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Reisen

Die neue Lust auf Ferien / Herbst 2023

NZZ am Sonntag 10. September 2023 CH-8021 ZÜRICH • TELEFON +41 44 258 16 98 • NZZONE.CH Verlagsbeilage FRÜHSTÜCK UND ABENDESSEN MIT BLICK AUF DEN POOL: DAS RESTAURANT LA MESA IST DAS HERZSTÜCK DES HOTELS PETUNIA AUF IBIZA. FOTO: SOFIA GOMEZ FONZO

Norddeutscher Adventszauber

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1. TAG BASEL–BREMEN

Individuelle Anreise nach Basel. Fahrt mit der Gruppe im direkten ICE nach Bremen. Transfer zum Anleger und Einschiffung. Nach dem Willkommensdrink und dem Abendessen lohnt sich ein Spaziergang über den Weihnachtsmarkt.

2. TAG BREMEN–NIENBURG

Die Freie Hansestadt mit dem prächtigen Rathaus, dem pittoresken Schnoorviertel und der bekannten Böttcherstrasse wird Ihnen bei einer Rundfahrt mit Rundgang( 1 ) nähergebracht. Auf der Weser mit ihren flachen Ufern gelangen Sie nach Nienburg.

3. TAG NIENBURG (–BÜCKEBURG)–MINDEN

Vormittags geht die Fahrt auf dem Mittellandkanal weiter. Der Ausflug( 2 ) führt Sie am Nachmittag ins nahe gelegene Schloss Bückeburg mit Weihnachtszauber (Abreisedatum 30.11.23). Am Abreisedatum 10.12.23 Transfer( 2 ) ins Zentrum von Minden zum Weihnachtsmarkt.

4. TAG MINDEN (–OSNABRÜCK)–BRAMSCHE

Reisedaten 2023 Es het solangs het Rabatt Bremen–Münster 30.11.–05.12. 600 10.12.–15.12. 600

Münster–Bremen 05.12.–10.12. 600

Unsere Leistungen

• Kreuzfahrt mit Vollpension an Bord Flexible Essenszeiten mit à la carte Wahlmöglichkeiten

• Vegetarische Menüoptionen

• Vegane Mahlzeiten auf Voranmeldung

• Bahnfahrt 2. Klasse ab/bis Basel Bad Bf inkl. Platzreservation

• Thurgau Travel Kreuzfahrtleitung

• Zugbegleitung bei An- und Rückreise

• Persönliche Reiseunterlagen

Mehr Reiseinspiration für Sie

8 Tage ab CHF 690 p.P.

Facettenreiches Frankenland BASEL–WÜRZBURG–NÜRNBERG

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MALERISCHE BISCHOFSSTADT BAMBERG

UNESCO-WELTKULTURERBE RESIDENZ WÜRZBURG

Reisedaten 2023

Basel–Nürnberg 11.11.–18.11.

Nürnberg–Basel 18.11.–25.11.

Luxuriöse Kurzfahrt nach Mainz NEU BASEL–SPEYER–MAINZ–BASEL

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MAINZ – LEBENSFREUDE AM RHEIN

DOMSTADT SPEYER

• Audio-Set bei allen Ausflügen

5. TAG BRAMSCHE–MÜNSTER

Reisedaten 2024 27.10.–31.10. 02.12.–06.12. 10.12.–14.12.

Die Universitätsstadt Osnabrück ist Ziel des heutigen Ausfluges( 1 ). Nachmittags geht die Fahrt auf dem Mittellandkanal weiter in westlicher Richtung.

Vormittags Weiterfahrt auf Dortmund-Ems-Kanal und Mittellandkanal. Nachmittags lernen Sie bei einer Rundfahrt mit Rundgang( 2 ) das westfälische Münster mit seiner gemütlichen Altstadt kennen. Besonders malerisch ist der Prinzipalmarkt mit seinen Laubengängen.

6. TAG MÜNSTER–BASEL Ausschiffung und Transfer zum Bahnhof. Rückfahrt in der Gruppe mit dem direkten EC nach Basel. Individuelle Heimreise.

MÜNSTER–BREMEN

Gleiche Reise in umgekehrter Reihenfolge mit Besuch Weihnachtszauber im Schloss Bückeburg sowie ohne fakultativer Ausflug in Münster.

Preise pro Person in CHF (vor Rabattabzug)

2-Bettkabine Hauptdeck hinten 1590

2-Bettkabine Hauptdeck 1690

2-Bettkabine Oberdeck mit zu öffnendem Panoramafenster 2090

Zuschlag Alleinbenutzung HD/OD 490/990

Zuschlag Bahnfahrt 1. Klasse 110 Ausflugspaket (2 Ausflüge) 85

Nicht inbegriffen: An-/Rückreise nach/von Basel, Verpflegung während An- und Rückreise, Versicherungen, Ausflüge, Getränke, Trinkgelder (Empfehlung € 5–7 p.P./Tag), Auftragspauschale CHF 25 p.P. (entfällt bei Buchung über thurgautravel.ch)

Informationen oder buchen thurgautravel.ch Gratis-Nr. 0800 626 550

3 Tage ab CHF 390 p.P.

Städtetrip nach Basel und Strasbourg BASEL–STRASBOURG–BASEL MS ANTONIO BELLUCCI bbbbb

KULINARISCHER RUNDGANG IN STRASBOURG GETRÄNKEPAKET INKLUSIVE

Reisedaten 2023 01.10.–03.10. 11.11.–13.10. 13.10.–15.10.

17.11.–19.11. 09.12.–11.12.

3 Tage ab CHF 340 p.P.

18.12.–22.12. 26.12.–30.12. Mittellandkanal

Kurzreise ins Elsass NEU BASEL–RHEINFELDEN–BASEL MS THURGAU CHOPIN bbbb

DEGUSTATION BEI DER BRAUEREI FELDSCHLÖSSCHEN HERBSTLICHES COLMAR

Reisedaten 2023 29.10.–31.10. 31.10.–02.11.

5 Tage ab CHF 440 p.P. (1) Im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar. | (2) Fak. Ausflug nur an Bord buchbar. | Programmänderungen, speziell aufgrund ungünstiger Windverhältnisse, vorbehalten | * Günstigste Kategorie, Rabatt bereits abgezogen Wegen niedriger Brückenhöhen ist auf einigen Kanalabschnitten der Aufenthalt auf dem Sonnendeck nur beschränkt möglich. 6 Tage ab CHF 990* p.P.
NEU BREMEN–MINDEN–MÜNSTER
MS Thurgau Saxoniabbbb 2-Bettkabine Oberdeck (ca. 12. m², Panoramafenster zu öffnen) Kathedrale, Münster Schloss Bückeburg
Weser Dortmund-Ems-Kanal DE PL
Nienburg Bremen Münster Minden Bramsche Osnabrück
Gewässer
Amriswilerstrasse 12 | 8570 Weinfelden | Tel. 071 552 40 00 | info@thurgautravel.ch

Ruf der Wildnis

Safari ist nicht gleich Safari. Die einen Ziele bieten zivilisationsnahe Tierwelten, andere besonders authentische Buscherlebnisse, dritte mystische Wüstenlandschaften. Drei unterschiedliche Safaridestinationen im südlichen Afrika. Von Claus Schweitzer

Südafrika

Plus + Beeindruckende Tierbeobachtungen, ohne die Zivilisation ganz aus den Augen zu verlieren – perfekt für Safarieinsteiger + Private Wildschutzgebiete mit ästhetisch herausragenden Luxuslodges + Das Land hat so viel mehr zu bieten als Wildlife, weshalb sich eine Safari gut mit urbanen, gastronomischen oder kulturellen Reisezielen in Südafrika verbinden lässt. + Malariafreie Safaris in der Provinz Ostkap im Grossraum Port Elizabeth (etwa im Shamwari Private Game Reserve oder im Kwandwe Private Game Reserve)

Minus – Deutlich weniger Wildtiere als in Botswana oder den ostafrikanischen Safariländern Tansania und Kenia

– Der Krüger-Nationalpark und das Sabi-Sand-Wildreservat sind landschaftlich eher unspektakulär.

Ideale Reisezeit: Für Safaris im KrügerNationalpark und angrenzenden Wildreservaten ist Mai bis Oktober ideal: Das Gras ist niedriger, und es zieht die Tiere zu den Wasserstellen. Von Dezember bis Februar wird es über 30 °C heiss und es ist mit Regenschauern zu rechnen. Die beste Reisezeit für die Garden Route, Kapstadt und die Westküste ist Oktober bis April.

Herausragende Lodges:

• Singita Sweni Lodge & Singita Lebombo Lodge, Krüger-Nationalpark

• Singita Boulders Lodge & Singita Ebony Lodge, Sabi Sand Reserve

• Waterside at Royal Malewane, Greater Kruger National Park

• Londolozi Camps, Sabi Sand Reserve Shamwari Lodges, Eastern Cape

Impressum

«Reisen» ist eine Verlagsbeilage des Unternehmens NZZ im Auftrag von NZZone.

Verlagsbeilagen werden nicht von der Redaktion produziert, sondern von unserem Dienstleister für

journalistisches Storytelling:

NZZ Content Creation.

Projektmanagement

NZZ Content Creation:

Christina Hubbeling (Inhalt), Sara Sparascio (Layout)

NZZone:

Nathalie Sačer-Ruklić (Verkauf)

Kontakt:

Neue Zürcher Zeitung AG, Falkenstrasse 11, 8021 Zürich, 044 258 16 98, sales@nzzone.ch

nzzone.ch/nzzcontentcreation

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Die Nacht verblasst, und mit der Morgendämmerung verdichtet sich das Vogelzwitschern über den Dächern der Singita Sweni Lodge zu einem vielstimmigen Konzert. Doch dann, ein Ästekrachen. Ein ausgewachsener Elefant mit mächtigen Stosszähnen stampft wenige Meter vor den Gästepavillons vorbei, reisst mit dem Rüssel an der Krone eines Baums, knickt einen ganzen Stamm. Ein Elefant beim Frühstück. So riesig, so urgewaltig wie die Felsbrocken im Flussbett des Sweni River im Osten des Krüger-Nationalparks.

Südafrika: Schauplätze für Geniesser

Singita heisst «Ort der Wunder» in der Sprache der Shangaan, des in Südafrika lebenden Stammes. Und Singita heisst das Safariunternehmen, das sich vor drei Jahrzehnten dem Schutz von Wildtieren und dem Aufbau eines ökologisch verträglichen Tourismus mit Einbindung der lokalen Bevölkerung verschrieben hatte. Verantwortungsbewusste Pionierbetriebe gab es schon zuvor, etwa das Londolozi im Sabi-Sand-Reservat, welches an den Krüger-Nationalpark grenzt. Doch Singita setzte noch eins drauf, schuf kleine Gesamtkunstwerke des Wohlbefindens, die wahren Luxus, aber keinen Protz bieten und neben sublimem Service auch mit einer prima Küche überraschen. Inzwischen ist das Unternehmen auf 16 Lodges und Camps in Süd-

afrika, Simbabwe, Tansania und Ruanda angewachsen.

Die Sweni Lodge, im Jahr 2003 in einem privaten Tierreservat an der Grenze zu Mosambik gegründet und unlängst stimmig-zeitgemäss erneuert, besteht neben Restaurant, Lounge und Pool aus nur sieben Baumpavillons, die – von aussen kaum sichtbar und doch wie Logen im Theater – auf Stelzen am Hang über dem Flussufer stehen. Durch bodentiefe Scheiben blickt man auf das Leben im Busch. Noch näher am Naturschauspiel ist man auf der privaten Terrasse mit Tagesbett, welches auf Wunsch abends vom Zimmermädchen zurechtgemacht und mit Moskitonetz ausgerüstet wird, damit man unter freiem Sternenhimmel übernachten kann. So oder so weiss man rasch nicht mehr, ob das Drinnen draussen oder das Draussen drinnen ist. Zwar kann es durchaus vorkommen, dass eine Giraffe den liegengelassenen Strohhut zermalmt, Affen innert Sekunden den Frühstückstisch plündern und Springbockherden durch die Lodge-Anlage joggen, doch bei geschlossenen Fensterfronten schläft man so sicher wie daheim in Erlenbach.

Die Lodge ist nur ein Teil des Singita-Traums. Täglich zwei mehrstündige Safaris – mit Picknicks und Teepausen unterwegs – gehören zum Gesamterlebnis (sofern man dies wünscht). Diese finden frühmorgens und am späteren Nachmittag statt, wenn die Tiere am aktivsten und die Temperaturen am angenehmsten sind. Je ein Fährtensucher und ein Ranger begleiten die Jeeps mit maximal sechs Gästen. Für die ortskundigen Guides ist die Natur voller Notizen. Unscheinbare Dellen auf der Staubpiste verraten: Eine Gepardin ist unter-

Südafrika ist der perfekte Einstieg, um Safaris lieben zu lernen und mit der Wildnis erstmals auf Tuchfühlung zu gehen.

wegs, sie verfolgt ein Warzenschwein. Tatsächlich: Die Gepardin liegt im Gras, schön wie eine Sphinx. Einen Katzensprung entfernt bleibt der offene Geländewagen stehen. Obschon der Ranger beruhigt, dass die Tiere den Wagen nur als geschlossenen Körper wahrnähmen, nicht aber die Menschen darin als leichte Beute, sitzen die Greenhorns bei der kleinsten Bewegung der Gepardin da wie schockgefroren.

Auf der holprigen Weiterfahrt durch den ungezähmten und entsprechend unkalkulierbaren Busch jagt ein Fotosujet das nächste, und die Guides wachen umsichtig darüber, dass ihre Gäste die «Big Five» vors Objektiv kriegen: Elefant, Löwe, Leopard, Büffel und Nashorn. Warum, so mag man sich fragen, zählt die Giraffe nicht dazu, die ja alle anderen Tiere überragt? Und warum muss der Gepard dem Leoparden den Vorzug geben?

Weil die Auswahl der Big Five auf die Zeit der Grosswildjäger zurückgeht und sich auf die damaligen Gefahren bei der Jagd auf die Tiere bezieht.

Veränderung bringt der Moment, wenn die Sonne riesengross und blutrot untergeht und sich für wenige Minuten dicht über die Baumkronen hängt, dann scheint der Busch in Flammen zu stehen. Wenn man dann schliesslich beim afrikanischen Gourmetdinner sitzt, die Tische einladend aufgedeckt, die Lodge in einen kerzenfunkelnden Märchenpalast verwandelt und in den surrenden Soundtrack der Savanne getaucht, fühlt man sich endgültig «jenseits von Afrika». So viel Schönheit und Detailverliebtheit mitten im Busch lässt die Menschen lächeln – man wird hier kaum je einen

Verlagsbeilage Reisen NZZ am Sonntag 10. September 2023 3 Hotel Lauterbad GmbH, Amselweg 5 72250 Freudenstadt-Lauterbad T: +49(0)7441-86017-0 Fax: 86017-10 www.lauterbad-wellnesshotel.de info@lauterbad-wellnesshotel.de Kuscheln for 4 days/nights ab 608€ p P inkl Verwöhnpension 5 Sterne Wellness-Stars. 2 Lilien Relaxguide 2 Hauben im Restaurant-Guide
Fliessende Übergänge zwischen innen und aussen: Singita Sweni Lodge im Krüger-Nationalpark. FOTO: SINGITA
Fortsetzung auf Seite 4

Früh übt sich: ein Löwenjunges im Chobe-Nationalpark.

Fortsetzung von Seite 3

Gast antreffen, der nicht verzaubert ist. «Da gibt es etwas beim Safarierlebnis, das alle Sorgen vergessen lässt und dass man sich fühlt, als hätte man eine halbe Flasche Champagner getrunken – ein überschäumendes Gefühl der Dankbarkeit für das Leben.» Das hat Karen Blixen geschrieben, und diese Festlichkeit des Daseins bestätigt sich jeden Tag.

Für einen sanften Übergang von Europa in die Wildnis ist Südafrika der perfekte Einstieg, um Safaris lieben zu lernen und mit dem vielleicht noch fremden Kontinent erstmals auf Tuchfühlung zu gehen. Safaris in Südafrika sind zudem gut kombinierbar mit anderen Reisezielen im Land, etwa mit Kapstadt, den herrlichen Weinlandschaften in den Cape Winelands (insbesondere im Dreieck Stellenbosch, Paarl, Franschhoek) oder mit der klassischen Garden Route zwischen Swellendam und Port Elizabeth – alles bequem im Mietauto zu erkunden.

Botswana: Wunderwelt der Wildtiere

Für Safaripuristen und zivilisationsmüde Abenteuersuchende bietet Botswana den höchsten Wert auf der Sehnsuchtskala. Die Vielzahl von Tierarten ist überwältigend, nirgendwo ist man den Tieren näher als hier – und so ungestört. Darum ist der Eintrittspreis so hoch: Letztlich müs-

sen die Schutzgebiete, die sich über 17 Prozent des Landes erstrecken, von Reisenden finanziert werden. Oft genug wird ja geklagt, dass Tourismus Regionen verändert und dabei gerade das Ursprüngliche zerstört. In Botswana ist es genau umgekehrt – anspruchsvolle Gäste und strenge Auflagen für Safaribetreiber tragen wesentlich dazu bei, dass hier auch in kommenden Generationen unvergessliche Expeditionen ins Tierreich möglich sind.

Es gibt Tage, an denen man auf Pirschfahrten im Chobe-Nationalpark oder in den Wildreservaten Moremi und Central Kalahari kaum einem anderen Fahrzeug begegnet. Dass es an einem Wasserloch wie am roten Teppich bei der Oscar-Verleihung zugehen könnte, ist in Botswana undenkbar – allein schon deshalb, weil das Land teilweise schwer passierbar ist und die Lodges oft nur per Flugzeug zu erreichen sind.

Zu den Orten, die man einmal im Leben gesehen haben muss, zählt das Okavango-Binnendelta im Nordwesten. Der «Fluss, der nie das Meer findet», wurde 2014 von der Unesco zur tausendsten Welterbestätte ernannt. Das weitläufige Labyrinth aus Lagunen, Sümpfen, Wasserläufen und Inseln ist die Lebensgrundlage für Unmengen von Elefanten, Hippos, Zebras, Antilopen und Grosskatzen. Wer einmal hier war, wird danach lange Zeit brauchen, ehe er wieder Lust auf einen Zoobesuch verspürt.

Attraktive, auf Wunsch deutsch geführte Rundreisen bietet der führende Schweizer Afrika-Spezialist Private Safaris an, etwa die zweiwöchige Kleingrup-

Die Vielzahl von Tierarten in Botswana ist überwältigend, nirgendwo ist man den Tieren näher als hier.

penreise «Wunder Botswanas» (vier bis sechs Personen) mit verschiedenen Stationen in der Linyanti-Region und im Okavango-Delta sowie einem Abstecher zu den Viktoria-Wasserfällen (diverse Reisedaten, ab ca. 15 400 Franken pro Person).

Wer mehr Geld als Zeit hat und das Maximum aus Botswana herausholen will, bucht eine massgeschneiderte Rundreise bei Michael Poliza Private Travel, der

Botswana

Plus

+ Hohe Tierdichte und -vielfalt, darunter die meisten Elefanten auf dem Kontinent (rund 140 000 Dickhäuter leben in Botswana)

+ Unverfälschtes afrikanisches Buschgefühl

+ Unberührte Natur fern jeglicher Zivilisation auch im Chobe-Nationalpark und in den angrenzenden Gebieten Linyanti (im Osten) und Savuti (im Westen) sowie in den Wildreservaten Moremi und Central

Kalahari

+ Verschiedene Tierbeobachtungen von Wasser- und Landlodges aus möglich

+ Stabile politische Lage: Botswana gilt als Musterstaat für Demokratie in Afrika

+ Keinerlei Massentourismus, dafür wird viel Wert auf eine nachhaltige touristische Entwicklung gelegt

Minus

– Vergleichsweise teuer, dafür qualitativ hohes Unterkunfts- und Safariniveau

– Die Abgeschiedenheit äussert sich auch in der Kommunikation: meist kein

Reiseagentur des Afrika erprobten Wildlife-Fotografen. Das Team um Poliza befördert anspruchsvolle Natur- und Tierliebhaber mitten hinein in grossartige Bildmotive, sorgt für Wow-Erlebnisse jenseits des Bekannten und optimiert die Luxusabenteuer mit handverlesenen Lodges, einem perfekt choreografierten Reiseverlauf und ungeahnten Überraschungen. Dabei müssen Polizas Kunden

Handy-Empfang, oftmals kein zuverlässiges WiFi

Die Lodges sind oft nur per Flugzeug erreichbar (maximal 20 Kilo Gepäck in weicher, wasserfester Reisetasche erlaubt)

In der Regenzeit von November bis April kommt es oft zu Überschwemmungen, einige Strassen sind dann unpassierbar, und es hat viele Moskitos

Ideale Reisezeit:

In der Trockenzeit von Mai bis Mitte Oktober

Herausragende

Lodges:

Xigera Safari Lodge, Okavango-Delta

• andBeyond Sandibe Okavango Safari Lodge, Okavango-Delta Sanctuary Chief’s Camp, Moremi Game Reserve im Okavango-Delta

• Wilderness Mombo, Okavango-Delta

Duba Plains Camp, Okavango-Delta

• andBeyond Nxabega Okavango Tented Camp, Okavango-Delta

NZZ am Sonntag 10. September 2023 4 Verlagsbeilage Reisen
Der Alltag scheint Lichtjahre entfernt: Sanctuary Chief’s Camp. Die ganz Pracht Botswanas beim Morgenkaffee nahe dem Nxabega Okavango Tented Camp.
FOTO: PD
FOTO: MICHAEL POLIZA PRIVATE TRAVEL FOTO: ANDBEYOND

die Komfortzone zwar ab und zu verlassen, aber nie zu weit und nie zu lange –und selbstredend stets in der sicheren Obhut von erfahrenen Rangern, Gastgebern und Piloten, die sich um alles kümmern.

Namibia: Fabelhafte Weiten

Hat man die Big Five schon gesehen und möchte sich eher auf die surreale Schönheit der Dünenlandschaften und Wüsten konzentrieren, ist man in Namibia richtig. Es locken unendliche Weiten und in Sossusvlei die höchsten Sanddünen der Welt. Diese wechseln je nach Sonnenstand die Farbe und sind nachts von einem faszinierend hellen Sternenhimmel überzogen – denn in der hiesigen Wüste ist die Luft- und Lichtverschmutzung so gering wie nur an wenigen Orten dieser Welt.

Die andBeyond Sossusvlei Desert Lodge, eine der spektakulärsten Unterkünfte im Land und am Rande des NamibRand-Naturreservats gelegen, bietet ihren Gästen nicht nur Glasdeckenfenster über jedem Bett, sondern ist auch mit einem hochmodernen Observatorium ausgestattet, das unter professioneller Anleitung einmalige Sichtungen am Himmelszelt verspricht. Zu den weiteren besonderen Reiseerlebnissen zählen hier Ausflüge mit dem Heissluftballon bei Sonnenaufgang, E-Bike-Ausflüge zu den Höhlenmalereien der Ureinwohner und

Walking-Safaris, bei denen man der Natur im Schritttempo ganz nah kommt.

