Standpunkte 03/2019

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Standpunkte

TARIF RUNDE 2020

Mitgliederversammlung 2019

NORDMETALL gibt die Richtung vor

Termin beim Chef Folkmar Ukena von LEDA

nordbord–
Das Magazin von Nr. 3 / Juli 2019 / 37. Jahrgang www.nordmetall.de
Plus:
ErfolgreichAzubisfinden

Gut aufgestellt zum 50. Geburtstag

Über 10.000 Airbus-Mitarbeiter haben an den Standorten Hamburg-Finkenwerder, Stade und Buxtehude das 50-jährige Jubiläum des Flugzeugbauers an der Elbe gefeiert. Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens begann 1969 mit der Unterzeichnung des Airbus-Gründungsvertrags zum Start des A300-Programms. Für Hamburg hat sich die Ansiedlung ausgezahlt, die Stadt zählt heute zu den drei führenden Luftfahrtstandorten der Welt. In Finkenwerder sind unter anderem Entwicklung und Flugzeugmontage angesiedelt, in Buxtehude entstehen Kabinensysteme und in Stade (wo dieses Bild entstand) Großteile aus Verbundwerkstoffen. CvF

STANDPUNKT NR. EINS

zum vierten Mal seit dem Herbst 2013 hat mich die NORDMETALL-Mitgliederversammlung für zwei Jahre zum Präsidenten der norddeutschen Metallund Elektroarbeitgeber gewählt. Ich freue mich über das einstimmige Votum und nehme das große Vertrauen als Auftrag, in mehrerlei Hinsicht.

Zum einen gilt es, die erfolgreiche Entwicklung unseres Verbandes aus den vergangenen Jahren fortzuführen. Die neue Mitgliedschaft für Firmen, die nicht dem Flächentarif unterliegen wollen, neue Beratungs- und Serviceangebote zur Digitalisierung, neuer Medieneinsatz im Netz oder auf dem Fernsehschirm, das sind nur einige von vielen Beispielen, mit denen NORDMETALL die 20er Jahre des 21. Jahrhunderts ansteuert. Zum anderen beginnen wir jetzt mit einer Verjüngung an der Spitze der Verbandsgremien, die Erneuerung und Kontinuität zugleich sichert: Nach fünf Tarifrunden mit vielen langen Nächten lege ich den Vorsitz des tarifpolitischen Ausschusses von NORDMETALL in jüngere Hände. Mit Lena Ströbele als neue Tarif-Verhandlungsführerin und Axel Fiene als ihrem Stellvertreter rückt eine jüngere Generation an die Schalthebel der Tarifpolitik, die frische Ideen mitbringt und eigene Akzente setzen wird.

Auch bei der IG Metall Küste vollzieht sich ein Generationswechsel (s. S. 11).

Während der Tarifverhandlungen im nächsten Frühjahr werden wir erleben, ob die neue personelle Aufstellung zum dringend nötigen Umdenken oder zum Verharren in alten Schützengräben beiträgt. In den laufenden Gesprächen zur Arbeitszeit Ost erleben wir, vermutlich gelenkt aus der Frankfurter Gewerkschaftszentrale, leider nur Letzteres: null Flexibilität, das Wiederkäuen alter Rezepte, ein Denken in Besitzständen statt in den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Wer mit so unreflektiertem Anspruchsdenken und so wenig Mut zur Modernisierung die digitale Zukunft gestalten will, der wird sie verlieren – weil erst der Flächentarifvertrag und dann der Industriestandort Deutschland zum unbezahlbaren Auslaufmodell mutieren.

Ich hoffe, dass wir frisch aufgestellten Nordmetaller dazu beitragen können, diesen Irrweg zu stoppen. Arbeit und Wohlstand im Norden und im ganzen Land sind es wert.

Thomas Lambusch, Präsident NORDMETALL
„Wir steuern die 20er Jahre des 21. Jahrhunderts an”
Foto:
Airbus
3 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL

Termin beim Chef

Hochadel heizt ein

Folkmar Ukena führt das LEDA Werk im ostfriesischen Leer S. 42

Titel

Tarifrunde im Blick

NORDMETALL-Mitgliederversammlung wählt Führung und steckt den Weg zur Tarifrunde 2020 ab. S. 6/10

TARIF RUNDE 2020

Bildung

Nachwuchs gewinnen

Für Tüftler und MINT-Freunde: nordbord macht den Unterschied. S. 18

NORDMETALL-Stiftung 15 Jahre gute Taten

Gemeinsame Geburtstagsfeier mit der Stiftung der deutschen Wirtschaft S. 34

Verband Digitalisierung Was die „Modulqualifizierung Digitale Strategie“ leistet 12 Dienstleistungen Das Serviceangebot von NORDMETALL und AGV NORD 16 Wir für Sie Folge 25: Unser Mann in Bremen – Cornelius Neumann-Redlin 28 Mehrwert Verband Folge 37: Tarifrecht besser verstehen 30 Aus der Hauptstadt INSM – Aus Der Hauptstadt 46 Umfrage Was sich Standpunkte-Leser für das Magazin wünschen 54 Rubriken Made in Northern Germany – Rettungsboote von Tamsen Maritim 24 Menschen und Meldungen 26 Grafik des Monats 29 Cartoon / Wirtschaftszitat 31 Panorama – Das ist ein Hammer! 32 Termine 47 Treffpunkte Nord 48 Mein Standpunkt – Hype und Hybris 56 Personenregister / Impressum 57 Kurz vor Schluss / Wagner liest 58 „Ich lese Standpunkte“ – Detlef Scheele 59 Thema Metallischer 3-D-Druck Premium AEOROTEC, Daimler und EOS kooperieren 20 Fachgespräch NDR-Intendant Lutz Marmor zur Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
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Fotos: Claudia Hoehne, Christian Augustin Fotos: Christian Augustin, rechts oben: Michael Bahlo 03 2019 Plus
4 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 5 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL

Entschlossen

geschlossen

Der gute Geist des Pfingstfestes lag in der Luft: In großer Einigkeit tagten kurz vor den Feiertagen

Anfang Juni im Konferenzzentrum des NDR-Fernsehens in Hamburg-Lokstedt Präsidium, Vorstand und Mitgliederversammlung von NORDMETALL.

NDR-Intendant Lutz Marmor begrüßte die Teilnehmer herzlich am Mittag und verwies auf die Parallelen zwischen Arbeitgebern und öffentlich-rechtlichem Rundfunk: Beide stünden mehr denn je in der Pflicht, engagiert an öffentlichen Debatten über ihr Wirken und die gemeinsamen Werte im Land teilzunehmen (ein Interview mit Lutz Marmor lesen Sie in diesem Heft ab S. 38). Die Nordmetaller dankten dem Intendanten mit großem Applaus – auch für die Möglichkeit, vorher einen Blick in Regie und Studio von Tagesschau und Tagesthemen werfen zu können. Geschlossen zeigten sich die mehr als 60 Vertreter der NORDMETALL-Mitgliedsfirmen bei den anschließenden Vorstandswahlen: Einstimmig wurde Präsident Thomas Lambusch für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Der geschäftsführende Gesellschafter der Rostocker SEAR GmbH führt die norddeutschen M+E-Arbeitgeber seit Herbst 2013. In seiner Rede betonte Lambusch die Risiken für die exportorientierte Branche angesichts der sich weiter eintrübenden Konjunktur: Die NORDMETALL-Frühjahrsumfrage (s. Standpunkte Nr. 2/2019) habe ergeben, dass die künftige Auftragslage pessimistisch beurteilt werde, die Belastungen durch hohe Arbeitskosten zunähmen und der Verlagerungsdruck steige. Die NORDMETALL-Mitgliederversammlung folgte ebenso einstimmig der Vorstandsempfehlung, die Zahl der Vizepräsidenten von zwei auf vier aufzustocken, damit künftig jedes Bundesland vertreten ist. Neben Präsident Lambusch (Mecklenburg-Vorpommern) wurden die Vizepräsidenten Lutz Oelsner (GESTRA AG, Bremen) und Folkmar Ukena (LEDA Werk, Leer, Niedersachsen) in ihren Ämtern

Verband Fotos: Christian Augustin, Illustration: Shutterstock/Irina Levitskaya
Ehrenamt macht Spaß: Sonja Neubert (Siemens Hamburg, l.) mit der neuen Verhandlungsführerin Lena Ströbele (Lürssen Werft, 3. v. l.) und Axel Fiene (Still), stellv. Vorsitzender des tarifpolitischen Ausschusses. 2. v. l: Dr. Thomas Piehler (Philips), Vizepräsident aus Hamburg. NDR-Intendant Lutz Marmor (2. v. r.) begrüßt Folkmar Ukena (NORDMETALL-Vizepräsident), Dr. Thomas Ehm (NORDMETALLSchatzmeister), Thomas Lambusch (NORDMETALL-Präsident) und Dr. Nico Fickinger (NORDMETALL-Hauptgeschäftsführer; v. l. n. r.)
6 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 7 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL
Moderne trifft Tradition: Thomas Lambusch vor der Tagesschau-Geschichte in Fotos (unten rechts), die NORDMETALLGäste in der ARD-Aktuell-Regie (unten links).

NORDMETALL-Präsident Lambusch

Lena Ströbele (Mitte) als neue Vorsitzende des tarifpolitischen Ausschusses und ihren Stellvertreter Axel Fiene (r.).

bestätigt, neu hinzu kommen Robert Focke (Nordischer Maschinenbau Rud. Baader GmbH & Co. KG, Lübeck, Schleswig-Holstein) und Dr. Thomas Piehler (Philips GmbH, Hamburg). Schatzmeister bleibt Dr. Thomas Ehm (CEO der Premium AEROTEC GmbH), künftig im Range eines vollwertigen sechsten Präsidiumsmitglieds.

In den Vorstand wählten die NORDMETALL-Mitglieder einstimmig Lena Stöbele, Geschäftsführerin der Fr. Lürssen Werft in Bremen. Die 35-jährige Juristin wirkt künftig als Vorsitzende des Tarifpolitischen Ausschusses und Verhandlungsführerin gegenüber der IG Metall. „Ich freue mich, dass nach meinen fünf Tarifverhandlungsrunden nun eine erfahrene Personalexpertin dieses Amt übernimmt“, gratulierte Thomas Lambusch seiner Wunschkandidatin als Nachfolgerin. Zum Vertreter Ströbeles bestimmten die Mitglieder Axel Fiene (Still GmbH, Hamburg). Entschlossen hatte NORDMETALL-Hauptgeschäftsführer Dr. Nico Fickinger zuvor die Herausforderungen für die norddeutschen M+E-Arbeitgeber vor der Tarifrunde 2020 skizziert: Die Unzufriedenheit unter den Firmen mit den komplizierten und teuren Regelwerken des Flächentarifs wachse, weswegen Komplexität und Kosten keineswegs weiter zunehmen dürften. NORDMETALL habe mit der Schaffung eines Mitgliederbereichs für Firmen

Schifffahrt-Expertinnen: Sandra Rausch (Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, 1. v. l.), Kirsten Ewers (Raytheon Anschütz, 2. v. l.) und Ines Jensen (WISKA Hoppmann).

ohne Bindung an den Flächentarif (OT) auf diese Entwicklung reagiert. Die große Zufriedenheit der NORDMETALL-Mitgliedsfirmen mit Serviceorientierung, Professionalität und Bekanntheitsgrad des Verbandes, die sich in der jüngsten Mitgliederumfrage gezeigt habe, sei ein Garant für künftige Erfolge der norddeutschen M+E-Arbeitgeber. Die Mitglieder applaudierten, der gute vorpfingstliche Geist trug bis in den Abend.

Julius Kramer dankte im Namen seines Vaters Ingo Kramer für dessen Wahl zum ersten NORDMETALLEhrenpräsidenten.

Neuer Vizepräsident: Robert Focke (Geschäftsführer Nordischer Maschinenbau

Vizepräsident aus Niedersachsen: Folkmar Ukena (geschäftsf. Gesellschafter LEDA Werk, Leer).

Gute Laune während der Führung durch die Redaktionsräume von ARD-Aktuell, wo Tagesschau und Tagesthemen produziert werden. Rud. Baader). Florian Thiemann Achterholt (Caterpillar Motoren, links) im Gespräch mit Christian Siemens (TURBO-Technik). Volles Haus, volles Programm: Die Vertreter der NORDMETALL-Mitgliedsfirmen im großen Konferenzsaal des NDR-Fernsehens in Hamburg-Lokstedt. (links) mit der neuen Spitze für die Tarifverhandlungen.
8 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 9 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL
Fotos: Christian Augustin

TARIF RUNDE 2020

Quo vadis Tarifvertrag?

Die Vorbereitungen für die Tarifrunde 2020 beginnen: Der im Februar 2018 geschlossene Entgelt-Tarifvertrag kann zum 31. März nächsten Jahres gekündigt werden. Was werden die Kernthemen des nächsten M+E-Verhandlungsmarathons zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften?

Die Entgelthöhe

Der Kompromiss von Anfang 2018 war teuer: 4,3 Prozent, eine Einmalzahlung über 100 Euro und eine weitere über 400 Euro sowie eine Sonderzahlung von 27,5 Prozent eines Monatsverdienstes ab 2019 – das summierte sich über die 27 Monate Laufzeit zu einer erheblichen Belastung für viele Betriebe. Insbesondere Mittelständler, die weder mehr Zeitarbeitskräfte noch mehr Roboter in ihre Werkshallen holen können, sehen eine Belastungsobergrenze erreicht: Rund 60.000 Euro Jahreseinkommen für den durchschnittlichen Mitarbeiter bei einer 35 Stundenwoche und bis zu 38 Urlaubsoder Freistellungstagen im Jahr – das ist auch im nationalen Gehaltsgefüge ein Spitzenwert. Unter allen norddeutschen M+E-Unternehmen beklagen nach der jüngsten Konjunkturumfrage 76 Prozent zu hohe Arbeitskosten, 18 Prozent planen vor allem deshalb Produktionsverlagerungen ins Ausland. Dort lässt sich längst in ähnlicher Qualität, aber zu einem Bruchteil der deutschen Arbeitskosten von 43,42 Euro je Stunde (IW Köln; Stand 2017) produzieren: In der Slowakei sind es 11,94 Euro, in Polen 9,23 Euro. „Wer jetzt nicht maßhält und die Konkurrenz unmittelbar vor unserer Haustür ignoriert, der schädigt den Industriestandort und den Flächentarifvertrag. Schon heute wird vielfach nur noch im Ausland in neue Werke und Arbeitsplätze in-

vestiert.“, warnt NORDMETALL-Hauptgeschäftsführer

Dr. Nico Fickinger.

Die Differenzierung

Die Einmalzahlung von 400 Euro aus dem laufenden Tarifvertrag kann verschoben oder ausgesetzt werden, wenn ein bestimmter Betrieb in wirtschaftlich schwieriges Fahrwasser geraten ist. Von der Möglichkeit wird seit Inkrafttreten des Tarifvertrags jedoch kaum Gebrauch gemacht, weil sich der Einigungsprozess unter Einbeziehung der IG Metall in der Praxis als kompliziert und kostenintensiv erwiesen hat: „Wenn ausgedehnte Mitgliederversammlungen über diese Abweichungsoption wegen des Arbeitsausfalls teurer werden als die potenzielle Einsparung, dann läuft dieser Einstieg in die Differenzierung komplett ins Leere“, gibt der stellvertretende NORDMETALL-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Schlaffke zu bedenken. Es müsse über andere Abläufe und die Erhöhung des Differenzierungsvolumens in einem deutlich schlankeren Prozess nachgedacht werden. Allerdings gilt der Tarifvertrag (TV T-ZUG), der dieses differenzierende Element sowie die Sonderzahlung von 27,5 Prozent regelt, bis Ende 2020, also über die nächste Tarifrunde hinaus.

Einigkeit besteht im Arbeitgeberlager, dass die Betriebe langfristig mehr Möglichkeiten brauchen, um der unterschiedlichen wirtschaftlichen Lage in den Mitgliedsunternehmen Rechnung zu tragen. Die heute mögliche Absenkung der tariflichen Standards über Ergänzungstarifverträge ist ein Baustein, zahlreiche weitere Module sind denkbar. „Der Beitritt zu Arbeitgeberverbänden

mit Tarifbindung ist die freiwillige Entscheidung eines jeden Unternehmens. Daher muss das Gesamtpaket attraktiv genug sein, wenn wir den Flächentarif wieder stärken wollen“, sagt Dr. Peter Schlaffke.

