Standpunkte 03/2017

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Standpunkte

Das Magazin von Nr. 3 / Juli 2017 w ww.nordmetall.de

Bild des Monats:

Was aussieht wie ein riesiger gelber Bauklotz, ist das Oberteil der Offshore-Konverterplattform DolWin gamma, der letzte Auftrag der Rostocker Nordic Yards Werft, die inzwischen von der Genting-Gruppe über nommen wurde. Die 35.000 Tonnen schwere Plattform wird hier über die Warnow ausgeschifft und danach durch die Ostsee in die Nordsee geschleppt. Dort soll sie ab Herbst 2018 Drehstrom aus Windparks in Gleichstrom umwandeln. Die Energie soll dann mit Hochspannungskabeln 160 Kilometer weit nach Niedersachsen geleitet werden.

STANDPUNKT NR. EINS

Recht haben und Recht bekommen sind zweierlei, sagt der Volksmund. Manchmal aber auch ein und dasselbe. So jüngst im nordwestlichen Niedersachsen.

Dem früheren Betriebsratsvorsitzenden der Meyer Werft in Papenburg warf die Staatsanwaltschaft Osnabrück vor, in seiner Amtszeit eine ganze Reihe von Werkstudenten zum Eintritt in die IG Metall genötigt zu haben. Ibrahim Ergin bestritt den Vorwurf, die IG Metall schmiss die Empörungsmaschinerie an und organisierte lautstark „Solidarität“ mit dem angeblich zu Unrecht angeklagten Kollegen.

Empörungsmaschinerie der IG Metall

Bis Ende Mai der Termin vor dem Amtsgericht Papenburg nahte: 19 Zeugen waren geladen, es sah wohl nicht gut aus für den Genossen Ergin. Also ruderte der Angeklagte im letzten Moment zurück und akzeptierte die Verfahrenseinstellung gegen eine Geldauflage von 5.000 Euro. Der ehemalige IG Metall-Funktionär räumte sein Fehlverhalten ein, entschuldigte sich bei den Geschädigten und erklärte laut Staatsanwaltschaft, er erkenne, dass er „die Werkstudenten zu sehr bedrängt und bei ihnen Ängste ausgelöst“ habe.

So weit, so schlecht. Dabei hätte man es belassen können. Die IG Metall jedoch mochte der Entschuldigung ihres ehemaligen Spitzenmannes nicht folgen: „Es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung“, tönte die Gewerkschaft rechthaberisch in einer Presseerklärung. Man werde „Ibrahim selbstverständlich weiter unterstützen“, und das gelte „insbesondere für seine berufl iche Entwicklung beim DGB in Oldenburg.“ Man kann nur hoffen, dass er dort die Mitgliederakquise ohne strafrechtliche Konsequenzen bewältigt. Und der IG Metall sei eine andere Volksweisheit anempfohlen: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“

Foto: Nordic Yards
3 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL
Thomas Lambusch, Präsident NORDMETALL

Kultur & Soziales

Haltung zeigen

NORDMETALL, AGV NORD und nordwindaktiv debattierten Corporate Social

S. 20

Titel

Mehr Wirtschaft wagen

Was Deutschlands Metall- und Elektro-Arbeitgeber von der Berliner Politik in der nächsten Wahlperiode erwarten, haben sie in der „Hamburger Erklärung“ beschlossen. S. 14

Story

Ein Leuchtturm der MINTFörderung

Im neuen Schülerforschungszentrum Hamburgs starten die Ingenieure der Zukunft. S. 22

Termin beim Chef

Vom Medienmanager zum Wirtschaftsminister

Bernd Buchholz bringt frischen Wind in die Kieler Landespolitik. S. 40

Verband

6 Mehrwert Verband Folge 49: Hochwertige Wirtschaftsinformationen dank „spektor“ 33 Wir für Sie Folge 17: Unsere Frau für Ihre Tagungen – Jana Koch 34 Aus der Hauptstadt Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft kämpft für Steuersenkungen 38 Rubriken Panorama Zum G20-Gipfel: „Keep Global Trade Open“ 28 Made in Northern Germany Schiffspropeller von SCHOTTEL in Wismar 26 Menschen und Meldungen 30 Grafik des Monats 35 Cartoon / Wirtschaftszitat 39 Mein Standpunkt Frauenförderung 44 Kontakt / Personenregister / Impressum 45 Kurz vor Schluss 46
Vom Ursprung ins Netz Die NORDMETALL-Stiftung unterstützt eine „sitcom-opera“ 36 6
Metallgipfel Gesamtmetall traf sich zur Mitgliederversammlung in Hamburg, NORMETALL lud zu Mitgliederversammlung und 10-Jahres-Feier der Fusion
Thema
Responsibility
03/2017
Fotos: Christian Augustin Foto unten: Claudia Höhne, Foto oben: Shutterstock 4 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL 5 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL

Metallgipfel

Gleich zwei Jahrestreffen und ein rundes Jubiläum der deutschen Metall-Arbeitgeber-Familie in Hamburg: Gesamtmetall und NORDMETALL luden zu Mitgliederversammlungen, NORDMETALL feierte außerdem seine 10-jährige Fusion.

In Hamburgs ehrwürdigem Rathaus füllte sich der prunkvolle Kaisersaal an diesem Donnerstagnachmittag rasch: Der Senat der Freien und Hansestadt hatte zum Empfang geladen, um das 10-jährige Bestehen von NORDMETALL in seiner heutigen Form zu feiern. Wirtschaftssenator Frank Horch würdigte in seiner Begrüßung das Wirken des Arbeitgeberverbandes und zeichnete dessen Geschichte nach: Vom Zweiländerkonstrukt für Hamburg und Schleswig-Holstein über die Erweiterung um Mecklenburg-Vorpommern 1990 bis zur Fu sion mit Metall Unterweser aus dem Wirtschaftsraum Bremen-Bremerhaven sowie Nord-West-Metall für Wilhelmshaven-Friesland im Jahr 2007. Horch überbrachte dazu nicht nur die Glückwünsche der Hamburger Landesregierung, sondern verwies auch auf die wichtigen Beiträge von NORDMETALL im Konzert der norddeutschen Arbeitgeberverbände.

Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), wusste in seinem launigen Grußwort aus eigenem Erleben Details

HGF-Treffen: Der frühere NORDMETALLHauptgeschäftsführer Dr. Thomas Klischan (l.) im Gespräch mit Südwestmetall-Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick.

Dr. Rainer Dulger, Gesamtmetall-Ehrenpräsident Martin Kannegiesser und Arndt Kirchhoff, Präsident METALL NRW (v.l.n.r.).

Gratulant: Frank Horch, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg.

NORDMETALL-Vorstände: Sonja Neubert, Leiterin Siemens-Niederlassung Hamburg, Lutz Oelsner, GESTRA AG Bremen und NORDMETALL-Vizepräsident.

Präsent: Ingo Kramer (l.) überreicht Thomas Lambusch die Gründungsskizze von NORDMETALL.

Festredner in bester Laune: NORDMETALL-Präsident Thomas Lambusch (l.) und BDA-Präsident Ingo Kramer. Metallprominenz im Hamburger Rathaus: NORDMETALL-Hauptgeschäftsführer Dr. Nico Fickinger, NORDMETALL-Präsident Thomas Lambusch, BDA-Präsident Ingo Kramer, Gesamtmetall-Präsident Hamburger Pracht: Über 100 geladene Gäste im glanzvollen Kaisersaal des Rathauses. Fotos: Christian Augustin
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NORDMETALL-Schatzmeister Dr. Thomas Ehm (r.) referiert zur positiven Entwicklung der Verbandsfinanzen.

der Fusionsgeschichte zu berichten: Der Bremerhavener

Chef der J. Heinr. Kramer-Gruppe, zu Beginn des Jahrtausends auch Präsident der bremischen Unternehmensverbände, war einer der Treiber des Zusammenschlusses. Die „Roadmap“ der Vereinigung wurde am Rande einer Verbandstagung in einem Berliner Hotel „auf der Speisekarte aufgezeichnet“, erinnerte sich Kramer. Das historische Dokument überreichte der 2007 zum ersten Präsidenten von NORMETALL in seiner heutigen Größe gewählte Unternehmer an Amtsnachfolger

Thomas Lambusch.

Der seit 2013 an der Spitze von NORDMETALL wirkende Rostocker SEAR-Geschäftsführer stellte in seiner Festrede Grundsatzfragen zur Diskussion: Inwieweit agieren Arbeitgeberverbände heute noch auf Augenhöhe mit einer Gewerkschaft, die ihr gesamtes Wirken immer mehr unter die Prämisse der Mitgliedergewinnung stellt? Wie lassen sich in der dislozierten Landschaft der

Vor Michel-Kulisse: Thomas Lambusch legt Rechenschaft über die Arbeit der vergangenen zwölf Monate ab und liefert einen Ausblick auf die Tarifrunde im Winter.

Unten links: Starke Niedersachsen: Jürgen Lehmann, Geschäftsführer NORDMETALL Nordwest (l.), und Dr. Uwe Boeke, Ehrenmitglied des Vorstands (r.), im Gespräch mit Dr. Nico Fickinger.

Unten rechts: NORDMETALLER in Feierlaune: Isabella Tobies, Merisjana Kelmendi, Daniel Fuchs, Andrea Kopp, Mandy Appelt (v.l.n.r.).

norddeutschen Länder Unternehmerinteressen auf verschiedensten Ebenen bündeln? Und was muss geschehen, um die Tarifautonomie vor immer weiter reichenden staatlichen Eingriffen zu schützen? Fragen, die beim anschließenden Senatsempfang im Bürgermeistersaal des Rathauses munter diskutiert wurden. Am Morgen schon hatte NORDMETALL seine Verbandsführung einvernehmlich neu gewählt. Die Mitgliederversammlung im Hotel Hafen Hamburg bestätigte Thomas Lambusch im Präsidentenamt, ebenso seine Stellvertreter Lutz Oelsner (GESTRA AG, Bremen) und Michael Waskönig (Waskönig + Walter Kabel-Werk GmbH & Co. KG, Saterland). Neu in den Vorstand

Toller Ausblick, guter Terrassen-Talk:

Oben: Thomas Kaeser, Vorsitzender VME Thüringen, Tina-Maria Vlantoussi-Kaeser, Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer bayme vbm, Peer-Michael Dick, Hauptgeschäftsführer Südwestmetall, und Dr. Stefan Wolf, Präsident Südwestmetall (v.l.n.r.).

Unten: NORDMETALL-Bildungs-Geschäftsführer Peter Golinski, Steffen Pohl, Geschäftsführer Liebherr-MCCtec Rostock, Marco Wagner, Arbeitsdirektor Airbus Operations, Uwe Mehrtens, Bereichsleiter Finanzen August Brötje (v.l.n.r.).

Oben: Großer Beifall für die Wortschrauberin: Poetry-Slammerin Mona Harry (r.) begeistert mit einer Eloge auf den Norden und einem eigens für den Abend erstellten Metall-Text.
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Landeskunde: Volkmar Ukena, Geschäftsführender Gesellschafter LEDA Werk und NORDMETALL-Vorstand (l.), erklärt Alexander Luckow, NORDMETALL-Kommunikationschef, das

gewählt wurden Paul Bloem (MEYER WERFT GmbH, Papenburg), Sonja Neubert (Siemens AG, Hamburg) und Steffen Pohl (Liebherr-MCCtec Rostock GmbH).

Wiedergewählt wurden Dr. Thomas Ehm (Premium AEROTEC GmbH, Varel) als Schatzmeister sowie Jutta Humbert (Getriebebau NORD GmbH & Co. KG, Bargteheide), Ingo Kramer (J.H.K. Anlagenbau- und Service GmbH & Co. KG, Bremerhaven), Uwe Mehrtens (August Brötje GmbH, Rastede), Heiko Niederhausen (Daimler AG, Bremen), Dr. Thomas Piehler (Philips Deutschland GmbH, Hamburg), Folkmar Ukena (LEDA Werk GmbH & Co. KG, Leer), Marco Wagner (Airbus Operations GmbH, Hamburg) und Axel Weidner (Mankenberg GmbH, Lübeck) als Vorstandsmitglieder.

Am Abend trafen sich die NORDMETALL-Mitarbeiter und Vorstände mit ihren Gesamtmetall-Gästen zum rustikalen Fest im View Eleven: Die Event-Location am Neumühlener Elbufer Hausnummer 11 verwöhnte mit einem malerischen Blick auf den Sonnenuntergang über Hamburgs Hafen, Gaumenfreuden und perfektem Service. Poetry-Slammerin Mona Harry gab eine Eloge auf die Schönheit des Nordens zum Besten, die selbst eingefleischte Süddeutsche wie Gesamtmetall-Präsident Dr. Rainer Dulger nachhaltig beeindruckte. Filme boten einen Rückblick auf NORDMETALLs Geschichte

Herrenrunde (links): Johannes Heger, Präsident PfalzMetall, Oliver Zander, Hauptgeschäftsführer Gesamtmetall, Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) (v.l.n.r.).

Rechts: NORDMETALLOrganisationsteam Sybille Neumann, Leiterin Mitgliedermanagement, und Birgit Sommer, Assistentin der Geschäftsführung.

Fulminanter Klang: Die junge norddeutsche philharmonie begeistert beim Gesellschaftsabend mit Werken von Mendelssohn-Bartholdy, Johannes Brahms und Wolf Kerschek.

Wirtschaftssenator Frank Horch, Jutta Humbert, Geschäftsführerin Getriebebau NORD und NORDMETALL-Vorstand, Ingo Kramer, BDA-Präsident (v.l.n.r.).

