerechte Tierhaltung mit den unterschiedlichen Haltungsformen des Rindes vergleichen.

...Nutzen des Rindes und des Schweines für den Menschen aufzählen.

...artgerechte Tierhaltung mit den unterschiedlichen Haltungsformen des Schweines vergleichen.

...Gründe für Intensivhaltung aufzählen.

...biologisches Wirtschaften der Intensivhaltung gegenüberstellen.

...Einkaufsverhalten und damit verbunden die Tierhaltung erläutern.

...verschiedene Gütesiegel nennen und Kriterien der Gütesiegel vergleichen.

Um deine Kompetenzen noch mehr zu steigern, hier unsere Buchtipps NUR für dich:

Buchtipps

Annette Hackbarth: WAS IST WAS –Haustiere. Unsere liebsten Freunde. Band 72 (Tessloff Verlag, 2015).

Jutta Aurahs: WAS IST WAS – Katzen. Flinke Jäger auf Samtpfoten. Band 59 (Tessloff Verlag, 2015).

Juliet Clutton-Brock: memo Wissen entdecken. Hunde: Windhund, Dackel, Labrador (Dorling Kindersley Verlag, 2019).

LEBEWESEN VERÄNDERN SICH 96
KOMPETENZ CHECK
Olympe
Verlag

1. WAS SIND WIRBELTIERE?

Von den ungefähr 8,7 Millionen Tierarten werden etwa 72 000 Arten zu den Wirbeltieren gezählt. Biologinnen und Biologen ordnen sie in Gruppen. Dabei vergleichen sie die Merkmale der Tiere. Finden sie Gemeinsamkeiten, werden diese Arten zu einer Gruppe zusammengefasst.

Diese fünf Tierklassen gehören zum Stamm der Wirbeltiere:

Abb. 1: Übersicht über die Klassen der Wirbeltiere

Es bestehen folgende Gemeinsamkeiten:

2 Alle Wirbeltiere haben eine Wirbelsäule.

2 Sie haben einen Kopf, einen Rumpf und fast alle haben Gliedmaßen.

2 Sie besitzen ein zentrales Nervensystem – Gehirn und Rückenmark – das im Schädel besonders gut geschützt ist.

2 Alle Wirbeltiere besitzen zwei Körperhälften, die bis auf wenige Ausnahmen symmetrisch sind.

2 Die meisten Wirbeltiere haben ein geschlossenes Blutsystem, in dem das Blut in einem Kreislauf durch den Körper gepumpt wird.

Diese Merkmale sind, je nachdem, wo und wie die Tiere leben, unterschiedlich ausgebildet.

Entwicklung der Wirbeltiere

Die Wirbeltiere sind vor langer Zeit im Meer entstanden. Biologinnen und Biologen gehen heute davon aus, dass sie von den Vorfahren der Manteltiere abstammen.

Abb. 2: Manteltiere

Erwachsene Manteltiere sehen nicht so aus wie heutige Wirbeltiere. Betrachtet man jedoch die Larve des Manteltieres, so sieht sie anderen Wirbeltieren ähnlich. Die Chorda, über die die Larve verfügt, ist ein biegsamer Stab im Hinterleib. Aus ihr ist die Wirbelsäule entstanden.

Abb. 1: Vergleiche die Bilder der Vertreter der einzelnen

Wirbeltierklassen! Beschreibe auch, was dir auffällt!

Wie unterscheiden sich die Tiere?

Was ist bei allen Tieren ähnlich?

Rumpf, der: Körper ohne Kopf, Arme und Beine

Gliedmaßen: Arme und Beine

symmetrisch: auf beiden Seiten gleich; spiegelbildlich

Was in deinem Körper ist nicht symmetrisch? Bestimme eine Ausnahme!

Larve: noch nicht fertig entwickeltes Tier.

Abb. 3: die Larve des Manteltiers

DIE WIRBELTIERE 97
† † Chorda SÄUGETIERE VÖGEL KRIECHTIERE LURCHE FISCHE Olympe Verlag

Abb. 8: Spinosaurus (Rekonstruktion)

Abb. 9: Wie nennt man Organe, welche die gleiche Funktion erfüllen, die aber unterschiedlich entstanden sind?

Nenne den wissenschaftlichen Begriff!

Stelle eine Hypothese auf! Was macht den Menschen zum Menschen? Welche Organe mussten sich entwickeln, damit der heutige Mensch entstehen konnte?

Begründe deinen Standpunkt!

Zuerst gab es die Fische …

Da das Leben auf der Erde im Wasser entstand, waren die ersten Wirbeltiere auch Wasserlebewesen. Sie waren die ersten Fische und hatten Flossen, um besser schwimmen zu können.

Abb. 4: der Panzerfisch (Rekonstruktion)

… dann kamen die Amphibien. Aus den Flossen entwickelten sich Gliedmaßen, mit denen sich die Tiere an Land fortbewegen konnten. Gleichzeitig entstand ein neues Atmungsorgan, um an Land atmen zu können: die Lunge.

Abb. 5: der Ichtyostega (Rekonstruktion): hatte noch viele Eigenschaften von Fischen, konnte aber schon an Land leben

Wirbeltiere an Land und in der Luft

An Land entwickelten sich die Wirbeltiere weiter. Die Klassen der Reptilien, der Säugetiere und der Vögel traten auf. Dabei kam es zu sehr vielen Veränderungen.

Wie du schon gehört hast, können Lebewesen sich verändern. Zufällige Veränderungen, die für das Lebewesen günstig sind, können sich durchsetzen. So kann sich eine Tier- oder Pflanzenart an ihre Umwelt anpassen. Sie kann auf diese Weise auch neue Lebensräume erschließen.

FLEDERMAUS

Dieses Säugetier fliegt mit Hilfe einer dünnen Haut, die zwischen den Fingern ihrer vorderen Gliedmaßen gespannt ist.

vorderen Gliedmaßen sind mit Federn bedeckt. Mit diesem Federkleid kann der Vogel fliegen.

Wie du siehst, sind für denselben Zweck bei zwei unterschiedliche Tierklassen zwei unterschiedliche Anpassungen entstanden. Beobachte die Natur und du wirst überrascht sein, mit welchen Tricks Lebewesen in ihrer Umwelt zurechtkommen.

DIE WIRBELTIERE 98
Abb. 6: Laubfrosch – ein heute lebendes Amphib Abb. 7: Nilkrokodil – ein Reptil
†Olympe
Abb. 9: Vergleich Säugetier – Vogel
Verlag

Man kennt heute etwa 6 400 Arten von Säugetieren, die sämtliche Lebensräume besiedeln. Sie kommen sowohl an Land als auch in Gewässern vor. Manche Arten können auch fliegen.

Allen Säugetieren ist gemein, dass sie ihre Jungen säugen. Die Mutter erzeugt mit ihren Milchdrüsen Milch, mit der sie ihren Nachwuchs unmittelbar nach der Geburt ernährt.

Fast alle Säugetiere bringen ihre Jungen lebend zur Welt. Nur die Kloakentiere, zu denen das Schnabeltier und der Ameisenigel gehören, legen Eier.

Erkläre, wie andere Tiere ihre Jungen bekommen!

Analysiere, welche Vorteile es für die Säugetiere hat, dass sie ihre Jungen lebend zur Welt bringen und dass sie sie säugen!

Ein weiteres gemeinsames Merkmal aller Säugetiere ist ihre Behaarung. Selbst Säugetiere wie die Wale, die auf den ersten Blick keine Körperbehaarung haben, stammen von behaarten Vorfahren ab.

Das Pferd – ein Säugetier

Das Pferd ist ein Unpaarhufer. Es tritt nur mit einer, der dritten Zehe auf. Der dritte Mittelfußknochen ist deswegen auch sehr kräftig. Das letzte Glied der dritten Zehe ist verbreitert und wird von einem Huf geschützt – Einhufer (Unpaarhufer).

Das Pferd ist ein Pflanzenfresser. In der Frühgeschichte des Menschen wurden Pferde wegen ihres Fleisches und ihres Fells gejagt. Da sie sehr kräftig sind, setzte der Mensch sie später auch als Arbeits-, Last- und Reittiere ein.

Durch den Einsatz von Traktoren und anderen Maschinen wurde das Pferd als Arbeits- oder Lasttier immer weniger gebraucht. Heute züchtet man hauptsächlich Reitpferde.

Andere Unpaarhufer

Nahe Verwandte des Hauspferdes sind verschiedene Arten von Wildpferden, der Esel und das Zebra. Tapire und Nashörner zählen ebenfalls zu den Unpaarhufern und sind mit den Pferden verwandt.

DIE WIRBELTIERE 99
† †
2. DIE SÄUGETIERE
Abb 1: säugendes Wildschwein Abb 2: der Ameisenigel, ein eierlegendes Säugetier Abb. 4: Pferde als Zugtiere Abb. 5: Schabrackentapir und Breitmaulnashorn
Olympe
Abb.3: Pferdehuf
Verlag

Abb. 7: Benenne

Unterschiede zwischen dem menschlichen Bein und dem Hinterbein des Rindes!

Begründe die unterschiedliche Bauweise!

Die Paarhufer

Abb 8: Das Dromedar gehört zu den Kamelen.

Plankton, das: kleine Lebewesen, die im Wasser treiben

Abb. 9 + 10: Vergleiche den springenden Delfin und den springenden Lachs! Worin unterscheiden sich die Schwanzflossen?

Erläutere, ob es sich bei den Schwanzflossen von Walen und Fischen um analoge oder um homologe Organe handelt!

Oberschenkel

Unterschenkel

Fußwurzel

Innerhalb der Klasse der Säugetiere stellen die Paarhufer eine eigene Ordnung dar. Die Paarhufer sind meist Pflanzenfresser und haben im Allgemeinen eine gerade Anzahl von Zehen. Das Gewicht des Tieres wird von der dritten und vierten Zehe getragen. Diese sind von einem Huf umschlossen. Die erste Zehe fehlt und die zweite und fünfte Zehe sind zurückgebildet. Paarhufer treten vor allem auf den Hufen auf. Sie sind Zehenspitzengänger.

Mittelfuß Zehen

Die Paarhufer werden in vier Gruppen eingteilt:

2 die Schweineartigen (z. B. Hausschwein, Wildschwein)

2 die Flusspferde

2 die Kamele

2 die Wiederkäuer

Die Wiederkäuer, eine vielseitige Tiergruppe

Die Bezeichnung Wiederkäuer stammt daher, dass diese Tiere die Pflanzennahrung in Ruhepausen wieder hochwürgen und erneut kauen, bevor der Pflanzenbrei endgültig verdaut wird. Zu den Wiederkäuern zählen unter anderem Rinder, Ziegen, Schafe, Giraffen, Gazellen und Hirsche.

Zurück ins Meer: die Wale

Es gibt etwa 90 Arten von Walen, die alle im Meer leben. Die Zahnwale, zu denen auch der Delfin gehört, sind Raubtiere. Die Bartenwale hingegen filtern Plankton aus dem Wasser. Zu den Walen zählen die größten Tiere, die jemals die Erde bewohnt haben. So kann der Blauwal bis zu 33 m lang werden.

Vor etwa 50 Millionen Jahren kam es zu einem Klimawandel auf der Erde. Die Meeresspiegel stiegen an und überfluteten das Land. Die Vorfahren der heutige Wale wichen ins Meer aus und entwickelten sich zu den heutigen Walen. Aus den Gliedmaßen bildeten sich im Laufe vieler Jahrtausende die Flossen dieser Tiere. Auch wenn die heutigen Wale keine Gliedmaßen mit Zehen mehr haben, sind sie eng verwandt mit den Paarhufern

DIE WIRBELTIERE 100
Abb. 7: Flusspferde
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Abb. 9: Der Große Tümmler gehört zu den Delfinen.
† †
Abb. 6: Vergleich der Gliedmaßen von Mensch und Rind Abb 10: springender Atlantischer Lachs
Olympe Verlag

M5 Diagrammen lesen

Wissenschafterinnen und Wissenschafter haben im Jahr 2016 eine Walzählung im Atlantik und in der Nordsee durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Zählung sind Zahlen.

URSPRUNGSDATEN:

Es gibt verschiedene Diagrammtypen wie das…

1. SÄULENDIAGRAMM: Ein Säulendiagramm zeigt dir auf einen Blick, welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Zahlen gibt.

2. LINIENDIAGRAMM: Es zeigt dir, wie sich die Zahlen mit der Zeit verändern.

3. TORTENDIAGRAMM: Es gibt in Form einer Torte an, wie sich einzelne Teile zu einer Gesamtheit zusammensetzen.

SCHRITT 1: Worum geht es?

Um diese Zahlen übersichtlich darzustellen, kann man sie in Form eines Diagramms veranschaulichen.

Gib Titel und Überschrift sowie Form des Diagrammes an!

SCHRITT 2: Gibt es Hinweise, woher die Daten stammen?

Verfasser und Quelle: Woher? Welches Entstehungsjahr? Wer wurde befragt?

Zahlenbedeutung: Handelt es sich um absolute Zahlen oder Prozentangaben?

Datenbasis: Wie groß war die Anzahl der Befragten? Wie alt waren die Befragten? Wie viele Daten wurden erhoben? Welche Art von Erhebung wurde gemacht? Für welchen Zeitraum gelten die Angaben?

SCHRITT 3: Untersuchungsgegenstand

Was wurde untersucht? Wie lautet das Thema?

SCHRITT 4: Welche Angaben?

Gibt es ablesbare Werte? Welche Ergebnisse und Besonderheiten (Kategorien, Farben, Beschriftungen, Legende vorhanden) kann ich erkennen?

SCHRITT 5: Vergleich der Angaben

Was ist zu erkennen? Welche Unterschiede und Übereinstimmungen gibt es?

METHODENPOOL 101
Walart Anzahl (absolute Zahlen) Walart Anzahl (absolute Zahlen) Schweinswal 500 000 Großer Tümmler 28 000 Gemeiner Delfin 468 000 Pilotwal 26 000 Streifendelfin 372 000 Pottwal 14 000
ursprüngliche Wirbeltiere Lurche Säugetiere 4 % 5 % 8 % Kriechtiere 12 % Vögel 16 % Fische 55 % D D
Wale
Schülerinnen
1 2 3 Olympe Verlag
D D
im Atlantik und in der Nordsee
und Schüler an unserer Schule

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Erstelle einen kurzen Text, indem du das Tortendiagramms auswertest!

Die artenreichste Wirbeltiergruppe ist mit 55 Prozent der Arten die Klasse der . Danach

folgen mit Kriechtiere

Unsinn oder doch richtig? Triff deine Entscheidung!

Delfine zählen zu den Walen.

Aufgrund eines Klimawandels wichen die Vorfahren der Wale an Land aus.

Kamele werden zu den Wiederkäuern gezählt.

Paarhufer sind Zehenspitzengänger.

Alle weiblichen Säugetiere erzeugen Milch.

Wiederkäuer würgen die Nahrung hoch, um Platz für neue zu bekommen.

Stelle die falschen Sätze in deinem Heft wieder richtig!

richtig falsch

Finde eine passende Überschrift zu dem Informationstext! Dann beschrifte die Bilder!

Die meisten Pferderassen haben nur drei Grundgangarten: Schritt, Trab und Galopp. Das ist auf die Züchtung zurückzuführen, um leichter reitbare Pferde zu erhalten. Der Schritt ist die langsamste Gangart des Pferdes. Bei dieser Gangart werden ein oder zwei Füße gleichzeitig angehoben und nach vorne bewegt. Der Trab ist eine schnelle Gangart, bei der die Beine diagonal nach vorne geschwungen werden und jedes

Bein wieder im Hufabdruck des vorderen fußt. In der Natur und in der freien Bewegung laufen die Pferde sehr selten in dieser Gangart, weil sie für das Pferd sehr anstrengend ist.

Der Galopp ist die schnellste Gangart des Pferdes. Das Pferd nutzt ihn in der freien Natur für die schnelle Fortbewegung. Dabei setzt das Pferd nacheinander mit einem Vorderbein, einem diagonalen Beinpaar und einem Hinterbein auf.

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ursprüngliche Wirbeltiere Lurche Säugetiere 4 % 5 % 8 % Kriechtiere 12 % Vögel 16 % Fische 55 % 1 2 4 3 •••••• ••••••• •••• Olympe
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3. NAGETIERE

Das Eichhörnchen

Das Eichhörnchen lebt alleine in seinem Revier im Wald oder im Park. Es baut in der Baumkrone ein kugelförmiges Nest, den Kobel. Damit es vor seinen Feinden aus dem Nest fliehen kann, hat der Kobel zwei Ausgänge.

Das Weibchen bringt im Kobel 3 bis 6 Junge zur Welt. Die Jungen sind blind und nackt, wenn sie geboren werden. Sie sind Nesthocker. Im Herbst sammelt das Eichhörnchen Nahrung für den Winter. Es vergräbt Früchte und Samen an verschiedenen Plätzen. Manche davon findet es nicht wieder, sodass im Frühling daraus neue Pflanzen wachsen. So trägt das Eichhörnchen zur Verbreitung der Samen bei. An kalten Wintertagen zieht es sich in seinen Kobel zurück und hält Winterruhe.

Das Nagetiergebiss

(Schneide-) Nagezähne

Mahlzähne

Körperbau und Fortbewegung

Das Eichhörnchen frisst Knospen, Beeren, Nüsse und Insekten. Die Schneidezähne im Oberkiefer und im Unterkiefer sind zu Nagezähnen ausgebildet. Diese Zähne wachsen ständig. Das ist wichtig, damit das Tier auch hartes Futter (z. B. Nüsse) beißen kann, ohne dass die Schneidezähne immer kürzer werden. Da sie mit diesen Zähnen an ihrem Futter nagen, nennt man diese Tiere Nagetiere. Die Eckzähne fehlen.

fliehen: flüchten; davonlaufen

Was ist die Winterruhe?

Ein Tier schläft, wacht ab und zu auf, frisst und schläft dann weiter. Während es schläft, bleibt die Körpertemperatur gleich. Das Herz schlägt aber langsamer.

Stelle dar, welche wichtige Aufgabe das Eichhörnchen in der Natur übernimmt!

Begründe, warum es wichtig ist, Wildtiere wie das Eichhörnchen zu schützen!

Das Eichhörnchen klettert von Ast zu Ast. Geschickt springt es in den Baumkronen von einem Baum zum anderen. Seine kräftigen Hinterbeine, die spitzen Krallen an den Zehen und der Schwanz helfen ihm dabei. Der Schwanz dient beim Springen als Steuer.

Das Eichhörnchen hört besonders gut. Das ist wichtig, damit es rechtzeitig vor seinen Feinden fliehen kann. Seine Feinde sind unter anderem der Baummarder und der Habicht

DIE WIRBELTIERE 103
Abb.1: Das Eichhörnchen auf dem Weg zum Kobel. Abb. 2: Nagetiergebiss Abb. 5: Eichhörnchen im Sprung Abb. 3: Eurasisches Eichhörnchen beim Nagen Abb. 4: Nagezähne eines Eichhörnchens
† † Olympe
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Abb. 6: Beschreibe Gemeinsamkeiten im Körperbau des Feldhamsters und dem des Eichhörnchens!