Die Transformation

Kein Zweifel, die M+E-Industrie im Allgemeinen und die Automobilindustrie im Besonderen stehen vor historischen Veränderungen. Neue Antriebssysteme und Produktionsprozesse, der Einsatz von künstlicher Intelligenz und die Digitalisierung ganzer Lebensbereiche revolutionieren die Arbeitswelt. Das stellt neue Ansprüche an die Mitarbeiter, verändert Berufsbilder, macht bisherige Tätigkeiten überflüssig und kreiert neue.

„Die Arbeitgeber haben ein hohes Interesse, ihre erfahrenen Mitarbeiter zu halten, passgenau weiterzubilden und für das digitale Zeitalter fit zu machen“, weiß Dr. Peter Schlaffke. Das dürfe aber angesichts der hohen Arbeitskosten nicht zu weiteren Zusatzbelastungen der Arbeitgeber führen. Hier ist auch die Eigeninitiative der Beschäftigten gefragt, denn technisches Know-how wird im privaten wie im beruflichen Umfeld immer wichtiger „Wir müssen so ehrlich sein, festzuhalten, dass es angesichts dieser großen Herausforderungen keine Jobgarantie für Jeden geben kann und dass eine Qualifizierung auf Vorrat oder ins Blaue hinein mehr schadet als nutzt“, so Dr. Peter Schlaffke. Dies muss bei der Umsetzung der bestehenden Programme wie etwa dem zur Weiterbildung geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen (WeGebAU) berücksichtigt werden, ebenso in der Debatte um ein Transformationskurzarbeitergeld: Qualifizierungsmaßnahmen sollen ziel- und zweckgerichtet den konkreten betrieblichen Bedarfen entsprechen und dürfen nicht mit der Gießkanne erfolgen. „Wenn unsere Unternehmen ihre Strukturen nicht modernisieren dürfen, werden sie im Wettbewerb entscheidend zurückfallen“, mahnt Dr. Schlaffke.

Die Arbeitszeit

Die tarifliche Zusatzleistung von 27,5 Prozent eines Monatsverdienstes, die die Tarifpartner für den Juli 2019 vereinbart haben, kann von Eltern, Pflegenden und Schichtarbeitern unter bestimmten Bedingungen in acht freie Tage umgewandelt werden. Dieser konditionierte Einstieg in die 28-Stunden-Woche ist nennenswert genutzt worden und hat besonders die Betriebe mit Schichtarbeit vor große Herausforderungen gestellt:

„Es war und ist angesichts des Fachkräftemangels eine große Herausforderung für die Personalplanung, betriebliche Belange und die Wünsche nach kürzerer Arbeitszeit unter einen Hut zu bekommen“, weiß Dr. Nico Fickinger. Auch habe die Gewerkschaft nicht immer

Führungswechsel

Voraussichtlich im November stellt sich die Spitze der IG Metall Küste neu auf. „Mit Meinhard Geiken (r.; d. Red.) verlässt ein verlässlicher Verhandler und harter Streiter in der Sache die Brücke der IG Metall Küste. Mit Daniel Friedrich übernimmt ein erfahrener Tarifpolitiker, von dem wir erwarten, dass er den fairen Umgang der Sozialpartner im Norden fortführt, unsere Tarifvertragswerke modernisiert und gemeinsam mit den Arbeitgebern die Tarifautonomie gegen Angriffe von außen verteidigt”, sagt Dr. Nico Fickinger.

darüber informiert, dass die Arbeitszeitreduzierung kein einseitiger Anspruch sei, sondern nur im Einvernehmen realisiert werden könne.

Gleichwohl habe die Regelung ihr Gutes, weil sie auch Arbeitszeitausweitung ermögliche, überdies steige die Zufriedenheit in den Belegschaften mit der flexibleren Arbeitszeitstruktur. Eine generelle Ausweitung auf alle Mitarbeiter sei allerdings nicht denkbar: „Kosten und Komplexität wären selbst für Großunternehmen nicht zu stemmen“, so der NORDMETALL-Hauptgeschäftsführer.

Die betriebliche Altersvorsorge

Bisher müssen die Sozialversicherungsbeiträge, die bei einer Bruttoentgeltumwandlung in betriebliche Altersvorsorgebeiträge eingespart werden, nicht an die Beschäftigten weitergegeben werden. Das ändert sich mit Auslaufen des geltenden Tarifvertrags. „Um Kostensteigerungen zu vermeiden, sollten wir die bisherige Regelung verlängern“, so Dr. Peter Schlaffke.

Das Fazit

„Wir stehen vor sehr großen Herausforderungen: Der Flächentarif muss attraktiver werden und nicht mehr so vieles nicht mehr so kompliziert regeln, wenn wir insbesondere den Mittelstand mit der Anwendung nicht überfordern wollen. Gleichzeitig differenzieren sich die Produktionsprozesse in den Firmen wie auch die Lebensmodelle und Arbeitszeitwünsche ihrer Mitarbeiter immer weiter aus – alledem müssen wir gerecht werden. Ähnlich sieht es auf der Kostenseite aus: Wir wollen auch künftig gute Arbeit gut bezahlen, müssen zugleich aber den Kostendruck senken, wenn wir nicht Arbeitsplätze im großen Stil gefährden wollen. In der Tarifrunde 2020 werden die entscheidenden Weichen für die Zukunft unserer Branche und der Tarifbindung gestellt“, mahnt Dr. Nico Fickinger. Alexander Luckow

Illustrationen: Shuuterstock/Alexander_P Foto: Isadora Tast/IG Metall Küste
11 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL
Verband

Gedankenanstöße geben, den Wandels mit Spaß gestalten: Die Teilnehmer der ersten Modulqualifizierung arbeiteten intensiv an verschiedenen Aufgabenstellungen. Hier trägt eine Gruppe im Hamburger Haus der Wirtschaft Informationen zusammen.

Arbeit 4.0

Die Zukunft ist digital

Die Digitalisierung erfasst ausnahmslos alle Bereiche der Gesellschaft. Für die Unternehmen bedeutet das: Sie müssen sich auf grundlegende Veränderungen ihrer Arbeitsprozesse einstellen. Eine neue Qualifizierungsreihe der Verbände NORDMETALL und AGV unter dem Titel „Modulqualifizierung Digitale Strategie“ begleitet die Betriebe bei der Gestaltung des Strukturwandels.

Der digitale Strukturwandel erhitzt die Gemüter: Während Pessimisten die Gefährdung von Millionen von Jobs an die Wand malen, prognostizieren andere Szenarien ein zusätzliches Wirtschaftswachstum in Milliardenhöhe. Das Münchner ifo-Institut hat im Juli 2018 eine Studie zu den Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt veröffentlicht und kommt zu dem Schluss: Die Gesamtbeschäftigung wird sich bis zum Jahr 2030 in Deutsch-

land nicht dramatisch ändern. Im Gegenteil: Die Forscher erwarten Zuwächse. Der Politik empfehlen sie, neue digitale Geschäftsmodelle und den damit einhergehenden Beschäftigungsaufbau nicht durch Überregulierung zu behindern. Vielmehr müssten die Beschäftigten beim digitalen Wandel bestmöglich unterstützt werden. Schwerpunkte sollten auf die Förderung von digitalen Kompetenzen im Bildungssystem und auf

lebenslanges Lernen gelegt werden. Große Bedeutung werde der Wissenstransfer von den Vorreitern zur breiten Masse der Unternehmen erlangen.

Es geht um die „Arbeit 4.0“ Chancen und Dimensionen des digitalen Wandels zu verdeutlichen und ihre wechselseitigen Einflüsse zu erkennen und beherrschbar zu machen, ist eines der Ziele der „Modulqualifizierung Digitale Strategie“. Das Angebot der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV Nord startete vor einem Jahr und hat unlängst seine zweite Runde beendet. Im Mittelpunkt der vier Module stehen der Aufbau strategischer Kompetenzen, das Mitund Voneinanderlernen in Unternehmens- und hierarchieübergreifenden Gruppen und der Aufbau eines Netzwerkes aus „Gestaltern“ des digitalen Strukturwandels.

„Wir wollen nicht als Besserwisser in die Unternehmen gehen, sondern als Impulsgeber und Vernetzer. Diese Form der Qualifizierung holt die Unternehmen dort ab, wo sie gerade stehen“, sagt Peter Golinski, Geschäftsführer Bildung und Arbeitsmarkt von NORDMETALL und ergänzt: „Die Modulqualifizierung will den Firmen ein strategisches Führungsinstrument zur Gestaltung des digitalen Strukturwandels an die Hand geben. Damit können sie ihre Veränderungsprozesse im Betrieb angehen und umsetzen.“ Die Teilnehmer sollen auf einer strategischen Ebene sensibilisiert werden und zugleich Spaß an der Gestaltung des Wandels haben. „Im Kern“, so Dr. Peter Schlaffke, für Tarifrecht und Arbeits-

organisation zuständiger stellvertretender Hauptgeschäftsführer von NORDMETALL, „geht es um die nichttechnologischen Aspekte des Wandels, also die Arbeit 4.0 und nicht die Industrie 4.0.“

Start im Jahr 2018

Der Prototyp der ganz bewusst funktions- und hierarchieübergreifend angelegten Modulqualifizierung startete im Jahr 2018 mit den Firmen Raytheon Anschütz GmbH aus Kiel, der Mankenberg GmbH aus Lübeck und der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH. Geschäftsführer, Produktionsmitarbeiter, Personalverantwortliche, Ingenieure und IT-Experten der Unternehmen trafen sich in regelmäßigen Abständen zu jeweils zweitägigen Seminaren an wechselnden Orten.

Jedes Modul stand unter einem bestimmten Thema. Nach einem Einstiegspart, in dem die Teilnehmer für

Daniel Lemaitre, Leiter Informationsmanagement, Liebherr-MCCtec Rostock

„Das ist eine große Möglichkeit, Netzwerke in Norddeutschland zu knüpfen. Und wir sind von den Ergebnissen dieser Workshops wirklich positiv überrascht worden.“

Fotos beider Seiten: Michael Bahlo Foto Mitte rechts: Christian Augustin Verband
Vorsprung durch ein starkes Netzwerk
12 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 13 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL

Das Qualifizierungsangebot von NORDMETALL und AGV NORD teilt sich in vier jeweils zweitägige Module auf und findet in der Regel abwechselnd an den Standorten der teilnehmenden Unternehmen statt.

Einen Film dazu sehen Sie, wenn Sie den QR-Code mit Ihrem Smartphone scannen oder unter www.nordmetall/modulqualifizierung

Modul 1

Sensibilisierung für den digitalen Strukturwandel und technologische Grundlagen

Modul 4

Arbeit 4.0: Unternehmenskultur und Einleitung des Wandels

Modul 2

Business Model Innovation

Modul 3

Arbeit 4.0: Führung, und Kommunikation

Neben der Gruppenarbeit bleibt auch Zeit, die Unternehmen zu erkunden. In Rostock erfuhren die Teilnehmer so jede Menge Wissenswertes über die Kranproduktion von Liebherr.

das Thema Digitalisierung sensibilisiert wurden, folgten Workshops zum Business Model Innovation, zum Thema Industrie 4.0, zu Führung und Kommunikation und zum Bereich Unternehmenskultur und der Einleitung des Wandels. Aus zunächst fünf Modulen kristallisierten sich schlussendlich vier heraus. So wird die nächste Qualifizierungsrunde weniger technologische Grundlagen vermitteln, als vielmehr den Fokus auf deren Auswirkungen auf Arbeitsprozesse und den Aufbau strategischer Kompetenzen legen.

„Schulen das Unternehmertum“

Michael Schulz, Geschäftsführer von Raytheon Anschütz, einem der führenden Hersteller von Schiffsnavigations- und -kommunikationssystemen, hat die

Idee, die hinter der Qualifizierung steht, von Anfang an mitgetragen. „In der Modulqualifizierung kommen Dinge vor, die wir essenziell brauchen, wie Kundennutzen, Konkurrenzierung und das Business Model. Ich würde sagen, wir schulen das Unternehmertum bei den Mitarbeitern.“

Michael Schulz, Geschäftsführer, Raytheon Anschütz

„Die Modulqualifizierung bringt nicht nur Tools mit sich, sondern verändert auch das Denken.“

Genau das braucht die moderne Arbeitswelt. Denn sie verändert sich immer schneller, wird komplexer und unübersichtlicher, lässt kaum noch verlässliche Vorhersagen zu und ist – je nach Standpunkt des Betrachters –mehrdeutig interpretierbar. Die wissenschaftliche Fachwelt hat für diesen Zustand den Begriff VUCA-Welt geprägt. Die Abkürzung steht für Volatilität (Unbeständigkeit), Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität (Mehr-, Doppeldeutigkeit). In einer solchen Umgebung hat sich die klassische Führung von oben nach unten überholt. Neue Formen des Arbeitens, der Führung und Kommunikation im Unternehmen sind gefordert. Die Modulqualifizierung nimmt sich auch dieser Themen an, zum Beispiel im Modul „Arbeit 4.0: Führung und Kommunikation“.

Christoph Smak, Trainer und Organisationsentwickler, verdeutlicht neue und alte Führungsstile spielerisch. So sollen die Teilnehmer einen Turm aus Spaghetti bauen.

Axel Weidner, Geschäftsführer, Mankenberg

„Das Umdenken ist das große Problem. Diese strukturellen Veränderungen sind ja eigentlich der Knackpunkt, und das wird in diesen Schulungsmodulen vermittelt.“

Zwei Gruppen spielen an je einem Tisch. Auf jedem liegen ein paar Spaghetti, ein wenig Klebeband und ein Marshmallow. Auf dem einen Tisch findet sich ein Zettel. „Das Marshmallow ist das Wahrzeichen unseres Unternehmens. Sorgt dafür, dass es so hoch wie möglich platziert wird.“ Auf dem anderen Tisch liegen nur die Utensilien. Spielleiter Smak verteilt an jeden Spieler Aufgaben. „Spaghettibeauftragter“ oder „Statiker“ oder auch „Marshmallowbeauftragter“ sind einige der Funktionen. Während die eine Gruppe frei von jeglicher Steuerung von außen versucht, das Ziel zu erreichen, arbeitet die andere Gruppe streng nach den Anweisungen des Spielleiters. Am Ende haben beide Gruppen das Ziel, einen standfesten Turm aus Spaghetti zu bauen und oben das Schaumbällchen zu befestigen.

Umdenken ist das Wichtigste

Lachen und lebhafte Diskussionen begleiten die Arbeit, zuweilen ein leises Fluchen, wenn das Klebeband wieder nicht hält. Es macht offensichtlich Spaß und am Ende hat sich den Turmbauern der Sinn des Ganzen vermittelt: Die eine Art des Arbeitens bildet den bis heute überwiegend in der Industrie gelebten klassischen Arbeitsprozess nach – strikte Arbeitsteilung, Anweisungen von oben nach unten, kaum Transparenz. Die andere versinnbildlicht das Thema „agiles Arbeiten“ und die Führung der Zukunft. „Nämlich eine agile Führung, die Teams und Mitarbeiter dabei unterstützt, auf veränderte Kundenbedürfnisse und Märkte kreativ zu reagieren“, so Trainer Smak.

Damit hat das Spiel den Kern heutiger Arbeitsprozesse offenbar getroffen. Mankenberg-Geschäftsführer Axel Weidner bestätigt: „Das Umdenken ist das Wichtigste. Agilität, sehr schnelles Umsetzen von Projekten und auch ganz andere Formen der Projektbearbeitung sind die eigentlichen Knackpunkte. Das wird in den Modulen vermittelt.“ Und noch etwas wird klar: die Vernetzung über Unternehmensgrenzen hinweg. Darauf weist Daniel Lemaitre, Leiter des Informationsmanagements von Liebherr-MCCtec Rostock, hin: „Die Qualifizierungsreihe bietet uns die Möglichkeit, Netzwerke in ganz Norddeutschland zu knüpfen. Wir sind von den Ergebnissen dieser Workshops wirklich überrascht worden.“

Nach zwei Durchgängen zeigen sich Geschäftsführer und Führungskräfte der teilnehmenden Unternehmen

von Idee und Konzeption der Modulqualifizierung angetan. Raytheon Anschütz-Geschäftsführer Schulz berichtet, dass seine Mitarbeiter die Teilnahme an den Workshops als große Auszeichnung empfinden. Das zeige sich auch an der Bewerberquote. Und Axel Weidner setzt darauf, dass der Verband das Projekt künftig weiterführt und einer breiten Masse von Unternehmen bereitstellt. Das trifft genau die Intention von Peter Golinski. „Die Unternehmen schätzen den interdisziplinären Ansatz unseres Vorgehens. Für die Zukunft wollen wir weitere Unternehmen motivieren, sich an dieser Form des Corporate Learning zu beteiligen.“

Einen Turm aus Spaghetti bauen? Eine knifflige Aufgabe, die die Teilnehmer auf verschiedenen Wegen lösen konnten.