Zwischen dem Etosha-Nationalpark (wo man mit etwas Glück vier der Big Five erspähen kann) und dem Fish River Canyon hat man an zahllosen Orten das Gefühl, man sei der erste Mensch, der vorbeikommt, und ein grünes Kontrastprogramm gibt es auch: Der wasser- und tierreiche Caprivi-Zipfel im äussersten Nordosten Namibias ist ein üppig bewachsenes, tropisches Gebiet, das wie ein langer Finger Richtung Sambia und Simbabwe zeigt. Wer die Reiseplanung nicht selbst an die Hand nehmen will, ist bei einem spezialisierten Reisebüro wie etwa SwissAfrican in Zollikon ZH gut beraten und wählt vielleicht eine Flugsafari mit vier bis sechs Etappenzielen (Start und Ziel am Flughafen von Windhoek). Wo immer man im südlichen Afrika unterwegs ist: Üblicherweise bleiben Safarireisende rund drei Tage in einer Lodge, dann fliegen sie mit einem Kleinflugzeug zur nächsten. Kürzere Transfers werden mit einem Geländewagen absolviert. In Namibia oder Südafrika können sich erfahrene Afrika-Traveller auch selbst ans Lenkrad setzen und auf eine Self-Drive-Safari gehen – was sich in Botswana, wo es ganz andere fahrerische Herausforderungen zu bewältigen gilt, weniger empfiehlt. Manche Lodges bieten Selbstfahrern die Möglichkeit, sich sicherheitshalber von einem Junior-Guide begleiten zu lassen. Die grösste Gefahr droht nicht durch eine Autopanne (lästige Reifenwechsel sind speziell in Namibia kaum zu vermeiden – egal, wie gut die Fahrzeuge ge-

Es locken unendliche Weiten und in Sossusvlei die höchsten Sanddünen der Welt.

wartet sind), sondern geht von den wilden Tieren respektive dem Umgang mit ihnen aus: Wie reagieren, wenn ein Leopard oder nur schon eine Speikobra auf einen zukommt?

Egal, wie viele Tierdokus man bereits gesehen hat, keine wird es je schaffen, einem das echte Afrika-Gefühl zu vermitteln, das sich augenblicklich einstellt, wenn man sein Safariziel erreicht hat:

Namibia

Plus + Atemberaubende Weiten und Wüstenlandschaften, die den Reisenden ein tiefes Freiheitsgefühl bescheren

+ Die höchsten Sanddünen der Welt:

Sossusvlei – im malariafreien Süden des Landes

+ Erlebnisreiche Flugsafaris von Camp zu Camp

+ Windhoek, die Hauptstadt Namibias, ist ein reizvoller Startpunkt mit einer gut funktionierenden, multikulturellen Gesellschaft

Minus

– Verhältnismässig wenig Tiere, keine Big Five (ausgenommen am tropischen Caprivi-Zipfel im Nordosten)

– Die namibische Sonne ist so gnadenlos wie ihr Ruf. Von Dezember bis Februar ist es extrem heiss

– Sand ist omnipräsent und geht unter die Haut und in alle Ritzen jedes Gepäckstücks, und sorgt selbst nach der Rückreise noch für Sandstürme der Erinnerung

den ersten Schritt auf rote Erde zu setzen, durch duftendes Savannengras zu wandeln, ins magische Licht zu blinzeln und in unmittelbarer Nähe eine Herde Zebras vorbeitrotten zu sehen – das ist für so manchen Reisenden das Paradies auf Erden. Das südliche Afrika verursacht Herzklopfen. Und mächtig Entzugserscheinungen, wenn man länger nicht mehr dort war.

Ideale Reisezeit:

Namibia ist ganzjährig bereisbar, doch April und Mai sowie August bis Oktober sind optimal. Im Juni und Juli können die Temperaturen nachts auf 0 °C fallen, und die Tage sind kurz.

Herausragende Lodges:

• andBeyond Sossusvlei Desert Lodge, NamibRand-Naturreservat

• Wolwedans Boulders Camp, NamibRand-Naturreservat

Wolwedans Dune Camp, NamibRandNaturreservat

• Wilderness Hoanib Skekleton Coast Camp, Kaokoveld

• Hoanib Valley Camp, Kaokoveld

• Zannier Sonop Lodge, am Rand des NamibRand-Naturreservats

• Gmundner Lodge, südöstlich von Windhoek

• Little Kulala, Kulala-Wilderness-Reservat/Namib-Wüste

• Shipwreck Lodge, Skeleton-Coast-Nationalpark

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Pool mit Aussicht in der Sossusvlei Desert Lodge.
FOTO: ANDBEYOND
Mehr als genug Platz für jeden Gast: Sossusvlei Desert Lodge. In der Sossusvlei Desert Lodge scheint der Horizont unendlich zu sein.

Im Land der Eisbären

Wer mit der SH Vega in den arktischen Gewässern von Svalbard unterwegs ist, sieht Wale, Walrösser und seltene Vogelarten – und die Welt hinterher mit anderen Augen. Das Angenehme dabei ist: Auf dem edlen Boutiqueschiff von Swan Hellenic muss auf nichts verzichten werden. Von Christina Hubbeling

Langsam gleitet die «Vega» über das Wasser und gelangt immer weiter in den Fjord hinein. Links und rechts nichts ausser braungrauen Felswänden, die sich majestätisch aus den Tiefen des Meeres erheben. Kein Baum, kein Grün, nur Gestein und ab und zu ein paar Streifen Schnee. Sonnenstrahlen glitzern auf der Wasseroberfläche, unsere Köpfe sind umnebelt von Wasserdampf, der dem heissen Aussenpool auf Deck 7 entweicht. Gemütlich unter strahlendblauem Himmel im warmen Wasser badend, in der Hand einen Virgin Cocktail, könnte man meinen, sich auf einer Mittelmeerkreuzfahrt zu befinden. Aber nur so lange, bis man aus dem Swimmingpool steigt. Dann wird es nämlich sofort eisig: Auch an diesem wunderschönen Sommertag ist die Luft in der Arktis keine 5 Grad warm.

Acht Tage sind wir insgesamt auf dem kleinen, eleganten Luxusschiff Vega von Swan Hellenic (siehe Box) im norwegischen Svalbard unterwegs. Es ist der nördlichste Landstrich Europas, gelegen zwischen dem 74. und 81. Breitengrad. Geplant ist, von Longyearbyen, der grössten Siedlung auf Svalbard, einmal rund um Spitzbergen zu kreuzen und unterwegs mit dem Zodiac Ausflüge zu unternehmen.

Svalbard wird auf Deutsch meistens mit Spitzbergen gleichgesetzt, was jedoch nicht ganz korrekt ist. Denn Spitzbergen ist eigentlich nur der Name der grössten Insel des gesamten SvalbardArchipels. Dieses besteht aus fast 150 verschiedenen Inseln. Dazu kommt eine Vielzahl an Mini-Inselchen.

Leuchtend blauer Gletscher

Während wir im flauschigen Bademantel und mit Hotelschläppchen an den Füssen nun vom Pool in Richtung unseres Staterooms auf Deck 5 watscheln – so werden die Gästeunterkünfte auf dem Schiff genannt –, nähert sich die «Vega» ihrem Ziel, dem Kongsbreen, auf Deutsch Königsgletscher. Dieser gilt mit seiner leuchtend blauen Farbe und seiner stattlichen Grösse als einer der schönsten und befindet sich am Ende des gleichnami-

gen Fjords. Jetzt schnell die Thermounterwäsche anziehen, darüber die wasserfeste Hose, die warme Jacke und zum Schluss noch die Schwimmweste, und runter geht’s zum Basecamp auf Deck 3. Hier steht jedem Gast ein Garderobenschrank zur Verfügung. Darin bewahrt man seine gefütterten Gummistiefel auf, die man am ersten Tag zur Ausleihe bekommen hat und ohne die man besser gar nicht erst ins Zodiac steigt.

Die bis zu den Knien reichenden Stiefel halten die Füsse warm und sorgen dafür, dass sie auch trocken bleiben. Zum Beispiel dann, wenn man bei einem der Landausflüge ins Wasser stehen muss, um ans Ufer zu gelangen. Jeder Gast bekommt zudem einen praktischen Rucksack, eine nachfüllbare Wasserflasche sowie eine warme Jacke. Alles ist selbstverständlich wind- und wasserfest. Dann macht es auch nichts aus, wenn man auf der Fahrt im Zodiac mit einem Schwall Meereswasser geduscht wird. Auch da hilft die wasserfeste Ausrüstung.

Die knapp 130 Gäste auf der «Vega» sind in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe Rot kommt soeben von ihrem Ausflug zum Königsgletscher zurück. Gruppe Blau, zu der wir gehören, wird nun über die Lautsprecher aufgefordert, sich ins Basecamp zu begeben. Jeweils zehn Personen finden Platz in einem Zodiac. Gesteuert werden die Schlauchboote von einem der Expeditionsführer, während ein weiteres Mitglied des Expeditionsteams die Funktion des Reiseleiters übernimmt. «Safety first» lautet die Maxime bei allen Exkursionen. So folgt auch der Ein- und Ausstieg ins beziehungsweise aus dem Zodiac einer genauen Regel: Zuerst setzt man den einen Fuss auf den Bootsrand, dann den anderen auf die Einstieghilfe, und zum Schluss wieder einen auf den Boden des Bootes. Ist man drin, sitzt man sofort ab. Auch ist es untersagt, sich während der Fahrt zu erheben. Eine weitere Sicherheitsmassnahme ist der «Sailors Grip»: Dabei gibt man sich beim Ein- und Aussteigen nicht wie zur Begrüssung die Hand, sondern hält sich gegenseitig am Unterarm fest: Würde eine Person ausrutschen, hat die andere sie immer noch fest im Griff. Diese und

Findet man am Strand Abfall, muss man sich gut überlegen, ob man ihn einsammeln soll oder ob es sich um ein Kulturdenkmal handelt.

alle weiteren Sicherheitsinstruktionen für die gesamte Schiffsreise werden einem am ersten Abend vermittelt. Genauso wie die klaren Verhaltensregeln zum Schutz der Umwelt und der Kulturdenkmäler auf Svalbard. Alle Säugetiere, Vögel oder ihre Eier, Nester und Wohnorte sind geschützt und dürfen nicht gestört werden, genauso wie Pflanzen weder beschädigt noch gepflückt werden dürfen. «Macht keine Pflanzen kaputt, passt auf, wo ihr hinsteht!», wird uns auf den Ausflügen vom Expeditionsteam jedes Mal eingeschärft. Auch Kulturdenkmäler dürfen auf Svalbard nicht entfernt werden. Was manchmal kuriose Fragen aufwirft. So fallen alle Spuren menschlicher Aktivität vor 1946 in die Kategorie Kulturdenkmal. Findet man am Strand Abfall, muss man sich gut überlegen, ob

man ihn einsammeln soll oder ob es sich vielleicht nicht doch um ein «Kulturdenkmal» handelt, das nicht berührt werden darf.

Man muss flexibel bleiben Je näher unser Zodiac zur blauen Eiswand des Königsgletschers gelangt, desto lauter knistert und zischt es um uns herum. Das Geräusch klingt, wie wenn man die Kammern einer Luftpolsterfolie zwischen den Fingern zerplatzen lässt und gleichzeitig eine Brausetablette in Wasser auflöst. «Wenn Eisstücke vom Gletscher abbrechen und ins Wasser fallen, erwärmen sie sich, wobei die im Eis enthaltene Luft entweicht. Dies erzeugt dieses knisternde Geräusch», erklärt Daria Paul. Die 28-Jährige stammt aus Deutschland und ist Teil des zwölfköpfi-

NZZ am Sonntag 10. September 2023 6 Verlagsbeilage Reisen
Die SH Vega bietet Platz für 152 Gäste und 120 Crewmitglieder. Das kleine Luxusschiff ist in Sachen Das Swan’s Nest am Bug ist der ideale Ort, um die Natur zu beobachten.

gen Expeditionteams auf der «Vega». Vor vier Jahren kam sie zum ersten Mal nach Svalbard, um im Rahmen ihres Studiums ein Auslandsemester mit Schwerpunkt arktische Geophysik zu absolvieren. Seither zieht es sie immer wieder für mehrere Monate in den hohen Norden. Ihr Wissen kann sie hier auf der SH Vega mit den Gästen teilen. Sie ist nicht die einzige Naturwissenschaftlerin auf Svalbard, ist Spitzbergen – insbesondere das Dorf Ny Alesund mit seinen Forschungsstationen – doch das grösste Labor der Welt für Arktisforschung.

Wohin uns unsere Svalbardreise im Detail führen wird, bleibt im Ungewissen: Wer in den Gewässern der Arktis unterwegs ist, muss flexibel bleiben. Denn kaum sonst wo ist man dem Wetter so ausgesetzt wie hier. Die Unbeständigkeit

macht die Planung etwas schwierig.

«Innert zwanzig Minuten kann sich das Wetter von sonnig und mild zu einem Sturm entwickeln oder zu einer Nebelwand, so dick, dass die Sicht keine fünf Meter weit reicht. Beides macht dann eine Exkursion mit dem Zodiac unmöglich», erzählt Brandon Kleyn. Als Expeditionsleiter ist der gebürtige Südafrikaner zuständig für die Ausflüge. «Ich stehe in ständigem Austausch mit dem Kapitän und schaue mit ihm die Wetterkarte an, um das Programm immer der Witterung anzupassen.»

Doch jetzt haben wir Glück, dem Ausflug zum Königsgletscher steht nichts im Weg – und es wartet erst noch eine Überraschung auf uns: Als das Zodiac um die Ecke eines im Meer schwimmenden Eishügels steuert, stehen Kapitän Svein und

Hoteldirektor Mauricio Dos Santos schon bereit, um in einer Art schwimmenden Pop-up-Eisbar jedem Gast ein Glas Champagner in die Hand zu drücken. «Champagne Patrol» nennt die Crew diese Geste, die für Instant-Stimmung sorgt.

Haute Cuisine an Bord Überhaupt lässt sich die 120-köpfige Crew allerhand einfallen, um die Gäste zu überraschen und bei bester Laune zu halten. Bevor man selbst weiss, was man fürs persönliche Glück gerade braucht, wird einem schon jeder Wunsch von den Lippen abgelesen. Und erscheint man einmal nicht zum Dinner, erkundigt sich der Maître de Service umgehend nach dem Wohlbefinden. Bei Bedarf lässt er auch mal ein Süppchen oder einen Tee aufs Zimmer bringen. Denn es kann

schon mal passieren, dass empfindliche Menschen Probleme mit ihrem Magen bekommen, wenn der Seegang zu heftig wird, und dem À-la-carte-Dinner im Restaurant eine Bouillon im Stateroom vorziehen. Apropos Restaurant: Man isst auf dem Schiff hervorragend und sehr abwechslungsreich – zum Frühstück und Mittagessen gibt es im Swan Restaurant ein ausladendes Buffett, abends wird à-la-carte gespeist. Alle Speisen und Getränke – auch die alkoholischen – sind im Preis inbegriffen, selbst an der Bar in der Observation Lounge. Ferner hat man die Möglichkeit, in der Club Lounge ein spätes Frühstück, ein unkompliziertes Mittagessen und ein Zvieri einzunehmen. Neben dem Pool befindet sich zudem eine Grill-Bar. Swan Hellenic arbeitet auch mit der Vereinigung Jeunes Restaurateurs d’Europe (JRE) zusammen: Etappenweise sind junge Spitzenköche von JRE mit an Bord und verwöhnen die Gäste mit ihren elaborierten Kreationen. Die Zusammenarbeit läuft unter dem Namen Maris und steht für eine Haute Gastronomie, die auf nachhaltig produzierte, lokale Produkte setzt.

Sprung ins eiskalte Meer

An Bord kommt nie Langeweile auf. Wem es für einmal zu viel an Abenteuer und Aktivität ist, der lässt einfach die eine oder andere Exkursion, den einen oder anderen Vortrag aus. Schade ist das aber gleichwohl. Schliesslich unternimmt man eine Expeditionsreise ja gerade, um möglichst viel zu erleben. Und das ist hier zweifelsohne der Fall.

Etappenweise sind junge Spitzenköche von JRE mit an Bord und vewöhnen die Gäste mit ihren Kreationen.

Zu den Highlights einer Svalbardreise gehört das Sichten von Walen, Walrössern und Eisbären. Mit den Walen hatten wir Glück. Kaum in See gestochen, tummelten sich schon welche ums Schiff. Sind Wale oder Eisbären zu sehen, werden die Gäste über die Lautsprecher informiert, sofern es nicht gerade mitten in der Nacht ist. Man kann sich die Aufregung vorstellen, die ausbricht, wenn eine entsprechende Ansage erklingt. Da werden umgehend die Ferngläser aus den Staterooms geholt – diese gehören zur

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Sachen Nachhaltigkeit State of the Art und bietet jeden erdenklichen Komfort an Bord. Die Staterooms und Suiten auf der SH Vega sind zwischen 19 und 49 m2 gross und zeugen von einem warmen, eleganten Design. Auf einer Exkursion mit dem Zodiac die Flora und Fauna entdecken. Eines der Highlights auf der Reise ist das Sichten von wilden Tieren, wie Eisbären. FOTOS: PD

Zimmerausstattung – und so schnell wie möglich die Profikameras mit grossen Teleobjektiven gezückt. Wer den richtigen Moment zum Fotografieren verpasst, kommt trotzdem zu guten Bildern: Mit an Bord ist auch ein Fotograf, der die denkwürdigsten Momente der Reise festhält. Nach der Reise erhält jeder Gast einen Download-Link zum persönlichen Fotoalbum. Nicht fehlen darf dabei ein Bild vom «Polar Plunge»: Eine Tradition und gleichzeitig ein eisiges Vergnügen ist der Sprung ins Meer am letzten Reisetag. Man kann sich vorstellen, dass es eine grosse Portion Überwindung braucht. Umso grösser ist hinterher der Stolz. Überraschenderweise fühlt sich das Wasser aber gar nicht einmal so kalt an. Ein perfekter Ort für die Tierbeobachtung ist das am Bug gelegene Swan’s Nest – einer der schönsten Plätze auf dem Schiff überhaupt: Unter freiem Himmel, Wind und Wetter ausgesetzt, erlebt man die Natur hautnah. Wem es hier zu kalt ist, der bleibt am besten in der Observation Lounge auf Deck 7. Sie ist das Herzstück des Schiffs und bietet mit ihren raumhohen Fenstern eine ideale Gelegenheit, um die Umgebung zu studieren. In der Observation Lounge finden auch Informationsveranstaltungen und Vorträge statt sowie der allabendliche Tagesrückblick. Und nach dem Dinner sorgt der Pianist René für Unterhaltung.

Jede Swan-Hellenic-Reise wird von erfahrenen Experten begleitet. Ob Historiker, Astrophysikerin, Naturforscherin, Meeresbiologe, Meteorologin oder Ornithologe – die Expertinnen und Experten halten an Bord Vorträge und vermitteln auf Ausflügen Wissenswertes zu Flora und Fauna. Mit an Bord auf unserer Reise ist Ed Sobey. Der US-Amerikaner ist emeritierter Professor für Ozeanographie und seit vielen Jahren auf Kreuzfahrtschiffen rund um den Globus unterwegs.

Ed Sobey ist auch immer dann zur Stelle, wenn ein geplanter Ausflug kurzfristig ins Wasser fällt, um mit einem Vortrag einzuspringen.

Flucht vor dem Sturm

So tauchen wir mit Ed Sobey ein in die geologischen Ursprünge Svalbards, hören ihm zu, wie er humorvoll über die tektonischen Platten referiert, über Gebirgsfaltung und die damit einhergehende Entstehung der Berge spricht oder zur Klimaerwärmung doziert, die in der Arktis in erschreckend schnellem Tempo voranschreitet.

Tag drei unserer insgesamt achttägigen Reise vermittelte eine Kostprobe davon, was es heisst, flexibel zu planen: Auf dem Programm stand ursprünglich eine Wanderung an der Westküste von Spitzbergen. Aber noch bevor wir überhaupt in die Nähe der Küste gelangten, wurde der Wind zunehmend spürbar und hätte das Schiff bald mit 60 Knoten auf den Wellen auf und ab tanzen lassen. So entschied Kapitän Svein, die Westküste schnellstmöglich zu verlassen und zum Schutz vor dem Unwetter über Nacht bis zur Passage zwischen den Inseln Barentsøya und Edgeøya im Osten Spitzbergens zu fahren. Dort galt es aber, dichtem Nebel auszuweichen. Der Alternativplan, in der Hinlopenstretet weiter nördlich zwischen Spitzbergen und der zweitgrössten Insel Nordaustlandet zu ankern, ging schliesslich auf.

Und hier erwartete uns eines der Highlights der Reise: ein Landausflug zu den Walrossen. Eleganz kann man dem grössten der norwegischen Wildtiere nicht attestieren. Vielmehr gleichen sie unförmigen, braun-grün-grauen Kolossen, an deren einem Ende sich der Kopf mit den beiden markanten Stosszähnen befindet. Mit diesen ziehen sie sich vom Wasser aufs Eis hinauf. Männchen nutzen sie auch, um sich um Damen zu raufen. Die Walrosse sind sehr sozial und liegen am liebsten eng beisammen, wo sie friedlich vor sich herstinken. Ab und zu, wenn wieder ein Windstoss aus der Richtung des Walrosshaufens kommt, sticht einem ihr strenger Geruch in die Nase. Um die Tiere nicht zu stören, halten wir Abstand und versuchen, so leise wie möglich zu sein: Walrosse sind zwar fast blind, verfügen aber über ein gutes Gehör. Männliche Tiere können bis zu viereinhalb Meter lang und fast zwei Tonnen schwer werden. Weibchen sind etwas kleiner und wiegen knapp eine

Tonne. Walrosse sind Meister im gemütlichen Entspannen. Kein Wunder, denn sie müssen sich keine Sorgen machen, haben sie doch kaum Feinde und werden in der Regel selbst von den Eisbären in Ruhe gelassen. Apropos Eisbären: Sie haben sich auf unserer Reise rar gemacht. Aber zumindest einmal hatten wir das Vergnügen, einen stattlichen männlichen Bären zu sichten. Aus einer Distanz von 300 Metern liess sich dieser vom Zodiac aus mit dem Fernglas beim Dösen beobachten. Mit Eisbären muss man auf Svalbard jederzeit rechnen. Daher ist es unumgänglich, dass bei jedem Landausflug mehrere Guides Wache halten. In der Gegend von Svalbard leben knapp 3000 Eisbären. Die Zahl ist stetig gewachsen, seit die Tiere

Kleine, feine Boutiqueschiffe

Die Flotte von Swan Hellenic (SH) besteht aus drei Schiffen. Die kleinen Boutiqueschiffe zeichnen sich durch hohen Komfort, Sicherheit und eine überschaubare Grösse aus: Die «Vega» und die «Minerva» sind Zwillingsboote und bieten Platz für maximal 152 Gäste und 120 Crewmitglieder. Das neueste Schiff, SH Diana, ging diesen Frühling vom Stapel und ist mit einer Höchstkapazität von 192 Gästen nur wenig grösser. Alle drei Luxusschiffe wurden in der renommierten Helsinki Shipyard gebaut und kombinieren die neuste Expeditionstechnologie mit einem stilvollen nordischen Design.

Eine Tradition und gleichzeitig ein eisiges Vergnügen ist der Sprung ins Meer am letzten Tag der Reise.

vor 25 Jahren unter Schutz gestellt wurden. Allerdings dürfte der Mangel an Eis im Polarmeer in Zukunft wohl zur Bedrohung für die Tiere werden.