Bau, der: hier k unterirdische Wohnung mit einer Schlafkammer und einer Vorratskammer

Vorrat, der: im Sommer gesammelte Nahrung; wird für den Winter aufgehoben

Klima, das: Wetter über einen längeren Zeitraum in einem bestimmten Gebiet

Abb. 8: Suche unter den Stichwörtern „Krankheiten“ und „Ratten“ im Internet, welche Krankheiten von Ratten übertragen werden!

Nenne Vorteile, welche dazu führen, dass Kulturfolger die Nähe des Menschen suchen!

Begründe, warum die Feldmaus eine so hohe Vermehrungsrate aufweist!

Andere Nagetiere Der Feldhamster

Im Osten Österreichs, wo es viele Getreidefelder gibt, lebt der Feldhamster. Er sammelt die Getreidekörner in seinen Backentaschen und trägt sie in seinen Bau. Dort gibt es eine eigene Vorratskammer. In solchen Vorratskammern wurden schon bis zu 30 kg Getreide gefunden.

Im Herbst zieht sich der Feldhamster in seinen Bau zurück und hält einen besonderen Winterschlaf. Er wird einmal in sieben Tagen wach, frisst von seinen Vorräten und schläft dann weiter. Wenn der Feldhamster schläft, hat er eine Körpertemperatur von nur 4°C. Er atmet langsam und sein Herz schlägt weniger oft.

Die Hausmaus und die Wanderratte

Hausmaus und Wanderratte sind Kulturfolger. Man kann sie überall dort finden, wo Menschen leben. Sie fressen deren Vorräte oder holen sich Abfall als Futter. Unsauberkeit und achtlos weggeworfene Abfälle und Speisereste führen dazu, dass diese Tiere viel Nahrung finden und sich stark vermehren.

Die Hausmaus hat im Gegensatz zu anderen Mäusen einen langen Schwanz ohne Haare. Bei guten Lebensbedingungen (trockenes Klima, viel Futter) bekommt die Hausmaus 4- bis 6-mal im Jahr bis zu 8 Junge. Wenn es viel regnet und die Temperatur sinkt, gibt es weniger Nahrung. Das führt dazu, dass die Hausmaus dann weniger oft Junge bekommt. Den Winter verbringt sie gerne geschützt in den Häusern der Menschen.

Die Wanderratte wandert in Abwasserkanälen zum Menschen. Sie kann sehr gut schwimmen, tauchen, klettern, springen und laufen. Sind die Lebensbedingungen gut, bringt ein Rattenweibchen mehrmals im Jahr bis zu 16 Junge zur Welt. Da Ratten auch gefährliche Krankheiten übertragen, ist es wichtig, dass Abfall richtig entsorgt wird.

Nagetiere haben auch Feinde. Füchse, Marder, Eulen und Greifvögel aber auch Katzen sorgen dafür, dass die kleinen Nager sich nicht zu stark vermehren.

DIE WIRBELTIERE 104
Abb. 7: Hausmaus Abb. 8: Wanderratte
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Abb. 6: Feldhamster
Olympe
Abb. 9: Ein Waldkauz frisst eine Maus.
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4. HASENTIERE

Das Wildkaninchen – ein Hasentier

Die Heimat des Kaninchens ist Spanien. Von dort ausgehend besiedelte es fast ganz Europa. In Österreich lebt das Wildkaninchen nur im Osten und im Südosten in warmen und trockenen Gegenden mit sandigen Böden.

Das Kaninchen hat kräftige Vorderbeine mit starken Krallen an den Pfoten. Mit den Krallen gräbt es seinen Bau im Boden. Die Hinterbeine sind relativ kurz. Das Kaninchen hoppelt. Bei Gefahr flüchtet es in den weit verzweigten Kaninchenbau. In diesem Bau lebt es mit vielen Artgenossen zusammen.

Wildkaninchen fressen Gräser, Gemüse und Getreide. Gerade in Getreidefeldern können sie große Schäden anrichten. Die Feinde des Kaninchens sind Iltis, Rotfuchs, Steinmarder, verschiedene Greifvögel, Uhu und Krähenvögel aber auch wildernde Hunde.

Abb.1: Wildkaninchen

Der Feldhase

Der Feldhase hat lange Beine und lange Ohren. Die Ohren nennt man auch Löffel. Die Spitzen der Löffel sind schwarz. Der Schädel ist schlanker als der des Wildkaninchens.

Wie leben Feldhasen?

Der Feldhase ist ein Kulturfolger und lebt auf Feldern und Wiesen. Er hat ein braunes Fell und ist dadurch auf den braunen Feldern sehr gut getarnt. Der Feldhase ist ein Einzelgänger. Bei Gefahr verbirgt er sich in einer flachen Erdgrube, der Sasse. Wird er entdeckt, läuft er blitzschnell davon. Dabei schlägt er Haken, um seine Verfolger abzuschütteln. Hecken (Sträucher, Büsche) zwischen den Feldern bieten dem Feldhasen Schutz.

Der Feldhase ist ein Fluchttier. Wie alle Fluchttiere hat auch der Feldhase die Augen seitlich am Kopf. Dadurch wird sein Gesichtsfeld größer, sodass er Feinde früher erkennen kann. Feldhasen hören und riechen sehr gut.

Gefahren für den Feldhasen

Auf Landstraßen werden Feldhasen oft überfahren. Hecken werden abgeholzt , dadurch gibt es weniger Schutzmöglichkeiten für die Hasen. Auch fressen die Hasen Pflanzen, welche mit chemischen Spritzmitteln behandelt wurden, und sterben daran. So nimmt die Zahl der Feldhasen in vielen Teilen Europas immer mehr ab.

relativ: verhältnismäßig hoppeln: besondere Art der Fortbewegung bei Kaninchen; hüpfen, springen

Abb. 1 + 2: M6 Erstelle ein Lernplakat über Wildkaninchen oder Feldhasen! Präsentiere es deiner Klasse! Dann vergleicht anhand eurer Plakate den Körperbau und die Lebensweise der Hasentiere!

getarnt: nicht leicht zu sehen

Haken schlagen: im Lauf blitzschnell die Richtung wechseln

Gesichtsfeld, das: Bildausschnitt, den ein Tier von seiner Umwelt sieht, ohne den Kopf zu drehen

Was ist das Gesichtsfeld?

Halte deine Hände links oder rechts seitlich an deine Wangen! Dann schaue, wie weit du die Handflächen nach vorne drehen musst, bis du die kleinen Finger siehst! Das ist dein Gesichtsfeld.

abholzen: Bäume und Sträucher umschneiden

Markiere im Text die Gründe, warum Feldhasen gefährdet sind!

DIE WIRBELTIERE 105
Abb. 2: Feldhase
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Abb. 3: Feldhase auf der Flucht

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Unsere Fotogalerie hat keine Beschriftung – Schreibe die Tiernamen der Reihe nach auf!

Wer hat denn hier genagt? Lies den Text und schreibe anschließend den Text fehlerfrei als Merktext in dein Heft!

Nagetiere haben besondere Schneidezähne, die Nagezähne. Nagezähne wachsen ständig. Die Hasentiere haben hinter jedem Schneidezahn im Oberkiefer einen Stiftzahn.

Eichhörnchen, Feldhamster, Hausmäuse und Ratten gehören zu den heimischen Nagetieren.

Wer ist das? Ordne die richtigen Sprechblasen dem jeweiligen Tier zu, indem du A oder B einfügst!

ACHTUNG: Manche Aussagen gelten für beide Tiere.

…lebt mit vielen Tieren in einem Bau.

… ist ein Einzelgänger.

…hat lange Ohren.

…hört und riecht gut und hat seine Augen seitlich.

…sitzt in einer Sasse.

…hat ein Hasengebiss.

…ist ein Feldhase

…ist ein Wildkaninchen.

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5. INSEKTENFRESSER

Der Igel – ein Insektenfresser

Igel kommen in Europa, Asien und Afrika vor. In Amerika und Australien gibt es keine Igel. In Österreich findest du sie im Wald, auf Wiesen, in Gärten und auf Feldern.

Der Igel ist ein Einzelgänger. Die Beine, der Bauch und der Kopf des Igels sind mit Fell bedeckt. Nur auf dem Rücken und an den Seiten hat er Stachel. Bei Gefahr rollt sich der Igel zu einer stacheligen Kugel zusammen.

Der Igel besitzt ein sehr gutes Gehör. Er hat auch einen guten Geruchssinn, der ihm beim Finden der Nahrung hilft. Der Igel geht in der Dämmerung auf Jagd. Er frisst Mäuse, Schnecken, Insekten und Regenwürmer.

Der Igel gehört zu den gefährdeten Tierarten. Besonders gepflegte Gärten sind für ihn ein ungünstiger Lebensraum. Auch große Felder ohne Hecken und Feldraine sind für den Igel ungeeignet. Hier findet er keine Laubhaufen und Grashaufen zum Verstecken und Schlafen. In diesen Gärten gibt es auch zu wenig Nahrung für den Igel. Im Herbst zieht sich der Igel in einen Laubhaufen oder einen anderen geschützten Ort zurück. Er schläft bis zum Frühling ohne aufzuwachen. Der Igel hält einen Winterschlaf

Der Maulwurf – ein Insektenfresser

Der Maulwurf lebt in einem unterirdischen Bau, den er selbst gegraben hat. Sein Bau besteht aus einer Wohnkammer, einer Vorratskammer und aus Jagd- und Laufgängen. Den Maulwurfsbau gräbt er mit seinen besonders geformten Vorderbeinen, den Grabschaufeln. Der Maulwurf schiebt die Erde, die beim Graben anfällt, mit dem Kopf an die Oberfläche. So entstehen kleine Erdhügel auf der Wiese oder im Feld. Jeder Erdhügel hat oben eine kleine Öffnung, durch die Luft in die Gänge kommt. So belüftet der Maulwurf seinen Bau. Seine Beutetiere sind Insekten und deren Larven, Schnecken und Regenwürmer.

Der Maulwurf ist gut an seine Lebensweise angepasst. Da er unter der Erde lebt, benötigt er seine Augen kaum. Er ist zwar nicht völlig blind, kann aber nur Hell und Dunkel unterscheiden. Damit er sich leichter in vorwärts und rückwärts bewegen kann, hat sein Fell keinen Strich.

Igel und Straßen Igel laufen bei Gefahr nicht weg, sondern rollen sich zu einer stacheligen Kugel zusammen. Das tun sie auch auf einer Straße, wenn ein Auto kommt. So werden viele Igel überfahren.

Stachel, der: umgebildetes Haar

Feldrain, der: Randstreifen eines Feldes

Winterschlaf

Ein Tier schläft im Winter durch. Dabei ist die Körpertemperatur niedrig, Herzschlag und Atmung werden langsamer. Dadurch verbraucht der Körper weniger Nährstoffe und kommt mit zuvor angelegten Fettreserven aus.

Vergleiche Winterruhe und Winterschlaf!

Strich, der: Richtung, in der die

DIE WIRBELTIERE 107
Abb. 4: Maulwurf mit Grabschaufel Haare wachsen
Abb. 1: ein Igel im Garten Abb. 3: Maulwurf im Jagdgang
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Abb. 2: Maulwurfsbau

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Zähle zwei auffallende Merkmale bei diesen Insektenfressern auf und begründe sie mit der Lebensweise!

Merkmale: Begründung:

Merkmale: Begründung:

Was macht der Igel hier? Wann kann das für ihn gefährlich sein? Schreibe deine Überlegungen auf!

Untersuche das Skelett genau und benenne alle Knochen, die es auch bei der menschlichen Hand gibt! Zu welchem Tier gehört das Handskelett?

Handw Mittel

Das ist der:

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6. SCHUTZ BEDROHTER TIERARTEN

In Österreich leben etwa 54 000 Tierarten, knapp 600 davon gibt es nur in unserem Land und sonst nirgends. Mehr als die Hälfte aller Amphibien und Reptilien, knapp die Hälfte aller Fische und ein Drittel aller Vögel und Säugetiere in Österreich sind stark gefährdet. Das heißt, dass diese Tiere in unserem Land aussterben könnten, wenn man nichts dagegen unternimmt.

Bedrohung: Stören des Lebensraumes

In kaum einem anderen Land wird so viel Boden verbaut wie in Österreich. Einkaufzentren mit riesigen Parkplätzen nehmen Platz ein und Straßen zerschneiden die natürlichen Lebensräume vieler Tierarten.

Bedrohung: Invasive Arten

Tierarten aus fremden Ländern gelangen in unser Land. Da die natürlichen Feinde fehlen, vermehren sie sich oft sehr stark und verdrängen einheimische Arten. Manchmal werden auch Parasiten oder Krankheiten eingeschleppt, die für die heimische Tierwelt tödlich sind. So wurde das nordamerikanische Grauhörnchen in Europa ausgesetzt. Es vermehrte sich und verdrängt zunehmend das in Mitteleuropa heimische Eichhörnchen.

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Tierschutz geht vor! Immer häufiger müssen Bauvorhaben abgesagt werden, weil dort bedrohte Tierarten leben. So verhinderte eine Zieselkolonie einen Wohnbau in Wien. Auch der seltene Vogel Triel führte zu einem Baustopp einer Schnellstraße im Marchfeld (NÖ).

Tierpopulationen verhindern Bauprojekte! Bis du dafür oder dagegen? Beziehe Stellung und begründe deine Meinung!

Bedrohung: Klimakrise

Die rasche Veränderung des Klimas wirkt sich auch auf die Tierwelt aus. Das führt zum Verlust von Tier- und Pflanzenarten.

Umweltschutzorganisationen wie der WWF setzen sich dafür ein, dass Maßnahmen ergriffen werden, die die Folgen dieser Bedrohungen verringern. So setzt der WWF auf den gezielten Schutz der „WWF Big 5“ in Österreich. Dabei handelt es sich um fünf Tierarten, die in Österreich ausgerottet worden waren und die sich jetzt langsam wieder bei uns ansiedeln. Diese Tierarten sind:

ausrotten: vollständig vernichten

Konzept, das: Entwurf; Idee

Informiere dich auf der Internetseite des WWF über dessen Zielsetzungen!

Laut dem WWF-Konzept stehen diese Tiere für jeweils einen bestimmten Lebensraum und für eine bestimmte Lebensgemeinschaft. Durch den verstärkten Schutz einer dieser Arten wird somit ein ganzer Lebensraum mit zahlreichen anderen Arten mitgeschützt.

Gib die Lebensräume an, für welche die WWF Big 5 stehen! Glaubst du, dass das Konzept des WWF funktionieren kann? Begründe deine Meinung!

DIE WIRBELTIERE 109
Abb. 2: Ziesel
† † †
Abb. 1: Grauhörnchen
1 2 3 4 5
Abb. 3: 1. Seeadler, 2. Biber, 3. Fischotter, 4. Luchs, 5. Wolf
Olympe

7. ERNÄHRUNG UND VERDAUUNG BEI SÄUGETIEREN

Das Gebiss ist an die Ernährung angepasst

Jedes Gebiss ist anders Es gibt vier Grundtypen von Gebissen, die je nach Tierart etwas anders aussehen. So haben Hasentiere zwar ein Gebiss mit Nagezähnen, doch zusätzlich einen dahinter sitzenden Stiftzahn. Dieser schützt beim Nagen den Oberkiefer vor Verletzungen.

Stiftzahn

Betrachte den Schädel und beurteile anhand des Gebisses, zu welcher der vier Tiergruppen das Tier gehört! Tipp: Du hast dieses Tier bereits kennengelernt.

Säugetiere finden sich in fast allen Lebensräumen der Erde und haben sich im Laufe der Zeit sehr unterschiedlich entwickelt. In den letzten Kapiteln hast du einige dieser Säugetiere kennengelernt. Ihre Lebensgewohnheiten sind ebenso unterschiedlich wie ihre Ernährung. Je nachdem, wovon sich die Tiere ernähren, haben sich auch ihre Gebisse entwickelt

Raubtiergebiss

Raubtiere wie Hunde haben kräftige Eckzähne, mit denen sie ihre Beute festhalten können. Mit den Reißzähnen können sie Fleischstücke herausreißen und mit ihren starken Mahlzähnen können sie sogar Knochen zerbeißen.

Pflanzenfressergebiss

Das Gebiss eines Pflanzenfressers – wie hier das eines Pferdes –sieht ganz anders aus. Diese Tiere haben Schneidezähne, mit denen sie die Pflanzen abreißen können und Mahlzähne, mit denen sie das Futter im Maul zerreiben können.

Allesfressergebiss

Sieh im Kapitel über die Zähne nach und bestimme, welchen Gebisstyp der Mensch hat! Dann begründe den Gebisstyp mit der Ernährung des Menschen!

Das Gebiss eines Allesfressers wie eines Schweines hat Merkmale sowohl von Raubtier- als auch Pflanzenfressergebissen. Es hat spitze Eckzähne zum Erfassen der Nahrung und Schneidzähne zum Abschneiden. Die breiten und flachen Mahlzähne dienen zum Kauen der Nahrung.

Nagetiergebiss

Nagetiere – wie hier das Eichhörnchen – haben ein Gebiss, bei dem die Schneidzähne zu Nagezähnen umgebildet sind. Sie haben keine Eckzähne, aber Mahlzähne zum Zerkauen der Nahrung.

Gebiss des Hundes

Verlag

Gebiss des Pferdes Mahlzähne Schneidezähne

Eckzahn (nur bei )

Gebiss des Schweins Mahlzähne

Schneidezähne

Eckzähne (Hauer) hintere vordere

(Schneide-) Nagezähne Mahlzähne

Abb. 1: verschiedene Gebisstypen

DIE WIRBELTIERE
† † 110
Schneidezähne Eckzähne Mahlzähne Reißzähne
Gebiss des EichhörnchensOlympe

Anpassung des Verdauungssystems

Die Ernährung von Säugetieren ist sehr unterschiedlich. Manche ernähren sich ausschließlich von pflanzlicher Kost, andere fressen andere Tiere. Pflanzliche Nahrung ist wesentlich schwerer zu verdauen als tierische. Daher unterscheiden sich die Verdauungsorgane von Pflanzenfressern stark von denen der Fleischfresser.

Vergleiche die Ernährungsweise des Rindes mit der des Menschen! Könnte sich der Mensch ausschließlich von Gras und Blättern ernähren?

Wenn du das Verdauungssystem der Katze betrachtest, siehst du, dass der Darm mit einer Länge von etwa 4 m ungefähr 4-mal so lang wie die Körperlänge des Tieres ist. Der Darm des Rindes ist wesentlich länger. Er ist mit ca. 40 m etwa 20-mal so lang wie das Tier selbst. Der Darm des Menschen hingegen ist etwa 5-mal so lang wie die Körpergröße.

Pflanzen bestehen zum Großteil aus Zellulose. Sie muss durch Enzyme in kleinere Teile aufgespaltet werden, bevor sie vom Tier verdaut werden kann. Dieser Vorgang benötigt Zeit und deshalb muss der Nahrungsbrei lange im Darm verbleiben.

Verdauung von Wiederkäuern

Das Rind ist so wie die Ziege oder das Schaf ein Wiederkäuer. Das heißt, dass es seine Nahrung 2-mal kaut. Es frisst große Mengen von Grünfutter, das folgenden Weg bei der Verdauung nimmt.