Foto oben: Michael Bahlo Fotos unten: Michael Bahlo
14 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL

Wir sind gern Dienstleister

NORDMETALL und AGV NORD halten nicht nur klassische Verbandsdienstleistungen parat. Von Fortbildung bis zu Gesundheitsförderung, von Druckereidiensten bis zu Tagungsmöglichkeiten bieten wir ein breites Spektrum an weiteren Services, deren Nutzung jedermann offensteht.

Tagen in Hamburg

Das Haus der Wirtschaft in Hamburg ist nicht nur Sitz von NORDMETALL und AGV NORD, sondern auch ein Haus für Konferenzen und Seminare unterschiedlichster Ausrichtungen. Von kleinen Workshops bis zu großen Tagungen, von flexiblen Räumen bis zur Lounge mit „Design Thinking Funktionalität“ – (fast) alles ist möglich. Moderne Konferenztechnik, hauseigenes Catering und umfassender Service gehören selbstverständlich dazu. Mehr Infos: www.haus-der-wirtschaft.de/ tagungsbereich

Tagen in MecklenburgVorpommern:

Ein noch größeres Angebot hält das Tagungshotel der Wirtschaft in Hasenwinkel für Sie bereit. Neun individuelle Tagungsräume bieten zusammen mit 54 Zimmern

Direkt gegenüber des Schweriner Schlosses ermöglicht das "Forum" im Haus der Verbände Schwerin effiziente Tagungen in absolut zentraler Lage. Der klimatisierte Tagungsraum mit digitaler Technik bietet bis zu 80 Personen Platz, das individuelle Catering genießen die Gäste in der neu gestalteten Lobby. Mehr Infos bei der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern: www.vumv.de/tagen

IT, Druck- und Postservice

Die Haus der Wirtschaft Service GmbH bietet umfangreiche Dienstleistungen für Industrie und Wirtschaft an: im IT-Bereich zu Netzwerksystemen, Kommunikationstechniken und User-Helpdesk, beim Druck von Geschäftspapieren, Flyern, Handbüchern, bis zu Großformaten in A0. Auch Ihre Post kann kuvertiert, frankiert und adressiert werden.

Mehr Infos: www.haus-der-wirtschaft.de/service/post-und-druckverarbeitung

Zielgenaue Fortbildung

Ob Qualifizierungskonzept für die Beschäftigten, Einzelseminar zur passgenauen gezielten Weiterbildung oder Unterstützung bei der Ausbildung, NORDBILDUNG ist der zentrale Bildungsdienstleister für norddeutsche Unternehmen. In den sieben Bildungsunternehmen der Wirtschaft in Bremen, Etelsen, Hamburg, Kiel und Tannenfelde, Hasenwinkel und Rostock bieten Profis aus der Praxis zielorientierte und kostengünstige Qualifizierungsmaßnahmen auf allen Lern- und Hierarchieniveaus.

Mehr Infos: www.nordbildung.de

Mehr Medien

den idealen Rahmen für Seminare, Fachtagungen oder Großveranstaltungen. Die ruhige Lage erhöht die Konzentration auf das Wesentliche. Mitgliedsunternehmen von NORDMETALL und dem AGV NORD profitieren von exklusiven Rabatten.

Mehr Infos: www.hasenwinkel.com

Gesündere Beschäftigte

Die NORDMETALL-Tochter NORDGESUNDHEIT hilft Unternehmen, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter dauerhaft zu sichern und zu fördern. Das Kompetenzzentrum für Arbeit und Gesundheit liefert Ihnen alles aus einer Hand: Bedarfsanalysen, individuelle und vielfältige Lösungen für zielgerechte Angebote im Arbeits- und Gesundheitsschutz und Kooperationspakete zu allen wichtigen Bereichen von der Arbeitsorganisation, betrieblicher Gesundheitsförderung und Unternehmenskultur.

Mehr Infos: www.nord-gesundheit.de

Nordwirtschaftsmedien ist der PR- und Design-Dienstleister im Hamburger Haus der Wirtschaft. Er vereint die profunde Kenntnis der norddeutschen Wirtschaftsaktivitäten bei NORDMETALL mit langjähriger PR-, Design- und Verlagserfahrung. Von der Analyse Ihrer aktuellen Kommunikation über die Beratung und die Umsetzung in Kommunikationstrainings sowie Design- oder Redaktionsleistungen und Angebote zur Mediaplanung bietet Nordwirtschaftsmedien die komplette Mediengestaltung. Ob Einladungsflyer, Geschäftsbericht, Mitarbeiterzeitschrift oder Werbemittel – lückenloser Service ist garantiert. Mehr Infos: www.nordwirtschaftsmedien.de

Verband
Foto: Lawrenz
www.agvnord.de www.nordmetall.de 16 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 17 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL
Foto: Soggia

Sie sind das neue weiße Gold: Auszubildende. Nur erschreckende sechs Prozent der norddeutschen Industrieunternehmen finden noch gut geeignete Azubis. Der Nachwuchsclub nordbord von NORDMETALL und AGV NORD unterstützt die Unternehmen dabei, diese riesige Lücke zu füllen. Sehr erfolgreich dabei sind die nordbord Unternehmenstage. Schon mehr als 170 der ganztägigen Unternehmensbesuche in den Schulferien haben bisher stattgefunden. Rechnerisch hat jedes der fast 1.500 nordbord-Mitglieder an einem davon teilgenommen. Der Ablauf ist zweigeteilt: Nach einer Tour durch das Unternehmen werden die Schülerinnen und Schüler meistens selber aktiv und arbeiten an den Werkzeugen und Maschinen des Unternehmens. Sie löten und bauen eine Schaltung mit Halterung, montieren kleine Getriebe oder lernen Metallbearbeitung beim Erstellen eines Spielwürfels.

Erfolgreich Azubis finden

nordbord Unternehmenstage zeigen interessierten Jugendlichen die reale Arbeitswelt und vernetzen Personaler mit potenziellen Nachwuchskräften.

Angeleitet werden sie üblicherweise von Azubis. Der geringe Altersunterschied macht diese zu guten Betreuern, die Jugendlichen akzeptieren sie als authentische Auskunftgeber.

Für die Azubis sind auch Planung, Vorbereitung und Durchführung eines solchen Besuches eine wertvolle Erfahrung. So unterscheidet sich nordbord wesentlich von vielen anderen Gelegenheiten, bei denen Unternehmen mit Schülern in Kontakt kommen.

„Wir haben einige Angebote für interessierte Schülerinnen und Schüler, von Besichtigungen für Schulklassen bis zum Girl's Day“, erläutert Kathrin Grahl, Personalreferentin bei Kendrion Kuhncke in Malente. „Das Besondere bei nordbord ist aber, dass hier wirklich nur Teilnehmer kommen, die sehr interessiert, motiviert und aktiv sind. Deswegen haben wir uns auch bewusst entschieden, nur eine kleine Gruppe für den Unterneh-

menstag zu nehmen und dieser ein wirklich gutes Programm zu bieten. Das hat sich sehr gelohnt.“

Das überdurchschnittliche Interesse der „nordborder“ zeigen auch viele Gespräche bei den Unternehmenstagen. „Ich mache bei nordbord mit, weil ich mich für die Zukunft orientieren will und dadurch besser entscheiden kann, ob ich studieren oder eine Ausbildung machen möchte“, erläutert Ronald Möller ans Wankendorf seine Motivation. Er schätzt vor allem den intensiven Kontakt: „Besonders gut finde ich, dass man beim Unternehmenstag mit den Auszubildenden und den anderen Mitarbeitern reden kann und sie fragen kann, wie sie ihren Job finden.“

„Ein Großteil unserer Bildungsarbeit verfolgt das Ziel, frühzeitig das Interesse an Technik und Naturwissenschaften zu fördern und mit der Berufsorientierung zu beginnen, und nordbord ist eines unserer besten Werkzeuge dafür“, erklärt nordbord-Projektleiterin Imke Kuhlmann. Dieses Engagement der Verbände und Unternehmen schätzt auch der vierzehnjährige Jakob Küpper aus Buchholz in der Nordheide. „Für ein Praktikum bin ich noch zu jung, aber bei nordbord kann ich viele Unternehmen kennenlernen, das ist echt gut.“ Genau solche Schüler will nordbord erreichen und motivieren, „denn jeder junge Mensch, den wir für die Industrie begeistern können, zählt“, weiß Imke Kuhlmann. Besonders stolz ist die Bildungsreferentin bei NORDMETALL und AGV NORD darauf, dass bereits ein Viertel der Mitglieder des Nachwuchsclubs Mädchen sind. Zum Beispiel Lisa und Katja Rabe, Zwillingsschwestern aus Seekamp. Beide haben nordbord 2017 während eines Ostercamps kennengelernt. „Das hat uns viel Spaß gemacht“, erinnert sich Katja „und deswegen haben wir dann auf der nordbord-Homepage geguckt, ob es Sachen gibt, die wir in diesen Ferien machen können.“ Beide haben sich dann für einen Unternehmenstag bei Danfoss Power Solution in Neumünster angemeldet. Auf die Frage, warum sie bei nordbord mitmachen, antwortet Lisa. „Ich habe auch schon ausprobiert, wie Arbeiten im Büro ist, aber das fand ich nicht so gut. Ich will lieber etwas Prak-

tisches machen und an Maschinen arbeiten, und das kann ich bei nordbord.“ Darüber freut sich Danfoss-Ausbildungsleiter Frank Peters. Er findet, dass zu viele Eltern ihre Kinder zu Abitur und Studium und weg von der Ausbildung drängen. „Eltern und ihre Kinder wissen häufig gar nicht, dass einem gerade mit einer Ausbildung alle Wege und auch alle Karrieremöglichkeiten offenstehen. Aber auch bei den jungen Leuten selber merken wir, dass es immer schwieriger wird, sie für eine Ausbildung zu begeistern. Da sind die Unternehmenstage und Angebote von nordbord auch wegen der guten Vorbereitung sehr praktisch.“ Ronald Möller hat er nach dem Tag bei Danfoss überzeugt. „Eigentlich wollte ich auf jeden Fall studieren, aber jetzt überlege ich mir doch, ob ich nicht lieber oder zuerst eine Ausbildung mache.“ Daniel

Sie sind interessiert?

Weitere Informationen für Unternehmen auf www.nordbord.de/mitgliedsunternehmen oder bei

Fotos: nordbord Verband
Imke Kuhlmann Tel.: 040 6378-4204 E-Mail: kuhlmann@nordbord.de,
Jakubowski Dennis Breder beim nordbord Unternehmenstag in der Grundfos Pumpenfabrik. Auzubildende Natascha Seidel (rechts) erklärt Katja Rabe die nächsten Schritte beim Tagesprojekt für die nordborder.
19 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 18 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL
Begeisterte Bastler. Christoper Dallas und Milan Spieler beim nordbord Unternehmenstag bei WeserMetall.

Das Ziel war ambitioniert: Auf dem Projektplan stand „die Entwicklung eines Gesamtsystems zur Herstellung von Bauteilen aus Aluminium“ im industriellen

3-D-Druck, und zwar nicht nur für die Luft- und Raumfahrt, sondern auch für den Autobereich. Und natürlich sollte der Prozess eine deutliche Senkung der Stückkosten ermöglichen, denn ohne wirtschaftliche Vorteile sind technische Innovationen wenig hilfreich. Heute, zwei Jahre nach dem Projektstart, kann man im niedersächsischen Varel das Ergebnis der Entwicklungsarbeit besichtigen. Alle Ziele wurden erreicht. Im Technologiezentrum neben dem Werk von Premium Aerotec ist eine Produktionslinie entstanden, die eindrucksvoll belegt: Der 3-D-Druck, in Fachkreisen „Additive Manufacturing“ (AM) genannt, ist durchaus geeignet, größere Stückzahlen in Serie zu fertigen – mit gleicher Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit wie bei konventioneller Produktion.

Drei starke Partner aus der Industrie Möglich machte es eine Kooperation von drei starken Partnern aus der Industrie: Premium Aerotec (PAG), Daimler und Eos. Damit entstand ein schlagkräftiges Trio, bei dem jeder seine Erfahrungen und Stärken einbringen konnte.

Während der Autobauer Daimler vor allem sein Knowhow aus der Großserienfertigung beisteuerte, kam die Expertise in Sachen 3-D-Druck gleich von zwei Seiten. Zum einen von der Airbus-Tochter Premium Aerotec, die mit diesem Verfahren schon seit einiger Zeit TitanBauteile für Flugzeuge produziert. Zum anderen von der

Firma Eos, die ihren Sitz in Süddeutschland hat und als weltweit führender Technologieanbieter im industriellen 3-D-Druck gilt.

Sie lieferte für das „NextGenAM“-Projekt einen hochleistungsfähigen 3-D-Drucker vom Typ EOS M 400-4, der mit vier Lasern gleichzeitig arbeitet und einen Bauraum von 40 mal 40 mal 40 Zentimetern hat.

„In der Praxis bedeutet das, dass wir auch größere Teile oder mehrere Kleinteile in einem Durchgang fertigen können“, erläutert Christoph Wielenberg, der bei Premium Aerotec im Bereich Additive Manufacturing arbeitet. „Das ist ein ganz entscheidender Faktor für die Wirtschaftlichkeit der Anlage.“

Während er die verschiedenen Geräte der Anlage erklärt, setzt sich hinter ihm ein Modul in Bewegung, um selbstständig von einer Station zur nächsten zu fahren. Wielenberg: „Ein wichtiges Element der Anlage. Früher brauchte man einen Mitarbeiter, der die Prozesse immer im Blick hatte und die Teile hin- und hertrug. Bei uns dagegen erfolgt der Transport der Bauteile zwischen den einzelnen Stationen voll automatisiert mithilfe eines autonomen Transportfahrzeugs.“

Auf der Anlage in Varel können komplexe Bauteile ganz unterschiedlicher Größe und Form produziert werden. Bei den einzelnen Prozessschritten und der Kontrolle der Teile helfen Industrieroboter, die weitgehend autonom agieren. Das trägt dazu bei, die Gesamtkosten der Fertigung zu reduzieren.

Fotos: Christian Augustin Reportage
3-D-Druck in einer neuen
Thema 20 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 21 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL
Ein Gemeinschaftsprojekt von Premium Aerotec, EOS und Daimler in Varel zeigt, welches Potenzial der metallische 3-D-Druck hat.

Die Versorgung des Druckers mit Aluminiumpulver erfolgt automatisiert. Der EOS M 400-4 ist mit einer eigenen Pulverstation ausgestattet und mit einer allein stehenden Rüst- sowie Auspackstation verbunden. Dadurch können verschiedene Schritte gleichzeitig und unabhängig vom eigentlichen Druckprozess ablaufen.

Die Prozesse sind voll automatisiert Das gilt nicht nur für das Befüllen und Entleeren des Systems mit Metallpulver, sondern auch für das Rüsten des Systems zur Vorbereitung eines neuen Auftrags und das Auspacken der gefertigten Teile aus dem Pulverbett. So wurde die Produktivität deutlich gesteigert. Der gesamte Prozess steuert sich selbst ohne Bedienpersonal über einen zentralen, autonomen Leitstand. Grundlage ist die Vernetzung aller eingesetzten Maschinen.

Die Auftragsdaten werden an den Leitstand übertragen, dieser priorisiert die einzelnen Aufträge und ordnet sie einem AM-System zu. Der Fertigungsstatus ist dabei auch während des Druckvorgangs mobil abrufbar – man muss also nicht vor Ort sein, um die Vorgänge zu überwachen. Nach Abschluss der kompletten Produktionskette werden die Qualitätsberichte zentral zurück an den Leitstand gesendet. Dieser stellt alle benötigten Da-

Christoph Wielenberg (rechts) begutachtet mit einem Kollegen ein flächiges Aluminium-Bauteil, das auf der Anlage in Varel hergestellt wurde. Dank der Größe des Drucker-Bauraums kann man mit dem System auch relativ große Teile herstellen.

ten zur Erstellung eines „digitalen Zwillings“ bereit, was unter anderem eine umfassende Rückverfolgbarkeit ermöglicht.