Kapitänsglocke: Dr. Nico Fickinger läutet zum Abendessen. Hamburg-Fan: Gesamtmetall-Präsident Dr. Rainer Dulger. Wesen der Ostfriesen. Peer-Michael Dick, Oswald Bubel, Präsident ME Saar, Karoline Würtz, Dr. Stefan Wolf, Präsident Südwestmetall (v.l.n.r.). Dr. Ina Kirchhoff mit Arndt Kirchhoff, Präsident METALL NRW. Prosit: Sonja Neubert, Siemens, im Gespräch mit Axel Weidner, Mankenberg.
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Abendstimmung mit Lutz Bauermeister, Dr. Eduard Kulenkamp, Ingo Kramer und Peter Golinski (v.l.n.r.).

und die Sehenswürdigkeiten Norddeutschlands. Die gut gelaunte Metall-Familie feierte bis spät in die Nacht. Am nächsten Morgen hieß es für Gesamtmetall-Gäste im Hotel Hafen Hamburg wieder Arbeiten: Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Metall- und Elektroindustrie verabschiedete die „Hamburger Erklärung“. In neun ausführlichen Punkten wurden die Erwartungen der Arbeitgeber an die Parteien vor der Bundestagswahl am 24. September zusammengefasst. Das Motto: „Mehr Wirtschaft wagen“ (s. S. 14 ff.). Der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM: s. S. 38) wurde die Unterstützung der Arbeitgeber für die künftigen Jahre zugesagt.

Nach Hafenrundfahrt und Führung durch die Elbphilharmonie trafen sich die Spitzen von NORDMETALL und Gesamtmetall anschließend im Kleinen Saal des mächtigen Konzerttempels zum Gesellschaftsabend. Intendant Christoph Lieben-Seutter begrüßte die Gäste, Hamburgs Finanzsenator Dr. Peter Tschentscher verwies anschließend nicht ohne Stolz auf die ökonomische Bedeutung der Hansestadt, die durch den Prachtbau am Elbufer nun auch neuen kulturellen Glanz erfahre. Die junge norddeutsche philharmonie ließ Mendelssohn-Bartholdy und Brahms eindrucksvoll erklingen, was Dr. Rainer Dulger zu einem emotionalen Dank an Musiker und Gastgeber inspirierte. Am Ende übergab Thomas Lambusch den traditionellen Staffelstab an Wolfgang Niemsch, Präsident NiedersachsenMetall: In Hannover sieht sich die Gesamtmetall-Familie im Sommer 2018 in voller Mannschaftstärke wieder. Luc

Abschied: Volker Fasbender wurde nach 43 Jahren in Führungspositionen bei Hessenmetall geehrt. Glückwünsche: Hamburgs Finanzsenator Dr. Peter Tschentscher würdigt die NORDMETALL-Fusion. Beeindruckt: Dr. Rainer Dulger dankt im Namen von Gesamtmetall den NORDMETALL-Gastgebern für die Ausrichtung des Abends. Festrede: NORDMETALLPräsident Thomas Lambusch im Kleinen Saal der Elbphilharmonie. Staffelstab: Thomas Lambusch (r.) übergibt an Wolfgang Niemsch, Präsident NiedersachsenMetall. Musikfreunde: Steffen Pohl, (l.), Wolfgang Würst, Ehrenmitglied Vorstand NORDMETALL. Bester Laune: Alfred Gaffal, Präsident bayme vbm (l.), Ingrid Hunger, Hunger Hydraulik, Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer Hessenmetall. Komponist und Dirigent Wolf Kerschek (l.) mit Solisten der Szene „Flughafen Europa“ aus seiner neuen Jazzoper.
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A Warm Welcome: Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant der Elbphilharmonie, begrüßt in Hamburgs neuem Wahrzeichen.

DEUTSCHLAND MUSS EIN ATTRAKTIVER, WACHSTUMSSTARKER STANDORT BLEIBEN. DAS STELLT IN EINEM IMMER DYNAMISCHEREN WETTBEWERB IN EINER IMMER

DIGITALEREN WELTWIRTSCHAFT EINE GROSSE HERAUSFORDERUNG DAR.

Deshalb ist es Zeit für eine neue Wachstumspolitik. Die nächste Bundesregierung muss wieder mehr Wirtschaft wagen. Dafür hat die Metall- und Elektroindust rie neun Kernpunkte formuliert: Die „Hamburger Erklärung“ wurde am 23. Juni von der Gesamtmetall-Mitgliederversammlung beschlossen. Wir dokumentieren sie in Auszügen:

1. Arbeitszeit modernisieren Deutschland braucht ein modernes Arbeitszeitgesetz, um eine neue Balance zwischen den Flexibilitätswünschen der Mitarbeiter und den Flexibilitätserfordernis-

sen der Betriebe herzustellen. Dazu sollten die deutschen Regelungen an die europäische Arbeitszeitrichtlinie mit einer Umstellung von einer Tageshöchst a rbeitszeit auf eine Wochenhöchstarbeitszeit angeglichen werden. Dies ermöglicht Arbeitnehmern eine bessere Vereinbarkeit ihrer Arbeitszeit mit Privatem. Die geltende Ruhezeitregelung muss mit einer unkonditionierten tariflichen Öffnungsklausel versehen werden. So können die Unternehmen Mitarbeitern, die gelegentlich von zu Hause aus arbeiten wollen, mehr Flexibilität in der eigenen Arbeitseinteilung ermöglichen. Es muss klargestellt werden, dass kurzfristige Tätigkeiten

mit geringer Beanspruchung des Arbeitnehmers, die keine Anwesenheit an einem bestimmten (Arbeits-) Ort erfordern, keine Unterbrechung der elfstündigen Ruhezeit nach § 5 Abs. 1 ArbZG darstellen (beispielsweise kurze Telefonate oder E-Mails). Es sollte weiterhin möglich sein, dass Arbeitnehmer im Rahmen ihrer Aufgabenerledigung freiwillig die Möglichkeiten nutzen können, nach Dienstschluss oder im Urlaub erreichbar zu sein.

2. Erfolgreiche Arbeitsmarktreformen bewahren

Unser Arbeitsmarkt muss so beweglich wie möglich gehalten werden. Die Beschäftigungserfolge seit den Agenda-2010-Reformen zeigen, welche Kraft in einem dynamischen, leistungsfähigen und flexiblen Arbeitsmarkt steckt. Das Prinzip des Förderns und Forderns hat sich bewährt. Die Zahl sowohl der Arbeitslosen als auch der Langzeitarbeitslosen ist zurückgegangen, die Zahl der älteren Beschäftigten hat sich erhöht, das Normalarbeitsverhältnis ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Wir benötigen aber auch in Zukunft die Ergänzung durch flexiblere Beschäftigungsformen. Ohne Zeitarbeit, ohne Teilzeit, ohne befristete Arbeitsverträge würde Deutschland innerhalb weniger Jahre wieder in Richtung der Grenze von fünf Millionen Arbeitslosen marschieren. Wir sprechen uns deshalb entschieden gegen jedes weitere Zurückdrehen der Agenda-Reformen am Arbeitsmarkt aus.

3. Sozialbeiträge bei 40 Prozent deckeln

Mit Sorge beobachten wir die Auswirkungen der demografischen Entwicklung und der sozialpolitischen Entscheidungen der vergangenen Jahre auf die Sozialbeiträge und die Arbeitskosten. Wir wollen, dass Arbeit in Deutschland auch in Zukunft bezahlbar bleibt. Um dies zu erreichen, müssen die Sozialbeiträge auch weiterhin bei höchstens 40 Prozent gedeckelt werden.

4. Der Altersversorgung eine neue Zukunft geben

Es ist höchste Zeit, der Altersversorgung in Deutschland eine neue Zukunft zu geben. Das Prinzip der drei Säulen (gesetzliche, private, betriebliche Altersversorgung) muss gestärkt werden. In einer Gesellschaft, in der immer weniger Menschen immer kürzer arbeiten, und immer mehr Rentner immer länger eine aus politischen Gründen erhöhte Rente beziehen, ist die Rente auf Dauer nicht finanzierbar. Wir rufen die künftig im Bundestag vertretenen Parteien zu einer Kehrtwende in der Rentenpolitik auf. Die demografiewidrige Rente mit 63 muss, die Ausweitung der Mütterrente sollte rückgängig gemacht bzw. kompensiert werden – ebenso wie alle zuvor erfolgten Aufweichungen der Rente mit 67. Ein sinkendes Rentenniveau bedeutet nicht, dass die Renten sinken. Auf eine künstliche Stabilisierung des Rentenniveaus auf Kosten künftiger Generationen muss verzichtet werden. Zudem ist es zwingend erforderlich, das gesetzliche Renteneintrittsalter spätestens

Foto: Christian Augustin
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Gemeinsame Pressekonferenz: Gesamtmetall-Präsident Dr. Rainer Dulger (l.) und NORDMETALL-Präsident Thomas Lambusch.

ab dem Jahr 2029 anzupassen und die bislang anvisierte Altersgrenze von 67 Jahren dann automatisch an die steigende Lebenserwartung unserer Gesellschaft zu koppeln. Der von der Bundesregierung in dieser Legislaturperiode eingeschlagene Weg, durch mehr Anreize die Attraktivität und Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung zu steigern, sollte konsequent fortgesetzt werden.

5. Tarifautonomie schützen und stärken

Eine funktionierende Tarifautonomie ist eine der tragenden Säulen unserer Sozialen Marktwirtschaft. Wir fordern deshalb die künftig im Bundestag vertretenen

Parteien dazu auf, die in Art. 9 Abs. 3 des Grundgesetzes geschützte positive und negative Tarifautonomie zu respektieren und Eingriffe in die Gestaltungsfreiheit der Sozialpartner zu unterlassen. Grundsätzlich gilt: Nicht tarifgebundene Unternehmen dürfen gegenüber tarifgebundenen Unternehmen nicht benachteiligt werden. Enge gesetzliche Vorgaben, die nur auf Basis eines Tarifvertrags Erleichterungen ermöglichen, stärken nicht die

Tarifbindung, sondern zerstören sie. Wenn im Einzelfall dennoch Gesetze beschlossen werden, die geltende Tarifverträge oder darin geregelte Materien berühren, sollen stets Öffnungsklauseln enthalten sein, die autonomen Gestaltungsspielraum für den gesamten Bereich der Regelungsmaterie lassen. Wir fordern den Gesetzgeber auf, die Parität im Arbeitskampfrecht wiederherzustellen. Flashmob-Aktionen und Sympathie-Streiks sollten verboten werden, der Arbeitskampf muss wieder zum letzten Mittel der Konfliktlösung werden.

6. Kein Exportweltmeister ohne Bildungsweltmeister

Es ist Zeit, die Bildungsfinanzierung in Deutschland vom Kopf auf die Füße zu stellen und die Qualität unseres Bildungssystems von Anfang an zu verbessern. Bildungspolitik, insbesondere Schulpolitik, ist und bleibt Ländersache. Dennoch sprechen wir uns nachdrücklich für ergänzende Wege der Bildungsfinanzierung durch den Bund aus. Dabei soll es um eine vereinfachte Förderung, Stärkung und Verbesserung der frühkindlichen, der schulischen und insbesondere auch der berufsschulischen Bildung unter Beibehaltung des Bildungsföderalismus gehen. Deutschland braucht dazu

mehr, besser ausgebildete und von Anfang an praxiserprobte Lehrer. Unsere Schulgebäude müssen besser instand gehalten und wo nötig zügig saniert werden. Moderne Informations- und Kommunikationsmedien müssen zu einem zentralen Element in Lehr- und Lernprozessen werden. Wir halten Qualitätsverbesserungen in unserem Bildungssystem langfristig für so bedeutend, dass sich diese Schwerpunktsetzung auch in den Ausgabenplanungen des Bundes widerspiegeln sollte, wenn nötig durch eine gezielte Umschichtung von Mitteln aus dem Sozialhaushalt zugunsten der Bildung.

Führende norddeutsche Bundespolitiker:

7. Schuldenabbau beschleunigen, Arbeitnehmer entlasten

Die Steuereinnahmen haben sich in den vergangenen zehn Jahren dramatisch erhöht: In den kommenden vier Jahren wird die Schallmauer von 800 Milliarden Euro durchbrochen werden. Trotzdem ist die Verschuldung der öffentlichen Haushalte in Deutschland deutlich gestiegen. Ziel der Haushaltspolitik sollte es dagegen sein, kontinuierlich die langfristige Handlungsund Investitionsfähigkeit des Staates auch für wirtschaftlich schlechtere Zeiten zu sichern. Deshalb fordern wir die nächste Bundesregierung dazu auf, aus

Niedersachsen und Bremen: Frauenpower für Berlin

Norddeutschlands größtes und das kleinste Bundesland stellen zusammen 72 von 631 Bundestagsabgeordneten in Berlin, darunter wohl auch in Zukunft eine Reihe prominenter Frauen: Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (Hannover) führt erneut die CDU-Landesliste an. Mit guten Listenplätzen sind auch die stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Gitta Connemann (Ostfriesland) und die Parlamentarische Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium Maria Flachsbarth (Hannover Land II) abgesichert. Die Außenpolitikerin Elisabeth Motschmann führt die CDU-Landesliste in Bremen an, gefolgt von Bettina Hornhues (Bremerhaven). Die Grünen an der Weser haben nach einigen Querelen ihre langjährige Abgeordnete Marieluise Beck, eine prominente Kämpferin für Bürger- und Menschenrechte, durch die unbekannte Ärztin Kirsten Kappert-Gonther an der Spitze der Landesliste ersetzt. Die Bremer FDP versucht mit der Bürgerschaftsfraktionsvorsitzenden Lencke Steiner, die sich auch als Bundesvorsitzende der Jungen

Unternehmer einen Namen gemacht hat, den Wiedereinzug in den Bundestag. Die bremische SPD schickt die Politikwissenschaftlerin Sarah Ryglewski anstelle des zum Bürgermeister aufgerückten Carsten Sieling als Nummer 1 ins Rennen, gefolgt vom Betriebsratschef der bremischen Häfen, Uwe Schmidt. Niedersachsens Grüne wählten entsprechend des parteieigenen Quotenproporzes die Lüneburger Umweltpolitikerin Julia Verlinden zur Spitzenkandidatin, den Göttinger Partei-Alt-Fundi und ehemaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin auf Platz 2. Weitere Schwergewichte aus Niedersachen für Berlin: Bei der SPD Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (Goslar), Landes-Spitzenkandidat und Fraktionschef Thomas Oppermann (Göttingen) und Generalsekretär Hubertus Heil (Gifhorn), bei der CDU der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion Michael Grosse-Brömer (Harburg) und der Parlamentarische Staatsekretär im Bundesverkehrsministerium Ennak Ferlemann (Cux haven). Niedersachsens FDP hat ihren Landtags-Frak tionsvorsitzenden Christian Dürr (Oldenburg) auf dem Listenplatz 1 für den Bundestag nominiert, außerdem den umtriebigen Chef der Jungen Liberalen Konstantin Kuhle (Wolfenbüttel) auf Platz 6.

