Paisatge latent. Closes, cortals i cortalers

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Lagune von Les Salines

die deren Nutzung erbrachte.

Im Jahre 1878 wurde festgestellt, dass sie das Eigentum von Pere Baixas aus Castelló d’Empúries war. Sie konnte nicht lokalisiert werden.

Das dem Wasser abgerungene Land verwandelte sich in Weiden und wurde später an Privatpersonen vergeben mittels Erbpachtvertrag.

DIE FLÜSSE

Später nahmen die Grafen von Empúries die Nutzung der Ressourcen der Lagune von Castelló wieder auf und versteigerten die Verpachtung des Nutzungsrechtes.

Die Muga Die ersten Informationen, die wir von diesem Fluss haben, besagen, dass er mehr oder weniger am selben Ort wie heute mündete, am Strand Graells (ein Wort, das abgeleitet wird von Grau = Flusshafen), der viele Jahre als Hafen von Castelló diente. Dieses Flussbett war jedoch nicht sicher wegen des Hochwassers, weshalb man wenigstens einen der Flussarme (La Mugueta) zur Lagune umleitete. Der Fluvià Der Fluss mündete nahe der Stadtmauern von Sant Martí d’Empúries. Er ist heute bekannt als Riuet. Im Jahre 1740 zerstörte ein außergewöhnliches Hochwasser das Flussbett und öffnete einen neuen Weg nach Norden, der dem heutigen Verlauf folgte. Vor Änderung der Streckenführung war er schiffbar bis zur Mühle von Armentera. DIE BEWÄSSERUNGSGRÄBEN Bewässerungsgraben von Els Salins Dieser Bewässerungsgraben war sicher eine der Wasserleitungen, über welche die Salinen von Castelló zur Zeit des frühen Mittelalters verfügten. Heute hat er die Funktion verloren, für die er geschaffen wurde, aber trotz großer Veränderungen der Landschaft von Castelló, insbesondere in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, stimmt sein heutiger Verlauf zum großen Teil mit dem überein, der in einer Landkarte aus der Mitte des 18. Jahrhunderts verzeichnet ist. Bewässerungsgraben Corredor oder Medral Der Bewässerungsgraben entspringt dem Flüsschen Àlguema und durchquert die Gemeinden Far, Vila-sacra, Fortià und Castelló. Wir wissen, dass es ihn bereits zu Beginn den 14. Jahrhunderts gab, ebenso wie den Graben Sirvent. Der Graben Corredor oder del Molí d’en Dorra lieferte das Wasser für eine Reihe von Mühlen von Fortià bis Castelló d’Empúries. Bewässerungsgraben Sirvent Als Graben gab es ihn schon seit dem 14. Jahrhundert, aber im 18. Jahrhundert wurde er ausgebaggert als Drainagegraben, um sein Wasser bis zum Fluss zu transportieren, wodurch das Gebiet, das die Lagune von Seguí und das Territorium von Juncà in fruchtbares Land verwandelt wurde. WASSEREIGENTUM Das Eigentum am Wasser befand sich in den Händen von Grafen und Klöstern. Im Jahre 945 schenkte der Graf Guifré d’Empúries die Lagune von Castelló und das Recht auf Nutzung dem Kloster Sant Pere de Rodes. Dank ähnlicher Schenkungen wurde das Kloster zum Haupteigentümer der Lagunen von Empordà und zum größten Nutznießer der Erträge,

Der nördliche Teil der Lagunen von Riumors, Sant Pere Pescador und Vilamacolum wurde nach der Trockenlegung den Gemeinden von Sant Pere Pescador und Castelló d’Empúries in Erbpacht übergeben und auch an Privatpersonen. Noch im 19. Jahrhundert kassierten die Grafen Pachtzins für das Land, das durch die Trockenlegung der Lagunen entstanden war. Mitte des Jahrhunderts entschloss sich der Graf, das trocken gelegte Land aufzuteilen und an Tagelöhner zu vergeben, die Land für die Kultivierung gefordert hatten, und verpachtete es Ihnen gegen Zahlung des doppelten Pachtzinses an die Gemeinde und den Grafen. Dieser Pachtzins verschwand im Laufe der Zeit. NUTZUNG UND VERWERTUNG DER FEUCHTGEBIETE Die Lagunen waren ein Gut von großer Bedeutung. Seit dem Mittelalter boten sie viele Einnahmequellen: Jagd auf Vögel, Fischfang (dokumentiert seit dem 10. Jahrhundert), das Sammeln von Binsen, Rohr und Weidenruten, Salzproduktion oder das Weiderecht und das Recht auf Bestellung des Landes, welches das Wasser frei gab, wenn es abfloss. Weidewirtschaft Das Land direkt an den Lagunen war zu feucht für den Ackerbau, aber als Weideland geeignet, und es entstanden bedeutende Zentren der Viehwirtschaft. Schafzucht für die Wollproduktion herrschte vor, gefolgt von Rinder- und Pferdezucht. Bis zum 14. und 16. Jahrhundert gab es Gemeinschaftsherden. Später gehörten die Herden den Gemeinden für die Versorgung der Schlachtereien des Ortes. Andere Herden gehörten religiösen Orden und Privatpersonen. Von all diesen Weidezonen ist die berühmteste die der Lagune von Castelló, insbesondere der Sektor Els Prats Comuns, wo gemäß einem Dokument aus dem 17. Jahrhundert mehr als 4000 Tiere weiden konnten. Fischfang Die Kirche spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Fischfangs, denn die Klöster mussten mit Fisch versorgt werden, dessen Verbrauch sehr hoch war. Der Fischfang unterlag dem Zehnten. Der Fischfang in den Küstenlagunen war der ertragreichste. Am Eingang der Häfen wurden feste Vorrichtungen installiert, so dass die Fische, die vom Meer in die Bucht kamen und umgekehrt, dort gefangen wurden. Diese Systeme des stationären Fischfangs waren sehr kostspielig, und nur Adelige oder religiöse Gemeinschaften konnten sich solche Anlagen leisten. [...] Und es gibt dort eine solche Fülle, dass der Fischfang jetzt seiner Exzellenz jedes Jahr 800 Barcelona Pfund einbringt, und es gibt auch reichlich Schwäne und andere Vögel verschiedener Arten (...), und durch