Von der Ostküste geht die Fahrt nun Richtung Norden und einmal ganz um den oberen Teil Spitzbergens herum. Wären wir statt im Juli einen Monat früher hierher gekommen, hätten wir wegen des Eises entweder gar nicht um die Insel herumfahren oder aber uns von den Eisbrecherkompetenzen der «Vega» mit ihrem eisverstärkten Rumpf überzeugen können. Jetzt, im Hochsommer, ist das Meer rund um Svalbard praktisch eisfrei. Besonders eindrücklich ist um diese Jahreszeit das Licht. Ob um Mitternacht, am Nachmittag oder frühmorgens: Es ist rund um die Uhr taghell. Und so kann es

Die hochwertige Ausstattung und die hohe Eisklasse (Polarcode 5, beziehungsweise 6) machen selbst Expeditionsfahrten in entlegene Gebiete wie die Arktis oder Antarktis zu einem sicheren wie komfortablen Erlebnis, wobei auf Nachhaltigkeit grösster Wert gelegt wird. Die im Text erwähnte SH Vega verfügt über 76 Staterooms (Zimmer und Suiten).

Diese sind zwischen 19 m2 und 49 m2 gross und mit einem stimmungsvollen elektrischen Cheminée ausgestattet, grösstenteils auch mit grosszügigen Balkonen. Grosse Fensterflächen sorgen dafür, dass man von fast überall

vorkommen, dass man sich nachts um halb drei noch immer in der Observation Lounge bei anregenden Gesprächen und einem Dirty Martini aufhält und nicht realisiert, wie spät es eigentlich ist. Denn auf einem kleinen, feinen Schiff wie der SH Vega lernt man nicht nur die Welt aus einer neuen Perspektive kennen, sondern macht auch Bekanntschaften mit interessanten Menschen aus aller Herren und Damen Länder – ein weiterer Grund, warum uns diese Reise in bester Erinnerung bleiben wird.

Dieser Text kam dank der Unterstützung von MCCM Master Cruises zustande. MCCM ist ein führender Anbieter für Luxuskreuzfahrten und spezialisiert auf Explorer- und Expeditionsreisen. mccm.ch

auf dem Schiff einzigartige Ausblicke in die Natur geniessen kann – auch vom Highend-Gym oder aus der Sauna. Swan Hellenic bietet nicht nur Expeditionsfahrten in entlegene Gebiete an, sondern ist auch spezialisiert auf Explorerreisen im nahe gelegenen Mittelmeer oder in Nordeuropa. Dabei lassen sich Kultur, Geschichte, Natur und Kulinarik erleben. Als Gast kommt man auf den Reisen stets in den Genuss von Expertenwissen, werden die Kreuzfahrten doch jeweils von erfahrenden Fachpersonen begleitet. swanhellenic.com

Verlagsbeilage NZZ am Sonntag 10. September 2023 8 Reisen
Fortsetzung von Seite 7 Manchmal ist das Wasser in den Fjorden so ruhig und glatt, dass sich der Gletscher und die Berge darin spiegeln. Walrosse lieben es, eng beeinander auf einem Haufen zu dösen. FOTOS: PD
swiss.com Made of Switzerland. Reisen ist, was du draus machst. Sich einfach mal treiben lassen. 099_300_Snippet_Boat_291x440_NZZamSo_ZTG_de.indd 1 04.09.23 17:36

Von einem Meer ins andere

Schiffsreisende, die mehr als die übliche Rundtour mit demselben Start- und Zielort ersehnen, wählen eine Kreuzfahrt von einem Meer ins andere. Sechs faszinierende Passagen, auf denen man schwerelos zwischen den Welten wechseln kann. Von Claus Schweitzer

Die meisten Kreuzfahrten beginnen am selben Ort, wo sie auch zu Ende gehen: Rundreisen sind die Regel. Das ist anreisemässig oft günstiger und braucht auch sonst kein Nachteil zu sein, sofern einem die angelaufenen Ziele entlang der Route entsprechen. Was bei Rundreisen eher auf der Strecke bleibt, ist die Romantik. Und gerade sie schwingt bei fortgeschrittenen Hochseefans mit bei der Vorstellung einer Reise. Wer eine Kreuzfahrtroute von einem Meer ins andere wählt, vielleicht sogar von einem Kontinent zum nächsten aufbricht und dabei verschiedene Kulturen erkundet, hegt eine grosse Sehnsucht nach wirklichem Unterwegssein und nach dem Gefühl, etwas Besonderes zu erfahren.

Vom Atlantik ins Mittelmeer – oder umgekehrt

Damit sich diese Sehnsucht erfüllen kann, braucht man nicht zwangsläufig um die halbe Welt zu fliegen – auch beim Passieren verschiedenartiger europäischer Meere kommen grosse Emotionen auf. So kontrastieren die küstennahen Landschaften und Orte rund um Westeuropa aufs Reizvollste mit denjenigen am Mittelmeer. Die Destinationen an der britischen, französischen, spanischen und portugiesischen Atlantikküste locken mit endlos wirkendem Ozean, wellenreichen Stränden und entzückend rauem Charme. Am Mittelmeer wird das Dolcefarniente süsser, die Dichte an sonnendurchglühten mittelalterlichen Städtchen und kulturellem Welterbe dichter, der Duft von Jasmin und Zitronen betörender. Hier wie dort kann man genauso leicht in den Himmel wie in die touristische Hölle geraten, doch wer ausserhalb der Sommersaison reist und die allzu naheliegenden, platten Sehenswürdigkeiten umgeht, erlebt den grossen Unterschied.

Für Kurzentschlossene bietet sich beispielsweise die grossartige dreiwöchige

Frühherbstreise von Amsterdam nach Civitavecchia (Rom) auf der mittelgrossen «Riviera» von Oceania Cruises an: Sie startet am 26. September mit Tageszielen in Saint-Malo, La Rochelle, Bordeaux, Bilbao, Porto, Lissabon, Malaga, Barcelona, Valencia, Ibiza, Mallorca, Marseille, Saint-Tropez und Portofino.

Weitere Kreuzfahrten vom Atlantik ins Mittelmeer

Seven Seas Splendor: Southampton–Guernsey–Bordeaux–Lissabon–Porto–Alicante–Palma de Mallorca–Tarragona (15 Tage ab 24.09.2023)

Seven Seas Navigator: Lissabon–Portimao–Alicante–Mahon–Civitavecchia (Rom)–Salerno–Lipari–Valletta (11 Tage ab 29.09.2023)

Celebrity Infinity: Lissabon–Porto–Cadiz–Malaga–Palma–Barcelona (11 Tage ab 11.10.2023)

MSC Orchestra: Lissabon–Alicante–Mahon–Olbia–Genua (6 Tage ab 03.11.2023)

Hanseatic nature (Hapag-Lloyd Cruises): Mallorca–Menorca–Tarragona–Ibiza–Malaga–Tanger–Madeira (10 Tage ab 22.04.2024)

Vom Mittelmeer über das Rote Meer zum Persischen Golf

Gerade noch hat man ein Kaleidoskop von Kulturen erlebt, die den alten Kontinent geprägt haben, mit möglichen Etappen an geschichtsträchtigen Orten wie Venedig, Dubrovnik, Athen oder Istanbul, und schon ist man im Suezkanal. Die 193 Kilometer lange Wasserstrasse, die das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet (und der Seeschifffahrt zwischen Nordatlantik und Indischem Ozean die Umfahrung von Afrika erspart), führt während 11 bis 16 Stunden durch wenig abwechslungsreiches Wüstengebiet – in der Mitte unterbrochen vom Grossen Bittersee, der als Wartezone genutzt wird, in der sich die jeweils nur in einer Richtung fahrenden Schiffskonvois kreuzen können.

Der Mythos des Suezkanals ist ungleich grösser als das Landschaftserlebnis, doch am Tag darauf erwacht man ja im mythisch wirkenden Roten Meer. Der 2240 Kilometer lange und maximal 360 Kilometer breite Meeresarm des Indischen Ozeans eignet sich für Entspannung wie Kultur suchende Kreuzfahrer gleichermassen. Prachtvolle Sandstrände und Tauchreviere bei ganzjährig warmen Wassertemperaturen sind zwischen der Sinai-Halbinsel und dem Golf von Aden ebenso zu finden wie märchenhafte archäologische Stätten – etwa die altägyptischen Tempelanlagen um Luxor, die israelische Festung Masada hoch über dem Toten Meer und die jordanische Felsenstadt Petra.

Im Persischen Golf, dem Binnenmeer zwischen der Arabischen Halbinsel und dem Iranischen Plateau, zeichnen sich Dubai, Abu Dhabi, Doha und weitere Wüstenmetropolen jeweils wie eine futuristische Fata Morgana am Horizont ab. Das Sultanat Oman bildet einen diskreten Gegenpol. Selbst in der Hauptstadt Muscat hat das Meer einen besonderen Stellenwert behalten. Die Fischer setzen die tausendjährigen Traditionen fort, und zahlreiche Schiffswerften sind weiterhin in Betrieb.

Wer dem Schweizer Wintereinbruch entkommen will und Lust auf die Wärme der nahen Ferne hat, ist gut beraten, am 19. November an Bord der «Seabourn Encore» zu gehen: Die 18-tägige Kreuzfahrt tourt von Athen über Kreta, Ashdod (Tagesausflug nach Jerusalem), Aqaba (Tagesausflug nach Petra), Sharm El-Sheikh, Safaga und Salalah nach Dubai.

Weitere Kreuzfahrten vom Mittelmeer zum Persischen Golf

Mein Schiff 5 (TUI Cruises): Heraklion (Kreta)–Alexandria–Safaga–Aqaba–Muscat–Khasab (Oman)–Dubai (16 Tage ab 05.11.2023)

Crystal Symphony: Athen–Hurghada–Safaga–Salalah–Muscat–Dubai (17 Tage ab 09.10.2023)

Costa Toscana: Savona–Civitavecchia (Rom)–Palermo–Athen–Haifa–Salalah–Muscat–Doha–Abu Dhabi–Dubai (20 Tage ab 27.11.2023)

Vom Atlantik über den Panamakanal in den Pazifik

Die Durchquerung des Panamakanals dauert zwar nur zehn bis zwölf Stunden, doch die Erinnerung daran wirkt noch lange nach. 82 Kilometer trennen die Atlantik- und die Pazifikküste bei der Landenge von Panama in Mittelamerika. Drei Schleusen und rund 26 Höhenmeter überwinden die Schiffe auf diesem technisch, wirtschaftlich, politisch und geschichtlich bedeutenden Wasserweg durch üppigen Regenwald.

Der Pazifik ist weniger salzig als der Atlantik, hat aber die grösseren Wellen –und umfasst mehr als ein Drittel der Erdoberfläche. Die beiden Ozeane treffen am Kap Hoorn aufeinander, der rauen Landspitze am südlichsten Punkt Südamerikas. Jahrhundertelang wagten Segler die Umsegelung des berüchtigten Kaps nicht, und selbst heute gestaltet sich die Navigation aufgrund wilder Strömungen, starker Winde und unvorhersehbaren Wetters als herausfordernd. Auch die Mitreisenden sollten ihre Seetauglichkeit besser zuvor auf einer harmloseren Strecke erproben. Die landschaftlich eindrückliche, den halben Kontinent umfahrende Verbindung vom Pazifik zum Atlantik, etwa auf der Strecke von Valparaiso über die Inselgruppe von Feuerland nach Buenos Aires, eignet sich kaum für maritime Neulinge.

Wählt man bequemerweise den Panamakanal für die Schiffsreise zwischen den Meeren, lassen sich Florida und die Karibik mit der Pazifikküste Südamerikas (Chile, Peru, Ecuador) oder – vom Norden kommend – mit Kalifornien und British Columbia (Vancouver) verbinden. Je nach Route kann man auch die Unterschiede von Mexikos Ost- und Westküsten aufspüren. Soviel sei hier verraten: Die Ostküste bietet mit ihren weissen Sandstränden und dem türkisfarbenen Wasser mehr Karibik-Feeling, die Westküste mehr kulturelle Erfahrungen und eine dichtere Vegetation. Ein passendes Highlight hat die Hamburger

Verlagsbeilage NZZ am Sonntag 10. September 2023 10 Reisen
Auf manchen Schiffsreisen vom Pazifik in den Indischen
Lissabon
ein
Ausgangspunkt. Die
ist
beliebter
Sheikh-Zayed-Moschee in Abu-Dhabi.
©VISIT LISBOA ©REGENT SEVEN SEAS

Indischen Ozean lockt die weitgehend unbesiedelte Kimberley-Region im Nordwesten Australiens.

Reederei Hapag-Lloyd Cruises im Herbstprogramm: Mit der «MS Europa» von Miami über New Orleans, den Golf von Mexiko und das Karibische Meer durch den Panamakanal und via Costa Rica, Nicaragua und Guatemala nach Puerto Vallarta an der mexikanischen Pazifikküste (22 Tage ab dem 26. Oktober 2023).

Weitere Kreuzfahrten vom Pazifik in den Atlantik

Nieuw Amsterdam (Holland America Line): Vancouver–San Diego–Puerto Vallarta–Costa Rica–Östliche Karibik–Fort Lauderdale (27 Tage ab 01.10.2023)

Vista (Oceania Cruises): Los Angeles–San Diego–Acapulco–Cartagena–Miami (16 Tage ab 03.11.2023)

Silver Nova (Silversea): Lima–Salaverry (Peru)–Guayaquil (Ecuador)–Kingston (Jamaica)–Cozumel Quintana Roo (Mexiko)–Fort Lauderdale (16 Tage ab 19.12.2023)

Vom Pazifik in den Indischen Ozean

Vom grössten in den drittgrössten Ozean der Erde – auch diese Weltmeere lassen sich höchst abwechslungsreich auf einer Seereise kombinieren. Hierzu muss man jedoch Lust und Luft darauf haben, neben dem maximal langen Anflug auch mindestens drei Wochen auf dem Wasser zu verbringen – aufgrund der grossen Distanzen oftmals mit vielen Seetagen. Weltenbummler, die sich sicher sind, genau das zu suchen, werden mit einem wunderbaren Gesamterlebnis belohnt.

Der Indische Ozean liegt zum grössten Teil auf der Südhalbkugel, grenzt an die Kontinente Afrika, Asien und Australien und ist mit Temperaturen von 22 °C bis 28 °C der wärmste seiner Art. Der Klassiker für Kreuzfahrer ist die Strecke von Sydney nach Bali – es gibt sie in verschiedenen Schlaufen und mit variierenden Zwischenstopps. Silversea hat Anfang 2024 gleich zwei Schiffe in der Region: Die «Silver Shadow» fährt ab dem 24. Februar in 22 Tagen von Sydney über Brisbane, Fraser Island, Cairns, Thursday Island, Darwin, Broome und Komodo Island nach Benoa.

Schwesterschiff «Silver Whisper» startet am 14. Februar in Sydney und kreuzt dann in 35 Tagen via Bali, Singapur, Malaysia, Phuket nach Mumbai.

Weitere Kreuzfahrten vom Pazifik in den Indischen Ozean

Crystal Symphony: Sydney–Tasmanien–Neuseeland (Süd- und Nordinsel)–Cairns-Papua–Neuguinea–Komodo–Bali (30 Tage ab 04.01.2024)

Seabourn Odyssey: Sydney–Brisbane–Darwin–Dili (Osttimor)–Kupang (Westtimor)–Lombok (Indonesien)–Bali (18 Tage ab 21.02.2024)

Amerika nonstop

Weitere Transatlantikpassagen

Auf Sylt gibt es echtes Nordsee-Feeling.

Von der Nordsee in die Ostsee

Ab dem Frühjahr wird Europas Norden wieder attraktiv. Wer hier von einem Meer ins andere gleiten will, kann dies von der Nordsee in die Ostsee (oder umgekehrt) tun. Verbunden sind die beiden «Nebenmeere» des Atlantiks durch das Kattegat, ein Meeresgebiet zwischen Dänemark und Schweden mit 110 bis 150 Kilometern Breite, und dem Nord-Ostsee-Kanal, einer der meistbefahrenen künstlichen Wasserstrassen der Welt. In der Nordsee gibt es Ebbe und Flut: Wenn sich das Wasser bei Ebbe zurückzieht, können Familien ihre Kinder nahezu unbeaufsichtigt am Strand herumlaufen lassen. Hierzu sticht eine Kurzreise mit der «Hanseatic inspiration», einem der drei Expeditionsschiffe von Hapag-Lloyd Cruises, heraus: In acht Tagen von Hamburg über die Insel Rügen, die Hansestadt Wismar, den Nord-OstseeKanal sowie die beiden Inseln Helgoland und Sylt zurück nach Hamburg (23. bis 31. Mai 2024).

Die legendärste Passage auf dem Wasser bringt zwar keinen Wechsel des Meers mit sich, doch ein Maximum an romantischen Gefühlen: Nirgendwo sonst als bei einer Atlantiküberquerung kann man das Wesen einer Schiffsreise so gut verinnerlichen: Stundenlang an Deck stehen (oder gelassen im Deckchair sitzen), den Horizont betrachten, den archaischen Rhythmus von Wind und Wellen wirken lassen. Ein «Crossing» legitimiert sozusagen das Nichtstun und ist für so manchen Passagier wie eine Meditation, die einem hilft, seine Perspektiven zurechtzurücken und sich von seinen Alltagssorgen abzukoppeln. Es gibt keinen Sightseeing-Stress und kaum Ablenkung, ausser man sucht sie an Bord. Für diejenigen, die sich nicht selbst beschäftigen können oder wollen, ist auf den meisten Schiffen für ein stark erweitertes Sport- und Unterhaltungsangebot sowie für allerlei Vorträge, Workshops und Kurse gesorgt. Eine Überfahrt ist Weg und Ziel zugleich: Man ist unterwegs und doch in vertrauter Umgebung weit weg von der Wirklichkeit daheim. Wer sich darauf einlässt, tagelang kein Land in Sicht zu haben, kann die erholsamsten Ferien seines Lebens verbringen.

In der grossen Tradition der Linienpassagierschifffahrt steht die «Queen Mary 2». Auf keinem anderen Ozeankreuzer begegnet sich ein derart vielfältiges

Queen Mary 2 (Cunard): Southampton–New York (8 Tage ab 22.09., 19.11., 15.12.2023)

MS Europa 2 (Hapag-Lloyd Cruises): Hamburg–New York (11 Tage ab 07.10.2023)

Silver Nova (Silversea): Lissabon–New York (11 Tage ab 07.11.2023)

MSC Preziosa: Kopenhagen–Rio de Janeiro (22 Tage ab 07.10.2023)

Publikum quer durch alle Altersklassen und Milieus. Jeder Tag hält neue Entdeckungen bereit, und da die achttägige Reise die klassische Route der Auswanderer ist, kommt man sich ein bisschen bedeutender vor als der normale Kreuzfahrttourist und übersteht auch Atlantikstürme mit Pioniergeist. Übrigens: Auf der Strecke Southampton–New York sollte man eine «Portside»Kabine buchen (linke Schiffseite in Fahrtrichtung, Kabinen mit geraden Nummern), in umgekehrter Richtung eine «Starboard»-Kabine (ungerade Nummern). So ist man immer auf der Sonnenseite.

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Kreuzfahrt-Passagen erfüllen die Sehnsucht nach wirklichem Unterwegssein.
FOTO: PONANT
Unterwegs im Panamakanal.
©CUNARD ©CUNARD ©DEUTSCHE ZENTRALE FÜR TOURISMUS
Bei einer Transatlantik-Passage kommen grosse Gefühle auf.

Die geselligen All-inclusive-Ferien werden luxuriös

Das französische Tourismusunternehmen Club Med hat mit seiner neuen Exclusive Collection eine Premium-Linie kreiert, die höchsten Ansprüchen gerecht werden soll. Wir stellen einige der verheissungsvollsten neuen Ferienziele vor. Von Sandra Monn

Nachgefragt

Anne Browaeys ist seit 2015 für Club Med tätig. 2020 wurde sie zur CEO für die Märkte Europa und Afrika ernannt.

Wie hat sich das Ferienangebot von Club Med in den letzten 50 Jahren verändert?

Anne Browaeys: Mit unserem All-inclusive-Angebot haben wir es den Menschen von Anfang an einfach gemacht, zu reisen. Vor allem für Reisende mit Kindern: Club Med war der Erfinder des Mini-Club-Konzepts, das Anfang der 70er-Jahre gegründet wurde. Vor 20 Jahren haben wir unsere Strategie angepasst, denn wir haben von unseren Kunden das Feedback erhalten, dass sie neben einem aktiven Urlaub mit einem grosszügigen Sportangebot und Geselligkeit auch mehr Komfort wünschen, vor allem in der Unterkunft. Dennoch sind wir unseren Werten, die uns von anderen Anbietern unterscheiden, treu geblieben: Luxus und Gemütlichkeit gehen bei uns heute Hand in Hand.

Für wen eignen sich Ferien in einem Resort von Club Med?

So schön Ferien auch sind, manchmal kann es auch etwas anstrengend werden. Zum Beispiel, wenn kurzfristige Änderungen der Flugverbindungen ein Durcheinander verursachen. Oder wenn man sich vorab nicht mit den Angeboten und Aktivitäten an der Feriendestination vertraut gemacht hat. Dann kann es gut passieren, dass einen die Feinplanung vor Ort etwas überfordert.

Wenn aber jemand da ist, der sich um alles kümmert, sind Ferien äusserst angenehm und maximal erholsam. «Ob Sie ein festliches Abendessen geniessen oder jeden Tag eine andere Sportart ausüben möchten – bei uns kann man aus einem vielfältigen Angebot auswählen, und wir organisieren alles drum herum. Unsere Gäste sollen sich entspannen können», sagt Anne Browaeys, CEO für den Europa-Afrika-Markt von Club Med.

Um die Aufmerksamkeit von Reisenden mit höheren Ansprüchen zu gewinnen, hat das in den 1950er-Jahren entstandene Tourismusunternehmen eine Premium-Linie geschaffen. Die Exclusive Collection vereint ganz im Sinne von Club Med aktive Ferien mit bestem Komfort in der Unterbringung. Luxus, der weniger streng und traditionell ist. «Unseren Werten Geselligkeit, Freundlichkeit sowie Authentizität bleiben wir auch beim neuen Angebot treu», versichert Browaeys.

Ferien auf der Privatinsel

Bei der Auswahl der Reiseziele lautet das wichtigste Kriterium: Es muss ein aussergewöhnlicher Ort oder eine spezielle Lage sein. Dies wird meistens dadurch erfüllt, dass Club Med der erste Anbieter ist, der an der Destination ein Resort eröffnet. Zwei Kilometer lange

Strände, die man sein Eigen nennen darf, sind dann nicht ungewöhnlich. Im Herzen des Seychellen-Archipels wohnt der Gast auf einer Privatinsel. Umgeben von türkisfarbenem Wasser und üppigen Hügeln, geniesst er die Exklusivität dieses Paradieses. Vom Resort zum Meer sind es gerade mal 20 Meter. Mit Schnorchelmaske ausgestattet, erkundet man die Unterwasserwelt mit ihrem Korallenreservat. «Diese beeindruckende Welt direkt vor der Tür ist einzigartig.»

Trendsetter für Aktivitäten

Im Hinterland lässt es sich wiederum durch eine Landschaft mit abgerundeten Granitbergen wandern. «Zusammen mit einem Guide fühlt man sich gut aufgehoben. Er kennt die schönsten Routen, erklärt Flora und Fauna und bietet einem die Möglichkeit, in die umliegende Natur einzutauchen.» Anne Browaeys hat ihren Ausflug auf der Insel in guter Erinnerung behalten, ebenso wie den erfrischenden Drink, den sie nach ihrer Rückkehr im Resort genossen hat.

Die Resorts der Exclusive Collection sind kleiner, die Zimmer sind hochwertig ausgestattet und es gibt einen Concierge-Service.

Die Verbundenheit zur Natur sowie das umweltfreundliche Agieren des ökozertifizierten Resorts – der Garten wird mit gefiltertem Wasser aus dem Meer getränkt – haben ebenfalls dazu geführt, dass die Seychellen zum Bestseller bei Club Med geworden sind.