Wenn alles fertig ist, wird gesägt Wielenberg: „Die Fertigung ist komplett skalierbar; die Kapazität kann durch zusätzliche modulare Stationen erweitert werden, um so auf Kapazitätsänderungen reagieren zu können.“

Unterdessen testet sein Kollege Alexander Hemmen die Station zur optischen Kontrolle der Bauteile. Hier steht ein Roboter, dessen Arm mit einer speziellen Laseroptik bestückt ist. Er ist in der Lage, die gedruckten Teile berührungslos zu messen und mögliche Abweichungen sofort zu erkennen. Hemmen: „Ein Mensch bräuchte für diesen Vorgang deutlich länger, selbst wenn er gut eingearbeitet ist.“ Wenige Meter weiter befindet sich ein zweiter Roboter, der die Platten mit den gedruckten Teilen aus der Rüststation nimmt und zur Wärmenachbehandlung in den Ofen schiebt. Letzte Station der Anlage ist eine Säge, die die einzelnen Teile von der Plattform trennt. Was im heutigen Betrieb so reibungslos und scheinbar wie von selbst läuft, ist das Ergebnis einer monatelangen Ingenieursarbeit mit diversen Beteiligten. Alexander Hemmen: „Zu den größten Herausforderungen zählte die Gestaltung der Kommunikation zwischen den einzelnen Geräten. Drucker, Transportsystem, Roboter – alle haben ihre eigenen Schnittstellen. Da die Anlage aber komplett autonom laufen soll, müssen alle Geräte perfekt miteinander kommunizieren. Das haben wir geschafft.“ Clemens von Frentz

Die fertigen Teile müssen nach dem eigentlichen Produktionsprozess noch eine Wärmebehandlung durchlaufen, die in einem Spezialofen stattfindet. Dadurch erhöhen sich die Festigkeitswerte und die Oberflächenqualität.

Ein Teil der Vareler Anlage ist mit Plexiglaswänden und Metallgittern geschützt, da hier Industrieroboter stehen, die im Produktionsbetrieb weitgehend autonom arbeiten. Die Mitarbeiter können die Bereich nur betreten, wenn die Maschinen abgeschaltet sind.

Foto: Christian Augustin Fotos: Christian Augustin
22 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 23 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL
Foto: DaimlerChrysler

Rettungsboot 1850

Tamsen Maritim GmbH – Rostock

Seit der Übernahme durch den Hamburger Unternehmer Heiner Tamsen im Herbst 2009 setzt die Rostocker Werft verstärkt auf drei Geschäftsfelder: Reparatur, Neubau sowie die Erstellung von Werkzeugen für die Windindustrie.

Christian Schmoll ist merklich stolz darauf, Geschäftsführer der Werft in Mecklenburg-Vorpommern zu sein. Seit fast zehn Jahren führt der Schiffbauingenieur und gebürtige Rheinländer die Tamsen Maritim GmbH am Ufer der Warnow in Rostock – mit Erfolg. Die drei Geschäftsfelder der Werft florieren, sodass sich der Jahresumsatz laut Unternehmensbroschüre seit 2009 verdreifacht hat. Gerade investiert die Werft in den Bau einer neuen Halle. Sie soll ihr in der Fertigung künftig eine Kapazitätsweitung um 20 Prozent ermöglichen. Über aktuelle Geschäftszahlen schweigt sich Schmoll dagegen aus. Neubau, Reparatur und Modernisierung sowie die Arbeit mit Verbundwerkstoffen bestimmen das Geschäft an der Warnow. Neu baut die Werft vor allem Seenotrettungsboote. Hauptabnehmer ist die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Hochfestes Aluminium und eine spezielle Konstruktion machen die sogenannten Selbstaufrichter besonders leicht, manövrierfähig und belastbar.

„Seit rund fünf Jahren sind wir bei jeder Neuausschreibung mit dabei“, sagt Schmoll mit Blick auf Seenotretter und Behördenboote. „Bislang stand Tamsen Maritim vor allem für hervorragende Reparatur- und Modernisierungsleistungen.“ Dass die Werft wesentlich mehr kann, beweist das dritte Geschäftsfeld: die CompositeAbteilung. Hier fertigt Tamsen Maritim Formwerkzeuge, Modelle und Großbauteile aus Kunststoff für Windturbinenbauer.

„Bootsbauer und Tischler arbeiten mit den weicheren Materialien“, erklärt Schmoll. Der Werft sei es gelungen, diese Expertise auf die hohen Anforderungen an Produkte der Windenergiebranche zu überführen.

Nach der Insolvenz des Tamsen-Vorläufers SMG-Werft AG im Jahr 2008 hat Schmoll, wie er sagt, „eine der modernsten Werften weltweit geerbt“. Bereits seit Anfang der 2000er-Jahre steht hier Europas größtes Fünf-Achs-CNC-Fräszentrum – eine Maschine, die selbst riesige Bauteile mit einer Präzision von Zentelmillimetern bearbeiten kann. Ideal für Rotorblätter von Windkraftanlagen oder andere Großbauteile aus Kohle- und Glasfaser.

Aktuell beschäftigt Tamsen Maritim rund 100 Mitarbeiter, davon 18 Ingenieure. Mehr als zwölf Prozent der Belegschaft sind Auszubildende. „Alle, die bleiben wollen, können wir übernehmen“, sagt Schmoll. Selten wanderten Mitarbeiter zu den regionalen Wettbewerbern ab. Das Gefühl, Teil eines Familienbetriebes zu sein, ist unter den Mitarbeitern stark ausgeprägt – und das, obwohl das Unternehmen eine wechselvolle Geschichte und seit zehn Jahren mit Heiner Tamsen einen Hamburger Unternehmer an der Spitze stehen hat.

Im Mai bot eine der Werkshallen sogar die spektakuläre Kulisse für das Abschlusskonzert des Bachfestes, das 2019 in Rostock Station gemacht hat.

Der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg der Werft liegt Schmoll zufolge im „Fleiß, Geschick und Glück unseres Teams.“ BiB

Made in Germany Northern Fotos: Tamsen Werft, Horst Heiner Kneten
25 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 24 1 / 2019 Standpunkte NORDMETALL

Menschen und Meldungen

Stern mit Strom

Windkraft-Jubiläum

Seit zehn Jahren bildet der Masterstudiengang Wind Engineering an der FH Kiel Experten für die Windenergie im Norden aus. Seit 2010 bringt auch das Wind Energy Technology Institute (WETI) an der Hochschule Flensburg Bewegung in die Windenergieforschung. Unterstützt wird es von Beginn an vom AGV NORD. Rund 100 Gäste feierten mit Energieminister Jan Philipp Albrecht (2. v. r.) in Flensburg neben diesem großen Erfolg auch die Antrittsvorlesung von Dr. David Schlipf, dem nunmehr dritten Professor am WETI. Seine Mission: den Windenergieanlagen das Sehen beibringen indem sie Böen bereits im Anflug erkennen und darauf reagieren können. DJ

Im Mercedes-Benz Werk Bremen wird seit Neuestem auch der Mercedes-Benz EQC gefertigt. Die EQ-Modelle werden auf derselben Linie gefertigt, wie Autos mit konventionellem oder Hybrid-Antrieb. Entsprechend kann die Produktion variabel und effizient der Marktnachfrage angepasst werden. Digitale Lösungen wie moderne mobile Endgeräte, fahrerlose Transportsysteme und die papierlose Fabrik unterstützen die Montagemitarbeiter. „Auch im Zeitalter der Elektromobilität sind die Mitarbeiter in der Produktion unersetzbar“, erklärt Markus Keicher, Standortverantwortlicher des Mercedes-Benz Werks Bremen. DJ

Top-Arbeitgeber

Die Auszeichnung als „TOP-Arbeitgeber“ war für SchleswigHolsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther (3. v. l.) Anlass, zusammen mit Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder (2. v. l.) Hanseatic Power Solutions (HPS) zu besuchen. „Hanseatic Power Solutions ist ein wirklich tolles Unternehmen, das als Hidden Champion Waren für die ganze Welt in Schleswig-Holstein produziert. Das ist wirklich großartig“, schwärmte Daniel Günther. Über dieses Lob freuten sich HPS-Geschäftsführer Bernd Mähnss (1. v. l.) und der kaufmännische Leiter von HPS, Michael Grenz (4. v. l). „Den Besuch betrachten wir nicht nur als Anerkennung unserer Arbeit, sondern auch als Wertschätzung der gesamten Belegschaft, mit der wir seit Jahren erfolgreich unseren Weg in die digitale Zukunft planen und umsetzen“, so Grenz. DJ

Lachen hilft

Wenn Kinder im Krankenhaus liegen, ist das nicht lustig. Außer, wenn die Klinikclowns in der Uniklinik Kiel oder der Kinderklinik Neumünster ihre Visite machen. Mit Zollstock zum Fiebermessen, Handpuppen, Zauberstab und Musik bringen sie die Kinder zum Lachen, was nicht nur gegen Einsamkeit und Traurigkeit hilft, sondern auch den Gesundheitszustand verbessern kann. Aber auch Lustigsein will gelernt sein. Deswegen hat GKN Driveline einen zweitägigen Fortbildungsworkshop für die „Klinikcläune“ finanziert. „Wir und unsere Mitarbeiter sind seit vielen Jahren im sozialen Bereich engagiert. Mit dem Workshop mit einem international bekannten Starclown für die Klinikclowns aus Kiel wollten wir den ehrenamtlichen Clowns für ihre großartige Arbeit danken“, erklärt Pierre Hellenthal (1. v. r.), HR Manager von GKN. DJ

Königlicher Besuch

König Willem-Alexander (3. v. l.) und Königin Máxima (2. v. l.) aus den Niederlanden haben bei ihrem „Arbeitsbesuch“ in Mecklenburg-Vorpommern die MV Werften besichtigt. Sie informierten sich über die Ausbildung und den Bau des ersten GlobalClass-Kreuzfahrtschiffes. Begleitet wurden sie von der niederländ. Infrastrukturministerin Cora van Nieuwenhuizen (6. v. l.), Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (4. v. l.), Stefan Schwesig (5. v. l.) und Wirtschaftsminister Harry Glawe (6. v. l.). Hunderte Mitarbeiter empfingen die hohen Gäste herzlich. „Es ist ein große Ehre für uns, das niederländische Königspaar begrüßen zu dürfen“, sagte Peter Fetten (1. v. l.), CEO von MV Werften. DJ

Fotos: Hochschule Flensburg, Daimler AG, Hanseatic Power Solutions Fotos: MV Werften, GKN 26 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 27 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL

Folge 25: Cornelius

Neumann-Redlin

Unser Mann in Bremen

An dem gesellschaftspolitisch interessierten Repräsentanten hansestädtischen Unternehmertums kommt in Bremen niemand vorbei.

Seit 2008 setzt sich Cornelius Neumann-Redlin als Hauptgeschäftsführer der UVHB und Leiter der NORDMETALL-Geschäftsstelle Bremen für die Belange der Wirtschaft an der Weser ein.

Geradlinig – ein Wort, das nicht nur die Karriere von Cornelius Neumann-Redlin treffend beschreibt.

Der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände im Lande Bremen e. V. (UVHB) ist selbst ein geradliniger Typ –zielstrebig und zugewandt. Dass dem 48-jährigen Fachanwalt für Arbeitsrecht Abwechslung im Job besonders wichtig ist, wirkt da fast wie ein Widerspruch.

„Das Nebeneinander der Verbände ist das Reizvolle in Bremen“, sagt Neumann-Redlin, der auch die NORDMETALL-Geschäftsstelle in Bremen und die Bezirksgruppe Unterweser leitet. Hinzu kommt je ein Sitz in den Geschäftsführerkonferenzen von BDA, BDI und BAVC, dem Bundesarbeitgeberverband Chemie e. V. aus Wiesbaden.

An der Uni Bayreuth studierte er Rechtswissenschaften. Nach Stationen bei Anwälten in Madrid und Bristol kam der Student 1997 erstmals mit der Verbändewelt in Kontakt, als Fachpraktikant des Verbandes der Metallindustriellen Niedersachsens e. V. in seiner Heimatstadt Hannover.

„Da wusste ich, dass ich als Jurist auf jeden Fall im Wirtschaftsumfeld tätig werden wollte“, sagt Neumann-Redlin. Am 1. August 2000 heuerte er bei den UVHB an.

Eine Bilderbuchkarriere folgte: 2005 Beförderung zum Geschäftsführer der UVHB und von Metall Unterweser, 2008 Aufstieg zum UVHB-Hauptgeschäftsführer.

Seitdem ist Neumann-Redlin der Ansprechpartner in Bremen für Senat, Wirtschaft, Verwaltung und Presse – egal, ob für Tarif- oder Bildungspolitik, Arbeitsrecht oder Fragen der Kultur. Derzeit arbeitet er daran, 2020 den Bundeswettbewerb

„Jugend forscht“ auszurichten. Als Vorsitzender des Förderkreises des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) engagiert er sich zudem für die Niederlassung Bremen; außerdem als alternierender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Rentenversicherung Oldenburg-Bremen.

Besonders am Herzen liegt dem Liebhaber klassischer Musik das von NORDMETALL gesponserte Musikfest Bremen, das er als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates unterstützt.

Geradlinig – so verlaufen Arbeitstage von Cornelius Neumann-Redlin selten. Deshalb hält sich der zweifache Vater morgens und an den Wochenenden Zeit für seine Familie frei. Denn die komme immer noch an erster Stelle. BiB

Kontakt für Mitglieder:

Cornelius Neumann-Redlin

Tel.: 0421 36802-33

E-Mail: cneumann@uvhb.de

Unternehmenssteuern (vom Unternehmensgewinn) Einkommenssteuer inkl. Sozialbeiträge (vom Bruttogehalt)

WIR FÜR SIE
Metall-
Elektroindustrie
der deutschen Metall- und Elektroindustrie (Nennung in Prozent)
Wettbewerbsnachteile 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Andere Stromkosten Energiekosten Steuern und Abgaben Flexibilität des Arbeitsmarktes Flexibilität der Arbeitszeiten Arbeitskosten Heute In fünf Jahren € € € € € Steuersatz in Prozent (Durchschnitt) Deutschland mit höchsten Steuerbelastungen 25 28 21 30 19 19 26 19 34 28 25 9 31 40 0 15 22 22 23 23 26 28 29 31 32 39 China Slowakei Südkorea JapanTschechienGroßbritannien USA Frankreich Polen Italien Österreich Ungarn Deutschland 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
Quelle: iw: Wettbewerber der deutschen M+E-Industrie (2019)
Deutsche
und
im Wettbewerb
Größte
€ 1 2 3 Illustration: Maren Spreemann
GRAFIK DES MONATS 28 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 29 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL
Foto: Michael Bahlo

Tarifverträge besser verstehen, leichter anwenden

Tarifrecht ist komplex und scheint undurchdringlich. Die diversen Regelungen zu verstehen und sicher anzuwenden, stellt viele Beschäftigte im Personalbereich immer wieder vor große Herausforderungen. Die Metall- und Elektroindustrie bildet da keine Ausnahme. Deshalb bietet NORDMETALL e. V. den Personalern seiner Mitgliedunternehmen die Möglichkeit, kostenlose Informationsveranstaltungen zu dem Thema zu besuchen.

Die Abteilung Tarifrecht und Arbeitsorganisation erleichtert auf diese Weise neuen Mitarbeitern der Personalabteilungen den Einstieg in die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie. Erfahrene Personaler können ihr bestehendes Wissen vertiefen: Die aktuellen tarifrechtlich relevanten Gerichtsentscheidungen werden erläutert, die daraus resultierenden Anpassungen des Tarifrechts diskutiert.

Die Informationsveranstaltungen zu den wichtigsten tariflichen Regelungen finden im Frühjahr und Herbst jeden Jahres statt – zusätzlich zu einer zweitägigen Schulung zum Herzstück der Tarifverträge, dem Manteltarifvertrag, stehen in kürzeren Schulungen der Entgeltrahmentarifvertrag (ERA) sowie die Tarifverträge zur Betrieblichen Altersvorsorge (BAV) und Altersteilzeit (ATZ) im Mittelpunkt. Die Veranstaltungen sind so konzipiert, dass die Teilnehmer konkrete betriebliche Fragen und Probleme untereinander und mit den Referenten diskutieren können.

„Besonders häufig geht es darum, die Systematik und Begrifflichkeiten des Tarifvertrages hinsichtlich der konkreten Arbeitsaufgaben richtig zu deuten und zu bewerten“, sagt Verbandsjuristin Janine Jutkuhn. Welche Nachtarbeitszuschläge gelten für welche Beschäftigten? Welche unterschiedlichen Regelungen sind hinsichtlich Voll- und Teilzeitkräften zu beachten? Muss ein Betrieb seine Auszubildenden zur Prüfungsvorbereitung freistellen?