Fotos: Bundeswehr, FDP, Gerrit Sievert
Berichte zur Pressekonferenz von Gesamtmetall und NORDMETALL.
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V.l.n.r.: Ursula von der Leyen, Thomas Oppermann, Lencke Steiner

Führende norddeutsche Bundespolitiker:

Schleswig-Holstein: Stühlerücken für den Bundestag

8. Investitionen steigern, Forschung fördern, Infrastruktur erneuern

Um die Chancen der Digitalisierung in vollem Umfang nutzen zu können, benötigen wir:

• die konsequente Erneuerung, Verbesserung und Erweiterung unserer Infrastruktur, analog wie digital, in allen Regionen Deutschlands. Dafür müssen die staatlichen und privaten Investitionen in den Ausbau unserer Infrastruktur, auch der Verkehrsinfrastruktur, deutlich steigen.

Hamburg: Weiter eine SPD-Domäne?

Die sechs Bundestagswahlkreise der Elbmetropole gehen direkt fast immer alle an die SPD – mit gelegentlichen Ausnahmen: Hamburg-Nord gewann zuletzt CDU-Urgestein Dirk Fischer. Nach 36 Jahren hört der langjährige verkehrspolitische Sprecher der Unionsfraktion nun auf. Ob seinem ambitionierten Nachfolger, dem jungen Christoph Ploß, die Direktwahl gelingt, oder ob die fleißige SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Dorothee Martin reüssiert, scheint offen. Sicher ist dagegen der Einzug der Nummer 1 der Hamburger SPD-Landesliste Aydan Özoguz (Wandsbek) – auch wenn einige unglückliche Äußerungen der Staatsministerin für Migrationsfragen Direktwahlstimmen kosten könnten. Schwergewicht unter den Hamburger SPD-Bundestagsabgeordneten wird auch künftig Johannes Kahrs im traditionell sozialdemokratischen Wahlkreis Mitte bleiben, der als Sprecher des einflussreichen Seeheimer Kreises den SPD-Rechten bundesweit Profil verleiht. Die CDU setzt auf erfahrene Bundestagsabgeordnete wie den Familienpolitiker Marcus Weinberg (Altona) und den maritimen Koordinator der Unionsfraktion Rüdiger Kruse (Eimsbüttel). Der FDP scheint der Erfolg mit ihrer prominenten stellvertretenden Bundesvorsitzenden Katja Suding an der Listenspitze sicher. Die Grünen hoffen, nicht nur die profilierte Finanzpolitikerin Anja Hajduk wieder nach Berlin zu schicken, sondern auch den Europa- und Außenpolitiker Manuel Sarrazin.

Die großen Namen schicken die kleinen Parteien Schleswig-Holsteins in den Bundestagswahlkampf: Wolfgang Kubicki der seine FDP gerade erst wieder in die Kieler Landesregierung geführt hat, strebt als bekanntester Politiker im Norden auf dem liberalen Listenplatz 1 nach Berlin. Der frühere Gruner+Jahr-Chef Bernd Buchholz (Stormarn), eigentlich auf Platz zwei gesetzt, soll nun als neuer Wirtschaftsminister an der Förde den Liberalen Profil verleihen.

Die Grünen wollen ihren als Innenpolitiker bekannt gewordenen Konstantin von Notz (Lauenburg), dessen bürgerlicher Habitus auch außerhalb des Öko-Kernmilieus ankommt, wieder in den Bundestag entsenden. Bei CDU und SPD treten viele erfahrene Politiker nicht mehr an, so der frühere Landeschef der Sozialdemokraten Franz Thönnes (Segeberg), die vormalige Hamburger CDU-Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (Lübeck) und der ehemalige CDU-Innenstaatssekretär Ole Schröder (Pinneberg).

Für die Union ist der ehemalige Landeschef der Partei Johannes Wadepuhl (Rendsburg) als bekanntestes Gesicht auf Platz 1 gesetzt. Neben vielen Newcomern wollen es erfahrene CDU-Abgeordnete wie Gero Storjohann (Segeberg) und Thomas Stritzl (Kiel) noch einmal wissen. Die SPD-Liste führen die Haushaltsexpertin Bettina Hagedorn (Ostholstein) und der Familienpolitiker Sönke Rix (Eckernförde) an.

dem Ziel der „schwarzen Null“ eine „schwarze Eins“ zu machen – also nicht bloß Neuschulden zu vermeiden, sondern aktiv einen rascheren Abbau von Schulden anzugehen. Die Schulden des Bundes betragen derzeit etwa 1.300 Milliarden Euro. Sie sollten bis zum Jahr 2050 auf 650 Milliarden Euro halbiert werden. Angesichts der positiven Haushaltslage fordern wir außerdem, die kalte Progression zu beenden, den sogenannten Mittelstandsbauch beim Steuertarif abzuflachen und die Abschaffung des überflüssigen Solidaritätszuschlags ins Auge zu fassen.

• den Abbau bürokratischer Hindernisse für den Abruf der Investitionsmittel. Zudem fordern wir, die staatl iche Investitionsquote einseitig an die Sozialstaatsquote zu koppeln: Nur wenn die Investitionen steigen, dürfen auch die Sozialausgaben wachsen.

• eine moderne IT-Infrastruktur, dazu zählen moderne, leistungsstarke Breitbandnetze, die eine Übertragungsgeschwindigkeit von 100 Mbit/s in jedem Unternehmen und jedem Haushalt bis zum Ende der nächsten Legislaturperiode ermöglichen.

• die bundesweite Verwaltungsbeschleunigung.

• die gezielte steuerliche Förderung für alle forschenden Unternehmen (10 Prozent steuerlicher Vorabzug der F&E-Ausgaben).

• die konsequente Verringerung von Dokumentationspflichten und bürokratischen Belastungen. Führen Regelungsvorhaben zu konkreten und unmittelbaren Belastungen der Wirtschaft, soll dieser Zuwachs an anderer Stelle durch Bürokratie- und Vorschriftenabbau in doppelter Höhe kompensiert werden („one in –two out“-Regelung).

• ein dauerhaft sicheres, leistungsstarkes und wettbewerbsfähiges System der Energieversorgung in Deutschland, das wettbewerblich ausgerichtet ist und in dem staatliche Fehlanreize konsequent abgeschafft werden. Die Energiekosten müssen für Bürger wie Unternehmen dauerhaft reduziert werden.

9. Freihandel stärken, EU-Binnenmarkt erhalten

Die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie sind nicht nur das Herz, sondern auch der Exportmotor der deutschen Wirtschaft. Weltweiter Freihandel, ein stabiler Euro und ein leistungs- und wettbewerbsfähiger europäischer Binnenmarkt sind Grundvoraussetzungen für unseren wirtschaftlichen Erfolg. Wir erteilen daher jeder Forderung nach einem Rückzug Deutschlands aus der Euro-Zone oder einer Abschaffung des Euros eine klare Absage. Ziel der politischen Anstrengungen Deutschlands muss es sein, für eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit aller Mitglieder des Euroraums einzutreten. Zugleich müssen weitere Bemühungen unternommen werden, den internationalen

Freihandel zu stärken. Mit großer Sorge betrachten wir deshalb zunehmende Versuche politischer Gruppierungen und NGOs, notwendige und sinnvolle Freihandelsabkommen wie TPP und TTIP dauerhaft zu beschädigen und zu verhindern. Dieser Linkspopulismus schädigt unseren Standort und vor allem den Wohlstand der Menschen in unserem Land. Wer Exportweltmeister bleiben will, braucht mehr und nicht weniger Freihandel. Deutschland muss mehr Wirtschaft wagen.

Führende norddeutsche Bundespolitiker:

Mecklenburg-Vorpommern: Kanzlerin gegen die Extremen

Angela Merkel tritt auch in diesem Jahr als Spitzenkandidatin der CDU im Nordosten an, in ihrem seit 1990 angestammten Wahlkreis Rügen-Vorpommern-Greifswald auch wieder direkt. 2013 holte die Union als stärkste Kraft in Mecklenburg-Vorpommern alle sechs Direktmandate. Besonders Eckardt Rehberg, langjähriger Fraktionsvorsitzender im Schweriner Landtag und mittlerweile erfahrener Wirtschaftspolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, werden gute Chancen eingeräumt, seinen Wahlkreis Mecklenburgische Seenplatte II wieder zu gewinnen. Die Linke, vor vier Jahren zweitstärkste Kraft, kann mit ihrem landesweit bekannten Spitzenkandidaten Dietmar Bartsch im Wahlkreis Rostock auf guten Zuspruch hoffen. Den Sozialdemokraten ist mit dem Wechsel von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig in die Schweriner Staatskanzlei das Zugpferd für die Bundestagswahl abhandengekommen. Die AfD, bei der letzten Landtagswahl mit über 20 Prozent zweitstärkste Kraft im Lande, rechnet sich für die Bundestagswahl Chancen auf mehrere Listenmandate aus. Spitzenmann ist Landeschef Leif-Erik Holm, der sich auch als Direktkandidat gegen Angela Merkel versucht.

Fotos: Laurence Chaperon, Inga Haar Fotos: Susie Knoll, Thomas Duffé, FDP, Unten: Aydan Özoguz, Marcus Weinberg Rechts: Wolfgang Kubicki, Konstantin von Notz
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Angela Merkel, Dietmar Bartsch

Haltung zeigen

Sich über das gesetzliche Maß hinaus zu engagieren, ist für viele Unternehmen selbstverständlich. Wie man darüber berichtet, hingegen nicht. NORDMETALL, AGV NO RD und nordwindaktiv luden zu einer Informationsveranstaltung.

Lästige Berichtspflicht, wohlfeiles „Greenwashing“ oder eine sinnvolle Ergänzung der täglichen Arbeit? Der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) – das freiwillige Engagement eines Betriebes über bestehende Gesetze hinaus – spaltet die Belegschaft manches Unternehmens. Für Wencke Volkmann ist die Sache klar: „CSR und Nachhaltigkeit sind für mich die Themen meiner Arbeit, die mich am meisten begeistern.“ Seit drei Jahren beschäftigt sich die beim schleswig-holsteinischen Automobilzulieferer Kendrion Kuhnke tätige Controllerin innerhalb einer Arbeitsgruppe mit der konzernweiten Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Keine leichte Aufgabe. Zumal seit diesem Jahr das etwas sperrig benannte CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz in

Deutschland gilt. Das verpflichtet Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von mehr als 20 Millionen Euro oder Umsatzerlösen von mehr als 40 Millionen Euro dazu, auch über nichtfinanzielle Belange Rechenschaft abzulegen – also darüber, ob das Unternehmen Umwelt- und Sozialstandards einhält, die Menschenrechte achtet oder Korruption bekämpft. Dr. Rüdiger Schmidt vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) und Deniz Utlu vom Deutschen Institut für Menschenrechte wissen, was dadurch gerade auch auf kleine und mittlere Unternehmen zukommt. Denn das neue Gesetz verpflichtet die Konzerne zu Berichten entlang ihrer gesamten Lieferkette, also auch über Aktivitäten kleiner

und mittlerer Unternehmen, mit denen sie zusammenarbeiten. Die ursprünglich freiwillige CSR wandelt sich also gerade zu einer verpflichtenden Aufgabe, die bestimmten Regeln folgt.

„Es macht keinen Spaß, all diese Informationen zusammenzutragen“, versichert Michael Montjoie, beim Onshore-Windanlagenbauer Nordex für den Bereich Menschen und Kultur verantwortlich. Dennoch hat er sie mithilfe zweier Mitarbeiterinnen akribisch gesammelt. Ende Mai ist Nordex‘ erster eigenständiger Nachhaltigkeitsbericht erschienen. Mitte Juni berichtet Montjoie auf Einladung des Arbeitgebernetzwerks für erneuerbare Energien, nordwindaktiv, auf dem Museumsschiff Rickmer Rickmers vor rund 40 Teilnehmern von seinen Erfahrungen.

„Think big, start small“, lautet eine seiner Empfehlungen – gerade in Richtung kleiner und mittlerer Unternehmen und allen Klagen über mangelnde Ressourcen zum Trotz. Lieber zu Beginn alle Eventualitäten einmal durchdenken, als im laufenden Prozess die Nachhaltigkeitsstrategie ständig zu ergänzen. Eine gute Richtschnur für nötige Strukturen und Inhalte biete der Standard der internationalen Global Reporting Initiative (GRI). Ein solches Vorgehen mache die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts selbst zu einer nachhaltigen und damit wirkungsvollen Sache, so Montjoie.