Für die Herbstferien empfiehlt Anne Browaeys das Resort Palmiye in der Türkei. «Nur drei Stunden Flugzeit von Zürich entfernt, hat man schönes Wetter, eine angenehme Wassertemperatur, eine idyllische Umgebung mit vielen Obstbäumen und duftenden Blumen.»

Segeln, Wasserski, Tennis oder auch Pa-

del-Tennis stehen zur Auswahl. Was die Aktivitäten anbelangt, versucht Club Med, stets Trendsetter zu sein und jeweils die beliebtesten Sportarten anzubieten. So zum Beispiel Wingfoil, eine Art Windsurfen, das etwas einfacher in der Ausübung ist. «Unsere Gäste schätzen es, wenn sie in den Ferien eine Sportart erleben können, die sie schon immer einmal ausprobieren wollten. Bei uns steht alles zur Verfügung, inklusive Lehrperson.» «Palmiye» eignet sich sowohl für Familien wie auch für Paare. Aber ganz besonders für Feinschmecker. «Die Gäste aus der Deutschschweiz haben einen hohen kulinarischen Anspruch. Dieser wird in der Türkei auf jeden Fall erfüllt. Das Essen ist köstlich», schwärmt Browaeys. Dasselbe Feedback erhält man auch von Gästen, die sich für das Resort in Cefalù im Norden Siziliens entschieden haben. Wer kann schon der authentischen italienischen Küche widerstehen? Wer die einheimische Gastroszene erforschen will, findet hier eine Vielzahl an kleinen, gemütlichen Restaurants, die bestes italienisches Essen servieren. Nur schon

«Bei uns kann man aus einem vielfältigen Angebot auswählen, und wir organisieren alles drum herum.»

der Spaziergang ins Küstenstädtchen ist ein Erlebnis: Der Weg verläuft dem Strand entlang, und wer durch die kleinen Strassen der Altstadt schlendert, meint, verschiedene Jahrzehnte zu durchlaufen. «Die italienische Lebensart ist ein Genuss.»

Auf Cefalù wohnt der Gast im Einklang mit der Umwelt in kleinen Holzvillen, die auf Felsen gebaut wurden. Der Blick aufs Mittelmeer bietet Entspannung in einem idyllischen Ambiente.

Die Kunst der Gastfreundschaft

Das kulinarische Angebot in den ClubMed-Resorts ist lokal geprägt. Einzig die italienischen Klassiker wie Pizza und Pasta, die besonders bei den kleinen Gästen sehr beliebt sind, gibt es in jedem Resort.

Für all diejenigen, die während ihrer Ferien ihr Golfspiel perfektionieren wollen, empfiehlt Anne Browaeys «La Plantation d’Albion» auf Mauritius: «Dieses Resort ist in eine atemberaubende Naturlandschaft eingebunden.» Schwindelerregende Wasserfälle und wilde Buchten lassen das Herz höherschlagen. Die Villen von Albion liegen etwas abseits vom Trubel des Resorts. So lässt es sich nach Herzenslust die Ruhe geniessen, während man gleichzeitig Zugang zu allen angebotenen Dienstleistungen und Aktivitäten hat, wie dem wunderschönen Spa Cinq Mondes.

Zur Villa gehört ein privater Pool, der inmitten eines herrlich nach Hibiskus duftenden Gartens liegt. Während des Aufenthalts steht zusätzlich ein persönlicher Butler zur Verfügung, der auf Wunsch auch alle Mahlzeiten im privaten Garten serviert. Den Tag lässt man auf der geräumigen Terrasse ausklingen, von wo aus man einen traumhaften Sonnenuntergang inmitten des Indischen Ozeans erlebt.

Wir haben zwei Arten von Gästen: zum einen Familien, die auch immer öfter als Drei-Generationen-Familie, Grosseltern, Kinder und Enkelkinder, anreisen, und zum anderen Aktivreisende. Das können Paare, eine Gruppe von Freunden oder Alleinreisende sein. Bei grösseren Reisegruppen variieren die Interessen meist stark. Damit die Ferienharmonie nicht getrübt wird, kann jeder sein Programm individuell zusammenstellen. Nichts machen zu müssen, aber stets die Möglichkeiten haben, etwas machen zu können, wird besonders geschätzt.

Was bietet die Club Med Exclusive Collection?

Für uns ist es ein strategischer Beitrag zu unserer Entwicklung, der uns den Zugang zu einem neuen Kundenstamm ermöglicht. Die neue Kollektion richtet sich an eine Klientel mit hohen Ansprüchen, die aktive Ferien an einem Ort verbringen möchte, wo auch ihre Kinder willkommen sind. Oder die es schätzt, hochwertige Unterhaltungsangebote im Hotel zu geniessen, ohne dafür auswärts in einen Club gehen zu müssen. In der Exclusive Collection vereinen wir das Beste aus allen Bereichen: Luxuriöse Unterkunft mit hohem Serviceniveau trifft auf Geselligkeit und Vergnügen für Jung und Alt. Mittlerweile verfügen 11 Prozent unserer Resorts über eine Exklusive Collection.

Verlagsbeilage NZZ am Sonntag 10. September 2023 12 Reisen
20 Meter sind es auf den Seychellen vom Resort zum Meer. Mauritius: Essen im privaten Garten der Villa. Ein exklusives Paradies auf den Seychellen.
«Luxus und Geselligkeit gehen bei uns nun Hand in Hand»
Anne Browaeys FOTO: MAUD DELAFLOTTE FOTO: JULIEN FERNANDEZ FOTO: DAVID MORGANTI FOTO: AURÈLE LAVALLE

WINTERTRAUM LAPPLAND

Glasiglu-Erlebnis in Levi

Nordlichter tanzen am Himmel, während Sie aus Ihrem Glasiglu das Schauspiel bestaunen. Draussen stehen die verschneiten Bäume wie stille Wächter. Tauchen Sie mit uns in eine zauberhafte Woche, die Sie durch die glitzernde Winterwunderwelt Lapplands führt.

Lust auf Lappland?

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DIE H IGHLIGHTS

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Lifestyle in alten Gemäuern

Vom ehemaligen Kloster in den spanischen Rebbergen über das historische Gasthaus im Burgund bis zum alten Pfarrhaus in der Provence – Hotels in geschichtsträchtigen Gebäuden versprühen einen einzigartigen Charme. Von Christina Hubbeling

Wer schon vieles gesehen hat, sehnt sich nach dem Einzigartigen, Unverwechselbaren. Nach einem Ort, den man noch als Geheimtipp bezeichnen kann, und nach einer Unterkunft, die authentisch und in ihrer Art einmalig ist. Hotels in historischen Gemäuern sind dafür geradezu prädestiniert, denn sie zeugen von Individualität. Doch nicht immer wird dem Alter und der Historie eines geschichtsträchtigen Gebäudes gebührend Respekt entgegengebracht, wenn es darum geht, dieses in ein modernes, komfortables Hotel zu verwandeln – was dazu führen kann, dass sowohl der Zauber als auch die Authentizität weitgehend verloren gehen. Es ist definitiv eine Herausforderung, in alten Gemäuern ein Hotel, das höchste Anforderungen in Sachen Luxus und Komfort erfüllt, einzurichten und dabei gleichzeitig mit so viel Feingefühl vorzugehen, dass der ursprüngliche Charakter bewahrt bleibt. Wir stellen drei besonders gelungene Beispiele vor, bei denen auch das Kulinarische eine zentrale Rolle spielt.

Sakrale Stimmung und

hochkarätige Weine

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um zur Ruhe zu kommen und zu sich zu finden. Wir reden jetzt nicht vom Mantra-

Steckbrief

Hotel Crillon Le Brave Hideaway im Herzen der Provence mit Blick auf den Mont Ventoux. Viel authentisches Südfrankreich-Feeling. Ein perfekter Ort für Romantiker. crillonlebrave.com

Hotel COMO Le Montrachet Stilvolles, frisch renoviertes Hotel mitten im Weindorf Montrachet. Ideal für Liebhaber burgundischer Weine. comohotels.com

Abadía Retuerta Stimmungsvolles und atmospährisches Luxushotel und Weingut mit einem erstklassigen Spa mitten im spanischen Weinbaugebiet Ribera del Duero. Für Ruhesuchende und Genussmenschen. abadia-retuerta.com

singen auf einer griechischen Insel oder vom Schweigeretreat im Berner Oberland, sondern von Kontemplation, gepaart mit Lifestyle und Genuss: Kaum hat man die hohe Eingangshalle der «Abadía Retuerta» betreten, spürt man die Ruhe und die andächtige Stimmung, die diesen Räumen innewohnen. Okay, vielleicht bildet man sich die sakrale Atmosphäre auch ein, wenn man weiss, dass das Luxushotel in den Rebbergen von Sardón de Duero einst ein Kloster des Prämonstratenserordens war.

Nachdem die letzten Mönche 1835 ausgezogen waren, wurde das Kloster säkularisiert und fortan als Getreide-, Maschinen- und während des spanischen Bürgerkriegs sogar als Waffenlager genutzt. 1989 erwarb die Firma Sandoz die «Abadía» und begann, den Weinbau wiederzubeleben, bieten die fruchtbaren Böden rund um die Klosteranlage doch ideale Bedingungen dazu. Mit der Fusion von Sandoz und Ciba-Geigy 1996 ging das Kloster in den Besitz von Novartis über. In jenem Jahr konnten auch die ersten Weine gekeltert werden. Zwischen 2006 und 2016 wurde die Klosteranlage aufwendig restauriert. Die Transformation des heruntergekommenen Gebäudes in ein zeitgemässes Luxushotel ging so sanft vonstatten, dass der ursprüngliche Geist noch immer gut spürbar ist – sämtliche technischen Erneuerungen sind versteckt und daher von blossem Auge nicht erkennbar. Man hat sich bei der Renovation denn auch stets die Frage gestellt: «Wie wären die Mönche vorgegangen, welche Materialien, Techniken und Farben hätten sie verwendet?»

Heute erstrahlt das Kloster in neuem Glanz, wobei man den Eindruck gewinnt, es sei gar nichts verändert worden. Luxus wird auf eine elegante, zurückhaltende Art gelebt und manifestiert sich mitunter in der Grosszügigkeit der Räume, so auch der Gästezimmer. Beeindruckend ist die Kunstsammlung, die nebst Werken aus verschiedenen Epochen auch antike Möbel umfasst.

Ein zentraler Ort der «Abadía» ist das

Refektorium: Wo einst die Ordensbrüder schweigend ihre Mahlzeiten eingenommen hatten, während einer der Mönche spirituelle Texte rezitierte, speist man heute auf Sterneniveau. Die Grundmauern datieren bis ins 13. Jahrhundert. An der Rückwand sind die Überreste eines gigantischen Freskos des Heiligen Abendmahls zu erkennen, und die Decke

mit ihren gotisch-geformten Spitzbögen scheint bis in den Himmel zu reichen. Himmlisch ist denn auch, was Küchenchef Marc Segarra auftischt. Angefangen vom selbst gebackenen Sauerteigbrot über die avantgardistischen Kreationen in handgetöpfertem Geschirr bis zu den hochkarätigen Weinen im Glas. Der 36-jährige Küchenchef ist zuständig fürs gesamte gastronomische Angebot des Hotels, wozu auch die Vinotheka, im Sommer das Gartenrestaurant sowie die Weinbar in den Rebbergen gehören.

Segarra hat sich zur Aufgabe gemacht, lokale Rezepte aus alten Rezeptsammlungen und traditionelle Gerichte aus der Provinz Valladolid aufzuspüren, diese in die Jetztzeit zu transformieren und dabei so viele Produkte aus dem hoteleigenen Klostergarten zu verwenden wie nur möglich.

Das zentrale Thema in Sachen Genuss ist naheliegenderweise der Wein, zählt die «Abadía Retuerta» doch zu den renommiertesten Weingütern des Ribero del Duero. Das harsche Klima, die starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht und der Fluss prägen den Charakter des Terroirs. Auf 54 verschiedenen Parzellen und auf einer Höhe von 720 bis 850 Metern über Meer gedeihen eine Vielzahl an Rebsorten, darunter Petit Verdot, Syrah, Cabernet Sauvignon und Tempranillo. Zum Degustieren begibt man sich in die Weinkellerei mitten in den Rebbergen. In den Genuss einer Degustation der etwas anderen Art kommt man im Spa: Der Spa-Sommelier berät die Gäste nicht nur in Bezug auf die einzelnen Behandlungen, sondern führt auch durch eine Blindverkostung von Weinen und Ölen.

Das 2015 eröffnete Santuario Wellness & Spa soll ein Refugium zum Wohlfühlen sein und steht wie das ganze Hotel im Zeichen der klösterlichen Kontemplation. Wer nach der Chakra-Massage oder während der tibetischen Klangschalenmeditation noch immer keine innere Ruhe gefunden hat, bei dem sind Hopfen und Malz wohl verloren.

Schlemmen im Herzen der Côte d’Or Das Departement Côte d’Or im französischen Burgund ist weltbekannt für seine Weine. Wer von Dijon auf der Route des Grands Crus in Richtung Süden fährt, kommt unweigerlich an all den grossen Namen vorbei, die Connaisseurs nur schon beim Gedanken an die guten Trop-

fen in einen Rauschzustand versetzen. Aloxe-Corton, Chassagne-Montrachet, Gevrey-Chambertin, Vosne-Romanée –was für klingende Namen! Sie zergehen auf der Zunge wie ein warmes Soufflé, das gerade aus dem Ofen kommt. So weit das Auge reicht, erblickt es Reben. Angebaut wird hauptsächlich Pinot Noir und Chardonnay, gefolgt von Gamay und Aligoté. Im Gegensatz zu vielen anderen französischen Ortschaften auf dem Land sind die Dörfer hier im Herzen der berühmten Weinregion aufs Schönste herausgeputzt. Kaum ein Haus, dessen Fassade nicht frisch renoviert in der Sommersonne erstrahlt.

Etwas südwestlich von Beaune liegt Puligny-Montrachet, wo sich das Hotel COMO Le Montrachet befindet. Das über drei alte Gebäude aus Stein verteilte Gasthaus kann auf eine 30-jährige Hotelgeschichte zurückblicken und wurde diesen Frühling nach einer umfassenden Renovation wiedereröffnet. Wie bei allen COMO-Hotels zeichnete auch hier die renommierte italienische Designerin

Paola Navone für die Inneneinrichtung verantwortlich. Salbeigrün und sanfte Blau- und Grautöne prägen die Farbwelt. Das zurückhaltende Design ist modern und nimmt diskret und manchmal etwas augenzwinkernd Bezug auf den Stil der Umgebung, etwa in der Form von überdimensionierten Lampenschirmen, die mit klassisch-französischen Toile-de-Jouy-Stoffen bespannt sind. Das «Le Montrachet» steht in der Mitte des Dorfes, an der Place des Marronniers, die geprägt ist von einem Rechteck aus akkurat in Reih und Glied gepflanzten Kastanienbäumen. Christina Ong, Gründerin und Besitzerin der COMO-Hotelgruppe, ist von diesem Platz sofort fasziniert gewesen, wie auch von der Anordnung und Architektur der umliegenden Häuser und dem einzigartigen Charme des Örtchens. Das Dorf habe etwas Würdevolles an sich, wie es mit den Proportionen und Erwartungen spiele – eine Mischung aus Bescheidenheit und Grosszügigkeit, Zurückhaltung und Einzigartigkeit, erzählte sie in einem Gespräch mit

NZZ am Sonntag 10. September 2023 14 Verlagsbeilage Reisen
Authentisches Provence-Feeling gibt es im Hotel Crillon Le Brave. Die Poolterrasse des «Crillon Le Brave» lädt zum Entspannen.
FOTO: MR. TRIPPER FOTO: PD

Da kostet die Flasche schnell einmal so viel wie ein aufgehübschter Vintage-2CV, mit dem man stilecht durch die Winzerdörfer kurven könnte.

Paola Navone. Dass das neue Hotel in der Gegend von sich reden macht, liegt an seinem hervorragenden Restaurant, das auch von externen Gästen rege frequentiert wird. Man speist in einem luftigen, hellen Raum, dessen Decke fast zehn Meter hoch und mit fünf riesigen Monden behangen ist. Die Rückwand ist flächendeckend mit einem Weidengeflecht versehen – gemäss Paola Navone eine Reminiszenz an die Handwerkskunst der Korbflechter im Burgund.

Bemerkenswert ist die Weinkarte mit 1200 verschiedenen Weinen, darunter auch Raritäten aus der berühmten Domaine de la Romanée-Conti. Da kostet eine Flasche schnell einmal so viel wie ein aufgehübschter Vintage-2CV, mit dem man stilecht durch die Winzerdörfer der Côte de Beaune kurven könnte. Nach dem kalten Erbsen-Minze-Süppchen zur Einstimmung gibt es zum sommerlichen Mittagessen ein erfrischendes Zucchetti-Carpaccio, gefolgt von zarten Filets vom Charolais-Rind mit sommerlichen Gemüsewürfelchen und zum Dessert ein

Kunstwerk aus frischen Früchten mit Basilikumglace. Bei der Weinauswahl verlassen wir uns auf die Sommelière, die uns mit einer erlesenen Selektion regionaler Provenienzen beglückt. Dem Gaumen in guter Erinnerung geblieben ist unter anderem der Puligny-Montrachet 1er Cru Les Folatières AOC 2019 des Winzers Pascal Clément.

Crillon-le-Brave macht

gerade Siesta

Rebberge hat man hier keine direkt vor der Nase, dafür aber eine atemberaubende Sicht auf die mediterrane Landschaft des Vaucluse und des Mont Ventoux.

Eine träge Hitze macht sich breit, kein Wölkchen trübt den blauen Himmel –Crillon-le-Brave macht gerade Siesta. Das charmante Dörfchen aus dem 17. Jahrhundert thront auf einem Hügel und wirkt äusserst entspannt, wenn nicht zu sagen verschlafen. Ganz oben steht die Kirche, um sie herum gruppieren sich ein paar alte, ineinander verschachtelte Steinhäuser. Neun dieser historischen

Bauten gehören zum Fünfsternehotel Crillon Le Brave. Sie sind über die Jahre sukzessive hinzugekommen, jedes hat seinen eigenen Charakter. Das Hotel wurde in den 1990er-Jahren von einem risikofreudigen Kanadier gegründet, der das Potenzial des schmucken Dorfes erkannt hatte, obschon es sich damals in einem desolaten Zustand befand. Heute gehört das Hotel der Familie Pariente, die mit der Kleidermarke Naf-Naf bekannt geworden ist und sich mittlerweile auf das Hotelgeschäft fokussiert. Zu ihrem Portfolio zählen auch das «Coucou» in Meribel, das «Lou Pinet» in Saint-Tropez sowie die «Villa Mazarin» im Pariser Marais-Quartier, die demnächst nach einer umfassenden Renovation ihre Tore wiedereröffnen wird.

Beim Umbau des Hotels in Crillon-le-Brave hat die Besitzerfamilie zusammen mit dem Architekten Charles Zena die verschiedenen Gebäude in ein luxuriöses Hotel mit insgesamt 34 Zimmern und Suiten verwandelt – ein Refugium, das durch seine elegante und ange-

nehm warme Atmosphäre besticht. Die Gästezimmer verfügen teils über Böden, die mit authentischen Tonplatten belegt sind, und bestechen durch ihr stilechtes, zur Gegend passendes Mobiliar. Man wähnt sich in dieser Idylle wie in einer Filmkulisse. Wer hier einkehrt, erhält jede Menge Provence-Feeling, was zum grössten Teil der sorgfältigen Renovation zu verdanken ist: Beim Umbau sei es denn auch darum gegangen, den provenzalischen Stil zu bewahren und den individuellen Charakter der einzelnen Häuser beizubehalten, erzählte die Hoteldirektorin Dagmar Lombard.

Eine Küche, die strikt auf lokale, saisonale Produkte setzt Die nahe Umgebung lässt sich am besten mit dem E-Bike oder E-Scooter erkunden, die das Hotel seinen Gästen zur Verfügung stellt. Saust man in vollem Tempo mit dem Scooter über den staubigen Wanderweg zum Nachbarort Bedoin, sticht einem der Duft von wildem Thymian und Rosmarin in die Nase – und weckt Vorfreude auf das Abendessen im noblen «La Madeleine», wo man sich diese Düfte und Geschmäcker der Provence in flüssiger und fester Form einverleiben kann.

Die Gäste können im Hotel Crillon Le Brave zwischen zwei Restaurants wählen: Im «La Table du Ventoux» wird Frühstück, Mittag- und Abendessen serviert, im Fine-Dining-Restaurant La Madeleine kommt man abends in den Genuss einer elaborierten Haute Gastronomie.

Der 30-jährige Küchenchef Adrien Brunet wechselte vor zwei Jahren vom Hotel Saint-James im schicken 16. Arrondissement in Paris in die ländliche Provence und kocht strikt nach der Devise lokal und saisonal. Dabei dehnt er den Begriff «lokal» so weit aus, dass er auch Produkte aus anderen Regionen Frankreichs für seine geschmacksintensiven Gerichte berücksichtigt. Ist ein betimmtes Produkt gerade nicht erhältlich, ändert er eben das Menu. Seine Kreationen sind filigrane Kunstwerke auf dem Teller, denen eine gewisse Bodenständigkeit und Naturverbundenheit zu Grunde liegt. Vielleicht hat dies damit zu tun, dass Brunet auf einem Bauernhof aufgewachsen ist?

Die Preise in den Hotelrestaurants sind stattlich. Gut und schonender fürs Portemonnaie kann man beispielsweise im sympathischen Restaurant Clovis & Basina essen, das sich direkt unterhalb der Hotelanlage befindet.

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Luxushotel und renommierte Weinkellerei: Die «Abadía Retuerta» liegt mitten in den Reben und ist ein elegantes Refugium für Geniesser. FOTO: PD Das Restaurant im «Le Montrachet» feiert die Haute Cuisine. Das Hotel COMO Le Montrachet im Burgund zelebriert Lifestyle à la française. FOTO: PD ALLE FOTOS: PD
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Herbsterwachen

In Neuengland kann man dem Herbst von Bundesstaat zu Bundesstaat hinterherreisen – immer den Farben des Laubes nach. Von Tina Bremer

Es ist die Gretchenfrage, ein wenig so, als würde man sich vorab nach den Lottozahlen erkundigen. «Jedes Jahr werden wir gefragt, wann denn nun der beste Zeitpunkt sei», sagt Barb und schüttelt amüsiert den Kopf: «Manche wollen sogar wissen, ob es einen idealen Tag gibt!» Wer da so neugierig ist? Die Rede ist von den «Leaf Peeper», zu Deutsch «Laubgucker». Ein Begriff, der sich in keinem deutschsprachigen Lexikon findet. Er beschreibt jene Menschen in Nordamerika und Kanada, die im Herbst ihre Koffer packen, um dabei zu sein, wenn die Wälder scheinbar zu glühen anfangen. Wenn sich das Laub verfärbt, es aussieht, als würden die Bäume in Flammen stehen, die Blätter feuerrot, goldgelb und sonnenuntergangspink leuchten. «Es ist die beliebteste Jahreszeit hier, dann bekommt man fast kein Hotelzimmer mehr», erzählt Barb, die gemeinsam mit ihrem Mann Doug die Bragg Farm führt. Im Bundesstaat Vermont, dessen Gouverneur nicht ohne Stolz für sein kleines Land im Nordosten der USA reklamiert, die eindrücklichste Laubverfärbung Neuenglands vorzuweisen –noch vor den «Konkurrenten» New Hampshire, Maine, Massachusetts, Connecticut und Rhode Island.