In diesem Jahr geht es vor allem um zweierlei: Die nach der Modernisierung der Manteltarifverträge zum 1. Januar 2019 und im Anschluss an die Tarifrunde 2018 vereinbarten Änderungen werden vorgestellt. Und die Einführung des neuen tariflichen Zusatzgeldes zu Beginn dieses Jahres wird erläutert.

Die nächsten Informationsveranstaltungen zum Manteltarifvertrag finden am 27. und 29. August 2019 jeweils von 10 bis 15 Uhr im Haus der Wirtschaft in Hamburg statt. BiB

Kontakt:

Weitere Informationen bei

Janine Jutkuhn

Tel.: 040 6378-4247

E-Mail: jutkuhn@nordmetall.de

WIRTSCHAFTSZITAT

„Wenn das ganze Jahr über Urlaub wäre, wäre das Vergnügen so langweilig wie die Arbeit.“
William Shakespeare
(1564 – 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter Folge 37: Onboarding Tarifrecht
Foto: Xxxxxxxxxxxx Xxxxxxxxxxx
30 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 31 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL
Die Infoveranstaltungen zum Tarifrecht bieten neuen und erfahrenen Personalern gleichermaßen praktische Hilfestellungen.
Foto: Ibrahim Ot
MEHRWERT VERBAND

Das ist der Hammer!

Wer Rohre von fünf Metern Durchmesser in den Meeresboden rammen will, braucht einen ziemlich großen Hammer. Zum Beispiel einen Hydraulikhammer vom Typ MHU 3500S, der im komplett montierten Zustand fast 600 Tonnen wiegt und eine Länge von rund 25 Metern hat. Damit lassen sich selbst große Rohre für Offshore-Windparks bis zu 30 Meter tief in den Untergrund tackern. Geliefert werden Geräte dieser Art von der Firma Meck in Kaltenkirchen, die zu den „Hidden Champions“ der norddeutschen Wirtschaft zählt und seit über 40 Jahren spezielle Lösungen für Kunden aus den Bereichen Öl- und Gasförderung, Windparks sowie Brücken- und Hafenbau entwickelt. Die 1868 gegründete Firma hatte anfangs Baumaschinen und Bagger mit Seilzugtechnik konstruiert und sich erst später auf hydraulische Hämmer spezialisiert. Mittlerweile ist das Unternehmen so versiert, dass es mit seinem Spezial-Equipment sogar Rammaufträge in über 1.000 Metern Wassertiefe erledigen kann. Das ist weltweit einzigartig. CvF

Augustin 33 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL
Foto: Christian

Zukunft gestalten

„Stiftungen sind für uns Impulsgeber und Motor.“

Es ist ein lauer Frühsommerabend. Eine bestens gelaunte Gästeschar aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur versammelt sich im Kunst-Mekka nahe der Hamburger HafenCity, um gleich zwei unternehmensnahen Stiftungen zum Geburtstag zu gratulieren: 15 Jahre NORDMETALL-Stiftung und 25 Jahre Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) stehen auf dem Programm.

„Stiftungen sind für uns als Impulsgeber unglaublich wichtig“, sagt etwa Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU). „Stiftungen sind viel agiler als wir Bildungsverwaltungen.“ Stiftungen ermöglichten es Ministerien, Modellprojekte auszuprobieren –oder Schule an Gesellschaft, Wirtschaft und Universitäten heranzuführen.

Die NORDMETALL-Stiftung hat am 23. Mai Geburtstag gefeiert, gemeinsam mit der Stiftung der Deutschen Wirtschaft – 150 Gäste, darunter viele Prominente, begingen in den Hamburger Deichtorhallen das Doppeljubiläum.

Als Festredner geladen sind unter anderen der neue Präsident des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW), Prof. Gabriel Felbermayr, und Wirtschaftsexperte Prof. Dr. Thomas Straubhaar von der Universität Hamburg. Es geht um nichts Geringeres als um die Zukunft der jungen Generation. Und es geht darum, welche Weichen in Wirtschaft und Gesellschaft für eine lohnenswerte Zukunft gestellt werden müssen. Welchen Beitrag Stiftungen dazu leisten können, wird an diesem Abend gleich mehrfach eindrucksvoll deutlich.

NORDMETALL-Stiftungsvorstand Dr. Nico Fickinger sieht eine wesentliche Aufgabe von Stiftungen darin, „Schulen in der Kür zu unterstützen“, sich also nicht in die Lehrplangestaltung einzumischen, aber sie beispielsweise mit außerschulischen Lernorten und untereinander stärker zu vernetzen – Bildung vor allem jenseits des Unterrichts zu fördern.

Hervorragende Beispiele dafür seien die Projekte MINT-Schule und MINTforum, greift Projektkoordinatorin Sabine Petersen von der Technischen

Akademie Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, Kuratoriumsmitglied der NORDMETALL-Stiftung.
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Alle Festredner und Podiumsteilnehmer auf einen Blick. Unten v. l. n. r.: Prof. Gabriel Felbermayr, Ingo Kramer, Karin Prien, Thomas Lambusch und Prof. Dr. Thomas Straubhaar. Oben v. l. n. r.: Jörn Schaube, Katja Weiden, Sabine Petersen, Kirsten Wagner, Dr. Sven Murmann, Dr. Nico Fickinger, Julia Anne Schifferings, Dr. Arndt Schnöring.

NORDMETALL-Stiftungsvorstand).

Nord den Faden auf. In Schleswig-Holstein gehören derzeit zehn Schulen mit exzellenten Bildungsangeboten in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) dem von der NORDMETALL-Stiftung und weiteren Partnern initiierten Netzwerk MINT-Schule an. Für die dort engagierten Lehrkräfte bedeutet das vor allem, von den Erfahrungen ihrer Kolleginnen und Kollegen, aber auch von Schülerinnen und Schülern anderer Schulen zu lernen – etwa wenn es darum geht, mittels Greenscreen-Technologie Unterrichtseinheiten zu gestalten oder gezielt Mädchen für MINT-Themen zu begeistern. Andere Lehrkräfte nutzen Kontakte aus dem Netzwerk MINTforum, um ihre Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, über Praktikums- oder Ausbildungsplätze einen Einstieg in die Berufswelt zu finden.

Technologischem Wandel fehlt Akzeptanz

Mit Blick auf das erst kürzlich gegründete MINTforum

Schleswig-Holstein betont Ministerin Prien: „Das Bündeln und Vernetzen ist, was uns fehlt, um in der Fläche besser zu werden.“ Hier leiste das neue Netzwerk einen entscheidenden Beitrag insbesondere zwischen Schulen, außerschulischen Lernorten und Unternehmen.

150 Gäste aus Wirtschaft und Politik verfolgen aufmerksam ein abwechslungsreiches Programm.

IfW-Präsident Felbermayr sieht zumindest die deutsche Hochschullandschaft im MINT-Bereich – trotz chronischer Unterfinanzierung – gut aufgestellt. Ein Problem sei jedoch die geringe Akzeptanz für technologischen Wandel innerhalb der Gesellschaft. Hier könnten Stiftungen durch klug konzipierte Projekte für mehr Begeisterung sorgen – und vielleicht sogar das Image Deutschlands als „Republik der Verhinderer“ nachhaltig verändern.

Mehr als 17 Millionen Euro für 120 Projekte

Damit rührt der Ökonom an einem in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie tief verwurzelten

Leitmotiv: gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Vor 15 Jahren sei dies der entscheidende Impuls der rund 250 NORDMDETALL-Mitgliedsunternehmen gewesen, eine Stiftung zu gründen, sagt NORDMETALL-Präsident Thomas Lambusch, seit 2016 zugleich Vorstandsvorsitzender der NORDMETALL-Stiftung. Innerhalb von 15 Jahren hat die NORDMETALL-Stiftung rund 120 Projekte mit mehr als 17 Millionen Euro unterstützt. Für die Zukunft „seiner“ Stiftung wünscht er sich

Renditen

Schleswig-Holsteins

Moderatorin

weiterhin das Stiftungsmotto „Talente fördern – Zusammenhalt stärken – den Norden bereichern“ wirkungsvoll mit Leben erfüllen zu können.

Mehr Mittel, um Gutes zu tun, wünscht sich auch Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer. Als Vorstandsvorsitzender der sdw hat er sich auf die Fahne geschrieben, einige der Lücken zu schließen, die der Staat hinterlässt – vor allem im Bildungsbereich. „Es geht darum, jungen Menschen Mut zu machen und sie auf dem Weg hin zu einem selbstbestimmten Leben zu begleiten – und zwar auf einem Niveau, an das sie selbst kaum gedacht haben.“

Eine Aufgabe, die an einem lauen Frühsommerabend in Hamburg zwar sehr groß, aber keineswegs unlösbar erscheint. Die Dialoge und Diskussionen auf der Bühne in den Deichtorhallen regen die Gäste jedenfalls zu lebhaften Gesprächen über Erfolge, Misserfolge und künftige Kooperationen an – befeuert von einem umjubelten Konzertauftritt des SIGNUM saxophone quartet, dem NORDMETALL-Ensemblepreisträger 2016.

Birte Bühnen

Begeisterte das Publikum mit seinem Auftritt: Das SIGNUM saxophone quartett spielte Werke von Bach, Bernstein, Piazzolla und Corea.

Der Film zu 15 Jahren NORDMETALL-Stiftung.

Einfach Code mit der Kamera Ihres Handys scannen

Ingo

„Gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, war für unsere Mitgliedunternehmen 2004 der entscheidende Impuls zur Gründung der NORDMETALL-Stiftung.“
Thomas Lambusch, NORDMETALL-Präsident und Vorstandsvorsitzender der NORDMETALL-Stiftung. bessere aus dem Stiftungskapital, um Führung vor dem Fest: Prof. Dr. Dirk Luckow, Intendant der Deichtorhallen, zeigt den Gästen die aktuelle Ausstellung. In Feierlaune (v. l.): Ullrich Küchenmeister, Jutta Humbert (beide Getriebebau NORD), Wolfgang Würst (ehem. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) lobt die Zusammenarbeit mit der NORDMETALL-Stiftung. und sdw-Alumna Julia Anne Schifferings (l.) mit MINTSchule-Koordinatorin Sabine Petersen. Kramer, BDA-Präsident und Vorstandsvorsitzender der sdw, wird von Hamburg 1 interviewt.
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Lutz Marmor

… Lutz Marmor (65) stammt aus Köln, wo er nach dem abgeschlossenen Betriebswirtschaftsstudium als Unternehmensberater tätig war. 1983 trat er in die Hauptabteilung Finanzen des Westdeutschen Rundfunks (WDR) ein, deren Leitung er später übernahm. Ende 1991 avancierte er zum Verwaltungsdirektor des damaligen Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg (ORB), bevor er diese Position Ende 1995 beim NDR sowie 2006 und 2007 beim WDR bekleidete. Anfang 2008 wechselte er als Intendant wieder zum NDR.

Ein Experte, aber viele verschiedene Meinungen zum Spezialbereich, den er oder sie vertreten – das ist das Szenario des StandpunkteFachgesprächs.

Wir drucken es an dieser Stelle erstmals. Es wird künftig im unregelmäßigen Wechsel mit dem Debattenformat „Face to Face“ erscheinen.

Unser Experte diesmal: Lutz Marmor (65), seit elfeinhalb Jahren Intendant des Norddeutschen Rundfunks (NDR), der drittgrößten unter den neun ARD-Anstalten.

Standpunkte: Die 16 Ministerpräsidenten der Länder haben vor einigen Wochen der Erhöhung der Rundfunkgebühren nicht zugestimmt. Die FDP hatte in Landesregierungen mit ihrer Beteiligung durchgesetzt, dass das von den öffentlich-rechtlichen Intendanten favorisierte ‚Indexmodell‘ erstmal nicht kommt. Es müsse erst noch Sparpotenzial erschlossen werde, bevor man auf einer festen Grundlage zu einer regelmäßigen Erhöhung der Beiträge nach Inflationsindex kommen könne, so das Argument der Liberalen. Wie geht es nun weiter?

Marmor: In der Medienpolitik erleben wir, dass 16 Länder mit sehr unterschiedlichen Regierungskoalitionen sehr unterschiedlich

Gespräch

agieren. Das schützt den Status quo der 17,50 Euro pro Monat. Ich präferiere eine Veränderung hin zum Indexmodell, weil es fair den Ist-Zustand der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Systems abbildet und die Inflation abfedert. Wir müssen dann trotzdem alle großen Herausforderungen damit gestalten, etwa die Digitalisierung. Das geht durch weitere Effizienzsteigerungen und irgendwann auch dadurch, dass lineare Programmangebote durch digitale ersetzt werden. Alles ohne Extra-Geld.

Standpunkte: Der deutsche Rundfunkbeitrag spielt jetzt schon in der Spitzenliga der großen Industrieländer. In Frankreich, in Österreich oder Skandinavien wird über Abschaffung oder Senkung der Rundfunkgebühren diskutiert. Und bei uns wird eine festgesetzte Steigerung nach der Inflationsentwicklung debattiert?

Marmor: Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern liegt die Höhe des Rundfunkbeitrags in Deutschland gemessen in Kosten pro Haushalt und Jahr an fünfter Stelle – hinter der Schweiz und Dänemark. Für 17,50 Euro im Monat, also unter 60 Cent pro Tag, erhalten die Beitragszahlenden ein vielfältiges Angebot, das sie im Durchschnitt 3 Stunden und 23 Minuten täglich nutzen. Das ist fair, das können die allermeisten zahlen. Und die, die es nicht können, gehören zu den ca. zehn Prozent Beitragsbefreiten.

Außerdem haben wir anders als in Frankreich oder den skandinavischen Ländern

eine föderale Struktur. Neun Landesrundfunkanstalten in 16 Ländern bilden regionale Eigenheiten ab, berichten aus den verschiedensten Landstrichen, erhalten so auch lange gewachsene Identitäten. Regional stark sein, das kostet. In Back-up-Bereichen und Verwaltungen gemeinsam effizienter zu werden, daran arbeiten wir. Und außerdem halte ich eine ‚Auftragsflexibilisierung’ für denkbar, die es uns künftig erlaubt, mit Zustimmung der Gremien, auch ohne komplexe Staatsvertragsänderungen neue Programme anzubieten, aber auch bestehende Programme einzustellen.

Standpunkte: 21 Fernsehsender, 66 Radiosender, mehr als 100 Digital-Angebote in der ARD, muss das wirklich sein?

Marmor: Nun ja, bei 100 Digital-Angeboten zählen Sie nun wirklich jede kleine App mit, die fast nichts kostet. Für Radio gilt: Es gibt deutlich mehr private Radiosender in Deutschland, über 240, die die Vielfalt eines großen, bevölkerungsstarken Landes abbilden. Im Fernsehen stehen öffentlich-rechtliche und private Sender für eine große Programmvielfalt, die die Leute annehmen. Ein wirtschaftlich starkes Land mit mehr als 80 Millionen Einwohnern verträgt diese Ausdifferenzierung. Und ich finde, dass sich ein solches Land auch eine solche Medienvielfalt leisten sollte.

Standpunkte: Mal ein überspitztes Beispiel: Braucht denn jede der neun Anstalten ein eigenes Klassik-Radioprogramm, obwohl doch überall die gleichen Einspielungen der

Foto: Kirsten Haarmann
38 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 39 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL

großen Weltorchester von Bach, Beethoven oder Brahms das Programm füllen?

Marmor: Nur ein Klassikprogramm für alle, das wäre ein großer Verlust für die deutsche regionale Kulturlandschaft. Kultur ist so föderal wie das Land, wir unterhalten eigene Orchester, wirken an Festivals mit, fördern Theater, Literatur oder bildende Kunst. Siegfried Lenz hat sich öfter beim NDR und den anderen Rundfunkanstalten für die Unterstützung seiner Arbeit bedankt und sinngemäß gesagt: „Ohne die Hilfe und Förderung durch die deutschen Rundfunkanstalten hätte ich als junger deutscher Autor nach dem Krieg nicht meinem Beruf nachgehen und schreiben können.“ Wir sind auch Kulturträger und das ist regional wichtig. Wenn Sie gewachsene Kulturangebote abschaffen, kriegen Sie so etwas nie wieder.

Einmal weg, immer weg.

Standpunkte: Im Fernsehbereich leisten sich ARD und ZDF große getrennte Auslandskorrespondentennetze wie sonst nur die BBC, dazu sieben dritte Programme –aber wenn Notre-Dame brennt, klappt die Live-Schaltung in die Tagesschau nicht.

Stimmen da noch die Gewichte?