Das Grünfutter wird sofort geschluckt und gelangt in einen Vormagen, den Pansen, der etwa 200 Liter aufnehmen kann.

Vom Pansen kommt das Futter in den Netzmagen, wo es zu Ballen geformt wird.

Die Ballen gelangen wieder zurück ins Maul, wo sie nun gründlich gekaut werden, wenn das Rind ruht (Wiederkauen).

Die eingespeichelte und mit den kräftigen Mahlzähnen fein gekaute Nahrung wird dann geschluckt und gelangt in den Blättermagen Hier wird Wasser entzogen.

Vom Blättermagen kommt die Nahrung in den Labmagen, wo Verdauungssäfte beginnen, den Nahrungsbrei zu zersetzen. Für Kälber ist der Labmagen deswegen wichtig, weil er ihnen hilft, die getrunkene Milch besser aufnehmen zu können.

Zum Schluss gelangt die zersetzte Nahrung in den Darm.

Schließe aus der Länge des menschlichen Darms auf die Ernährungsweise!

Erkläre, woraus sich vegane Ernährung zusammensetzt!

Wie stehst du zu veganer Ernährung? Begründe deine Einstellung zu dieser Lebensweise!

Ballen, der: runder Klumpen

Nahrungsaufnahme Wiederkäuen Verdauung

Netzmagen

DIE WIRBELTIERE 111
† † † †
Pansen
Labmagen Darm
Blättermagen
Speiseröhre Magen Dünndarm Dickdarm Blinddarm Leber Bauchspeicheldrüse
Labmagen
Lunge Luftröhre Speiseröhre
Pansen Dickdarm Blinddarm Dünndarm
Blättermagen Netzmagen
Abb. 2: Verdauungssystem der Katze und des Rindes
Olympe Verlag
Abb. 3: Weg der Nahrung beim Rind

So schätze ich mich nach dem Großkapitel SÄUGETIERE selbst ein: Kreuze jenen Daumen an, der für dich am ehesten zutreffend ist!

Ich kann…

...Merkmale von Wirbeltieren aufzählen.

…erklären, wie die Wirbeltiere entstanden sind.

…die gemeinsamen Merkmale von Säugetieren aufzählen.

…Unpaarhufer von Paarhufern unterscheiden.

…beschreiben, was Wale sind und wie sich ihr Körper ihrer Lebensweise angepasst hat.

…erklären, was die Winterruhe ist.

…einige Nagetiere und ihre Merkmale nennen.

…die Besonderheiten des Nagetiergebisses erklären.

…die Lebensweise des Wildkaninchens und des Feldhasen beschreiben.

…begründen, warum der Feldhase bedroht ist.

…Wissenswertes über den Igel wiedergeben.

…die Anpassung des Maulwurfs an seine Lebensweise beschreiben.

…erklären, wodurch Tierarten bedroht werden.

…die unterschiedlichen Gebissarten von Säugetieren beschreiben.

…den Zusammenhang zwischen Gebiss und Ernährung herstellen.

…beschreiben, wie das Verdauungssystem an die Ernährung angepasst ist.

…die Verdauung von Wiederkäuern beschreiben.

Um deine Kompetenzen noch mehr zu steigern, hier unsere Buchtipps NUR für dich:

Buchtipps

Martina Gehret: Igel ganz nah: Wie er lebt & wie man ihn schützen kann (BLV, 2017).

Silke Behling: WAS IST WAS: Pferde. Von frechen Fohlen und wilden Mustangs. Band 27 (Tessloff Verlag, 2018).

Manfred Bauer: WAS IST WAS: Wale und Delfine. Die sanften Riesen (Tessloff Verlag, 2013).

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KOMPETENZ CHECK
Olympe
Verlag

Katzensprache Säugetier REPORT

Dasgefälltmirnicht!

Wissenswertes über Katzen

2 Katzen werden etwa 12 bis 14 Jahre alt.

2 Katzen besitzen spezielle Duftdrüsen an der Seite des Kopfs, mit denen sie Artgenossen oder uns Menschen, wenn sie den Kopf an uns reiben, markieren. So ist klar, dass wir zu ihrer Familie gehören.

2 Kater markieren ihr Revier zusätzlich mit Urin – das ist für menschliche Nasen sehr unangenehm.

Berühmte Tierstars

Lassie, eine Collie Hündin, galt als der berühmteste Hund der Welt. 1943 kam der erste Film mit Lassie ins Kino. Als treue Freundin rettete Lassie von 1954 bis 1973 ihr Herrchen Timmy in einer eigenen Fernsehserie aus allerlei Gefahren.

Sicher ist dir das Schweinchen aus der Werbung bekannt! Alle Tierstars müssen auf ihre Aufgaben vor der Kamera sehr gut vorbereitet werden. Dafür gibt es eigene Tiertrainer. Um die Tiere zu schonen, werden für eine Rolle immer mehrere gleich aussehende Tiere trainiert.

Dieser Schäferhund schrieb österreichische Filmgeschichte. Der klügste Polizeihund aller Zeiten startete 1994 seinen Dienst in Wien. Bekannt wurde Rex nicht nur durch seine spektakulären Verbrecherjagten, sondern auch durch seine Vorliebe für Wurstsemmeln.

Ichmöchtedas, wasduinder Handhast!

Zebras – Verwandte der Pferde

Verlag

Zebras sehen aus wie kleine Pferde. Sie werden 106 bis 155 Zentimeter groß. Ihr Körper ist stämmiger als der eines Pferdes und sie haben keine lange, sondern eine kurze, stehende Mähne. Die Verwandtschaft zwischen Pferden und Zebras sieht man auch daran, dass manche Wildpferde an den Beinen Zebrastreifen haben. Das typische Streifenmuster der Zebras dient übrigens dazu, dass sie aus der Entfernung kaum zu sehen sind.

Wer hätte das gedacht?

Fast jede zweite Säugetierart ist ein Nager! Es gibt ungefähr 4 700 Säugetierarten, davon 2 000 Nagetiere!

Hier noch einige Nagerrekorde:

• Ein Mäuseherz schlägt 450- bis 550-mal in der Minute!

• Mäuse atmen 160-mal in der Minute ein und aus!

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Ich möchte mit dir spielen!
Schön,dassdu wiederdabist.
Olympe

8. MERKMALE DER VÖGEL

Auch Vögel gehörten zu den Wirbeltieren. Die Vorfahren dieser Wirbeltierklasse waren die Dinosaurier. Ihr Körperbau ist an das Fliegen angepasst.

Das Federkleid

Alle Vögel haben Federn. Federn schützen die Vögel vor Kälte und Nässe. Es gibt mehrere Arten von Federn, die unterschiedliche Aufgaben haben.

Deckfedern Daunen Schwungfedern Schwanzfedern

Sie sind dazu da, den Körper zu bedecken. Sie weisen die Nässe ab, weil jeder Vogel sie mit Hilfe des Schnabels einfettet. Das Fett kommt aus einer Drüse am Hinterleib, der Bürzeldrüse

Sie sind sehr weiche Federn, welche die Vögel wärmen. Die Körpertemperatur der Vögel ist höher als die des Menschen. Sie ist konstant und liegt zwischen 40° und 44° Celsius.

konstant: gleichbleibend

Halswirbel

Raben-Schnabelbein

Gabelbein-Schlüsselbeine

Brustbein

Brustbeinkamm

Rippen durch Fortsätze verbunden

Sie sind kräftige, lange Federn, die zum Fliegen gebraucht werden. Die Flügel sind mit diesen Federn bedeckt.

Sie sind den Schwungfedern sehr ähnlich, denn sie sind ebenfalls groß und sehr kräftig. Vögel gebrauchen sie beim Fliegen als Steuer.

Alle Vögel, die im Winter bei uns bleiben, bekommen im Herbst ein Winterkleid mit mehr Daunenfedern. Im Frühling verlieren sie dann viele ihrer Daunen. Den Federnwechsel im Frühjahr und im Herbst nennt man die Mauser. Die Mauser ist für viele Vögel eine sehr anstrengende Zeit.

Der Körperbau von Vögeln

Das Skelett eines Vogels und damit auch das des Huhns ist dem der Säugetiere ähnlich. Allerdings ist es an das Fliegen und das Laufen auf zwei Beinen durch seine Leichtbauweise angepasst. Der Rumpf ist sehr fest gebaut. Das ist eine wichtige Voraussetzung für das Fliegen. Das Brustbein hat einen großen Brustbeinkamm. An diesem setzen die Flugmuskeln an. Vögel haben hohle Knochen und dünne Knochenwände. Von der Lunge gehen Luftsäcke aus.

Auch die Ernährungsweise spiegelt die Leichtbauweise wider. So haben Vögel kein schweres Gebiss mit Zähnen, sondern einen leichten Schnabel, der aus Horn besteht.

Luftröhre

Becken

Luftsack im

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Daumen
Zehen Lauf Unterschenkel Oberschenkel
offenes
Schwanzwirbel Schulterblatt Oberarm Speiche Mittelhand Finger
Elle
nach unten
2. 3.
Abb. 2: Vogelskelett
Luftsäcke
Lungenflügel
Oberarmknochen
Olympe
Abb. 3: Luftsäcke
Verlag

Nahrungsreste werden schnell wieder ausgeschieden. Da die Harnblase fehlt, vermischt sich der Urin mit dem Kot. Er wird durch die gemeinsame Körperöffnung, die Kloake, schnell ausgeschieden.

Die Knochen der Flügel entsprechen den Gliedmaßen der Säugetiere, nur die Knochen der Hand sind zurückgebildet. Das Bein gliedert sich in Oberschenkel, Unterschenkel, Lauf und Zehen.

Paarung der Vögel

Bei der Paarung werden die Kloaken aufeinandergepresst. So kommen die Samenzellen des Männchens in den Körper des Weibchens zu ihren Eizellen. Alle Vögel legen Eier, die bei der Paarung befruchtet werden. Anschließend werden sie von den Elterntieren ausgebrütet. Nach der Brutzeit schlüpfen die Jungen.

Vögel haben besondere Beine

Die meisten Vögel können sich mit einer besonderen Sehne auf einem Ast festhalten. Diese Sehne zieht die Zehen zusammen, wenn sich der Vogel auf einen Zweig setzt und seine Beine dabei abbiegt.

Bau eines Vogeleis

Die Eischale schützt das Ei. Sie besteht aus Kalk und ist luftdurchlässig. So bekommt das Junge – falls das Ei befruchtet ist und bebrütet wird – durch die Schale Luft. Die Schalenhaut verhindert das Austrocknen von Dotter und Eiklar.

Die Hagelschnüre drehen den Dotter so, dass die Keimscheibe immer oben ist und vom Körper des Elterntiers gewärmt wird. Aus der Keimscheibe entwickelt sich ein Embryo. Die Keimscheibe siehst du als roten Punkt im Ei, falls es befruchtet wurde. Der Dotter und das Eiklar dienen dem Embryo als Nahrung

Abb. 5: Die Sehne zieht die Zehen zusammen.

Brutzeit, die: Zeit, in der die Vögel auf den Eiern sitzen und sie wärmen, bis die Jungen schlüpfen

Abb. 7: Beschreibe, was du auf den einzelnen Bildern erkennen kannst!

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Eiklar Luftkammer Keimscheibe Schalenhaut Kalkschale Hagelschnüre Eidotter Dotterhaut
Befruchtetes Ei nach drei Tagen mit Blutgefäßen Küken mit Kopf und Auge im geöffneten Ei Küken vor dem Schlüpfen Abb. 6: Aufbau des Vogeleis Abb. 7: Entwicklung des Kükens im Vogelei
Olympe Verlag
Abb. 4: Paarung bei Vögeln (hier bei Hühnern): Das Männchen sitzt auf dem Weibchen.

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Schreibe zu den gemeinsamen Merkmalen der Vögel jeweils einen Satz!

Federkleid:

Körperbau:

Recherchiere, wofür man die verschiedenen Federarten nutzen kann! Gib dazu die Begriffe „Vogelfeder“ und „Verwendung“ in eine Suchmaschine ein!

Welcher Satz gehört zu welchem Bild? Setze die richtigen Buchstaben ein, dann bekommst du als Lösungswort einen Teil des Schnabels eines Kükens!

H. Das nasse Küken bricht mit dem Eizahn am Schnabel die Schale auf und kommt heraus.

Z. Der Kopf, die Augen, die Flügel, der Rumpf und die Beine haben sich bereits entwickelt.

E. Hahn und Henne paaren sich.

N. Das trockene Küken beginnt seine Umgebung zu erforschen.

I. Das Ei wurde befruchtet und die Blutgefäße sind bereits zu erkennen.

A. Das Küken ist bereits fertig ausgebildet und wird bald schlüpfen.

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LÖSUNGSWORT: . . . . . .

Blick in ein Hühnerei: Folge der Anleitung!

a) Zerschneide eine Eierschachtel in Stücke, sodass du ein Ei hineinlegen kannst!

b) Lege das Ei quer hinein und brich dann mit einer Pinzette kleine Stücke der Schale heraus!

c) Finde alle Bestandteile eines Eis, die auf der S. 115 in der Abbildung dargestellt sind!

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2 3 4 1 Olympe

9. DIE SINGVÖGEL

Singvögel haben einen besonderen Kehlkopf. Der untere Kehlkopf, auch Stimmkopf genannt, liegt dort, wo sich die Luftröhre in die Bronchien aufspaltet. Mit dem Stimmkopf können manche der Vögel besonders viele unterschiedliche Töne, also Melodien, erzeugen. Deshalb nennen wir sie Singvögel.

Die Amsel

Die Amsel ist ein Kulturfolger. Ursprünglich war sie ein Waldvogel. Heute lebt sie auch in Gärten und Parkanlagen. Wir Menschen stellen Futterhäuschen auf, bauen Nistkästen und streuen im Winter Futter. Alles das wird von Amseln angenommen.

Giebel, der: oberster dreieckiger Teil der Hauswand zwischen den schrägen Dachseiten

Erkläre, durch welche Verhaltensweisen Vögel ihr Revier abgrenzen oder Weibchen anlocken!

Nenne Vorteile, die sich durch das Leben in einem bestimmten Revier ergeben!

Wie oft brüten Amseln?

Abb.1: Amselmännchen und Amselweibchen

Nur die Amselmännchen singen. Mit ihrem Gesang grenzen sie ihr Revier ab. Sie sitzen dabei auf einem hohen Baum oder dem Giebel eines Hauses. Das Männchen erkennt man an den schwarzen Federn und dem gelben Schnabel. Das Weibchen hat ein braunes Federkleid und einen braunen Schnabel.

Der Frühling ist die Zeit der Balz. Das Männchen verteidigt durch seinen Gesang das Revier und versucht, ein Weibchen zu gewinnen.

Manchmal kommt es auch zu Revierkämpfen zwischen zwei Männchen. Der Stärkere gewinnt, der Verlierer muss das Revier verlassen.

Aus

dem Amselleben

Ein Revier muss so groß sein, dass die Amseleltern für sich und ihre Brut genügend Nahrung finden. Nach der Paarung bauen Männchen und Weibchen gemeinsam ein Nest. Das Weibchen legt 4 bis 5 Eier ins Nest. Nach 14 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie sind nackt und blind und werden von beiden Elternteilen mit Würmern und Insekten gefüttert. Die Jungen sind Nesthocker.

Alle Singvogeljungen reißen ihre Schnäbel besonders weit auf. Sie haben einen Sperrrachen. Jede Vogelart hat eine ganz bestimmte Rachenfarbe. Für die Vogeleltern ist der aufgesperrte Rachen der Jungen die Aufforderung zum Füttern. Sind die Kleinen flügge, so lernen sie von ihren Eltern, sich selbst zu versorgen. Bald fangen die Jungen selbst Würmer und Insekten.

Bei günstigen Umständen legen Amseln in einem Jahr bis zu 5-mal Eier. Viele der Jungen überleben aber den Winter nicht.

flügge sein: selbst fliegen können; das Nest verlassen

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Abb. 2: Amselnest mit Eiern Abb. 4: Sperrrachen
† †
Abb. 3: Amselweibchen mit Jungen in einem Blumentopf
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Abb. 5: Erstelle eine Tabelle, in der du den Vögeln ihre Nahrung zuordnest! Verwende als Spalten folgende Begriffe: Körner, Larven, Würmer, Schnecken, Insekten!

Singvögel und ihre Nahrung

Die Schnabelform der Singvögel gibt Auskunft über ihre Nahrung. Ein kräftiger Schnabel ist geeignet, Körner und harte Samen zu knacken. Feine dünne Schnäbel eignen sich besonders für den Fang von Insekten.

Das Rotkehlchen singt besonders lange. Etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang beginnt es zu singen und hört erst mit Beginn der Dämmerung auf. Im Sommer fängt es Insekten, Würmer und Spinnen. Im Herbst und im Winter frisst es auch Beeren.

Suche im Internet nach „Vogelstimmen“! Auf zahlreichen Internetseiten kannst du dir die Gesänge der vorgestellten Vögel anhören.

Engerling, der: Käferlarve, hier D vor allem Larve des Maikäfers

Abb. 6: Engerling

Stelle einen Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem Zugverhalten der Vögel her! Warum ziehen Insektenfresser im Winter weg?

Abb. 5: verschiedene Singvogelarten

Der Haussperling, der auch Spatz genannt wird, ist ein Kulturfolger. Das Männchen hat einen schwarzen Fleck an der Kehle, das Weibchen ist unauffälliger. Spatzen fressen neben Insekten und Würmern auch Getreidekörner.

Ein farbenprächtiger Singvogel ist der Buchfink. Das Männchen hat einen blaugrauen Oberkopf und Nacken sowie einen stahlblauen Schnabel. Der Buchfink sucht die Nahrung am Boden und baut sein Nest aus Moos.

Ein anderer bekannter Singvogel ist der Star. Er hat einen langen, schmalen und spitzen Schnabel. Damit stochert er im Boden, wo er Engerlinge, Regenwürmer, Spinnen, Schnecken, Tausendfüßer und Insekten findet. Im Sommer und im Herbst frisst er Obst und Beeren.

Der Stieglitz, auch Distelfink genannt, frisst Samen der Disteln, der Kletten und des Löwenzahnes. Daher kommt auch sein Name: Distelfink. Während der Brutzeit sammelt er kleine Insekten und Larven für seine Jungen.

Der Kernbeißer kann mit seinem kräftigen Schnabel alle harten Samenschalen knacken. Sein Schnabel ist so kräftig, dass er sogar Kirschkerne aufbrechen kann. Im Frühjahr schmecken ihm auch frische Knospen, Insekten und ihre Larven.

Die Körnerfresser unter den Singvögeln bleiben im Winter bei uns. Die Vögel, die hauptsächlich Insekten fressen, ziehen hingegen in den Süden. Vögel, die im Winter in den Süden ziehen, nennt man Zugvögel. Diejenigen, die bei uns bleiben, werden Standvögel genannt.

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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Zeichne eine Skizze! Wie sieht ein artgerechtes Futterhäuschen aus, wenn du es selbst baust?

Schutz vor Niederschlag, damit die Körner nicht nass werden. Sitzgelegenheit – zum Landen und Festhalten Beachte, dass Vögel nicht auf dem Futter herumlaufen oder koten können!

Du musst es regelmäßig reinigen und auffüllen!