Grund dafür sind die vielen Ahornbäume, von denen nirgendwo so viele wachsen wie in Vermont. Sobald die Polar—

Aus «The Road Not Taken» von Robert Frost

winde aus dem Norden wehen, strahlt ihr Blätterkleid besonders farbintensiv. Wenn Anfang Herbst die Nächte klirrend kalt und die Äste frostüberzogen sind, aber tagsüber die Sonne noch wärmt, färben sich als Erstes die fünfzackigen Blätter des Rot-Ahorns, dann jene des Zuckerahorns, bis auch die Buchen, Eschen, Birken und Haselnusssträucher nachziehen. «Vermont liegt am nördlichsten –man kann der Verfärbung des Laubes von Bundesstaat zu Bundesstaat hinterherreisen; zuletzt setzt die Fall Foliage in Massachusetts ein, weil es dort am wärmsten ist», erzählt Doug. Im Gegensatz zu Europa, wo das Phänomen als «Indian Summer» bekannt ist, bezeichnet man es in den USA als «Foliage», der englische Begriff für «Blattwerk» – nicht zuletzt aus Gründen der Political Correctness. Aber egal, welchen Namen man benutzt: Dougs Lieblingsbaum ist, ganz klar, der Ahorn: «Seine Blätter sind grossartig, sie verfärben sich von Gold zu Orange und Rot mit einem irisierenden Grün dazwischen.» Schon sein Grossvater gewann aus dem Saft der Bäume jenen süssen Sirup, der voller Magnesium, Zink und Kalzium steckt. Doug trat in die Fussstapfen seines Opas – mit Erfolg: 2022 wurde der Maple Sirup der Bragg Farm zum besten von ganz Vermont gekürt. «Der Sirup aus Vermont ist dickflüssiger als es das Gesetz verlangt, daher ist er besonders beliebt.»

Rund 1000 Bäume stehen auf Dougs und Barbs Land, das Zeitfenster für die Produktion ist kurz, je nach Wetterlage nur zwischen einer und acht Wochen. «Die Ernte findet entweder im Februar, März oder April statt. Das Wetter ist der Boss, die Pfützen müssen noch mit Eis bedeckt sein.» Viele Familien in Vermont stellen ihren eigenen Ahornsirup her, schlagen Löcher in die Stämme und sammeln mit Eimern jenen Saft, der zu Sirup verkocht wird. Die bis zu 400 Jahre alten Bäume werden seit dem 17. Jahrhundert von Generation zu Generation vererbt. «Das Interesse am Maple Sirup ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen, wir können gar nicht mehr so viel produzieren, wie wir verkaufen könnten.» Den Grund sieht Doug in der gestiegenen Nachfrage nach Lebensmitteln, die noch auf natürliche Art und Weise, ohne Pestizide und in überschaubaren Mengen hergestellt werden. Im «Green Mountain State» spriessen Krämerläden und Farm-toFork-Restaurants daher aus dem Boden wie die Pilze im Herbst.

Viele New Yorker sind während der Pandemie aufs Land gezogen Eines von ihnen führt Michael Kloeti. Anfang der Neunzigerjahre wanderte der Schweizer nach New York aus, kochte für die MET-Oper und das MoMa, bevor er 2002 mit seiner Frau Laura das Restaurant «Michael’s On The Hill» in Water-

bury eröffnete. Dort, wo die Teenager Ben und Jerry ihre legendäre, nach ihnen benannte Eismarke gründeten, in deren Manufaktur noch heute Sorten wie «Cookie Dough» oder «Strawberry Cheesecake» abgefüllt werden. Vom Trubel der Touristenattraktion bekommt Michael nichts mit: Auf einem Hügel, von dem der Blick über nebelbehangene Wälder wandert, serviert der Koch in einem historischen Haus Gourmetgerichte mit lokalen Zutaten und französischem Einschlag – waren es doch die Franzosen, die Vermont einst für sich entdeckten. Sie tauften die Gegend «Les verts monts», die grünen Berge, woraus der Name Vermont wurde. «Ich liebe es hier», sagt Michael über seine Wahlheimat. «Wir wohnen im Wald, in meiner Freizeit wandere ich, fahre ich Kajak, im Winter geht es mit der Gondel auf den Mount Mainsfield zum Skifahren.» Die unberührte Natur und die klare Luft schätzen auch immer mehr Grossstädter: «Gerade während der Pandemie sind viele New Yorker und Bostonians aufs Land gezogen.»

Bob Manley zog es schon vorher nach Neuengland, das reich an Chlorophyll ist und wenig bewohnt. Der grossgewachsene Mann – Weste am Leib und Strohhut auf dem Kopf – siedelte von der Westküste nach New Hampshire um, verliess Kalifornien, wo nicht nur die Sommer heiss

Verlagsbeilage Reisen NZZ am Sonntag 10. September 2023 17
Magische Farbenpracht: Die bunten Wälder Neuenglands locken im Herbst «Leaf Peepers» aus aller Welt an.
«Two roads diverged in a wood, and I – I took the one less traveled by, and that has made all the difference.»
Fortsetzung auf Seite 18
FOTO: ADOBE STOCK

«In some withdrawn, unpublic mead, let me sigh upon a reed, or in the woods, with leafy din, whisper the still evening in.»

Aus «Nature» von Henry David Thoreau

Fortsetzung von Seite 17

und stickig sind. «Der ewige Sonnenschein langweilt auf Dauer», findet Bob. «Als Kind war ich oft in Meredith, es ist ein wunderschöner Ort, um zu leben und zu arbeiten. Es gibt so viele Farmen und Seen in der Umgebung.» Vor zwölf Jahren eröffnete er mit zwei Freunden in der Hauptstrasse von Meredith die «Hermit Woods Winery». Das Trio stellt Wein aus Früchten her: aus Erdbeeren, Blaubeeren, Rhabarber, Äpfeln. «Soweit ich weiss, macht das niemand sonst auf der Welt», sagt Bob und schenkt ein Glas «Lake House Red» ein. Ein komplexes Getränk aus Himbeeren, Brombeeren, Blaubeeren und Holunder – dem man, kostet man es mit geschlossenen Augen, nicht anmerkt, dass es keine Trauben enthält. «Der Herstellungsprozess ist absolut identisch mit dem von Wein», erklärt Bob und zeigt auf silberne Behälter, in denen die Früchte gären. Meredith liegt am See Winnipesaukee, dessen Uferlinie länger ist als die Meeresküste jedes anderen Bundesstaats im amerikanischen Nordosten. Er gehört zur Lake Region, die rund 300 Gewässer umfasst. Auf den Oberflächen der Seen spiegeln sich die Bäume, die sie säumen, kräuselt allein der Wind die «Stillleben mit Wald». Bis in den Spätherbst hinein paddeln Kanufahrer durch das Wasser des Lake Winnipesaukee, plantschen Kinder im kühlen Nass, schippert die MS

«Thy woods this autumn day, that ache and sag, and all but cry with colour!»

Aus «God’s World Poem» von Edna St. Vincent Millay.

Mount Washington Touristen und Einheimische zu Sunset Dinner Cruises über den See. Benannt ist das Schiff nach dem höchsten Berg der White Mountains, die nördlich der Lake Region Richtung Himmel ragen. Der Gebirgszug der Appalachen erstreckt sich über ein Viertel des Bundesstaates New Hampshire und ist ein Paradies für Wanderer und Biker. Nicht ganz so Aktive können die raue Landschaft von den Zügen der historischen Cog Railway aus bewundern, die seit 1869 auf den Gipfel des 1917 Meter hohen Mount Washington rattern. Ihren Namen verdanken die White Mountains den hellen Granitsteinen, über deren Schluchten Wasserfälle in die Tiefe rauschen. Vielleicht erinnerte den Schweizer Fritz Koeppel die unberührte Natur an seine Heimat, als er vor mehr als 30 Jahren das Hotel The Wentworth im Städtchen Jackson übernahm? Seit dem Jahr 1993 empfängt das Hotel Naturliebhaber und Abenteurer aus aller Welt, nach Koeppels Tod allerdings unter neuer Führung. Noch immer weht am Eingang aber die Schweizer Flagge im Wind, wird im Restaurant Fondue aufgetischt. Der Acadia National Park ist bei den «Leef Peepern» sehr beliebt Weiter nordöstlich, im Bundesstaat Maine, der zu fast 90 Prozent bewaldet ist und an Kanada grenzt, wird der Acadia National Park unter den «Leaf Peepern» hoch gehandelt. Soll es sich doch um «das Kronjuwel der Atlantikküste» handeln. Der Grossteil des Nationalparks befindet sich auf der Insel Mount Desert Island, es ist vor allem seine Lage, die ihn so einzigartig macht: Umschlungen von Meer, stossen seine Wälder bis an Felsklippen und Strände. Und ach, diese Aussicht! Wenn man sich den Wecker früh stellt, kann man je nach Jahreszeit vom Cadillac Mountain aus als Erster die Sonne in den USA aufgehen sehen. Der Eingang zum Park befindet sich im Städtchen Bar Harbor, das jüngst vom «Condé Nast Traveler» zu einem der hübschesten Orte der Ostküste der USA gekürt wurde. Im Hafen haben Segelboote und Yachten festgemacht, auf der Holzterrasse von Stewman’s Lobster Pound knacken die Gäste Hummerpanzer, während warmes Abendlicht die Strassen flutet. Denn der Herbst ist nicht nur die Zeit der «Fall Foliage», sondern auch Hochsaison für die Hummerfischer. Im September, wenn der Atlantik am wärmsten ist, werden die meisten Lobster «geerntet» – in Käfigen aus dem Meer gezogen, in die sie ahnungslos hineinge-

krebst sind. Am Hafen von Kennebunkport, wo die Familie von Ex-Präsident Bush ihr Sommerhaus hat, legen die Boote täglich ab, um den Fang einzuholen. Die beste «Lobster Roll» Maines soll es übrigens in Portland geben, bei «Bite into Maine». Kein Gourmetrestaurant, sondern ein kleiner Food Truck beim Leuchtturm, vor dem sich täglich lange Schlangen bilden. Ob er dazu beigetragen hat, dass das bekannte Kulinarik-Magazin «Bon Appétit» Portland 2018 zur «Restaurant City of the Year» gekürt hat?

Rockport ist ein Eldorado für Kunstliebhaber

«Ich bin vom Sternzeichen Krebs», sagt Marshall Tulley schmunzelnd, «vielleicht hat es mich deshalb an die Küste verschlagen.» Gemeinsam mit seiner Frau Courtney führt Marshall in Rockport im Bundesstaat Massachusetts das Bed & Breakfast Addison Choate – nur eine knappe Stunde von Boston entfernt, dem Eingangstor zu Neuengland. «Im Winter kommt sogar Santa in einem Lobster-Boot in den Ort.» Das entzückende Rockport ist mit seinen rund 30 Galerien ein Eldorado für Kunstliebhaber – genauso wie die etwas weiter nördlich gelegende Rock Neck Art Colony von Gloucester, der ältesten Hafenstadt der USA. Zu der historischen Künstlerkolonie gehörte einst auch Edward Hopper, der in der Clarendon Street Nummer 2 jenes Haus malte, das heute als «Mansard Roof»-Gemälde hoch gehandelt wird. Natürlich hängen an den Wänden der Ausstellungsräume auch zahlreiche Bilder von Wäldern, sind die Buchhandlungen gefüllt mit Romanen und Sachbüchern über die Magie von Bäumen. Die romantische Landschaft Neuenglands mit ihren dunklen Wäldern, die sich im Herbst in ein knalliges Farbkaleidoskop verwandeln, war und ist Heimat und Inspirationsquelle für grosse Schriftsteller und Dichter wie Henry David Thoreau, Robert Frost, Elizabeth Strout, John Irving oder Catharine Maria Sedgwick. Auch auf ihren Spuren kann man wandeln, wenn man der «Fall Foliage» hinterherreist. Bleibt nur noch die Gretchenfrage: Wann ist denn nun tatsächlich der beste Zeitpunkt für das Spektakel? «Wenn wir uns festlegen müssten: Meist die letzte Septemberwoche und die erste im Oktober», rücken Barb und Doug von der Bragg Farm doch noch mit der Sprache raus. Aber wie beim Lottospielen gilt auch hier: ohne Gewähr!

NZZ am Sonntag 10. September 2023 18 Verlagsbeilage Reisen
Das Portland Head Lighthouse auf Cape Elizabeth ist der älteste Leuchtturm des Bundesstaates Maine und datiert bis ins Jahr 1787 zurück. Das Nonantum Resort im Bundesstaat Maine liegt idyllisch am Kennebunk River. Meeresbrise inklusive: Beauport Hotel, Massachusetts.
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ADOBE STOCK FOTOS: PD

Tipps und Adressen

Fluggesellschaft

United Airlines: Die US-Fluglinie bringt Schweizer Reisende im Codeshare mit Swiss täglich direkt von Zürich nach Boston, dem Eintrittstor zu Neuengland. Bequem und empfehlenswert: die Buchungsklasse Premium Plus. united.com

Mietwagen Sunny Cars: Die Kundinnen und Kunden des Mietwagenanbieters profitieren stets von Rundum-sorglos-Leistungen, bei denen alle eventuellen Schäden abgedeckt sind. Zudem ist auch der persönliche Online-Reisebegleiter «Sunny2go»

inkludiert: Per Telefon oder Chat steht ein Concierge bei Fragen jederzeit zur Seite, digitale Reiseführer und Checklisten vor dem Abflug gibt’s on top. sunnycars.ch

Reiseveranstalter

Knecht Reisen: Der Schweizer Anbieter

Knecht Reisen hat diverse ausgearbeitete Rundreisen im Angebot, etwa das Package «Charming New England» ab/bis Boston. Die 15-tägige Reise kann individuellen Wünschen angepasst werden, die Spezialisten von Knecht Reisen stehen bei der Ausarbeitung der Route beratend zur Seite. Buchung und Information unter knecht-reisen.ch/usa/charming-new-england-boston

Allgemeine Infos

Discover New England

Jede Menge Tipps und Adressen rund um eine Neuengland-Reise gibt es unter: visittheusa.de/reiseziel-new-england

Schlafen

Addison Choate: Vor sieben Jahren haben Marshall und Courtney Tulley im kleinen Küstenort Rockport in Massachusetts dieses süsse Bed & Breakfast eröffnet.

Liebevoll eingerichtet wie ein Zuhause mit sieben Gästezimmern. Morgens kann man auf der Veranda des historischen Hauses sein Frühstück einnehmen – das etwas gewöhnungsbedürftig in einer Tüte serviert wird – praktisch aber für alle ist, die unterwegs lieber picknicken wollen. addisonchoate.com

The Godfrey Hotel: In Downtown Crossing gelegen, liegt das Bostoner Hotel perfekt zwischen Waterfront und Einkaufsviertel, alle Sehenswürdigkeiten können erlaufen werden. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Highlight ist das angeschlossene Restaurant RIKA, das köstliche japanisch-peruanische Nikkei-Gerichte serviert. godfreyhotelboston.com/

Hearthside Inn: Das charmante B&B befindet sich im Städtchen Bar Harbour in Maine, das erst vor kurzem vom «Condé Nast Traveller» zu einem der schönsten Küstenorte der Ostküste gekürt wurde. Die Zimmer sind liebevoll eingerichtet, nachmittags gibt es Kuchen und selbstgemachte Limonade. staybarharbor.com/hearthside-inn.htm

zum Public Garden. Die stylishe Rooftop-Location wurde von Ken Fulk eingerichtet, der auch schon für Pharrell Williams und Gigi Hadid gearbeitet hat. Auf der Karte stehen italienische Spezialitäten, den umwerfenden Blick über Boston gibt es gratis dazu. contessaristorante.com/boston

1606 Restaurant, The Beauport Hotel: Auf dem Gelände einer alten Fischfabrik wurde in der Front Row von Gloucester, Massachusetts, direkt am Pavilion Beach das The Beauport Hotel errichtet. Die grosse Restaurantterrasse bietet einen tollen Blick aufs Wasser. 1606restaurant.com

Gloucester: Besonders sehenswert ist die Rock Neck Art Colony, die älteste Künstlerkolonie Nordamerikas. discovergloucester.com

Nonantum Resort: Eröffnet am 4. Juli 1884, dem Unabhängigkeitstag der USA, ist «Nonantum» abgeleitet vom Wort der Ureinwohner für «Segen» oder «Gebet». Die Inhaberfamilie dieses Hotels in Kennebunkport (Maine) nimmt es wörtlich: Sie engagiert sich für wohltätige Zwecke und unterstützt lokale Organisationen. Es liegt idyllisch am Kennebunk River, direkt hinterm Hotel legt ein Lobster-Cruise-Boot ab. Das Frühstücksbuffet ist ausgesprochen reichhaltig und lecker! nonantumresort.com

The Wentworth Hotel: Das 1869 errichtete Haus im beschaulichen Jackson gehörte lange Zeit einem Schweizer, vor sieben Jahren verkaufte seine Witwe das Hotel, vor kurzem wurde es neu eingerichtet. Sehr gemütlicher Chalet-Chic, der wunderbar zu New Hampshire passt. thewentworth.com

Trapp Family Lodge: Seit dem Film «The Sound of Music» ist die Einwandererfamilie aus Österreich eine Legende. Das Hotel in Vermont ist im Chalet-Stil erbaut, mit Bierhalle und grossartiger Aussicht auf die Berge. Es wird inzwischen in dritter Generation geführt, bei kostenlosen Geschichtstouren erfährt man alles über die Familie von Trapp. trappfamily.com /

Essen

Contessa: Das neu eröffnete Bostoner Restaurant liegt in direkter Nachbarschaft

Hermit Woods Winery: In weintypischen Gärungsprozessen entstehen nach unzähligen Versuchsreihen wahrlich gute Tropfen aus Obst. Überraschend, vielfach ausgezeichnet, unbedingt empfehlenswert. Zu der Winery in Meredith/New Hampshire gehört auch ein Restaurant, in dem Jazzkonzerte stattfinden. hermitwoods.com

Michael ’ s on the Hill: Seit mehr als zwanzig Jahren führen der Schweizer Michael Kloeti und seine Frau Laura dieses schöne Restaurant nahe Stowe in Vermont. Feinste Gerichte mit französischer Note in einem wunderschönen NeuenglandAmbiente. michaelsonthehill.com

Anschauen

The View Boston: Die obersten drei Stockwerke des Hochhauses Prudential Centre beherbergen das neu eröffnete Aussichtserlebnis in Boston. Neben einer 360°-Sicht über die Stadt finden sich im 52. Geschoss eine Bar und ein Restaurant. viewboston.com

Rockport: Der entzückende Küstenort nördlich von Boston wurde vom Magazin «Travel & Leisure» zu einem der schönsten der USA gewählt. Seinen Namen verdankt er dem Granit, der hier abgebaut wurde. Heute säumen mehr als 30 Galerien die kleinen Strassen. rockportusa.com

Acadia National Park: Der Nationalpark zählt zu den beliebtesten der USA – er liegt grösstenteils auf Mountain Desert Island, ist von Seen durchzogen und vom Meer umgeben. nps.gov/acad/index.htm

Woodstock: Das Städtchen liegt inmitten der grossartigen Landschaft von Vermont, wo der «Fall Foliage» am eindrücklichsten sein soll und zählt zu den idyllischsten Orten des Bundesstaates. woodstockvt.com/

Bragg Farm: Der Maple Sirup von Doug und Barb wurde mehrfach zum besten von Vermont gekürt. Man kann entsprechend der Jahreszeit bei der Produktion zuschauen. Der Farmersladen in East Montpelier bietet daneben noch andere lokale Delikatessen an. braggfarm.com

19 TÜRKİYE ISTANBUL WE ’RE ALL CONNECTED: Verbindet mehr Länder als alle anderen Fluggesellschaften
FOTOS: PD

Farbenfroh und reich an Kontrasten

Marokko ist ein Land der Sinneserfahrung. Je nachdem, ob man durch das Gebirge oder die Wüste reist, in die Städte eintaucht oder Badeferien macht, lernt man eine ganz andere Seites des Landes kennen. Von Christina Hubbeling

Laut, schillernd und chaotisch – Marrakesch ist nicht die grösste Stadt des Landes, aber die wohl bunteste und wildeste. Die Stadt ist zudem ein idealer Ausgangspunkt, um das abwechslungsreiche Land im Norden Afrikas im Rahmen einer Rundreise zu erkunden. Wer seine Reise in Marrakesch beginnt, lernt eine Märchenwelt aus Farben, Ornamenten, Gerüchen und Musik kennen, in der sich die europäische, orientalische und afrikanische Kultur mischen und für eine einzigartige Atmosphäre sorgen. Im Minimum sollte man sich drei Tage Zeit nehmen, um in diesen Schmelztiegel einzutauchen. Weltbekannt ist die Altstadt (Medina) Marrakeschs mit ihren engen Gassen und farbigen Gebäuden. Einer ihrer spannendsten Orte ist wohl der Platz Djemma el Fna. In der Medina duftet es nach Gewürzen, aus allen Richtungen hört man Stimmen und

Musik. Einem Stadtplan zu folgen macht wenig Sinn: Am besten lässt man sich einfach treiben – und saugt die vielen Eindrücke mit allen Sinnen auf. Dass man über den Preis der Waren verhandelt, gehört übrigens zum guten Ton, und hat man einmal damit angefangen, wird man schnell merken, wie viel Spass das Feilschen bereitet.

Ein Ort von magischer Schönheit Wer seinen Sinnen zwischendurch eine Ruhepause gönnen möchte, zieht sich am besten in eines der vielen Cafés auf den Dachterrassen zurück und geniesst einen Minzetee. Dieser wird aber nicht einfach auf den Tisch gestellt, sondern mehrmals in hohem Bogen aus der traditionellen Kanne ins Teeglas gegossen und wieder in die Kanne zurückgeleert.

Diese elegante Geste bewirkt, dass sich die Teearomen optimal verbinden, derweil der enthaltene Zucker dafür sorgt,

dass sich eine kleines Schaumkrönchen auf der Teeoberfläche bildet.

Marrakesch ist neben Fès, Meknès und Rabat eine der vier berühmten Königsstädte Marokkos. Jede dieser Städte war zu einer bestimmten Epoche Sitz der Königsfamilie, seit 1912 ist es Rabat. Zu den kulturellen und architektonischen Highlights von Marrakesch gehört unter anderem die ehemalige Koranschule Medersa Ben Youssef mit ihren Kachelmosaiken, Stukkaturen, Ornamenten und üppig geschnitzten Zedernholzbalken –ein Ort von magischer Schönheit, den man unbedingt gesehen haben muss. Die Geschichte dieser Schule datiert bis ins 14. Jahrhundert zurück, in den 1960er-Jahren wurde der Lehrbetrieb indes eingestellt. Da man aus dem Staunen kaum herauskommt, sollte man sich genügend Zeit für den Besuch einräumen.

Von der Wüste an den Strand

In der Nähe befindet sich eine weitere kulturelle Sehenswürdigkeit, die Koutoubia-Moschee. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut, zählt sie zu den ältesten Moscheen des Landes. Ihr Minarett ragt 77 Meter in die Höhe und ist von überall in der Stadt sichtbar und somit auch ein guter Orientierungspunkt. Die Moschee ist umgeben von üppigen Gärten. Doch der wohl bekannteste Garten der Stadt befindet sich ausserhalb der Medina, etwas weiter nordöstlich in der Neustadt: Die Rede ist vom Jardin Majorelle, der als einer der schönsten Gärten der Welt bezeichnet wird. Benannt wurde der Garten nach seinem Gründer, dem Kunstmaler Jacques Majorelle, der dieses kleine Stück Paradies auf Erden im Jahr 1923 angelegt hat. 1980 kaufte der Modedesigner Yves Saint Laurent mit seinem Lebenspartner Pierre Bergé den damals verwilderten Garten, und sie liessen ihn in neuem Glanz erstrahlen.