Marmor: Wir haben das größte Netz an

Korrespondentinnen und Korrespondenten neben der BBC weltweit vor einigen Jahren sogar noch ausgebaut, um einen Platz in China. Und das ist vor dem Hintergrund der Weltlage genauso richtig wie angesichts der neuen Herausforderungen durch eine trimediale Berichterstattung für Hörfunk, Fernsehen und Netz. Dass der Bericht zum Brand von Notre-Dame in der Tagesschau 20 Uhr nicht an erster Stelle lief, lag nicht am Pariser Studio, sondern entstand durch Entscheidungen bei uns in der Hamburger ARD-Aktuell-Zentrale. Wir haben sofort danach reagiert und sichergestellt, dass so etwas möglichst nicht wieder passiert.

Im Übrigen gilt: Die Menschen wollen Nachrichten. In unserem NDR Fernsehen ist die 21.45-Nachrichtensendung eine Riesenerfolgsgeschichte: NDR aktuell erreichte neulich 12 Prozent Marktanteil, der liegt im Senderschnitt bei 7,7 Prozent, das ist großartig. Nachrichten sind unser Kerngeschäft.

Standpunkte: Wirtschaftsberichterstattung aber eher nicht. In den dritten TV-Programmen der ARD gibt es meist nur noch Verbrauchermagazine, sonst kommen Wirtschaftsthemen in den Nachrichtensendungen von Fernsehen und Radio eher spärlich

vor. Vernachlässigen Sie da Ihren Grundversorgungsauftrag?

Marmor: Nein, gar nicht. Wir haben viele Unternehmensporträts im Programm, von den Werften bis zur Luftfahrtbranche. Wir haben historische Formate im NDR zu Wirtschaftsthemen, gerade etwa zur Entstehung der Stahlindustrie im Norden, wir liefern montags bis freitags Börsenberichterstattung, die gerade auch Unternehmensentwicklungen abbildet, was übrigens die Gewerkschaften nicht immer alle gut finden. Und in den meistgesehenen Programmen im NDR Fernsehen, in den Landesprogrammen, greifen wir ständig Wirtschaftsthemen auf, von den Sorgen der Krabbenfischer bis zu VW. Sie haben in Einem recht: Es hat eine Verschiebung hin zu Beratungsthemen gegeben in den Verbrauchermagazinen, die früher breitere Wirtschaftsberichterstattung geliefert haben. Aber das ist den Interessen der Zuschauerinnen und Zuschauer geschuldet, die alle Verbraucherinnen und Verbraucher sind.

Standpunkte: Während der Tarifverhandlungen entsteht häufig der Eindruck, dass die Gewerkschaftsseite in öffentlich-rechtlichen Programmen bevorzugt wird. Stimmt der?

Marmor: Nun ja, rote Fahnenmeere und viele Menschen geben natürlich attraktivere Bilder ab, als Manager, die aus Limousinen steigen. Und trotzdem ist das natürlich ein wichtiger Impuls für uns, wenn Sie anmahnen, dass auch die Arbeitgeberseite mit Stellungnahmen vorkommen muss. Wir versuchen das sicherzustellen, also hier im Norden z. B. zwischen IG Metall und NORDMETALL, weil das für alle Menschen wichtig ist. Und die Nachricht über einen Tarifabschluss hören Sie bei uns sofort.

Standpunkte: Das ist klar. Verunsicherung schafft bei vielen Zuschauern allerdings die zunehmende Vermischung zwischen halbwegs objektiver Berichterstattung und meinungsstarken Beiträgen, die trotzdem nicht als Kommentar gekennzeichnet sind. Ihre NDR-Panorama-Kollegin Reschke hat sinngemäß geäußert, dass in Zeiten von Trump, AfD und Klimawandel ein Haltungsjournalismus auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nötig sei. Ist das nicht das Einfallstor für Beeinflussung, Bevormundung und Parteipolitik?

Marmor: Ich glaube, wir brauchen Haltung zugunsten von Demokratie und Völkerverständigung, Haltung für die Werte des Grundgesetzes und der Landesverfassungen, die bei uns sogar im NDR-Staatsvertrag vorgegeben sind. Das muss verteidigt werden. Aber das dürfte nicht dazu führen, dass Nachrichten und Meinungen vermischt werden.

Standpunkte: Wenn, um mal ein Beispiel zu erwähnen, ThyssenKrupp seine Hauptversammlung in Essen abhält, dann beginnt heutzutage das Tagesschau-Stück dazu mit sogenannten Aktivisten, die irgendwelche Anti-Kohle-Plakate hochhalten und natürlich auch ausführlich befragt werden. Das eigentliche Geschehen, die Hauptversammlung, verkommt fast zur Randnotiz. Die Gewichtung stimmt da nicht mehr, oder?

Marmor: Jetzt stellen Sie sich vor, Sie berichten nicht über Demonstranten. Dann käme sofort der umgekehrte Vorwurf. Wie man das im Einzelnen macht, wie die Gewichtungen daherkommen, das müssen wir natürlich diskutieren. Und das tun die Kolleginnen und Kollegen auch in Redaktionskonferenzen. Es gibt manchmal auch Programmbeschwerden, der Rundfunkrat beschäftigt sich mit Themen.

Standpunkte: Aber glauben Sie nicht, dass wir da immer häufiger einseitige Berichterstattung erleben?

Marmor: Um das wirklich zu beurteilen, müsste man wohl statistische Verfahren nutzen. Ich nehme das nicht so wahr. Sicher ist aber, dass unsere Gesellschaft sich stark verändert hat: Alle Institutionen müssen sich heute mehr erklären. Dazu zählen Großunternehmen, dazu zählen aber auch Behörden, der öffentlich-rechtliche Rundfunk, Kirchen oder Gewerkschaften. Unsere Berichterstattung trägt dem Rechnung.

Standpunkte: Sie haben jetzt angekündigt, ab 2020 nicht wieder für eine volle sechsjährige Amtszeit als NDR-Intendant zur Verfügung zu stehen. Was geben Sie ihrem Nachfolger mit auf den Weg?

Marmor: Das Allerwichtigste ist, weiterhin für die Freiheit der Redaktionen einzustehen. Und weiterhin sorgfältig mit dem Geld der Beitragszahlenden umzugehen.

Standpunkte: Herr Intendant, wir danken Ihnen für das Gespräch. Alexander Luckow

Foto: Kirsten Haarmann 40 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 41 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL
Erklärer des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: Lutz Marmor.

Folkmar Ukena

LEDA WERK GMBH & CO. KG

Eigentlich ist Folkmar Ukena ein fürstlicher Häuptlingsnachfahre. Und das grob geschätzt in der 15. Generation: Anfang des 13. Jahrhunderts fand ein Urahn als Stammesoberhaupt in der Familienburg des ostfriesischen Neermoor erstmals Erwähnung. Bis ins 15. Jahrhundert lieferte sich die wehrhafte Sippe mit Oldenburgern, Holländern und der Hanse erfolgreiche Schlachten um die Vorherrschaft im platten Landstrich an der Nordsee. Dann trug ihnen Friedrich III., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, die Erhebung in den Reichsgrafenstand an. Mehr als ein halbes Jahrtausend später hat der Name Ukena im nordwestlichen Niedersachen und weit darüber hinaus immer noch einen ganz besonderen Klang. Und das liegt weniger an den kriegerischen Vorfahren, als am ganz und gar friedlichen geschäftsführenden Gesellschafter der LEDA-Werke, Folkmar Ukena.

„Ich bin über das Segeln wieder hierhergekommen“, erklärt der hochgewachsene 61-Jährige seine Firmierung zum Quasi-Häuptling eines Traditionsunternehmens. Locker zurückgelehnt und mit leisem, aber bestimmtem Tonfall erzählt er

von seiner Jugend im Städtchen Leer. Wir sitzen in den „Feurigen Welten“, einem sehr geschmackvoll geplanten Ausstellungshaus für LEDA-Öfen. Folkmar Ukenas Gattin, eine Architektin, hat es geradezu luftig-leicht neben den schweren alten Gründerzeit-Fabrikhallen gestaltet.

Hier am idyllischen Zusammenfluss von Ems und Leda beteiligten sich die Ukenas, längst zu wohlhabenden Kaufleuten geworden, 1873 an der Gründung einer Eisengießerei. Später veräußerte die Familie ihre Anteile, 1972 kehrte Vater Bruno Ukena aber als Geschäftsführer in die Unternehmensleitung zurück. „Und dann sprach mich Anfang der Neunzigerjahre ein Segelfreund und Ehemann unserer Hauptgesellschafterin an, ob ich nicht in Vaters Fußstapfen treten wollte“, erinnert sich Folkmar Ukena.

Gesagt, getan. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler und Ingenieur musste nur seine Gattin überzeugen, um die Metropole Hamburg zu verlassen, wo er als Halbleiterspezialist mit Reinst-Raum-Erfahrung bei Philips tätig war – „eine Herausforderung“, erinnert sich Ukena schmunzelnd. 1991 kehrte das Paar in die

Der Chef vor einem seiner über 200 Ofenmodelle: Folkmar Ukena, geschäftsführender Gesellschafter der LEDA Werk GmbH & Co. KG.
Foto: Christian Augustin TERMIN BEIM CHEF 43 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL

ostfriesische 35.000-Einwohner-Gemeinde Leer zurück. Und beschloss bald in der Rolle des Geschäftsführers eine grundlegende Erneuerung: „Das Unternehmen war damals als Eisengießerei ein reiner Produktionsbetrieb mit Zulieferercharakter, die Ofenmarke LEDA bildete nicht das Kerngeschäft. Wir haben frühzeitig analysiert, dass wir an diesem Standort nur andersherum eine echte Marktchance haben: LEDA muss als hochwertige Ofenmanufaktur platziert werden und dann kann der Industrieguss und die Auftragsfertigung für OEM-Kunden (Original Equipment Manufacturer, d. Red.) ein zweites Standbein sein“, berichtet Ukena.

Bald 30 Jahre später ist der Strategiewechsel rundum geglückt: Im wachsenden Markt für hochwertige Ofen-Heiztechnik hält LEDA einen deutlichen Anteil, der Jahresumsatz läuft auf die 30

Millionen Euro zu. 160 Mitarbeiter produzieren nicht nur schöne Heizöfen mit so wohlklingenden Namen wie Fina, Colona oder Encanto, sie entwickeln auch jedes erdenkliche Zubehör: „Attraktives Design wie modernste Technik sind unser Anspruch“, sagt Ukena, der mit dieser Kombination Verbraucherstückpreise bis zu 4.000 Euro und mehr pro Ofen erreicht. Wohlige Wärme und behagliches Flammenspiel der Kaminöfen und Heizeinsätze mit gesunder Strahlungswärme werden so um Bedien-Hightech ergänzt: Mit der „LEDATRONIC“-App lassen sich alle Funktionen übers Handy steuern. Wechselndes LED-Licht im Fuß der Öfen informiert auf Wunsch zu überhitztem (rot), unterkühltem (blau) oder passgenauem Betrieb (grün).

„Der Sparfuchs braucht das nicht unbedingt und erwartet von uns ökonomisch-zeitgemäße Heiztechnik“, teilt Ukena seine Kundschaft in zwei Gruppen ein. „Der Genussheizer möchte einen ökologisch und ökonomisch erstklassigen Designofen – beides liefern wir.“ Dabei erleichtert ihm die Marktentwicklung das Geschäft: „Steigende Heizöl- oder Gaspreise haben viele Menschen auf Holzöfen umsteigen lassen. Und die wärmen nicht nur kostengünstiger, sie sind auch von der CO2 -Belastung her völlig neutral: Wenn Holz im Wald verrottet, setzt es im Durchschnitt genauso viel Kohlendioxid frei, wie bei der Verbrennung. Aber nur Letztere liefert Heizleistung, für hochwärmegedämmte Gebäude reduziert bis auf 1,7 Kilowatt pro Stunde inklusive Katalysatortechnik“, weiß Ukena.

Auch die Feinstaubwerte der typischen Öfen wurden schrittweise um über 80% verringert und lägen mittlerweile unter dem Grenzwert von 40 Milligramm pro Kubikmeter. Gleichwohl sei er besorgt über die zum Teil sehr unsachliche Diskussion zu Klima- und Luftbelastung: „Ob CO2 , Feinstaub oder Stickoxide – in den Debatten wird häufig alles zusammengerührt. Kaum haben wir mit modernster Technik die Einhaltung aller deutschen und EU-Grenzwerte erreicht, von denen die Massenemittenten in China oder Indien nur träumen, werden bei uns plötzlich willkürlich gegriffene strengere Zahlen der Weltgesundheitsorganisation ins Spiel gebracht“, ärgert sich Ukena, mit weniger sonor-gelassenem Tonfall als sonst. „Wenn wir in Deutschland die Klimadiskussion überziehen und die Technologieoffenheit verlieren, dann werden wir soziale Konflikte hervorrufen, ohne die ökologischen Probleme zu lösen“, warnt der Unternehmer, der in Brüssel und Berlin auch viel als Lobbyist seiner Branche unterwegs ist. Als NORDMETALL-Vizepräsident sieht Folkmar Ukena der nächsten Tarifrunde mit Sorge entgegen: „Für uns Mittelständler ist bei Arbeitskosten und Komplexität des Personaleinsatzes im Flächentarifvertrag das Ende der Fahnenstange erreicht.“ Selbst ein Traditions-Familienunternehmer wie er müsse bei weiteren Belastungen irgendwann über Produktionsverlagerungen nachdenken.

Dabei spricht nach all den Jahrzehnten des Umbaus von Produktion und Firmengelände so viel für Leer: Gerade hat Folkmar Ukena im liebevoll begrünten

und durch 15 Kunstwerke begrenzte Areal für zwei Millionen Euro eine hochmoderne Lagerhalle bauen lassen. Und die Tochter unter seinen zwei Kindern hat nach einem international absolvierten Studium von Betriebswirtschaft und Marketing gerade den Weg ins LEDAWerk gefunden – „meine Kollegen aus Personalabteilung und Marketing/Vertrieb haben sich für sie entschieden, ich habe mich komplett rausgehalten“, versichert Folkmar Ukena glaubwürdig. Die Grundlage für den Fortbestand der alten ostfriesischen Fürstendynastie im Unternehmen wäre also gelegt.

Die Kettenschmiede einer Schiffswerft stand hier am Leeraner Leda-Ufer Mitte des 19. Jahrhunderts. 1873 gründeten B.C. Ukena, Otto Boekhoff und H. O. Franzen dort eine Eisengießerei. Die wuchs von anfänglich 40 auf über 400 Mitarbeiter bis zum II. Weltkrieg. Heute nutzt LEDA einige gut erhaltene alte Fabrikhallen regelmäßig für Ausstellungen und Kunstevents. Und produziert im weithin erneuerten Werk um die 20.000 Öfen im Jahr.

„Wenn wir in Deutschland die Klimadiskussion überziehen, verlieren wir Technologieoffenheit.“
Fotos: Christian Augustin
44 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 45 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL

AUS DER HAUPTSTADT

Termine von NORDMETALL, NORDMETALL-Stiftung und AGV NORD

im Einsatz für die Unternehmen

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) setzt sich seit mehr als 18 Jahren für ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem ein, das auf Freiheit und Verantwortung fußt. Getragen wird das Engagement von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie, darunter auch NORDMETALL. Hier berichten wir über die aktuelle Arbeit.

INSM-Grundrenten-Kampagne zeigt Erfolge

Der Grundrenten-Entwurf des Arbeitsministers Hubertus Heil (SPD) liegt vorerst auf Eis. Kurz vor der Europawahl stoppte das Bundeskanzleramt den Referenten-

schätzung nach nicht mit dem Gleichheitsgrundsatz aus Artikel 3 Grundgesetz vereinbar. „Auch wenn man dem Gesetzgeber mit dem Bundesverfassungsgericht Gestaltungsfreiheit einräumt, fehlt es hier in verfassungswidriger Weise an der Zielgenauigkeit“, urteilte der Sozialrechtsexperte. Die INSM setzt sich weiterhin für eine tragfähige Rentenpolitik ein.

Nachhaltigkeit als Verfassungsprinzip

LIEBE SOZIALPOPULISTISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS, MIT UNSERIÖSEN, UNFINANZIERBAREN UND UNGERECHTEN RENTENVERSPRECHEN GEWINNT MAN KEINE WÄHLERHERZEN.