Bislang dokumentiert laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung nur rund ein Drittel der Unternehmen in Deutschland, wie sie sich gesellschaftlich engagieren. Bei etwas mehr als der Hälfte kümmern sich Mitarbeiter zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben darum. Und das, obwohl die Zahl der deutschen Unternehmen, die sich sozial engagieren, bei 64 Prozent liegt. Das entspricht einem finanziellen Gegenwert von jährlich 14 Milliarden Euro, so eine Schätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

IW-Referentin Theresa Eyerund erläutert: „Es kommt immer weniger darauf an, was man mit dem Geld macht, als vielmehr darauf, wie man sein Geld verdient.“ Deshalb versuchten Unternehmen zunehmend, ihr Engagement in das Kerngeschäft einzubetten, sich also für Bildung, Gesundheit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Integration und Diversität einzusetzen. Themen, die Mitarbeiter unmittelbar betreffen. Das weiß auch Paul Bloem. Seit März leitet er bei der Meyer Werft in Papenburg den neu geschaffenen Bereich Politik und Unternehmenskommunikation. Er warnt die übrigen Gäste auf der Rickmer Rickmers: „CSR darf man nicht halbherzig, allein zu Reputationsz wecken betreiben.“

Dem kann Kirsten Wagner, Geschäftsführerin der NORDM ETALL-Stiftung, nur zustimmen. Die 2004 von NORDMETALL e.V. gegründete Stiftung diene dem Ver-

Am 31. Mai 2017 diskutierte die Geschäftsführerin der NORDMETALL-Stiftung, Kirsten Wagner (2.v.l.), bei Standpunkte TV (Moderation Alexander Luckow, m.) mit Dr. Norbert Taubken (l.), Scholz & Friends Reputation, Dr. Linda Kleemann (2.v.r.), Heldenrat GmbH, und Ralf Lorber (r.), Geschäftsführer Egger Holzwerkstoffe Wismar, über „Unternehmer in sozialer Verantwortung“.

Standpunkte TV

Diese Sendung ist abrufbar auf www.nordmetall.de und auf YouTube. Weitere Sendungen jeden letzten Mittwoch im Monat um 20:15 Uhr auf Hamburg 1 oder www.nordmetall.de. Nächste Sendung am 30. August 2017

band nicht als Placebo für das CSR-Engagement seiner Mitgliedsunternehmen. Als eigenständige Organisation fördert die Stiftung jedes Jahr mit rund 1,5 Millionen Euro mehr als 30 Projekte in Bildung und Wissenschaft, Kultur sowie Gesellschaft. Damit könne die CSR-Strategie der Unternehmen wirkungsvoll flankiert werden. Ein ehrliches und strategisches Engagement trägt viel dazu bei, Schulabgänger und Hochschulabsolventen als Arbeitnehmer für sich zu gewinnen – oder sie zu halten, wie im Fall von Wencke Volkmann, für die nachhaltiges Wirtschaften seit jeher eine Herzensangelegenheit ist. Kendrion Kuhnke gibt ihr die Chance, diese Leidenschaft auch im Job als Controllerin zu leben. BiB

Der Kick für Ihre CSR-Strategie:

Was können nordwindaktiv, NORDMETALL e.V. und die NORDMETALL-Stiftung für Sie tun, wenn Sie sich gesellschaftlich engagieren oder Ihr Unternehmen nachhaltig aufstellen wollen? Kommen Sie auf uns zu. Stellen Sie uns Ihre Fragen.

Kontakt:

Anton Bauch

Tel.: 040 6378 4227

E-Mail: bauch@nordmetall.de

Fotos: Christian Augustin
Referenten der Informationsveranstaltung „CSR zwischen Freiwilligkeit und Pflicht!“ (v. l.): Michael Montjoie (Nordex), Alexander Luckow (NORDMETALL), Theresa Eyerund (IW Köln), Kirsten Wagner (NORDMETALL-Stiftung), Dr. Rüdiger Schmidt (DRSC), Deniz Utlu (Deutsches Institut für Menschenrechte).
20 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL 21 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL

Ein Leuchtturm der MINTFörderung

(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)

Ende Juni öffnete das Schülerforschungszentrum Hamburg seine Türen. Talentierte und interessierte Jugendliche können in den Laboren und Werkräumen forschen, experimentieren und erfinden. Möglich macht’s das gemeinsame Engagement des Arbeitgeberverbandes NORDMETALL, der Joachim Herz Stiftung, der Körber-Stiftung, der Universität Hamburg und der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung.

Der 3-D-Drucker ist betriebsbereit, aber irgendwie will er nicht so, wie Wincia, Caius und Johny von der Hamburger Stadtteilschule Max-Brauer es sich wünschen. „Wir haben den Drucker im letzten halben Jahr selbst aufgebaut und zum Laufen gebracht“, sagt Achtklässler Caius, „doch jetzt scheint gerade etwas mit der Steuerungssoftware nicht zu stimmen.“ Ausgerechnet am großen Einweihungstag des Schülerforschungszentrums Hamburg (SFZ). Eigentlich wollten die Jugendlichen das SFZ-Logo herstellen. Doch daraus wird vorerst nichts. Typischer Vorführeffekt, meint Physiklehrer Ole Koch, der die Schüler bei ihrem Projekt unterstützt. „Ich bin sicher, sie lösen das Problem schnell.“ Und so kommt es auch: Kurz darauf können die Logos gedruckt werden.

Novum in Norddeutschland

Das Schülerforschungszentrum Hamburg ist ein in Norddeutschland einzigartiges Projekt. Es hält nicht nur Werkstätten und Labore bereit, sondern dort arbeiten auch Lehrer und Wissenschaftler, die den Jungforschern hilfreich zur Seite stehen. Das helle und top ausgestattete Zentrum ist im Univiertel an der Grindelallee 117 entstanden, verfügt über 500 Quadratmeter Fläche im Erdgeschoss und 100 Quadratmeter im Keller. Verschiedene Labore und Werkräume stehen den Kids zur Verfügung: ein Chemieraum mit zwei Abzügen für die Abluft, ein Werkraum mit Werkbänken, eine Werkstatt mit Bohrmaschinen, Fräsen und einem 3D-Drucker, eine Bibliothek und – ganz wichtig für den Austausch der Nachwuchstüftler untereinander – eine Pantry mit großem Foyer. Ideale Bedingungen zum Chillen in den Pausen, Knüpfen von Kontakten und Anstoßen neuer Projekte. Die Initiatoren des Labors für MINT-Talente haben viel Geld in die Hand genommen, um ihr Projekt zu verwirk-

lichen. NORDMETALL und die Stiftungen steuern je eine Million Euro bei, die Universität hat die Räume für insgesamt 1,8 Millionen Euro um- und ausgebaut, und die Schulbehörde stellt jährlich zwei Lehrerstellen zur Verfügung. „Insgesamt fließen so in den kommenden zehn Jahren rund sechs Millionen Euro in unser Schülerforschungszentrum Hamburg“, freut sich Geschäftsführer Dr. Thomas Garl.

„Olympia-Stützpunkt“ für MINT-Talente

Ziel des gemeinsamen Engagements ist es, in Hamburg eine Lücke zu schließen. Denn an außerschulischen Angeboten wie Info-Tagen, Schülervorlesungen oder

Fotos: Claudia Höhne
Leif Kendelbacher (l.) und Simon Ament zeigen NORDMETALLGeschäftsführer Peter Golinski ihre Forschungsergebnisse. Die Schülerin Fides Münstermann überprüft eine Probe.
23 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL
V.l.n.r.: Lehrer Ole Koch (l.), Caius Coujad, Johny Gillert, Wincia Pareja Amaya arbeiten an der Programmierung des 3D-Druckers.

Experimentiermodulen mangelt es nicht. Doch das ist, bildlich gesprochen, der Breitensport im Rahmen der MINT-Förderung. Das neue Angebot hingegen will verstärkt die Talente pushen, eine Art Olympia-Stützpunkt für MINT-Talente aufbauen.

Schon in der Bauphase wurde geforscht Da Nachwuchsförderung nie früh genug anfangen kann, starteten bereits während der anderthalbjährigen Bauphase an elf Hamburger Kooperationsschulen Pilotprojekte. Im Rahmen sogenannter Schülerforschungs-AGs konnten Jugendliche und Betreuungslehrer erste Erfahrungen sammeln und Projekte bearbeiten. Ein kurzer Blick in die Liste der Vorhaben zeigt die

Breite und Vielfalt der Themen. Sechstklässler des Heidberg-Gymnasiums beschäftigten sich zum Beispiel mit der Zellstruktur und dem Säuregehalt von verschiedenen Apfelsorten. Schüler des Humboldt-Gymnasiums entwickelten und bauten ein Modellboot, das seine Antriebsenergie aus einer Brennstoffzelle gewinnt. Und Gymnasiasten aus Eppendorf fertigten ein autonom fahrendes Auto an, das selbstständig Hindernissen ausweichen kann.

NORDMETALL-Präsident Thomas Lambusch weiß aus eigener Erfahrung um die Bedeutung praktischer Experimente. „Mein Physikunterricht war eher langweilig und wenig begeisternd. Deshalb finde ich es so wichtig, Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, selbst etwas zu

probieren und aktiv zu experimentieren. Und hier im Schülerforschungszentrum gibt es ganz andere Möglichkeiten zum Forschen und Experimentieren als in der Schule.“

MINT-Talente fördern

Technische und naturwissenschaftliche Talente zu fördern, sei aber kein Selbstzweck. „Unser wirtschaftlicher Erfolg in Deutschland hängt ganz entscheidend von den naturwissenschaftlichen Fähigkeiten unserer Ingen ieure und der technischen Kompetenz der Facharbeit in unseren Betrieben ab“, sagt der Unternehmer. Tolle Produkte und Dienstleistungen der Metall- und Elektroindustrie tragen zum Wohlstand der Gesellschaft entscheidend bei. „Um auch langfristig erfolgreich zu sein, müssen wir frühzeitig Talente im MINT-Bereich fördern“, fordert Lambusch.

Bereits heute kann die M+E-Industrie nicht alle verfügbaren Ausbildungsplätze besetzen. „Es mangelt nicht an einer ausreichenden Zahl an Bewerbern, sondern an geeigneten Bewerbern“, erklärt Peter Golinski, Geschäftsführer Bildung und Arbeitsmarkt bei NORDMETALL. Die neue Einrichtung, so Golinski, könne Kinder und Jugendliche früh an den MINT-Bereich heranführen und langfristig zur Nachwuchsgewinnung beitragen. „Wir müssen schon junge Leute für unsere Berufe begeistern. Das geht am besten über Inhalte“, unterstreicht der Bildungsexperte.

Dabei sollen auch Betreuungslehrer der Kooperationsschulen helfen. Insgesamt elf Lehrkräfte teilen sich die zwei von der Hamburger Schulbehörde finanzierten Lehrerstellen. Auch Studenten und Wissenschaftler können und sollen sich engagieren. „Das Besondere des Schülerforschungszentrums Hamburg ist, dass es zugleich auch ein Lehr-Lern-Labor für angehende Lehrer ist“, sagt Geschäftsführer Garl. Lehramtsstudenten könnten hier Erfahrungen mit offenen Lernformen sammeln.

Austausch mit Gleichgesinnten Erfahrungen sammeln, Erkenntnisse gewinnen, sich mit anderen Schülern austauschen – fragt man die Jugendlichen, was ihnen am Schülerforschungszentrum Hamburg am besten gefällt, steht der Kontakt mit den anderen jungen Forschern ganz oben an. Paul Cornehl vom Gymnasium Eppendorf, der zusammen mit seinen Klassenkameraden Ben Finlay und Alexander Haselon ein autonom fahrendes Modellauto gebaut hat, sagt:

„Wenn man mal nicht weiter weiß, ist es klasse, sich mit anderen darüber auszutauschen. Hier lernt man viele neue Leute kennen und bekommt Anregungen für die eigenen Projekte. Super!“

Hilfe und Anregung haben sich unterdessen auch die Schüler der Max-Brauer-Schule geholt. Rechtzeitig zum Ausklang des Eröffnungstages hat ihr 3-D-Drucker die Arbeit doch noch aufgenommen. LS

Fotos: Claudia Höhne
Die Schüler Fabian Hadrych, Mike Boguth und Nils Müller präsentieren NORDMETALL-Präsident Thomas Lambusch ihren selbstfahrenden Roboter (v.r.n.l.).
„ IM SCHÜLERFORSCHUNGSZENTRUM GIBT ES INTENSIVERE MÖGLICHKEITEN ZUM FORSCHEN UND EXPERIMENTIEREN ALS IN DER SCHULE. “
Der promovierte Physiker Thomas Garl ist Geschäftsführer des Schülerforschungszentrums Hamburg. Thomas Lambusch, NORDMETALL-Präsident
25 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL
Leon Mahmood, Marie Grandsitzki, Benjamin Boateng und Kaya Majestic (v.l.n.r.) haben ein Schiffsmodell mit Elektroantrieb gebaut, das selbstständig Kollisionen vermeidet.

Ruderpropeller 1953

Schottel GmbH Wismar

Josef Becker hatte 1950 den Dreh raus. Der Gründer der heutigen SCHOTTEL-Gruppe entwickelte vor fast 70 Jahren einen drehbaren Schiffspropeller, der das Ruder überflüssig machte. Gefertigt werden diese Ruderpropeller bis heute von SCHOTTEL in Wismar, in einem Werk mit 45 Jahren Erfahrung im Bau von Verstellpropellern.