Würdest du ein Vogelhaus aufstellen? Ja Nein

Begründung:

Kannst du das beantworten? Schreibe auf!

Warum können nicht alle Vögel singen? Warum fallen Vögel beim Schlafen nicht vom Baum?

Sie fallen nicht vom Baum, weil

Sie können nicht singen, weil

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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Schnabelquiz – Der Schnabel gibt Auskunft über die Nahrung! Hier siehst du verschiedene Schnabelformen! Überlege, welcher Vogel welchen Schnabel hat und was er frisst! Schreibe die Vogelnamen und die Nahrung dazu auf!

langer, schlanker Schnabel:

Der frisst Engerlinge, Regenwürmer, Spinnen usw.

spitzer, kräftiger Schnabel:

Die frisst Insekten und Körner.

kurzer, kräftiger Schnabel:

Der frisst Kerne, Knospen, Insekten.

großer, kräftiger Schnabel:

Die Kr

frisst Samen, harte Früchte, Insekten, kleine Säuger.

WICHTIGE INFORMATION: Diese Vögel können in einem Lebensraum leben, ohne sich gegenseitig zu behindern. Sie fressen nicht alle das Gleiche, finden ihre Nahrung an verschiedenen Plätzen und bauen ihre Nester an unterschiedlichen Stellen (auf Bäumen, Sträuchern, am Boden…).

Weißt du noch? Wie heißen die beiden Vögel? Wo finden diese Vögel ihre Nahrung? Fülle aus!

Name:

Nahrung:

Name:

Nahrung:

DIE WIRBELTIERE 120
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Die Greifvögel haben ihren Namen von ihrer Jagdweise. Sie ergreifen mit ihren Krallen die Beute.

Der Steinadler

Der Steinadler kommt in Österreich im Hochgebirge der Alpen vor. Mit einer Flügelspanne von mehr als 2 m und einem Gewicht von bis zu 6,5 kg kreist er stundenlang über den Wipfeln der Bäume oder über Felsen. Er jagt Schneehühner, Murmeltiere, Schneehasen sowie Gams- und Rehkitze. Er frisst auch Aas. Der Steinadler brütet in schwer zugänglichen Felswänden.

Die Augen des Steinadlers sitzen seitlich am Kopf. Der Schnabel ist spitz und gekrümmt und kann bis zu 5 cm lang sein. Der Schnabelansatz ist mit einer gelben Wachshaut bedeckt (siehe Abb. 2). In ihr liegen die Nasenöffnungen. Greifvögel zerren mit ihrem Schnabel an ihrer Beute und reißen Stücke heraus. Der Steinadler ergreift, hält und tötet seine Beute mit den Fängen – so nennt man die Füße mit den scharfen Krallen. Seine Kralle an der Hinterzehe dringt wie ein Dolch in das Fleisch der Beute ein.

Der Mäusebussard

Der Mäusebussard baut sein Nest hoch oben auf einem Baum im Wald. Sein Jagdrevier ist das freie Feld, das an den Wald angrenzt. Unbeweglich sitzt er auf einem Baum und hält nach seiner Beute Ausschau. Seinen scharfen Augen entgeht nichts.

Wo und wie jagt der Mäusebussard?

Der Mäusebussard kreist oft lange über einem Feld, bis er eine Maus entdeckt. Dann fliegt er im Sturzflug mit hoher Geschwindigkeit herab und packt die Beute, meist ist es eine Maus. Mit seinem hakenförmigen Schnabel zerlegt er die Maus in kleine Stücke, bevor er sie verschlingt. Sein Magen kann fast alles auflösen. Unverdauliche Reste wie Haare und Zähne werden später wieder herausgewürgt. Man nennt sie Gewölle. Bussarde warten oft neben einer Straße auf einer Sitzwarte, bis ein Tier überfahren wird. So kommen sie leichter zu ihrer Beute.

Jagdrevier, das: Gebiet, in dem ein Tier seine Beute findet

Sitzwarte, die: erhöhte Position, z. B. Schneestange oder Zaun

Vergleiche Körperbau und Jagdweise von Greifvögeln mit Raubtieren!

Welche Jagdverhalten ähneln einander?

Welche körperlichen Besonderheiten begünstigen das?

DIE WIRBELTIERE
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Kreisen Greifen der Beute
10. DIE GREIFVÖGEL
Abb. 2: Adlerkopf Abb. 3: Adlerfang Abb. 4: Flugbild des Mäusebussards Abb. 5: Mäusebussard
Abb. 1: Steinadler
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Abb. 6: die Jagd

Brutpflege, die: Elterntiere kümmern sich um ihre Jungen

Stoß, der: Schwanzfedern schlagen: hier k fangen und töten

Stelle den Zusammenhang zwischen dem Flugverhalten und dem Lebensraum des Habichts her!

Wie werden die Jungen aufgezogen?

Das Weibchen legt meist drei Eier. Aus diesen schlüpfen die Jungen mit einem weißen Daunenkleid. Da die Jungen Nesthocker sind, betreiben die Eltern Brutpflege. Das Weibchen ist wie bei allen Greifvögeln größer als das Männchen. Es bleibt nach dem Schlüpfen der Jungen bei ihnen und füttert sie. Das kleinere Männchen bringt die Beute zum Horst. Die Jungen brauchen sieben Wochen, bis sie flügge sind. Sie werden noch so lange von ihren Eltern betreut, bis sie endgültig selbst für sich sorgen können.

Der Habicht

Das Jagdrevier des Habichts sind der Wald und der Waldrand. Mit seinem Stoß kann er seinen Flug besonders gut und schnell steuern. Er fliegt durch dichtes Gebüsch, um seine Beute zu schlagen. Mit hoher Geschwindigkeit fliegt er knapp über dem Boden und nutzt Bäume und Büsche als Deckung, um von seiner Beute nicht zu rasch bemerkt zu werden.

Abb. 9: Flugbild des Habichts und des Falken

spähen: genau beobachten

Begründe, warum der Bartgeier mit seiner Ernährungsweise eine ökologische Nische einnimmt, in der er kaum Konkurrenz hat!

Weil der Habicht ab und zu auch junge Hasen oder Hühner tötet, wurde er früher vom Menschen verfolgt und ist sehr selten geworden. Der Habicht hat eine wichtige Aufgabe in der Natur. Er frisst – so wie der Bussard - auch kranke und schwache Tiere.

Andere Greifvögel

Der Turmfalke beginnt seine Jagd mit einem Spähflug. Dabei fliegt er in einer Höhe von 20 bis 30 m. Seine Beute sieht er nur, wenn sie sich auf dem Boden bewegt. Er tötet sie mit einem kräftigen Biss in den Hinterkopf. Der Turmfalke baut kein Nest, sondern benützt die alten Horste anderer Vögel.

Seit einigen Jahren gibt es in den Alpen wieder Bartgeier. Der Bartgeier ist ein Aasfresser. Er ernährt sich vorwiegend von Knochen, die er aus großer Höhe auf Felsen fallen lässt, um sie so in kleine Stücke zu zerbrechen. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,9 m zählt der Bartgeier zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt.

DIE WIRBELTIERE 122
Abb. 8: Jagdweise des Habichts
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Abb. 7: Habicht Abb. 11: Turmfalke Abb. 12: Bartgeier
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So schätze ich mich nach dem Großkapitel VÖGEL selbst ein: Kreuze jenen Daumen an, der für dich am ehesten zutreffend ist!

Ich kann…

...körperliche Merkmale von Vögeln, welche an das Fliegen angepasst sind, beschreiben.

...verschiedene Federnarten und ihre Aufgaben erläutern.

…den Körperbau von Vögeln und dessen Leichtbauweise beschreiben.

…die Funktion der Luftkammern erläutern.

…die Bedeutung und Funktion der Kloake erklären.

…die Teile des Vogeleis ihren Aufgaben zuordnen.

...erklären, warum Singvögel Töne erzeugen können.

…über die Lebensweisen von Singvögeln am Beispiel der Amsel berichten.

…das Brutverhalten von Amseln beschreiben.

…verschiedene Arten von Singvögeln und deren Lebensweise unterscheiden.

...besondere körperliche Merkmale für die Jagdweise von Greifvögeln nennen.

...verschiedene Schnabelformen mit der Art der Nahrung vergleichen.

…die Lebensweise und das Jagdverhalten von Greifvögeln beschreiben.

...die Bedeutung von Greifvögeln in der Natur bestimmen.

…verschiedene Arten von Greifvögeln nennen und beschreiben.

Um deine Kompetenzen noch mehr zu steigern, hier unsere Buchtipps NUR für dich:

Frank und Kathrin Hecker: Vögel – entdecken & erforschen (Verlag Eugen Ulmer, 2015).

Alexandra Werdes: WAS ist WAS: Vögel, Band 40 (Tessloff Verlag, 2014).

Holger Haag: Was fliegt denn da? (Franckh Kosmos Verlag, 2017).

DIE WIRBELTIERE 123
CHECK
KOMPETENZ
Olympe Verlag
Buchtipps

Vogelrekorde

Er ist der schwerste Flieger!

Das ist ein Krauskopfpelikan. Mit seiner Körpergröße von 180 cm, einer Flügelspanne von 3,5 m und einem Gewicht von 13 kg ist er der schwerste Vogel, der fliegen kann. Sein Schnabel hat einen großen Kehlsack, der bis zu 13 Liter fassen kann. Den Schnabel zieht er wie ein Sieb durch das Wasser. Ist ein Fisch im Kehlsack gefangen, schluckt er ihn oder verfüttert ihn an die Jungen. Er fliegt oft gemeinsam mit anderen Pelikanen in einer Gruppe. Sie bilden dann einen Keil. Wenn der Pelikan an der Spitze müde ist, wird er von einem anderen Mitglied der Gruppe abgelöst.

Sie ist die Kleinste!

Sie fliegt am weitesten!

Das ist eine Küstenseeschwalbe. Sie fliegt von Grönland bis in die Antarktis. Das sind zwischen 33 000 und 35 000 km, die sie jährlich zurücklegt.

Das ist eine Bienenelfe. Sie gehört zu den Kolibris. Als kleinster Vogel wiegt sie nur 1,6 g und ist nur 5,7 cm groß. Ihr Herz schlägt 400- bis 500-mal in der Minute. Sie atmet 250-mal pro Minute. Ihre Hauptnahrung sind Nektar (süßer Blütensaft) und Insekten, die im Nektar ertrunken sind. Das Nest baut sie aus Spinnweben und Moos. Die Jungen werden 140-mal am Tag gefüttert.

Bastelanleitung:

Ein Futtertopf

Erwärme einen Rindertalg in einem Topf! Streue dann Sonnenblumenkerne und Getreidekörner in das weiche Fett! Anschließend leere die Masse in einen Blumentopf, in dessen Mitte du ein Holzstück gibst! Es dient als Anflugstelle. Wenn das Fett hart ist, kannst du den Topf aufhängen.

Er hat die beste Kondition!

Dies ist ein Pazifischer Goldregenpfeifer. Er ist ca. 29 cm lang und wird bis zu 220 g schwer. Er fliegt ohne zu rasten von Alaska bis Hawaii in einem durch – das sind mindestens 3 300 km. Damit hält er einen Rekord.

Was ist die Vogelgrippe?

Diese Krankheit kennt man unter dem Namen Geflügelpest schon seit 1878. Wenn sie auftritt, führt sie zu einem Massensterben unter den Vögeln. Durch engen Kontakt mit kranken Vögeln können sich auch Menschen anstecken wie Arbeiterinnen und Arbeiter in einer Geflügelfarm. Auch arme Menschen, die wie in Asien gemeinsam mit Hühnern und Gänsen wohnen, können sich anstecken.

Wie kann man sich vor dieser Krankheit schützen?

2 Meide Gebiete, wo tote Vögel gefunden wurden!

2 Spiele nicht mit Hühnern, Enten und Gänsen!

2 Trinke kein Wasser aus Teichen und Bächen!

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So geht es bergab!

Der Kleiber ist der einzige heimische Vogel, der mit dem Kopf nach unten einen Baumstamm hinunterlaufen kann.

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Vogel REPORT

Die Zauneidechse – ein Kriechtier

Kriechtiere werden auch Reptilien genannt. Es gibt über 3 000 verschiedene Eidechsenarten auf der Erde. Die meisten leben in wärmeren Ländern. Eidechsen sind überwiegend Bodenbewohner. Doch es gibt auch Arten, die auf Bäumen oder im Wasser leben.

Wie alle Reptilien ist auch die Zauneidechse wechselwarm. Das bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren kann. Diese richtet sich nach der Umgebungstemperatur. Die Zauneidechse muss sich daher in der Sonne aufwärmen. Wird es im Herbst zu kalt, sucht sie einen frostsicheren Platz und fällt in Kältestarre

Körperbau und Fortbewegung

Die Zauneidechse hat einen schlanken, biegsamen Rumpf, von dem ihre vier Beine seitlich abstehen. Beim Laufen berührt die Unterseite des Rumpfes den Boden. Die Eidechse kriecht

Körperbedeckung

Eidechsen fühlen sich kühl und trocken an. Die Haut des Tieres ist mit Schuppen aus Horn bedeckt. Diese schützen die Echse vor dem Austrocknen und vor Verletzungen. Da das Schuppenkleid nicht mitwächst, wenn die Eidechse größer wird, wird die Haut in Form einzelner Fetzen abgestreift. Die Eidechse häutet sich.

Lebensraum und Gefährdung

Die Zauneidechse kommt in Mittel- und Osteuropa vor. Sie braucht trockene und sonnige Orte. Daher lebt sie auf Waldlichtungen, an Waldrändern, bei Hecken und an Mauern, wo sie auch Versteckmöglichkeiten findet. Sie frisst Insekten, Spinnen und Regenwürmer.

Die größte Gefahr für die Zauneidechse ist der Mensch. In der Landwirtschaft werden die Felder immer größer und die Randstreifen, und Böschungen verschwinden. Durch die Zerstörung ihres Lebensraumes sowie durch Umweltgifte sinkt die Zahl an Zauneidechsen ständig. Im Garten kann man durch das Anlegen von Natursteinmauern neue Lebensräume schaffen.

Die Feinde der Zauneidechse sind Schlangen, Greifvögel, Störche, Krähen, alle heimischen Marder, aber auch die Hauskatze. Um sie zu täuschen, wirft die Eidechse ihre Schwanzspitze ab, wenn sie auf einen ihrer Feinde trifft. Der Schwanz, der sich noch bewegt, wird von den Feinden für ihre Beute gehalten. Die Eidechse aber läuft davon und ihr Leben ist gerettet. Das fehlende Schwanzstück wächst wieder nach. Man nennt diese Fähigkeit Regenerationsvermögen

Erkläre, wie sich andere Lebewesen vor der Kälte im Winter schützen können!

Was ist die Kältestarre? Die Tiere sind bewegungslos und starr, die Körpertemperatur sinkt, Herzschlag und Atmung sind gering. Dadurch verbraucht der Körper weniger Nährstoffe und kommt mit den im Sommer angelegten Reserven aus.

biegsam: lässt sich bewegen oder biegen, ohne zu brechen

Waldlichtung, die: Platz im Wald, an dem derzeit keine Bäume wachsen

Schuppen

tote Haut lebende Hautzellen Abb. 3: Aufbau der Haut einer Eidechse

DIE WIRBELTIERE 125
11. ECHSEN
Abb. 2: Die Fortbewegung ist ein schlängelndes Kriechen. Abb. 1: männliche Zauneidechse Begründe, warum Kriechtiere gerne in der Sonne liegen und Wärme lieben!
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Schultergürtel

Wichtige Sinnesorgane

Sucht die Eidechse Nahrung, braucht sie dazu ihre Zunge. Mit ihr tastet und riecht sie. Deshalb streckt sie ihre Zungenspitze auch immer wieder aus dem Mund, sie züngelt

Beckengürtel

Abb. 5: Skelett der Blindschleiche mit den Ansatzstellen für die Beine

Nacktschnecke, die: Schnecke ohne Haus

Markiere im Text die Gründe, warum Eidechsen in manchen Gegenden als gefährdet gelten!

Begründe, welche Schutzmaßnahmen notwendig sind, um das Überleben der Zauneidechse langfristig zu sichern!

Markiere im Text jene Information, die Aufschluss darüber gibt, warum die Blindschleiche zu den Echsen gehört!

Erörtere, wie du dich verhalten würdest, wenn du beim Wandern auf eine Blindschleiche stößt!

Die Eidechse kann ihre Augen mit einem Oberlid und einer Nickhaut verschließen. Die Nickhaut liegt am unteren Augenrand und kann von unten her über das Auge gezogen werden. So wird das Auge gereinigt und ist damit gut geschützt.

Die Eidechse hat auch ein gutes Gehör. Das Trommelfell kannst du auf beiden Seiten des Kopfes als dunklen Fleck deutlich sehen.

Vermehrung

Wie die Vögel legen auch Reptilien Eier. Allerdings werden die Eier nicht durch die erwachsenen Tiere ausgebrütet. Vielmehr legt das Weibchen der Zauneidechse nach der Paarung fünf bis zehn Eier in den Boden, in einen Steinhaufen oder einen Komposthaufen. Hier ist es warm. Die Eier werden durch die Umgebungswärme ausgebrütet. Nach acht Wochen schneidet sich das Junge ohne Hilfe der Eltern mit seinem Eizahn aus seiner Eischale. Gleich versorgt es sich selbst. Es frisst Blattläuse, Insekten und kleine Würmer. Junge Eidechsen sind eine leichte Beute für ihre Feinde. Sie müssen erst lernen, sich vor Feinden in Sicherheit zu bringen.

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Verwandte der Zauneidechse

Die Blindschleiche ist eine Eidechse ohne Beine. Dadurch sieht sie einer Schlange ähnlich, kann aber wie Eidechsen ihren Schwanz abwerfen. An ihrem Skelett gibt es noch die Reste der Schulter- und Beckenknochen. Das sind die Ansatzstellen für Gliedmaßen. Man nimmt an, dass die Vorfahren der Blindschleiche Beine hatten.

Blindschleichen sind in vielen Lebensräumen zu finden. Sie benötigen nur eine Pflanzendecke, die ihnen ausreichend Schutz bietet, und feuchten Boden. Den Winter verbringen sie in Kältestarre in frostsicheren Verstecken. Oft bohren sie sich selbst unterirdische Gänge, in die sie sich zurückziehen und die sie mit Moos oder Erde verschließen.

Das Weibchen behält die Eier so lange im Körper, bis die Jungen schlüpfen. Die Blindschleiche ist ein für den Menschen besonders nützliches Tier, da sie Nacktschnecken frisst.

Die Smaragdeidechse ist grün-blau gefärbt. Allerdings entsteht die Färbung erst im Laufe der Jahre. Die Jungen sind braun. Die Kehle des Männchens färbt sich zur Paarungszeit blau.

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Abb. 4: Sinnesorgane der Eidechse: Augen und Trommelfell Abb. 6: Blindschleiche
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Abb. 7: männliche Smaragdeidechse

12. HEIMISCHE SCHLANGEN

Die Ringelnatter

Die Ringelnatter kann mehr als 1 Meter lang werden. Die beiden gelben Halbmonde am Hinterkopf, die man Ring nennt, haben ihr den Namen gegeben. Der übrige Kopf ist mit schwarz-braunen Flecken bedeckt. Dunkle Flecken sind über den ganzen Körper verteilt. Die Ringelnatter ist eine ungiftige Schlange.