Nach all den Sinneseindrücken, die einem die kunterbunte Stadt Marrakesch beschert, nimmt man die Stille und Weite in der Wüste umso intensiver wahr. Auf dem Rücken eines Kamels durch die Dünen reiten, unter freiem Sternenhimmel in einem Camp übernachten und den Sonnenaufgang in der Wüste erleben –das sind Eindrücke, die man nicht so schnell wieder vergisst. Man kann die Wüste zwar auch im Rahmen eines Tagesausflugs kennenlernen, für ein

authentisches Feeling empfiehlt sich jedoch eine mehrtägige Tour.

Fein wie der Wüstensand fühlt sich auch der Sand unter den Füssen am Strand der Taghazout Bay an. Die Bucht ist ein beliebtes Surferparadies und hat sich in den letzten Jahren zum mondänen Hotspot für luxuriöse Strandferien entwickelt. Taghazout liegt etwas nordwestlich der Kleinstadt Agadir, die über einen internationalen Flughafen verfügt und eine ideale Reisedestination ist, wenn man das Eintauchen in die marokkanische Kultur gerne etwas entspannt angehen möchte. In den 1960er-Jahren fielen Agadir und seine berühmte Medina mit dem grössten Souk des Landes einem starken Erdbeben zum Opfer. Sie wurde in der Folge in Anlehnung an ein traditionelles Berberdorf indes wieder rekonstruiert. Von Agadir aus lässt sich die Hafenstadt Essaouira im Rahmen eines Tagesausflugs besichtigen. Wobei es eigentlich schade wäre, dieser geschichtsträchtigen Stadt nicht mehr Zeit einzuräumen. Denn Essaouira ist ein faszinierender Ort voller Leben und Charme. Die weisse, von einer imposanten Festungsmauer umgebene Medina aus dem 18. Jahrhundert steht unter Unesco-Kulturgüterschutz und befindet sich direkt am Meer.

In ihren engen Gassen gibt es zahlreiche Kaffeehäuser und Restaurants, wo man authentische marokkanische Gerichte wie Tajine oder Couscous essen kann, während einem die wilden Katzen um die Beine streichen, die in den Gassen der Altstadt zu Hause sind.

Einzigartig an Essaouira ist nicht nur der spannende Mix aus europäischer und afrikanischer Kultur, sondern auch das reiche jüdische Erbe, lebte hier doch einst eine grosse jüdische Gemeinschaft. Davon zeugt zum Beispiel die eindrückliche Synagoge im Herzen der Medina. Wie in Marrakesch findet man auch in Essaouira zahlreiche Riads: wunderschöne Stadthäuser mit üppig begrünten Innenhöfen. Einige dieser Riads sind zu charmanten «Chambres d’hôtes» umfunktioniert – eine hübsche Übernachtungsmöglichkeit mit viel authentischem Marokko-Feeling.

Flugverbindung

Edelweiss fliegt das ganze Jahr über direkt von Zürich nach Marrakesch, von September bis März auch zweimal wöchentlich nach Agadir. flyedelweiss.com

Verlagsbeilage NZZ am Sonntag 10. September 2023 20 Reisen
FOTOS: ADOBE STOCK Über den Dächern von Marrakesch findet man lauschige Ruheoasen. Die ehemalige Koranschule Medersa Ben Youssef ist ein kulturelles Highlight. Essaouira liegt direkt am Meer und verfügt über eine faszinierende Altstadt.

JAHRESWECHSEL INMITTEN DER NATURWUNDER SÜDAMERIKAS

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Das doppelte Inselchen

Auf Paros und Antiparos machen selbst Prominente Ferien à la «My Slim Greek Holiday». Denn die Inseln sind das Gegenteil einer überlaufenen Ouzo-Hochburg. Von Tina Bremer

Die Reise beginnt mit einer Kehrtwende. Sobald die Fähre am Hafen von Pounta festgemacht hat, legt ein Auto nach dem anderen den Rückwärtsgang ein: An Deck geht es nur mit dem Kofferraum voran. Das Umkehrmanöver ergibt durchaus Sinn – trägt das Ziel doch das Wort «gegen» im Namen. Wir sind auf dem Weg nach Antiparos, der winzigen Kykladeninsel, die wie ein Kiesel im Ägäischen Meer liegt, einen Steinwurf von ihrer grossen Schwester Paros entfernt. Nur sieben Minuten lang schiebt die Fähre sich von einem Ufer zum nächsten, durch Wasser, das so klar wie ein Kristall ist. Wer hierhin reist, sucht vor allem: Ruhe.

Im Gegensatz zur nahen Partyinsel Mykonos, vor der regelmässig Kreuzfahrtschiffe ihre Anker auswerfen, zeichnet sich Antiparos durch seine Abgeschiedenheit aus. Durch Buchten, in denen man selbst in der Hochsaison noch sein Badetuch ausrollen kann, ohne an die Textilien anderer zu stossen. Durch urchige Tavernen, in denen die Einheimischen Backgammon spielen und die lieben Götter gute Männer oder gute Frauen sein lassen. Im wahrsten Sinne des Wortes ist das gerade einmal 35 Quadratkilometer kleine Eiland der Gegenentwurf zu Rambazamba, zu überlaufenen Ouzo-Hochburgen. Selbst wer den Schick von Santorini sucht, wird sich

verwundert die von der Sonne geblendeten Augen reiben: Michelin-SterneRestaurants und Designerboutiquen? Auf Antiparos Fehlanzeige.

Vielleicht ist es gerade die Authentizität, die angezogene Handbremse, mit welcher das Leben durch den Tag tuckert, warum nach den Rucksackreisenden auch immer mehr Promis kommen. Keine Kameras, die den Autofokus scharf stellen, keine Massen, die um ein Autogramm bitten. Paparazzi hätten es sowieso schwer: Die karge Landschaft macht es quasi unmöglich, unbemerkt zu bleiben. Ein paar Olivenbäume hier, ein paar Weinreben dort, ansonsten nur Felsen, Sträucher, Miniaturkirchen und blauer Himmel. Mehr brauche es auch nicht für ihr persönliches «Cast Away», befanden Tom Hanks und seine Ehefrau Rita Wilson, als sie sich eine Ferienvilla auf Antiparos errichteten. Wilsons Mutter, eine Griechin, stammt von hier, seit 2020 besitzt auch Hanks die griechische Staatsbürgerschaft.

Paros und Antiparos statt Ibiza

In Hin-Phu Trans Boutique Leto auf Antiparos waren die beiden Hollywoodstars auch schon zu Gast, genauso wie Monica Bellucci und Jason Statham. Der Schweizer Modedesigner wanderte 2015 nach Paros aus, eröffnete erst eine Boutique in der Hauptstadt Parikia, gefolgt von einer weiteren im idyllischen Dorf Naoussa.

«Eigentlich wollten wir nach Ibiza, dann

schwärmte uns ein Freund von Paros vor. Wir sind hingeflogen und haben uns sofort in die Insel verliebt», erzählt Tran. «Im Vergleich zu Mykonos und Santorini ist Paros noch nicht so überlaufen und wesentlich günstiger», so der Designer. Wobei auch die Preise auf Paros langsam anziehen. Tran profitiert jedoch von der neu geschenkten Aufmerksamkeit der Touristen: 2019 eröffnete er eine dritte Dependance, dieses Mal auf Antiparos. In Chora, der einzigen Stadt der Insel, die mehr oder weniger aus einer Hauptgasse besteht.

Erst gestern hat Schauspielerin Andie MacDowell bei ihm eingekauft. Eines seiner Blockdruck-Kleider, die in Indien aus natürlichen Fasern gefertigt werden. Ob sie im «The Rooster» übernachtet hat, dem ersten Nobelhotel auf der Insel? «Es hat definitiv dazu beigetragen, dass Antiparos plötzlich nicht mehr unter dem Radar fliegt», sagt Tran. Nächtigte man bisher vor allem in Pensionen und Privatunterkünften, können jene, die über das nötige Kleingeld verfügen, jetzt in einer Fünfsterne-Unterkunft schlummern, die nichts mit gängigen Vorstellungen von Luxus gemein hat. Vielmehr kommt einem das Wort «unaufgeregt» in den Sinn, sobald man in der zum Meer hin offenen Rezeption steht. Kein Bling Bling nirgendwo, nicht einmal ein Strassenschild weist den Weg zu dem versteckt liegenden Domizil, das derzeit aus sechzehn Wohneinheiten besteht – weitere

sind bereits in Planung. Terrakottafarbene, von Schilf eingerahmte Kuben aus Naturstein, die chamäleongleich eins mit der Umgebung werden.

Vollmondzeremonien im Spa

Bevor sie «The Rooster» im Juni 2021 eröffnete, war Athanasia Comninos eine Suchende. Rastlos, sich ständig fragend, ob sie eines Tages das Geschäft des Vaters übernehmen sollte. Die Tochter eines Schiffsmagnaten studierte Design in London, hüpfte von Partys auf Mykonos zu Partys auf Ibiza, setzte für die griechische «Vogue» Inneneinrichtungen in Szene und landete schliesslich bei einer Trance-Party am Naturstand von Livadia – wo sich sofort ein Gefühl von «Hier gehöre ich hin» einstellte. Die Griechin kaufte das erste Stück Land, beauftragte das Architekturbüro VOIS mit der Gestaltung von «The Rooster» und legte eine Farm an, von der heute ein Grossteil des Obstes und des Gemüses für das Open-Air-Restaurant «Secret Garden» stammen. Die Farm-to-Fork-Gerichte sind Teil der Philosophie des Ortes: im Einklang mit der Natur und mit sich selbst zu leben. Und so bietet auch das Spa, das House of Healing heisst, keine klassischen Treatments an, sondern Vollmondzeremonien, Sound Healing Sessions oder ayurvedische Massagen. «The Rooster», zu Deutsch «Der Hahn», soll ein Weckruf sein, das eigene Leben bewusster zu gestalten.

The Rooster soll ein Weckruf sein, das eigene Leben bewusster zu gestalten.

Verlagsbeilage NZZ am Sonntag 10. September 2023 22 Reisen
Das Lifestylehotel The Rooster auf der kleinen Insel Antiparos ist Ruheoase und Sehnsuchtsort in einem.

Todd Marshard krempelte seines vor sieben Jahren um. Mehr als 30 Jahre arbeitete der Amerikaner als Modefotograf in New York, jettete von Fashionshooting zu Fashionshooting um die Welt. Seine einzigen Atempausen: Ferien bei Freunden auf Antiparos.

Die Insel entschleunigte seinen Geist, ebenso sehr wie das Töpfern. «Ich fing damit in New York an, quasi als Therapie.» Bis seine skulpturalen Vasen die Aufmerksamkeit von Modeschöpferin Donna Karan erregten. «Sie gab eine ganze Serie bei mir in Auftrag», erzählt Marshard. Es war der Startschuss für seine neue Karriere. Seine Kunst stellt er heute in einer kleinen Boutique samt Studio im Bergdorf Lefkes auf Paros aus und her. «Ich habe mich für Paros als Lebensmittelpunkt entschieden, weil die Saison auf den Inseln ohnehin sehr kurz ist. Im Winter ist mir Antiparos ein wenig zu ruhig, auf Paros gibt es viele Kunstschaffende wie mich, wir treffen uns das ganze Jahr über», sagt der zum Keramiker gewordene Fotograf, während er an der Drehscheibe eine neue Vase hochzieht. Ein grösseres Projekt von ihm wird erst nächstes Jahr vollendet: Marshard baut gerade ein eigenes Haus auf Paros. Die engen Gassen von Lefkes sind gesäumt von blitzendweissen Häuschen, davor blaue Balkone, pinkfarbene Bougainvillea und blühende Kakteen. Im Café Dimetto verkauft die 70-jährige Maria Belouki seit 30 Jahren ihre legen-

Auf einen Blick

Paros

Anreise

Aegean Airlines fliegt täglich ab Zürich und Genf über Athen nach Paros. Wahlweise kann man ab Athen auch eine Fähre nach Paros nehmen, die Fahrt dauert knapp vier Stunden. aegean.com

Mietwagen Um die beiden Inseln und die schönen Buchten zu erkunden, empfiehlt es sich, einen Mietwagen zu nehmen: Hertz ist direkt am Flughafen in Paros stationiert hertz.com/p/car-rental/greece

Unterkunft Hotel Minois: Genau das Richtige, wenn man etwas ausserhalb von Parikia wohnen möchte. Das Hotel vor den Toren der Stadt wurde komplett renoviert und gehört zur Vereinigung der Small Luxury Hotels. Die Poolanlage bildet das Zentrum des Boutiquehotels mit 40 Zimmern und einem Sternerestaurant. slh.com

abstellen und die Treppe suchen, die nach unten zum Restaurant führt.

Yemeni : Das Restaurant in Naoussa zählt zu den besten von Paros. Es bietet wunderbare griechische Gerichte mit tollem Preis-Leistungsverhältnis. yemeni.squarespace.com

Shopping Petra: Der kleine Laden in Naoussa verkauft biologische Produkte von der Farm nahe Kolymbithres. petrafarm.gr

Yannis Sergakis: Der griechische Juwelier stellt Schmuck aus Gold und Diamanten her, seine Kollektionen werden auch in Paris im Le Bon Marché verkauft. yannissergakis.com

Todd Marshard Ceramics: Nachdem er dreissig Jahre lang als Modefotograf in New York gearbeitet hatte, zog Todd Marshard vor sieben Jahren nach Paros. Er stellt in seinem Studio in Lefkes Keramikvasen her, die Skulpturen gleichen. instagram.com/marshard.nyc

Noe Ceramics: Im Süden der Insel fertigen die Schweizer Brigitte Thommen und Pierre Wolff seit mehr als 20 Jahren Töpferware mit traditionellen griechischen Motiven. noeparos.com

Avant Mar: Dieses brandneue Hotel am Piperi Beach liegt einen kurzen Spaziergang von Naoussa entfernt und ist wie ein Dorf aufgebaut. Highlight ist das Restaurant Matsuhisa Paros von Starkoch Nobu Matsuhisa. Die Bar wird von einem Inhouse-DJ bespielt. avantmar.com

Restaurants

Arodo: Dieses Bijou ist ein absoluter Geheimtipp. Es liegt nördlich von Parikia, direkt am Meer. Das Restaurant ist von der Schotterstrasse nicht sichtbar. Einfach der Strasse mit Google Maps zu Ende folgen, Auto in der Sackgasse

Heel Athes Lab: Alles wird im Inland hergestellt, aus rein natürlichen Materialien. Die tollen Schnitte und Farben machen aus den Hosen, Kleidern und Blusen echte Liebhaberstücke. heelshop.gr

Antiparos

Unterkunft

dären Orangenküchlein an Einheimische und Touristen, die den «Byzantinischen Weg» entlang laufen. Der Pfad ist mit parischem Marmor gepflastert, der in der Antike als edelster der Welt galt. Lefkes ist die höchstgelegene Siedlung von Paros, treppauf, treppab, nichts als pittoreske Idylle.

Antiparos liegt nur einen Steinwurf von Paros entfernt und ist von dort mit der Fähre erreichbar. Paros verfügt über ein 35 Kilometer langes Netz an Wanderwegen.

September ist die schönste Zeit

Von Lefkes führt der Wanderweg eine knappe Stunde bis ins Dorf Prodromos. Es geht vorbei an Olivenbäumen, Sträuchern und Wildblumen. In der Ferne blitzt das Blau des Meeres, und es erheben sich die Berge von Ikaria. Insgesamt verfügt Paros über ein 35 Kilometer langes Netz an Wanderwegen, das sich bis Naoussa im Norden der Insel spannt. In dessen hübschem Hafen klicken die Handys der Influencerinnen um die Wette. Und im Westen bis Parikia, wo die Sonne knallrot ins Meer plumpst, und man ganz entspannt Leinenkleider bei Leto oder handgefertigte Lederschuhe bei Sandilis anprobieren kann. «Der September ist definitiv meine liebste Zeit auf Paros», findet Tran. «Dann ist der grosse Rush vorbei, das Meer aber noch warm.»

Für Tom Hanks ist seine zweite Heimat das ganze Jahr über göttlich: «Ich war an den schönsten Orten der Welt», so der Schauspieler, «aber keiner toppt Griechenland. Das Land, der Himmel, das Wasser – es ist gut für die Seele, ein Ort der Heilung.»

The Rooster: Mit der Eröffnung dieses Boutiquehotels ist eine neue Zeitrechnung auf Antiparos angebrochen: Es ist das erste Fünfsternehotel auf der Insel und zieht Reisende an, die entspannten Luxus suchen ohne Chichi. Jede Villa hat ihren eigenen Pool, vom Hotel führt ein kleiner Weg direkt zum Naturstrand. theroosterantiparos.com

Anschauen

Tropfsteinhöhle: Die Tropfsteinhöhle, die sich tief ins Innere der Insel hinabzieht, sollte man nicht verpassen. Hier steht der älteste Stalagmit Europas.

Restaurants

Scent: Das 2020 eröffnete Restaurant in Chora bietet feinste vietnamesische Speisen in tollem Ambiente: Man sitzt unter dem Sternenhimmel zwischen Palmen und Schilf. centantiparos.com

Captain Pipinos Seafood Tavern: Der Tintenfisch ist hier so frisch, dass er noch an einer Stange baumelt, bevor er in der Pfanne landet. Das Restaurant in Agios Georgios liegt direkt am Meer und ist eine Institution – es soll angeblich das beste Seafoodrestaurant der Kykladen sein. captainpipinos.com

Soros Beach: Für alle, die doch ein wenig Sehnsucht nach dem Mykonos-Vibe haben, ist dieser Beach Club perfekt.

Etwas szeniger als die üblichen Etablissements auf Antiparos, möchten die Gäste hier durchaus sehen und gesehen werden. sorosbeach.gr

Shopping

Leto: Das Label von Hin-Phu Tran ist nach einer griechischen Göttin benannt. Sämtliche Kleidungsstücke sind aus Naturfasern und werden in Indien oftmals mit Blockdruck-Verfahren hergestellt. Inzwischen führt der in der Schweiz aufgewachsene Designer drei Boutiquen, in denen seine Damen- und Herrenkollektionen verkauft werden: in Parikia, in Naoussa und in Chora auf Antiparos. letoparos.com

More than this: Der hübsche Design Shop verkauft vor allem Schmuck von griechischen Designerinnen und Designern. Inhaberin Elena Xanthopoulou ist selbst Interieur- und Möbeldesignerin. morethanthis.gr

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FOTOS: PD

Wo die Uhren langsamer ticken

Sie gilt als Geheimtipp und zählt zu den unberührtesten Inseln der Kykladen: Andros lockt mit wunderschönen Sandstränden, einer authentischen griechischen Küche und einer vielseitigen Landschaft. Am besten lässt sich das Eiland zu Fuss erkunden. Von Aliki Papidas

Das wohl eindrücklichste an dieser charmanten Insel in der Ägäis sind ihr Licht und die vielfältigen, satten Farben der Natur. Obschon hier zauberhafte Sandstrände locken, ist Andros trotz seiner Schönheit weitgehend vom Tourismus unberührt geblieben. Hier geht es sogar noch ruhiger zu und her als auf Paros (siehe Seite 22). Dass Andros vom Massentourismus bisher verschont geblieben ist, hat wohl auch damit zu tun, dass die zweitgrösste Insel der Kykladen nur übers Meer erreichbar ist – mit der Fähre von Rafina aus oder von einer der Nachbarsinseln Tinos, Syros oder Mykonos.

Einmal angekommen, empfängt einen der gemütliche Fischerhafen Gavrio, dessen Tavernen ständig von Kommenden und Gehenden besetzt sind. Kleine Boote heben und senken sich auf den Wellen, und mit etwas Glück kann man den letzten Fischern dabei zusehen, wie sie mit Sorgfalt und geschickten Handbe-

wegungen ihre Netze entwirren und geduldig zusammenflicken.

Authentische griechische Küche

Das nächste Städtchen, Batsi, liegt eine viertelstündige Autofahrt von Gavrio entfernt. Abends kann man hier wunderbar die Gässchen erkunden und der Promenade mit ihren Cafés, Bars und Restaurants entlangschlendern. In der Taverna Stamatis oder im etwas weiter gelegenen «Cavo D’Oro» kommt man in den Genuss einer authentischen griechischen Küche. Ein Teller Gigantes (geschmorte weisse Bohnen), Chorta (wildes, gekochtes Grün), eine Moussaka und eine Karaffe Weisswein sind eine gute Wahl. Zwei weitere Städte, die sich zu besuchen lohnt, sind Korthi und die Inselhauptstadt Chora. Die ehemalige Hafenstadt von Andros hat einen ganz besonderen Reiz: Ihre teilweise noch zu venezianischer Zeit erbauten Häuser stehen stolz

auf dem Rücken einer Landzunge. Chora wird auf drei Seiten vom Meer eingerahmt. An der Spitze der Stadt steht das Denkmal eines Seemannes auf einem grossen Marmorplatz. Von dort eröffnet sich ein bezaubernder Ausblick auf eine kleine Steinbrücke, die zu einem Leuchtturm führt.

In Korthi scheint die Zeit stillzustehen. Auch diese Stadt liegt am Meer, mit Tavernen und einem einladenden Sandstrand. Durch ihre raffinierte Bauweise bietet die Stadt den Bewohnern eine windgeschützte und schattenspendende Einkaufspromenade. Hier befindet sich auch eine wunderbare Bäckerei mit den feinsten Mandel- und Butterguetzli.

Unzählige schöne Strände zieren die Küste von Andros. Kurz nach Gavrio liegt Agios Petros mit seiner langen Strandpromenade und genügend, aber nicht zu vielen Sonnenschirmen. An der Ostküste befinden sich weitere Strände mit weis-

sem Sand und türkisblauem Wasser, wie Gialia, gleich neben Chora, oder Vitali, wo, wer sich traut, von den Felsen ins tiefe Wasser springen kann. Beliebt wurde Andros in jüngster Zeit wegen seiner vielseitigen Wanderwege, auch mithilfe von «Andros Routes», einer Organisation, die Wanderungen und die Erneuerung der Wege organisiert.

Diese Wege waren für die Bevölkerung einst von grosser Bedeutung, nutzten die Einheimischen sie doch als Verbindung zwischen den Dörfern: Zur Versorgung der Familie waren die Menschen früher täglich mehrere Stunden zu Fuss unterwegs, um auf der anderen Seite des Berges zu fischen oder um Kühe zu melken, die dort grasten. Einer dieser Wanderwege ist die Route, die in Ano Aprovatou beginnt. Hier gibt es im Restaurant Aegean Balcony, das ausschliesslich mit lokalen Produkten arbeitet, den wohl schönsten Sonnenuntergang zu sehen.

Von dort aus führt der Weg Richtung Chora an Paleopolis vorbei, wo noch die Überreste eines alten, versunkenen Hafens zu sehen sind. Weiter geht es zu einem Wasserfall, den man vor allem im Frühjahr in all seiner Pracht bestaunen kann. Schliesslich gelangt man in ein idyllisches Dörfchen namens Menites. Unter einem kühlenden Dach aus grünen Blättern speien vier aus Marmor gemeisselte Löwenköpfe Quellwasser und löschen jeden Durst.

Magisches Licht Begleitet wird man als Wanderer stets von einem magischen Licht: Es lässt die weissen Häuser morgens rosa erstrahlen und taucht die Felsen abends in Gold. Und wenn der Mond in der Nacht das tiefdunkle Meer silberfarben erleuchtet und die Bergspitzen in den Wolken hängen, wünscht man sich, die Zeit würde für immer stillstehen.