Bei der klassischen Form des Schiffsantriebs werden Festpropeller an einer Wellenanlage eingesetzt. Dabei sind die Flügel unbeweglich an der Nabe montiert –eine einfache Mechanik, die am Schiff jedoch aufwändige Maßnahmen erfordert und zudem nur eingeschränkte Manövrierfähigkeit bietet. Dies führte Mitte des 19. Jahrhunderts zu ersten Versuchen mit bewegl ichen Propellerflügeln. 1950 entwickelt SCHOTTELGründer Josef Becker den um 360 Grad drehbaren Ruderpropeller. Spätere Verbesserungen erlaubten auch die Verstellung der Steigung der Propellerflügel. Diese Kombination verleiht dem Schiff ausgezeichnete Manövrierfähigkeit und macht ein Wendegetriebe überflüssig. So lässt sich der Antrieb bei laufendem Schiffsmotor ohne Zeitverlust von „voraus" auf „zurück" umsteuern. Schiffe können derart auf einer Stelle im Wasser kreisen oder exakt auf einer Position gehalten werden. Dank solcher und anderer Vorteile setzten sich Verstellpropeller wie der SCHOTTEL Ruderpropeller seit der Mitte des 20. Jahrhunderts im Schiffbau zunehmend durch.

In Wismar werden seit 1964 Verstellpropeller entwickelt und produziert. Bereits in den ersten fünf Jahren des Werkes wurden 230 Verstellpropelleranlagen für Fang- und Gefrierschiffe ausgeliefert. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Standort zu einem Schwerpunktzentrum mit der Aufgabe, sämtliche Schiffspropeller für den DDR-Schiffbau zu projektieren und zu konstruieren. Auch die Forschung auf dem Gebiet der Propeller- und Hydrodynamik wurde hier vorangetrieben.

1999 übernahm SCHOTTEL die damalige WPM Wismarer Propeller- und Maschinenbau GmbH. Die in Spay am Rhein ansässige SCHOTTEL-Gruppe ist spezialisiert auf Schiffsantriebe und setzte auf das in Wismar vorhandene Knowhow in der Verstellpropellerentwicklung. Neue Impulse und Techniken kamen von der westdeutschen Muttergesellschaft, eine moderne Fertigung wurde aufgebaut und die Produktion größerer Ruderpropeller nach Mecklenburg-Vorpommern verlagert. Seitdem befinden sich Verstellpropelleranlagen bis 30 Megawatt im Portfolio. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo höchste Ansprüche an variable Einsatzarten und hohe Manövrierbarkeit gefordert sind – vor allem beim Dauerbetrieb unter höchsten Belastungen bei anspruchsvollen Offshore-Einsätzen.

Führend ist SCHOTTEL auch mit einem Ruderpropellersystem für Flusskreuzfahrtschiffe. Eine neuartige Aufteilung des Antriebs von zwei auf vier „Propulsionsa nlagen“, wie es in der Fachsprache heißt, reduziert den Tiefgang des Schiffs, sodass es auch bei niedrigem Wasserpegel problemlos fahren kann. Die hochelastische Lagerung der Antriebe und der reduzierte Propellerdurchmesser sorgen für eine ruhigere Reise.

2016 erweiterte SCHOTTEL die Anlagen in Wismar um ein Service-Center, in dem größere Antriebe und Verstellpropeller repariert werden. Gleichzeitig forscht das Unternehmen permanent an Verbesserungen und Weiterentwicklungen – damit Schiffe noch lange sicher und effizient mit SCHOTTEL Ruderpropellern made in northern Germany angetrieben werden. DJ

Made in Germany Northern
27 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL
Fotos: SCHOTTEL

INSM goes G20

Treffen norddeutscher Wirtschafts- und Politikspitzen am Elbufer: Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hatte geladen, um ihr Plakatmotiv zum G20-Gipfel vorzustelllen. „Hamburg ahoy! Keep Gobal Trade Open!“ hieß es Anfang Juli am Dock 10 von Blohm & Voss, gut lesbar für die Staatsgäste, die auch in der Elbphilharmonie gegenüber zusammenkamen. Im Bild links v.l.n.r.: Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer NORDMETALL; Katja Suding, Hamburger FDP-Chefin; Bernd Aufderheide, Geschäftsführer Messe Hamburg; Dr. Hans Fabian Kruse, Präsident AGA Unternehmensverband; Michael Westhagemann, Vorstandsvorsitzender Industrieverband Hamburg; Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer INSM; Angelika Titzrath, Vorstandsvorsitzende Hamburger Hafen und Logistik AG; Wolfgang Clement, Kuratoriumsvorsitzender INSM; Thomas Lambusch, Präsident NORDMETALL; Ludwig Görtz, Ludwig Görtz GmbH; Dr. Heiko Fischer, Vorstandsvorsitzender VTG AG; Reinhold von Eben-Worlée, Präsident Die Familienunternehmer.

Foto: Maren Strehlau

Menschen und Meldungen

Lütte Ingenieure

Sie bauen eine druckluftbetriebene Turbine mit einem 3D-Drucker, RecyclingLautsprecher, einen Windkanal für Strömungsexperimente oder einen eigenen Laptop. Über 260 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I aus insgesamt 12 Schulen aus Hamburg und Schleswig-Holstein wurden bei der Initiative „lüttIng.“ zu Erfindern, Forschern und Konstrukteuren. Das Besondere: Jedes Team muss mit einem Unternehmen oder einer Hochschule zusammenarbeiten. „Mit lüttIng. unterstützen wir Hamburger Schulen dabei, Schülerinnen und Schüler für naturwissenschaftlich-technisches Lernen und MINT-Berufe zu begeistern. Dafür ist praktische Projektarbeit sehr hilfreich und wertvoll“, erklärt Monika Seiffert Leiterin des MINT-Referats bei der Hamburger Schulbehörde. DJ

ausgezeichnet

Beim Wettbewerb „Hamburgs beste Ausbildungsbetriebe 2017“ bekam STILL zum inzwischen fünften Mal die besondere Auszeichnung von fünf Sternen. In der Rubrik „Deutschlands beste Ausbildungsbetriebe“ wurde die STILL-Berufsausbildung in der Sparte Maschinenbau als zweitbester Ausbildungsbetrieb Deutschlands prämiert.

„Für uns sind die wiederholten Auszeichnungen ein Beweis dafür, dass wir mit der Ausbildung ganz vorne mitspielen“ meint Ausbildungsleiter Sten-Arne Saß. STILL bildet in Hamburg und in den sieben deutschen Haupt n iederlassungen insgesamt knapp 200 Jugendliche in 12 Ausbildungsberufen aus. Aller guten Dinge sind drei: Für eine emotionale Social-Media-Kampagne bekam STILL den Deutschen Preis für Onlinekommunikation in der Kategorie B2B. DJ

Kiellegung Gute Noten

Bei den MV WERFTEN Wismar wurden die „Crystal Debussy“ und die „Crystal Ravel“ im überdachten Baudock auf Kiel gelegt. Die 6-Sterne-Schiffe sind die Nummern 3 und 4 einer Serie von vier Schiffen, die MV WERFTEN derzeit für die US-amerikanische Luxusreederei Crystal River Cruises fertigt und 2018 abliefern soll. Tan Sri Lim Kok Thay, Chairman und Vorstandsvorsitzender von Genting Hong Kong und Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe legten die traditionellen Glücksmünzen auf die Pallungen, bevor die ersten beiden, je 170 Tonnen schweren Sektionen der Flusskreuzer abgesetzt wurden. Die Schiffe sind 135 Meter lang und bieten bis zu 106 Passagieren in 55 Balkonsuiten Platz. DJ

Beim Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hat die Elmshorner NORDAKADEMIE unter 300 Mitbewerbern mit ihren dualen Studiengängen Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsi nformatik Spitzenplätze belegt. Die Elmshorner Studierenden loben vor allem die kleinen Teilnehmerzahlen in den Seminaren, die Qualität der Organisation sowie den Zugang zu den Lehrveranstaltungen. Außerdem schätzen sie in besonderem Maße die Organisation der

Spielzeug-Geschenke

Dräger-Mitarbeiter haben in den Lübecker Standorten des Unternehmens eine große Spielzeugsammelaktion durchgeführt. Über 50 Umzugskartons, Taschen und Tüten voll mit Spielzeug, Kuscheltieren, Büchern, Spielen und vielem mehr kamen dank den großartigen Spenden der Dräger-Kollegen zusammen. Wenn nötig werden die Spielsachen von Langzeitarbeitslosen beim Kooperationspartner DEKRA Toys Company repariert und dann kostenlos an bedürftige Kinder und soziale Einrichtungen gegeben. DJ

Auslandsaufenthalte sowie die hervorragende Ausstattung der IT- sowie Ingenieurlabore. „Dies ist eine Bestätigung unserer stetigen Bemühungen, bestmögliche Studienbedingungen für unsere Studierenden auf unserem Campus zu schaffen“, kommentiert Prof. Stefan Behringer, Präsident der NORDAKADEMIE, das gute Ranking-Ergebnis. DJ

3x
Fotos: MV Werften, Dräger, Nordakademie
Foto unten: STILL, Foto oben: Alexander Spiering
30 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL 31 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL

Menschen und Meldungen

Gutes Klima

Schön warm im Winter, aber nicht zu heiß im Sommer, so will man sein Zuhause haben. Aber wie baut man ein möglichst energieeffizientes Haus? Zehn Schüler-Teams konkurrierten um die beste Lösung dieser komplexen Aufgabe mit selbstgebauten Modellhäusern beim ersten WEBASTO DRIVE Mechanik-Wettbewerb Mitte Juni in Neubrandenburg. „Wie bei einem echten Bauprojekt, mussten die Schülerinnen und Schüler dabei genaue Vorgaben einhalten, zum Beispiel zur Wandstärke des Hauses, waren aber frei in der Materialauswahl“, erklärt Andreas Dikow (im Foto links) Geschäftsführer der Webasto Neubrandenburg GmbH. „Mit unserem Schülerwettbewerb zeigen wir den Jugendlichen, dass Schulfächer wie Naturwissenschaften und Mathematik sehr wichtig für den Beruf sind und wie spannend die Arbeitswelt in der Industrie ist.“ Sieger wurde das Team Energyloch aus Hagenow, vor dem Team raKÄTHE aus Rehna und dem Team Moritz aus Neustrelitz.

Auszeichnung für nordbord

Der Jugend-Technik-Club der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie nordbord wurde von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien e.V. mit dem renommierten Comenius-Siegel 2017 ausgezeichnet. Die Online-Community des Nachwuchs-Clubs und seine Website www.nordbord.de wurden als herausragende digitale Bildungsmedien gewürdigt. „Wir sind begeistert über diese tolle Auszeichnung“, freut sich Peter Golinski, Geschäftsführer für Bildung und Arbeitsmarkt bei NORDMETALL und AGV NORD, die hinter nordbord stehen. „Bei nordbord beschäftigen sich Jugendliche kontinuierlich mit naturwissenschaftlich-technischen

Themen, vernetzen sich, sammeln Punkte, und tauschen sich untereinander und mit Experten aus. So bleiben sie am Ball und wir in Kontakt mit ihnen", erklärt NORDMETALL-Bildungsreferentin Imke Kuhlmann (2.v.r.), die den Preis entgegennahm. nordbord bietet Jugendlichen ab 10 Jahren die Teilnahme an besonderen Tüftel-Projekten, exklusiven Veranstaltungen und Unternehmensbesuchen in Norddeutschland. DJ

Auf www.spektor.iwmedien.de finden Sie viele Infos und Grafiken zur kostenlosen Nutzung.

Folge 49: Hochwertige Wirtschaftsinformationen – kostenlos

Besser im Bild

Moderne Kommunikation wird immer komplexer, die Ansprüche von Mitarbeitern und Stakeholdern steigen stetig. Den Mitgliedern von NORDMETALL und dem AGV NORD können wir jetzt ein attraktives Serviceangebot unterbreiten, um diesen Ansprüchen besser gerecht zu werden: Sie erhalten ab sofort kostenfreien Zugang zu SPEKTOR, einer neuen Website des Instituts der deutschen Wirtschaft mit über 8.000 verschiedenen Inhalten zu relevanten Themen und aktuellen Entwicklungen aus Wirtschaft und Arbeitswelt. SPEKTOR umfasst Artikel, Grafiken und Fotos aus dem Informationsdienst iwd, den Publikationen der „AKTIV-Familie“ wie AKTIV im Norden sowie der Kampagne Herz der Wirtschaft. SPEKTOR unterstützt Sie bei der Recherche, dem Informieren Ihrer Belegschaft und Ihrer Öffentlichkeitsarbeit.

Testen Sie SPEKTOR, seine Nutzung ist intuitiv: Die Startseite www.spektor.iwmedien.de präsentiert jeweils die aktuellsten Beiträge. Im Menüpunkt „Themen“ stehen insgesamt 18 Bereiche von A wie Arbeitsmarkt bis W

wie Weltwirtschaft zur Auswahl. Auch die freie Suche ist möglich. Ein großer Vorteil und echtes Alleinstellungsmerkmal: Sie können Ihre Suchanfragen speichern und sich benachrichtigen lassen, wenn neue passende Inhalte online sind. Alles lässt sich zudem in Dossiers bündeln, um Informationssammlungen zu verschiedenen Themen anzulegen. Sie können kostenlos alle Inhalte herunterladen und diese in Ihren eigenen Medien und Kommunikationsmitteln verwenden bzw. einbetten. DJ

Zugriff:

Den Zugriffscode für die einmalige einfache Registrierung bei Spektor bekommen Mitglieder von NORDMETALL auf www.nordmetall.de/spektor

Mitglieder des AGV NORD gehen bitte auf www.agvnord.de/spektor

MEHRWERT VERBAND
Foto: Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien e.V., Ottopeter Flettner/Bildungswerk der Wirtschaft MV e.V
DJ
32 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL 33 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL

Folge 17: Jana Koch

Unsere Frau für Ihre Tagungen

Die Direktorin leitet das NORDMETALLTagungshotel Schloss Hasenwinkel.