Körperbau

Das Skelett der Ringelnatter setzt sich – wie bei allen Schlangen – aus einem Schädel und einer großen Anzahl von Wirbeln mit Rippen zusammen. Das macht die Schlange sehr beweglich und bestimmt die Art der Fortbewegung. Sie schlängelt sich

Was frisst die Ringelnatter?

Die Ringelnatter frisst Kröten, Frösche, Eidechsen, Mäuse, kleine Fische und Molche. Ihr Geruchssinn ist gut ausgebildet und sitzt am Gaumen. Mit ihrer gespaltenen Zunge nimmt sie Geruchsstoffe auf und spürt so ihre Beute auf, sie züngelt. Die kleinen Zähne halten die Beute fest. Sie verschlingt sie ganz und lebend. Das ist möglich, weil der Unterkiefer aus zwei Hälften besteht, die mit einem elastischen Band verbunden sind. Alle Schlangen können ihr Maul weit aufreißen. Ein spezielles Gelenk zwischen Ober- und Unterkiefer macht das möglich.

Körperbedeckung

Die Haut der Ringelnatter besteht aus festen Hornschilden am Kopf und Hornschuppen am ganzen Körper. Schlangen müssen sich regelmäßig häuten. Dabei wird sogar die Hornhaut der Augen erneuert. Die Schlangenhaut wird als Ganzes abgestreift. Man spricht von einem Natternhemd.

Molch, der: ein Lurch, z. B. Teichmolch

Vergleiche die Ausbildung der Sinnesorgane mit der Jagdweise!

Schilde

Oberhaut

Lederhaut Oberhaut

Hornschuppe

Lederhaut

DIE WIRBELTIERE 127
Abb. 1: Ringelnatter Abb. 5: Natternhemd Abb. 2: Schlangenskelett Abb. 3: Eine Ringelnatter frisst eine Kröte.
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Abb. 4: Schilde und Schuppen

Abb. 6: schwimmende Ringelnattern

Ermittle, ob es in der Nähe deiner Wohnung Gebiete gibt, in denen Ringelnattern leben könnten!

Wie bewegt sich die Ringelnatter?

Mit den Hautschuppen an der Bauchunterseite schiebt die Ringelnatter ihren Körper über den Boden. Ihre Muskeln und die Rippen sind sehr beweglich. So kann die Ringelnatter über den Boden kriechen. Die Bauchschuppen stellen sich abwechselnd auf und legen sich anschließend wieder an den Körper an. Auf diese Art und Weise entsteht die für die Schlangen typische Bewegung. Man sagt: Sie schlängelt sich.

Auf glattem Untergrund findet die Schlange keinen Halt. Daher kann es vorkommen, dass eine glatte Asphaltstraße für sie den Tod bedeutet, weil sie nicht schnell genug vorwärtskommt und überfahren wird.

Lebensraum und Lebensweise

Ringelnattern bewohnen Lebensräume, in denen es Gewässer gibt. Sie ist eine sehr gute Schwimmerin. Du kannst sie daher in vielen Teichen oder am Ufer von Gewässern finden. Bei Gefahr kann sie sogar mehrere Minuten unter der Wasseroberfläche schwimmen. In diesen vom Wasser geprägten Lebensräumen wie Mooren oder feuchten Wiesen jagen sie ihre Beute. Aber sie benötigt auch warme Plätze zum Sonnen und zur Eiablage sowie trockenere Plätze, an denen sie Erdhöhlen, Mäuselöcher oder Spalten zum Überwintern finden. Nach der Paarung legt das Weibchen an einem geschützten und warmen Platz die Eier ab. Die Jungen schlüpfen aus den weichschaligen Eiern und sind sofort selbstständig. Die Ringelnatter betreibt keine Brutpflege

Durch die Entwässerung von Feuchtgebieten verliert die Ringelnatter ihre Jagdgebiete. Außerdem wird den Schlangen durch Straßen und Wege das Wechseln zwischen den einzelnen Lebensräumen erschwert. So nimmt durch das Eingreifen des Menschen die Anzahl an Ringelnattern, aber auch an anderen Schlagen ab.

Heimische ungiftige Verwandte der Ringelnatter

Abb. 7: schlüpfende Ringelnatter

Vergleiche die Vermehrung durch Eier von Reptilien und Vögel: Wie unterscheiden sich die Eier voneinander? Wie werden die Eier ausgebrütet?

Die Schlingnatter, auch Glattnatter genannt, heiß so, weil sie ihre Beute packt und mit ihrem Körper umschlingt. Dabei wird das Beutetier erstickt. Sie lebt an sonnenbeschienen Hängen und Waldrändern. Die Schlingnatter wird oft mit der giftigen Kreuzotter verwechselt, da sie eine ähnliche Zeichnung am Rücken hat. Sie frisst Mäuse, Eidechsen und junge Blindschleichen.

Die Äskulapnatter wird bis zu zwei Meter lang und ist die größte heimische Schlange. Auch die Äskulapnatter bevorzugt sonnige Plätze. Man findet sie häufig an Ufern von Gewässern oder in Auwäldern sowie auf Waldlichtungen. Benannt ist sie nach dem griechischen Gott der Heilkunde. Der Äskulapstab, ein Stab, um den sich eine Schlange windet, ist heute das Zeichen für Ärzte und Apotheken.

Die Würfelnatter lebt in der Nähe von Gewässern und kann ausgezeichnet tauchen.

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Abb. 8: Schlingnatter, Äskulapnatter, Würfelnatter

Die Kreuzotter – eine heimische Giftschlange

Die Kreuzotter ist in Österreich weit verbreitet. Sie kommt in Ökosystemen vor, in denen der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht groß und die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Deshalb lebt sie an Waldrändern, in feuchten Gebieten im Flachland oder auf Bergwiesen.

Ein X-Zeichen auf dem Kopf und ein Zickzackband am Körper geben der Kreuzotter den Namen. Nur bei schwarzen Tieren kannst du das Zickzackband nicht sehen. Schwarze Kreuzottern werden Höllenottern genannt.

Die Kreuzotter wird höchstens 75 cm lang. Sie gehört zu den heimischen Giftschlangen. Im Oberkiefer hat sie zwei Giftzähne, die mit den Giftdrüsen verbunden sind. Die Kreuzotter jagt ihre Beute in der Nacht und tötet sie durch einen Giftbiss. Vor den Menschen flüchtet die Schlange, sie beißt nur in Notwehr

Die Kreuzotter ist keine gefährdete Tierart. Allerdings werden ihre Lebensräume immer mehr gestört, sodass die Anzahl stetig abnimmt.

Die Hornotter

Die Europäische Hornotter – auch Sandviper genannt – ist die größte und gefährlichste Giftschlange in Österreich. Sie wird bis zu 90 cm lang und hat eine auffällige nach oben gerichtete Nase, der sie auch ihren Namen verdankt.

Weil ihr starkes Gift zum Herstellen von Medikamenten verwendet wird, wird sie auch von Schlangenhaltern gezüchtet.

Von einer Schlange gebissen – was tun?

Bewahre Ruhe und bewege dich möglichst wenig!

Versuche nicht, das Gift auszudrücken, oder den Arm/das Bein abzubinden!

Stelle den Körperteil ruhig und kühle ihn! Das Gift verteilt sich dann nicht so schnell im Körper.

Suche so schnell wie möglich eine Ärztin oder einen Arzt auf! Die Nummer der Rettung ist 144 oder die internationale Notrufnummer 112. Diese funktioniert auch im Gebirge bei schlechtem Handyempfang.

Wichtig!

Bei Wanderungen im Gebirge immer feste Schuhe tragen!

Immer fest auftreten!

Die Schlange bemerkt dich so und kann rechtzeitig flüchten.

Beachte: Schlangen beißen nur in Notwehr!

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Abb. 10: Kopf einer Kreuzotter

Abb. 10: Beschreibe das Gebiss der Kreuzotter und vergleiche es mit dem menschlichen Gebiss!

Beschreibe den Weg des Giftes!

Notwehr, die: hier k Die Schlange hat keine Möglichkeit mehr zur Flucht, also greift sie an und beißt.

M3 Recherchiere im Internet unter den Stichworten „Schlangen“ und „Österreich“! Dann beantworte folgende Fragen: Wo in Österreich gibt es Giftschlangenarten? Sind Schlangen in Österreich geschützt?

Begründe, warum man sich vor Schlangen nicht fürchten muss!

DIE WIRBELTIERE 129
† !!!
Abb. 9: Kreuzotter
† † † Giftdrüse
Abb. 11: Europäische Hornotter gespaltene Zunge
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Giftzahn mit Giftkanal

13. SCHILDKRÖTEN

Schildkröten

Wie alt können Schildkröten werden? Schildkröten können mehr als 100 Jahre alt werden. Die „Wachstumsringe“ auf ihren Hornplatten geben Auskunft über ihr Alter.

Sollen Reptilien als Haustiere gehalten werden? Beziehe Stellung zu dieser Frage und begründe deine Meinung!

Wo leben Schildkröten?

In Europa gibt es neben den Meeresschildkröten nur sieben Arten, drei Land- und vier Sumpfschildkrötenarten.

M3 Finde unter den Stichworten „bedrohte Meerestiere“ heraus, welche Tiere gefährdet sind! Begründe, warum du manche Produkte nicht kaufen solltest, um die Tiere zu schützen!

Delikatesse, die: feine Speise; Leckerbissen

Es gibt heute ungefähr 350 verschiedene Schildkrötenarten. Sie haben sich in den letzten 200 Millionen Jahren kaum verändert. Schildkröten können je nach Art zwischen 10 und 200 cm groß werden.

Landschildkröten

Die Griechische Landschildkröte steckt in einem Panzer, der aus Rücken- und Bauchschild besteht. Beide Schilde sind an den Seiten miteinander verwachsen. Die Wirbel und die Rippen sind mit dem Rückenschild verwachsen. Bei Gefahr zieht das Tier den Kopf, den Schwanz und die Gliedmaßen in den Panzer zurück und ist so geschützt. Den Winter verbringt die Griechische Landschildkröte unter Laub und Erde.

Sumpfschildkröten

Die Europäische Sumpfschildkröte ist die einzige Schildkrötenart, die bei uns in Österreich heimisch ist. Sie ist sehr scheu. Du findest sie vor allem im Nationalpark Donau Auen östlich von Wien.

Meeresschildkröten

Meeresschildkröten sind Bewohner der Ozeane. Sie haben einen flachen Panzer und Ruderbeine. Diese Tiere sind ausgezeichnete Schwimmer.

Die größte Meeresschildkröte ist die Lederschildkröte. Sie wird 2 m lang und 600 kg schwer. Die Lederschildkröte kann ausgezeichnet tauchen. Sie taucht bis zu 1200 m tief.

Abb. 3: Lederschildkröte bei der Eiablage, schlüpfende Lederschildkröten

So wie alle Meeresschildkröten gräbt auch die weibliche Suppenschildkröte Nester im Sand, in die sie große Haufen von Eiern legt. In den vergrabenen Eiern entwickeln sich die jungen Schildkröten. Die Jungtiere machen sich sofort nach dem Schlüpfen auf den Weg zum Meer. Die Eier und das Fleisch der Suppenschildkröte gelten als Delikatesse. Die Suppenschildkröte ist deshalb beinahe ausgestorben.

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Abb. 1: Griechische Landschildkröte
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Abb. 4: Suppenschildkröte
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

FOTO-QUIZ – Als Reptilienexpertin oder Reptilienexperte findest du sicher leicht die richtigen Antworten! Wenn du alles richtig beantwortet hast, ergeben die Buchstaben deiner Lösungen ein für die Schildkröte wichtiges Wort.

Dieses Tier lebt im Gebirge. Es gehört zu den heimischen Giftschlangen.

Wie heißt es?

A Ringelnatter

P Kreuzotter

C Hornotter

Das Fleisch und die Eier dieses Tieres gelten als Delikatesse. Es ist deshalb fast ausgestorben.

Wie heißt es?

K Griechische Landschildkröte

L Lederschildkröte

A Suppenschildkröte

Dieses Tier lebt auch in Österreich. Du findest es im Nationalpark Donau Auen.

Wie heißt es?

Z Suppenschildkröte

N Europäische Sumpfschildkröte

E Lederschildkröte

Dieses Tier verbringt den Winter unter Laub und Erde.

Wie heißt es?

I Lederschildkröte

B Europäische Sumpfschildkröte

Z Griechische Landschildkröte

Dieses Tier ist die größte und gefährlichste Giftschlange Österreichs.

Wie heißt es?

E Europäische Hornotter

G Kreuzotter

M Äskulapnatter

Dieses Tier ist die größte Schildkröte. Es wird bis zu 2 m lang und 600 kg schwer.

Wie heißt es?

A Europäische Sumpfschildkröte

R Lederschildkröte

F Meeresschildkröte

LÖSUNGSWORT: . . . . . .

Woran erkennst du eine Kreuzotter? Schreibe die wichtigsten Erkennungsmerkmale zum Bild!

Wie kannst du dich vor ihrem Biss schützen?

Wo leben Kreuzottern? Wald Gebirge Feld

DIE WIRBELTIERE
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2 1 Olympe
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Wähle aus! Tipp: Wenn du richtigliegst, zeigen dir die Lösungszahlen beim Anmalen ein Tier.

Die Blindschleiche gehört zu den… Schlangen. (30) Eidechsen. (1)

Die Blindschleiche… legt Eier. (6) ist lebend gebärend. (14)

Kriechtiere heißen auch… Echsen. (15) Reptilien. (10)

Suppenschildkröten sind… zahlreich. (28) vom Aussterben bedroht. (3)

Kriechtiere sind… wechselwarme Tiere. (4) gleichwarme Tiere. (29)

Der Schwanz der Zauneidechse kann… abgeworfen werden. (7) die Farbe wechseln. (27)

Die meisten Kriechtiere… legen Eier. (11) säugen ihre Jungen. (16)

Die Haut der Eidechsen besteht aus… Leder. (8) Schuppen und Schilden. (17)

Die Ringelnatter ist eine… giftige Schlange. (26) ungiftige Schlange. (9)

Die abgestreifte Schlangenhaut heißt… Natternkleid. (5) Natternhemd. (25)

Die Kreuzotter beißt, wenn sie sich… bedroht fühlt. (12) hungrig ist. (18)

Die Meeresschildkröten haben… Ruderbeine. (13) Flossen. (24)

Bei Gefahr zieht sich die Schildkröte… in eine Höhle zurück. (30) in den Panzer zurück. (2)

Formuliere zwei Tipps, was getan werden muss, wenn du von einer Giftschlange gebissen wurdest!

DIE WIRBELTIERE 132
3 4 TIPP 1 TIPP 2 Olympe
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Der Wasserfrosch – ein Amphibium

Im Mai hörst du in der Nähe eines Teiches manchmal das Quaken eines Frosch- oder Krötenmännchens.

Gut getarnt sitzt der Wasserfrosch zwischen den Wasserpflanzen. Sein Rücken ist grün mit einem hellen Streifen in der Mitte

Diese Tarnfarbe macht es seinen Feinden schwer, ihn zu finden. Oft sitzt er im seichten Wasser am Ufer. Bei Gefahr flüchtet er mit einem Sprung ins Wasser.

Abb.

relativ: hier k im Vergleich zum Körper

Auf Abb. 1 siehst du ein Froschmännchen, das zwei Schallblasen hat. Die Schallblasen verstärken die Töne. Laubfrösche haben nur eine Schallblase.

Körperbau und Fortbewegung

Frösche haben einen relativ großen Schädel. Ihre Vorderbeine sind kurz. Auch ihre Wirbelsäule ist kurz. Sie haben keine Rippen. Der letzte Wirbel ist besonders lang und bildet zusammen mit den Beckenknochen das Becken.

Die langen, kräftigen Hinterbeine, die man auch Sprungbeine nennt, sind typisch für alle Frösche. Mit ihnen können sie besonders gut schwimmen und springen. Die Vorderbeine werden beim Landen gebraucht und beim Sitzen als Stütze verwendet.

kurze Vorderbeine

Frösche gehören zur Familie der Froschlurche. Die Larven leben im Wasser. Erwachsene Tiere leben an Land und im Wasser. Lurche werden deswegen auch Amphibien genannt. Sie sind wechselwarme Tiere, ihr Körperbau ist dem Lebensraum angepasst.

Amphibien: von „amphibios“; kommt aus dem Griechischen und bedeutet „doppellebig“

Erkläre, warum Amphibien als „doppellebig“ bezeichnet worden sind!

Arbeite die Unterschiede zwischen Anpassungen des Körpers an das Leben an Land und an das Leben im Wasser in Form einer Tabelle heraus!

Erkläre, wie das Skelett des Frosches an seinen Lebensraum und an seine Lebensweise angepasst ist!

DIE WIRBELTIERE 133
Abb. 4: Skelett des Frosches
14. DIE
AMPHIBIEN
2: Laubfrosch mit einer Schallblase Abb. 3: Laubfrösche Abb. 1: Froschmännchen mit zwei Schallblasen kurze Wirbelsäule ohne Rippen großer Kopf Becken
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lange, kräftige Sprungbeine

junger Frosch

Abb. 8: Metamorphose des Frosches

Laich, der: Eier, die im Wasser abgelegt werden

Vergleiche die Entwicklung des Frosches mit dem von anderen Wirbeltieren! Welche Unterschiede kannst du feststellen!

Haut und Körpertemperatur

Wenn du einen Frosch angreifst, wirst du bemerken, dass er sich kühl und feucht anfühlt. Seine Haut hat nur eine sehr dünne Hornschicht und kann sehr leicht austrocknen. Lurche leben dort, wo die Luft feucht ist. Erwachsene Frösche atmen mit einer Lunge, aber auch durch ihre dünne Haut und die Schleimhaut in ihrer Mundhöhle. Weil sie durch die Haut Sauerstoff aufnehmen, können Frösche längere Zeit unter Wasser bleiben.

Frösche sind wechselwarm. Wenn es kalt wird, graben sie sich im Schlamm ein und fallen in eine Kältestarre. Aus der erwachen sie erst, wenn die Temperaturen im Frühling wieder steigen.

Fressen und gefressen werden

Mit seinen vorstehenden Augen erkennt der Frosch alles, was sich in seiner Umgebung bewegt. Seine Zunge ist vorne am Unterkiefer angewachsen und klebrig Blitzschnell kann er sie herausschleudern. Fliegen, Mücken und Spinnen fängt er sogar im Sprung. Auch er selbst ist Beute. So machen beispielsweise Störche, Reiher, Eulen und Ringelnattern Jagd auf Frösche und andere Lurche.

Abb. 5: Wasserfrosch beim Beutefang

Vermehrung

Im Frühling locken die Männchen mit ihrem Quaken die Weibchen an. Alle Froschlurche haben ein Trommelfell und ein Mittelohr. Das heißt, sie können einander hören.