Andros – Tinos

Die Kykladen sind wahrscheinlich die bekannteste Inselgruppe in Griechenland. Diese Reise führt Sie zu den eher unbekannten Inseln Andros und Tinos. Auf Andros gibt es ein beeindruckendes Netzwerk an Wanderwegen, teilweise wunderschön gepflastert.

Abreisedaten: täglich vom 23.08. – 25.10.2023

Korfu – die grüne Insel Bewaldete Berge, hoch aufragende Zypressen, einladende Buchten und tiefblaues Meer gehören zum alltäglichen Landschaftsbild der lieblichen, grünen Insel Korfu. Nebst genussvollen Wanderungen bleibt auch Zeit, an den verlockenden Stränden zu baden.

Abreisedaten: 16.09. – 23.09.2023 / 30.09. – 07.10.2023

Authentisches Andros

Die wasserreiche Insel Andros erfreut mit ihrer grünen Landschaft, den blühenden Gärten und der am Mittelmeer üblichen Blumenpracht jedes Wanderherz. Sie gehört zur Inselgruppe der Kykladen, ist aber doch «anders».

Verlagsbeilage NZZ am Sonntag 10. September 2023 24 Reisen
Abreisedaten: 24.05. – 02.06.2024 / 01.09. – 10.09.2024 Wanderreisen in Andros & Griechenland vom Spezialisten. 8 Tage | ab CHF 730.– Webcode 569 8 Tage | ab CHF 2420.– Webcode 005 10 Tage | ab CHF 2220.– Webcode 0036 © Mazur Travel shutterstock © Balate Dorin –stock.adobe.com Unsere Spezialisten beraten Sie gerne : Tel. 041 418 65 65 | info@baumeler.ch | www.baumeler.ch
Blick auf die Inselhauptstadt Chora. FOTO: ADOBE STOCK

Intimes Refugium für Verliebte

Wer bei Ibiza an Partys denkt, liegt nicht falsch. Wagt man sich aber ein paar Kilometer aus Ibiza-Stadt hinaus, warten Natur, Ruhe und ein idyllisches Hotel auf einen. Von Maurice Müller

Auch wenn es nur zwei Nächte sind: Für ein verlängertes Wochenende wegzufahren ist meist zielführend, wenn es darum geht, den Kopf zu lüften und neue Energie zu tanken. Die spanische Insel Ibiza eignet sich dafür besonders gut. Knapp zwei Stunden nach dem Boarding in Zürich schnuppert man frische Meeresluft und spürt die Sonnenstrahlen auf der Haut kitzeln. Nach dem Gepäckband trennen sich schliesslich auch die Wege des bereits leicht angeheiterten Partyvolkes und der sich nach Entspannung sehnenden Paare. Während die einen nach Osten in Richtung Ibiza-Stadt weiterziehen, freuen sich die anderen auf die mediterrane Natur der Insel. Die Gäste des «Petunia» lassen sich im Shuttle entlang der sich an den Hügeln schlängelnden Strassen zu ihrer Unterkunft chauffieren. Vorbei an kleinen Dörfern und immer weiter weg von den Betonlandschaften findet man sich irgendwann in einer eindrücklichen Naturkulisse wieder. Spätestens mit dem freien Blick aufs Meer und die benachbarten kleinen Inseln kommt Ferienfeeling auf. Abseits von der Hauptstrasse und perfekt in die Landschaft eingebettet, versteckt sich hier das luxuriöse Hotel Petunia.

Lokale Materialien im Fokus

Durch die französische Hotelgruppe Beaumier übernommen und aufwändig renoviert, feierte das «Petunia» im Spätsommer 2022 seine Neueröffnung und trifft mit dem Angebot den Nerv der Zeit. Wie auf Mallorca gehört das SlowLiving und Entspannungskonzept auch auf Ibiza zu den wachsenden Tourismuszweigen und lockt ein neues Publikum auf die Insel. Das Gefühl von Naturverbundenheit bestätigt auch Asiye. Die gebürtige Deutsche ist Guest Experience Managerin im Hotel und begrüsst die Gäste gutgelaunt, braungebrannt und in sandfarbene Leinengewänder gehüllt. Das ansteckende, mediterrane Lebengefühl kommt nicht von ungefähr: Asiye lebt bereits seit vielen Jahren auf der Insel und hat für den Arbeitsplatz im Hotel ihr eigenes Restaurant aufgegeben. Die Gäste, das Arbeitsklima sowie das Ambiente des Hotels und der umliegenden Natur haben sie überzeugt, ein Teil des «Petunia» zu werden.

Nach einem kurzen Rundgang durch die Hotelanlage weiss man auch ganz genau, was sie damit meint. Das über-

schaubare Gelände mit der in die Landschaft eingebetteten Architektur bietet viele versteckte Orte, die zum Verweilen einladen. Ein Geheimtipp ist der Hotelgarten im hinteren Teil des Geländes, von wo aus man inmitten heimischer Pflanzen und in absoluter Ruhe den freien Blick auf die Hügel und das Meer geniessen kann.

Die 42 Hotelzimmer ordnen sich in kleinen Häuschen in einem Halbkreis um den zentral gelegenen Pool an. Die natürlichen Materialien, die beim Bau und der Inneneinrichtung verwendet wurden, lassen den Zauber der umliegenden Natur und des Meeres vollständig zur Geltung kommen. Genau das ist es auch, was die Hotels von Beaumier so besonders macht.

Denn egal, ob in Frankreich, Spanien oder bald auch in der Schweiz: Beaumier setzt auf lokale Handwerker, Architekten und Designer, um den Gästen ein möglichst authentisches und nachhaltiges Ferienerlebnis zu ermöglichen.

Diese Philosophie befolgt die französische Hotelgruppe auch in der Gastronomie. Wer schon einmal in einem Hotel von Beaumier übernachtet hat, weiss, dass die Kulinarik eines der Highlights ist. So auch im «Petunia»: Im kulinarischen Angebot des Hotels spiegelt sich die Vielfalt des Mittelmeeres wider. Tagsüber geniessen Gäste im Bistro Los Olivos lokale Snacks, frische Salate und Gourmet-Burger. Direkt am Pool gelegen, ist das Lokal ideal, um in einem der im Schatten gelegenen Sessel Platz zu nehmen und sich eine Auszeit von der spanischen Sonne zu gönnen. Platz findet man hier übrigens immer: Selbst wenn das Hotel ausgelastet ist, wirkt es niemals voll. Das Gefühl von Ruhe und Entspannung begleitet einen den ganzen Tag.

Cocktails und Blick auf Es Vedrà

Abends bietet das Restaurant La Mesa Es Vedrà Speisen der mediterranen Küche an. Der Chefkoch verarbeitet frischeste Zutaten aus dem hauseigenen Garten. Ein absolutes Highlight ist hier der Ausblick: Leicht erhöht, geniesst man den Blick über den Pool und das Meer bis hin zur magischen Felseninsel Es Vedrà. Zirka 400 Meter hoch ragen die imposanten Felsen aus dem Meer heraus und sind nicht umsonst eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Ibizas. Einen noch besseren Blick darauf hat man vom Dach des «Petunia». Dieses Jahr neueröffnet, bietet das «La Mirada Roof-

top», ein Mix aus Restaurant und Bar, eine wunderschöne Aussicht. Mindestens ein Mal sollte man hier bei einem Cocktail den Sonnenuntergang geniessen und den Tag Revue passieren lassen. Umfangreiches Sportprogramm Entspannende Tage am Pool und kurzweilige Abende in den hoteleigenen Lokalen sind an sich schon ein vollkommenes Erlebnis. Wer aber genug Zeit mitbringt und sich aktiv betätigen möchte, sollte sich das umfangreiche Sportprogramm erklären lassen. Von Paddeln und Kajakfahren über Yoga, Pilates, Personal Training oder Aquagym, bis hin zu Reiten und Schnorcheln ist im Hotel sowie in der näheren Umgebung alles möglich. Besonders empfehlenswert sind die Fahrradtouren zur Erkundung der Insel und der umliegenden Strände. Das Hotel verfügt ausserdem über einige E-Mountainbikes, die man je-

derzeit ausleihen kann. Damit kommt man ohne grosse Anstrengung auch steile Pfade hinauf, wie etwa zum nahe gelegenen Aussichtspunkt von wo aus man den besten Blick entlang der Küste und auf den Felsen Es Vedrà hat.

In den Ferien Meerblick zu geniessen ist für viele unverzichtbar. Noch besser ist es aber, das sanfte Schaukeln der Wellen gemütlich auf einem Boot zu erleben und die Insel mit ihrer reizvollen Küste aus der Ferne zu begutachten. Das hauseigene Boot, die Petunia III Zodiac, steht täglich während zwei ZeitSlots für dieses Erlebnis bereit.

Für romantische Abenteurer ist auch eine Sundowner-Fahrt auf Anfrage möglich. Es gibt kaum etwas Schöneres, als bei einer leichten Meeresbrise die Sonne hinter Es Vedrà untergehen zu sehen und dabei ein Glas Wein auf dem Boot zu geniessen.

Der Chefkoch verarbeitet frischeste Zutaten aus dem hauseigenen Garten.

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Der grosszügige Pool ist das Herzstück des Hotels und bietet einen wunderbaren Blick auf die Insel Es Vedrà.
FOTOS: PD
Oben: Die Zimmer im «Petunia» sind hell eingerichtet. Unten: Gekocht wird authentisch und mit lokalen Zutaten. Die neu eröffnete Hotelbar «La Mirada Rooftop» lädt zu köstlichen Cocktails und zu romantischen Sonnenuntergängen ein.

Ein Trio sorgt für Furore

Die Schweizer Unternehmer Ivan und Sheela Levy haben auf Mallorca soeben ihr zweites Nobelrestaurant eröffnet: Das «Yara» liegt direkt am Meer, mit Blick auf den mondänen Puerto Portals.

Von Christina Hubbeling

Wer Mallorca mit Party, Sonne, Sand und Sangria gleichsetzt, tut der Baleareninsel Unrecht. Natürlich lockt die beliebte Feriendestination jedes Jahr Millionen von Touristen an, darunter auch das eine oder andere heitere Partyvölkchen. Doch wer ein entspanntes Wochenende unter der Mittelmeersonne verbringen möchte, ist auf Mallorca definitiv am richtigen Ort. Und das nicht nur im unberührten Landesinneren, sondern auch in der Inselhauptstadt Palma: Im Stadtzentrum findet man mehrere kleine, elegante Boutiquehotels voller Charme und Atmosphäre. Ein vielfältiges kulturelles Angebot – von spannenden Galerien und Museen über ein hochkarätiges Musikfestival bis zu imposanten Kulturdenkmälern – macht die Insel auch für Kunst- und Kulturinteressierte interessant. Darüber hinaus kommen Gourmets in den Genuss eines erstklassigen gastronomischen Angebots.

Einen wesentlichen Beitrag dazu, dass man auf Mallorca gut essen und trinken kann, leistet das Unternehmerpaar Ivan und Sheela Levy zusammen mit dem Koch Simon Petutschnig. Der gebürtige Schweizer Ivan Levy ist ein Hansdampf in allen mallorquinischen Gassen. Aufgewachsen an der Zürcher Goldküste, ging er nach der obligatorischen Schulzeit auf ein Internat in England und studierte anschliessend an einer englischen Universität, wo er seine Frau Sheela kennenlernte.

Von Kopf bis Fuss in Weiss gekleidet, empfängt uns der grossgewachsene 66-Jährige mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht am Hafen von Portals. Der Puerto Portals liegt eine gut zwanzigminütige Autofahrt von Palma entfernt. Hier hat das Trio diesen Frühling sein zweites Restaurant – das «Yara» – eröffnet, ein asiatisch-mediterranes Grillrestaurant an Toplage:

direkt an der Hafenpromenade gelegen, mit Blick auf die Luxusyachten, die hier vor Anker liegen und die Blicke auf sich ziehen.

Sheela Levy erwartet uns bereits im Restaurant. Vor ihr steht ein Glas Agua Fresca, ein erfrischender Cocktail aus japanischem Gin, Basilikum, Limettenund Zitronensaft, gebunden mit Gelatine und über Nacht im Kühlschrank durch ein Mulltuch abgeseiht, wie uns Simon Petutschnig später erklären wird. So unscheinbar dieses Getränk optisch auch daherkommt, so unglaublich ist seine Wirkung im Gaumen: eine Aromenexplosion sondergleichen, die einen Vorgeschmack darauf gibt, was den Gast punkto Essen erwartet.

Design und Feng-Shui

Ein laues Lüftchen weht durchs offene Lokal, lifestyliger Sound erklingt aus den Lautsprechern, und wie jeden Abend ist das «Yara» auch heute bis auf den letzten Tisch besetzt. Dass das Restaurant so gut besucht ist, hat in erster Linie natürlich mit Petutschnigs herausragender Küche zu tun. Ein weiterer Faktor ist das stilvolle, gemütliche Ambiente, für das Sheela Levy verantwortlich zeichnet. Will man ihr Glauben schenken, so steckt weit mehr hinter der Einrichtung als guter Geschmack und ein Flair fürs

Design: Die ganze Innenarchitektur basiert auf der chinesischen Philosophie und Harmonielehre Feng-Shui.

Sheela Levy, die als Tochter indischer Textilfabrikanten in Kenia aufgewachsen ist, kam bereits vor vielen Jahren mit Feng-Shui in Berührung, zu einer Zeit, als die Levys noch für The Body Shop tätig waren: Das Paar hat in den 1980er-Jahren The Body Shop in die Schweiz gebracht und hierzulande innert kürzester Zeit zu einer erfolgreichen Marke gemacht. An die 50 Läden waren es, als die Levys im Jahr 2010 beschlossen, ihr Lebenswerk an den Detailhändler Coop zu verkaufen.

Nichts an der Einrichtung im «Yara» ist zufällig, alles hat seine Bestimmung und wurde von einer erfahrenen Feng-ShuiMeisterin festgelegt. Die vielen Pflanzen sowie die Bilder von den grossen Bäumen beispielsweise sehen zwar sehr dekorativ aus, erfüllen aber in erster Linie einen Zweck: Sie sollen die Energie des Wassers, das für Reichtum steht, bündeln und dafür sorgen, dass sie sich nicht verflüchtigt. Auch die geschwungene Bar beim Eingang soll den Energiefluss lenken, genauso wie das Restaurant an einem ganz bestimmten Datum, nämlich am 1. Juni 2023 um Punkt 12 Uhr, eröffnet werden musste. Eigentlich wäre man

noch nicht ganz so weit gewesen und hätte etwas mehr Zeit für die Fertigstellung gebraucht. Aber die Levys überlassen nichts dem Zufall – hier sind Perfektionisten am Werk.

Harmonie herrscht auch im Zwischenmenschlichen: Simon Petutschnig und die Levys sind ein eingespieltes Trio, führen sie doch zusammen seit 2017 mit grossem Erfolg das Fine-Dining-Restaurant Fera in einer kleinen Gasse in der Alstadt von Palma. Ihr Erfolgsrezept basiert zum einen auf den unterschiedlichen Fähigkeiten und Erfahrungen, zum anderen auf dem Vertrauen, das die drei einander entgegenbringen: «Sheela,

Ivan und ich sind ein Superteam. Wir ergänzen uns, respektieren einander, lassen uns aber auch viel Freiraum», erzählt Simon Petutschnig. «Wir kommunizieren sehr offen, sagen einander die Meinung, aber wir mischen uns nicht in die Angelegenheiten der anderen ein. Vor allem aber lachen wir viel zusammen, was sehr wichtig ist.»

Ein Traum geht in Erfüllung Der gebürtige Österreicher lebt seit 23 Jahren in Spanien. Nach 15 Jahren in der Gourmethochburg Barcelona, wo er unter anderem in einem renommierten Sushirestaurant sowie im Hotel

So unscheinbar dieses Getränk optisch auch daherkommt, so unglaublich ist seine Wirkung im Gaumen.

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Das «Fera» in der Altstadt von Palma verfügt über einen zauberhaften Garten. Ivan und Sheela Levy führen auf Mallorca zwei Restaurants, produzieren Olivenöl und Wein in Demeterqualität und realisieren verschiedene Bauprojekte.

Majestic, dem ältesten Fünfsternehaus der Stadt, tätig war, kam er 2015 nach Mallorca. Zunächst in der Funktion als Küchenchef im angesagten Luxushotel Sant Francesc in Palma. Zwei Jahre später holten ihn Sheela und Ivan Levy ins «Fera». Mit dem neuen Restaurant Yara gehe für ihn ein Traum in Erfüllung, sagt Petutschnig. Wenn das Fine-Dinig-Lokal Fera in erster Linie ein mediterranes Restaurant sei, so verfüge das «Yara» über ein «mediterranes Herz und eine asiatische Seele», erläutert der Koch. Die Atmosphäre im stylischen Lokal am Hafen von Puerto Portals ist etwas entspannter, die Musik einen Tick lauter, die Gerichte eine Spur weniger aufwendig als im «Fera». Auf dem Teller ist Petutschnigs Handschrift klar erkennbar: eine sehr geschmacksintensive Küche, bei der die Qualität der Produkte an erster Stelle steht. Gespart wird nicht, weder beim Wagyu-Beef noch beim Oscietra-Kaviar oder beim echten japanischen Wasabi, der nacht traditioneller Methode auf einem mit Haifischhaut bespannten Holzbrettchen vor den Augen der Gäste am Tisch über die FusionHäppchen gerieben wird. Die Sushis im «Yara» sind übrigens sensationell –unbedingt probieren!

Salz und Olivenöl sind die Basis Inspirieren lässt sich Petutschnig von der Umgebung, von der Natur, manchmal auch von der Kunst: Das aktuelle Wolfsbarschgericht auf der Karte beispielsweise ist eine optische Reminiszenz an das Bild des zeitgenössischen regionalen Künstlers Toni Pedraza, das in der Bibliothek des «Fera» an der Wand hängt. Die wichtigsten Basisprodukte in seiner Küche seien Salz und Olivenöl, sagt Petutschnig. Selbstredend verwendet er ausschliesslich Son-NaavaOlivenöl: Es wird vom Landwirt Carlos Feliu nach biologisch-dynamischen Richtlinien hergestellt, aus Oliven, die

auf Ivan und Sheela Levys gleichnamiger Finca gedeihen. In ihrem Garten stehen rund 3000 Olivenbäume. Seit einigen Jahren werden deren Früchte sogar in einer eigenen Ölpresse verarbeitet, um sicherzugehen, dass es beim Verarbeiten nicht zu Verunreinigungen kommt. Der Aufwand lohnt sich: Das Son Naava, das in der Schweiz bei Coop erhältlich ist, ist das einzige Demeter-zertifizierte Olivenöl Mallorcas und wurde dieses Jahr am «International Olive Oil Award Zurich» mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. «Olivenöl steckt in fast jedem meiner Gerichte. Wir verwenden es für unsere Emulsionen, zum Bepinseln der Speisen, zur Herstellung einer Vinaigrette oder auch für unsere Dessertkreationen», erzählt Petutschnig.

Carlos Feliu, Landwirt und Chef der Bodega Can Feliu in Porreres, stammt aus einer alteingesessenen mallorquinischen Familie und hat unter anderem in den USA Agronomie studiert. Der Bauer ist felsenfest davon überzeugt, dass die biologisch-dynamische Landwirtschaft nicht nur für Mensch und Natur gut sei, sondern auch geschmacklich und qualitativ zu besseren Ergebnissen führe.

Seine Bodega Can Feliu ist ein in sich geschlossenes Mikrouniversum: Nebst dem Bauernhof mit seinen verschiedenen Tieren – darunter freilaufende Hühner und ein stolzer Güggel, hellbraune Mutterkühe mit ihren Kälbern, dicke, zufriedene Ibérico-Schweine, Pferde, Esel und ein energiegeladener Hund –gehört auch ein kleines Agriturismo mit neun Zimmern dazu.

Carlos Felius und Ivan Levys grosse Passion gilt dem Weinbau. Unter den Labels Son Naava und Montesión keltern die beiden herausragende Weine in biologisch-dynamischer Qualität. Wenn Levy über seine Weine spricht, leuchten seine Augen noch eine Spur heller, und man merkt sofort, dass auch hier kein Aufwand gescheut wird, um die Bodega Can Feliu in eine Spitzenliga zu hieven.

Das Restaurant Yara verfügt über ein mediterranes Herz und eine asiatische Seele.

Avocado-Apfel-Gazpacho

Das Original aus Andalusien wird mit Gurken, grüner Peperoni, Zwiebeln, Knoblauch und vielen Tomaten zubereitet. Doch wer sagt denn, dass die Suppe immer rot sein muss?

Zutaten für 4 Personen

• 2 reife Avocados

• 10 Blätter Koriander

• 1 Saft einer Limette

• 30 ml Reisessig

• 6 g Tabasco

• Salz nach Geschmack

• 500 ml Wasser

• 25 ml Olivenöl

Für die Garnitur

• 1 reife Avocado

• Salz, Pfeffer

• Ziegenkäse oder Joghurteis

• 1 grüner Apfel

• Korianderblätter für die Deko

• etwas Olivenöl

«Besonders gelungen finde ich eine Kombination aus Avocados und grünem Apfel, mit Ziegenkäse oder Joghurteis», sagt Simon Petutschnig, Chefkoch des «Fera» und des «Yara».

Zubereitung

Für die Suppe: Zwei Avocados entsteinen, Fruchtfleisch herauslösen, grob würfeln. Bis auf das Öl mit den anderen Zutaten in eine Schale geben, mit dem Stabmixer mixen. Olivenöl hinzugeben und alles mixen. Für die Garnitur: Das Fruchtfleisch der dritten Avocado herauslösen, in kleine, gleichmässige Würfel schneiden, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Vorsichtig vermischen, damit nichts kaputt geht. Anrichten: Avocado-Ragout in der Mitte des Tellers anrichten, etwas Ziegenkäse, Joghurt- oder ZiegenkäseEis darauf geben. Apfel waschen, mit der Schale in dünne Scheiben schneiden, diese wiederum in kleine Längsstreifen zerteilen, auf Käse oder Eis geben. Korianderblättchen darauf verteilen, Gazpacho in den Teller giessen, einen Löffel feines Olivenöl drumherum träufeln.

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Rezept von Simon Petutschnig, Chefkoch Restaurant Fera und Yara, Mallorca Das neue Grillrestaurant Yara zelebriert Fine Dining auf entspannte Art. Aus dem «Yara» blickt man auf den Puerto Portals. Eine Gazpacho kann auch mal grün sein. Präzisionsarbeit: Simon Petutschnig beim Anrichten. Ivan Levy produziert auch Bioweine.
FOTOS: NATXO BASSOLS FOTO: PD

Cityportrait: Hamburg

Auf einen Utfloog in den Norden

Ob man die Stadt bei einem Törn auf der Elbe erleben oder die futuristische Hafencity erkunden möchte: Hamburg hat viel zu bieten. Hier die besten Tipps für Kulturbegeisterte und Actionliebhaber.

Gemütlich düst der Zug mit 250 km/h durchs Flachland. Mit stabiler WLANVerbindung und leckeren Snacks lässt es sich gut acht Stunden aushalten, optimal, um einen Homeoffice-Tag in der deutschen Bahn zu verbringen. Es grenzt fast an ein Wunder, aber: Auf Langstrecken kommt es kaum zu Ausfällen oder Verspätungen. Wer also an Flugscham leidet und dadurch vom Fliegen abgehalten wird, erreicht die norddeutsche Hafenstadt auch per Schiene. Für tiefe Schläfer lohnt sich die Option der Nachtzüge, die an den Hogwartsexpress erinnern und wo einem am nächsten Morgen das Frühstück ans Bett gebracht wird.