Jana Koch hat ihr Geschäft von der Pike auf gelernt. Zuerst absolvierte die gebürtige Templinerin eine Ausbildung zur Restaurantfachfrau, danach arbeitete sie in verschiedenen Häusern der gehobenen Hotellerie. „Nach einem spannenden zweijährigen Abstecher als Reiseleiterin im Ausland habe ich ein Studium zur Betriebswirtin im Hotelfach absolviert“, erzählt die 43-jährige. „Als ich wieder nach Mecklenburg zog, um die Leitung eines Hotels in Kühlungsborn zu übernehmen, fuhren mein Mann und ich an Schloss Hasenwinkel vorbei. Spontan sagte ich zu ihm, es wäre toll, mal so ein Haus leiten zu dürfen. Nie hätte ich gedacht, dass das Wirklichkeit wird“, lacht Jana Koch. 2011 übernahm sie die stellvertretende Leitung, seit 2014 ist sie geschäftsführende Hoteldirektorin des NORDMETALL-Tagungshotels Schloss Hasenwinkel. Das 1909 erbaute neobarocke Schloss liegt in wunderschöner Landschaft verkehrsgünstig zwischen Schwerin und Wismar. Besonders beliebt ist es bei Familienfesten und Hochzeitsgesellschaften. Allein im Jahr 2016 wurden über 45 Trauungen gefeiert. "An den Wochenenden sind wir für Feiern von Frühling bis Herbst praktisch ausgebucht", so Jana Koch. "Und unter der Woche ist unser Haus mit seinen zehn Tagungsräumen ideal für Tagungen und Workshops." Ob Team-Workshop, Abteilungstreffen, Vertriebsschulung oder

Der schleichende Abstieg des

Standorts Deutschland

Deutschland rutscht im Wettbewerbsranking ab

Im Ranking der 63 leistungsstärksten Staaten des renommierten Lausanner International Institute for Management Development (IMD) landet die Bundesrepublik in diesem Jahr nur noch auf dem 13. Platz.

liche Leistungsfähigkeit

Unternehmenstagung, in Schloss Hasenwinkel finden sich für jedes Format für bis zu 150 Personen gute Bedingungen. Die Direktorin und ihr Team kümmern sich mit vollem Einsatz um die Geschäftskunden, organisieren Veranstaltungen und verbessern laufend die Ausstattung. "Gerade haben wir die Restaurants und Tagungsräume komplett neu streichen lassen“, berichtet Jana Koch. Sie freut sich auf neue Gäste und bietet von Halbtagespaketen mit Essen ab 40 Euro bis zur Ganztagspauschale mit Lunch, Abendessen und Übernachtung ab 150 Euro eine breite Palette an. „Außerdem sind bei uns schnelles WLAN, Beamer, Getränke oder Parkplätze bereits inklusive. Woanders zahlen Sie für jedes Mineralwasser vier Euro extra“, erklärt die Hotelmanagerin. „Mein Ziel ist, mehr Tagungsgäste von den Vorzügen unseres wunderschönen Schlosses zu überzeugen und Privatpersonen neue attraktive Arrangements anzubieten. Wir können mehr, als wunderschöne Hochzeiten auszurichten.“ DJ

Kontakt für Mitglieder:

Jana Koch

Tel.: 03847 66-140

E-Mail: koch@tagungsschloss.de

Deutschland ist schlecht für die Digitalisierung gerüstet

Bei der digitalen Wettbewerbsstärke liegt Deutschland lediglich auf Rang 17.

Illustration: Maren Spreemann Quelle: IMD, Lausanne 100,000 Vorjahr Singapur 1 1. 95,026 Vorjahr 6 4. Finnland 94,524 Vorjahr 5. Dänemark 8 84,108 Vorjahr 17. Deutschland 15 95,938 Vorjahr 3 2. Schweden 95,410 Vorjahr 2 3. USA
E zienz
E zienz der Unternehmen Infrastruktur Vorjahresplatzierung 1 Hongkong 11 11 20 1 Schweiz 15 2 5 1 2 2 Singapur 6 3 107 4 3 USA 1 2714 2 3 4 Niederlande 91248 8 5 54 2 37 15 V.Arab.Emirate 10 721169 12 13 Deutschland 2451825 18 18 China 2
volkswirtscha
der Regierung
GRAFIK DES MONATS
WIR FÜR SIE
34 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL 35 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL

Vom „Ursprung“ ins Netz

nahmen bearbeitet und von Herbst an in einzelnen Episoden über YouTube und Facebook im Internet verbreitet – mit professioneller Unterstützung.

Stephan Boehme produziert seit den 1990er-Jahren als Videograph Klassik-Musikvideos, unter anderem für die Deutsche Grammophon und Sony Classical, aber auch für Bosch, Mercedes und Eon. Der Aufwand, eine zeitgenössische Oper in die spezielle Bildsprache der sozialen Medien zu überführen, ist zwar immens, macht das Projekt aber für weitere Partner interessant. So konnte die jnp die Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern dafür gewinnen, die Videoproduktion der #sitcom-opera finanziell zu unterstützen.

Wie passen zeitgenössische Oper, US-Sitcom und das Internet zusammen?

Ein Experiment von junger norddeutscher philharmonie und NORDMETALL-Stiftung

geht im Herbst in die Verlängerung.

Im Reagenzglas blubbert es giftig grün. Die sieben Gäste der Bar sind ganz besessen von dem Zeug. Modegetränk, Party-Droge oder Symbol für die verzweifelte Flucht aus einem tristen, sich in immer gleichen Abläufen erschöpfenden Leben? Es ist wohl von allem ein bisschen.

Nur, welche Rolle spielt dabei der so oft erwähnte Tiger?

Um es vorwegzunehmen: Diese Frage bleibt unbeantwortet. Ohnehin

lässt die Opernproduktion „MiniBar“ viel Freiraum für Interpretationen. Absichtlich, denn den Machern geht es bei ihrem #sitcom-opera-

Projekt ums Experimentieren. Dafür stellt die NORDMETALL-Stiftung der jungen norddeutschen philharmonie (jnp) – dem norddeutschen Nachwuchsorchester – 10.000 Euro zur Verfügung.

„Wir wollen Kultur in ungewohnte Zusammenhänge rücken, damit mehr Menschen Zugang zu ihr finden“, begründet Geschäftsführerin Kirsten Wagner das Engagement der Stiftung.

#sitcom-opera erfüllt diesen Anspruch auf mehreren Ebenen. Es bringt klassische, zeitgenössische Oper mit einem bewährten US-ame-

rikanischen TV-Format zusammen.

„Die Anlage des Werks ist für eine Oper sehr ungewöhnlich“, sagt Sven Daigger. Das Stück dauert nur rund eine Stunde. Immer wieder lässt der in Berlin lebende Komponist die Musiker des Kammerorchesters

Bier, Wein und Sekt ordern, sich zuprosten oder das Geschehen auf der Bühne mit auskomponierten Lachsalven kommentieren. Sieben Prot agonisten treten in 21 Episoden auf und haben den gleichen Anteil an Text. Da bleiben Daigger für jede Figur nur wenige Minuten Zeit, um sie musikalisch zu beschreiben. Ein Grund dafür, dass die Charaktere sehr einfach gezeichnet sind und sich im Laufe der Oper nicht verändern. „Wie in einer Sitcom bewegen sie sich in einem immer gleichen Kosmos“, so Daigger. Und dieser Kosmos ist nicht nur auf der Bühne eine Bar. Die Live-Aufführungen fanden Anfang Juni in der Rostocker Kneipe „Ursprung“ statt – normalerweise nicht der Ort

für Opernarien. „Wir sind fest davon überzeugt, dass es möglich ist, Oper in ein neues, auch für junge Leute attraktives Format zu überführen“, sagt jnp-Geschäftsführer Clemens Seemann. Er und seine Mitstreiter wollen mit solch ergänzenden Angeboten Lust auf Oper machen – auch in den großen Häusern.

Damit treffen die Nachwuchskünstler einen Nerv bei Kirsten Wagner.

Denn: Kultur soll anders erlebbar werden. Das hat sich die NORDMETALL-Stiftung im Laufe des vergangenen Jahres für ihre Kulturförderung auf die Fahnen geschrieben.

„Der innovative Ansatz, Genres und mediale Ausgabekanäle miteina nder zu verknüpfen, die man normalerweise nicht miteinander in Verbindung bringt, hat uns bei dem #sitcom-opera-Projekt besonders fasziniert“, sagt Wagner.

Die zwei Live-Aufführungen im „Ursprung“ wurden auf Video aufgezeichnet. Nun werden die Auf-

Allerdings entwickeln sich Videos nur selten von allein zum Internet-Hit. Deshalb feilt die Hamburger PR-Agentur Orca van Loon derzeit an einem passenden Vertriebsund Kommunikationskonzept. Seit 2014 unterstützt sie die jnp pro bono.

Abgesehen von allen virtuellen Experimenten verfolgen jnp und NORDMETALL-Stiftung mit #sitcom-opera ein ganz reales Ziel: Studierenden eine Gelegenheit zu geben, praktische Opern-Erfahrung zu sammeln – und damit auch neue Qualitäten und Talente an sich zu entdecken. In der Ausbildung passiert das meist eher am Rande, obwohl gerade Sänger in der Oper außer musikalischem auch schauspielerisches Können beweisen müssen. BiB

www.junge-norddeutsche.de/

Fotos: Christian Augustin
Ab Herbst online verfügbar:
sitcomopera
Videograph Stephan Boehme (l.) sorgt für die mediale Verlängerung der #sitcom-opera ins Internet.
36 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL 37 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL
Tierisch starkes Gebräu: „Barkeeper“ (Benjamin Hewat-Craw) entfesselt in „Sie“ (Sarah Kollé) den Tiger.

Die

im Einsatz für die Unternehmen

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) setzt sich seit 16 Jahren für ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem ein, das auf Freiheit und Verantwortung fußt. Getragen wird das Engagement von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie, darunter auch NORDMETALL. Hier berichten wir über die aktuelle Arbeit.

Höchste Zeit für Steuersenkungen

Die Steuereinnahmen klettern dank der positiven Konjunkturentwicklung auf immer neue Rekordhöhen. Arbeitnehmer und Arbeitgeber erwirtschaften anhaltenden Wohlstand für Deutschland. Und was tut die Politik? Statt den Schöpfern des Booms etwas zurückzugeben, verplant sie unbeeindruckt Milliarde um Milliarde. Besonders die Mittelschicht leidet unter einer ständig steigenden Steuerlast, auch Unternehmer werden weiter geschröpft.

Höchste Zeit, das zu ändern. Die Rahmenbedingungen für Steuersenkungen sind so günstig wie nie. Jetzt gilt es, dem Fleiß der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer endlich den verdienten Respekt zu zollen und ihnen etwas von ihrem Geld zurück zu geben. „Mein Fleiß verdient Respekt – Steuern runter!“, unter diesem Slogan steht die aktuelle Kampagne der INSM für Steuersenkungen.

Die Chancen, dass es tatsächlich zu Steuersenkungen kommt, stehen besser denn je: Nach FDP und CDU hat mittlerweile auch die SPD Pläne verkündet, die wenigstens teilweise in diese Richtung weisen. Die INSM wird sie diese Versprechen nicht vergessen lassen und über die Bundestagswahl hinaus dafür kämpfen, dass dem Fleiß der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Respekt begegnet wird.

Für engagierte Diskussionen bietet die handliche Broschüre „10 Fakten zur Einkommensteuer“ eine Argumentationsgrundlage. Diese können Sie gerne unter www.insm.de/publikationen kostenfrei bestellen.

WIRTSCHAFTSZITAT

„Wer nicht nur defensiv ein altes System reparieren, sondern offensiv eine der Lebenswirklichkeit des 21. Jahrhunderts angepasste Altersvorsorge will, muss mutiger sein, als nur eine Rente mit 69 zu fordern.“

Prof. Thomas Straubhaar, Schweizer Ökonom, bis August 2014 Direktor des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI)
AUS DER HAUPTSTADT
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Foto: imago, Christian Thiel

Bernd Buchholz

„Ran an die Buletten“, das würde Bernd Buchholz wohl kaum jemandem zurufen. Zumindest nicht in seinem Anwaltsbüro am feinen Hamburger Neuen Wall, beim Gesprächstermin zwischen schneeweißen Schleiflackmöbeln. Dazu ist der 55-jährige viel zu sehr weltgewandter Jurist. Und doch strahlt der gebürtige Berliner, der jetzt in die deutlich nüchternere Chefetage des Kieler Wirtschaftsministeriums umgezogen ist, genau jene handfeste Entschlossenheit aus, die viele Hauptstädter sprichwörtlich prägt: Nicht lange fackeln, schnörkellos miteinander reden, ran an die Buletten eben.

„Ich bin im südlichsten Schöneberg aufgewachsen, ganz einfacher Berliner Kiez damals. Mein Vater war erst Verkäufer und dann selbstständiger Lebensmittelhändler. Meine Eltern haben den Laden zusammen geschmissen, konnten gerade so eine Mietwohnung in der dritten Etage eines Sozialbaus halten – und uns beiden Kindern irgendwie eine gute Ausbildung zukommen lassen.“

Bernd Buchholz erinnert sich nicht ohne Stolz an seine Jugend in bescheidenen Verhältnissen. Vielleicht, weil ihn das vom Klischee mancher FDP-Spitzenpolitiker der letzten Jahrzehnte unterscheidet. Ganz bestimmt aber, weil er aus dem

Vertrauen und der Unterstützung seiner Eltern etwas gemacht hat: Zweites Jura-Examen in Kiel 1992, die Promotion zum Thema „Der Betroffene im parlamentarischen Untersuchungsauschuss“ schon in der Tasche; im gleichen Jahr Einzug für die FDP in den Schleswig-Holsteinischen Landtag; nach nur wenigen Jahren einer der profiliertesten Abgeordneten, dank engagierter Arbeit als stellvertretender Vorsitzender im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Barschel-Affäre. Die Doktorarbeit half, sein Talent zum geistesgegenwärtigen Nachfragen auch.