Im Mai legt das Weibchen Eier ins Wasser. Das kleinere Männchen sitzt dabei auf dem Rücken des Weibchens. Die Samenzellen werden ebenfalls ins Wasser abgegeben und befruchten dort die Eier. Diesen Vorgang nennt man äußere Befruchtung. Das Ei wird von einer Gallerthülle, einer schleimigen, glitschigen Hülle, umschlossen. Sie gibt den Jungen Nahrung und Schutz. Der Laich schwimmt in dicken glibberigen Ballen an der Wasseroberfläche.

Die geschlüpften Jungen sind noch keine fertigen Frösche. Sie sind Larven. Man nennt sie Kaulquappen. Die Kaulquappen atmen durch Kiemen. Kiemen sind Atmungsorgane von Wassertieren. Erwachsene Frösche atmen hingegen mit Lungen. Daher können sie nicht nur im Wasser leben.

Die Kaulquappen haben einen Ruderschwanz. Zuerst wachsen den jungen Fröschen die Hinterbeine und erst dann die Vorderbeine. 2 bis 3 Monate dauert diese Verwandlung zum fertigen Tier. Die kleinen Kaulquappen sind Pflanzenfresser. Die erwachsenen Frösche sind Fleischfresser. Die schrittweise Entwicklung von der Larve zum fertigen Tier nennt man Metamorphose.

DIE WIRBELTIERE 134
Froschlaich mit schlüpfenden Kaulquappen Kaulquappen mit Flossensaum Kaulquappe mit entwickelten Hinterbeinen Der Schwanz wird kürzer und die Vorderbeine wachsen.
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Abb. 7: Kaulquappen

Der Laubfrosch – eine andere Froschart

Manchmal hörst du im Sommer ein Quaken aus den Büschen. Es quakt ein Laubfrosch, der in Sträuchern und auf Bäumen lebt. Damit er dort nicht gesehen wird, hat der Laubfrosch eine grüne Farbe. An den Zehen und Fingern besitzt er Haftballen. Damit kann er sogar glatte Wände hinaufklettern. Er hält sich nur zur Laichzeit beim oder im Wasser auf.

Abb. 9: Laubfrosch

Kröten sind mit den Fröschen verwandt

Die Erdkröte geht in der Nacht auf Nahrungssuche. Sie frisst Nacktschnecken sowie Insekten und deren Larven. Ihre Haut ist mit Warzen überzogen. Der Saft in den Warzen ist ätzend. So schützt sie sich vor Feinden.

Ihre Eier bilden lange Schnüre und haften an Wasserpflanzen. Aus den Eiern schlüpfen Kaulquappen.

Im Herbst verkriechen sich die Kröten in Erdlöchern und fallen in Kältestarre. Ihre Winterquartiere sind oft weit von den Gewässern entfernt, in denen sie ihren Laich ablegen. Im Frühjahr kehren sie zu diesen Gewässern zurück. Müssen sie bei dieser „Krötenwanderung“ eine Straße überqueren, werden viele Kröten von Autos überfahren.

Auch Unken sind Amphibien

Die Unken verbringen ihr Leben vorwiegend im Wasser. Ihnen reichen kleine Tümpel oder Lacken. Im Herbst graben sie sich in den weichen Erdboden ein und fallen in Kältestarre. Erst wenn es wärmer wird, kehren sie ins Wasser zurück.

Die Rückenfärbung von Unken ist meist unauffällig. Bei Gefahr drehen sie sich auf den Rücken und zeigen ihre auffällig gefärbte Unterseite. Mit dieser Schreckfärbung wehren sie Feinde ab.

Wo gibt es überall Lurche?

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Lurche kommen mit Ausnahme der Antarktis auf allen Kontinenten vor. In Europa gibt es relativ wenige Lurcharten. Viele Lurcharten sind vom Aussterben bedroht, weil immer noch Laichgewässer zugeschüttet oder verschmutzt werden.

Laichzeit, die: Zeit der Eiablage

ätzend: Haut ablösend, zerstörend

Die bei uns heimischen Unken zählen zu den gefährdeten Tierarten. Durch das Trockenlegen von landwirtschaftlichen Flächen verschwindet ihr Lebensraum und damit auch diese Tiere.

Abb. 11: Krötenlaich

Abb. 12: Verkehrszeichen; Autofahrer sollen auf Kröten achten

Schreckfärbung, die: grelle Farbe, die Feinde vom Fressen abhält

Nenne Gründe, warum Lurche gefährdet sind!

Nenne weitere Tiere, welche durch eine Schreckfarbe Feinde abschrecken!

DIE WIRBELTIERE 135
Abb. 13: Die Gelbbauchunke war früher im Westen Österreichs weit verbreitet. Abb. 14: Die Rotbauchunke ist im Osten Österreichs zu finden.
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Abb. 10: Erdkröte

Wer gehört zu den Schwanzlurchen?

Zu ihnen gehören Salamander, Molche und Olme. Ihr Name stammt von ihrem Aussehen. Sie besitzen einen Schwanz. Auch sie entwickeln sich vom Ei zur Larve und schließlich zum erwachsenen Tier.

Der Feuersalamander – ein Schwanzlurch

Der Feuersalamander, der zu den Schwanzlurchen gehört, kommt nur dann bei Tag aus seinem Versteck hervor, wenn es regnet. Sonst geht er in der Dämmerung und in der Nacht auf die Jagd.

Der Feuersalamander frisst Schnecken und Würmer. Für seine Feinde wirken die gelb bis orangefarbenen Flecken, von denen er seinen Namen hat, abschreckend. Außerdem geben Drüsen am Kopf bei Gefahr Gift ab. Für andere Lurche ist dieses Gift tödlich. Für seine Feinde schmeckt er einfach schlecht.

Erwachsene Feuersalamander haben – genau wie Frösche – eine feuchte Haut. Sie atmen durch die Haut und mit einer Lunge. Feuersalamander haben weder ein Trommelfell noch ein Mittelohr. Die Männchen rufen daher auch nicht nach den Weibchen.

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Vermehrung

Die Paarung geschieht an Land. Das Männchen schiebt sich unter das Weibchen und gibt seine Samenzellen in einem Samenpaket in die dafür vorgesehene Körperöffnung des Weibchens. Die Eizellen nehmen die Samenzellen auf. Das Weibchen trägt die Eizellen so lange im Bauch, bis kleine Larven aus den Eiern schlüpfen. Dann werden die Larven ins Wasser abgelegt. Sie entwickeln sich innerhalb von vier Monaten zu erwachsenen Tieren.

Abb. 18: Auch der Alpensalamander kommt in Österreich vor.

Abb. 17: Begründe, warum das Männchen nur zur Paarungszeit ein färbiges Hochzeitskleid trägt und sonst nicht!

Beschreibe, wie die Männchen anderer Tierarten die Aufmerksamkeit des Weibchens auf sich ziehen! Wie ist das beim Menschen?

Molche

Kammmolche leben in der Nähe von stehenden oder langsam fließenden Gewässern mit dichtem Bewuchs von Wasserpflanzen. In der Umgebung muss es Biotope mit vielen Verstecken geben. Dort finden sich häufig auch viele andere Amphibienarten. In der Laichzeit hält sich der Kammmolch im Wasser auf.

Das Männchen trägt dann ein farbiges Hochzeitskleid. Auch sein Rückenkamm ist besonders groß und prächtig. Es will dem Weibchen imponieren. Nach der Paarung wird seine Haut wieder dunkler und der Kamm kleiner. Molche fressen Würmer, Insekten und kleine Krebse.

DIE WIRBELTIERE 136
Abb. 15: Feuersalamander Abb. 17: Kammmolch Abb.16: Der Olm kommt in Höhlen im Kalkgebirge östlich der Adria vor.
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Amphibienrätsel – Verfolge die Schlangenlinien zuerst mit den Augen, dann fällt es dir sicher nicht schwer herauszufinden, wie die Tiere heißen! Zum Schluss schreibe jeweils eine Besonderheit auf, die du auf dem Foto erkennen kannst!

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1 Olympe
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Diese Salamander kannst du bemalen. Achte aber auf die richtigen Farben! Beantworte auch die Fragen zum Bild!

Warum gehört der Feuersalamander zu den Schwanzlurchen?

Woher hat er seinen Namen?

Wie schützt sich der Feuersalamander vor seinen Feinden?

Du hast schon gelernt, wie die Entwicklung von der Kaulquappe zum Frosch verläuft. Nummeriere die Bilder mit 1 – 5! Dann notiere bei jedem Bild passende Stichwörter und schreibe auf, wie die Entwicklung heißt!

Name:

Erzähle nun mit Hilfe deiner Stichwörter jemandem die Entwicklung in ganzen Sätzen!

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Olympe Verlag

M6 Ein Lernplakat erstellen

Plakate sollen über etwas informieren. Wichtig sind dafür große Bilder und große Überschriften. Mit einem Plakat kannst du deine Mitschülerinnen und Mitschüler über ein Thema informieren.

SCHRITT 1: Informationen sammeln

Suche im Internet, in Fachbüchern oder in Zeitschriften nach Texten zu deinem Thema!

SCHRITT 2: Strukturieren und ordnen

Unterteile die gesammelte Information in Abschnitte, denen du Überschriften zuordnest!

Bringe die Abschnitte dabei in eine sinnvolle Reihenfolge!

SCHRITT 3: Planung

Wie soll dein Plakat aussehen?

Erstelle eine Skizze auf ein A4-Blatt! Wo sollen Bilder hin, wo sollen die Überschriften stehen?

SCHRITT 4: Gestalte dein Plakat!

Überlege, welche Farbe dein Plakat und welche Farben die Überschriften und Texte haben sollen!

Bevor du die Texte auf das Plakat schreibst, schreibe sie auf einem Zettel vor!

Der Feuersalamander

Gliederung

• Überschrift

• Zwischenüberschrift

• Platz für Bilder

Text

• kurze Texte (Stichworte)

• Schriftgröße und Schriftfarbe

• Schreibe gut lesbar!

Farbe

• Arbeite mit mehreren Farben!

Bilder

• Bilder sollen groß sein.

• Bild muss zum Text passen

• Wenn nötig: Bildbeschriftung

Eigenschaften

• bis 20cm lang

• glatte, schwarze Haut

• gelbe Flecken

• werden mehr als 20 Jahre alt

Ernährung

Regenwürmer

Verhalten

• nachtaktiv

• sondert giftige Flüssigkeit ab

• häutet sich in einem Versteck

Lebensraum

Laub- und Mischwald mit Bächen

Fortpflanzung

legt keine Eier

setzte Larven mit Kiemen ins Wasser

Verbreitung Mittel- und Südeuropa

Laichzeit: März bis Mai

Bedrohung

Salamanderpest (Pilzinfektion)

Zerstörung des Lebensraums

Stehen unter Schutz

Erwachsenes Tier: keine Feinde

METHODENPOOL
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Asseln
D D D D D DOlympe Verlag
Käfer Nacktschnecken

So schätze ich mich nach dem Großkapitel REPTILIEN & AMPHIBIEN selbst ein: Kreuze jenen Daumen an, der für dich am ehesten zutreffend ist!

Ich kann…

...gemeinsame Merkmale von Reptilien aufzählen.

...begründen, warum Reptilien zu den Wirbeltieren gehören.

...die Vermehrung von Reptilien erläutern.

...verschiedene heimische Schlangen aufzählen.

...Auskunft geben, was bei einem Schlangenbiss zu tun ist.

...heimische Giftschlangen und deren Besonderheiten aufzählen.

...den Körperbau von Schildkröten erläutern.

...über die artgerechte Haltung von Schildkröten Auskunft geben.

...gefährdete Reptilien aufzählen.

...Unterschiede zwischen Frosch- und Schwanzlurchen benennen.

...das Skelett des Frosches mit dem des Menschen vergleichen.

...Anpassungen des Körperbaues an Wasser und an Land beschreiben.

...den Begriff „wechselwarm” erklären.

...Unterschiede zwischen den Überwinterungsformen Winterruhe und Winterstarre nennen.

...die Entwicklung vom Ei bis zum erwachsenen Frosch beschreiben.

...das Paarungsverhalten zur Laichzeit von verschiedenen Lurchen wiedergeben.

...Gründe nennen, warum Lurche gefährdet sind.

...Möglichkeiten aufzählen, wie Lurche geschützt werden können.

Um deine Kompetenzen noch mehr zu steigern, hier unsere Buchtipps NUR für dich:

Buchtipps

Nicolai Schirawski: Schlangen, Jäger mit dem sechsten Sinn – WAS IST WAS. Bd. 121 (Tessloff Verlag, 2013).

Rosemarie Wetscher: GEOlino Extra: Reptilien & Amphibien (GEOlino extra, 65/2017).

Colin McCarthy: Reptilien: Schlangen, Krokodile, Chamäleons. (Dorling Kindersley Verlag, 2021)

Mark Benecke: Das knallt dem Frosch die Locken weg: Experimente für kleine und große Forscher (Verlag Friedrich Oetiker GmbH, 2012).

DIE WIRBELTIERE
CHECK
140 KOMPETENZ Olympe Verlag

ACHTUNG

KEINE Schlange!

Die Blindschleiche ist das wohl am meisten verbreitete einheimische Reptil. Unterscheidungsmerkmale zur Schlange:

• Sie besitzt kleine runde Bauchschuppen.

• Sie hat Augenlider, die sich schließen lassen.

• Sie kann ihren Schwanz bei Gefahr abwerfen, er wächst aber nicht mehr ganz nach.

Gefährdete Tiere!

Schützt die Lurche!

Rote Listen

„Rote Listen“ sind zu einer wichtigen Einrichtung des Naturschutzes und des Artenschutzes geworden. Sie geben Auskunft, welche Tierart besonders bedroht ist und daher besonders geschützt werden muss. Die Rote Liste der in Österreich gefährdeten Kriechtiere und Lurche zeigt, dass alle Arten gefährdet oder bedroht sind.

In Österreich besonders schutzbedürftig sind:

• die Europäische Sumpfschildkröte

• die Kreuzkröte

Alligator im Kanal entdeckt!

1. Keine Tümpel und Teiche zuschütten! Die Lurche verlieren sonst ihren Laichplatz.

2. Der Straßenverkehr ist für Lurche lebensgefährlich. Mit Krötenschutzzäunen und Krötentunneln kommen die Lurche sicher zum Laichplatz.

3. Verwenden Sie keine giftigen Insektenschutzmittel! Lurche fressen die vergifteten Tiere und sterben.

4. Durch das Anlegen eines Gartenteiches bekommen Lurche einen neuen Laichplatz.

Schützt die Reptilien!

Wisse: Der größte Feind der Kriechtiere ist der Mensch!

• In manchen Ländern der Erde gelten Schildkröten als Delikatesse.

• Sie finden immer weniger geeignete Lebensräume.

• Urlauber schmuggeln Griechische Landschildkröten nach Hause und halten sie als Heimtiere.

• Insgesamt werden 10 Millionen Reptilien auf der Welt als Heimtiere gehalten!

• 80 von 100 Reptilien, die in der Wildnis gefangen werden, gehen auf dem Transport zu ihren neuen Besitzern elend zu Grunde.

• Junge Krokodile werden getötet, ausgestopft und als Souvenir verkauft.

• Die Haut von Schlangen, Echsen und Krokodilen wird zu Ledertaschen und Schuhen verarbeitet.

• Der Handel mit Reptilien ist immer noch ein gutes Geschäft und bringt viel Geld ein.

• die Sandviper

• der Kammmolch

Sehr oft handelt es sich bei solchen Schlagzeilen um moderne Märchen. Ab und zu setzen Menschen diese Tiere aber tatsächlich aus. Alligatoren sind gefährliche Tiere, die sehr groß werden. Sie werden niemals zahm und ihre Haltung ist daher auf keinen Fall zu empfehlen.

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Giftige Verwandte

der Frösche

Die im mittel- und südamerikanischen Regenwald lebenden Baumsteigerfrösche, die man auch Färberfrösche oder Pfeilgiftfrösche nennt, erzeugen Gifte in ihrer Haut. Kommen diese giftigen Stoffe in die Blutbahn eines Tieres oder des Menschen, so kann das tödlich sein. Diese Frösche bekommen ihr Gift von giftigen Tieren, die sie verspeisen. Fressen sie in der Gefangenschaft keine giftigen Tiere, sind sie selbst nicht mehr giftig. Schon die Indianer verwendeten das Gift der Färberfrösche für ihre Pfeile. Mit Blasrohren schossen sie die Giftpfeile auf einige ihrer Beutetiere. So erhielten die Frösche auch den Namen „Pfeilgiftfrösche“.

Unglaublich, aber wahr!

2 Grottenolme wurden lange Zeit für kleine Drachen gehalten. Sie können bis zu 100 Jahre alt werden.

2 Krötenweibchen legen in einem Teich bis zu 3 000 Eier ab. Diese Eier bilden bis zu 3 m lange Schnüre.

2 Eine Blindschleiche in Gefangenschaft wurde sogar 54 Jahre alt.

2 Fühlt sich eine Ringelnatter bedroht, kann sie sich totstellen und die Zunge heraushängen lassen. Oft verdreht sie bei Gefahr ihren Körper oder sie zischt laut.

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Reptilien- & Amphibien REPORT Olympe

1. WAS SIND BLÜTENPFLANZEN?

Wenn du hinaus in die Natur gehst, wirst du eine Vielzahl von unterschiedlichen Pflanzen finden. Auch wenn sie alle sehr unterschiedlich aussehen, so haben die meisten von ihnen doch einen gemeinsamen Bauplan. Sie haben drei wichtige Organe: Wurzeln, Sproßachse und Blätter.

In der Erde: Die Wurzeln

Die Wurzeln geben der Pflanze Halt im Boden und versorgern sie mit Wasser und Mineralstoffen. Wenn du genau hinsiehst, dann wirst du erkennen, dass die dickeren Wurzeln sich immer weiter verzweigen. So konnen sie in feinste Spalten und Hohlräume im Boden eindringen.

Abb. 2: Das Schneeglöckchen nutzt eine Zwiebel als Speicherorgan.

Zwiebel, die: meist unterirdisch wachsendes Organ, dient zum Speichern und zum Vermehren mancher Pflanzen

Beschreibe in eigenen Worten die Funktionen der Wurzeln!

Erdspross, der: verdickte Sprossachse; meist unterirdisch

Erkläre, was der Begriff „Sprossachse“ genau bedeutet! Schlage dazu in einem Wörterbuch die beiden Wörter „Spross“ und „Achse“ nach!

Wurzeln können unterschiedlich aussehen. Mansche Pflanzen haben Wurzeln, die tief in die Erde reichen. Damit können sie Wasser und Mineralsalze aus größerer Tiefe holen. Andere wurzeln nicht sehr tief, dafür breiten sich die Wurzeln über eine größere Fläche aus.

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Manche Pflanzen, so wie die Schlüsselblume, nutzen ihre Wurzeln auch, um Nährstoffe zu speichern. Die Schlüsselblume hat dazu einen Erdspross ausgebildet. Aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten zum Speichern.

Die Sprossachse

Auch die Sprossachse kann ganz unterschiedlich aussehen. Bei krautigen Pflanzen wie dem Schneeglöckchen ist sie weich und biegsam. Man spricht hier von einem Stängel. Bei anderen Pflanzen wie den Sträuchern und Bäumen ist die Sprossachse hart und fest verholzt. Man nennt sie Stamm.

Abb. 2: Der Stamm ist die Sprossachse des Baums (hier einer Linde).