RESPEKTLOS-RENTE STOPPEN – GERECHTE RENTENPLÄNE MACHEN!

entwurf zur Grundrente aus dem Bundesarbeitsministerium. Damit zeigt die INSM-Kampagne gegen eine Grundrente erste Erfolge. Denn der Entwurf ist ungerecht, milliardenschwer und erfolglos im Kampf gegen Altersarmut. Mehr noch: Wie ein von der INSM beauftragtes Gutachten nun ergab, ist die Grundrente sogar verfassungswidrig, so das verheerende Urteil des renommierten Sozialexperten Prof. Dr. Heinz-Dietrich Steinmeyer von der Uni Münster. Renten einer bestimmten Gruppe pauschal aufzuwerten, ist seiner Ein-

Mit Nachhaltigkeit verbinden die meisten Menschen Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz. Doch Nachhaltigkeit ist deutlich mehr. Das Nachhaltigkeitsprinzip umfasst außerdem eine finanzpolitische sowie eine sozialpolitische Dimension. Die Politik von heute muss auch immer die Folgen ihres Tuns für morgen im Blick haben, weit über die jeweilige Legislaturperiode hinaus und eben auch in der Sozialpolitik. Die INSM wirbt zusammen mit dem ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts

Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier dafür, Nachhaltigkeit im Grundgesetz zu verankern. Seiner Ansicht nach kommt die Zukunft im Vergleich zur Gegenwart bei politischen Entscheidungen systembedingt zu kurz. Er schlägt vor, Nachhaltigkeit und damit die dauerhafte Befriedigung des Gemeinwohls im Grundgesetz festzuschreiben. Im Kern geht es um Fragen wie: Übergeben wir unseren Kindern und Enkeln ein tragfähiges und leistungsfähiges Rentensystem? Die INSM verfolgt das Thema weiter.

Mitgliederversammlung, Treffen zum Netzwerken, Informationsveranstaltungen zu Arbeitsrecht, Bildungsfragen oder der Stiftungsarbeit — die norddeutschen Industrieverbände NORDMETALL und AGV NORD sowie die NORDMETALL-Stiftung bieten ein reichhaltiges Angebot.

Nähere Informationen zu Anmeldung, Ablauf, Referenten, kurzfristigen Änderungen sowie weitere Termine finden Sie auf unserer Homepage unter www.nordmetall.de/veranstaltungen

„Arbeitsvertragsgestaltung“

Gute Mitarbeiter halten – Mitarbeiter zu mehr Ausgeglichenheit, Genuss und besseren Leistungen coachen können

„Best Practice Arbeitsschutz“

01.07.2019 Workshop
NORDMETALL, Hamburg NM / AGV 08.07.2019 Workshop „Arbeitsvertragsgestaltung“ NORDMETALL, Kiel NM / AGV 18.–22.07.2019 30 Jahre Infotruck Burg, Fehmarn NM / AGV 20.07.2019 Verleihung des NORDMETALL-Ensemblepreises Produktionshalle der MMG GmbH, Waren (Müritz) NM-Stiftung 31.07.2019 Auftaktkonzert des Preisträger-Projekts Schloss Hasenwinkel Hasenwinkel NM-Stiftung Juli September 05.09.2019 Netzwerk HR NORDMETALL, Hamburg NM / AGV 10.09.2019 Netzwerk HR Cafe „Der Alte Mann“, Kiel NM / AGV 17.09.2019 Infoveranstaltung ERA NORDMETALL Hamburg NM / AGV 19.09.2019 Sitzung Vorstand und Präsidium NORDMETALL August Brötje GmbH Rastede NM 25.09.2019 Infoveranstaltung
NORDMETALL Hamburg NM / AGV 26.09.2019 Veranstaltung
Rheinmetall Landsysteme GmbH Kiel NM / AGV 19.08.2019 Workshop
NORDMETALL Hamburg NM / AGV 26.–27.08.2019 Chefseminar:
Schloss Hasenwinkel Hasenwinkel NM / AGV 27.08.2019 Infoveranstaltung MTV I NORDMETALL Hamburg NM / AGV 29.08.2019 Infoveranstaltung MTV II NORDMETALL Hamburg NM / AGV 29.–30.08.2019 Chefseminar:
Schloss Hasenwinkel Hasenwinkel NM / AGV August TERMINE
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Schloss Hasenwinkel Hasenwinkel NM / AGV

TREFFPUNKT NORD

Expertenvortrag: Prof. Dr. Olaf Deinert, Universität Göttingen, Institut für Arbeitsrecht.

Klartext: Bettina Offer, LL.M., Rechtsanwältin, Kanzlei OFFER & MASTMANN, Corporate Immigration, Frankfurt.

Fachtagung zur Beschäftigung ausländischer Fachkräfte

Mitte Mai trafen sich auf Einladung von NORDMETALL und AGV NORD mehrere Dutzend Human-Resources-Experten, Personalmanager und Fachjuristen im Hamburger Hotel Holiday Inn in der City Nord. Zu Problemen und Chancen bei der Beschäftigung von Fachkräften aus Nicht-EWR-Staaten referierten unter anderem Prof. Dr. Olaf Deinert, Arbeitsund Sozialrechtler an der Universität Göttingen, und Bettina Offer, Rechtsanwältin in der Frankfurter Kanzlei OFFER & Mastmann. Luc

Nachdenken über Europa: Axel Fiene (STILL, l. ) und Björn Cleven (MV Werften).

Festredner und Gastgeber: Prof. Dr. Gabriel Felbermayr PhD., Thomas Lambusch, Dr. Kirsten Scholl, Dr. Nico Fickinger (v. l. n. r.).

Europa-Abend

Gästebegrüßung: Dr. Petra Schleschka, Syndikusrechtsanwältin NORDMETALL.

Fotos: Ibrahim Ot

Tagungsteilnehmerin: Jensen (WISKA Hoppmann GmbH).

Engagierter Vortrag: Dr. Kirsten Scholl, Abteilungsleiterin Europapolitik im Bundeswirtschaftsministerium.

NORDMETALL-Präsident Thomas Lambusch hat kurz vor der Europawahl während eines Festessens im Hamburger Hotel Fontenay betont, dass die Fortentwicklung der Europäischen Union aus Sicht der norddeutschen Metall- und Elektrounternehmer „alternativlos“ ist: „Das vielzitierte Wort der Kanzlerin gilt hier eindeutig: Wohlstand und Arbeitsplätze hängen besonders im Exportweltmeisterland Deutschland von einem starken und handlungsfähigen Europa ab“, sagte Lambusch vor mehr als 30 geladenen Gästen aus der Wirtschaft. Festredner des Europaabends waren Ministerialdirektorin Dr. Kirsten Scholl, Abteilungsleiterin Europapolitik im Bundeswirtschaftsministerium, und Prof. Dr. Gabriel Felbermayr PhD., Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. Die Gäste debattierten bis zum späten Abend die Zukunft des Kontinents und seiner Brüsseler Institutionen. Luc

Fotos: Christian Augustin

Im Gespräch: Jutta Buddenberg, Makita Engineering Germany GmbH (l.).

Fachgespräch: Anton Bauch, LL.M., Syndikusrechtsanwalt

NORDMETALL (l.) und Stefan Rieken, Meyer Werft.

Komplexes Thema: Empfehlungen zu Verfahren und Anwendung des Ausländerbeschäftigungsrechts in der Praxis mit Blick in die Zukunft.

Aussicht über die Alster, Weitblick für Europa: Vor dem Festessen trafen sich die NORDMETALL-Gäste auf der imposanten Terrasse des Fontenay zu guten Gesprächen.

Trotz blauen Himmels ernste Mienen vor der Europawahl: Detlev Wösten (H & R Hamburg, l.) und Nikolaus Broschek (Summit Beteiligungsgesellschaft, r.).

48 1 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 49 1 / 2019 Standpunkte NORDMETALL

Nils Sander, Jungheinrich, (r.) im Gespräch mit den Teilnehmern und Thomas Küll, NORDMETALL-Abteilungsleiter Weiterbildung und Personalentwicklung.

Die Voraussetzungen für agiles Arbeiten im Realitätscheck.

Treffpunkt nordbildung

Der Bildungsverbund der Metall- und Elektroindustrie lud Anfang Juni ins schleswig-holsteinische Bildungszentrum Tannenfelde bei Aukrug: Das Thema „Agile Organisation und Führung“ diskutierten mehrere Dutzend Teilnehmer nach einer Einführung von Organisationsberater Tom Schmidt. Praxis „To Go“ und der Erfahrungsaustausch standen im Mittelpunkt der ganztägigen Veranstaltung. Luc

Fotos: Ibrahim Ot

Diskussionspunkt: Wie organisieren wir unseren Unternehmenserfolg?

Reger Austausch in der Tagungspause.

Engagiert: Britt Lorenzen, Expertin Employer Branding.

Hauptreferent: Tom Schmidt, Organisationsberater nach langjähriger Tätigkeit für Großkonzerne.

Florian Thiemann-Achterholt, Caterpillar, über neue Arbeitszeitregeln.

Rundherum informiert, jederzeit im Dialog: Die NORDMETALL-App zur Veranstaltung.

Informationen zum Tarifvertrag Mobiles

Arbeiten: Janine Jutkuhn, Verbandsjuristin NORDMETALL, Alexander Matthes, NORDMETALL Arbeitsorganisation.

Die neue Arbeitszeit 2019

Wie geht flexibles Arbeiten im digitalen Zeitalter? Welche rechtlichen und praktischen Fragen stellen sich? Zum Austausch über diese Fragen hatte die Abteilung Tarifrecht und Arbeitsorganisation von NORDMETALL mehrere Dutzend Gäste Anfang Juni ins Hamburger Haus der Wirtschaft geladen. Erstmals wurde eine solche NORDMETALL-Veranstaltung mit einer eigenen App begleitet – so erfolgreich, dass der Verband sich vorgenommen hat, dies in Zukunft regelmäßig zu tun. Luc

Fotos: Christian Augustin

Jan Balcke (r.), Airbus Operations, im Gespräch.

Heike Claßen, Bildungsstätte Tannenfelde, und Peter Golinski, NORDMETALLGeschäftsführer Bildung und Arbeitsmarkt.

Hans-Heinrich Lemke (Sauer & Sohn Maschinenbau GmbH).

Ein Zukunftsthema, das fesselt: Mobiles Arbeiten in der M+E-Industrie.

Carsten Keuchel, STILL, zu Freistellungstagen. Volles Haus im Haus der Wirtschaft Nadine Lewerenz, Continental Automotive, über Mobiles Arbeiten. Anna Blumenberg, MEYER Werft, referiert zur Umsetzung des T-ZUG.
51 1 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 50 1 / 2019 Standpunkte NORDMETALL

Referentin zu Employer Branding: Sibylle Stippler, Teamleiterin Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte beim IW Köln.

Ergebnisse aus dem Worldcafé werden diskutiert: Was macht erfolgreiches Employer Branding aus? Und wie funktioniert die digitale Mitarbeiterqualifizierung?

Arbeitsmarkttagung

Personalergespräch: Wie können die Herausforderungen von Zuwanderung und Digitalisierung gemeistert werden?

„Fachkräftesicherung heute und morgen“ war das Thema der NORDMETALL und AGV NORD-Arbeitsmarkttagung im Hamburger Haus der Wirtschaft Mitte Juni. Mehr als 50 Experten aus Personalwirtschaft und Industrie, von Arbeitsagentur und dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln diskutieren über Zuwanderung, Digitalisierung und „Employer Branding“ als Rezepte zur Fachkräftesicherung. Grundsätzliche Zustimmung fand das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das die Bundesregierung jüngst auf den Weg gebracht hat. Luc

Fotos: Christian Augustin

Erfolgreiche Jahresbilanz

Kuratorium und Vorstand der NORDMETALL-Stiftung trafen sich am 12. Juni 2019 im Hamburger Haus der Wirtschaft. Dr. Ekkehard Thümler, Direktor der Joachim Herz Stiftung, referierte über „Gelingensfaktoren wirksamer Stiftungsarbeit.“ Die Runde diskutierte im Anschluss unter anderem die Frage, mit welchen bezahlbaren Modellen sichergestellt werden kann, dass ältere, pflegebedürftige Menschen ihren Vorstellungen entsprechend leben können. Anschließend widmeten sich die Teilnehmer den Finanzen der NORDMETALL-Stiftung: Genehmigt wurden der Jahresabschluss und der Tätigkeitsbericht 2018. Der enthält die Beschreibungen aller Stiftungsprojekte und kann auf www.nordmetall-stiftung.de eingesehen werden. KW

Fotos: Kirsten Haarmann

Mit mehr als 960.000 Euro förderte die NORDMETALL-Stiftung 2018 Projekte aus Bildung und Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur.

Themeneinführung: NORDMETALL-Hauptgeschäftsführer Dr. Nico Fickinger zur Lage am Arbeitsmarkt.

Ministerin Katrin Prien freute sich insbesondere über erfolgreiche Bildungsprojekte.

Stiftungsgeschäftsführerin Kirsten Wagner erläuterte personelle Veränderungen.

Oben: Die Moderatoren Imke Kuhlmann und Jens Matschenz, NORDMETALL, unten: Themenzentrierter Austausch mit Kollegen.

Daniel Terzenbach, seit 2018 im Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, berichtet über die internationalen Rekrutierungsaktivitäten zur Fachkräftesicherung.

Stiftungs-Schatzmeister Dr. Thomas Ehm (Premium AEROTEC) stellte die finanzielle Bilanz 2018 vor.

Gute Lektüre: Der Tätigkeitsbericht informiert über die Ziele und Projekte der Stiftung.

Seit letztem Jahr im Stiftungskuratorium: Cathrin Kohnke (Stryker Trauma).

53 1 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 52 1 / 2019 Standpunkte NORDMETALL
Experte: Peter Golinski, Geschäftsführer Bildung und Arbeitsmarkt, NORDMETALL.

Verband

StandpunkteLeserumfrage

Wir haben Sie im ersten Standpunkte-Heft dieses Jahres gefragt, wie sie das NORDMETALL-Magazin beurteilen. Und Sie haben uns die Meinung gesagt, klar und unmissverständlich.

Drei Viertel der befragten Geschäftsführer, Personalleiter und Führungskräfte nehmen sich für jede der fünf Standpunkte-Ausgaben im Jahresverlauf Zeit, die mit einer Auflage von 4.000 Stück verbreitet werden. 73

KONTAKT ZU NORDMETALL

Ihr 24-Stunden-Verbandsservice: www.nordmetall.de

Hier finden Sie aktuelle Nachrichten Ihres Arbeitgeberverbandes und viele Informationen und Unterlagen für Ihre tägliche Arbeit.

NORDMETALL-Geschäftsstellen

GESCHÄFTSSTELLEN

Anja Blank, beschäftigt in der Technischen Dokumentation bei Vossloh in Kiel, gewinnt den Hauptpreis: Reto Kretzdorn, Verbandsjurist in der NORDMETALL-Geschäftsstelle Kiel, überreicht den Gutschein für eine Nacht im Hamburger The Westin Elbphilharmonie.

Prozent lesen alle oder viele Artikel im Heft, 68 Prozent geben den Inhalten die Schulnote 2. Rund 75 Prozent der Befragten finden Gliederung und Aufmachung des gesamten Heftes sehr gut oder gut. Nur die Titelseitengestaltung wurde kritischer gesehen: Zwar finden sie 60 Prozent gut oder sehr gut, aber 30 Prozent geben nur ein befriedigend, sechs Prozent ein mangelhaft. Mit Umfang und Erscheinungsfrequenz ist die große Mehrheit der Befragten zufrieden. 88 Prozent bevorzugen nach wie vor die gedruckte Variante, die vornehmlich im Büro in die Hand genommen wird. Mehr Berichterstattung wünscht sich ein Teil der Befragten zu aktuellen Wirtschaftsthemen, Trends in der Arbeitswelt und der Historie von Unternehmen. Wir danken allen Teilnehmern für ihre Einschätzungen und werden sie umsetzen: An der Titelgestaltung arbeiten und neue Themenkreise ins Heft aufnehmen, so lautet der Leserauftrag. Den glücklichen Gewinnern der Hotelgutscheine, die wir um Zuge der Leserumfrage verlost haben, wünschen wir entspannte Tage in Hamburg, Basthorst und Hasenwinkel. Luc

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Sven Schwuchow (l.), Personalleiter Hanse Personal Service in Rostock, gewinnt den 3. Preis: Daniel Jakubowski, stv. Pressesprecher NORDMETALL, überreicht den Gutschein für eine Nacht im Schloss Hasenwinkel (West-Mecklenburg). Sebastian Lindemann (l.), Head of Communications & Events bei Philips in Hamburg, erhält den 2. Preis: Alexander Luckow, Chefredakteur Standpunkte, übergibt den Gutschein für eine Übernachtung im Schloss Basthorst (West-Mecklenburg).
54 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL 55 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL

PERSONENREGISTER

Jan Philipp Albrecht S. 26, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, SH, MdL, Bündnis 90/Die Grünen

Jan Balcke S. 50, Airbus Operations GmbH

IMPRESSUM

Standpunkte

Hype und Hybris

Vor einem guten Jahr haben wir uns an dieser Stelle erlaubt, eine Volksparteiendämmerung vorherzusagen (Standpunkte März 2018). Ein reifer Leser mit Abgeordnetenmandat und CDU-Mitgliedsbuch stellte uns wenig später zur Rede: Das sei vermessen, schon weil die Union der hochangesehene Baumeister Nachkriegsdeutschlands sei – mit den ewigen Erfolgen der Westorientierung der Bundesrepublik und der Wiedervereinigung des ganzen Landes im Marschgepäck.