„Kiel fühlt sich für mich schon gut an, weil es ein bisschen Heimat ist, in der ich gelernt habe, wie Landespolitik funktioniert.“ Buchholz kann das mit dem gelassenen Abstand von fast 25 Jahren sagen, in denen er richtig Wirtschaftskarriere gemacht hat: 1996, nach Ausscheiden aus dem Parlament, Vorstandsassistent bei Gruner + Jahr in Hamburg, später Verlagsleiter bei der damals zum Medienhaus zählenden Hamburger Morgenpost, Geschäftsführer der Stern/ GEO-Gruppe, Vorstandsmitglied Zeitschriften, schließlich 2009 bis 2012 Vorstandsvorsitzender Gruner + Jahr. Um sein recht unerwartetes Ausscheiden aus

Der Jurist Dr. Bernd Klaus Buchholz (55) ist seit dem 28. Juni Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus in Schleswig-Holstein.
TERMIN BEIM CHEF
Foto: Christian Augustin
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Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsminister

dem Spitzen-Medienjob redet er nicht herum, den Blick genauso fest in die Augen des Gegenübers gerichtet, wie bei unverfänglicheren Themen: „Das Ende bei Gruner + Jahr war keine Erfolgsgeschichte. Es ist ein Stück Niederlage, wenn man das, was man mit dem Unternehmen will, nicht umsetzen kann“. Scheitern auf hohem Niveau als ein Stück Lebenserfahrung, ähnlich wie beim Düsseldorfer Parteifreund Christian Lindner.

Buchholz tat danach im heimischen Ahrensburg das, was er mit seiner Frau Inga Jensen-Buchholz in schwierigen Momenten immer tut: Reden. „Sie ist Familienrichterin und ausgebildete Mediatorin, da hat sie ein professionelles Händchen

Zu Zeiten des Kieler Barschel-Untersuchungsausschusses: Der Landtagsabgeordnete Buchholz mit einem Kollegen vor Aktenbergen.

dafür, mir auch mal liebevoll den kritischen Spiegel vorzuhalten“. Die Therapie wirkte: Der Stehaufmann Buchholz rackerte mehr denn je an der FDP-Basis im Kreis Stormarn, steckte eine erfolglose Bundestagskandidatur 2013 weg und arbeitete in der Hamburger Kanzlei CausaConcilio, nicht nur als Compliance-Berater: Im „Beluga-Prozess“ gegen den wegen Betruges angeklagten Reeder Niels Stolberg bat er die Richter der Bremer Wirtschaftsstrafkammer noch Ende Juni um ein mildes Urteil für den schwer erkrankten Angeklagten – seine letzte Amtshandlung vor Niederlegung des Strafverteidiger-Mandats.

Nach der gewonnenen Landtagswahl im Mai und der unerwartet schnellen Bildung der Jamaika-Koalition in Kiel musste Buchholz sich entscheiden: Entweder auf dem diesmal ziemlich sicheren FDP-Listenplatz zwei mit Wolfgang Kubicki in den Bundestag einrücken. Oder dem nachdrücklichen Werben seiner Parteifreunde mit dem altgedienten Landeschef an der Spitze nachgeben, um das Wirtschafts- und Verkehrsressort an der Förde zu übernehmen. Buchholz wählte Exekutive statt Legislative.

Jetzt also wieder Kiel, die manchmal ziemlich graue Förde erneut vor Augen und ein großes Landesministerium mit nachgeordneten Behörden unter sich –geht das gut für den ehemaligen Lenker eines der größten europäischen Medienhäuser? „Ich empfinde Schleswig-Holstein überhaupt nicht als Provinz, sondern als spannendes Land, das seine Möglichkeiten noch weiter ausschöpfen kann“, sagt Buchholz, und die blauen Augen zwinkern ausnahmsweise ein bisschen. Die Verbundenheit des Wahl-Holsteiners mit schönem Anwesen im Gene-

ralsviertel von Ahrensburg hilft der Landeskinder-Erdung sicher genauso, wie die häufigen Familienausflüge mit Gattin und beiden Söhnen an den Plöner See. Noch mehr aber ist es die Herausforderung, die ihn anspornt: „Wenn Sie mal ein großes Unternehmen geleitet haben und eine gewisse Dynamik und Geschwindigkeit gewohnt sind, dann wissen Sie natürlich trotzdem noch lange nicht, wie Verwaltung geht. Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe“.

Dazu gibt es allen Anlass, schon in der Verkehrspolitik: Stockender A20-Ausbau, lahmende Planungen für die Fehmarnbelt-Querung, hunderte Kilometer heruntergekommener Landestraßen –allein diese von FDP und Union im Wahlkampf aufgespießten Missstände könnten einen Minister ausreichend beschäftigen. Buchholz vertraut darauf, dass die Grünen ihre Blockadehaltung gegenüber einer innovativen Verkehrspolitik aus der letzten Wahlperiode nicht fortführen: „Während der Koalitionsverhandlungen hatten wir ja ein kritisches Wochenende, währenddessen die Grünen die ausverhandelten Punkte gerade im Kapitel Wirtschaft und Verkehr umgeschrieben haben. Wir Freien Demokraten haben denen klar gesagt, dass das überhaupt nicht geht. In dem Moment hing die Koalition am seidenen Faden. Aber was jetzt im Vertrag steht, ist ein klares Commitment aller zu einer aktiven Verkehrspolitik, kein fadenscheiniger 5/7-Dafür- und 2/7-Dagegen-Kompromiss wie früher.“ Unschwer herauszuhören, dass ihm das Auf-den-Tisch-hauen in diesem Moment nicht schwerfiel –Bundestagslistenplatz, finanzielle Unabhängigkeit und Berliner Temperament schaffen Freiräume.

Für die Beschleunigung der VerkehrsGroßprojekte, wie die Verplanung von 90 Millionen Euro zusätzlich zur Erneuerung maroder Landesstraßen, hat der neue Minister klare Vorstellungen: „Die DEGES (staatliche Managementgesellschaft für Bauprojekte; Anm. d. Red.) macht ja einen sehr guten Job beim A7-Ausbau, das könnte ich mir auch für die A20 vorstellen. In Sachen Fehmarn-

belt-Querung gilt der eindeutige Staatsvertrag zwischen dem Bund und Dänemark. Ich kenne Ostholstein gut, war gerade in Bad Schwartau und habe im Gespräch mit dem Bürgermeister festgestellt: Wenn die Erwartungen an Trassenverlauf und Lärmschutz der neuen Bahnstrecke erfüllt werden, kriegen wir das zeitnah zum Laufen.“ Dalli dalli soll es auch mit der Digitalisierung gehen, an der es im Norden besonders hapert.

Wenn Buchholz über Industriepolitik spricht, dann gerät er fast in die Nähe des Zustandes, für den Helmut Schmidt einst die Arztvisite empfohlen hätte: Er formuliert Visionen. „Die Achse Hamburg-Lübeck mit großen Namen in der Medizintechnik, wie etwa Dräger und vielen anderen Institutionen, könnte für einen neuen Landesschwerpunkt Gesundheitswirtschaft stehen. Und die Westküste des Landes hat noch viel Potential, um im Energiewendeland Nr. 1 Deutschlands neue Technologien und innovative Industrien zu etablieren“.

Dass dazu eine engere Zusammenarbeit mit Hamburg bis hin zu einer gemeinsamen Landesplanung und mehr zusammengelegten Behörden nötig ist, weiß Buchholz: „Das Gespräch mit dem Hamburger Bürgermeister sowie dem Wirtschaftssenator werde ich so schnell wie möglich suchen.“

„Jottweedee“, wie der Berliner „Janz weit draußen“ abkürzt, will Bernd Buchholz also bestimmt nicht Politik hinterm Deich machen. Eher als norddeutscher Kosmopolit, der aus dem beschaulichen Kiel im kleinstaatlich strukturierten Norden etwas Größeres voranbringt. Luc

Zum Ministerium

Fast 300 Mitarbeiter im Kieler Ministerium, hunderte weitere im nachgeordneten Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr, der Eichdirektion Nord (einer der wenigen Gemeinschaftsbehörden mit Hamburg) und der SchleswigHolsteinischen Seemannschule – an Personal besteht kein Mangel in Kiel. Zur besseren administrativen Steuerung hat sich Minister Buchholz den Verwaltungsrichter Dr. Thilo Rohlfs als Staatssekretär ins Haus geholt.

„ DER KOALITIONSVERTRAG IST EIN KLARES COMMITMENT ALLER ZU EINER AKTIVEN VERKEHRSPOLITIK. “
Foto: dpaFotoreport
„ ICH EMPFINDE SCHLESWIGHOLSTEIN ALS SPANNENDES LAND. “
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Foto: Christian Augustin

MEIN STANDPUNKT

Frauenförderung

Vor Kurzem erreichte uns eine Mail merkwürdigen Inhalts: Ein emeritierter Hamburger Professor beschwerte sich über das neue Schülerforschungszentrum, dessen Einrichtung und Betrieb auch von NORDMETALL signifikant unterstützt wird (s. S. 20). Die Tüftlerstätte dürfe nicht so heißen, weil hier Sprache als „Diskriminierungsmittel“ eingesetzt werde. Die böse Benachteiligung bestünde darin, dass „Schülerinnen“ nicht vorkomme, es müsse daher unbedingt „Schülerinnen- und Schüler-Forschungszentrum“ heißen.

Nun gut, der Mann hat, anders als viele Frauen, offenbar ein Problem mit dem generisch männlichen Plural, dachten wir, und von alltagstauglichen Titeln für Briefköpfe und Schilder hat er auch keine Ahnung – Schwamm drüber.

Bitter aber bleibt, dass da ein pensionierter Sozialwissenschaftler nicht willens ist, über den Schall und Rauch von Titeln hinaus zu schauen. Seit Jahren engagieren sich die Metallarbeitgeber in der ganzen Republik, um mehr Frauen für die M+E-Fachberufe zu begeistern, mit Erfolg: Anders als noch vor wenigen Jahren, sind mittlerweile fast ein Drittel aller Teilnehmer an den NORDMETALL-CUP-Wettbewerben Mädchen. Die Zahl der weiblichen Ingenieure steigt kont inuierlich, von der Uni bis in Führungspositionen. Und auch bei der Bezahlung sieht es gut aus: Innerhalb eines Betriebes verdienen vergleichbar qualifizierte Frauen auf vergleichbaren Positionen heute fast so viel wie Männer – 2,8 Prozent beträgt das einst deutlich größere „Gender Gap“ noch. In unserer Talkrunde „Standpunkte TV“, auf Hamburg 1 u nd im Netz verfügbar, diskutieren wir das Thema am 26. Juli mit Damen in Leitungsfunktionen aus Wirtschaft und Politik. Tenor der Vorabgespräche: Da tut sich was in Deutschland, gerade in der Metall- und Elektrobranche.

Statt also Scheingefechte zu führen, konzentrieren wir uns auf konkrete Gleichberechtigung: Frauen nach vorn, vom Schülerforschungszentrum bis an den 3D-Drucker, von der Werkbank bis in die Vorstandsetage, und ganz ohne Titelallüre, Herr Professor!