Aber unabhängig davon, wie die Sprossachse aussieht, hat sie immer die gleiche Aufgaben. Sie stützt die Pflanze und trägt Blätter und Blüten. Außerdem leitet sie Wasser und Mineralstoffe von den Wurzeln zu den Blättern. Umgekehrt leitet sie Stoffe, die in den Blättern gebildet werden in die Wurzeln. Dadurch werden auch die Wurzeln mit Nährstoffen versorgt und können wachsen.

DIE BLÜTENPFLANZEN 142
Abb. 1: Die Schlüsselblume Blüte Blatt Wurzeln Sprossachse
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Blätter sind unterschiedlich aufgebaut

Die Blätter verschiedener Pflanzen können zwar sehr unterschiedlich aussehen, trotzdem sind sie gleich aufgebaut. Abb. 4 zeigt das Blatt eines Apfelbaumes und das eines Schneeglöckchens.

Die Blattadern können wie beim Schneeglöckchen parallel verlaufen oder wie beim Apfelbaum ein Netz bilden. Sie leiten Wasser und Mineralsalze in die Blattfläche und transportieren die energiereichen Nährstoffe, die im Blatt gebildet werden, zu anderen Teilen der Pflanze.

Die Blüte besteht aus besonderen Blättern

Fruchtknoten

Samenanlagen

Staubblatt

Griffel

Narbe

Blütenblätter

Blattspitze

Blattrand

Blattfläche (Blattspreite)

Blattadern (Blattnerven)

parallel: nebeneinander, immer im gleichen Abstand Zerlege eine Blüte und erstelle ein Lernplakat mit den Teilen der Blüte! Schreibe auch deren Aufgaben dazu!

Blattstiel (Blattgrund)

Auch die Blüte ist aus Blättern aufgebaut. Bei manchen von ihnen wie bei den Blütenblättern kann man das sofort erkennen, andere wie die Staubblätter oder der Fruchtknoten sehen auf den ersten Blick nicht wie Blätter aus, sind aber aus Blättern entstanden.

Die Staubblätter sind die männlichen Geschlechtsorgane der Pflanze. Der Fruchtknoten, die Narbe und dergriffel sind die weiblichen Geschlechtsorgane.

Mit den Blütenblättern werden Insekten angelockt. Häufig gibt es unterschiedlche Arten von Blütenblättern. Grüne Kelchblätter umgeben die meist farbigen Kronblätter.

Nicht alle Blütenpflanzen haben bunte Blüten. Viele Blüten sind sehr unscheinbar. In Abb. 7 siehst du die Blüten des Schilfrohrs, das zu den Süßgräsern gehört. Wie alle anderen Arten dieser Pflanzenfamilie sind die Blüten sehr klein und schwer zu erkennen.

Erkläre, warum manche Pflanzen bunte Blüten haben und andere nicht! Tipp: Denke daran, was die Aufgabe der bunten Blätter ist!

Süßgräser haben eine große Bedeutung für den Menschen Zu den Süßgräsern gehören auch alle Getreidearten wie der Weizen und die Gerste. Aber auch der Mais oder der Reis sind Gräser.

DIE BLÜTENPFLANZEN 143
Abb. 7: Blüten des Schilfrohrs Abb. 4: Blatt des Apfelbaums und des Schneeglöckchens Abb. 5: Blüte eines Schneeglöckchens Apfelbaum Schneeglöckchen
† †
Abb 6: Blüte des Löwenzahns mit grünen Kelch- und gelben Kronblättern
Olympe
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2. BESTÄUBUNG UND BEFRUCHTUNG

Die Pflanze bildet Blüten, damit Samen entstehen können. Mit den Samen pflanzt sich eine Pflanze fort. Die Fortpflanzung ist ähnlich wie bei Tieren. Eine männliche und eine weibliche Geschlechtszelle verschmelzen miteinander, dadurch entsteht ein Embryo.

Pollenschlauch

Die Pollen, die in den Staubblättern entstehen, enthalten die männlichen Geschlechtszellen der Blütenpflanzen. Ist die Blüte reif, platzen die Staubblätter auf und die Pollen werden freigegeben. Der Stempel ist das weibliche Geschlechtsorgan der Blütenpflanzen. Es besteht aus der Narbe, dem Griffel und dem Fruchtknoten mit der Samenanlage, die eine Eizelle enthält.

Samenanlage

Fruchtknoten

Abb. 2: der Stempel, das weibliche Geschlechtsorgan

Erkläre, welche Teile der Blüte den Spermien entspricht! Was entspricht dem Embryo beim Tier?

Pflanzen und Insekten „sprechen“ miteinander!

Die Duftstoffe, die eine Pflanzenblüte abgibt, sind ein Signal, für Insekten. Sie teilt ihnen so mit, dass Nektar als Insektenfutter vorhanden ist.

Finde andere Beispiele, für die Kommunikation von Pflanzen oder Tiere mittels Geruchstoffen! Welche Beispiele findest du beim Menschen?

Erkläre, warum Gräser keine bunten Blüten haben!

Damit Samen entstehen können, muss zunächst ein Pollenkorn auf die Narbe des Stempels kommen. Diesen Vorgang nennt man Bestäubung.

Anschließend wächst vom Pollen aus im Inneren des Griffels ein Pollenschlauch zum Fruchtknoten. Erreicht der Pollenschlauch die Samenanlage, dann verschmilzt die Samenzelle im Pollenschlauch mit der Eizelle. Dieser Vorgang heißt Befruchtung. Ein Same entsteht.

Viele Pflanzen sind zwittrig

Die Blüte, die du im vorigen Kapitel kennengelernt hast, besitzt sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Eine solche Blüte nennt man zwittrig. Es gibt jedoch auch Pflanzen, bei denen es zwei Arten von Blüten gibt: Männliche, die nur Staubblätter enthalten, und weibliche mit Stempeln.

Wie werden Pflanzen bestäubt?

Untersuche eine bunte Blüte, wie diese Rose! Die Eigenschaften, die dir sofort auffallen werden, sind die leuchtende Farbe und der Duft, den die Blüte abgibt. Außerdem erzeugt die Blüte eine süße, energiereiche Flüssigkeit, den Nektar. Farbe und Duft locken Insekten an, die dann in die Blüte kriechen, um an den Nektar zu gelangen. Pollen bleiben an den Insekten hängen. Wenn sie anschließend eine andere Blüte besuchen, streifen sie die Pollen an der Narbe ab. Die meisten Blütenpflanzen werden von Insekten, vor allem von Bienen, bestäubt.

Andere Blütenpflanzen wie die Gräser oder die Gemeine Hasel geben ihre Pollen ab, wenn sie vom Wind geschüttelt werden. Die Pollenkörner gelangen mit dem Wind zur Narbe. Sie werden vom Wind bestäubt.

DIE
BLÜTENPFLANZEN
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Narbe Pollen
Griffel
Abb. 1: Staubblatt mit Pollen Abb. 3: Biene kriecht in die Blüte Abb. 5: weibliche Blüten der Gemeinen Hasel
† Olympe
Abb. 4: Pollen der Gemeinen Hasel (Haselnuss-Strauch)
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3. FAMILIEN DER BLÜTENPFLANZEN

Blütenpflanzen können sehr unterschiedlich aussehen. Es gibt zahlreiche Familien, die sich im Laufe der Jahrmillionen aus der gemeinsamen Urform der Blütenpflanzen gebildet haben. Jede Familie hat spezielle Anpassungen an ihren Lebensraum. Stellvertretend für die Vielfalt von Blütenpflanzen wirst du hier einige Familien kennenlernen.

Die Familie der Lippenblütler (Taubnesselgewächse) Typisch für die Arten dieser Familie ist die Blüte, bei der die Kronblätter miteinander verwachsen sind und eine Ober- und eine Unterlippe bilden. Zumeist werden die Blüten von verschiedenen Insekten besucht und bestäubt. Manche Blüten sind aber so gebaut, dass sie nur von einer bestimmten Insektenart besucht werden können, weil nur diese Zugang zum Nektar in der Blüte findet.

Der Wiesen-Salbei gehört zu den Lippenblütlern und lockt mit seiner Farbe vorwiegend Hummeln an. Das Insekt setzt sich auf die Unterlippe, um den Nektar zu erreichen. Es drückt dabei auf den Fruchtknoten, der wie ein Hebel wirkt und die Staubblätter nach unten bewegt. Diese berühren den Rücken der Hummel und einige Pollen bleiben dort hängen. Beim Besuch der nächsten Blüte werden die Pollen dann an der Narbe abgestreift.

Die Familie der Korbblütler (Asterngewächse)

Bei Pflanzen aus dieser Familie hat man oft den Eindruck, dass sie besonders große Blüten haben. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen korbartigen Blütenstand, der aus vielen einzelnen Blüten besteht. Eine Pflanze aus dieser Familie, die du sicherlich kennst, ist die Sonnenblume

Es gibt zwei unterschiedliche Blütenarten: Die Zungenblüten und die Röhrenblüten Während die Zungenblüten mit ihren großen bunten Kronblättern Insekten anlocken, entstehen in den unauffälligeren Röhrenblüten nach der Befruchtung die Früchte.

Die Sonnenblume ist eine wichtige Pflanze in der Landwirtschaft, aus der vor allem Speiseöl gewonnen wird. Neben der Sonnenblume gehören auch die Kornblume, der Löwenzahn, die Margerite, das Gänseblümchen oder die Aster zu dieser Pflanzenfamilie.

Koevolution

Der Wiesen-Salbei hat sich im Laufe der Zeit so verändert, dass er nur von der Hummel bestäubt werden kann. Gleichzeitig hat sich die Hummel an die Blüte des WiesenSalbei angepasst. So eine gemeinsame Entwicklung zweier Arten, die sich dabei aneinander anpassen, nennt man Koevolution.

Abb. 1 + 2: Erkläre, was der Wiesen-Salbei davon hat, wenn er nur von der Hummel bestäubt werden kann! Welchen Vorteil hat die Hummel dabei?

Finde heraus, aus welchen Pflanzen ebenso Speiseöl gewonnen wird!

M6: Erstelle dazu ein Lernplakat!

DIE BLÜTENPFLANZEN 145
Abb. 2: Pollen werden an der Narbe abgestreift. Abb. 5: Sonnenblume Abb. 1: Pollen gelangen auf die Hummel. Abb. 3: Querschnitt durch eine Sonnenblume
Röhrenblüte Oberlippe Fruchtknoten Unterlippe Griffel Staubgefäße Narbe Zungenblüte Blütenboden Hüllblatt Narbe Staubblattröhre Kronblätter Kelchblatt Fruchtknoten Spreublatt
Abb. 4: Röhrenblüte der Sonnenblume
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Hülsenfrüchte enthalten viel Eiweiß Hülsenfrüchte sind ein wichtiger Bestandteil der Ernährung vieler Menschen. Wer sich fleischlos ernährt, kann so Eiweiß aufnehmen. Hülsenfrüchte, vor allem Sojabohnen, spielen auch eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Tierfutter.

symmetrisch: spiegelgleich; die beiden Seiten sehen aus, als ob die eine ein Spiegelbild der anderen wäre

Wurzelknöllchen, das: verdickte Stellen an den Wurzeln

M3 : Recherchiere im Internet unter dem Stichwort „Gründüngung“! Dann erkläre, warum Rot-Klee angebaut wird!

Abb. 9: Blüte einer Kulturrose

Abb. 8 + 9: Vergleiche die beiden Rosenblüten! Welcher Unterschied fällt dir auf den ersten Blick auf? Erkläre, was sich bei der Rosenzucht verändert hat!

Die Familie der Hülsenfrüchtler (Leguminosen)

Der Name dieser Pflanzenfamilie beschreibt die Besonderheit der Pflanzen: Sie haben Früchte, die in Hülsen wachsen. Viele Nutzpflanzen, deren Früchte wir täglich essen, gehören zu dieser Familie: Erbsen, Bohnen, Sojabohnen, Linsen und Erdnüsse.

Abb. 6: Früchte der Erbsenpflanze

Die Hülsenfrüchtler gehören zur Ordnung der Schmetterlingsblütler. Diese Pflanzen haben eine typisch geformte Blüte: die Kronblätter sind symmetrisch, sodass die Blüte an einen Schmetterling erinnert.

Die meisten Hülsenfrüchtler haben Wurzelknöllchen. In ihnen leben Bakterien, die aus dem Stickstoff der Luft chemische Verbindungen erzeugen können. Damit stellen sie Dünger für andere Pflanzen her.

Die Familie der Rosengewächse

Die Rosengewächse sind eine sehr große und vielseitige Pflanzenfamilie. Ihr gehören weltweit etwa 3 000 Arten an. Die Blüte von Rosengewächsen hat meist fünf Kronblätter.

Die Hecken-Rose, die bei uns recht häufig vorkommt, ist eine wild wachsende Rosenart. Aus Wildrosen werden schon seit langer Zeit Kulturrosen gezüchtet, wie du sie in jeder Blumenhandlung und in Rosengärten findest.

Abb. 8: Hecken-Rose

Zu den Rosengewächsen gehören Pflanzen, die auf den ersten Blick völlig unterschiedlich aussehen. So ist die Erdbeere eine krautige Pflanze, die am Boden wächst. Der Apfelbaum ist eine holzige Pflanze, die bis zu 15 m hoch wird. Viele Obstsorten sind die Früchte von Rosengewächsen: Apfel, Birne, Kirsche, Marille, Erdbeere oder Himbeere gehören dazu.

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DIE BLÜTENPFLANZEN 146
Die Erdbeere ist eine Frucht, die sich aus vielen kleinen Nüsschen zusammensetzt. Der Apfel hat ein Kerngehäuse mit mehreren Kernen und Samen.
† †
Der Samen von Steinfrüchten wie die Marille befinden sich in einem harten Kern. Abb. 10: Früchte der Rosengewächse Abb. 7: Blüte der Erbse

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Bemale die Teile der verschiedenen Blütenformen mit der entsprechenden Farbe!

Stempel = Staubblätter = Kronblätter = Kelchblätter =

Die einzelnen Teile der Blüte erfüllen verschiedene Aufgaben. Verbinde die zusammengehörenden Kästchen mit dem Lineal!

Stempel

Staubblatt

Kronblatt

Kelchblatt

lockt durch seine bunten Farben Insekten an

bildet den Blütenstaub oder Pollen

schützt die Blütenknospe

besteht aus Narbe, Griffel und Fruchtknoten mit den Samenanlagen

Was sind die typischen Eigenschaften einiger Pflanzenfamilien? Schreibe den Anfangsbuchstaben der Familie zur jeweiligen Eigenschaft! L: Lippenblütler K: Korbblütler H: Hülsenfrüchtler R: Rosengewächse

enthalten viel Eiweiß

Früchte in Hülsen

Blütenstand mit vielen Blüten

symmetrische Blüten

Früchte sehr unterschiedlich

Kronblätter verwachsen

Zungenblüten

meist fünf Kronblätter Oberlippe

Hebel bewegt Staubblätter

viele Obstsorten

Röhrenblüten

DIE BLÜTENPFLANZEN 147
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M7 Ein Legebild erstellen

Blüten sehen sehr unterschiedlich aus und sind auch sehr unterschiedlich aufgebaut. Mit Hilfe eines Legebildes kannst du den Aufbau einer Blüte sehr einfach untersuchen.

Tipp: Verwende zunächst eine möglichst einfach gebaute Blüte!

SCHRITT 1: Vorlage erstellen

D D D D D D D D

Erstelle eine Vorlage: Zeichne dazu mit dem Zirkel mehrere Kreise, die einen gemeinsamen Mittelpunkt haben!

Achte darauf, dass der Abstand der Kreise immer gleich ist (z. B. 1 cm).

SCHRITT 2: Blüte zerlegen

Zerlege die Blüte: Ziehe vorsichtig die einzelnen Blätter aus der Blüte!

Gehe dabei von außen nach innen vor! Du kannst dafür auch eine Pinzette und eine Lupe verwenden.

SCHRITT 3: Festkleben der Blütenblätter

Klebe die Blütenblätter vorsichtig fest!

Lege die einzelnen Blätter auf die Kreise, so wie du es in der Abbildung unten siehst.

Ordne sie dabei so an, wie sie in der Blüte gestanden sind!

SCHRITT 4: Beschriften des Legebildes

Schreibe die Bezeichnung der Blütenblätter zu den Teilen!

Staubblätter

Kronblätter

Kelchblätter

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Stempel
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4. OBSTBÄUME SIND BLÜTENPFLANZEN

Bäume haben Wurzeln und einen Stamm (= die Sprossachse). Die Äste und Zweige wachsen aus dem Stamm. Auf den Ästen und Zweigen wachsen Laubblätter und Blüten. Sind die befruchteten Blüten verblüht, reifen Früchte und Samen heran. Über die Aufgabe der Blüten und Blätter hast du schon gehört.

Die Sprossachse – der Stängel – der Stamm Bäume und Sträucher haben Sprossachsen aus Holz. Sie sind besonders fest. Bäume und Sträucher sind Holzgewächse

Die Stämme der Bäume bilden nach oben Äste und Zweige aus. Sträucher hingegen haben sehr kurze Stämme, aus denen viele Äste wachsen. Der Stamm gibt der Pflanze Festigkeit, sodass sie aufrecht stehen kann. Er ist aber biegsam, damit er bei Wind nicht abbricht.

Die mit Hilfe des Sonnenlichts in den Blättern erzeugte zuckerhältige Flüssigkeit wird in alle Teile der Pflanze weitergeleitet.

2. Wasser wird durch den Stamm zu allen Ästen und Blättern geleitet.

3. Mit Hilfe des Sonnenlichts erzeugen die Blätter Zucker, der sich in Wasser löst.

4. Die zuckerhältige Flüssigkeit wird im Baum transportiert und dient zur Bildung von Blättern und Holz.

Weg, den die bei der Fotosynthese erzeugte zuckerhältige Flüssigkeit von oben nach unten in der Rinde bis zu den Wurzeln nimmt

Weg, den das Wasser von den Wurzeln bis zu den Blättern nimmt

Die Wurzeln

Wurzeln haben die Aufgabe, den Baum im Boden festzuhalten. Sie versorgen ihn mit Wasser und Mineralstoffen, die durch feine Wurzelhaare in den Baum gelangen.

Manche Bäume sind mit einer längeren Hauptwurzel im Boden verankert. Andere halten sich mit weit verzweigten Seitenwurzeln im Boden fest. Auch bei anderen Pflanzen ist das so.

Abb. 2: Apfelbaum

M2 Protokolliere eine Woche lang, woher das Obst kommt, dass ihr eingekauft habt!

Überprüfe, welche anderen Früchte aus Österreich es derzeit gibt! Notiere sie in deinem Heft!

verankern: befestigen, hier D festhalten

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Abb. 3: Transport von Flüssigkeiten im Baum Abb.1: Teile des Obstbaumes 1. Die Wurzeln nehmen Wasser und Mineralstoffe aus dem Boden auf.
1 2 4 3
Ast Laubblatt Zweig
Wurzeln † † Olympe
Stamm/ Sprossachse Verlag

Abb. 4: Vergleiche die Ausbildung der Wurzeln! Finde Gemeinsamkeiten und nenne Unterschiede!