die untere Lagune, die sich mit dem Meer vermischt, kommt der Fisch vom Meer herein (...) und steigt in die obere auf durch die Schleusentore der Bewässerungskanäle. Werden die Tore geschlossen, ist der Fisch in der Falle und kann gefangen werden (...). Bernat Josep Llobet. Índex de les Regalies del Comtat d’Empúries (17. Jahrhundert). Salinen Seit der Antike war das Salz für viele Gesellschaften eines der Hauptprodukte für den Konsum, nicht nur zum Würzen von Lebensmitteln. Im Mittelalter war es notwendig für die Entwicklung zahlreicher handwerklicher und medizinischer Aktivitäten und für die Konservierung von Lebensmitteln. Im Mittelalter waren die Salinen von Empordà das größte Salzproduktionszentrum im Nordosten des Fürstentums. Salner, Salnario oder Salnerio wurden die einzelnen Anlagen für die Salzgewinnung in den Salinen von genannt. Manchmal hießen sie auch Sagnars oder Sancnars. Das Grafenhaus kontrollierte einen Teil der Salzproduktion über die Salzlager. Das Eigentum und damit die Rechte an der Nutzung der Salzanlagen wurden auf Ewigkeit an diverse Personen des gräflichen Dorfes vergeben, die das Salz an das Salzlager liefern mussten. Die Salinen wurden in der Neuzeit abgebaut, als der Rückgang des Wassers und die Versüßung des Bodens dem Geschäft ein Ende bereiteten. Heute ist nichts mehr davon vorhanden außer den Namen: Graben Els Salins und Casa de la Sal (Salzhaus). GLOSSAR Flusshafen: Erweiterung des Flusses vor der Mündung ins Meer, die auch als Hafen für die Schiffe diente. „Llaunes”: Brackwasserlagunen Erbpacht: Ein Vertrag, mit dem ein Herr einer anderen Person (Erbpächter) den Nutzen an einer Immobilie übertrug, auf Dauer oder langfristig, um sie zu verbessern, wobei er jedoch das direkte Eigentumsrecht behielt. (Quelle: Gran Enciclopèdia Catalana). Vertrag der Abtretung auf Dauer oder langfristig über eine Immobilie mittels Zahlung einer Jahrespacht oder anderer Leistungen für die Abtretung, wobei jedoch das direkte Eigentumsrecht erhalten bleibt. (Quelle: Diccionari de l’Institut d’Estudis Catalans, 1995). Der Zehnte: Steuer in Höhe von zehn Prozent auf Produkte der Landwirtschaft für den Unterhalt des Klerus und der kirchlichen Gebäude.

(Quelle: Gran Enciclopèdia Catalana). Bereich 2: ANTHROPISIERUNG: WEIDEN UND GEHÖFTE Ab dem 11. - 13. Jahrhundert und wegen des starken demografischen Wachstums und der Besiedelung wurde das ausgedehnte Brachland dieses Gebietes zu einem geeigneten Ort zum Wohnen und für den Ackerbau dank der Entwässerung. Dieser Prozess war sehr stark im 17. bis 18. Jahrhundert, Ausgangspunkt einer intensiven Anthropisierung landwirtschaftlicher Art, welche die einzigartige Landschaft dieses Gebietes formte. Das trocken gelegte Land, „Aigualleixos” (Marschland) genannt, wurde in Erbpacht an Privatpersonen vergeben, die das so genannte „Arrabassada” (Rodeland) für den Ackerbau nutzten, während das tiefer gelegene salzige Land zu geschlossenen Weideflächen für das Vieh wurde. Für die „Closes” (Weideflächen) musste das Land von Reisig befreit werden, und es mussten Entwässerungskanäle oder „Motes” (Erdhügel) um die Parzelle herum angelegt werden. Dieses Land konnte nicht bestellt werden wegen übermäßigen Treibsands und Salzgehalts des Territoriums und wegen der Nähe des Flusses Muga, die bewirkte, da Bereiche mit Marschland erhalten blieben. Bei dem Land, das für den Ackerbau vorgesehen war, musste eine komplette Rodung vorgenommen und die Entwässerung des Bodens verbessert werden. TROCKENLEGUNG DER LAGUNEN Einige Lagunen sind durch natürliche Ursachen verschwunden, aber die Mehrzahl verschwand durch Einwirkung des Menschen. Die ersten Berichte über die Versuche der Trockenlegung der Lagunen gehen auf das 12. Jahrhundert zurück. Durch die ständigen Entwässerungsarbeiten verschwanden die Lagunen endgültig im 18. und 19. Jahrhundert. Lagune von Castelló „... Diese Lagune hat eine große Ausdehnung und verschiedene Kanäle oder Arme an ihrem Umfang (...) Früher war sie viel größer, aber seit der Fluss Muga in sie überging, verkleinert sie sich beträchtlich und es ist zu erwarten, dass sie versiegt”. Francisco de Zamora (1785-1790). Diario de los viajes hechos en Cataluña. 1973. Angeblich veränderte sich die Lage der Mündung der Muga auf Grund der


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