Sie erreichen mich unter: luckow@nordmetall.de www.facebook.com/NORDMETALL @

IMPRESSUM

PERSONENREGISTER Standpunkte

Simon Ament, S. 23, Schüler

Mandy Appelt, S. 8, NORDMETALL

Bernd Aufderheide, S. 29, Messe Hamburg

Dietmar Bartsch, S. 19, Die Linke, MdB

Anton Bauch, S. 21, NORDMETALL

Lutz Bauermeister, S. 10, NORDMETALL Nordwest

Marieluise Beck, S. 17, Bündnis 90/Die Grünen, MdB

Prof. Stefan Behringer, S. 31, NORDAKADEMIE

Paul Bloem, S. 10, 21, 46, Meyer Werft

Benjamin Boateng, S. 25, Schüler

Stephan Boehme, S. 36 f., Videograph

Dr. Uwe Boeke, S. 8, NORDMETALL Nordwest

Mike Boguth, S. 24, Schüler

Bertram Brossardt, S. 9, bayme vbm

Klaus Brunkhorst, S. 46, Atlas

Oswald Bubel, S. 11, ME Saar

Dr. Bernd Klaus Buchholz, S. 5, 18, 40 ff., Wirtschafts-

minister SH, FDP

Wolfgang Clement, S. 29, INSM

Gitta Connemann, S. 17, CDU, MdB

Paul Cornehl, S. 25, Schüler

Caius Coujad, S. 25, Schüler

Sven Daigger, S. 37, Komponist

Peer-Michael Dick, S. 7 ff., 11 f., Südwestmetall

Andreas Dikow, S. 32, Webasto Neubrandenburg

Alexandra Dinges-Dierig, S. 18, CDU, MdB

Dr. Lothar Dittmer, S. 24, Körber-Stiftung

Dr. Rainer Dulger, S. 6, 10, 12 ff., 15, Gesamtmetall

Christian Dürr, S. 17, FDP, MdL

Reinhold von Eben-Worlée, S. 29, Die Familienunternehmer

Dr. Christian Eckel, S. 46, Emder Werft und Dock

Dr. Thomas Ehm, S. 8, 10, Premium AEROTEC

Ibrahim Ergin, S. 3, IG Metall

Theresa Eyerund, S. 20 f., IW Köln

Volker Fasbender, S. 12, Hessenmetall

Ennak Ferlemann, S. 17, CDU, MdB

Dr. Nico Fickinger, S. 6, 8, 10, 29, NORDMETALL

Ben Finlay, S. 25, Schüler

Dirk Fischer, S. 18, CDU, MdB

Dr. Heiko Fischer, S. 29, VTG AG

Maria Flachsbarth, S. 17, CDU, MdB

Daniel Fuchs, S. 8, NORDMETALL

Sigmar Gabriel, S. 17, Bundesaußenminister, SPD, MdB

Alfred Gaffal, S. 13, bayme vbm

Dr. Thomas Garl, S. 23, 25, Schülerforschungszen-

trum

Wassily Gerassimez, S. 46, Cellist

Johny Gillert, S. 23, Schüler

Harry Glawe, S. 31, Wirtschaftminister MV, CDU

Peter Golinski, S. 9, 10, 23, 25, 32, NORDMETALL

Ludwig Görtz, Ludwig Görtz GmbH

Marie Grandsitzki, S. 25, Schülerin

Michael Grosse-Brömer, S. 17, CDU, MdB

Fabian Hadrych, S. 24, Schüler

Bettina Hagedorn, S. 18, SPD, MdB

Anja Hajduk, S. 18, Bündnis 90/Die Grünen, MdB

Mona Harry, S. 9 f., Poetry-Slammerin

Alexander Haselon, S. 25, Schüler

Johannes Heger, S. 11, PfalzMetall

Hubertus Heil, S. 17, SPD, MdB

Benjamin Hewat-Craw, S. 37, Opernsänger

Leif-Erik Holm, S. 19, AfD

Guido Höper, S. 46, Beatboxer

Frank Horch, S. 7, 11, Wirtschaftssenator Hamburg

Bettina Hornhues, S. 17, CDU, MdB

Jutta Humbert, S. 10, Getriebebau NORD

Ingrid Hunger, S. 13, Hunger Hydraulik

Inga Jensen-Buchholz, S. 42, Richterin

Thomas Kaeser, S. 9, VME Thüringen

Johannes Kahrs, S. 18, SPD, MdB

Martin Kannegiesser, S. 6, Gesamtmetall

Kirsten Kappert-Gonther, S. 17, Bündnis 90/Die

Grünen

Merisjana Kelmendi, S. 8, NORDMETALL

Leif Kendelbacher, S. 23, Schüler

Wolf Kerschek, S. 13, Elbphilharmonie

Arndt Kirchhoff, S. 6, 11, Metall NRW

Dr. Ina Kirchhoff, S. 11, Ärztin

Dr. Linda Kleemann, S. 21, Heldenrat GmbH

Dr. Thomas Klischan, S. 7, ehemals NORDMETALL

Ole Koch, S. 23, Lehrer

Jana Koch, S. 5, 34, NORDMETALL-Tagungshotel

Schloss Hasenwinkel

Sarah Kollé, S. 37, Opernsängerin

Andrea Kopp, S. 8, NORDMETALL

Ingo Kramer, S. 6 ff., 10, J.H.K. Anlagenbau- und Service GmbH & Co. KG

Dr. Hans Fabian Kruse, S. 29, AGA

Rüdiger Kruse, S. 18, CDU, MdB

Wolfgang Kubicki, S. 18, FDP, MdL

Konstantin Kuhle, S. 17, FDP

Imke Kuhlmann, S. 32, NORDMETALL

Dr. Eduard Kulenkamp, S. 10, NORDMETALL

Thomas Lambusch, S. 3, 6 ff., 12 f., 15, 24 f., 29, 46,

NORDMETALL

Jürgen Lehmann, S. 8, NORDMETALL Nordwest

Ursula von der Leyen, S. 17, Bundesverteidigungsministerin, CDU, MdB

Christoph Lieben-Seutter, S. 13, Elbphilharmonie

Tan Sri Lim Kok Thay, S. 31, Genting Hongkong Ltd.

Christian Lindner, S. 42, FDP, MdL

Ralf Lorber, S. 21, Holzwerkstoffe Wismar

Alexander Luckow, S. 10, 20 f., 44, NORDMETALL

Leon Mahmood, S. 25, Schüler

Kaya Majestic, S. 25, Schülerin

Dorothee Martin, S. 18, SPD, MdHB

Uwe Mehrtens, S. 9 f., 46, August Brötje GmbH

Dr. Angela Merkel, S. 19, Bundeskanzlerin, CDU, MdB

Michael Montjoie, S. 20 f., Nordex

Elisabeth Motschmann, S. 17, CDU, MdB

Nils Müller, S. 24, Schüler

Fides Münstermann, S. 23, Schülerin

Sonja Neubert, S. 7, 10, Siemens AG, Hamburg

Sybille Neumann, S. 11, NORDMETALL

Heiko Niederhausen, S. 10 f., Daimler AG

Wolfgang Niemsch, S. 12 f., Niedersachsenmetall

Konstantin von Notz, S. 18, Bündnis 90/Die Grünen,

MdB

Lutz Oelsner, S. 7, 9, GESTRA-AG Bremen

Thomas Oppermann, S. 17, SPD, MdB

Aydan Özoguz, S. 18, SPD, MdB

Wincia Pareja Amaya, S. 23, Schülerin

Hubertus Pellengahr, S. 11, 29, Initiative Neue Soziale

Marktwirtschaft (INSM)

Dr. Thomas Piehler, S. 10, Philips

Christoph Ploß, S. 18, CDU

Steffen Pohl, S. 9, 10, 13, Liebherr-MCCtec Rostock

Dirk Pollert, S. 13, Hessenmetall

Eckardt Rehberg, S. 19, CDU, MdB

Sönke Rix, S. 18, SPD, MdB

Dr. Thilo Rohlfs, S. 43, Staatssekretär SH

Sarah Ryglewski, S. 17, SPD, MdB

Manuel Sarrazin, S. 18, Bündnis 90/Die Grünen, MdB

Sten-Arne Saß, S. 30, STILL

Uwe Schmidt, S. 17, SPD, MdBB

Dr. Rüdiger Schmidt, S. 20, Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee

Olaf Scholz, S. 47, Erster Bürgermeister Hamburg

Ole Schröder, S. 18, CDU, MdB

Manuela Schwesig, S. 19, Ministerpräsidentin MV

Markus Seebeck, S. 46, Manitowoc Crane Group

Clemens Seemann, S. 37, junge norddeutsche

philharmonie

Monika Seiffert, S. 30, Hamburger Schulbehörde

Carsten Sieling, S. 17, Bremer Bürgermeister, SPD

Birgit Sommer, S. 11, NORDMETALL

Lencke Steiner, S. 17, FDP, MdBB

Niels Stolberg, S. 42, Reeder

Gero Storjohamm, S. 18, CDU, MdB

Prof. Thomas Straubhaar, S. 39, Ökonom

Thomas Stritzl, S. 18, CDU, MdB

Katja Suding, S. 18, 29, FDP, MdHB

Dr. Norbert Taubken, S. 21, Scholz & Friends Reputation

Franz Thönnes, S. 18, SPD, MdB

Angelika Titzrath, S. 29, HHLA

Isabella Tobies, S. 8, NORDMETALL

Jürgen Trittin, S. 17, Bündnis 90/Die Grünen, MdB

Dr. Peter Tschentscher, S. 12 f., Finanzsenator HH

Volkmar Ukena, S. 10, 46, LEDA Werk

Denis Utlu, S. 20, Dt. Institut für Menschenrechte

Julia Verlinden, S. 17, Bündnis 90/Die Grünen, MdB

Tina-Maria Vlantoussi-Kaeser, S. 9, Unternehmerin

Wencke Volkmann, S. 20 f., Kendrion Kuhnke

Johannes Wadepuhl, S. 18, CDU, MdB

Marco Wagner, S. 9 f., Airbus Operations GmbH

Kirsten Wagner, S. 20 f., 36 f., NORDMETALL-Stiftung

Michael Waskönig, S. 9, 46, Waskönig + Walter

Kabel-Werk

Axel Weidner, S. 10, Mankenberg GmbH

Marcus Weinberg, S. 18, CDU, MdB

Michael Westhagemann, S. 29, Industrieverband HH

Dr. Stefan Wolf, S. 9, 11, Südwestmetall

Wolfgang Würst, S. 13, NORDMETALL

Karoline Würtz, S. 11, Unternehmer Bank Saarbrücken

Oliver Zander, S. 11, Gesamtmetall

Das Magazin von NORDMETALL e.V., dem M+E-Arbeitgeberverband für Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, das nordwestliche Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Herausgeber:

Haus der Wirtschaft

Kapstadtring 10 22297 Hamburg

www.nordmetall.de

Verantwortlich im Sinne des Presserechts:

Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer

Chefredakteur:

Alexander Luckow (Luc)

Tel.: 040 6378-4231

E-Mail: luckow@nordmetall.de

Redaktion:

Daniel Jakubowski (DJ)

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Autoren: Birte Bühnen (BiB), Lothar Steckel (LS)

Art-Direktorin:

Birthe Meyer

Tel.: 040 6378-4822

E-Mail: meyer@iwnordmedien.de

Produktion:

www.iwnordmedien.de

Druck:

CaHo Druckereibetriebsges. mbH

34. Jahrgang

Erscheinungsweise: zweimonatlich

Bezug: Kostenfrei für Mitgliedsunternehmen von NORDMETALL und Sonderempfänger in Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Medien.

Das Magazin und alle in ihm veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Nachdruck und Verbreitung des Inhalts nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Chefredaktion, mit Quellenangabe und Zusendung eines Beleges an die Redaktion. Vervielfältigungen von Teilen dieses Magazins sind für den innerbetrieblichen Gebrauch der Mitgliedsunternehmen gestattet. Die mit dem Namen oder den Initialen des Verfassers gekennzeichneten Beiträge geben die Meinung des Verfassers, aber nicht unbedingt die Ansicht des Herausgebers oder der gesamten Redaktion wieder.

Titelfoto: Shutterstock, bearbeitet

Alexander Luckow, „Standpunkte“Chefredakteur
44 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL 45 3 / 2017 Standpunkte NORDMETALL

KURZ VOR SCHLUSS

Festspiel-Saison erfolgreich eröffnet

Mit dem Kinder- und Familienfest der NORDMETALLStiftung sind die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich in die neue Festival-Saison gestartet. Am 18. Juni bevölkerten rund 3.000 große und kleine Besucher den Park von Schloss Hasenwinkel – mehr als je zuvor. Seit 2014 veranstaltet die NORDMETALL-Stiftung das Fest. Künstlerinnen und Künstler wie Cellist Wassily Gerassimez oder Beatboxer Guido Höper luden auf 16 Bühnen bei strahlendem Sonnenschein zum Zuhören, Ausprobieren und Musizieren ein. BiB

Konzert-Highlights der NORDMETALL-Stiftung im August:

02. – 06.08: Friends-Projekt, u.a. in Hasenwinkel

13.08: Open Air Gala in Hasenwinkel

16. – 20.08: Preisträger-Projekt, u.a. in Hasenwinkel

26.08: Verleihung des NORDMETALL-Ensemble-Preises, „Alte Gießerei“, WEBASTO, Neubrandenburg

Bezirksgruppe Nordwest Mitgliederversammlung 2017

Über 1.000 Produkte, mehr als 500 Mitarbeiter, vor 144 Jahren gegründet. Beeindruckende Eckdaten des Kabelherstellers Waskönig+Walter, bei dem die Mitgliederversammlung der NORDMETALL-Bezirksgruppe Nordwest tagte. Nach Begrüßung durch Michael Waskönig und Führung durch die Fertigung erläuterte NORDMETALL-Präsident Thomas Lambusch die Herausforderungen der kommenden Tarifrunde.

Michael Waskönig, Waskönig+Walter Kabel-Werk, wurde wieder zum Vorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreter sind Paul Bloem, MEYER

WERFT, und Folkmar Ukena, LEDA Werk. In den Vorstand gewählt wurden: Klaus Brunkhorst, Atlas Weyhausen, Dr. Christian Eckel,

Emder Werft und Dock, Uwe Mehrtens, August Brötje, und Markus Seebeck, Manitowoc Crane Group Germany. DJ

Ich lese „Standpunkte“, weil ...

„… die Metall- und Elektroindustrie mit NORDMETALL eine starke Interessenvertretung hat – und die Politik einen kompetenten Gesprächspartner. Mit den Standpunkten ist man immer gut informiert.“

Olaf Scholz, Erster Bürgermeister, Hamburg

Foto: Sabine Waskönig
Foto: Christian Augustin
46 3 / 2017 Standpunkte
NORDMETALL

TICKETS: 0421.33 66 99 und 36 36 36

08 26 SA / 26. AUG 2017 / 19 UHR / DEUTSCHES AUSWANDERERHAUS, BREMERHAVEN (OPEN AIR) SUMMERTIME METROPOLE ORKEST DEE DEE BRIDGEWATER GESANG KURT ELLING GESANG JULES BUCKLEY LEITUNG WERKE VON GEORGE GERSHWIN U. A. 2017 www.kleinerundbold.com | Foto: Greg Miles und Palma Kolansky | Bild: shutterstock zu Gast in BREMERHAVEN
sowie
www.musikfest-bremen.de
Postvertriebsstück C 5003 Gebühr bezahlt CaHo Druckerei Rondenbarg 8 22525 Hamburg
bei der Nordsee-Zeitung und Tourist-Info Hafeninsel
gefördert durch präsentiert durch

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