Blütenboden, der: Basis einer Blüte, auf der alle Organe sitzen

Obstbäume und ihre Früchte

Flachwurzler, wie der Apfelbaum, breiten ihre Wurzeln über eine große Fläche knapp unter der Erdoberfläche aus.

Die Wurzeln der Tiefwurzler, wie z. B. des Birnbaumes, reichen weit in den Boden hinein und können Wasser aus tief liegenden Bodenschichten erreichen.

Viele Pflanzen speichern in ihren Wurzeln Nährstoffe.

Abb. 4: Flach- und Tiefwurzler

In Österreich wachsen viele verschiedene Obstbäume. Manche Gegenden sind bekannt für ihr gutes Obst. Vielleicht hast auch du schon in den Geschäften gelesen: „Marillen aus der Wachau!“, „Kirschen aus dem Burgenland!“, „Steirische Äpfel!“.

Abb. 5: Apfelblüten und Äpfel

Von April bis Anfang Mai blühen die heimischen Obstbäume. Kirschbäume, Marillenbäume, Zwetschkenbäume, Apfelbäume und Birnbäume stehen dann in voller Blüte. Sie alle sind mit der Rose verwandt und zählen zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse

Nach der Befruchtung wächst die jeweilige Frucht heran. Die folgenden Abbildungen zeigen dir, aus welchen Teilen der Blüte die Frucht und der Samen entstehen.

Staubblätter

Kelchblatt

Abb. 7: Birnenblüten und Birnen

Nenne weitere Früchte, die entweder zum Steinobst oder zum Kernobst gehören!

Erörtere, warum man regelmäßig Obst essen sollte!

Griffel

Fruchtknoten

Abb. 5: Kirschblüte und Kirschfrucht

Aus dem Fruchtknoten bildet sich die Kirsche. Aus der Samenanlage entsteht der Kern.

Weil Marillen, Pfirsiche, Kirschen und Zwetschken einen harten Kern haben, nennt man dieses Obst Steinobst.

Die Blüten des Birnbaumes und des Apfelbaumes sind ähnlich gebaut wie die Kirschblüte. Ihre Früchte, die Birne und der Apfel, sehen in ihrem Aufbau ähnlich aus. Sie haben eine Schale, Fruchtfleisch und ein Kerngehäuse. Im Kerngehäuse reifen die Kerne heran. Der Apfel und die Birne werden daher als Kernobst bezeichnet.

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Narbe Keimling Steinkern
Fruchtfleisch Kronblatt
Blütenboden Samenanlage
† † Olympe
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Setze zu jeder Beschreibung die richtige Ziffer!

Bunte Blüten! Führe diesen Versuch durch!

Versuchsvorbereitung:

Die zuckerhältige Flüssigkeit wird im Baum transportiert und dient zur Bildung von Blättern und Holz.

Alle Äste und Blätter werden mit Wasser versorgt.

Die Wurzeln nehmen Wasser und Mineralstoffe aus dem Boden auf.

Mit Hilfe des Sonnenlichts erzeugen die Blätter Zucker, der sich in Wasser löst.

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Du brauchst weiße Blütenpflanzen, am besten eignen sich dafür weiße Nelken, weiße Tulpen oder Margeriten. Für jede Blütenpflanze stellst du ein mit Wasser gefülltes Glas bereit.

Versuchsdurchführung:

Färbe das Wasser in jedem Glas mit andersfarbiger – roter, blauer, schwarzer – Tinte! Führe nun ein Protokoll: Lege in deinem Heft so eine Tabelle an und trage deine Beobachtungen ein!

Datum Beobachtung: Was ich sehe! Erklärung

nach 1 Stunde Die Blüte ist noch immer weiß.

nach 5 Stunden

am nächsten Tag

Erkläre, was mit diesem Experiment gezeigt wird!

OBST-QUIZ – Löse das Rätsel!

Im Frühsommer ist es schon wochenlang sehr heiß. Keine Regenwolke zeigt sich am Himmel. Herr Huber, ein Obstbauer, macht sich bereits Sorgen um seine Ernte. Er hat auf seinen Feldern viele Apfelbäume, die bereits kleine grüne Früchte tragen. Wenn es nicht bald regnet, muss er seine Bäume gießen, damit sie ihre Früchte behalten. Auf Herrn Müllers Feldern wachsen Birnbäume. Er macht sich um seine Ernte weniger Sorgen. Warum ist das so?

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5. VON FRÜCHTEN UND SAMEN

Gerade beim Einkaufen kannst du darauf achten, dass du Obst aus der Region kaufst.

Nimm zu dieser Aussage Stellung!

gedeihen: wachsen

Erläutere, welche Früchte durch den Wind und welche durch Tiere verbreitet werden!

Wenn du durch den Supermarkt gehst, wird dir auffallen, dass viele verschiedene Früchte angeboten werden. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Ländern und haben oft tausende Kilometer mit dem Flugzeug, dem LKW, dem Schiff oder der Bahn zurückgelegt. Durch den weiten Transportweg wird aber die Umwelt stark belastet.

Früchte wachsen und reifen

Sind die Blütenblätter verblüht, vertrocknen sie und fallen zu Boden. Übrig bleibt der Fruchtknoten, der nun zu wachsen beginnt. Er wird zur Frucht. In jeder Frucht wachsen Samen heran. Sind die Früchte reif, müssen die Samen möglichst weit verbreitet werden, denn sonst würden alle Pflanzen einer Art nebeneinander wachsen. Sie würden einander die Mineralstoffe, die sie zum Wachsen brauchen, wegnehmen und nicht gedeihen. Es gibt in der Natur die unterschiedlichsten Möglichkeiten, wie Samen weit von der Mutterpflanze weggebracht werden.

Samen werden verbreitet

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Flugfrüchte: Die Früchte des Löwenzahnes haben kleine Fallschirme. Sie werden vom Wind weit durch die Luft getragen, bis sie zu Boden fallen. Wenn sie an einer zum Keimen günstigen Stelle gelandet sind, keimen sie im nächsten Frühjahr.

Schleuderfrüchte: Beim Springkraut springen die Früchte auf, wenn sie reif sind und berührt oder bewegt werden. Die Samen werden mehrere Meter von der Pflanze fortgeschleudert.

Streufrüchte: Der Mohn bildet seine Samen in Kapseln aus. Die reifen Kapseln öffnen sich bei Schönwetter. Sie bewegen sich im Wind. Die Samen werden ausgestreut.

Klettfrüchte: Die Früchte der Klette bleiben an Tieren und Menschen hängen und werden so vertragen.

Ameisenwanderer

Manche Pflanzen wie das Schneeglöckchen bilden Samen, an denen ein fettreiches Anhängsel hängt. Ameisen mögen diese Anhängsel und tragen die Samen in ihren Bau. Häufig fressen sie unterwegs das Anhängsel und der Samen bleibt liegen.

Lockfrüchte: Der Kirschbaum und der Holunder haben Lockfrüchte, die in besonders schönen Farben leuchten. Dadurch werden Vögel und andere Tiere angelockt, die sie fressen und das Fruchtfleisch verdauen. Die Samen werden weit entfernt vom Kirschbaum ausgeschieden und so verbreitet.

Samen keimen

Wenn die Umweltbedingungen geeignet sind, wenn es also beispielsweise feucht und warm genug ist, wächst aus dem Samen ein Keimling. Nach oben zu entwickelt sich zuerst ein meist grüner Trieb. Nach unten wächst eine Keimwurzel. So wächst aus dem Samen eine junge Pflanze.

DIE BLÜTENPFLANZEN 152
Abb. 4: Klette
Abb. 5: Holunderfrüchte Abb 1: Löwenzahn Abb. 2: Frucht des Abb. 3: Mohnkapseln Fruchtstand Drüsigen Springkrauts
Abb. 5: gekeimte Walnuss
Olympe

6. VERMEHRUNG OHNE SAMEN

Im Allgemeinen vermehren sich Blütenpflanzen, indem nach dem Befruchten in der Blüte ein Samen heranwächst. Diese Form der Vermehrung, bei der weibliche und männliche Geschlechtszellen verschmelzen, nennt man geschlechtliche Vermehrung Manche Pflanzen können sich jedoch auch ohne die Bildung von Samen fortpflanzen. Mit der ungeschlechtlichen Fortpflanzung können sich die Pflanzen sehr rasch ausbreiten.

Vermehrung durch Knollen

Wenn du eine Kartoffel in die Erde legst, wächst aus ihr eine Kartoffelpflanze. Die ursprüngliche Kartoffel liefert die notwendigen Materialien für das Wachstum der Pflanze, bis sie selbst Nährstoffe herstellen kann. Die Pflanze bildet an ihren Wurzeln zahlreiche neue Kartoffeln. Aus jeder davon kann wieder eine neue Pflanze entstehen.

Vermehrung durch Zwiebeln

Auch die Zwiebel ist ein Speicherorgan, aus der eine neue Pflanze wächst. Während des Wachstums bilden sich Tochterzwiebeln, die überleben, nachdem die Mutterzwiebel abgestorben ist. Aus den Tochterzwiebeln können neue Pflanzen entstehen.

Neben der Speisezwiebel, die in vielen Speisen verwendet wird, bilden auch manche Blumen wie die Liliengewächse Zwiebeln. Als „Blumenzwiebeln“ werden sie im Garten angepflanzt.

Vermehrung durch Stecklinge

Viele Gartenpflanzen werden durch Stecklinge vermehrt. Ein Pflanzenteil, beispielsweise ein abgeschnittenes Stück eines Zweigs, wird dabei in den Boden gesteckt oder in eine Nährflüssigkeit getaucht. Mit der Zeit wachsen Wurzeln aus der Schnittstelle.

Vermehrung durch Ausläufer

Die Erdbeerpflanze bildet seitliche Sprosse. Aus ihnen können Wurzeln wachsen, sodass an dieser Stelle eine neue Erdbeerpflanze wächst.

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Was sind Klone?

Beim Klonen entsteht ein Lebewesen, das genau die selben Eigenschaften hat wie das ursprüngliche: ein Klon. Die Pflanzen, die bei der ungeschlechtlichen Vermehrung entstehen, sind solche Klone.

Auch bei manchen Tierarten wurden Klone erzeugt. Beim Menschen ist das jedoch verboten. Hältst du es für richtig, Menschen zu klonen? Diskutiert über dieses Thema!

Spross, der: aus Sprossachse und Blättern bestehender Teil der Pflanze

DIE BLÜTENPFLANZEN 153
Abb. 1: Wachstum der Kartoffelpflanze Abb. 2: Zwiebel und Tochterzwiebeln Abb. 4: Erdbeerpflanzen mit Sprossen Abb. 2: Dolly, das erste geklonte Tier Abb. 3: Steckling beim Basilikum
† Olympe
Tochterzwiebel

Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Fruchtsalat – Finde die 9 Früchte und ordne sie nach Kernobst und Steinobst! ACHTUNG: Manche Früchte passen weder zum Kernobst noch zum Steinobst!

Steinobst: Kernobst: andere Früchte:

Lesen mit Hindernissen: Folge der Anleitung!

a) Lies zuerst den Text fehlerfrei von oben nach unten! Schreibe ihn dann in dein Heft! Tipp: Achte auf die Groß- und Kleinschreibung und die Satzzeichen!

b) Begründe, warum das für die Umwelt schlecht ist!

DIE
BLÜTENPFLANZEN
m s u p e r m a r k t g i b t e s v i e l e v e r s c h i e d e n e f r ü c h t e s i e k o m m e n o f t a u s f r e m d e n l ä n d e r n f l u g z e u g e s c h i f f e o d e r l a s t k r a f t w ä g e n t r a n s p o r t i e r e n d a s o b s t m e i s t t a u s e n d e k i l o m e t e r w e i t b i s e s b e i u n s i s t 154
I
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!

Geschlechtliche (G) oder ungeschlechtliche (U) Fortpflanzung? – Kreise den richtigen Buchstaben ein, dann erhältst du von unten nach oben gelesen ein Lösungswort, das du in diesem Kapitel kennengelernt hast!

LÖSUNGSWORT:

Am Rand der Blätter werden kleine Ableger gebildet. Wenn sie auf die Erde fallen, wachsen sie zu ausgewachsenen Pflanzen heran.

Die Hummel betätigt beim Landen einen Hebel. Dadurch senken sich die Staubblätter und Pollenkörner bleiben am Rücken des Insekts hängen.

An manchen Stellen der Wurzel bilden sich Knollen, in denen Nährstoffe gespeichert werden. Aus ihnen kann wieder eine Pflanze entstehen.

Pflanzenteile, die man in den Boden steckt oder in eine Nährflüssigkeit stellt, können Wurzeln ausbilden. So entsteht eine neue Pflanze.

Sobald der Pollenschlauch die Samenanlage erreicht, verschmilzt er mit der Eizelle. Ein Same entsteht.

Ausläufer können in einiger Entfernung zur Pflanze Wurzeln bilden und so eine neue Pflanze entstehen lassen.

Während die Pflanze wächst, bilden sich in der Zwiebel Tochterzwiebeln. Diese überleben, sobald die Mutterpflanze und die ursprüngliche Zwiebel abgestorben sind.

Wie werden die Samen von Pflanzen verbreitet? – Suche zunächst die Pflanze, die mit dem jeweils vorgegebenen Buchstaben gekennzeichnet ist! Dann finde die passende Beschreibung und trage den Buchstaben daneben ein! Zuletzt setze noch den Buchstaben dazu, der die Art der Frucht bezeichnet! Am Lösungssatz erkennst du, ob du alles richtig gemacht hast.

H Flugfrucht

Sie haben an der Oberfläche kleine Haken, mit denen sie am Fell von Tieren hängenbleiben.

Diese streifen dann die Früchte wo anders wieder ab.

L Streufrucht

T

R Klettfrucht

Die Samen befinden sich in Kapseln. Sie sind reif, dann öffnen sich die Kapseln. Wenn sie sich im Wind bewegen, werden die Samen ausgestreut.

T Kirsche

I Schleuderfrucht

Werden die Früchte berührt, dann springen sie auf und schleudern die Samen weit von der Pflanze fort.

G Lockfrucht

I Ahorn

S Klebkraut

E Drüsiges Springkraut

Die Samen sind so gebaut, dass sie mit dem Wind über große Entfernungen transportiert werden können. Sie sehen aus wie Fallschirme oder Flugzeugflügel.

Die Früchte haben auffällige Farben. So werden Tiere angelockt, die die Früchte fressen. Den unverdaulichen Samen scheiden sie wo anders wieder aus.

DIE BLÜTENPFLANZEN 155
G D E R N I K S U L O B E C W Z A
Erbse
L
S
I
A . . E . . S . . I . . T . . !
L
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So schätze ich mich nach dem Großkapitel PFLANZENKUNDE selbst ein: Kreuze jenen Daumen an, der für dich am ehesten zutreffend ist!

Ich kann…

…die Organe von Blütenpflanzen und deren Funktion aufzählen.

…erklären, wie die Blätter von Blütenpflanzen aufgebaut sind.

…die Teile einer Blüte benennen.

…die Bestäubung und Befruchtung einer Blüte beschreiben.

…erklären, wie Blüten Insekten anlocken.

…einige Pflanzenfamilien und deren Merkmale nennen.

…begründen, warum Hülsenfrüchtler wichtig für unsere Ernährung sind.

…die vielfältigen Erscheinungsbilder von Rosengewächsen und deren Früchte nachvollziehen.

…die Funktionen des Stammes eines Baumes benennen.

…zwischen Tief- und Flachwurzlern unterscheiden.

…erklären, wie aus einer Blüte eine Frucht entsteht.

…die unterschiedlichen Arten von Früchten und die Verbreitungsmethoden von Pflanzen aufzählen.

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…beschreiben, wie sich die Kartoffel mittels Knolle vermehrt.

…einige Methoden der ungeschlechtlichen Fortpflanzung beschreiben.

Um deine Kompetenzen noch mehr zu steigern, hier unsere Buchtipps NUR für dich:

Buchtipps

Martin Jenkins: Das große Pflanzensammelsurium: Vom Pflanzenkorn zum Mammutbaum (Gerstenberger Verlag, 2020).

Spaß im Garten: Pflanzen – Basteln – Kochen (Dorling Kindersley Verlag, 2013).

Pflanzen unserer Heimat: Das toll bebilderte Handbuch unserer abwechslungsreichen Pflanzenwelt (Garant Verlag, 2018).

Xavier Japiot: Mein Naturführer – Bäume: erkennen – erforschen – verstehen (Ullmann Medien, 2020).

Tiere und Pflanzen entdecken mit 38 Vogelstimmen als QR-Codes: Naturführer für Kinder (Schwager & Steinlein Verlag, 2021)

Bärbel Oftring: Expedition Natur. Das Becherlupen-Forscherbuch (moses Verlag, 2010)

DIE BLÜTENPFLANZEN 156
CHECK
KOMPETENZ
Olympe

600 Liter am Tag!

An einem heißen Sommertag verdunstet ein großer Laubbaum das Wasser von 60 großen Kübeln mit jeweils 10 Liter Inhalt.

Das Wasser fließt in feinen Leitungen von den Wurzeln bis zu den Blättern im Holz und verdunstet schließlich. Die Blätter geben am meisten Wasser ab.

Wasser fließt aber auch von oben nach unten in der Rinde zurück zu den Wurzeln.

Die Mistel wächst auf dem Baum

Unglaublich, aber wahr!

Vor 400 Jahren wurde die Tulpe aus der heutigen Türkei und den angrenzenden Gebieten von Reisenden in die Niederlande gebracht. Die Niederländer waren begeistert von den schönen Blüten. Alle wollten diese Zwiebeln besitzen. Ein regelrechtes „Tulpenfieber“ brach aus.

Manche zahlten ein Vermögen für eine einzige Tulpenzwiebel. So wurde die Tulpe die Blume der Adeligen und reichen Bürger. Heute gibt es mehr als 1 200 verschiedene Sorten. Du kannst sie in jedem Blumenmarkt kaufen.

Die Mistel ist ein Halbschmarotzer, denn sie kann – im Gegensatz zu Schmarotzern – auch Fotosynthese betreiben. Sie wächst in Baumkronen und holt sich Wasser und Mineralstoffe aus den Leitungsbahnen ihrer Wirtspflanze, dem Baum.

Insektenfressende Pflanzen

In Lebensräumen mit mineralstoffarmen Böden leben Pflanzen, die Insekten und Spinnen fangen. Man könnte sagen, Pflanzen brauchen die Insekten „als Dünger“. Diese Pflanzen haben unterschiedliche Techniken entwickelt, mit denen sie ihre lebende Nahrung fangen. So lockt die Venusfliegenfalle mit ihren duftenden Fangblättern Insekten an. Setzt sich ein Insekt auf das Blatt, schließt es sich und hält es gefangen. Wenn sich das Blatt nach 10 Tagen wieder öffnet, ist nur noch die Hülle des Insektes übrig.

ACHTUNG GEFÄHRLICH !

Das ist eine Tollkirsche. Sie ist hochgiftig. Sie wächst im Wald an Waldlichtungen und am Waldrand.

Der Sonnentau wiederum erzeugt glänzende klebrige Safttröpfchen, an denen die Insekten kleben bleiben. Das Blatt rollt sich um das Tier und zersetzt es mit Hilfe der Verdauungssäfte.

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