Warum sich ein Besuch lohnt

Die Hansestadt im hohen Norden Deutschlands schaut auf eine lange und spannende Geschichte zurück. Bereits im neunten Jahrhundert entstand hier die erste Siedlung, welche später dann den Handel in Europa dominierte. Daher auch der Name: «Hanse» stand für eine der mächtigsten Handelsorganisationen des Mittelalters. Die Stadt an der Elbe gilt also seit Jahrhunderten als wichtiger Knotenpunkt – der Hafen ist nach wie vor das Herzstück der Stadt.

Täglich gehen riesengrosse Frachter ein und aus, mehr als 1,8 Millionen «Nordlichter» wohnen inzwischen hier. Viele von ihnen sind seit Generationen gebürtige Hamburger – und stolz darauf. Eine von ihnen ist Lynn Kühner, die seit sieben Jahren als Backfee beim Sat. 1-Frühstücksfernsehen tätig ist und die Hotspots der Stadt bestens kennt. Begeistert schwärmt sie: «Hamburg ist total entspannt, ohne langweilig zu sein. Ein toller Ort, der zugleich elegant, urban, grün und authentisch hanseatisch ist.» Besonders der Mix aus alten Gebäuden und zeitgemässer Architektur gefalle ihr, weshalb sie unbedingt einen Besuch in der Hafencity empfiehlt. Das brachliegende Aussenquartier wurde während 18 Jahren umgebaut und kürzlich fertiggestellt. Schnell mauserte es sich zum neuen Place to be. Mit 157 Hektaren gilt es als grösstes innerstädtisches Entwicklungsprojekt Europas, welches Charme, Moderne und Geschichte vereint.

Das Quartier ist aber nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung. «Mit zahlreichen Parks, Grünflächen und Promenaden am Wasser ist die Hafencity auch ein Ort der Erholung und Entspannung – und ein Muss für jeden Besucher der Hanse-

stadt», führt Kühner aus. Zu den bekanntesten Bauwerken zählen das Unilever-Haus, der Marco-Polo-Tower und die Elbphilharmonie. Letzteres empfiehlt Kühner wärmstens zum Ausgehen:

«Mein erstes Konzert in der Elphi war eine Trommlergruppe – also nicht unbedingt das, was man erwarten würde. Aber es war ein Supererlebnis in einem Konzertsaal, den man einfach mal von innen gesehen und gehört haben muss. Dabei ist eigentlich egal, wo man sitzt oder um was für eine Veranstaltung es sich handelt – hin da!» Wer kein Ticket mehr bekommt, kann einen Kaffee auf der tollen Aussichtsplattform trinken, von der man den Blick über das maritime Hafengelände und die Elbe schweifen lassen kann.

HH bei Regen, Sonne und Sturm Wer das Wasser lieber spüren als nur betrachten möchte, wird sicherlich glücklich auf einem Törn. «Hamburg vom Wasser aus zu sehen, gehört einfach dazu. Danach am Anleger an den Landungsbrücken ein Fischbrötchen mitnehmen, dort gibt es die besten», meint Kühner. Wer den Hunger noch aushält, kann sich das Brötchen aufsparen bis zum Elbstrand und da picknicken. Bei Sommer, Sonne und Strand kommt

garantiert Ferienfeeling auf. Wer eine Abkühlung braucht, wird in der «Strandperle» fündig und bekommt dort auch ein Alsterwasser – oder im Schlecks Eisladen, wo es tolle vegane Optionen gibt.

Und was tun bei Hamburger Schiitwetter? Zum Glück gibt es genügend Indoor-Aktivitäten, zum Beispiel das Zollmuseum, Harrys Hafenbasar oder die Escape-Rooms auf dem Museumsschiff Rickmer Rickmers, die durch Kajüten und den Schiffsbug führen. Autofans kommen im Prototypmuseum auf ihre Kosten und Kinofans in der Astor Film Lounge. Die lässigste Schlechtwetteroption aber sei das Miniatur-Wunderland. Kühner dazu: «Andauernd wird es erweitert und erneuert, so gibt’s jedes Mal Neues zu entdecken. Aktuell haben sie eine Virtual Reality Experience aufgebaut, bei der man sich kleinschrumpfen lassen und so durchs Miniatur Wunderland spazieren kann, um Challenges zu lösen. Unbedingt buchen vorher!»

Geschichte und Gegenwart Möchte man die Stadt lieber «in echt» erkunden, bietet sich die St.-Pauli-Krimitour an. Bei der interaktiven Verbrecherjagd durch die Hansestadt lernt man viel über ehemalige Kiezgrössen und sieht einige der spannendsten Tatorte der Stadt.

NZZ am Sonntag 10. September 2023 28 Verlagsbeilage Reisen
Typisch Hafencity: Beeindruckende Frachter vor der schönen Elbphilharmonie. Hamburgs jüngster Stadtteil begeistert architektonisch wie historisch.
FOTO: ADOBE STOCK

Diese Adressen sollte man sich merken

Übernachten

Essen

The Westin Hotel

Das Westin Hotel bietet einen atemberaubenden Ausblick und befindet sich direkt bei der Elbphilharmonie. Durch die Lage inmitten der Hafencity ist es ein perfekter Ausgangspunkt, um Hamburg zu erkunden und zu geniessen.

Tortue Hotel

Das moderne Boutique-Hotel mit stylischem Design verfügt über einen freundlichen Service und liegt sehr zentral in St. Georg. Aufgepasst Frühstücksfreunde: Der reichhaltige Samstagsbrunch ist äusserst beliebt und muss unbedingt im Vorneherein reserviert werden.

Bei Sonnenuntergang die Stadt per Paddel erkunden: Die SUP Light Night Tour eignet sich für alle – einzig wasserfest muss man sein.

Fischliebhaber bekommen hier die volle Portion maritimes Feeling, wenn sie sich durch frischen Fisch, frische Fluss- und Meerestiere schlemmen.

Auf dem Rundgang von der Reeperbahn zur Speicherstadt löst man gemeinsam einen Fall – Action für die ganze Familie. Weiter in Fahrt kommen Adrenalinjunkies bei den «Urban Heroes Bootcamps», die täglich Walk-in-Klassen anbieten. Wer lieber nachts unterwegs ist, für den ist die SUP Light Night Tour perfekt – also eine Stand-up-Paddel-Tour kurz vor Sonnenuntergang.

Weniger heiter, doch nicht weniger wichtig ist eine Zeitreise in die Geschichte. Wer mehr über den Zweiten Weltkrieg und die Zeit danach erfahren möchte, findet dazu Informationen auf einem Spaziergang durch den alten Elbtunnel oder etwa im Lohsepark. Da steht eine Gedenkstätte am Hannoverschen Bahnhof, die an die Deportation von rund 8071 Menschen erinnert. Und obwohl Hamburg heute eine moderne, pulsierende Stadt ist, geht ein Besuch kaum ohne einen Blick in die Vergangenheit.

Dabei erstaunt, wie sich die Hansestadt seither entwickelt hat, denn im Juli 1943 wurden in der «Operation Gomorrha» grosse Teile der Stadt stark beschädigt. Über 34 000 Menschen starben dabei und eine Million wurde obdachlos. Der Wiederaufbau dauerte fast 20 Jahre, eine zentrale Rolle spielten dabei die Trümmerfrauen: Frauen, die sich freiwillig

meldeten, um die Schuttmassen wegzuräumen, und jahrelang unter schwierigsten Bedingungen arbeiteten. Zusammen mit mutigen Planern setzten sie ein modernes Konzept um. So nutzten sie die Zerstörung der alten Infrastruktur, um die Stadt zu modernisieren und gänzlich neue Viertel aufzubauen. Resilienz und Hartnäckigkeit haben die Hamburger also im Blut, «gepaart mit ganz viel Freundlichkeit und trockenem Humor», fügt Kühner lächelnd hinzu. Das widerspiegelt sich in der überschwänglichen Begrüssung, dem weltbekannten «Moin».

Moin bedeutet nicht etwa Morgen

Dieser herzliche, kurze Gruss wird zu jeder Tages- und Nachtzeit gebraucht, was für Verwirrung sorgen kann. Moin bedeutet nicht etwa «Morgen», sondern ist ein Ausdruck der hanseatischen Warmherzigkeit. Der Begriff wird hergeleitet aus dem plattdeutschen Wort «moi», was angenehm, gut, schön bedeutet. Übrigens sind die hamburgische Ursprungssprache wie auch das Schweizerdeutsch aus dem Niederdeutschen entstanden. Platt hört sich in etwa so an wie unser Mundart – nur mit einer nasalen Aussprache. Kiek mol wedder in und bis bald!

Anschauen

Musicals Spektakuläre Musicals wie «König der Löwen» oder «Mamma Mia» laufen an diversen Standorten nahe der Hafencity. Auch den Broadway-Hit «Hamilton» gibt’s hier zu sehen, sogar in Deutscher Ausführung. Ausserdem kann man mit der Fähre hinfahren.

Fussballspiel Die legendären Fussballclubs St. Pauli oder HSV sind in der Hansestadt zu Hause – ein Spiel live anzuschauen lohnt sich allemal.

Quartiere

Die Schanze und die Lange Reihe sind tolle Ausgehquartiere mit vielen Restaurants, Bars und herrlich norddeutschen Kneipen.

Spazierstrecke

Planten und Bloomen

Planten und Bloomen ist ein wunderschöner Park auf dem Weg von St. Pauli zum Hafen.

Aussicht

Kaffee und Kuchen

Richtig guten Kaffee trinkt man in der «Speicherstadt Kaffeerösterei» mit einer eigenen historischen Rösterei, wie es sich für eine alte Handelsstadt gehört. Auch zu empfehlen ist das urchige Café am Fleet in der Deichstrasse.

Alte Liebe

Das offiziell «beliebteste Brunchlokal Deutschlands» ist laut dem Gourmetmagazin «Falstaff» die Alte Liebe. Den hochgelobten Brunch gibt es jeweils sonntags für 32 Euro, mit dabei sind auch Räucherfischspezialitäten. Vieles davon bekommt man auch vegan oder vegetarisch. Das Lokal ist im Kaispeicher B in einem denkmalgeschützten Lagerhaus, gelegen, welches durch lässigen Industriecharme betört. Ausserdem ist das Internationale Maritime Museum im selben Gebäude untergebracht, auch ein sehr cooles Ausflugsziel und herrlich passend zur Hansestadt.

Fleetschlösschen

Perfekt für ein herzhaftes Mittagessen: traditionell den Hamburger Labskaus bestellen oder ein Fischbrötchen – wie echte Seeleute eben.

Fisch & Co.

Rustikales Ambiente, noch mehr tolle Fischgerichte und lokale Spezialitäten gibt es hier. Unbedingt probieren sollte man den Hamburger Pannfisch.

The Lisbeth

Moderne Küche auf Sterneniveau, schön eingebettet in der historischen Deichstrasse. Die Speisekarte ist klein, aber fein, saisonal ausgelegt und wechselt wöchentlich. Sehr lecker, eignet sich gerade auch mittags gut.

Carls Bistro

Zu finden in der Brasserie Carl, herrlich moderne französische Küche mit schönem Ambiente. Besonders zu empfehlen sind die Tartines: Die Niçoise schmeckt wie auf der Promenade in Nizza.

Boilerman Bar

Was hier hinter dem Tresen passiert, ist nichts als pure Magie: Eine wirklich aussergewöhnlich breite Auswahl an Drinks aus allen denkbaren (auch alkoholfreien) Spirituosen. Liebhaber von Gin Tonic werden hier ihr Mekka finden. Wer gerne mal etwas Neues ausprobieren möchte, sollte unbedingt den «Very Sexy Rattlesnake» bestellen.

Einkaufen

Elegant, urban, grün und authentisch hanseatisch.

St. Michaelis Kirche

Die St. Michaelis Kirche hat einen hohen Turm, der eine fantastische Sicht über die Altstadt ermöglicht. Wunderschön am Wasser entspannen kann man auf den Magellan-Terrassen – GrosstadtIdylle pur! Die Kräne, die am südlichen Rand des Wassers stehen, machen das Bild komplett.

Überseeboulevard

Shoppen an der Elbe: In Hamburgs jüngstem Quartier findet man rund um den Überseeboulevard alles, was das Herz begehrt: Massgeschneiderte Mode von Stefan Eckert gibt es im gleichnamigen Store, bei Gute Jacke kauft man tolle Outdoorkleidung. Besonders Daunenjacken sind im hohen Norden gefragt. Echte Buchschätze lagern hingegen in der Shanghaiallee 21 bei Hafenfuchs . Im Kuestensilber Concept Store gibt es Kleidung und Accessoires aus Italien, Skandinavien, Frankreich oder kleinen deutschen Manufakturen. Auch die Langschläferflohmärkte locken regelmässig Besucher auf den Überseeboulevard.

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FOTO: OVLAC FOTO: PD FOTOS: PD
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In Zermatt geniessen Familien besondere Aufmerksamkeit

Die weltbekannte Feriendestination entpuppt sich als perfektes Reiseziel, wenn man mit Kindern Ferien in der Schweiz verbringen möchte. Die Herzlichkeit der Menschen, die hier arbeiten und leben, ist genauso gross wie das Matterhorn. Ein Hotel punktet mit besonderer Familienfreundlichkeit. Von Sandra Monn

Wer seine Komfortzone «Zuhause» verlässt, wo alles tipptopp organisiert ist und der Familienalltag rundläuft, kann dies bedenkenlos tun, wenn es an einen Ort wie Zermatt geht, der für das Wohl der kleinen Gäste ebenso bemüht ist, wie die Eltern.

«Die Reise ist das Ziel» passt hier besonders gut, sofern man für die Fahrt den Zug wählt. Der Blick aus dem Fenster wird je länger, desto eindrücklicher: Aus sanften Hügeln werden imposante Felsen, das Tal wird enger, die Mitfahrgäste internationaler, hie und da hört man den unverkennbaren Walliser Dialekt. Die Vorfreude auf die Ankunft steigt. Die erste Attraktion entdeckt das Kind sogleich am Bahnhof: die Elektromobile, die im Dorf von A nach B fahren und hier auf ankommende Gäste warten. Kastenform und Masse sind bei allen identisch, nur der Ortsbus ist etwas grösser und länger. Ein Elektromobil gehört dem Vier-Sterne-SuperiorResort La Ginabelle. Kinderwagen, zwei Rucksäcke sowie eine Reisetasche finden trotz der kompakten Grösse problemlos Platz im hinteren Bereich. Mit 20 Kilometern pro Stunde geht es in rund zwei Minuten zum Resort.

Kinderspielzimmer an bester Lage

Das «Ginabelle» besteht aus drei Gebäuden. Zwei im alpinen Stil, das dritte Haus, das Altiana, wurde vor drei Jahren fertiggestellt. Die Apartment Suites, die in diesem untergebracht sind, präsentieren sich modern, derweil die eingesetzten Naturmaterialien den Räumen eine heimelige Atmosphäre verleihen. Wer aus einer rund 65 Quadratmeter grossen Stadtwohnung ins 85 Quadratmeter grosse Weisshorn View Apartment eincheckt, muss sich zunächst an das zusätzliche Mehr an Platz gewöhnen. Es bietet zwei Schlafzimmer, eine Küche und einen Wohnbereich, ein Bade- sowie Duschzimmer, eine separate Toilette, eine grosszügige Garderobe sowie zwei Balkone – einer davon mit bester Aussicht auf das Matterhorn.

Platz zum Herumtoben gibt es auch im Kinderspielzimmer. Auf dieses ist der Hoteldirektor Thomas Abgottspon besonders stolz: «Bei uns handelt es sich bei diesem Raum nicht um eine umfunktionierte alte Waschküche im Untergeschoss ohne Fenster, sondern um einen Raum, der von Anfang an als Spielzimmer geplant wurde.» Da der Kinderclub ebenerdig ist, kommen die kleinen Gäste auch während des Spielens drinnen in den Genuss von Tageslicht.

Herzliches Hotelpersonal

Die Kinderfreundlichkeit des Familienhotels ist im gesamten Haus spürbar. Ob an der Rezeption, im Restaurant oder im Wellnessbereich – überall wird das Kind herzlich begrüsst. Im Restaurant während des Fünf-Gänge-Menus ist der fürsorgliche Service besonders dienlich. Farbstifte und ein Tischset zum Ausmalen überbrücken die Wartezeit zwischen den Gängen. Zudem achtet das Servicepersonal darauf, dass jeweils nicht zu viel Zeit verstreicht, bis der nächste Teller auf dem Tisch steht. Das Restaurant erkunden oder das Werken des Küchenteams durch das Fenster bestaunen, das vom Restaurant einen direkten Blick in die Küche zulässt, sind weitere unterhaltsame Aktivitäten. Und selbst die Köche sind erfreut über die junge Besucherin. Die Einladung in ihr Reich, die sie durch ein herzliches Hereinwinken kundtun, wird von dem Mami ebenso begeistert angenommen.

Sehr erfreulich ist zudem, dass die Kinderkarte im Resort La Ginabelle neben den Pommes-Spaghetti-FischstäbchenGerichten auch Gemüse im Angebot hat. Mit drei Restaurants deckt es verschiedene Bedürfnisse ab: Käseliebhaber buchen einen Tisch in der Käsestube melted, für Fine Dining geht es ins Peak3, während diejenigen, die Halbpension gebucht haben, im Restaurant La Ginabelle Platz nehmen. Obwohl Halbpension etwas veraltet sei und zunehmend gar nicht mehr angeboten werde, wie Thomas Abgottspon erzählt. «Für die Gäste, vor allem für Familien, ist es dennoch ein super Paket. Sie haben immer denselben Tisch. Andernfalls ist man gezwungen, à la carte zu essen, was auch eine Preisfrage ist, oder man muss auswärts essen gehen, was bezüglich Platzreservation mit Familie schnell zum Nachteil werden kann.» Das Resort möchte für seine Gäste ein Zuhause während der Ferien sein. «Das ist es, was unseren Charme und Charakter ausmacht.»

Kinderwagentaugliche Ausflüge Familien sind das Kernpublikum des Resorts La Ginabelle. «Wir haben oft drei Generationen bei uns, die sich alle wohlfühlen», sagt Thomas Abgottspon. Mit Bereichen, die wiederum einzig Erwachsenen vorbehalten sind, bietet es eine ausgewogene Balance zwischen verschiedenen Bedürfnissen. «Mit dieser Formel differenzieren wir uns von den über hundert Mitbewerbern in Zermatt.» Eine Strategie, die seit über 30 Jahren Früchte trägt. Unterstützung gibt es auch von Zermatt Tourismus: Das Maskottchen Wolli und das Wolli-Magazin mit Ausmalbildern und Rätsel wird im dazu passenden Tragebeutel beim Check-in überreicht. Mit der Wolli-Card geniessen Kinder bis neun Jahre verschiedene Vorzüge: Sie übernachten umsonst und dürfen auch die Bergbahnen gratis benutzen. Verschiedene kinderwagentaugliche Wanderwege bieten ebenso den Allerkleinsten uneingeschränkten Zugang zur Natur. Von der Bergstation Furi führt zum Beispiel eine Fahrstrasse nach Zermatt hinunter. Schattige Abschnitte durch Lärchenwald wechseln sich mit sonnigen Strecken, inklusive beeindruckendem Bergpanorama, ab. Für Familien bietet Zermatt ein vielfältiges Angebot an Aktivitäten. Ein Klassiker ist der Leisee mit dem Wolli-Erlebnispark. Ein Kinderspielplatz, Grillplätze, ein Pavillon zum Picknicken und ein Spielfloss machen diesen Ort für Kinder zu einem Spielparadies und für Eltern zu einem Platz zum Entspannen. Neben bekannten Ausflugszielen wie dem Gornergrat, dem Klein Matterhorn oder dem Rothorn gibt es auch verborgene Schätze zu entdecken. Zum Beispiel das verlorene Tal. Den Weg hierhin findet allerdings nur, wer gut Karten lesen kann. Denn es führt kein ausgeschilderter Wanderweg in das rund 250 Meter lange Tal. Es lohnt sich aber allemal: Die unberührte Natur mit kleinem Fluss ist wunderschön. Oder man schlendert einfach durchs Dorf. Dass Zermatt autofrei ist, ist ein grosses Plus, wenn man mit einem zweijährigen Kind unterwegs ist: Neben der Tatsache, dass die reine Bergluft genossen werden kann, gibt es weniger Gefahrenquellen, um die man sich Gedanken machen muss. Früher oder später kommt man an einem der top ausgestatteten Spielplätze vorbei, die im ganzen Dorf verteilt sind. Die übersichtliche Grösse des Dorfes vermittelt ein wohliges Gefühl. In Zermatt ist es so, wie Thomas Abgottspon das «La Ginabelle» beschreibt: familiär, warmherzig und ungezwungen.

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Zwei Attraktionen auf einem Bild: das Matterhorn und das Walliser Schwarznasenschaf. Die Zimmer des Resorts La Ginabelle sind äusserst geräumig und bieten beste Sicht auf den berühmten Berg. Das neue Resort-Gebäude ergänzt den alpinen Stil mit moderner Architektur. FOTO: PASCAL GERTSCHEN
FOTO: PD FOTO: PD
Mit dieser Formel differenzieren wir uns von den über hundert Mitbewerbern in Zermatt.

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Reisedaten 2024 24.03.–01.04. / 15.04.–23.04. / 23.04.–01.05. / 01.05.–09.05. / 09.05.–17.05.

Das Excellence-Inklusivpaket

Excellence Flussreise in eleganter Flussblick-Kabine

FRÜH=FAIR-Rabatt 2024

Genuss-Vollpension an Bord

An-/Rückreise, Transfers/Ausflüge mit Schweizer Komfortbus während der ganzen Reise

Klimaschutzbeitrag auf Basis der Myclimate-CO2-Bilanzrechnung

Bordservices: Gepäckservice am Hafen, WiFi, Pure-Air-Ionisierung gegen virustragende Aerosole und Keime

Weitere Leistungen gem. Ausschreibung und auf excellence.ch/paket

Paketpreise sind Sofortpreise pro Person mit beschränkter Verfügbarkeit.

Buchen Sie online ohne Buchungsgebühr.

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Die Blütezeit der Niederlande

Excellence Queen

Ijsselmeer, Niederlande

Amsterdam > Hoorn > Kampen > Deventer >

Arnheim > Nijmegen > Rotterdam > (Den Haag) > Antwerpen > Amsterdam

Reisedaten 2024 21.04.–28.04. / 28.04.–05.05. / 05.05.–12.05. / 12.05.–19.05.

Buchen & informieren

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Grand Tour ins Donaudelta

Excellence Empress

Donau

Passau > Wien > Budapest > Vukovar > Belgrad > Passage Eisernes Tor > St. Georgs-Kanal/Donaudelta > Tulcea > (Bukarest) > Kreuzen in der Walachei > Novi Sad > Kalocsa > Bratislava > Krems > Passau

Reisedaten 2024 05.05.–19.05. / 02.06.–16.06. / 16.06.–30.06. / 31.08.–14.09.

Kunst & Kultur an der Donau

Excellence Princess Donau

Passau > Wien > Budapest > Bratislava > Linz > Passau

Reisedaten 2024 09.04.–15.04. / 15.04.–21.04. / 21.04.–27.04.

Reisebüro Mittelthurgau, CH-8570 Weinfelden

15 Tage ab Fr. 3505 7 Tage ab Fr. 1380 9 Tage ab Fr. 1795 Tage ab Fr. 1795
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