Historisch wohl wahr. 15 Monate später zeigt sich aber endgültig, dass die alten Gewissheiten im neuen Zeitalter von Digitalisierung und Globalisierung nicht mehr gelten, längst nicht nur unter Hipstern und Youtubern. Auch unter ganz normalen Jungwählern oder mittelalten Eltern wächst, flächendeckend im Westen und im Osten in den Städten, die Sorge um Klima und Umwelt. Die Grünen ziehen daraus derzeit ungeahnte Wahlerfolge.

Die AfD tut es ihnen in den gar nicht mehr so neuen Ländern gleich: Weil sich dort besonders viele Bürger von der Moderne abgehängt fühlen und den Zuzug vieler Menschen aus fernen Kulturen als Bedrohung empfinden. Die Union fällt so in vielen Regionen um und unter 20 Prozent, die SPD rutscht der Fünf-Prozent-Hürde entgegen.

Doch wird dieser Hype anhalten? Ich meine: nein. Jedenfalls nicht in diesem Ausmaß und nicht über die nächsten drei Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen hinaus. Denn dem Hoch an Prozenten und Mandaten folgt für Grüne wie AfD der Lackmustest in den Tiefebenen der Alltagspolitik. Und den zu bestehen, wird extrem schwer: Das kleine Bremen aus der Dauermisere des Schlusslichtbundeslandes zu holen, dürfte Rot-Rot-Grün dort genauso wenig gelingen, wie den ausgabenfreudigen Partei freunden im subventionsabhängigen Berlin. Sollten Grüne auf Bundesebene durchsetzen, dass künstlich hochgetriebene Energiepreise die Mobilität der Bürger zum Luxusgut machen, wäre es selbst mit der Wählergunst besorgter Klimabürger bald vorbei – wie ausgerechnet in Schweden bei den Europawahlen schon geschehen. Und dass die Probleme der Zuwanderung nicht mit Grenzzäunen und Grenzschützern gelöst werden, könnte eine AfD als Regierungspartei hinter Oder und Neiße schnell erfahren.

Dem Hype folgt die Hybris, und nach diesem Hochmut kommt der Fall. Den Parteien der Mitte, auch den einstigen Volksparteien, kann man nur wünschen, dass sie darauf vorbereitet sind.

Sie erreichen mich unter: luckow@nordmetall.de www.facebook.com/Nordmetall-News zu Politik und Wirtschaft www.facebook.com/NORDMETALL

Anton Bauch S. 48, NORDMETALL

Gabriele Bienmüller, S. 51, NORDMETALL

Anja Blank S. 54, Vossloh Locomotives GmbH

Anna Blumenberg S. 51, MEYER WERFT GmbH & Co. KG

Dennis Breder S. 19, Schüler

Nikolaus Broschek, S. 49, SUMMIT Beteiligungs GmbH

Jutta Buddenberg S. 48, Makita Engineering Germany GmbH

Heike Claßen S. 50, Tannenfelde Bildungs- und Tagungszentrum

Björn Cleven S. 49, MEYER WERFT GmbH & Co. KG

Christopher Dallas S. 19, Schüler

Prof. Dr. Olaf Deinert S. 48, Universität Göttingen

Dr. Thomas Ehm S.6, 8, 53, Premium AEROTEC GmbH

Kirsten Ewers S. 8, Raytheon Anschütz GmbH

Prof. Gabriel Felbermayr PhD. S. 35 f.,49, Institut für Weltwirtschaft, Kiel

Peter Fetten S. 27, MV Werften Rostock GmbH

Dr. Nico Fickinger S. 6, 8, 10 f., 35, 49, 52, NORDMETALL

Axel Fiene S. 7 ff., 49, STILL GmbH

Robert Focke S. 8, Nordischer Maschinenbau

Rudolf Baader GmbH & Co. KG

Daniel Friedrich S. 11, IG Metall Küste

Harry Glawe S. 27, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit MV, MdL, CDU

Peter Golinski S. 13, 15, 50, 52, NORDMETALL

Kathrin Grahl S. 18, Kendrion Kuhnke Automation GmbH

Michael Grenz S. 26, Hanseatic Power Solutions

GmbH

Daniel Günther S. 26, Ministerpräsident SH, MdL, CDU

Hubertus Heil S. 46, Bundesminister für Arbeit und Soziales, MdB, SPD

Pierre Hellenthal S. 27, GKN Driveline Deutschland GmbH

Alexander Hemmen S. 22, Premium AEROTEC GmbH

Jutta Humbert S. 36, Getriebebau NORD GmbH & Co. KG

Daniel Jakubowski S. 54, NORDMETALL

Ines Jensen S. 8, 48, WISKA Hoppmann GmbH

Janine Jutkuhn S. 30, 51, NORDMETALL

Markus Keicher S. 26, Daimler AG

Christian Keuchel S. 51, STILL GmbH

Cathrin Kohnke S. 53, Stryker Trauma GmbH

Julius Kramer S. 8, J. Heinr. Kramer Holding GmbH & Co. KG

Ingo Kramer S. 8, 35, 37, NORDMETALL Ehrenpräsident

Reto Kretzdorn S. 54, NORDMETALL

Ullrich Küchenmeister S. 36, Getriebebau NORD GmbH & Co. KG

Imke Kuhlmann S. 19, 52, NORDMETALL

Thomas Küll S. 50, NORDMETALL

Jakob Küpper S. 19, Schüler

Thomas Lambusch S. 3, 6 ff., 35 f., 49, NORDMETALL/SEAR GmbH

Daniel Lemaître S. 13, 15, Liebherr-MCCtec Rostock GmbH

Hans-Heinrich Lemke S. 50, J.P. Sauer & Sohn

Maschinenbau GmbH

Nadine Lewerenz S. 51, Continental Automotive GmbH

Sebastian Lindemann S. 54, Philips GmbH

Britt Lorenzen S. 50, Unternehmensberaterin

Prof. Dr. Dirk Luckow S. 36, Deichtorhallen Hamburg GmbH

Alexander Luckow S. 54, 56, NORDMETALL

Bernd Mähnss S. 26, Hanseatic Power Solutions GmbH

Lutz Marmor, S. 5 f., 38 ff., NDR

Jens Matschenz S. 52, NORDMETALL

Dipl.-Ing. Alexander Matthes S. 51, NORDMETALL

Ronald Möller S. 19, Schüler

Dr. Sven Murmann S. 35, Murmann Verlag

Sonja Neubert S. 7, Siemens AG

Cornelius Neumann-Redlin S. 5, 28, NORDMETALL und UVHB

Lutz Oelsner, S. 7, GESTRA AG

Bettina Offer LL.M., S. 48, Offer & Mastmann

Rechtsanwälte PartG

Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier S. 46, ehem.

Präsident des Bundesverfassungsgerichts

Frank Peters S. 19, Danfoss Power Solutions

GmbH & Co. OHG

Sabine Petersen S. 35, 37, MINT-Schule

Schleswig-Holstein

Dr. Thomas Piehler S. 7 f., Philips GmbH

Karin Prien S. 35 ff., 53, 58, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, SH, MdL, CDU

Lisa Rabe S. 19, Schülerin

Katja Rabe S. 19, Schülerin

Sandra Rausch S. 8, Flensburger SchiffbauGmbH & Co. KG

Anja Reschke S. 41, NDR

Stefan Rieken S. 48, MEYER WERFT GmbH & Co. KG

Elke Christina Roeder S. 26, Oberbürgermeisterin Norderstedt, SPD

Nils Sander S. 50, Jungheinrich AG

Judith Schalansky S. 58, Schriftstellerin

Jörn Schaube S. 35, Technische Akademie Nord

Detlef Scheele S. 5, 59, Bundesagentur für Arbeit

Julia Anne Schifferings S. 35, 37, sdw

Dr. Peter Schlaffke S. 10 f., 13, NORDMETALL

Dr. Petra Schleschka S. 48, NORDMETALL

Dr. David Schlipf S. 26, Wind Energy Technology Institute

Tom Schmidt S. 50, Coach

Christian Schmoll S. 25, TAMSEN MARITIM GmbH

Dr. Arndt Schnöring S. 35, sdw

Dr. Kirsten Scholl S. 49, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Michael Schulz S. 14 f., Raytheon Anschütz GmbH

Manuela Schwesig S. 27, Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommern, MdL, SPD

Stefan Schwesig S. 27 Landesforstanstalt MV

Sven Schwuchow S. 54, Hanse Personal Service GmbH

Natascha Seidel S. 19, Auszubildende

Christian Siemens S. 9, TURBO-Technik GmbH & Co. KG

Christoph Smak S. 14 f., Storylines Organisationsentwicklung GmbH

Milan Spieler S. 19, Schüler

Prof. Dr. Heinz-Dietrich Steinmeyer S. 46, Universität Münster

Sibylle Stippler S. 52, Institut der deutschen Wirtschaft

Prof. Dr. Thomas Straubhaar S. 35, Universität

Hamburg

Lena Ströbele S. 3, 7 ff., Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG

Heiner Tamsen S. 25, TAMSEN MARITIM GmbH

Roland Terzenbach S. 52, Bundesagentur für

Arbeit

Florian Thiemann-Achterholt S. 9, 51, Caterpillar Motoren GmbH & Co. KG

Dr. Ekkehard Thümler S. 53, Joachim Herz Stiftung

Folkmar Ukena Titel, S. 5, 6 f., 9, 43 ff. LEDA Werk GmbH & Co. KG

Cora van Nieuwenhuizen S. 27, Infrastrukturministerin der Niederlande

Kirsten Wagner, S. 35, 53, 58, NORDMETALL-Stiftung

Katja Weiden S. 35, Erich Kästner Schule HH

Axel Weidner S. 15, Mankenberg GmbH

Christoph Wielenberg S. 21 f., Premium AEROTEC GmbH

Detlev Wösten S. 49, H&R GmbH & Co. KGaA

Wolfgang Würst S. 36, NORDMETALL Ehrenvorsitzender

Willem-Alexander S. 27, König der Niederlande

Máxima S. 27, Königin der Niederlande

Das Magazin von NORDMETALL e.V., dem M+E-Arbeitgeberverband für Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, das nordwestliche Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Herausgeber:

Haus der Wirtschaft Kapstadtring 10 22297 Hamburg

www.nordmetall.de

E-Mail: standpunkte@nordmetall.de

Verantwortlich im Sinne des Presserechts:

Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer

Chefredakteur:

Alexander Luckow (Luc)

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Redaktion:

Birte Bühnen (BiB)

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Daniel Jakubowski (DJ)

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Autoren: Clemens von Frentz (CvF), Lothar Steckel (LS), Kirsten Wagner

Art-Direktorin:

Birthe Meyer

Tel.: 040 6378-4822

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Produktion: Druck:

CaHo Druckereibetriebsges. mbH

37. Jahrgang

Erscheinungsweise: zweimonatlich

Bezug: Kostenfrei für Mitgliedsunternehmen von NORDMETALL und Sonderempfänger in Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Medien.

Das Magazin und alle in ihm veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Nachdruck und Verbreitung des Inhalts nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Chefredaktion, mit Quellenangabe und Zusendung eines Beleges an die Redaktion. Vervielfältigungen von Teilen dieses Magazins sind für den innerbetrieblichen Gebrauch der Mitgliedsunternehmen gestattet. Die mit dem Namen oder den Initialen des Verfassers gekennzeichneten Beiträge geben die Meinung des Verfassers, aber nicht unbedingt die Ansicht des Herausgebers oder der gesamten Redaktion wieder.

Titelfoto: Shutterstock: Irina Levitskaya/Alexander_P

Alexander „Standpunkte“Chefredakteur
@ MEIN STANDPUNKT
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Ausgezeichnete Lehrkräfte

Schulleiterinnen und Schulleiter sowie Lehrkräfte von 40 Schulen aus ganz Schleswig-Holstein haben eine besondere Auszeichnung erfahren: Am 28. Mai 2019 wurden sie von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Kiel empfangen. Der Grund: Die Ministerin wollte sich persönlich bei allen Gäste dafür bedanken, dass sie sich in herausragender Weise für die Lehr- und Lernform „Lernen durch Engagement“ (LdE) einsetzen. Gemeinsam mit der NORDMETALL-Stiftung hat das Bildungsministerium das Projekt 2017 in Schleswig-Holstein ins Leben gerufen. Im Unterricht lernen Jugendliche, was Engagement ist und warum ein demokratischer Staat engagierte Bürger braucht. Anschließend identifizieren sie soziale, ökologische, kulturelle oder politische Bedarfe vor Ort und engagieren sich ganz praktisch. BiB

Wagner liest

Demokratiebildung, Inklusion und Berufsorientierung – all das leistet „Lernen durch Engagement“. Bildungsministerin Karin Prien (1. Reihe, 3. v. r.) und Kirsten Wagner, Geschäftsführerin der NORDMETALL-Stiftung (1. Reihe, 2. v. r.), dankten den Lehrkräften und Leitungen von 40 Netzwerkschulen.

Vom Verlieren und Finden

Judith Schalansky (*1980) ist nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Buchgestalterin. Allerdings hat mich die dunkle Ästhetik des Bändchens „Verzeichnis einiger Verluste“ erst nach und nach eingefangen. Was mich sofort gereizt hat, waren die teilweise abwegigen Verluste, die in den jeweils 16-seitigen Geschichten geschildert werden: das Aussterben des Kaspischen Tigers, die nie zurückgebrachten Leihgaben der gefälschten Einhorn-Knochen, der Verfall einer italienischen Villa, das Verbrennen eines Gemäldes, der Untergang einer Insel … Alle ausgelöscht und das meist unbemerkt und unbetrauert. Wie schwer diese Verluste wiegen, kann der Leser von Kapitel zu Kapitel selbst ausloten. Nach einer lexikonartigen Kurzeinführung kann man Entdeckungen machen: Nie hätte ich vermutet, dass mich Manichäismus interessiert, der Autorin gelingt es jedoch, meine Faszination für dessen Gründer, den babylonischen Prediger Mani, zu wecken. Für jede Erzählung findet Judith Schalansky einen anderen Ton, einen anderen Erzählstil: mal fabulierend, mal wissenschaftlich, dann poetisch. Für den verschollenen ersten Stummfilm Friedrich Wilhelm Murnaus wählt sie das Bild der alten, durch New York spazierenden Greta Garbo. Eine abwechslungsreiche, literarisch wie thematisch anregende Lektüre!

Kirsten Wagner, Geschäftsführerin der NORDMETALLStiftung und Jurymitglied des Literaturpreises des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e. V.

Ich lese „Standpunkte“, weil ...

Judith Schalansky

Verzeichnis einiger Verluste

12 Erzählungen, 252 Seiten, 24,00 €, Suhrkamp Verlag, 2018

„... ich als Arbeitsmarktexperte auch an den Entwicklungen in der Metall- und Elektroindustrie des Nordens interessiert bin. Für die Bundesagentur für Arbeit ist das gute Zusammenwirken aller Sozialpartner eine wesentliche Voraussetzung, um Betriebe und Beschäftigte am Arbeitsmarkt bestmöglich unterstützen zu können.“

Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit

Foto: Kirsten Haarmann, oben: Catherina Arndt / Hamburg 1
Foto: Christian Augustin
KURZ VOR SCHLUSS
58 3 / 2019 Standpunkte NORDMETALL

Talente fördern –Zusammenhalt stärken –Den Norden bereichern

Für künftige Generationen gemacht

Schutzraum, weiß

Adress-Etikett

Musik erleben – Kultur vermitteln – Begeisterung schaffen

Seit 15 Jahren setzen wir uns gemeinsam mit den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern für ein vielfältiges Musikleben in der Region ein.

Foto: Christian Augustin
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